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1. Bd. 1 - S. 382

1854 - Leipzig : Engelmann
382 Untergang der alten Welt. den Bulgaren und den slavischen Stämmen im Süden und Norden der Donau beizubringen. Uebrigens blieb Konstantinopel durch das ganze Mittelalter hindurch der Sitz der Bildung und Gelehrsamkeit. Wahrend das übrige Europa sich langsam aus dem Dunkel der Unwissenheit, des Aberglaubens und der Barbarei herausarbei- tete, bewahrten die byzantinischen Schriftsteller noch wissenschaftlichen Sinn und Kenntniß der menschlichen Dinge. Johannes Grammaticus aus dem Anfang des siebenten Jahrhunderts, der gelehrte Erklärer des Aristoteles und Verfaster vieler Schriften aus dem Gebiete der Grammatik und Philosophie, Johannes von Damascus, der Begründer der systematischen Theologie aus dem 8. Jahrhundert und der Patriarch Photius (st 891), ein Mann von umfassenden Kenntnissen, in der kirchlichen Literatur wie in der Alterthumswissen- schaft, waren weit hinstrahlende Lichter in jener Zeit der literarischen Oede. Aber Sittlichkeit und Tugend waren dahin. Selbst die kräftigsten Kaiser schändeten ihren Kriegsruhm durch unmenschliche Grausamkeit, und Luxus und Sinnenge- nuß galten für die Würze des Lebens. — Die unter Vasilios und seinen Nach- folgern veranstaltete Gesetzessammlung, Basiliken genannt, ging zunächst aus einer Uebersetzung, Verkürzung und Umgestaltung des Justinianeischen Rechts- buchs (§. 250.) hervor, wurde aber in der Folge erweitert und dient als wichti- ges Hülfsmittel für die Kritik und Auslegung des Corpus juris. Das Gesetzbuch der Basiliken erfuhr verschiedene Revisionen und reicht in seiner jetzigen Gestalt nicht über die Zeit des Constantin Porphyrogennetos (c. 950) hinaus. Iv. Die Araber unter dem Einfluß des Islam. §. 257. Das Innere der Halbinsel Arabien ist eine weite von Bedui- nenhorden (Nomaden) durchstreifte Sandwüste, wo kein Schattengegen den glühenden Brand der Sonne Schutz gewahrt, wo selten um eine Quelle oder einen bald im Sande versiegenden Bach ein grasreicher, mit Palmenhainen be- wachsener Rastplatz (Oase) die Einförmigkeit der endlosen Ebene unterbricht, wo nur das Kameel, das Hunger, Durst und Schlaflosigkeit ertragen kann, und von dem Alles, Fleisch, Haare, Milch, selbst der Mist brauchbar ist, die Ver- bindung zu unterhalten vermag. Auf ihm und aus dem edeln, flüchtigen Pferde beruht der Reichthum der Wüstenbewohner (Beduinen, auch Sarazenen genannt). Der südwestliche von fruchtbaren Thalern durchzogene Küstenstrich (Jemen) heißt wegen seiner Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Hier gedei- hen in der tropischen Atmosphäre, welche durch die Höhe des Gebirges und durch die Winde, die über den Ocean heranwehen, abgekühlt wird, kostbare und edle Früchte. Hier ist das Land des Weihrauchs, des Zuckerrohrs, der Kaffeestaude (Mokka), der Granatapfel, der Feigen und Dattelpalmen, der Weizen- und Durrafelder, und ein edles, bildungsfähiges Volk lebt hier in stolzer Unabhängig- keit. Nicht sehr weit von der Küste des rothen Meers liegen in der Provinz Hed- jas die Prophetenstadte Mekka und Medina. Nur das nördliche, von kahlen Granitfelsen durchschnittene petraische Arabien, mit der alten Hauptstadt Petra (hebr. Sela), war von den Römern betreten worden. — Die Bewohner des glücklichen Arabiens waren durch den ausgebreiteten Karavanen- und Seehandel, den sie schon in den ältesten Zeiten trieben, reich und dem Luxus und Wohlleben ergeben, indeß die Nomaden der Wüste unter ihren erblichen Stamm- und Familienhauptern (Emirs, Scheikhs) ein einfaches, mäßiges Leben führten.

2. Bd. 1 - S. 50

1854 - Leipzig : Engelmann
50 Geschichte der alten Welt. die hochgeehrte Metropole der Nilbewohner. In allen diesen Staaten stand ein derpriesterkaste verantwortlicher Priesterkonig (Pharao) als Stell- vertreter des Sonnengottes an der Spitze des nach Kasten gesonderten Ge- meinwesens (Hi ero kr a tre). Non der einstigen Macht und Herrlichkeit dieses äthiopischen Staats, dessen Haupt- stadt Mero« der Mittelpunkt und Stapelplatz des Handels zwischen Nordasrika, Arabien, Babylonien und Indien gewesen zu sein scheint, zeugen die großen Trümmer ehemaliger Tempelbauten, so wie die Ueberrcste von Säulen, Denkmälern, Pyramiden, Sphinxen und Sculpturen aller Art, die im Thale von S e n n a a r, im jetzigen Distrikte Shandyu. a.o. in großer Menge gesunden werden. — Bei der Aehnlichkeit der Cultur von Mero« und Aegypten ist eine Wechselbeziehung beider Staaten unzweifelhaft; ob aber die ägyptischen Einrichtungen von Mero« herrühren, oder ob dieser äthiopische Staat seine Bildung von den Bewohnern des Nilthals erhalten, oder endlich, ob ursprünglich der alte Tempelstaat Theben und die Nilgegenden wohl von Mero« aus die Anfänge ihrer Cultur erhalten, dann aber den Mutterstaat überholt und ihre höhere Bildung wieder nach Aethiopien getra- gen, darüber herrschen verschiedene Ansichten. — Mit mehr Sicherheit lassen sich die bei- den andern Niederlassungen als Schöpfungen Meroë's darthun. — Aegypten mit den an- grenzenden Gebieten von Afrika war im Alterthum wie in neuerer Zeit Gegenstand der Wißbegierde wie der Reiselust. h. 30. Eintheilung von Aegypten. Aegypten wurde schon frühe in drei Theile getheilt. I. Oberägypten (Th ebais) mit den Nilfällen (Ka- tarakten) bei den Inseln Phi la, Elephantine u. a.o. mit den merkwür- digen und großartigen Ruinen von Theben aus beiden Ufern des Stroms, darunter der T em p e lp a l a st von Karnak, mit seinen riefenmaßigen Sau- lenmassen, Kolossen und Statuentcümmern von farbigem Sandstein, von schö- nem Marmor, von rothem und dunkelschwarzem Granit. „Zu diesem führt von der Ruinengruppe von Luxor (dem zweiten großen Pharaonenpalast), den gan- zen 6000 Fuß betragenden Weg hindurch, eine Allee von je zehn Fuß auseinander liegenden Sphinxkolossen, die großartigste Verbindungsstraße, die Menschen je angelegt." Ferner die umgestürzte kolossale Memnonssaule, eine Statue des alten Königs Amenophis, die früher bei Sonnenaufgang harmonische Töne von sich gegeben haben soll; die in schauerlicher Oede in kahle Felscnwande ge- hauenen vierzig Königsgraber mit ihren riesigen Gewölben und Hallen; die unterirdische Tobten sta dt (Katakomben) mit ihren Grabkammern, ihren labyrinthischen Gangen und ihren Schätzen an alterthümlichen Gerathschaften, Zierrathen, Schmuckwerk, Mumien, Papyrusrollen u. dgl. — Ii. Mittel- Aegypten mit der Hauptstadt Memphis, mit den Trümmern des Laby- rinths, eines aus zahlreichen ineinander laufenden Jrrgangen bestehenden Bau- werks, mit den Gruppen von Pyramiden, unter denen die vom König Cheops erbaute bei dem Dorfe Ghize durch ihre riesenhafte Masse und Höhe (über 450 pariser Fuß) besonders Bewunderung erregt; und mit dem von König Möris angelegten und nach ihm benannten See, der zur Regelung der Nilüberschwem- mungen gedient zu haben scheint. — Iii. Unter-Aegypten, von seiner durch zwei Hauptarme des Nil und durch das Meerufer bewirkten dreieckigen Gestalt Delta genannt, mit der Hauptstadt He li o p ö lis, die aberspater vonalexan- d r sa verdunkelt wurde, und mit den geschichtlich merkwürdigen Orten Sais, Naukratis und Busiris, der angeblichen Residenz des fabelhaften Tyrannen und Fremdenmörders gleichen Namens. — Der Nil befruchtet und düngt das Land. „Wenn der Schnee auf den Gipfeln der Hochgebirge, denen die beiden

3. Bd. 1 - S. 49

1854 - Leipzig : Engelmann
Morgenländische Völker. 49 seßhafte) Volk den Namen derselben, Chaldäer, führte. „Es scheint demnach, daß sich in diesen priesterlichen Geschlechtern wie in dem Königshause der Stamm, welcher das Reich gegründet hatte, am reinsten, am wenigsten mit den altern Bewohnern des Landes vermischt erhalten habe." Die Würde der Priester erbte vom Vater auf den Sohn. Sie waren im Alleinbesitz der Himmelskunde und der Buchstabenschrift (Keilschrift), die sie in uralten Zeiten erfunden haben. Von Babylons jetzigem Zustand machen die Reisenden schreckliche Beschreibungen: „Gegenwärtig liegt dies herrliche Land unter der rohen, zerstörenden Türkenherrschast fast unbenutzt da, „„der alte Gottesgarten ist zu einem weiten Raubfelde geworden;"" aber alte Trümmer von Weltstädten und Grenzwällen, der Kanalbau und die Bewässerungs- anstalten bezeugen, welche Blüthe dereinst hier zu finden war." — „Mehr durch allmäh- liche Abnahme seiner Blüthe und Bevölkerung, nachdem es die eigenen Könige verloren hatte und fremden Herrschern dienen mußte, als durch feindliche Einnahme verfiel Babylon und sank die Herrlichkeit seiner Prachtgebäude in Schutt und Trümmer. Schon im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung hausten, wie der heilige Hieronymus berichtet, wilde Thicre innerhalb der Ringmauern, als Erfüllung der Vorhersagung des Propheten (Jes. C. l3). Und auch heut zu Tage scheucht der Fußtritt des Menschen, der unter diesen Rui- nen wandelt, wilde Thiere auf. Die Massen von Trümmern und Schutthaufen, die sich hier dem Blicke zeigen, sind entkleidet von den Spuren hoher Pracht, wie sie viele andere Reste vorweltlicher Denkmale noch an sich tragen, aber riesenhaft genug, dem forschenden Reisenden keinen Zweifel zu lassen, daß er sich an dem Orte befindet, wo einst das weltbe- rühmte Babylon stand." 4. Aegypter und Aethiopier. tz. 29. Meroö und Ammonium. In Nubien, wo zwei Berg- flüsse, der weiße Nil, der seine unbekannten Quellen auf einem der Mit- tagslinie nahe liegenden Schneegebirge hat, und der von dem abyssinischen Hochlande herabströmende blaue Nil sich vereinigen und in zahllosen Was- serfallen (Katarakten) sich über das querliegende Bergland ergießen, be- stand in unvordenklichen Zeiten, ein Culturstaat mitten unter einer Be- völkerung von Negern und schlichthaarigen Libyern, die theils als wilde Iägervölker, theils als rohe Fischer (Ichthyophagen), theils als höhlenbewohnende Hirten (Troglodyten) ein uncivilisirtes Leben führten. Dieser Culturstaat mit einer Kasteneinrichtung, wobei die Priester die Herrschaft führten, den König aus ihrer Mitte wählten und demselben, falls er sich ihrer Leitung zu entziehen suchte, in Folge von Ora- kelsprüchen, mitunter Krone und Leben zu rauben unternahmen, führte den Namen Meroö und war ein mit ausgedehntem Handels wesen verbun- dener Priesterstaat, von dem mehrere ähnlich eingerichtete Priesterstaaten als Colonien ausgegangen zu sein scheinen; so namentlich der Tempelstaat Ammonium mit dem weltberühmten Orakel des widdergehörnten Jupiter Ammon (Amun) in der libyschen Wüste, die Priesiercolonie am Berge Barkal, östlich vom Nil, mit den bei dem Dorfe Merawc befindlichen Py- ramiden und vor allen, wie die alte Meinung lautet, der Priesterstaat Theben, Weber, Geschichte. 6.Ausl. 4

4. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 170

1847 - Leipzig : Engelmann
170 Untergang der alten Welt. ') Vielleicht in der Absicht, den Wahn der Juden und Moslemen zu zerstören, als glaubten die Christen nicht an Einen Gott, sondern trieben Götzendienst.— Die Mönche, die aus den Bildern ihren Unterhalt zogen, schürten die Flamme. §. 232. Nach etlichen mit Mord und Verstümmelungen begleite' ^Armenierten Thronwechseln gelangte Leo v. der Armenier an die Regt'e- 815. rung und schreckte die bilderdienende Partei durch neue Verbote; 842. eben so seine nächsten Nachfolger. Als aber Theodora während ihres Sohnes (Michaels Hl.) Minderjährigkeit, aus Andacht und Politik die Verehrung der Bilder wieder gestattete, legte sich allmählig der 867. Sturm, besonders seit mit Basilius dem Macedonier ein Regenten- haus auf den Thron kam, das mit weniger Unterbrechung gegen 200 Jahre regierte und dem Reiche wieder einige Stärke verlieh. Im Abend- lande wurden die Beschlüsse gegen die Bilder nicht anerkannt. Uebrigcns blieb Konstantinopcl durch das ganze Mittelalter hindurch der Sitz der Bildung und Gelehrsamkeit. Wahrend das übrige Europa sich langsam aus dem Dunkel der Unwissenheit, des Aberglaubens und der Barbarei herausarbeitete, bewahrten die byzantinischen Schrift- steller noch wissenschaftlichen Sinn und Kenntniß der menschlichen Dinge. Aber Sittlichkeit und Tugend waren dahin. Selbst die kräftigsten Kaiser schändeten ihren Kriegsruhm durch unmenschliche Grausamkeit, und Luxus und Sinnengenuß galten für die Würze des Lebens. Iv. Die Araber unter dem Einfluß des Islam. 8- 233. Das Innere der Halbinsel Arabien ist eine weite von Beduinen Horden (Nomaden) durchstreifte Sandwüste, wo kein Schatten gegen den glühenden Brand der Sonne Schutz gewährt, wo selten um eine Quelle oder einen bald im Sande versiegenden Bach ein grasreicher, mit Palmenhainen bewachsener Rastplatz (Oase) die Einförmig- keit der endlosen Ebene unterbricht, und wo nur das Kameel, das Hun- ger, Durft und Schlaflosigkeit ertragen kann, und von dem Alles, Fleisch, Haare, Milch, selbst der Mist brauchbar ist, die Verbindung zu unter- halten vermag. Auf ihm und auf dem cdeln flüchtigen Pferde beruht der Reichthum der Wüstenbewchner (Sarazenen). Der westliche Küsten- strich (Jemen) heißt wegen seiner Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Hier wachsen neben der Kaffcestaudc (Mokka) Weihrauch, Zimmt und andere Spezereien und ein edles, bildungsfähiges Volk lebt hier in stolzer Unabhängigkeit. Nicht sehr weit von der Küste des rothen Meers liegen die Prcphetenstädte Mekka und Medina. Nur das nördliche, von kahlen Granitfelsen durchschnittene peträische Arabien war von den Römern betreten worden. — Die Bewohner des Landes sind ein abgehär- tetes genügsames Volk, glühend in Liebe und Haß, und schnell zur Rache. Ihre rege Phantasie ergötzt sich an Erzählungen und Mährchcn und in lyrischen Gesängen preisen sie die Thaten und Geschicke der Ahnen. Moham- §. 234. Mohammed. Mohammed, aus dem angesehenen Ge- 571^22. schlechte der Kureischiten (denen die Bewachung des schwarzen

5. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 26

1858 - Leipzig : Engelmann
26 Geschichte der alten Welt. Darius Hystaspis 521— 485. gewaltsamen Todes; die ägyptischen Tempel und Heiligthümer wurden ent- weiht, die heiligen Thiere getödtet, die Schätze geraubt, die Einwohner gedrückt und gehöhnt. — Aber auch die Perser traf ein schweres Geschick. Zwei Kriegs- heere, welche Kambyses zur Eroberung des Tempelstaats Ammonium ab- sandte, fanden in Libyens Sandwüsten ihren Untergang. Dieser Staat hatte seinen Mittelpunkt in dem Heiligthume und Orakel des widdergehörnten Ju- piter Ammon auf der Oase Siwah und war gleich dem alten Priesterstaat Meroe, der in Nubien mitten unter einer wilden Negerbevölkerung bestand, eine Kolonie der Pharaonenstadt Theben. Es war ein reizender Fleck inmitten der unendlichen Sandwüfte voll dichter Palmenwälder um den hellfließenden Sonnenquell. — Kambyses starb nach einer siebenjährigen gewaltthätigen Re- gierung an den Folgen einer zufälligen Verwundung, die er sich durch sein eige- nes Schwert zugesügt. Die Aegypter schrieben seinen schnellen Tod der Rache der Götter über ihre entweihten Tempel und Heiligthümer (besonders die Er- mordung des heiligen Stiers Apis) und über die getödteten Priester zu. §. 30. Hierauf bemächtigte sich ein Magier, der sich für den (ermordeten) Bruder des Kambyses, S m e rd i s, ausgab, des Thrones, wurde aber nach eini- gen Monaten entdeckt und von sieben vornehmen Persern getödtet. Nun ka- men diese überein, sie wollten der ausgehenden Sonne entgegenreiten und wessen Pferd zuerst wiehern würde, der sollte König sein. Dadurch erlangte des Cyrus Schwiegersohn Darrus (des Hystaspes Sohn) den Thron, den er 36 Jahre lang nicht ohne Ruhm besaß. Er vereinigte neben einer glanzvollen Abkunft den Scharfsinn und die Beharrlichkeit des Staatsmannes mit dem Ernst und Heldenmuth des Kriegers und war dabei ein frommer Anhänger von Zoroa- ster's Lichtreligion, aber ohne die schwärmerische Unduldsamkeit seines Vorgän- gers Kambyses. Darius theilte sein Reich in Statthalterschaften (Sa- trap i en), ordnete das Steuerwesen und führte große Kriege. Seine Waffen waren jedoch nicht immer siegreich. Als er die nomadischen Einwohner der Steppenländer von der untern Donau bis zum Dnepr (Borysthenes), die den Namen Seythen führten, mit Krieg überzog, wichen diese mit ihren Heer- den und Zelten zurück und gaben ihre öden Felder den Feinden Preis, die aus Mangel an Nahrungsmitteln bald an den Rand des Untergangs kamen und, von den Scythen verfolgt, einen höchst beschwerlichen Rückzug über die Donau antreten mußten. tz. 31. Die einfachen Sitten und die kriegerische Tugend der Perser arte- ten bald aus. Die prachtvolle H oshaltung, wo Schaaren von Hofbeamten und priesterlichen Räthen, von Dienern und Trabanten von dem Mark des Landes zehrten, vernichtete den Wohlstand der Provinzen. Die königliche Ta- fel war mit den ausgesuchtesten, aus fernen Gegenden herbeigeführten Speisen und Getränken besetzt. Ein Harem von prunksüchtigen und ränkevollen Frauen, die zur Bestreitung ihres Putzes und ihrer Kleiderpracht oft die Einkünfte gan- zer Städte und Landschaften angewiesen bekamen, erhöhte die Verschwendung und Ueppigkeit. Der Hof wechselte nach den Jahreszeiten; den Winter brachte er in dem heißen Babylon zu, den Frühling in S u sa, den Sommer in dem kühlen Ek b atäna mit seinen quellreichen schattigen Baumpflanzungen. Zahl- reiche Gartenanlagen (Paradiese) zur Obstzucht, und Thiergärten mit gehegtem Wild dienten dem verfeinerten Lebensgenuß und der Jagdliebe der persischen Könige bei ihrem wechselnden Aufenthalt. Die Statthalter der Pro- vinzen ahmten den Lurus und die Verschwendung der königlichen Hofhaltung nach zum Verderben der Länder, die durch keine Gesetze, durch keinen geregelten Rechtszustand gegen Willkür und Despotismus geschützt waren. — Uebrigens

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 218

1876 - Dresden : Schönfeld
218 Die Ostküste Asrikas. H 308. 2. Die Bauernrepubliken. Die Bauernrepubliken, im Binnenlande gelegen, ohne Häfen, entstanden im Anfänge dieses Jahrhunderts, als die holländischen Colomsten sich dem engl. Regiment nicht unterwerfen wollten und fick durch Kampf ihre Freiheit errungen hatten. Aber einen Aufschwung können beide Kolonien nicht nehmen, theils weil die Bauern in stete Kriege mit den Eingebornen verwickelt sind, theils weil das Land durch hohe Gebirge von der Küste abgeschlossen ist. a) Die Oranje-Republik, 2000 Qm., 57,000 E., darunter 13,000 Weiße holländischer Abstammung (Boeren), ist 1842 gegründet, 1854 von England anerkannt. Die Hauptbeschäftigung ist ^Viehzucht/ Prodllktc: Wolle, Häute, Vieh. Der Handel, vorwiegend in deutschen Händen, wird mit Port Elisabeth betrieben. b) Die transvaalsche Republik. 1848 gegründet. 5380 Qm., 275,000 E., davon 100.000 Betschuanen. Tafelland mit gutem Klima. Die Hochebene ist von unbewaldeten Hügelketten und halbtrockenen Flußbetten durchschnitten. Die Bauern (Boeren) sind von der Kultur fast abgeschlossen; Getreide (besonders Weizen) und Südfrüchte (Wein) gedeihen vortrefflich, wer- den aber wenig angebaut. Die Hauptbeschäftigung ist auch hier Viehzucht. § 309. Vii. Die Mtnisle Afrikas. 1. Die portugiesischen Besitzungen (18,000 Qm., 300,000 Einw.) erstrecken sich von der Delagoabai (26 o S.) bis zum Rovuma- sluß und C. Delgado (110s.)> Die Küsten sind größtentheils niedrig, feucht und höchst ungesund. Die Europäer in den verfallenen Nieder- lassungen sind meist Deportirte. Das Binnenland ist fruchtbar und reich an tropischen Produkten; aber die Herrschaft der Portugiesen reicht nicht über die besetzten Küstenpunkte hinaus. Die Ausfuhr von Gold, Kupfer, Nutzhölzern und Elfenbein ist gering. Skavenjagden und Sklavenhandel hemmen die Kultur. Die Portugiesen verbieten allen auswärtigen Handel, außer an den wenigen Punkten, wo sie Zollhäuser errichtet haben, und auch hier sind die Eingeborenen aus- geschlossen. Der Sambesi, an welchem einige dürftige Niederlassungen liegen, trennt das südliche Sofalaland von dem nördlichen Mosambik. Sofala liegt in Trümmern. Mosambik, 7000 E., der Sitz des Generalgouverneur liegt auf einer Korallen-Jnsel an der Küste. § 310. 2. Das Küsten gebiet der Suaheli steht unter dem Ein- fluß des arabischen Handels. Der s. g. Imam von Maskat besaß bis 1856 die wichtigsten Hafenplätze. Nach seinem Tode wurde sein Reich getheilt. Ein Nachkomme herrscht als Sultan in Sansibar. Sansibar (d. h. Land der Schwarzen), 100,000 E., ist seit 1830 der Hauptstapel Ostafrikas geworden. Die Stadt liegt auf einer 8 bis 10 Meilen breiten Insel, auf welcher man Kokosnüsse und Gewürznelken erntet. Sie ist der wichtigste Markt für Kopal- harz und Elfenbein, welches durch Trägerkarawanen von den großen Seen herübergeführt wird. Außerdem werden Kaurimuscheln (für 60,000 Thlr.) an die Westküste, Orseille und Häute ausgeführt. Die ungesunde Stadt, welche arabisches Gepräge trägt, ist der Sitz europäischer Consuln, und fran- zösischer, amerikanischer und Hamburger Handelshäuser. Die Ausfuhr belief sich 1871 auf 3 Mill. Thlr., die Einfuhr von Baumwollenzeugen, venetianischen Perlen, Reis, Schießpulver und Messingdraht auf 27a Mill. Thlr. — Die von der Küste nach dem Innern gehenden Karawanen verwenden Glasperlen, Baumwollenzeug und Draht als Geld. Gebahnte Wege kennt man in Ost- afrika nicht. Man hat nur schmale Pfade, die während der Regenzeit „aus-

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 219

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Inseln des indischen Oceans. 219 sterben", d. h. mit Gras überwuchern. Die Karawanen setzen während der Regenzeit aus. . 3. Die Somali Halbinsel. Nördlich von Magadoscha nimmt die Küste einen immer ödern Charakter an, sandige nackte Striche wechseln mit Felsen. Das Klima ist nicht so ungesund als im südlicheren bewaldeteren Theil. Die Küsten sind öde, das Innere ein reiches Weideland. Eigentliche Städte und Dörfer gibt's in den Somaliländern nicht, denn die Einwohner führen ein Nomadenleben. Die Küste am Golf von Aden ist seit 1873 ägyptischer Herrschaft unterthan. H 311, Viii. Die Inseln des indischen Geeans. A. Madagaskar, 10,743 Qm., 4 Mill. Madagaskar ist die drittgrößte Insel, übertrosfen von Neuguinea und Borneo. Die Küsten sind meist flach. Mad. hat, wie Afrika, die üppigste Fruchtbarkeit und dürre Einöden. Der Nordosten der Insel ist Gebirgsland, wo sich die Granitgebirge durchschnittlich 1000—1200 ra., mit Gipfeln bis 3000 ni. erheben; der Sw. ist eine schattenlose, sandige Hochebene von 100 bis 150 in. Einen centralen, die Insel nahezu in gleiche Theile trennen- den Gebirgskamm gibts nicht. Der größere Wasserreichthnm und die daraus folgende Vegetationsfülle ist durch den Nordost-Monsun bedingt. Bevölkerung. Die Howas im Osten haben Aehnlichkeit mit den Malaien, die dunkleren Sakalaven, im Westen, sind den Negern ver- wandt. Das Königreich des herrschenden Stammes, der Howas, umfaßt die ganze Insel. Produkte: Vortreffl. Eisen, schöne Stein- kohlen (von großer Wichtigkeit für'den Dampferverkehr im indischen Ocean, der sich aus England mit Kohlen versorgen muß). Eine Palme (Sagus Ruffia) liefert Stoff zu Geweben, Matten u. Kleidungsstücken. Merkwürdig ist der Baum des Reisenden (Ravenala), der zwischen Blattstiel und Stamm Wasser ansammelt. Hauptnahrung Reis (Brot und Mehl sind unbekannt): außerdem Brotfrüchte, Nutzhölzer, Jams, Bananen, Orangen, Kokosnüsse; ferner Anbau von Tabak, Zucker, Baumwolle, Indigo, Gewürzen. Die Fauna ist charakterisirt durch die Halbaffen (Lemuren, Chirogalen), namentlich den Aye-Aye (in ähnlicher Weise vorherrschend wie die Beutelthiere in Australien). Eigenartig ist auch die interessante Vogelwelt. Dahin gehört auch der ausgestorbene Riesenvogel (Aepyornis raaximus), dessen Eier 5—6 mal größer sind als ein Straußenei (— 150 Hühnereiern). Man hält Buckelochsen, als Schlachtvieh auf die Mascarenen ausgeführt, und Geflügel. Hauptstadt Tananarivo, 80,000 E., 2200 m. ü. M. Die besten Häuser haben mehre Stockwerke und ein steiles Strohdach. Tamatawe an der Ostküste, Hafen. R. Die Comoro-Inseln bestehen aus gut angebauten, vulkani- schen Inseln, von denen Mayotta französisch ist. Qomr, das Mond- land, hieß sonst Madagascar bei den Arabern, welche noch aus den Comoren herrschen. H 312. 6. Die englischen Besitzungen. 1. Die Insel Mauritius (Jsle de France), 35 Qm., 317,000 E. 230,000 Ma- labaren (Kulis) als freie Arbeiter in den Plantagen. Hauptprodukt

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 220

1876 - Dresden : Schönfeld
220 Die Länder am Nil. Zucker. Handel: Umsatz 30—35 Mill. Thlr. 1865 sind 2 Eisen- bahnen von 14 d. Ml. eröffnet. Port Louis, 26,000 E. Die Amiranten, Koralleninseln, ohne Wasser. Schildkrötenfang. Die Seychellen, (Seschellen), nach Morando de Seychelles, Ofstzier der französ.-indischen Flotte (1750) benannt; 4 Qm., 11,000 Einw., Granitinseln, haben fruchtbaren Boden, gesundes Klima. Heimat der maladivischen Kokos- nuß (Lodoicea Sechellarum) und der Riesen-Meerschildkröten. Die Einw. sind französ. Kreolen. Die Insel Perim in dem Bab-el-Mandeb mit Leuchtthurm. Die Inseln St. Paul und Amsterdam inmitten des indischen Oceans, 1 Qm., unbewohnt; St. Paul ist wichtig als Fischcrstation. D. Die französischen Besitzungen. 1. Die Insel Rounion (bis 1848 Bourbon genannt), die schönste und reichste, französische Ko- lonie, aber durch übertriebenen Zuckerbau geschädigt, 46qm., 183,000e., darrmter 1/3 Weiße, 60,000 Kulis. Vulkanische Insel, im Piton des Neiges über 3000 m. hoch. Hauptprodukte: Kaffee u. Zucker. Werth der Einfuhr und Ausfuhr 1867: 42 Mill. Mark. Manigfaltige Pflan- zenwelt, aber spärliche Fauna. St. Denis, 36,000 E. 2. An der Küste von Madagascar die Insel St. Marie, mit schönem Hafen. 3. Nossi-Be und Mayotta, die östlichste der gebirgigen, mit reicher Vegetation geschmückten, aber für Europäer ungesunden Comoren. Kerguelen-Jnsel, 62 Qm., eine sehr zerklüftete, einsame, unbewaldete, unbewohnte Insel. Die Insel (Diu) Socötra (d. h. Insel der Glückseligkeit), 60 Qm., 3000 E., im Besitz eines arabischen Häuptlings. Von Portugiesen und Englän- dern nach einander besetzt und des ungesunden Klimas wegen verlassen. Aus- fuhr von Aloeharz und Drachenblut, Ungemeiner Fischreichthum. § 313. Ix. Die Länder am Nil. A. Abessinien (Habesch), 7500 Qm., 3 Mill. Einw. Die Bewohner des Hochlandes sind seit dem 4. Jahrhundert Christen, aber in leerem Formalismus erstarrt; die Bewohner der süd- lichen Terrassen, die nomadisirenden Gallas, sind zum größten Theil Heiden. Juden, Fe lasch a, leben in manchen Theilen des Landes, aber streng gesondert. Die Produkte sind nach den 3 Terrassen verschieden: auf der ersten, unter 1800 in., dem s. g. Tieflande (Qola), gedeiht Baumwolle, Mais, Ingwer. Die zweite, Woina-Deqa, d. h. Weinregion, von 1800—2400 in., bildet die llebergangszone u. erzeugt Oelbäume, viel Lein, Getreide, Kaffee hauptsächlich im südl. Habesch vom Tana- oder Zanasee an, Myrthen, Granaten, Citronen, Pfirsiche, Bananen. An Fülle und Manigfaltigkeit überwiegt diese Region die beiden andern. Die dritte, ,,Deqa", nimmt den größten Theil des eigentlichen Abessiniens, von Schoa und den Galla-Ländern ein. Bis auf 4000 m. gedeiht noch Gerste und Weizen, man züchtet auf den Alpenweiden Rinder und Schafe. Hafer wächst wild und wird wie Gemüse zubereitet. Der Feldbau steht auf der niedrigsten Stufe, die Ackerwerkzeuge und die Art des Dreschens rc. gleichen denen der alten

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 221

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Länder am Nil. 221 Aegypter. Indigo wächst wild, wird aber nicht benutzt. Viehzucht. Im Tieflande das Kamel, im Gebirge sehr viele Rinder, schöne Maul- thiere und Pferde, Schafe mit feiner Wolle, Ziegen, viele Hühner. Hähne hält man in manchen Kirchen, um die Morgengebetsstunde anzu- zeigen. Die Industrie steht auf sehr tiefer Stufe. Das Land pro- ducirt kaum das allernöthigste. Die unaufhörlichen bürgerlichen Wirren, der Hang der Eingebornen zum faulen Soldatenstand und besonders die Arbeitsscheu haben seit Jahrhunderten jeden Fortschritt gehemmt, obgleich es nicht an Fähigkeit und Intelligenz fehlt. Die Juden (Fe- lascha) liefern Thon- und Metallarbeiten. Der Haupthandel nach dem rothen Meere wird durch die Banjanen betrieben. Karavanen gehen von Gondar nach Massnua. Gon dar, 2300 in. ü. M., auf einem Berge nördlich vom Zanasee mit burgartigem, hohen Schlosse, 6000 E. Magdala, eine Felsenfestung. Die Landschaft Kafa an den Quellen des Sobat, die Heimat des Kaffee. Die niedrige heiße Küste Samhara am rothen Meer. Die Salzebene, südl. von Mafsaua, in ihrem nördlichen Theile 63 in. unter dem Spiegel des Meeres gelegen, versorgt ganz Habesch mit Salz. § 314. B. Das Reich des Vicekönigs von Aegypten, 41,000 Qm., 17 Mill. Einw., besteht aus dem ägyptischen Sudan, Nubien und Aegypten. 1. Der ägyptische Sudan umfaßt 15,000 Q.-M. mit etwa 10 Mill. Einwoh. und besteht aus den Länder des obern Nilgebiets von 2° N. (Einfluß des Nils in den Wwutan Nzige) abwärts: dem Land der Bari, Dar Fertit, Dar Für, Kordofan und Sennur, desgleichen der ganzen Westküste des rothen Meeres bis Bab-el-Man- deb und jenseit desselben Berbera. Im Süden, im Gebiet der dop- pelten tropischen Regen sind diese Länder sehr fruchtbar u. wasserreich, weiter nördlich, besonders in Darfur und Kordofan trägt die Land- schaft steppenartigen Charakter. In den Nilguell-Ländern an den Seen, am Bahr-Djebel, Djur, Bahr Ghasal und Bahr-el-Abiad zeigt sich Ackerbau und Vieh- zucht in den rohesten Anfängen. Die Hochländer von 1000—1200 m. Höhe haben ein mildes Klima von 16° R. mittl. Temp. Die Neger- völker sind von einzelnen Häuptlingen beherrscht. Sklaven hält man allgemein zur Feldarbeit und zuweilen zum Hütten des Viehs. Das Gebiet am obern weißen Nil, am Bahr el Ghasal u. a. ist berüchtigt durch das schamsose Treiben der Elfenbein- und Sklavenhändler, die von ihren Niederlassungen aus ein wahres Raubsystem gegen die Ein- geborenen begonnen haben. Diesem Handel, der hier in Viehdiebstahl, Sklavenjagden und Mord bestand, soll durch ägyptische Truppen ein Ende gemacht worden. Lad6, nördlich von dem jetzt verlassenen Gondokoro, eine Hauptstation des Handels, ist gegenwärtig Sitz des Gouverneur und hat eine ägyptische Besatzung. Chartäm, 40,000 E., am Zusammenfluß des blauen und weißen Nil, mit einigen europäischen Häusern, großen Plätzen und zahlreichen Gärten. Sitz europäischer Consuln. In der Savannenebene von Kordofan ist El-Obod, die Hauptstadt, bewohnt von Arabern und Nuba. Am rothen Meer an der Küste von Habesch Massaua, 2400 E., auf einer Insel, Ausfuhr von abessi-

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 195

1876 - Dresden : Schönfeld
Afrika. 195 durch enge Meeresstraßen mit einander in Verbindung stehen,- umspülen den Continent: der atlantische Ocean mit dem Mittelmeer, der indische Ocean mit dem rothen Meere. Die Eingänge zu den beiden Binnen- meeren werden von den Engländern beherrscht. 1. Zum mittellän- dischen Mere gehören die Busen von Sydra und Gabes und die Straße von Gibraltar; 2. zum atlantischen Ocean der Golf von Guinea mit den Busen von Benin und Biasra; 3. zum indischen Ocean die Skvaße von Mosambik, der Golf von Aden, Bab-el-Mandeb (d. h. das Thor der Gefahr) und das rothe Meer, das heißeste Ge- biet der Erde, mit dem Busen von Suss. Inseln besitzt Afrika im O. u. W.; aber dieselben sind bis auf Madagaskar von geringer Ausdehnung und stehen mit dem Continente nicht in lebendiger Wechselwirkung wie die europ. Inselgruppen. Die wichtigsten sind: 1) im atlantischen Ocean: Madeira, die canarischen und capverdischen Inseln, Ascension, St. Helena, die Guinea-Inseln. 2) Im indischen Ocean: Madagascar, die Mascarenen (Reunion und Mauritius), die Comoren, Amiranten, Seychellen (spr. Seschellen), Soeotra. § 279, Flüsse und Seen. Eine Eigenthümlichkeit aller afri- kan. Ströme, eine Folge der Hochlandsbildung des Continents, sind die Stromschnellen im Mittlern und untern Lause, wodurch der Ver- kehr mit dem Binnenlande wesentlich erschwert wird. Zum atlant. Meere fließen: 1. Senegal, etwa 250 Ml. lang, wird gebildet aus dem Bafing (blaues Wasser) und Bakhoy (weißes Wasser) und ist bis Bakel schiffbar, mit schwerer Brandung und Barre an der Mündung. 2. Gambia, etwa 200 Ml. lang. 3. Rio Grande. 4. Niger (Dhiu- liba, Jssa, Kuara), vielleicht 650 Ml. lang. Sein vorgeschobenes Delta trennt die Golfe von Benin und Biasra. Seeschiffe gehen bis Rabba. Unter dem Namen Niger ist der Strom nur in Europa be- kannt. Nebenfluß: Benue*) (d. h. Mutter der Gewässer). 5. Gabun, ein breites, 10 Mln. tiefes Aestuar. 6. Der Ogüwe, dessen Haupt- quellfluß, der Okanda, aus der Aequatorialgegend kommt. 7. Der Congo (Zaire spr. Seire heißt nur die Mündung). Derselbe gehört zu den Riesenströmen der Erde, 10 Ml. außerhalb der Mündung haben sich die Gewässer erst zum Theil mit denen der See gemischt. Den Hauptstrom dieses mächtigen Flusses deuten schwimmende Massen von Bambus an, die er weit hinaus in die See trägt. 70 Mln. in See färbt er noch die Wasser gelblich grün. Seine Wassermenge ist größer als die des Mississippi. (Vgl. Petermann Mitthlg. 1872. 409). 8. Coanza. 9. Cunena. 10. Der Oranjefluff (Garib), wenigstens 220 Ml. lang, ist entstanden aus Nu-Garib (d. h. schwarzer Fluß) und Kei-Garib (d. h. gelber Fluß) oder Vaal. 11. Der Limpopo umfließt im W. die transvaalsche Republik und mündet in die Dela- goabai. 12. Sambesi, mit großartigen Wasserfällen (Mosioatonya " tosender Rauch). Sein Nebenfluß Schire ist der Abfluß des von Livingstone entdeckten großen Gebirgssees Nyassa (d. h. Wasser). *) Der Name Tschadda wird nach Rohlfs in Afrika nicht gebraucht. 13*
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