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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 561

1854 - Leipzig : Engelmann
Deutschland. 561 In Na ssau erklärte der Herzog die Domänen des Landes ohne Unterschied ihrer Herkunft für sein Eigenthum, erwirkte sich bei den von beiden Kammern darüber geführten Verhandlungen eine künstliche Majorität, indem er die erste Kammer auf ungesetzliche Weise durch Glieder seiner Familie vergrößerte, die Stimmen derselben mit der ihm günstigen Minderheit der zweiten Kammer ver- einigte und dann die widerstrebenden Mitglieder ausschließen, den siebenzigjährigen Präsidenten Herber aber wegen eines mißliebigen Zeitungsartikels zur Festungs- strafe verdammen ließ, von welcher ihn nur sein baldiger Tod befreite. Von persönlichem Recht war nirgends die Rede; irgend eine Beschuldigung, irgend eine Denunciation, irgend ein Verdacht war hinreichend, um persönliche Haft zu verhängen; wenn keine gerichtliche Verurtheilung erfolgte, hielt man den Beschul- digten in jahrelangem Untersuchungsarrest oderstellte ihnunter polizeiliche Aufsicht; gefällige Richter gaben statt eines freifprechenden Urtheils eine Instanz-Entbindung und beraubten den Angeklagten dadurch seines politischen Vollbürgerrechts. Dieser Mittel bediente man sich in Bayern, Kurhesien, Hannover, um unbeliebte Männer aus der Kammer fern zu halten. — Schwer war der Druck, der auf der Presse lastete. Keine Schrift unter 20 Bogen durste ohne Druckerlaubniß (Imprimatur) verlegt, keine Zeitung ohne Durchsicht eines dazu bestellten Beamten (Censors) ver- schickt werden; auswärtige Blätter erlagen einer Nachcensur; innere Angelegenhei- ten durften in vielen Ländern gar nicht besprochen werden, Oppositionsblätter wur- den durch Censurstrenge, Chicanen und Preßprocesse so lange verfolgt, bis sie ein- gingen; andern versagte man die Versendung durch die Staatsposten, noch andere unterdrückte man auf polizeilichem Wege. h. 835. Hannover. Im Jahr 1837, dem hundertsten Stiftungsjahre der ruhmreichen Universität Göttingen, starb Wilhelm Iv., König von England und Hannover, und hatte zur Nachfolgerin seine Nichte Victoria; da nun nach deutschem Fürftenrecht weibliche Erbfolge unstatthaft ist, so siel die Krone von Hannover an den Oheim der Königin, Ernst August, Herzog von Cu mb er- i837.m land. Das ganze Land jubelte über die gewonnene Selbständigkeit, aber die Freude verkehrte sich bald in Schmerz, als der neue König seinen Regierungs- antritt mit der Aufhebung des Staatsgrundgesetzes vom I. 1833 bezeichnete, 5"'5uit" „wegen mangelnder agnatifcher Zustimmung und weil es eine wesentliche Ver- letzung der Regierungsrechte enthalte," und die alte ständische Verfassung von I. 1819 wieder herstellte. Alsbald erging an alle Beamte („königliche Die- ner") die Aufforderung zur Leistung eines neuen Dienst- und Huldigungseides. Manche Staatsdiener mögen dadurch mit ihrem Gewissen in Zwiespalt gerathen sein; aber sie kamen der Aufforderung nach. Nur sieben Profesioren von Göt- tingen, darunter die Zierden deutscher Wissenschaft, weigerten den Eid. Sie'^^°"' wurden ihrer Stellen enthoben und drei von ihnen, Dahlmann, Jacob Grimm und Gervinus, weil sie ihre Protestation veröffentlicht, des Landes verwiesen. Die Anerkennung, womit ganz Deutschland die That der „Sieben" begrüßte, und die Theilnahme, die sich in der ihnen angebotenen Unterstützung kund gab, bewies zum erstenmal die Macht der öffentlichen Meinung und die im Stillen gewachsene Gesinnung des Volks. Aber weder der Bundestag, noch die Regierungen ließen sich in ihrem Gang stören. Ohne auf die von Städten und Individuen ergangenen Protestationen zu achten, ließ der König die neuen Wah- len nach dem Gesetze von 1819 anordnen; und als sich die Stände nach einigem Schwanken für in compe tent erklärten, die Abschaffung des Staatsgrund- gesetzes von 1833 anzuerkennen, wurden sie vertagt. Umsonst wandten sich nun viele Ständemitglieder und Wahlcorporationen mit einer Beschwerde über Rechts- Weber, Geschichte. Ii. 6. Ausl. 36

2. Bd. 2 - S. 14

1854 - Leipzig : Engelmann
14 Die Vorboten der neuen Zeit. ergrimmt, daß sie ihn der Ketzerei beschuldigten, eine seiner Schriften, den Au- 1514. genspiegel, öffentlich verbrannten, die griechische Sprache als Mutter aller Häresien und das Erlernen des Hebräischen alshinneigung zum Iudenthum dar- stellten. Dies gab das Signal zu einem heftigen Federkriege, in dem alle Freunde der Bildung, und namentlich die strebsame Jugend, auf Reuchlins Seite traten und die Sache der freien Wiffenschaft gegen Geistesbeschranktheit und rohe Ge- waltthatigkeit so kräftig verfochten, daß endlich der päpstliche Hof sich gemüßigt sah, dem fernem Streiten zu wehren und dem Humanismus den Sieg zuzugestehen. Die Kölner wurden zu den Prozeßkosten verurtheilt und, als sie mit deren Ent- richtung zögerten, von dem aufgeklarten Franz von Sickingen, dessen Stammschloß, die Ebernburg bei Kreuznach, der Sammelplatz vieler freisin- niger Männer war, mit Gewalt dazu angehalten. Dieser Streit, bei welchem der Kaiser und alle Fürsten und Städte Partei für Reuchlin nahmen, mehrte die Zahl der Humanisten und förderte die Sache der Bildung. Von dem Kreise, der sich um Reuchlin schaarte, gingen die Briefe der Dunkelmann er (Obscu- ranten) aus, bei deren Abfassung namentlich Ulrich von Hutten thatig gewesen sein soll. In diesem ist „die Dummdreistigkeit der Bettelmönche, ihre gemeine Sittenlosigkeit und ihr Zetergeschrei über die Ketzerei der Humanisten mit ihrem eignen Küchenlatein als so treue Carricatur dargestellt, daß anfangs Dominicaner selbst dieses Buch verbreiteten, gegen das sie nachher vergeblich Bannflüche aufboten." §. 433. Erasmus von Rotterdam (1467 —1536), ein kluger, feiner Mann voll Scharfsinn und Witz. Er wurde in seiner Jugend beredet, in ein Kloster zu gehen, obwohl seine ganze Natur dem Mönchsleben widerstrebte. Durch den Beistand des Bischofs von Cambray erhielt er nach einiger Zeit seine Freiheit wieder und die Vergünstigung, in Paris Theologie zu studiren. Hier faßte er einen solchen Widerwillen gegen die Scholastik, daß er sie, wie auch das Mönchs wesen, sein ganzes Leben hindurch mit allen Waffen des Witzes und Verstandes bekämpfte. Bald erscholl sein Ruhm bei allen europäischen Völ- kern; Fürsten und Edelleute überhäuften ihn mit Einladungen, Geschenken und Schmeicheleien; in allen Landern begehrte man seiner und suchte ihn durch glan- zende Versprechungen zu locken. Aber er zog ein freies Literatenleben jedem Amte vor; er bereiste alle Staaten des civilisirten Europa's, hielt sich aber zuletzt größ- tentheils in Basel auf, wo er in Verbindung mit dem Buchdrucker F r o b en eine Menge Schriften in der Sprache und im Geiste des Alterthums herausgab. „In sein Haus zu Basel strömten die Geschenke; von allen Seiten besuchte man ihn, nach allen Weltgegenden empfing er Einladungen. Ein kleiner, blonder Mann mit blauen halbgeschlossenen Augen voll Feinheit der Beobachtung, Laune um den Mund, von etwas furchtsamer Haltung: jeder Hauch schien ihn umzu- werfen: er erzitterte bei dem Worte Tod." Unter seinen zahlreichen Werken sind das Lob der Narrheit und die correcte Ausgabe des Neuen Testa- ments im griechischen Urtexte nebst lateinischer Uebersetzung und Umschreibung (Paraphrase) die wichtigsten. Jenes, eine volksthümliche Satire in lateinischer Sprache, aber vielfach übersetzt, geißelte die Thorheiten aller Stande, besonders der Geistlichen und Mönche; dieses regte zum Studium der Heiligen Schrift in der Ursprache an und that der Reformation großen Vorschub. Als nach Luthers Austreten der Kampf des Neuen gegen das Alte eine so großartige Gestalt an- nahm, zog sich Erasmus, ein schüchterner, auf ruhigen Genuß des Lebens be- dachter Mann, scheu zurück und bekämpfte Luthers Verfahren, das er anfangs gebilligt. Erasmus hatte für die Leiden des Volks kein Herz und jede gewaltsame

3. Bd. 2 - S. 34

1854 - Leipzig : Engelmann
34 Das Zeitalter der Reformation. 16. Juni suchte, und eilte damit nach Rom, wo er eine sehr gute Aufnahme fand. 1520. sem Betreiben wurde eine Bulle erlaffen, in der eine Reihe von Luthers Sätzen als irrgläubig verdammt, seine Schriften zum Feuer verurtheilt und er selbst mit dem Bann beladen wurde, wenn er nicht innerhalb 60 Tagen widerriefe. Triumphirend kehrte Eck nach Deutschland zurück, wo er als päpst- licher Bevollmächtigter mit großem Uebermuth die Bulle bekannt machte. Aber nur in Köln, Mainz und Löwen kam man der gebotenen Verbrennung der lutherischen Schriften nach, in Sachsen wurde die Bulle gar nicht zuge- lassen, und in ganz Deutschland war man erzürnt über das Verdammungs- urtheil, das der römische Hof, ohne den Angeklagten gehört zu haben, unter dem Einflüsse seines größten Gegners erlassen. Bei dieser Stimmung mach- ten Luthers zwei Schriften: an den christlichenadel deutscher Na- tion und von der babylonischen Gefangenschaft und christ- lichen Freiheit einen mächtigen Eindruck. In der ersten deckt er mit der ganzen Kraft seiner kernhaften Sprache alle Bedrückungen und alle Schmach, die Deutschland seit Jahrhunderten von Rom erfahren, schonungslos auf und fordert zur Abstellung verjährter Mißbräuche und unbiblischer Lehrmei- nungen und Einrichtungen auf*). In der zweiten Schrift erhebt er Zweifel über die Wandlungslehre (Transsubstantiation), bestreitet die Siebenzahl- der Sakramente, spricht dem Volke den Genuß des Kelchs beim Abendmahl zu, und stellt die beseligende Allmacht des Glaubens über die äußere Werk- heiligkeit der Kirche. — Ermuthigt durch die Begeisterung, mit der diese Schriften ausgenommen wurden und durch den Ruf der Freiheit, der durch die deutschen Gauen schallte und sich namentlich in den kecken Satiren eines Hutten (tz. 434.) kund gab, wagte Luther nunmehr einen Schritt, der ihn 10i520c' durch eine unübersteigbare Kluft von der römischen Kirche trennte. Er zog an der Spitze der ganzen Studentenschaft vor das Elsterthor von Witten- berg und warf dort, zur Vergeltung der Verbrennung seiner Schriften, die Bannbulle nebst dem k a n o n i sch e n R e ch t s b u ch e in die Flammen. *) Darin wird dem Klerus die höhere Weihe abgesprochen; alle Christen seien Prie- ster, die Priesterschast nur eine Amtsführung, folglich die Geistlichkeit der weltlichen Obrig- keit unterworfen; das Papstthum solle in die gehörigen Schranken gewiesen, und seiner weltlichen Macht entkleidet werden, Deutschland einen Primas erhalten, vor dessen Ge- richt die Appellationen von den Bischöfen in höchster Instanz, aber nicht nach kanonischem Recht, entschieden würden, die gezwungene Ehelosigkeit (Cölibat) der Geistlichkeit solle auf- hören, der Jugendunterricht verbessert, die Zahl der Klöster beschränkt, der knechtische Eid der Bischöfe abgestellt werden u. dgl. c) Der Reichstag zu Worms (April f5*t). §. 455. Als im Anfang des Jahres 1521 der junge Kaiser Karl V., nach seiner Krönung in Aachen, den Rhein heraufzog, ergingen von Hut- ten, Sickin gen und andern Vorkämpfern nationaler Freiheit warme Mahnungen an ihn, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen und die

4. Bd. 2 - S. 44

1854 - Leipzig : Engelmann
44 Das Zeitalter der Reformation. unter harten Bedingungen erkaufen; und benutzte die erste Gelegenheit zur Flucht. §. 465. Der Kaiser bezeigte Schmerz und Unwillen über die Unbill, die das Haupt der Christenheit erfahren, so sehr er sich auch im Herzen über die Demüthigung seines Gegners freuen mochte. Unterdessen machten die 1528. Franzosen Eroberungen im obern Italien und rückten dann in Neapel ein, um dieses Königreich den Spaniern zu entreißen. Aber der Abfall des Ge- nuesen Andreas Doria (§. 384.) von Frankreich zu dem Kaiser und der Untergang eines großen Theils des französischen Heers durch eine Pest ver- eitelte dies Unternehmen, und da auch die Zahl der kaiserlichen Landsknechte durch ihr schwelgerisches Leben in Rom auf diehälfte herabgeschmolzen war, so sehnte sich Jedermann nach Frieden. Unter Vermittelung von Franzens Mutter und Karls Tante vereinigten sich die hadernden Könige in dem Da- 1529. menfrieden von Cambray dahin, daß Franz seinen Ansprüchen aufmai- land entsagte und für die Befreiung seiner Söhne 2 Millionen bezahlte, da- gegen im Besitze von Burgund verblieb. Bald machten auch der Papst und die italienischen Staaten ihren Frieden mit dem Kaiser unter Bedingungen, die dessen Herrschaft über Italien sicherten. Clemens Vii., besorgt über den Fortgang der lutherischen Neuerung in Deutschland und erzürnt auf Flo- renz, das die Mediceer aus seinen Mauern getrieben, versöhnte sich mit dem Kaiser, der ihm zur Ausrottung der Ketzerei und zur Züchtigung der übermüthigen Republik seine Hülfe versprach. Nachdem Karl in Bologna, wo er längere Zeit mit Clemens unter einem Dache gewohnt, von demselben 24.Fcbr. mit der lom bardischen und römischen Krone gekrönt worden (wobei fremde Fürsten die Reichsinsignien trugen), beraubte er zuerst das nach harter Belagerung eroberte Florenz seiner republikanischen Verfassung und setzte einen Mediceer als Herzog darüber (§. 388.), dann schrieb er zur Beilegung der kirchlichen Zwistigkeiten einen Reichstag nach Augsburg aus. t) Ausbildung des lutherischen Kirchenwesens. §. 466. Luthers und Melanchthons vereinte Thatigkeit. — Wahrend dieser Vorgänge, die des Kaisers Blicke von Deutschland abzogen, machte die Reformation große Fortschritte. Luther's Thatigkeit wuchs mit der Zahl der Gegner. Auf H e in rich Viii. von England, der gegen die b a by- lonische Gefangenschaft zu Felde zog und die Siebenzahl der Sa- cramente mit scholastischen Gründen verfocht, aber von dem Wittenberger Mönch derb abgefertigt wurde, folgte Erasmus (§.433.) als Kämpfer für den freien Willen gegen Luther's Augustinische Ansicht von der Unfreiheit dessel- den, ein Streit, der eine gänzliche Entzweiung dieser ihrem Wesen nach sehr ver- schiedenen Männer zur Folge hatte. Im Jahr 1524 verließ Luther das fast ganz verödete Augustiner-Kloster und vermählte sich im folgenden Jahr mit Katha- rina von Bora, einer ehemaligen Nonne. Im Kreise treuer Freunde und Amtsbrüder (Justus Jonas und Joh. B u g en h a g e n aus Pommern) führte

5. Bd. 2 - S. 113

1854 - Leipzig : Engelmann
113 Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths. tz. 539. Heinrichs Hi. Ausgang. Die Ermordung der Guisen brachte eine furchtbare Aufregung im ganzen Reiche hervor. Rache gegen den gottvergessenen König, der die Säulen des Katholicismus gestürzt, war die Losung des Tages. Paris gerieth in eine fieberhafte Gährung; fana- tische Volksredner erhielten die reizbare Bevölkerung in steter Bewegung. Unverholen wurde die Lehre verkündigt, „daß ein Tyrann, der das gemeine Wesen und die Religion verletze, von Privathänden ermordet werden könne." Guise's Bruder, Karl Herzog von Mayenne, stellte sich an die Spitze der Ligue und der Bundestruppen; dem König wurde der Gehorsam aufgekün- digt; in einem großen Theil des Reichs ging die Regierungsgewalt von den königlichen Beamten an den liguistischen Rath der Vierzig und in Paris an den demokratischen Rath der Sechzehn über, der sich die städtische Verwaltung aneignete. Vergebens versuchte Heinrich 111. den Sturm zu beschwören und die Gemüther zu beruhigen — von dem Papste gebannt, von seinen Freunden verlassen, von seinem Volke gehöhnt, ohne Geld und Heer, blieb ihm nichts übrig als ein Bund mit Heinrich von Navarra und den Huguenotten. Blutiger als je wüthete aufs Neue der Bürgerkrieg; aber das Glück war der Ligue entgegen. Schon be- lagerte Heinrich Paris und drohte, die treulose Stadt in einen Trümmer- haufen zu verwandeln, als das Messer eines fanatischen Dominicaner-Mönchs, Jakob Clement, den Mord der Guisen blutig rächte. Am 1. August 1589 starb der letzte Valois von Mörderhand, nachdem er den von dem vierten Sohne Ludwigs des Heiligen abstammenden Heinrich von Navarra undbearnzu seinem Nachfolger bestimmt. §. 540. Heinrich Iv. Aber diesem stand noch ein schwerer Kampf bevor, ehe Frankreichs Krone sein Haupt schmückte. Die Liguisten, von J- Mayenne geführt und von den spanischen Truppen des waffenkundigen Parma unterstützt, widerstanden dem calvinischen Thronerben aus allen Kräften. In ihrem Religionshaß hätten sie lieber einen König aus Phi- lipps Ii. Hand empfangen und sich unter Spaniens Protectorat gestellt, als einen Ketzer auf dem Thron geduldet, so sehr sie auch dessen ritterliche Eigen- schaften bewunderten. Lange versuchte Heinrich mit dem Schwert sein Erbe zu erringen; nach der siegreichen Schlacht bei Jvry über Mayenne be- 159°. drängte er Paris mit harter Belagerung und ließ die Bürgerschaft alle Schrecknisse des Hungers und des Kriegs empfinden. Aber die Zahl der Feinde mehrte sich; Spanien trat immer kecker mit seinen Absichten hervor; ganze Provinzen drohten, sich von dem Reiche zu lösen und unter einheimi- schen Fürsten eine unabhängige Stellung zu erringen. Da überzeugte sich Heinrich Iv., daß er durch Schlachten und Siege nie zum ruhigen Besitz des französischen Thrones gelangen könnte und „hielt die Krone Frankreichs einer Messe werth." Er trat in der Kathedrale von St. Denis zur katholi- schen Kirche über und brach dadurch die Kraft der Ligue. Paris öffnete nun Weber, Geschichte. Ii. 6. Aufl. 8

6. Bd. 2 - S. 144

1854 - Leipzig : Engelmann
144 23. Mai 1618. 20. Mai 1619. 6. Juni 1619. Das siebenzehnte Jahrhundert. dessen Entschlossenheit und Charakterfestigkeit für den Protestantismus Alles zu befürchten stand, erregte bei den böhmischen Utraquisten und Lutheranern Besorgniß, zumal, da die katholische Partei im Vertrauen auf diese Stütze das Haupt stolzer emporhob und diejesuiten den Grundsatz aufstellten uovu8 rex nova lex! Da wurde bei dem Bau zweier protestantischen Kirchen auf dem Gebiete des Abts von Braunau und des Klosters Grab (beitdplitz) die Streitfrage erhoben, ob auch den evangelischen Unterthanen geistlicher Stand e freie Religionsübung zustehe oder ob der Majestätsbrief diese nur dem Herrn- und Ritlerstande und den königlichen Städten und Territorien zusichere, wie der wörtliche Inhalt besagte. Die zum Nachtheil der Evange- lischen gefällte Entscheidung, in Folge deren die eine Kirche geschlossen, die andere niedergerissen wurde, steigerte die Aufregung. Die von den Protestan- ten zur Wahrung ihrer Rechte aufgestellten Beschützer (Defensoren) hielten eine Zusammenkunft und entwarfen eine Vorstellung an den in Un- garn abwesenden Matthias. Aber die Antwort des Kaisers siel verweisend aus und verbot alle weiteren Versammlungen. Da erschienen unter der An- führung des Grafen von Thurn die Abgeordneten der utraquistischen Stände bewaffnet auf der Schloßkanzlei, um die mit der Verwaltung Böh- mens betrauten kaiserlichen Räthe, denen man das scharfe Schreiben Schuld gab, zur Rede zu stellen. Nach kurzem Wortstreit ergriffen die erhitzten Pro- testanten zwei der anwesenden Statthalter, Martinitz und Slawata, die als katholische Eiferer besonders verhaßt waren, und warfen sie nebst dem Geheimschreiber Fabricius zum Schloßfenster hinunter. Aber trotz der Höhe und der nachgefeuerten Schüsse kamen alle mit dem Leben davon. tz. 565. Ferdinand!!. Um der Strafe für diese rasche That zu ent- gehen, rissen hierauf die utraquistischen Stande die Regierung des Landes an sich, nahmen die Beamten in Eid und Pflicht, verjagten die Jesuiten und rüsteten ein Kriegsheer unter Thurn's Oberbefehl aus. Die Nachricht von diesen Vorgängen füllte die Seele des kränklichen Kaisers mit Schrecken und Besorgniß; allein seine Vorschläge zur Milde und Nachgiebigkeit wurden von Ferdinand bekämpft. Als dem Befehle, die neue Regierung aufzulösen und die Truppen zu entlassen, nicht alsbald gehorcht wurde, rückte kaiser- liches Kriegsvolk ins Land. Aber Thurn, unterstützt von dem tapfern Schaarenführer Ernst von Mansfeld, schlug die feindliche Armee zurück und zog dann, ermuthigt durch die Kunde von Matthias Tode und durch die Furcht der Protestanten vor dem neuen Gebieter Ferdinand!!., in Brünn ein; die Stände von Mähren schlossen sich, wie schon vorher die Schle- sier und Lausitzer, an die Böhmen an und vertrieben die Jesuiten. In Kurzem stand Thurn vor den Thoren Wiens, wo Ferdinand fest und muthig verharrte, wohl einsehend, daß seine Flucht den Beitritt Oestreichs zu Böhmen herbciführen und Habsburgs Kronen wanken machen würde. Die gedrückten Protestanten von Oe streich traten mit Thurn in Verbindung ;

7. Bd. 2 - S. 171

1854 - Leipzig : Engelmann
171 Die englische Thronumwälzung. zugesagt und das Versprechen gegeben, die englischen Katholiken fernerhin nicht mehr zu Geldstrafen anzuhalten, noch ihre Hausandacht zu hindern. 3) Die Tudors hatten das Parlament zu einem fügsamen Werkzeug ihrer Despotie gemacht. Jakob, durchdrungen von der Allmacht und Majestät der aus Gott stammenden Königswürde, war weit entfernt diese Schranken zu erweitern. Aber er besaß weder dieherrfcherkraft Elisabeths, um den auf- strebenden Widerstandsgeist zu bändigen, noch konnte er wie sie durch den Glanz und Ruhm seiner Regierung den Despotismus verhüllen; und wäh- rend Elisabeths sparsamer Staatshaushalt sie in Stand setzte, selten die Hülfe des Parlaments ansprechen zu müssen, war der verschwenderische Jakob stets in Noth. Dieser Noth suchte er auf verschiedeneweise abzuhelfen: er nöthigte reichere Einwohner zu Darlehen und Gaben, an deren Rückzahlung er nie dachte; er ver- kaufte Monopolrechte und schuf einen niedern Brief-Adel (Baronets) zu dem man das Patent (Brief) erkaufen konnte: und als dieß alles nicht zureichte und das Parlament in seinen Geldbewilligungen sehr karg war, beschwerte er, ohne bei demselben anzufragen, die Ein- und Ausfuhr aller Waaren mit willkürlichen Taxen. Diese willkürliche Besteuerung erklärten die Stände als eine Verletzung ihrer Rechte. Umsonst drohte der König, löste das Parlament wiederholt im Zorne auf, ließ die kühnsten Redner in Haft bringen — jede neue Verfamm- 1614- lung führte dieselbe Sprache; sie widersetzten sich nicht nur allen Eingriffen in die alten Rechte, sondern äußerten auch unverholen ihr Mißfallen über die spanische Brautwerbung und die Nichtunterstützung des protestantischen Kurfürsten. Der König verwieß ihnen diese Einmischung in Dinge, die weit über das Begriffsvermögen des Hauses gingen und erklärte, ihre vermeint- lichen Rechte seien nur Privilegien, die sie der königlichen Gnade 1021. zu verdanken hätten. Da gaben die Glieder des Unterhauses einen Protest zu Protokoll, worin sie die Freiheiten des Parlaments für das unzweifelhafte Geburtsrecht und Erbe der Unterthanen von England erklärten, nicht nur Gesetzgebung und Steuerbewilligung, sondern auch die Befugniß ansprachen, in schwierigen und dringenden Geschäften ihren Rath zu geben und Beschwerden einzureichen; dabei nahmen sie volle Freiheit der Rede und Sicherheit der Person gegen willkürliche Haft für alle Parlamentsglieder in Anspruch. Wüthend über die Vermessenheit, riß der König eigenhändig das Blatt aus dem Protokollbuch, löste das Parlament auf und ließ einige Deputirte festsetzen — aber der Geist des Widerstands blieb im Volke und äußerte sich noch stürmischer, als Karl I., ein stolzer und eigensinniger Herr, den Thron bestieg. §. 592. Karl I. — Wachsende Aufregung. Karls Regierung ^5-49 begann mit einem so heftigen Kampf gegen das Parlament, daß dasselbe in den beiden ersten Jahren zweimal aufgelöst ward. Der stolze Herrscherwille

8. Bd. 2 - S. 216

1854 - Leipzig : Engelmann
216 Ausgang des siebenzehnten Jahrhunderts. Dissenters, der menschlichen Gesellschaft zurück. Damit aber nicht die Meinung Geltung fände, als ob des Königs Herz auch mit diesen Mitleid suhle, ließ er bald daraus das Buch des Huguenotten-Geiftlichen Claude über die Verfolgungen der Protestanten in Frank- reich durch Henkershand öffentlich verbrennen und sprach somit seine Billigung der von Ludwig Xiv. angewendeten Maßregeln aus. — Doch konnte Jakob nicht auf Erfolg rech- nen, so lange die Testakte noch in Kraft war. Um daher deren Abschaffung vorzubcrei- ten, wurde der Grundsatz geltend gemacht, „es stehe in der Macht des souveränen Königs von England, in gewissen Fallen von den Reichsgesetzen zu dispensiren." Dies hatte zur Folge, daß in der Armee die höchsten Befehlshaberstellen Katholiken und Convertiten übertragen wurden, und als dies unter der Geistlichkeit Murren erzeugte und die bestän- dige Mahnung von den Kanzeln herab, „fest an dem protestantischen Glauben zu halten und sich nicht von den Jrrthümern des Papstthums umgarnen zu lassen," das Volk in Aufregung brachte, wurde der Bischof von London, eine kräftige Säule der Opposition, seines Amtes beraubt. — Mit dem der ganzen Familie Stuart eigenthümlichen Starrsinn fuhr Jakob Ii. fort, durch Proclamationen in Schottland und England seinen Glaubens- genossen die Rechte zu erthcilen, die ihnen die Landesgesetze versagten. Aber die presbyte- rianischen, dem religiösen Fanatismus so zugänglichen Schotten, die kurz zuvor durch die Ermordung des für die Einführung des Episcopats so eifrig wirkenden Erzbischofs Sharp von Edinburg ihren Haß gegen die kirchlichen Neuerungen der Stuarts zu erkennen gegeben, widersetzten sich der Ausübung des streitigen Königsrechts und erklär- ten, „Toleranzgewährung liege nicht in dem Bereiche der weltlichen Obrigkeit und sei unvereinbar mit Gottes Geboten; ihr Zweck sei, Tyrannei aufzurichten und die Herzen der Protestanten dem Papismus zu öffnen und somit Ketzerei, Gotteslästerung und Ab- götterei zu gestatten." Eine ähnliche Aufregung bewirkte in England die königliche Ver- fügung, daß alle Strafgesetze wegen Uebertretung kirchlicher Bestimmungen außer Wirkung gesetzt und die Abnahme irgend eines Religionseides als Bedingung des Zutritts zu einem Amte verboten sei, zumal da die offenkundigsten Wahlumtriebe und Wahlbeherrschung bei der Bildung eines neuen Parlaments die Nation überzeugten, daß die Aufhebung der Tcst- akte und die Einführung einer allgemeinen Toleranz den Umsturz der Staatskirche auf legalem Wege bewirken solle. Als daher der Geistlichkeit die Weisung ertheilt wurde, die Verordnung in der Kirche zur Zeit des gewöhnlichen Gottesdienstes zu verlesen, wei- gerten sich sieben Bischöfe, dem Befehl nachzukommen. Wüthend über diese Vermessenheit ließ Jakob die Prälaten anklagen und in den Tower bringen. Aus dem Zuge dahin wurden sie von dem Volke wie Heilige verehrt und knieend ihr Segen erfleht. Die Freisprechung der Angeklagten wurde wie ein Siegesscst mit Freudcnfeuer und Jubelgeschrei gefeiert, was den König von der nahen Gefahr hätte überzeugen müssen, wenn er nicht verblendet die Augen vor dem gähnenden Abgrund absichtlich verschlossen hätte. §. 624. Die Revolution von 1688. Am höchsten stieg der Un- wille des englischen Volks, als Jakob zu einer Zeit, wo, auf Anregung Wil- 1686. Helms von Oranien, der Kaiser, Holland, Brandenburg, mehrere Glieder des deutsch en Reichs, Spanien und Schweden den Augs- burger Bund gegen Frankreichs Uebermacht schloffen, mit Ludwig Xiv. in Verbindung trat und die schon seit Jahren in holländischem Solde stehen- den englischen Truppen zurückrief. Nur 36 Offiziere und wenige Gemeine folgten der Mahnung; die übrigen verblieben bei dem Oranier, dem als Gemahl der ältesten Tochter Jakobs Ansprüche auf Englands Thron zustan- den und der durch seine Erklärung gegen die Aufhebung der Testakte seine Mißbilligung über seines Schwiegervaters Maßregeln und Bestrebun-

9. Bd. 1 - S. 485

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 485 Kämpfe und gesetzloser Handlungen. — Als aber der Kaiser die lombar- dischen Städte, die im Gefühl ihrer Kraft und Freiheit den Bedingungen des Kostnitzer Friedens (§. 315.) nicht nachkamen und ihren frühern Bund erneuerten, zwingen wollte, ihn als Oberherrn anzuerkennen und die Rega- lien zurückzugeben, entbrannte ein furchtbarer Krieg. Zwar brachte er an- fangs, in Verbindung mit den Ghibellinen unter dem unmenschlichen Tyrannen Ezzelino da Romano (in Verona und der Umgegend) und unterstützt von seinen treuen Sara eenen und Söldnerschaaren der vereinig- ten Armee der Lombarden bei Cortenuova am Oglio eine solche Niederlage bei, daß sich alle Städte bis auf Mailand, Bologna und einige andere unter- warfen; der erste Beamte der lombardischen Hauptstadt wurde, an das erbeutete Caroccio gebunden, zum schmachvollen Tode geführt. Als jedoch der Kaiser seinen Sieg mit allzugroßer Strenge verfolgte, die Mailänder mit einem ähnlichen Schicksal wie unter Friedrich Barbarossa (§.314.) bedrohte, das angebotene Schiedsgericht und Mittleramt Gregors verwarf, seinem natürlichen Sohn, dem schönen, tapfern Enzio (Heinz) das von den Päp- sten angesprochene Königreich Sardinien verlieh, Neapel und Sicilien mit unerhörten Erpressungen und Kriegssteuern drückte, da erneuerte der greise Kirchenfürst seinen Bannfluch, schloß sich an die Lombarden an und suchte dem Kaiser, den er des Unglaubens und der Religionsverachtung beschuldigte, allenthalben Haß zu bereiten. Umsonst wies Friedrich die Be- schuldigungen kräftig zurück, widerlegte die päpstlichen Erlasse durch ener- gische Gegenschriften, mißachtete den Bann und bestrafte die Geistlichen, die ihn bekannt machten; umsonst suchte er eine ohne seine Erlaubniß nach Rom entbotene Kirchenversammlung zu hindern, indem er durch Enzio mehr als 100 übers Meer dahin ziehende Prälaten gefangen nehmen und auf ein festes Schloß in Unteritalien bringen ließ — noch beherrschten die religiösen Ideen die Gemüther und verliehen der Kirche den Sieg. Aber die Schmähungen, welche die beiden Oberhäupter der Christenheit gegen einander schleuderten, schwächten den Glanz ihrer Kronen. §. 328. Gregor, von dem Kaiser in seinen eigenen Staaten bedroht, sank endlich, fast hundertjährig, ins Grab. Aber sein Nachfolger, der wil- lenskräftige Genuese Innocenz lv., früher dem Kaiser befreundet, nach seiner Erhebung aber dessen entschiedener Gegner, setzte den Kampf mit erneuerter Heftigkeit fort. Um freie Hand zu haben verließ er Italien und berief Prälaten aller Nationen zu einer feierlichen Kirchenversammlung nach Lyon. Ohne Friedrichs Vertheidigung durch den größten Rechtsgelehrten der Zeit (Thaddäus von Suessa) zu beachten, erneuerte hier Innocenz in der strengsten Form den Bannfluch wider den Kaiser, der ein Gottes- lästerer, ein heimlicher Mohammedaner, ein Feind der Kirche und Religion sei, erklärte ihn seiner Würden und Kronen verlustig, entband seine Unter- thanen ihrer ihm geleisteten Eide und bedrohte alle seine Anhänger mit dem 1238. 1230. Aug. 1241. 1245.

10. Bd. 1 - S. 531

1854 - Leipzig : Engelmann
Verfall der Lehnsmonarchie und Entartung der Kirche. 531 deshalb als Rückfällige eines langsamen Todes in den Flammen starben, so hob doch Clemens den Orden auf. Umsonst protestirte der Großmeister Ja- cob von Mo lay, den der Papst vorher von Cypern nach Frankreich gelockt, gegen ein solches Verfahren und erbot sich zur Widerlegung aller Beschuldi- gungen. Auch er starb auf dem Scheiterhaufen, nachdem er den Papst und den König vor einen höhern Richterstuhl geladen. Das Volk verehrte ihn als Märtyrer und sah in dem bald darauf erfolgten Tod der beiden Ober- häupter ein Gottesgericht. „Von der Grabkammcr der Templer hat man die Sage, daß alle Jahr in der Nacht der Aufhebung eine gewappnete Gestalt, das rothe Kreuz auf dem weißen Mantel, daselbst erscheine mit der Frage: wer das heilige Grab befreien wolle; „Niemand, Niemand" ist die Antwort, die ihr aus dem Gewölbe entgegenschallt, „denn der Tempel ist zerstört." Von den französischen Gütern und Schätzen der Tempelherren zog der hab- süchtige König das Meiste ein, das in andern Ländern Gelegene fiel theils an die Johanniter theils an die Landesfürsten. „Die Güter, deren Ertrag zur Wiedereroberung von Jerusalem dienen sollte, wurden eingezogen und in den Nutzen des Königreichs verwandelt." §. 355. Ludwig de rbayerimkampfmitdempapste. Wie sich Clemens von Philipp Iv. wider die Templer gebrauchen ließ, so Johann Xxii., früher ein französischer Mönch, von dessen Nachfolgern gegen Ludwig den Bayer und das deutsche Reich, aus dessen Schwächung die Franzosen Vor- theil zogen. Als Ludwig die ghibellinische Partei der Visconti in Mailand wider ein guelfisches Söldnerherr unterstützte, womit der Papst in Verbin- dung mit König Robert von Neapel die Lombardei zu unterwerfen gedachte, schloß sich Johann Xxii. an die östreichische Partei an, sprach den Bann über Ludwig aus und belegte alle Länder, die ihm treu blieben, mit dem Interdikte. Zugleich erneuerte er den alten Rechtsgrundsatz, daß die Kai- serkrone ein Lehn der Kirche sei und folglich während eines Zwischenreichs die kaiserliche Gewalt an den Papst zurückfalle. Da setzte der Kaiser seinen bisherigen Gegner Friedrich zum Neichsverweser ein und begab sich nach Ita- lien, wo er, unterstützt von den dem Papste feindlich gesinnten Min ori- ten (§. 321.) und der ghibellinischen Partei, anfangs glanzende Fortschritte machte, durch ein feierliches Gerichtsverfahren den abwesenden Papst wegen ketzerischen Lehrmeinungen absetzte, einen Minoritenmönch an seine Stelle er- hob und sich in Mailand und Rom krönen ließ. Als er aber, um seine hab- gierigen Söldnerschaaren zu befriedigen, die Italiener durch drückende Geld- forderungen sich entfremdete und Friedricks Tod ihn nach Deutschland rief, gewann die päpstliche Partei wieder die Oberhand. Der Gegenpapst verzich- tete auf seine Würde und nahm in Avignon das Gnadenbrod an und die Häupter derghibellinen suchten sich mitjohann auszusöhnen. Umsonst warf sich jetzt der unruhige, abenteuerliebende Sohn Heinrichs Vii., König Jo- hann von Böhmen, zum Friedensstifter auf; der Jubel, mit dem er 34* 1310. 1312. 1314. 1330.
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