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1. Bd. 2 - S. 468

1854 - Leipzig : Engelmann
17. Juni 1826. 20. Och 1827. 1828. 20.-22. Juli 1829. 14. Sept. 1829. 13 Aug, 1831. 7. Mai 1832. 1834. 468 Die Zeit des heiligen Bundes. zumal als um dieselbe Zeit die blutige Vernichtung der trotzigen Ju- ni t sch a ren m a cht, wobei 15/000 Moslimen eines gewaltsamen Todes star- den, das civilisirte Europa mit Entsetzen über die Unmenschlichkeit der Türken erfüllte. Aus Eannings Antrag schlossen daher die drei Machte einen Vertrag, daß sie durch gemeinschaftliche Maßregeln die Pforte zu einer beschränkten Frei- lassung der Griechen bewegen wollten. Eine vereinte Bundesflotte erschien nun- mehr in den Gewässern Morea's und verlangte von Ibrahim die Räumung der Halbinsel; als diese zurückgewiesen ward, erfolgte die Seeschlacht von Nava rin, wo die türkisch-ägyptische Flotte von der europäischen Seemacht vernichtet wurde. Diese Entscheidung kam so rasch, daß die verbündeten Regie- rungen über das „unerwartete Ereigniß" in Bestürzung geriethen. Darum blieb auch die Schlacht von Navarin ohne Folgen, die öffentliche Stimme in dem für seinen Handel besorgten England war so sehr gegen einen offenen Krieg mit der Pforte, daß nach Eannings Tod das englische Cabinet sich dem türkischen In- teresse wieder günstiger zeigte und von weitern Feindseligkeiten abstand. Da- durch ermuthigt beharrte der standhafte, grimmige Sultan Mahmud auf sei- nem Vorsatz, Griechenland nicht frei zu geben, und benahm sich den Russen ge- genüber so trotzig, daß diese ihm den Krieg erklärten. Dies hob die Hoffnungen der Griechen. Während die Macht der Osmanen aus Livadien in die Donau- länder ziehen mußte, wurde Ibrahim endlich durch die französische Flotte zur Räumung Morea's gebracht, worauf Capo d'jftria aus Corfú zum Präsi- denten des griechischen Staats eingesetzt ward. Die kühnen Kriegsthaten der Russen, die unter Diebitsch (Sabalkanski) den Balkan überstiegen und erobernd bis nach Adrianopel vordrangen, nöthigten endlich die Pforte, die Ver- mittlungsvorschlage der andern Mächte anzunehmen und im Frieden von Adrianopel den Russen die Schifffahrt auf der Donau und in den Darda- nellen und das Protectorat über Servien, Walachei und Moldau zu gewahren, und die Unabhängigkeit der Griechen anzuerkennen. Aber lange konnte man sich über die Grenzen nicht vereinigen und es drohte eine neue Schilderhebung (wo- bei der Admiral Mi a u lis die griechische Flotte in die Luft sprengte, um sie nicht in fremde Hände kommen zu lassen). Dies bewog endlich die Londoner Conferenz, die Grenzen zu erweitern und aus den für unabhängig erklärten Ter- ritorien (Moren, Livadien, einem Theil von Thessalien, Euböa und den Cycla- den) ein constitutionelles Königreich zu bilden, über welches (da mittlerweile der eigennützige Capo d'jstria von den Brüdern Mau r o mi ch a li ermordet worden) Otto l. aus dem bayerischen Fürstenhaus als König eingesetzt ward. Die abendländischen Völker, die in ihrer Begeisterung für Griechenlands Wieder- belebung die Verdrängung der christenfeindlichen Osmanen aus Europa erwartet hatten, fühlten sich über diesen ungenügendenausgang getäuscht. Selbst Samos kam wieder in die Hände der Türken. 6. Die belgische Revolution und Polens Erhebung. §. 799. Niederlande. Mühsam hatte die heilige Allianz 15 Jahre lang den auf dem Wiener Congreß geschaffenen Zustand aufrecht erhalten. Da erregte die Kunde von der Pariser Ju lirev o luti on in den Herzen aller Unzufrie- denen und Gedrückten das Verlangen und die Hoffnung einer Aenderung. Zuerst fand Frankreichs Beispiel Nachahmung in dem benachbarten, sprachverwandten Belgien, das ohne Rücksicht auf die Verschiedenheit der Natur, der Religion,

2. Bd. 1 - S. 28

1854 - Leipzig : Engelmann
28 Geschichte der alten Welt. Paropamisus (Hindukhugebirge) angesehen ward. 3. Das Hoch- gebirge des Altai mit seinen Fortsetzungen nach Osten (D au rische Berge) und nach Westen (Muztag, Thian-Schangebirge). 4. Die auf der Grenzscheide von Asien und Europa im Nordosten des kaspischen Meeres sich hin- ziehenden Hyperboreischen Berge (Ural). 5. Der hohe mit ewigem Schnee bedeckte Caucasus zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere. 6. Das Khingkan Gebirge, wodurch das chinesische Tiefland von dem großen Hochlande getrennt wird. — Nur der Süden und Westen Asiens, wo Cultur- staaten mit fortschreitender Bildung und wechselnden Staatsformen sich entwickel- ten, Indien, die persische Monarchie, die Staaten in Mesopota- mien, Syrien, Klein-Asien u. a. sind Gegenstand der Geschichte; das stabile Chinesenreich im Osten dagegen und der von wandernden Nomaden- stämmen (Scythen) bevölkerte Norden, wo nur Zustande von längerer oder kürzerer Dauer, theils, wie in China, mit einem Anstrich äußerer Civilisation, theils, wie bei den Scythen und Sarmaten, in der nackten ursprünglichen Rohheit sich den Blicken des Forschers darbieten, haben keine Geschichte. Die Bewohner Aegyptens, obwohl zu Afrika gehörend, werden vermöge ihrer aus Asien stammenden oder doch damit verwandten Cultur und Einrichtungen den morgen- landischen Völkern beigezahlt. I. Die Halbinsel Klein-Asien war von verschiedenen Völkerschaften thrazischen, syrischen, phönizischen und unbekannten Ursprungs bewohnt und an seinen drei Küsten mit griechischen Colo nien überdeckt, deren Gebiet sich oft weit ins Land hinein erstreckte und die großen Einfluß auf den Bildungsgang und die Lebenseinrichtungen der Urbewohner übten. Seine weltgeschichtliche Bedeutung „liegt in der vermittelnden Stellung zwischen Hochasien und Europa und der gegenseitigen Verpflanzung von Cultur." Das an Buchten und Vorgebirgen reiche, von Flüssen und waldbedeckten Bergen durchschnittene Land mit einem schönen gemäßigten Klima war für Handel und Schifffahrt sehr geeignet und an Ziegen- und Schaafheerden, wie an Produkten aller Art (Getreide, Wein, Oel, Südfrüchten, Rauchwerk, Wolle, Marmor und Metallen) reich und fruchtbar. — Hauptgebirg ist der weitverzweigte Taurus, von dem sich zwei nördliche Arme, der eine an die Südostküste des schwarzen Meeres bis nachkolchis, der andere durch Armenien längs der Süd- küste des kaspischen Meeres ausdchnen, indeß ein südlicher Arm durch Cilicien („cili- cische Pässe") nach dem Euphrat zu läuft und jenseit des Tigris unter verschiedenen Na- men sich durchmedien, Parthien, Gedrosien u. a. erstreckt. Zu seinen bedeutendsten Höhen in Klein-Asien gehören der Ida, Olympus, Sipst lus, Tm olus u. a. Hauptflüsse sind: 1) Zum Waffergebict des schwarzen Meeres (Pontus Euxinus), Pha- sis, Halys, Parthenius und Sangarius; 2) des Marmormeers (Pro- pontis), Rhyndacus (Lucullus Sieg über Mithridatcs 73 v. Chr.), G r a n i c u s; 3) des ägeischen Meeres, Seaman der, Hermus, mit vielen Nebenflüssen, Caystrus, Mäandrus; 4) des innern (lycischen) Meeres, an der Südküste Glaucus, Xanthus, Cestrus, Eurymëdon (Seeschlacht, 469), Calycadnu^ (Friedrich Barbarossa fl 1190), Cydnus (Alexander), S a ru s. — Landschaften : 1) My- sien, mit dem Gebiete von Troja (Ilium) und den Ruinen des unter der macedonischen Herrschaft neu entstandenen Neu-Ilium, südlich vom alten; die wichtigsten Städte waren griechischen Ursprungs und gehörten dem äolischen Bunde an (§. 59). 2) Ly- dien, vulkanisch, weinreich und fruchtbar, aber von häufigen Erdbeben heimgesucht. Das ursprünglich streitbare Volk wurde seit Cyrus verweichlicht; reich durch Handel und In- dustrie, verfiel es in Wollust und Sittcnlosigkeit, ergötzte sich an Flötenspiel und Brctspiel und erfand Wirthshäuser und Garküchen. Die Küstcnstädte gehörten zum ionischen Bunde (§. 59); im Innern des Landes sind zu merken: Sardes, Residenz der lydi-

3. Bd. 1 - S. 29

1854 - Leipzig : Engelmann
29 Morgenländische Völker. schen Könige und dann der persischen Satrapen; Th yatira mit Purpurfärbereien, Apollonia, Magnesia am Sipylus (Schlacht 190); unter Liberias zerstörte ein Erdbeben die meisten Städte. 3) Carien, von einem rauhen, kriegerischen, durch See- räuberei berüchtigten Wolke bewohnt, das als Söldner in fremde Kriegsdienste trat und eine eidgenössische Verfassung mit einer gemeinschaftlichen, am Bundcstempel bei Strato- nicea abgehaltenen Tagsatzung besaß. Zu ihren bedeutendsten Städten gehörten: die von Marmor erbaute ehemalige Residenz der karischen Könige M y lâ sa; ferner Magnesia am Mäander, Tr a ll es, Alabanda (reich und üppig) u. a. 4) Ly eien, ein gebirgiges Land, an dessen Küste mehrere griechische (dorische) Colonien waren: Patara, Myra, Phase lis; die Einwohner lebten in einer republikanischen Bundesverfassung, waren freiheitlicbend und kriegerisch, aber wie ihre Nachbarn der Seeräuberei ergeben; ihre be- deutendste Stadt war Xanthus. 5) Pamphylien, ein gebirgiges, von wildströmenden Bcrgwasscrn durchschnittenes und von rauhen, dem Piratcnleben ergebenen, aus „allerlei Volk" gemischten Bewohnern bevölkertes Land, mit griechischen Colonien (Aspendus, argiv.). 6) Cilicien, theils eben mit Getreidefeldern bedeckt, theils waldig, mit Cedern und Tannen (Schiffbauholz) bewachsen; die Bewohner waren kühne, verwegene See- räuber mit festen Piratenkastellen. Die bedeutendsten Städte lagen an der Küste und waren griechischen Ursprungs, Selinüs (wo Trajan starb), Se'leucia, Tarsus (Geburtsort des Ap. Paulus, mit einer hohen Schule), Issus (Schlacht 333). Von der argivischen Stadt S olö (später P ompej opolis) soll das Mort Solöcismus Her- kommen, weil sich die Einwohner im Umgang mit den Eingeborenen einen schlechten Dia- lekt angewöhnt hatten. 7 und 8) Nördlich davon lag Kappadocia und Klein-Armenien, ein rauhes, gebirgiges, an Zinnober und Pferden reiches und von einem syrischen Volks- stamm bewohntes Land, wo erst die Römer statt der frühcrn Burgen und offnen Flecken Städte anlegten, darunter Caesarea (ehemals Mazaca), T y ein a (Wunderthäter Apollonius); Melitëne in einer fruchtbaren Gegend; Nazianz (Gregorius), Nico- p olis (von Pompejus erbaut) u. a. m. Westlich davon 9) Lycaonien, mit der Stadt I coniu m und vielen Schafheerden, und das von einem abgehärteten, räuberischen Berg- volk bewohnte Isaurien, dessen Einwohner als kühne Guerillakampfer ihre Freiheit selbst gegen die Römer behaupteten und einst ihre Hauptstadt I saur a im Krieg gegen Per- diccas anzündeten und sich in den Flammen tödteten. 10) Pisidien, der Wohnort eines freien, tapfern, dem Piratenleben ergebenen Völkchens, mit den Städten Antiochia (Pisidia) und den angeblich lacedämonischcn Pflanzstädten Selge und Sagalassus. Il) Phrygien, gebirgig und vulkanisch, aber fruchtbar und reich an Marmor, besonders bei der Stadt Synnäda, mit Celänä, Apamea, Colossä (Paulus Brief), der reichen Handelsstadt Laodicca (durch das erwähnte Erdbeben zerstört), Doryläum u. a. 12) Galatien, im 3. Jahrhundert vor Chr. von einem celtischen Bolksstamm nach langen Raubzügen besetzt und in drei Stämme und zwölf unabhängige, aber durch eine Tagsatzung verbundene Gaue (Tetrarchien) getheilt, über die Pompejus den König D e- j otarus einsetzte. Sie waren tapfer, von hoher Gestalt und gefürchtete Miethtruppen. Städte: Pessinüs (Verehrung des schwarzen Steins), Gordium (uralte Residenz phrygischcr Könige; gordischer Knoten), An cyra mit Caravanen-Handel; Schafheerden der Reichthum des Landes. 13) Bithynien, ein fruchtbares, durch Viehzucht wohl- habendes Land, an dessen Küste reiche griechische Handelsstädte sich befanden, wie Ciu s, Astäcus (megar., Hannibals Todesort), wo in der Nähe später die große und blühende Stadt Nicomedia angelegt wurde, Chalcedon (Byzanz gegenüber, megar.), He- raclöa u. a. Im Innern waren Prusa am Olymp, die regelmäßig im Viereck gebaute Stadt Nicäa, Bithynium u. a. merkwürdig. 14) Paphlagonie», mit der großen und geschmackvollen Stadt Amaftris und der reichen griechischen Handelsstadt Sinöpe (§.59. 2). 15) Pontus, der nordöstliche Küstenstrich am schwarzen Meer von verschiedenen

4. Bd. 1 - S. 30

1854 - Leipzig : Engelmann
30 Geschichte der alten Welt. streitbaren Barbarenvölkern (darunter die stahlarbektenden Chalyber) bewohnt, reich an Obst, Honig, Wolle und Mineralien; unter den Städten sind außer den griechischen Colonien, Cernsus und Trapezus, besonders zu merken Pharnacra, Amasia (Vaterstadt des Geographen Strabo), Com an a Pontica mit einem berühmten Tem- pel und Orakel; Neocäsarea, Zela (bekannt durch Cäsars Sieg über Pharnaces), Sebastia u. a. Kleinasien war vorzugsweise der Sitz wollüstiger und unsittlicher Reli- gionsculte mit unzüchtigen Gebräuchen (P ri ä p u s eult, Cybele dienst u. a.). Ii. Die Caucasusländer, Sarinatia, Scythia. l) Colchis galt für eine von einem zurückgebliebenen Ueberrest des Heeres des Sesostris gegründete ägyptische Colonie, reich an Hanf, Flachs (Leinenweberei), Schiffbauholz, Honig und Wachs ; mit den Städten Dio s curias (später Sebastopolis), Archäopolis u. a. 2) Jberien, ein vom Fluß Cy ru S durchströmtes gesegnetes Land, dessen Bewohner, modisch - assyrischen Ursprungs, in vier Kasten getheilt waren. 3) Albanien, von einem armen friedfertigen, im Reiten und Bogenschießen geübten Volke bewohnt (den Vorfahren der Alanen); sie zerfielen in zwölf Horden und hatten die Sitte, dem Verstorbenen seine ganze Habe mit ins Grab zu geben. — 4) Das als astatisches Sarmatien bekannte Land zwischen Don (Tanais) und Wolga (Rha) war von verschiedenen uncultivirten Völkern bewohnt, die den Gesammt- namen S a r m a t e n oder Sauromaten führten und mit den an der Küste angelegten griechischen Colonialstädten (Pitffus, Sinda, Phanagorsst, Tanais u. a.) Tauschhandel trieben, indem sie Pelzwerk und Sclaven gegen Wein und Kleidungsstoffe eintauschten. — 5) Die großen, theils aus Gebirgsgegenden, theils aus Steppen und Grasebenen bestehenden und von den Flüssen Oxus (Amu) und Jaxartes (Sihon) durchschnittenen Länderstrecken ostwärts vom kaspischen Meer, waren von wilden Noma- denvölkern, Scythen, bewohnt, die in Zelten oder bedeckten Wagen wohnten, als Reiter und Bogenschützen in den Kampf zogen und aus der abgezogenen Haut der erschlagenen Feinde Pferdegeschirr, aus ihrem Schädel Trinkgefäße bereiteten. Sie standen unter ein- zelnen Stammhäuptern, denen ein König mit der unumschränktesten Gewalt übergeord- net war. Die Kriegsgefangenen wurden geblendet und zum Melken und Viehwarten gebraucht; wer nicht wenigstens Einen Feind erschlagen, durfte bei Gelagen nicht aus dem im Kreise umgehenden Ehrenbecher trinken. Die wilden, streitlustigen Massage- ten, Saken u. A. wurden zu ihnen gerechnet. Iii. Serica und Indien. Das unter dem Namen Serrsta (Seidenland) den Alten bekannte Ostland umfaßte einen Theil der kleinen Bucharei und das nordwestliche China. Die Bewohner werden geschildert als ein friedliches, Ruhe und Gemächlichkeit liebendes Volk, das ungeachtet eines lebhaften Caravanenhandels mit dem Norden und Westen allen Umgang und Verkehr mit andern Völkern mied, große und reiche Städte bewohnte und die schönsten Seidenstoffe lieferte, Angaben, die noch jetzt auf die Chinesen passen.—Indien, schon in alter Zeit wegen seiner kostbaren Erzeugnisse Ziel und Mittelpunkt des Carava- nen- und Scehandels, besitzt mit seiner Abwechselung von Küsten- und Binnenland, Hoch- und Tiefland die größte Mannichfaltigkeit in Klima, Erzeugnissen und Volksleben. Im Norden und im nördlichen Osten und Westen durch himmelhohe Gebirge, darunter das 40 Meilen lange Himalay a mit dem Dhawalagiri, in den südlichen Theilen vom Meer begrenzt, bildet Indien „einen geographisch, klimatisch und historisch abgeschlossenen Continent", von der Natur zur Entfaltung eines eigenthümlichen Culturlebens in seinem Innern bestimmt. Durch die nach Süden laufenden Senkungen entsteht zwischen dem rie- senmäßigen Gebirge mit seinen Schneehöhen und der indischen Ebene ein Stusenland, durch das die auf dem Himalaya entspringenden größten Ströme sich ergießen (von der Nordseite desselben der Indus und Sutletsch, von der Südseite der Iamuna, Ganges und Brahmaputra) und dem südwestlichen und südöstlichen Meere zufließen. Die Westgrenze bildet das Brahugebirge mit dem Hochlande von Kelat, die Ostgrenze

5. Bd. 1 - S. 96

1854 - Leipzig : Engelmann
96 Geschichte der alten Welt. Rang ein, sowohl wegen ihres ausgedehnten Handels und Seewesens, als wegen ihrer Streitmacht und der hohen Pflege, die sie den Künsten und Wissenschaften zuwandte. Als Geburtsort des Thales, Anaximander, Hekatäos u. a. war Milet die Me- tropole der ältesten (ionischen) Philosophie und Geschichtschreibung. Im Süden der Stadt lag ein uralter Orakel-Tempel des Apollon Didymäos.—Der Tempel der Artemis in Ephesos war älter als die Stadt; nachdem er im Jahre 355 von Herostrat abgebrannt worden, wurde er noch weit herrlicher als zuvor hergestellt, so daß er wegen seiner Größe und Pracht für eins der sieben Wunderwerke der alten Welt galt. (Ueber die Naturgöttin Artemis in Ephesos in ihrer „Alles ernährenden Kraft und unerschöpflichen Fruchtbarkeit," vgl. §. 10.) Kolophon trieb großen Handel mit jenem Harz, das noch jetzt von der Stadt den Namen trägt (Colophonium) und besaß eine große Flotte und Reiterei. Auch Lebe dos war eine der bedeutenderen ionischen Städte. 2. Am Hellespont (Dardanellen) und an den Küsten der Propontis (Marmora-Meers) und des Pontos Euxeinos (schwarzen Meers): Das mi- lestsche Abydos, dem thrakifchen Sestos gegenüber, berühmt durch die Dich- tersage von Hero und Leander; Lampsäkos (von Phokaern gegründet); Pria- pos (milesisch, Hauptsitz des obscönen Priaposcult); Hera kl eia in Bithynien (von Megara gegründet); das milesische Kyzükos auf dem schmalen Halse einer Halbinsel; auf der gegenüberliegenden thrakifchen Küste das reiche Perinthos (Mygdonia) von Samiern gegründet; Chalkedon gleich dem gegenüberliegen- den wichtigen Byzanz (Konstantinopel) eine megarische Kolonie. In Paphla- gonien lag die wichtige und reiche Handelsstadt Sinöpe, eine milesische Nieder- lassung, Geburtsort des Philosophen Diogenes, des Cynikers, und Metropole von Ke ra sunt (Kerasus, dem Vaterland der Kirschen) und der bedeutenden und mächtigen Handelsstadt Trapezunt (Trapezus). Milesische Niederlassungen waren ferner P h a si s in Kolchis, T a n a i s am Don, O l b ia unweit der Mün- dung des Dnepr (Borystbenes), Odessos südwärts der Donaumündungen u. a. m. Diese Städte trieben großen Handel mit den Landesprodukten, die sie von den uncivilisirten Bewohnern der Umgegend eintauschten, und weithin ver- führten, als Pelzwerk, Haute, Wolle, Metalle, auch mit gesalzenen Fischen. Die Umgebungen ihrer Städte waren aufs schönste angebaut, so daß sie großen Gar- tenanlagen glichen. Sie übten einen wohlthatigen Einfluß auf die Gesittung und Bildung der Landeseingeborenen, arteten aber größtentheils mit der Zeit aus, indem der Wohlstand Ueppigkeit, Luxus und Schlaffheit erzeugte. 3. An der Küste von Thrakien und Makedonien lagen: Ab d era, durch die vor Kyros fliehenden Bürger von Teos gegründet; die Stadt, obwohl Geburtsort mehrerer ausgezeichneten Männer, wie D e m o k r i t o s, P r o t a g o- ras u. A. stand im Rufe der Dummheit; Amp hipo lis am Strymon, athe- nisch. Zwischen beiden ließ spater König Philipp von Makedonien in einer an Goldgruben reichen Gegend die Stadt Philippi erbauen (Schlacht42 v. Ehr.). In der zu Makedonien gerechneten Halbinsel C h a lki d i ke, die drei Landzungen ins agaische Meer entsendet (Akte mit dem Vorgebirge Athos; Sithonia undpallene) lagen: Stageira, Geburtsort des Philosophen Aristoteles; Olynthos und die korinthische Kolonie Potidaa (spater erweitert und Kas- sandreia genannt) auf dem schmalen Halse der Landzunge Pallene. 4. In Unteritalien und Sicilien. In Unteritalien war die Zahl der griechischen Pflanzstadte so groß, daß die Bewohner des Binnenlandes grie- chisch redeten und daß man das ganze Land Großgriechenland nannte. So viele Schwierigkeiten auch die wilden Einwohner, so wie die seerauberischen Tvr- rhener und die auf fremden Handel höchst eifersüchtigen Karthager den

6. Bd. 1 - S. 120

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120 Geschichte der alten Welt. gesteigerte Begeisterung herrscht. In dieser Gattung zeichnete sich der durch die Sage ge- feierte Lesbier Arron, Perianders Freund, aus (§. 72.), der diesem bakchischen Festliede ein „kunst- und würdevolles Gepräge" verlieh, indem er es durch Chöre, die den brennen- den Opferaltar umkreisten, absingen ließ. ^ W7bcr **) ^ Schöpfer der griechischen Musik wird Terpander aus Lesbos genannt, der in Sparta und andern griechischen Städten den Preis in den musikalischen Kämpfen davon- trug und die viersaitige Kithara zu einer siebensaitigen (Heptachord) mit dem Umfang einer Octave umschuf. Wahrscheinlich bestimmte er auch das Verhältniß der Tonarten oder Harmonien, deren es anfangs drei gab: die ernste, feierliche dorische, die rau- schende in Begeisterung und Schwärmerei setzende phry gisch e und die durch ihre Weich- heit zur Sanftmuth stimmende ly d isch e, zu denen später noch die ionische mit einem weichlichen und die äolische mit einem leidenschaftlichen und lebhaften Charakter trat. — Als Erfinder derflöte und des enharmonischen Tongeschlechts galt der Phry- gier Olympos, dessen Lebensgeschichte in mythisches Dunkel gehüllt ist, daher man zwei Männer dieses Namens unterscheiden zu müssen geglaubt hat. Einen feierlich-erhabenen, für die „sittigende Beruhigung verstörter Gemüther" geeigneten Charakter erhielt die grie- chische Musik durch Thaletas von Gortyna auf Kreta, dem Baterlande des Waffen- tanzes. Sein Ruhm war so verbreitet, daß er zur Herstellung des innern Friedens nach Sparta berufen ward. §. 76. ¿Die älteste Philosophie bet Griechen. „Wenn das menschliche Bewußtsein erwacht, so fangt die Seele an, aus dem Zustand ihrer wirr durcheinander laufenden Empfindungen und Vorstellungen sich zur Besinnung herauszuarbeiten, und dieses „Sich-Be sinnen" ist der Anfang des Philoso- phirens, durch welches der Mensch sich sowohl über die Dinge und Verhältnisse außer sich, als auch über die Regungen und Zustande in sich ins Klare setzen will." Bei diesem Erwachen wandte sich der menschliche Geist zunächst der äußern Welt der Erscheinung zu und erprobte seine jugendliche Kraft an der Erforschung der Natur. Wahrend sich aber dabei der contemplative Morgenlander mit seinem ganzen „Sinnen" in die Natur vertiefte, an die sein Religionswesen geknüpft war und von der sich sein Geist nicht als Gegensatz zu trennen vermochte, erhob sich der bewegliche Hellene über dieselbe und suchte sie zu durchdringen und zu be- wältigen. Die älteste Philosophie der Griechen ist daher Naturphilosophie, indem ihr Streben daraus hinausging, in der Vielheit der erscheinenden Welt die Ein h eit und im ewigen Wechsel das Beständige (Stabile) zu er- gründen. Dabei machten sich zwei Richtungen geltend: die physische An- schauungsweise der ionischen Philosophie, welche die Welt in ihrer sinn- lichen Erscheinung auffaßte und nach dem Urgrund der Dinge forschte, und die ethische der dorisch-pythagoreischen Schule in Unteritalien, die nach den innern Gründen der Weltentwickelung fragte, „wie Gesetz und Harmonie nach sittlicher Bestimmung des Guten und des Bösen in den Gründen der Welt liege." Eine dritte Richtung nahm die philosophische Forschung bei den Eleaten (zuelea in Unteritalien), die den Begriff des Seins und der Einheit als oberstes Prinzip hinstellten und Gott und Welt als Eins erfaßten. Wie jene beiden die physische und ethische Seite der Philosophie ausbildeten, so die eleatische die dialektische oder logische. 1. Die ionische Philosophenschule stellte sich die Aufgabe, die Er- scheinungen in der Natur aus den Kräften und Eigenschaften des Stoffes selbst zu erklären. Dabei schlug sie einen doppelten Weg ein, einen dynamischen, indem sie einen einzigen, allen Dingen zu Grunde liegenden Urstoff (oder

7. Bd. 1 - S. 174

1854 - Leipzig : Engelmann
174 Geschichte der alten Welt. Thessalien und drang dann durch den Paß von Thermopylä in Pho- kis selbst ein. Onomarchos wurde im Kampf erschlagen und als Leiche von den Makedoniern ans Kreuz geheftet; Philomelos hatte sich schon früher durch einen freiwilligen Sturz von einer steilen Felsenhöhe selbst den Tod gegeben, um nicht in die Hände der Feinde zu fallen. Nach tapferm Wider- stand mußten sich die Phoker unter den härtesten Bedingungen ergeben. Sie wurden als Fluchbeladene aus demamphiktyonenbund gestoßen, und Philipp, der sich das Ansehen eines Gottesstreiters gegeben und seine Soldaten mit dem Lorbeer des pythischen Apollo bekränzt ins Feld hatte rücken lassen, trat an ihre Stelle; ihre Städte wurden geschleift; die Einwohner wan- derten zum Theil aus, andere wurden als Sclaven abgeführt; was zurück- blieb ward zinspflichtig. Von nun an galt Philipp als Grieche und nahm an dem Amphiktyonenbund und an den olympischen Festspielen Theil. Der Krieg und der damit verbundene Tempelraub tilgte vollends alle Ehr- furcht vor den Göttern aus den Herzen der Griechen. Goldene Gesäße und Kunst- werke von unschätzbarem Werth sielen in die Hände roher Söldnerschaaren und ihrer Anführer Phi lome los und Onomarchos, welche sie zum Theil an feile Personen verschenkten. Die durch Ausprägung der geraubten Weihgeschenke bewirkte Vermehrung des Geldes erzeugte Schlaffheit und Sittenverderb, und der Untergang des Tempelschatzes, der als Depositenbank und Börse gedient, gab den Handelsverhaltnissen und dem öffentlichen Eredit einen empfindlichen Stoß und brachte alles Geld in die Hände von Wechslern und Wucherern. Rasch dehnte nunmehr Philipp sein Reich weiter aus; Ambrakia wurde eingenommen und durch eine makedonische Besatzung gesichert; die griechischen Städte an der Meeresküste wurden vollends zur Unterwerfung gebracht und die Einwohner zum Theil in das Innere des Landes verpflanzt, indeß makedonische und barbarische Bevölkerung in die Sitze hellenischer Bil- dung einzog; die thrakischen Fürsten wurden bezwungen und abhängig ge- macht, und durch die Eroberung von Byzanz und Perinth (Herakleia) wollte er sich den Weg an die Küstenländer des Hellespont und der Propon- tis eröffnen. Aber dieses letztere Vorhaben wurde vereitelt. Der vaterländisch gesinnte Redner Demosthenes bewirkte, daß die Athener sich der bedräng- ten Städte annahmen und, von Rhodos, Chios und Mytilene unterstützt, ihnen zur See so kräftigen Beistand leisteten, daß Philipp endlich von der Belagerung abstehen mußte. ?») Die Redner. Isokrates. Demosthenes. Aeschrnes. §, 109. Damals blühte in Athen die Redekunst (Rhetorik), zu deren Ausbildung besonders Isokrates beitrug, theils durch Beispiel, indem er Reden verfaßte, die durch Glatte der Form und Eleganz der Sprache als Muster dienten, theils durch Belehrung und Anleitung, indem er in seiner zur Bildung von Staatsmännern gegründeten Rednerschule auf das öffentliche Le- den, die Staatsverwaltung und das Gerichtswesen als den passendsten

8. Bd. 1 - S. 185

1854 - Leipzig : Engelmann
185 Die griechische Welt. bei sich trug. Dadurch weckte er in den Griechen Nationalgefühl/ Ruhmbe- gierde und Ehrliebe, während er die Makedonier durch seinen ritterlichen Muth, seine Tapferkeit und Gewandtheit zu begeistern wußte; und was ein solches Heer unter einem solchen Führer vermöge, zeigte sich gleich in der ersten Schlacht am Flüßchen Gramkos, wo die viel stärkere Kriegs- 334. macht der Perser erlag. Der westliche Theil Kleinasiens bis zum Taurus- gebirg war die Frucht dieses Sieges. Halikarnassos, von griechischen Söld- nertruppen tapfer und geschickt vertheidigt, wurde im Sturm erobert, die übrigen hellenischen Städte unterwarfen sich größtentheils freiwillig und be- grüßten freudig den stammverwandten Helden, der die alte demokratische Verfassung wieder herzustcllen versprach. Der große Werth, den Alexander auf seine griechische Abstammung legte, machte, daß er mit einer gewissen Ostentation als Hellene auftrat und als solcher gelten wollte, und die Mehr- zahl der Griechen kam diesem Bestreben um so williger entgegen, als dadurch ein Theil des Glanzes und des Ruhmes, der bald des Helden Haupt um- strahlte, auf die ganze Nation fiel. Die Inseln Lesbos, Chios u. A. kamen in Alexanders Gewalt, als der unternehmende Memn on, der von dort aus die Spartaner und andere griechische Staaten mit persischem (Selbe gegen die Makedonier unter die Waffen zu rufen bemüht gewesen war, plötzlich starb und auch die fremden den Griechen durch Sprache, Religion und Bil- dung nahe getretenen Völkerschaften Kleinasiens, die Lydier, Pamphylier und Karier huldigten ihm und behielten ihre gewohnten Einrichtungen. In der Stadt G ordion zerhieb er mit dem Schwerte den künstlichen Knoten des uralten Königswagcns, an dessen Lösung ein Orakel die Herrschaft über Asien geknüpft hatte, und zog dann auf gefahrvollen Märschen über das ki- likische Gebirgsland, wo er sich durch ein kaltes Bad in dem Flusse Kyd- nos eine schwere Krankheit zuzog, von der ihn nur die Geschicklichkeit des griechischen Arztes Philipp os und sein eigener Glaube an menschliche Tu- gend rettete. Ein Brief von unbekannter Hand hatte ihn nämlich vor Philipp gewarnt, als ob derselbe, von dem Feinde erkauft, ihn vergiften wollte. Ohne in seinem Vertrauen zu wanken, nahm er den Heiltrank, indem er zu gleicher Zeit das Schreiben mit der lügenhaften Angabe dem Arzte darreichte. §. 114. Nun stellte sich ihm Dareios Kodomannos selbst, der zu lange sorglos in seinem goldenen Palaste zu Susa verweilt und die Besetzung der Gebirgsstraßen unterlassen hatte, mit einem viel stärkern Heere in der Nähe der aus Syrien nach Kilikien führenden Pässe entgegen, erlitt aber in der großen Schlacht bei Issos eine vollständige Niederlage. Der Unglück- 333. liche, eines bessern Looses würdige König floh mit den zerstreuten Ueberresten seines feigen Heeres (bei dem nur die griechischen Söldner sich tapfer gehal- ten hatten) in das Innere seines Landes, indeß Alexander sich anschickte, Palästina und Phönizien zu unterwerfen, um diese wichtigen Länder nicht unbesiegt in seinem Rücken zu lassen; und sein Feldherr Par men ion das

9. Bd. 1 - S. 83

1854 - Leipzig : Engelmann
Die griechische Welt. 83 « Die griechische Welt. Geographische Uebersicht. I. Das hellenische Festland. tz. 51. Griechenland ist der südliche Theil einer großen Halbinsel, die im Norden breit und zusammenhängend, im Süden schmal, unregelmäßig und buchtenreich erscheint. Von vielen Gebirgszügen durchschnitten, besteht sie aus Berg - und Hügellandschaften, die das Land in eine Menge kleiner, abgeschlosse- ner und gesonderter Gegenden theilen und die Entstehung vieler getrennten Staa- ten begünstigen. Im Norden wird die Halbinsel von einer großen, vom adria- tischen bis zum schwarzen Meer reichenden und in ihrem östlichen Verlaufe Hamos oder Balkan genannten Gebirgskette durchzogen, an deren südlichen Abhangen die rauhen Gebirgslander Jllyrien, Makedonien und Thra- kien sich anlagern, die neben hohen, theilweise an Gold- und Silbergruben rei- chen Bergmassen Thaler und Ebenen von großer Fruchtbarkeit enthalten. Sie stoßen im Süden an das, Griechenland von Klein-Asien trennende, ageische Meer, aus welchem die schmale Straße des Hellespont (Dardanellen) in-das kleine Meerbecken Propontis (Marmorameer), aus diesem die noch schmalere, flußähnliche Straße des Bosporos in das schwarze „gastliche" Meer (Pontos Euxeinos) führt. Die Küsten von Thrakien und Makedonien waren mit griechischen K o lo n ien bedeckt. Bedeutende Flüsse hat die Halbinsel nicht; zu den ansehnlichstengehören der Hebros (Maritza), Strymon und Arios (Bardar). Die Hauptstadt des von vielen kriegerischen Volksstammen bewohnten Makedoniens war Pella, das zur Zeit Philipps und Alexanders der uralten Heroenstadt Edessa mit ihren Königsgräbern den Vorrang abgewann. — Südwärts von Jllyrien und Makedonien lag 1. Nord-Griechenland, bestehend aus E p e i r o s und Thessalien, zwischen welchen von Norden nach Süden das wilde, zackige, fast immer be- schneite Felsengebirg des Pindos, der Hauptknotenpunkt aller griechischen Berge, hinzieht. Das erstere ist ein rauhes, zerklüftetes Gebirgsland von ver- schiedenen meist p e l a s g i sch e n Völkern bewohnt. Im Süden die Molosser mit der Hauptstadt Ambrakia (Arta) an dem gleichnamigen Meerbusen. Im Norden, auf der makedonischen Grenze Dodona, mit einem altehrwürdigen Zeus-Orakel. Weiter nordwärts an der Küste von Jllyrien lag Epidamnos (Dyrrhachium), eine korinthische Kolonie. — Thessalien ist ein von ver- schiedenen Armen des Pindosgebirges eingeschlossenes Land, mit fruchtbaren Ebenen und fetten zur Pferdezucht geeigneten Triften. Es wird von dem ruhig hinfließenden Fluß P en ei o s (Salambria) durchströmt, dessen von grottcnrei- chen Felswänden umgebene und von schattigen, malerisch geordneten Gebüschen bewachsene Ufer, nahe am Ausfluß das durch seine grotesken Naturschönheiten berühmte Thal Tempe zwischen dem Berge Olympos, dem „vielgezackten" Göttersitze, und dem Ossa bilden. — Unter den Städten sind zu merken La- rissa am Peneios, die alte pelasgische Hauptstadt, Jolkos und Lamia an zwei Buchten; Pharsalos und unweit davon Kynoskephalä (Hundsköpfe), als Schlachtfelder berühmt. Thessalien wurde von ritterlichen Adelsgeschlech- tern beherrscht, die als Reisige im Heere fochten. Die südliche Bergkette heißt 6*

10. Bd. 1 - S. 86

1854 - Leipzig : Engelmann
86 Geschichte der alten Welt. uralte Tyndaridenstadtamyklä, durch einen eigenthümlichenapollocult bekannt, Sel la si a (Schlacht 222), Helos (Heloten?) und die Hafenstadt Gythion im lakon. Meerbusen. Um die Landschaft Kynuria im Norden führten die Spartaner langjährige Kriege mit Argos, v)Messenien, ein fruchtbares aber wenig bevölkertes Land mit der alten Bergveste Jthöme, die späterhin der von Epameinondas angelegten Hauptstadt Messe ne als Burg diente, mit der See- stadt Pylos (Navarino), gegenüber der öden Insel Sphakterla, und der dorischen Stadt Stenyklaros. E) Elis, ein fruchtbares, reiches, vortrefflich angebautes Land, das als heilig betrachtet wurde und darum von allen Kriegen verschont blieb. Wichtiger als die Hauptstadt Elis und die uralte Residenzpisa waren die Gebäude und der heil. Hain Altis in der Ebene von Olympia am Alpheios, wo alle vier Jahre die berühmten olympischen Spiele gefeiert wurden und wo sich der prachtvolle von dorischen Säulen getragene Zeus-Tem- pel mit der majestätischen Bildsäule dieses Götterkönigs, von Pheidias aus Gold und Elfenbein verfertigt und als Meisterwerk der plastischen Kunst betrachtet, be- fand. Neben dem Tempel und der kolossalen Statue des sitzend dargestellten Zeus, war Olympia noch durch einemenge anderer Kunstwerke, Denkmälerund Bauten zum Zweck der Festspiele ausgezeichnet. Die Gegend südwärts von Olympia führte den Namen Trip Hy lia mit der von Vielen für Nestors „sandige" Residenz ge- haltenen Stadt Pylos. — Griechenland hat eine sehr reiche Küstenentwicke- lung. „Tief dringt das Meer ein in alle Küsten, gliedert und gestaltet sie auf das mannichsachste, bildet zahlreiche Busen und in ihnen Buchten" und Seehafen. „Eine reine und doch milde Luft bewahrte es eben so sehr vor der Erschlaffung der südlichen wie vor der Rauhheit der nördlichen Barbaren; ein klarer und durch- sichtiger Himmel zog das Gemüth auswärts zu heiterer und freier Stimmung; und während das glückliche Klima des Binnenlandes jede Production beförderte, die der Beschaffenheit des Bodens irgend entsprach, lud das Meer, welches einen unverhältnismäßig großen Theil seines Gebietes bespült, die Küstenbewohner zu fernen Unternehmungen ein und gewährte den Erzeugnissen der Natur wie des Kunstfleißes sicheren und bequemen Absatz." Ii. Die griechischen Inseln. Die wichtigsten Inseln im westlichen (ionischen Meere) sind: Kerkyra (Eorcyra, jetzt Korfu), zur Zeit Homers der Sitz der reichen, üppigen Phäa- ken (phönizischen Ursprungs?) mit der kunstgeschmückten Residenz des Königs Alkinoos, später eine Kolonie von Korinth; Leukadia, mit der durch Sappho'stod berühmten weißen Felsenwand am Ufer; das „steinige" Ith aka, Odysseus' Wohnsitz, Kep h a l len i a (E ep h al o nia) und Zakynthos (Mutter- stadt des spanischen Saguntum); im südlichen Meere: die fast runde gebirgige Insel Ky the ra, eine uralte Kolonie der Phönizier, von denen auch der berühmte Cultus der Aphrodite (der phönizischen Astarte) herzurühren scheint. Der Aphroditentempel lag auf dem höchsten Punkte der an Oel, Wein, Honig u. a. Produkten reichen Insel; — Kreta (Candia) von einer ehemals vulkanischen Bergkette mit dem Ida durchzogen, eine durch hohe Fruchtbarkeit wie durch frühe Cultur und gute Gesetzgebung (Minos) ausgezeichnete, aber auch als Wohnsitz kriegerischer Seeräuber zu allen Zeiten gefürchtete Insel mit canaanitischer oder phönizischer Bevölkerung, die zur Zeit Homers 100 Städte zählte, darunter Gor- tyna, Knossos (Labyrinth) u. a. Kypros (Cypern) eine an Wein, (Salben-)
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