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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 273

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 273 Morden wurde durch Sulla zur Kunst, erfinderisch lieh er dem Tode unzähliche Gestalten, um die Qualen der Opfer zu vermehren." Sulla, auf unbe- stimmte Zeit zum Diktator ernannt, erließ hierauf die Cornelischen Ge- setze, wodurch die ganze Staatsgewalt in die Hände der Aristokraten kam. Der durch Sulla's Anhänger und viele Mitglieder aus dem Ritterstand auf 500 vermehrte S enat besorgte fortan die oberste Gerichtsbarkeit und leitete die Gesetzgebung und Verwaltung, wahrend die Volksver- sammlungen (durch Aufhebung des Berufungs- sprovocations-j Rechts) beschränkt wurden und das Tribunat auf einige Zeit zu einem 79. Schatten ohne Macht herabsank. — Nach Vollendung dieser Einrichtungen zog sich Sulla, dessen despotisches Auftreten schon als Vorbote des baldigen Uebergangs der Republik zur Monarchie gelten kann, auf sein Landgut bei Cumä zurück, wo er bald an einer schrecklichen, durch Schwelgerei und über- mäßigen Sinnengenuß herbeigeführten Krankheit im sechzigsten Lebensjahre verstarb. Das Laster war sein Stolz, und Mimen, Possenreißer und Buhle- rinnen bildeten seinen liebsten Umgang in müssigen Stunden und bei der schwelgerischen Tafel. Daß er „von den Leichen seiner Erwürgten umgeben sich glücklich nennen konnte," zeugt von seiner harten gefühllosen Seele. Durch pünktliche Beobachtung abergläubischer Religionsvorschriften suchte 78. er die Stimme seines Gewissens zu ersticken. Seine Denkwürdigkeiten sind nicht auf unsere Zeit gekommen. Sulla's Aechtungsgesetz erklärte selbst die Kinder und Enkel der Verurtheilten für ehr-und rechtlos und für amtsunfähig; fein Ackergesetz entriß seinen proscribirten Gegnern ihr L an d ei ge n th um, mit dem sich sofort seine habgierigen Anhänger berei- cherten, vernichtete das Neubürgerrccht und schuf für seine Soldaten Militär colo- nien mit römischem Bollbürg erreicht, (in Präneste, Spoletium, Volaterrä u. a. O.), eine Einrichtung, die eine Menge unruhiger, kriegslustiger, jedem Machthaber dienstbarer und feiler Bürger schuf. Denn Sulla's kalt berechneter Plan war, in den Städten und Landschaften, welche es mit der Gegenpartei gehalten hatten, die Bevölke- rung zu erneuern, Geld und Gut von den bisherigen Besitzern auf andere überzutragen. Ferner umgab er sich mit einer Art Leibwache, indem er 10,000 handfeste und verwegene Sclaven mit der Freiheit beschenkte und sie unter dem Namen Cornelier zu seinen Clienten machte. — Lucius Sergius Catilina, der Mörder seines Bruders und Schwa- gers und in der Folge der Urheber einer auf den Untergang Roms zielenden Verschwörung (§. 106), war der Führer einer aus verwilderten und entmenschten Galliern bestehenden Mordbande. Auch die Zahl der Beamten wurde vermehrt (die der Prätoren auf 8, der Quästoren auf A0, der Auguren und Pontifices auf 15), die Bestimmung über die Zwi- schenzeitin der Aufeinanderfolge der Aemter aufgehoben und endlich die peinliche Ge- setzgebung über alle Arten von Verbrechen geregelt und genauer bestimmt. Den Volkstribunen ließ Sulla nur noch das Recht der Einsprache (Intercession) gegen Urtheils- sprüchc und setzte fest, daß nur Senatoren zu diesem Amte gelangensollten. — „Sulla war- schön, ehe das Laster ihn zeichnete. Er bezeugte es sich selbst und die Gunst der Frauen scheint es zu bestätigen. Seine Augen waren blau, und seine Haare blond. Aber er alterte äußerlich vor der Zeit; nur der Zorn und widrige Auswüchse färbten sein bleiches Gesicht und Blick und Miene verricthen nur noch Lüsternheit und Hohn. Seine Ausschweifungen bestraften sich auch durch Krankheit; doch unterlag er erst dann, als er dem gewöhnlichen Weber, Geschichte. I. 6. Aust. 18

2. Bd. 1 - S. 226

1854 - Leipzig : Engelmann
226 Geschichte der alten Welt. hindern. Das dem Tarquin zugehörende große Feldstück an der Tiber wurde dem Mars geweiht und Mars selb (Oampus Martin) genannt. Es blieb unangebaut und diente zu Waffenübungen und Volksversammlungen, besonders als Wahlftätte. §. 146. Während der Befreiungskämpfe hatten die Plebejer den Pa- triziern kräftigen Beistand geleistet und dafür durch den Cónsul Valerius (Poplicola, Volksfreund) einige günstige Gesetze erlangt. Kaum waren die Patrizier aber durch den in Cumä erfolgten Tod Tarquins von der Furcht vor einer Rückkehr der Königsfamilie befreit, so achteten sie diese Bestimmun- gen nicht und übten rücksichtslos ihre Gerechtsame. Dazu gehörten vor Allem die strengen Schuldgesetze. Die Plebejer waren als freie Eigenthümer, wenngleich ohne Bürgerrecht (wie Freisassen oder Schutzbürger), zur Zah- lung der Grundsteuer und zum Kriegsdienst (Heerbann) ohne Sold und mit Stellung der Waffen und Rüstung verpflichtet. Standen sie nun im Felde, so wurde daheim ihr durch die Abtretungen an Porsenna geschmälertes Acker- land schlecht bestellt; Mißernten erzeugten Verarmung, und um der augen- blicklichen Noth zu entgehen, machten sie bei den Patriziern Schulden. Wenn nun der Plebejer den hohen Zins (10—12 Prozent) nicht zur Stunde bezahlte, so wurde er mit Leib und Gut Eigenthum des Gläubigers und mußte als dessen Knecht arbeiten, während seine Familie darbte. Die Patri- zier, die im Alleinbesitz des Gemeinlandes waren (§. 149.), ihre Güter von Clienten, die nicht in den Krieg zogen, bebauen ließen, von der Ver- mögenssteuer befreit waren, und die Kriegsbeute für sich behielten, blieben vor den Unfällen, welche die Verarmung der Plebejer herbeiführten, bewahrt. Als dieser Zustand zu drückend wurde und kein Gesetz den unglück- lichen Schuldner gegen den harten Gläubiger schützte, da verweigerten etwa 18,000 bewaffnete, zum Heerbann aufgebotene Plebejer den Gehorsam, be- 494. setzten den 1v2 Stunden von Rom entfernten heiligen Berg am Ufer des Anio, in der Absicht, eine neue Stadt zu gründen, und kehrten erst zurück, als ihnen der Abgesandte, Menenius Agrippa, durch die Fabel von den mit dem Magen hadernden Gliedern die Nachtheile eines solchen Zwistes ans Herz gelegt und ihnen Abstellung ihrer Beschwerden verheißen hatte. Sie erhielten Volkstribunen (Schirmvögte), anfangs fünf, zuletzt zehn, die als heilige und unverletzliche Beschützer ihrer Standesgenossen gegen alle den Plebejern schädliche Senatsbeschlüsse und Consulsprüche Einsprache (Veto) thun durften, und wenn dies nicht fruchtete, die Steuererhebung und den Heerbann hindern konnten. Zwei Gehülfen (Ae di len), welche die Markt- polizei übten und die Aufsicht über öffentliche Gebäude, Magazine u. dgl. m. führten, sollten Wucher und Uebertheuerung verhüten. Verschiedene Umstände kamen zusammen, um die Auswanderung nach dem heil. Berg herbeizusühren. Unter dem Consulat des Appius Claudius, der wie der ganze Stamm der Claudier, durch volksseindliche Gesinnung, durch Trotz und Hochmuth allge- mein verhaßt war, entzündete sich der gehäufte Brandstoff. „Ein Alter, aus dem Schuld- kerker entsprungen, in schmutzigen Lumpen, bleich und abgehungert, mit verwildertem

3. Bd. 1 - S. 227

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 227 Bart und Haupthaar, schrie in Todesangst um der Quirlten Beistand. Er zeigte den Ausammcnlaufenden die blutigen Zeichen unmenschlicher Mißhandlungen und erzählte: ihm sei, nachdem er in achtundzwanzig Schlachten gewesen, im Kriege Haus und Hof geplündert und abgebrannt, die Hungersnoth der etruskischen Zeit habe ihn gezwungen, Alles zu verkaufen; er habe borgen müssen, die Schuld sei durch den Wucher vielfach ausgelaufen: dann habe der Gläubiger sich ihn und seine zwei Söhne zusprechen lassen, und sie in Ketten gelegt. Manche erkannten aus den entstellten Zügen einen wackern Hauptmann; das Mitgefühl, die Wuth verbreitete Tumult durch die ganze Stadt: Verpfändete und Ledige liefen zusammen, und alle heischten Abhülfe der allgemeinen Noch." Nun war gerade Krieg mit den Volskern und das Volk weigerte den Heerbann. Da ließ der zweite Consul P. Servilius verkünden, „wer wegen Schulden als eigen ge- halten werde, könne sich ungehindert zum Dienst melden, und die Kinder der Soldaten sollten in ihrer Freiheit und im Besitz des väterlichen Eigenthums nicht angetastet wer- den." Auf dieses Versprechen schwuren alle Verpfändete zur Fahne und der Consul erfocht einen glänzenden Sieg. Als aber Appius Claudius die aus dem Felde heimkehrenden Schuldknechte in ihre Kerker zurücksandte und die Verpfändeten ohne Erbarmen den Schuldherren zusprach, geriethen die Plebejer, ergrimmt über den Treubruch, in offenen Ausstand und widersetzten sich der Vollstreckung des Befehls. Nach einiger Zeit gelang es jedoch dem volksthümlichcn Marcus Valerius, den die Patrizier in ihrer Noth zum Die tat or ernannt, die Plebejer wieder zu beschwichtigen und sie, unter Erneue- rung der früheren Zusage, abermals zum siegreichen Kampf ins Feld zu führen. Allein die verheißene Befreiung der Schuldknechte wurde von dem Senat aufs Neue verworfen. Da legte Valerius im Unmuth seine Würde nieder; die Plebejer aber, die noch außer- halb der Stadt in Reih und Glied aufgestellt waren, weigerten den Consuln den Ge- horsam und besetzten den mons sacer in der crustumerischcn Feldmark am Anko. — „Den Plebejern ist in der Geschichte jener innern Kämpfe die Eigenschaft des Volks, den Patriziern nur die der Kaste zuzucrkennen. Die Starrheit der Letztern, das egoistische Festhalten an ungebührlichen Vorrechten, der bürgerfeindliche und lieblose Sinn, mit dem sie den Streit führten, stand weiterer Entwickelung des Volks und Staats schroff entgegen. Wenn sie mit ihren Clienten die einzige Füllung des Staates blieben oder ihre Standesformen für die gesammte Bevölkerung geltend zu machen vermochten, so ward Rom eine starre Aristokratie ohne regen Fortbildungstrieb und ohne große Zukunft. Darum sind die Patrizier trotz ihrer politischen Bildung und priefterlichcn Weisheit doch nur die Vertreter einer Stabilität, die der Cultur Früchte zu bringen nicht geeignet war, die wackern Plebejer aber, welche unermüdlich fortschreitend ihrem Stande Rechte er- kämpften, die Werkzeuge zu volksthümlicher Culturcntwickelung." §. 147, Coriolan. Bald nachher brach eine Hungersnoth in Rom aus, und als endlich Schiffe mit Getreide aus Sicilien ankamen, stellte der stolze Patrizier Marcius Coriolanus den Antrag, man solle den Plebejern nicht eher etwas davon verabreichen, als bis sie in die Abschaffung der Volkstri- bunen gewilligt. Da sprachen die Plebejer in ihrer Tribusversamm- lung die Acht über ihn aus und nöthigten ihn zur Flucht. Rachedürstend begab er sich zu den Volskern und beredete sie, unter seiner Führung einen Einfall in das römische Gebiet zu machen. Schon waren sie verheerend bis zum fünften Meilenstein vorgedrungen, als es den vereinten Bitten der Mut- ter und Gattin des Feldherrn gelang, ihn zum Rückzug zu bewegen. Aus Zorn darüber sollen ihn die Volsker erschlagen haben, behielten aber die eroberten Städte. 15

4. Bd. 1 - S. 228

1854 - Leipzig : Engelmann
228 Geschichte der alten Welt. 1») Die Kämpfe der.plebejer mit den Patriziern um Gleichheit der Rechte. §. 148. Durch den Zwiespalt der Stande wurde Rom so geschwächt, daß die äußern Feinde eine Landstadt um die andere an sich rissen und das römische Gebiet schmälerten. Von Norden drangen die Vesenter immer kühner hervor, und als endlich die dreihundert Fabier gegen sie auszogen, starben alle Glieder dieser hochherzigen Patrizierfamilie bis auf Einen den Heldentod an dem Flüßchen Cremera. Früher als harte und stolze Ver- fechter der Patrizierrechte von den Plebejern angefeindet, hatten sie sich zuletzt dem Volke zugewendet und dadurch den Haß ihrer Standesgenossen auf sich geladen. Da erbaten sie sich vom Senat das Vorrecht, den Vejenterkrieg auf eigene Hand ohne weitern Beistand ausfechten zu dürfen und zogen, als ihrem Verlangen freudig willfahrt wurde, unter den Glückwünschen des Volks in das feindliche Gebiet. Von einem festen Standort aus fügten sie den Vejentern großen Schaden zu und kehrten von manchem Strauß siegreich und beutebeladen zurück, bis sie zuletzt, verleitet von der Begierde, eine absicht- lich ins freie getriebene Viehherde zu rauben, in einen Hinterhalt geriethen und von den Feinden umringt nach der tapfersten Vertheidigung auf einer Anhöhe sämmtlich erschlagen wurden. Nur ein Einziger überlebte den Fall und pflanzte das Geschlecht fort. Von Süden machten die Volsker und Aeguer verheerende Einfälle, bis endlich der vom Pflug abgerufene und zum Dictator ernannte Q. Cincinnatus die letztem am Berge A lgi dus voll- ständig besiegte und unter dem aus drei Sperren gebildeten Joch durchgehen ließ.*) Die Plebejer, deren Arm die Schlachten gewinnen mußte, hatten wenig Lust, ihr Blut zu verspritzen, um ihre Dränger mächtiger und reicher zu machen; sie ließen sich sogar zuweilen freiwillig schlagen, wenn ein harter Patrizier ihr Anführer war. Heiße Kämpfe führten sie dagegen in der Stadt, um die bevorrechteten Altbürger aus dem Alleinbesitz des Gern ein landes, der Rechtspflege und Gesetzkunde und der höhern Staatsämter zu treiben. *) Die alte Heldensage vom Acquerkampf und vom biedern Vaterlandsfreund Cin- cinnatus lautet nach Niebuhrs Erzählung folgendermaßen: „Die Aequer hatten Frie- den geschlossen; dennoch führte Gracchus Clölius sie wieder auf den Algidus, und sie erneuer- ten ihre jährlichen Plünderungen. Eine römische Gesandtschaft kam in das Lager um über die Ungerechtigkeit zu klagen: sie wurden verächtlich ausgenommen; der äquischejmperator verbot ihnen ihm lästig zu fallen: sie möchten ihre Klagen der Eiche erzählen unter deren weitem Schatten sein Tribunal errichtet war. Die Gesandten empfingen das schnöde Wort als ein Omen: der Geist, welcher Jupiters heiligen Baum belebte, vernahm von ihnen die Ungerechtigkeit der Stolzen, und die Seufzer der Bedrängten. — Aber die Ahndung zögerte, Minucius ward geschlagen und umringt: fünf Reuter, welche entkamen, ehe die Linien geschlossen waren, womit die Aequer das römische Lager umzingelten, brachten die Botschaft. Alsbald ernannten die Patres L. Cinnmatus zur Dictatur. Die Ernennung brachte ihm ein Waibel nach der vatikanischen Feldmark, wo er

5. Bd. 1 - S. 229

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 229 eine Hufe von vier Iugern baute. Es war Sommerzeit; und der den sein Volk zu könig- licher Gewalt erhob, trieb seinen Pflug unbekleidet bis aus einen Schurz: wie der Land- mann in der Sommerzeit zu arbeiten gewohnt war. Der Bote ermahnte ihn die Befehle des Senats und der Bürgerschaft bekleidet zu vernehmen: Racilia, die Hausfrau, reichte ihm seine Toga. Am Gestade lag ein Nachen bereit: am andern Ufer empfingen ihn die Vettern und alle Befreundete von den Geschlechtern, und drei Söhne: sein Lieblingssohn war nicht bei ihnen, er war (von den Plebejern mit einer Anklage bedroht) vor dem Gericht ins Elend gewichen. Am Morgen, vor Tagesanbruch, war der Dictator auf dem Forum. Er ernannte zum Obersten der Reisigen L. Tarquitius, so adelich, so mannhaft und so arm wie er selbst; ließ alle Buden schließen, alle Fristen hemmen, jedermann zu den Fahnen schwören; und verordnete, daß alle Waffenfähige gerüstet, mit Speise auf fünf Tage, und jeder mit zwölf Schanzpfählen, bei Sonnenuntergang auf dem Felde vor der Stadt bereit stehen sollte. Während die Ausziehenden, wenn sie die Pfähle gehauen, Wehr und Waffen nach- gesehen hätten, rasteten, sollten die welche zurück blieben ihnen die Kost bereiten. Was be- sohlen war, geschah; auf dem Marsch erinnerten die Befehlshaber die Legionen eingedenk zu sein, daß die Landesleute seit drei Tagen umringt wären ; und aus freiem Trieb ermun- terten sich Fahnenträger und Fußknechte den Schritt zu verdoppeln. Zur Mitternacht hat- ten sie den Algidus erreicht, und die Nähe des feindlichen Lagers, welches das römische in seiner Mitte einschloß: rund um jenes lies der Dictator den langen Zug der Seinigen vor- wärts gehen bis ein Kreis die Aequer umringte: dann Halt machen und beginnen einen Graben zu ziehen, und einen Wall aufzuwersen, aus dem die mitgebrachten Pfähle gepflanzt wurden. Als sie ans Werk schritten, erhoben sie das römische Feldgeschrei: das verkün- digte den Völkern des Consuls, die ersehnte Hülfe sei angelangt; und sie säumten nicht her- auszufallen. Die Aequer schlugen mit ihnen die ganze Nacht bis zum ersten Tageslicht: da erblickten sie die umzingelnde Schanze vollendet und unübersteiglich: und nun führte Cincinnatus die Cohorten gegen das Lager dessen innere Rundung von Minucius bestürmt ward. Ganz verzagt flehten sic, nicht alle zu vertilgen : der Dictator befahl, daß Gracchus Clölius und seine Obersten in Ketten übergeben würden; der Menge schenkte er das Leben : die Stadt Corbio, mit Allem was sich in ihr befand, war Preis der Verschonung. Sie legten Wehr und Waffen vor dem Sieger nieder; nach der Sitte ward in der Linie, welche sie gefangen hielt, eine Oeffnung gerissen, darin zwei Speere gepflanzt, ein dritter über- zwerch in der Höhe gebunden; hier zogen sie hinaus. Das Lager, Rosse und Saumthiere, alles Zeug und Gepäck, alle Habe der Mannschaft außer der Tunica die jeder trug, alles blieb den Siegern. An der Beute wie am Triumph ward Minucius und den Seinigen kein Antheil gestattet: sie murrten nicht: vielmehr begrüßten sie den Dictator, da er nach Rom zurückkehrte als Patronus, und weihten ihm einen goldnen Kranz, ein Pfund schwer. Der Triumph, der keine Mutter eine Thräne kostete, war ein Tag des Jubels: vor allen Häu- sern von dem capenischen Thor bis an das Forum, standen Tische gedeckt: die Einziehenden schwer mit Beute beladen, labten sich an dem Dargereichten, und die feiernden Bürger er- hoben sich vom Festmahl, folgten dem Zug auf das Capitol, und stimmten in die lustigen Soldatenlieder." §. 149. 1. Ackergesetze. Der römische Staat war im Besitz großer Ländereien, die Niemands Eigenthum waren, deren Nutznießung aber den Patriziern gegen Entrichtung des Zehnten vom Ertrag an die Staatskasse zustand. Dieses Gemeinland (ager publiais) betrachteten die Patrizier als ihr Eigenthum, ließen es durch ihre Clienten und Sclaven bebauen und sahen sich gegenseitig durch die Finger, wenn die bedungene Abgabe an die Staatskasse nicht pünktlich geleistet wurde. Von Zeit zu Zeit verlangten nun

6. Bd. 1 - S. 230

1854 - Leipzig : Engelmann
230 Geschichte der alten Welt. die Plebejer, die nur kleine Freigüter besaßen, Ackergesetze (leges agrarias), durch die ihnen ein Theil des Gemeinlandes als Eigenthum oder zur Nutz- nießung überlassen werden sollte. Aber so oft dieses Ansuchen gestellt ward, traf es auf den entschiedensten Widerstand. Die Hinrichtung des Consuls 486. Sp. Ca ssi u s, der das erste Ackergesetz beantragt und durchgesetzt hatte, daß ein den Hernikern entrissener Landstrich theils den Patriziern zum Erb- pacht, theils den Plebejern als Eigenthum angewiesen wurde, war für alle ähnliche Bestrebungen ein warnendes Vorbild. Nach Ablauf seines Consulatjahrs wurde er von seinen erzürnten Standesgenossen deshoch- v e r r a t h s angeklagt und fluchbeladen über dentarpejischenfelsen des Capitoliums hinuntergestürzt. Die Stelle, wo des Vermessenen Haus gestanden, blieb eine öde Statte; und als einige Jahre nachher ein Volks- tribun (Genucius) die Consuln wegen mangelhafter Ausführung des cassi- schen Gesetzes mit einer Klage bedrohte, fand man ihn vor dem Gerichtstage in seinem Hause ermordet. §. 150. 2. Die Decemvirn. So lange die Rechtspflege auf der Kenntniß des ungeschriebenen Gewohnheitsrechtes und des Herkommens be- ruhte, war sie ausschließlich in den Händen der Patrizier, die sie nach Gut- dünken und nicht selten mit Willkür und Parteilichkeit vollzogen. Um nun dieser Willkür nicht langer ausgesetzt zu sein und Einsicht in den Rechtsgang zu gewinnen, verlangten die Plebejer feste, ausgezeichnete Gesetze, fanden aber bei den Patriziern, die darin eine Minderung ihrer Standesrechte er- blickten, lange heftigen Widerstand. Die Spaltung und der Parteihaß der beiden Stände erreichte über diesem Kampf den höchsten Grad. Das Ge- 473. setz des Publilius Bolero, daß die Wahl der plebejischen Beamten (Volkstribunen und Aedilen), die bisher in den Centuriat-Comitien ftattge- funden, fortan blos von den Plebejergemeinden in den Tribus-Comitien vorgenommen werden solle, trennte das römische Volk in zwei feindliche Heer- lager, was, verbunden mit einer Seuche, die um dieselbe Zeit unter allen Stän- den eine schreckliche „Todesernte" hielt, den Staat so sehr schwächte, daß die Aequer und Volsker ungehindert bis vor die Mauern der Stadt streiften, und ein sabinischer Abenteurer (Herdonius) mit einer Schaar von Sclaven und Flüchtlingen das Capitolium besetzte und nur mit Mühe daraus vertrie- den werden konnte. Als aber die seit 457 auf zehn vermehrten Volkstri- 462. bunen immer wieder den (ursprünglich von Terentillus Arsa gestellten) Antrag auf Ernennung einer Commission zur Abfassung von Gesetzesurkun- den vorbrachten, sich der Steuererhebung und dem Heerbann widersetzten und mit vereinten Kräften nur nach Einem Ziel strebten, da setzten es die Plebejer endlich durch, daß Gesandte nach Großgriechenland und Athen ge- schickt wurden, um die dortige Gesetzgebung zu prüfen und das Passende aus- zuwählen. Nach ihrer Rückkehr kamen beide Stände überein, daß alle Be- amten (Consuln, Volkstribunen u. a.) ihre Stellen niederlegen und zehn

7. Bd. 1 - S. 231

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 231 Patrizier mit unumschränkter Gewalt (gesetzgebender, richterlicher und voll- ziehender) ausgerüstet und mit der Abfassung neuer (staats- und privatrecht- licher) Gesetze beauftragt werden sollten. Musterhaft vollzogen im Anfang die neuen Beamten, von der Zahl der Mitglieder Decemvirn (Zehner-452. aus schuß) genannt, das aufgetragene Geschäft; und ihre am Ende des ersten Jahres von der -Volksversammlung bestätigten Gesetze fanden solchen Beifall, daß man ohne Bedenken zur gänzlichen Vollendung des Werks auch für das zweite das Decemvirat bestehen ließ. Aber jetzt mißbrauchten die patrizischen Zehnmänner ihre unumschränktemacht zu Handlungen derwill- kür und Gewaltthat. Sie wütheten mit Kerker, Geldbuße, Bann und Hen- kerbeil gegen ihre dem Plebejerstand angehörenden Widersacher, ließen, als ein Krieg mit den Aeguern und Volskern ausbrach, durch einen Hinterhalt einen greisen, mit Narben bedeckten Plebejerhelden (Siccius Dentatus) er- morden, und führten, nachdem ihr zweites Jahr verflossen und die Abfassung der Zwölftafelgesehe vollendet war, eigenmächtig ihr Amt fort. Da brachte die lüsterne Frevelthat des Appius Claudius, eines ihrer einflußreichsten Mitglieder, die allgemeine Unzufriedenheit zum Ausbruch. Dieser trug näm- lich Verlangen nach der schönen Virginia, Tochter eines Plebejerführers und Braut eines andern. Um zu ihrem Besitz zu kommen, beredete er einen seiner Clienten, die Jungfrau für seine entlaufene Sclavin zu erklären und vor des Decemvirs Richterstuhl als Eigenthum anzusprechen. Vor einer großen Menschenmenge hörte Appius Claudius auf dem Forum die Klage an; kaum hatte aber sein Richterspruch die Virginia dem Kläger überant- wortet, als der Vater hinzueilte und ihr ein Messer ins Herz stieß, um sie vor der Entehrung zu retten. Jetzt besetzten die Plebejer den Aventinus und ver- langten drohend die Entfernung der Decemvirn und die Zurückführung der alten Ordnung. Beides geschah. Appius Claudius tödtete sich selbst im Kerker; sein College Oppius ward hingerichtet; die übrigen büßten ihre Fre- velthaten mit ewigem Exil. Die Zwölftafelgesetze blieben jedoch in Wirksamkeit und waren der erstenachhaltigeversuch, dieverschiedenenvolks- bestandtheile zu einem einzigen staatlichen Gemeinwesen auf rechtlichergrund- lage zu vereinigen. Die Zwölftafelgesetze, die aus einer Mischung fremder (griechischer) und ein- heimischer Rechtsbestimmungen hervorgingen, wurden die Grundlage des römi- schen Rechts, dessen Ausbildung zur Wissenschaft (Jurisprudenz) eins der Hauptverdienste der Römer ist, welche daneben nur noch die Kriegskunst zur höchsten Vollendung brachten, wahrend sie in allen übrigen Wissenschaften, sowie in Kunst und Poesie nur Nachahmer und Entlehner der Griechen waren. „Diese formelle rein äußerliche Seite des Lebens, die Rechtsbestimmungen und das M i li ta rw e sen, erhielten von den Römern, da ihre ganze Kraft und durch ihre ganze Geschichte hindurch sich darauf wandte, die schärfste Ausbildung." — klebri- gen s waren die Plebejer, welche freiwillig den rechtskundigen Patriziern das Ge- schäft der Gesetzesreform überlassen und sich von dem Decemvirat ausgeschlossen

8. Bd. 1 - S. 278

1854 - Leipzig : Engelmann
278 Geschichte der alten Welt. und Philosoph ie gewidmet, daß er als Staatsmann und Redner mit Demosthenes verglichen werden konnte und über Redekunst und Philosophie gründliche Werke verfaßt hat. Gegen seine Bürgertugend, seine Vaterlandsliebe und sein bewährtes Rechtsgefühl kommen seine Eitel- keit, Ruhmredigkeit und andere Schwächen nicht in Betracht. Sein häufig durch die Freundschaft für Pomp ejus bedingter politischer Standpunkt war der eines Vermittlers. — Unter seinemconsulat bildete dersullaner Catilina, (§.190) ein Mann von Kraft und vornehmer Abkunft, aber befleckt durch ein lastervolles Leben und gedrückt von Schulden, mit einigen ehrsüch- tigen Römern ersten Ranges eine Verschwörung, deren Zweck war, die Con- suln zu ermorden, Rom anzuzünden, die Verfassung umzuftürzen und in der Verwirrung sich mit Hülfe der Sullanischen Soldaten und des frechen Pö- bels der Herrschaft zu bemächtigen und eine Militärdespotie einzurichten. Aber der wachsame Cónsul Cicero, dessen Eifer seine im Senat gehaltenen, durch Kraft und Lebendigkeit ausgezeichneten vier Reden gegen Catilina beurkunden, vereitelte das frevelhafte Unternehmen. Der schlaue, in der Kunst der Verstellung sehr gewandte Verbrecher ward trotz seiner Lift und Verschlagenheit von Cicero entlarvt und zur Flucht aus der Stadt genöthigt, worauf der Senat auf Eintrag des Consuls und unter Zustimmung des jüngern Cato die Todesstrafe gegen ihn und seine bereits zur Haft gebrach- ten Mitverschworenen (Lentülus, Cethegus u. a.) aussprach. Die letz- teren wurden alsbald, Cäsars Fürsprache ungeachtet, im untersten Raume des capitolinischen Kerkers erdrosselt, Catilina selbst aber, der mit dem Rest seiner Rotte nach Etrurien geflohen war, fand in der Gegend von Pistoria im muthvollen Kampfe gegen die consularischen Heere seinen Tod. Die Ent- schlossenheit und der Muth der Kämpfenden wäre einer bessern Sache wür- dig gewesen. Sallust beschließt seine Geschichte des Catilinarischm Kriegs mit folgender Erzählung des Ausgangs: „Als Catilina seine Truppen zerstreut und sich nur mit Wenigen noch übrig sicht, stürzt er sich seines Geschlechts und seines frühern Ansehens eingedenk, in den dichtesten Haufen der Feinde, wo erfechtend durchbohrt wird. — Aber nach beendigter Schlacht da konnte man in der Thal sehen, welche Kühnheit, welch' muthiger Geist in dem Heere des Catilina geherrscht hatte. Denn fast jeder bedeckte, nachdem er den Geist aufgegebcn, mit seinem Körper dieselbe Stelle, welche er lebend im Kampfe eingenommen hatte. Einige Wenige jedoch , welche die Garde - Cohorte mitten im Feinde aus einander gesprengt hatte, waren in einiger Entfernung von einander, wiewohl alle mit den Wunden auf der vordcrn Seite des Körpers, zusammengestürzt. Catilina aber wurde weit entfernt von den Seinigen unter den Leichen der Feinde aufgcsunden, auch noch ein wenig athmend und das wilde Gemüth, das er im Leben gehabt hatte, im Gesichte noch bewahrend. Von seinem ganzen Heere wurde überhaupt weder in der Schlacht, noch auf der Flucht ein frci- geborner römischer Bürger gefangen genommen. So wenig hatten Alle sowohl ihr eigenes Leben als das der Feinde geschont. Allein auch das Heer des römischen Volks hatte keinen frohen noch unblutigen Sieg erlangt; denn die Tapfersten waren alle theils in der Schlacht gefallen, theils schwer verwundet aus ihr zurückgckchrt. Aber Viele, die des Sehens hal- der oder um Beute zu machen vom Lager aus hingegangen waren, fanden bei dcm Umwcnden

9. Bd. 1 - S. 279

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 279 der feindlichen Leichen entweder einen Freund, oder auch einen Verwandten, Einige er- kannten unter denselben auch ihre persönlichen Feinde wieder. So wogten verschiedent- lich durch das ganze Heer Frohsinn, Betrübniß, Trauer und Freude." 5. Die Zeiten des Caj. Julius Cäsar und Crassus' Ausgang. Das erste Triumvirat (6«). §. 197. Sulla's Glück feuerte hochstrebende und ehrsüchtige Männer zur Nachahmung an. Jeder suchte der erste zu sein und den Staat nach Willkür zu lenken. Nicht die Größe des Vaterlandes, sondern Befriedigung der Selbstsucht und des Ehrgeizes war nunmehr das Ziel aller Bestrebungen. In diesem Sinne handelte Pompejus, dem zum Königthum nur der Name fehlte. Aber während er im Völlgenuß des Glücks und im behaglichen Luxus auf den Lorbeern seines Ruhmes ruhte, und sich in eitler Selbstgefälligkeit an dem Uebermaß der Schmeichelei ergötzte, die ihm von allen Seiten ge- spendet wurde, überholte ihn allmählich an Kriegsthaten und Volksgunst sein großer Nebenbuhler C. Jul. Cäsar. Dieser außerordentliche Mann vereinigte äußere und innere Vorzüge — hohe Geburt, majestätische Gestalt und Reichthum, mit durchdringendem Verstand, tiefer Bildung und uner- müdlicher Thatkraft, so daß er nicht minder als Redner und Schrift- steller, denn als Feldherr und Krieger ausgezeichnet war. Seine Freigebigkeit und seine demokratischen Grundsätze, die ihn während der Sullanischen Schreckenszeit in große Gefahr gebracht, erwarben ihm die Volksgunst, das sicherste Mittel der Erhebung, und sein Ehrgeiz spornte ihn zu Großthaten. Um der Partei der Alt-Republikaner, an deren Spitze der charakterfeste, durch Sittenstrenge, Bürgertugend und Kriegsmuth wie durch Bildung und Adel der Gesinnung hervorragende M. Porcius Cato (der Jüngere) stand, gewachsen zu sein, schloß Cäsar mit Pompejus und Crassus einen Bund, Triumvirat (Dreimännerbund) genannt, dessen Zweck gegenseitiger Beistand zur Erreichung selbstsüchtiger Absichten war. Seitdem beherrschten die drei Männer mit Hülfe der Volkspartei, die durch Kornspenden, Ackergesetze (Landvertheilung in Campanien) und andere An- ordnungen gewonnen wurde, den Staat, ohne sich um den Senat fürder zu kümmern, ließen die von Pompejus in Asien getroffenen Einrichtungen bestätigen, entfernten Cato unter einem ehrenvollen Vorwand aus Rom und setzten durch den lasterhaften Tribun Clodius aus dem vornehmen Ge- schlechte der Claudier, die Verbannung Cicero's durch, den Cäsar und Cras- sus, als geheime Mitverschworene Catilina's haßten*). Um aber Gelegenheit zu Kriegsruhm und Alleinherrschaft und ein treues Heer zu erhalten, ließ sich Cäsar, nach beendigtem Consulat, die Statthalterschaft über das dies- und jenseitige Gallien und Jllyricum übertragen und erneuerte einige Jahre später, um die Eroberung von Gallien zu vollenden, auf einer Zusam- menkunft in Luc ca das Triumvirat. Dadurch verblieb ihm abermals auf

10. Bd. 1 - S. 283

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 283 seines Nebenbuhlers wachsenden Kriegsruhm neidisch und seit dem Tode seiner Gemahlin Julia (Casars Tochter) demselben mehr entfremdet, sich seines Einflusses zu dessen Nachtheil bediente und ihn von dem Consular fern zu halten suchte. Auf sein Zuthun erging nach Beendigung des gallischen Kriegs vom Senat an Casar das Gebot, seinen Oberbefehl niederzulegen und seine Truppen zu entlassen, indeß Pompejus mit neuer außerordentlicher Macht bekleidet ward. Die Volkstribunen Curio, Cassius und Anto- nius, die gegen diesen Beschluß ihr Veto einlegten und verlangten, daß auch Pompejus seiner Gewalt entsage, wurden drohend zurückgewiesen; sie flohen in Cäsars Lager und gaben dem trotzigen Feldherrn einen willkomme- nen Vorwand als Rächer der verletzten Heiligkeit des Tribunals und als Beschützer der Volksrechte aufzutreten. *)Milo, Cicero's Freund, bewarb sich um das Consulat, wurde aber dabei von Pompejus und Clodius gehindert. Der letztere überfiel denselben, als er mit seiner Familie nach seinem Landgute reisen wollte, mit einer Rotte, verlor aber bei dem entstan- denen Gefechte das Leben. Bei der Verbrennung des aus dem Forum ausgestellten Leich- nams des Clodius durch den rasenden Pöbel, wurde die Curie ein Raub der Flammen. Die Aufregung war so groß, daß Pompejus allein zum Cónsul ernannt wurde, um seine Macht zu erhöhen. Er ließ sofort gegen Milo einen Prozeß einleiten und denselben, trotz Cicero's meisterhafter Vertheidigungsrede, verurthcilen, woraus dieser nach Massilia in freiwillige Verbannung ging. §. 200. Nachdem die Würfel des Geschicks gefallen (,,a1ea)aota 68t"), setzte Casar nach einigem Bedenken über den Grenzfluß Rubico und zog mit seinen abgehärteten ihm treu ergebenen Legionen in raschem Siegeslauf durch Umbrien und die sab ellis ch en Staaten. Seine Milde und Freund- lichkeit öffnete ihm alle Thore und gewann ihm die Herzen Der Bewohner. Pompejus, zu spät aus seinem unbegreiflichen Sellstvertrauen und seiner sorg- losen Zuversicht aufgeschreckt, wagte es nicht, ihn in Rom zu erwarten; er eilte mit seinen neugeworbenen und wenig zuverlässigen Truppen und einem großen Gefolge von Senatoren und Aristokraten über Capua nach Brun- dusium, und als sich der Sieger dieser Stadt näherte, über das jonische Meer nach Epirus. Seine großsprecherische Aeußerung, daß er mit seinem Fuße Legionen aus dem Boden stampfen könne, hatte sich als Täuschung und Prahlerei erwiesen. Cäsar dagegen zog über Rom, wo er-die Gemüther beruhigte, den gesprengten Senat wieder einsetzte und sich des von den flüch- tigen Consuln zurückgelassenen Staatsschatzes bemächtigte, nach Spanien und trieb dort die Heere seines Gegners durch sein überlegenes Feldherrn- talent und die überflügelnde Schnelligkeit seiner Bewegungen so in die Enge, daß sie eine Capitulation schlossen, in Folge deren die Feldherren und Führer zu Pompejus entlassen wurden, indeß die Gemeinen großentheils zu dem Sieger übergingen. Nachdem Cäsar auf dem Rückweg noch Massilia, das neutral (parteilos) bleiben wollte, nach harter Belagerung zur Unter- werfung gebracht und an Gut und Freiheit schwer gezüchtigt hatte, begab
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