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1. Bd. 1 - S. 164

1854 - Leipzig : Engelmann
164 Geschichte der alten Welt. schichte war eine andere kleinere Schrift des Ktesias über Indien, von der nur geringe Bruchstücke erhalten sind. 3. Philistos von Syrakus, geboren um d.j. 433 stand mit dem altern und jüngern Dionysios in Verbindung. Den altern unterstützte er mit Rath und That in seinem Stre- den nach der Alleinherrschaft von Syrakus und stand ihm auch während derselben tapfer zur Seite. Zwar trieb ihn das Mißtrauen des Tyrannen aus einige Zeit ins Exil; doch kehrte er nach der Thronbesteigung des jüngern Dionysios zurück und erlangte durch Schmeichelei und Begünstigung seiner despotischen Regierungsweise großen Einfluß. Er wirkte dem edeln Dion und besten Freund Platon nach Kräften entgegen und betrieb die Verbannung des erstern und die Verweisung des letztern. Als aberdion im I. 353 zurück- kehrte und Syrakus mit gewaffneter Hand eroberte, fand Philistos seinen Tod, ungewiß ob durch eigene Hand oder in der Gefangenschaft. Sein Werk zerfiel in 2 Theile: der erste im Exil geschriebene umfaßte die älteste Geschichte Siciliens bis auf die Eroberung Agri- gents durch die Karthager (409) in 7 Büchern; der zweite die Geschichte der beiden Dionyse in 6 Büchern. Philistos wird ein Nachahmer des Thukydides genannt, scheint aber mehr dessen Gedrängtheit und Einförmigkeit im Ganzen als dessen Jdeenfülle und glänzende Darstellungsgabe im Einzelnen zum Vorbild genommen zu haben. — Ueber seinen Lands- mann Timävs s. §. 163. Note. 5. Der Rückzug der Zehntausend (400). §. 102. ckenophon's vorzüglichstes Werk ist die Anaba sis oder die Darstellung des Feldzugs des jüngern Kyros gegen Persien und der Rückzug des griechischen Söldnerheers unter ckenophons eigener Führung. Seit den Kämpfen mit den Griechen war das persische Reich immer machtloser gewor- den. Aufstande in Aegypten und andern Provinzen, wo die Statthalter un- umschränkt schalteten; Hofranke selbstsüchtiger Schwächlinge, die gräuelvolle Schandthaten verübten und dabei allen Lüsten und Ausschweifungen stöhn- ten; fortwährende Thronkämpfe, wobei die Krone gewöhnlich dem Sieger als Beute zusiel und martervolle Hinrichtungen den Ueberwundenen zutheil wurden, bilden den Inhalt der persischen Geschichte (s. §. 50.) von der Er- mordung des Terxes durch den Hyrkaner Artabanos (im I. 465) bis zum Tode des Dareiosnothos (405). Unter diesen Umständen faßte der jüngere Kyros, Statthalter von Kleinasien, des Königs Dareios zweiter Sohn, den Plan, seinen altern Bruder Artaxerxes Ii. mit dem Beinamen Mnemon der Herrschaft zu berauben. Er sammelte daher ein beträchtliches Söldner- heer, dessen Kern spartanische und andere griechische Miethtruppen bildeten und zog damit nach Persien. In der Ebene von Kunaxa, etliche Meilen von Babylon, ereignete sich ein Treffen, in dem zwar die Griechen siegten, aber Kyros im Kampfe siel. Artaxerxes ließ dem Unglücklichen Kopf und rechte Hand abhauen, belohnte die Mörder und legte sich selbst die Ehre der blutigen Rachethat bei. Nun erging an die Hellenen die Aufforderung, sich zu ergeben, und als diese zurückgewiesen wurde, luden die Perser den An- führer Klearchos, einen kriegskundigen Mann von rauher Gemüthsart, strenger Zucht und raubgieriger Seele, und die übrigen Hauptleute zu einer Unterredung ein und ließen sie verratherisch ermorden, in der Meinung, auf

2. Bd. 1 - S. 240

1854 - Leipzig : Engelmann
240 Geschichte der alten Welt. bei der einen ausrief: „Mit solchen Soldaten wäre die Welt mein", und bei der zweiten: „Noch einen solchen Sieg und ich bin verloren". Der römische Senat schien nach diesen Unfällen nicht abgeneigt, mit dem Gegner, der sich der Siebenhügelstadt bis auf vier Meilen genähert, einen ungünstigen Frie- den abzuschließen; aber der blinde Appius Claudius widerrieth dieses Vorhaben und brachte die Versammlung zu der Antwort, daß erst nach sei- nem Abzug aus Italien über einen Frieden unterhandelt werden konnte. Die Weisheit und würdevolle Haltung des Senats (der dem Kineas, des Pyrrhos' Gesandten, wie eineversammlung vonkönigen vorkam), die Bürgertugend, Rechtschaffenheit und Einfachheit der römischen Heerfüh- rer Fabricius und Curius Dentatus erregten nicht minder die Bewun- derung des ritterlichen Königs, der bisher nur die entartete griechische Welt kannte, als der Heldenmuth, die Tapferkeit und die Kriegskunst der Legionen. *) In den schwierigen Verhältnissen, sagt Nieb uhr, unter denen Pyrrhos von Ju- gend aus gestanden, „bildete er sich die Kunst aus, jeden, der sich ihm nahte, einzunehmen und zu beherrschen. Durch solchen Zauber zog er fremde Völker an sich, und erwecktein ihnen Verlangen, ihn zum Könige zu haben; aber sein ganzes Talent ging auf Einzelnes, und nur Erwerben hatte Reiz für ihn: er war größer in Schlachten als in Feldzügen: und wie er, mit dem Vertrauen seine Kunst und Gabe in jeder neuen Schlacht bewähren zu können, die Vereitelung eines Unternehmens fast leichtsinnig verschmerzte; so verdroß ihn jedes Bemühen gewonnene Anhänger sich zu erhalten, lieber ließ er sie wieder abfallen. Es war die Sorglosigkeit des Bewußtseins seiner Kräfte. Diese im Ueben zu genießen war sein einziges Ziel." §. 161. Lust nach Abenteuern führte Pyrrhos nach Sicilien (§. 163), wo er als Beschützer hellenischer Freiheit wider Karthago stritt. Aber sein Plan sich der schönen Insel zu bemächtigen, scheiterte, und als er nach einem dreijährigen Aufenthalte wieder nach Tarent zurückkehrte, erlitt er durch Cu- 275. rius Dentatus bei Ma leven tum (forthin Beneventum genannt) eine solche Niederlage, daß er sich zum eiligen Abzüge genöthigt sah. In demselben 272. Jahr, wo Pyrrhos vor Argos siel, wurde Tarent den Römern zinspflichtig und verlor seine Mauern, seine Flotte und einen Theil seiner Kunstschätze. Die Unterwerfung der Lucaner, Apulier und Bruttier befestigte in den nächsten Jahren Roms Herrschaft über Unteritalien. Die Eroberung von Rh egium, das eine meuterische Legion aus Campanien, nach Ermor- dung der männlichen Bevölkerung, zehn Jahre lang im Besitz gehalten, machte den Schluß. Von dem an war die Blüthe, die Macht und der Wohl- stand der griechischen Staaten jener Gegend, die in diesem Kriege hart mit- genommen wurden, für immer dahin. Die besiegten Völkerschaften mußten theils als Bundesgenossen, theils als Unterthanen Roms Ober- hoheit anerkennen, und die entvölkerten Städte wurden durch Einbürgerung römischer Colonisten, denen die übrigen Bewohner untergeordnet waren, fester an Rom geknüpft. Sie verloren das Recht der eigenmächtigen Krieg- führung und freier Verträge mit dem Auslande und die erbeuteten Schiffe

3. Bd. 1 - S. 242

1854 - Leipzig : Engelmann
242 Geschichte der alten Welt. §. 163. Schon seit Jahrhunderten hatten die Karthager festen Fuß auf Sicilien gefaßt und mit den Syrakusern um die Herrschaft der Insel und der griechischen Colonien daselbst gestritten. Zur Zeit der Perserkriege erlitten sie 480. durch den syrakusischen Tyrannen Gelon eine große Niederlage (tz. 94); aber ?erältlrc ein Jahrhundert spater erkaufte der Tyrann Dionysios der altere den 405-368. Frieden durch Abtretung von Ag rige nt u. a. griechischen Städten. Ihren 358. Uebergriffen setzte auf einige Zeit der korinthische Held Ti moleon, nachdem er ?'jüngere Syrakus von der Tyrannei des jüng ern Dionysios befreit hatte, eine 368—345. Schranke *), aber unter dem kühnen, von dem niedrigen Stande eines Töpfers 3i7. zur Herrschaft von Syrakus emporgestiegenen Tyrannen Agathökles wurde der Kampf mit solchem Glückswechsel geführt, daß zu gleicher Zeit Syrakus von den Karthagern und Karthago von Agathökles' Heer belagert wurde. Als näm- lich die von den Feinden des Tyrannen herbeigerufenen Karthager die Belagerung nachlässig betrieben, erspähte Agathökles einen günstigen Zeitpunkt und segelte von Syrakus mitten durch die feindlichen Schiffe nach der Nordküste von Afrika. Hier ließ ec nach der Landung seine Flotte verbrennen, um den Soldaten nur die Wahl zwischen Sieg oder Tod zu lasten und bemächtigte sich dann in Kurzem durch Entschlossenheit und Tapferkeit des ganzen punischen Gebietes mit Aus- nahme der Hauptstadt, während der karthagische Feldherr Hamilkar unterdessen vor Syrakus geschlagen ward und als Gefangener eines gewaltsamen Todes starb. Hierauf rief Agathökles den Statthalter von Kyrene unter lockenden Verspre- chungen zu seinem Beistände herbei. Dieser folgte dem Ruf, ward aber von dem schlauen Syrakuser unter dem Vorgeben, er sinne auf Verrath, überfallen und im Kampfe erschlagen, worauf dessen Soldaten, 20,000 Mann gezwungen wur- den, in Agathökles' Dienste zu treten, der sich nunmehr, im stolzen Gefühle sei- ner Macht und in der Hoffnung, bald Meister von ganz Nordafrika zu sein, den Königstitel beilegte. Bald trat jedoch eine Wendung des Glücks ein. In einer Schlacht von den Karthagern besiegt, floh er heimlich nach Sicilien, um die Herrschaft in Syrakus zu behaupten und ließ seine Soldaten in dem fremden Lande im Stich; ergrimmt über eine solche Treulosigkeit ermordeten diese seinen zurückgelassenen Sohn und traten dann in die Dienste der Karthager. Durch Mord und wilde Grausamkeit befestigte hierauf Agathökles seine Herrschaft aufs Neue in Syrakus und dehnte sie über den größten Theil der Insel aus, bis ein ihm beigebrachtes Gift seine Lebenskräfte dergestalt verzehrte, daß der greise Ty- 280. rann in seine eigene Verbrennung willigte. Nach dem Tode des kühnen Abenteu- rers wurde die ganze Insel von wilder Gesetzlosigkeit heimgesucht. Seine kampa- 281. nischen Söldner, Ma merk in er genannt, bemächtigten sich auf dem Heimwege der Stadt Messina, ermordeten oder verjagten die männliche Bevölkerung und theilten deren Habe, so wie die Frauen und Kinder unter sich. Hierauf unter- nahmen sie räuberische Streifzüge in der Nähe und Ferne und brachten dadurch in der ganzen Insel Bestürzung undverwirrung hervor, welche die Karthager zu ihrem Vortheile zu benutzen suchten. Gegen beide wurde Pyrrhos von den Syra- kusern zu Hülfe gerufen; er belagerte Li ly bäum und traf Anstalten zu einer Landung in Afrika; als er jedoch mit dem Plane umging, sich selbst der Insel zu bemächtigen, zwangen ihn die sicilischen Griechen zum eiligen Rückzuge (§. 161.). Dadurch wurde aber Sicilien in die alte Verwirrung gestürzt, indem nun die Mamertiner ohne alle Scheu plündernd das Land durchzogen und ihren Raub hinter den Mauern von Messina bargen. Da wählten die Syrakuser Hieron, einen Nachkommen Gelons, zu ihrem Feldherrn (275) und König (270). Dieser zog mit einem trotzigen Söldnerheer gegen die Mamertiner, brachte ihnen eine

4. Bd. 1 - S. 243

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römer-reich. 243 Niederlage bei und bedrängte sie durch Umlagerung ihrer Stadt Messina so sehr, daß sie sich nach fremder Hülfe umsahen. Die Einen waren für die Karthager, die aus Neid aufhiero und die Syrakusaner, ihre Hülfe angeboren und durch ihren Feld- herrn Hanno die Burg in Messina in Besitz genommen hatten; die Mehrzahl jedoch rief den Beistand der Römer an. *) Der jüngere Dionysios (§. 96. 98.), ein eitler und übermüthiger Tyrann, den umsonst sein edler Schwager Dion mit Platons Hülfe der Schwelgerei und der Grau- samkeit, der er sich ergeben, zu entreißen versucht, wurde endlich unter Vermittelung des aus der Verbannung heimgekehrten Dion verjagt; als aber nach dessen Tod in Syrakus Anarchie und Unordnung eintrat, gelang cs dem Dionysios, sich zum zweitenmal der Tyrannis zu bemächtigen. Allein die Erfahrung hatte ihn weder weiser noch besser gemacht, daher die Syrakuser, seiner Tyrannei müde, sich um Hülfe an ihre Mutterstadt Korinth wendeten. Die Korinther schickten ihnen eine Flotte und ein Hülfsheer unter der Leitung des strengen, rechtschaffenen Timoleon, welcher kurz zuvor seinen Eifer für de- mokratische Freiheit durch die Ermordung seines eigenen Bruders, der sich in Korinth zum Tyrannen aufgeworfen, bethätigt hatte, und welcher jetzt mit Freuden die Gelegenheit er- griff, den Zwiespalt seines Innern durch ireue Thaten zu entfernen. Er vertrieb den Dio- nysios, der von dem an in Korinth mit Unterricht seinen Lebensunterhalt erwarb, und richtete dann in Syrakus eine republikanische Verfassung auf gemäßigter dem okrat i sch er Gru n d lage ein. Nachdem Timoleon die Burg in Syrakus nieder- gerissen, um die Rückkehr der Tyrannis unmöglich zu machen, und die Karthager am Flusse Krimissos geschlagen und zu einem Frieden gezwungen, lebte er in hohen Ehren bis zu seinem Tode in Syrakus. Zur Zeit des Agathokles verfaßte der Sicilianer Timäos (352 — 256) während eines langen Exils in Athen seine Gesch ichte v on Sicilien in annalistischer Form und ein Werk über die Kriegszüge des Pyrrhos, von welchen beiden Schriften wir nur einige Auszüge und Bruchstücke besitzen. Er galt für parteiisch, schmähsüchtig und unkritisch, und sein Styl wird bald als frostig und trocken, bald als schwülstig und rhetorisch getadelt. In Behandlung der Mythen verließ Timäos die auf Erklärung der Sagen und Entkleidung ihrer poetischen Bcstandtheile gerichtete Behand- lungsart seiner Zeitgenossen und kehrte zu der frühern Methode zurück, indem er sie in ihrer ursprünglichen alterlhümlichen Gestalt darstellte. 1») Der erste p uni feste Krieg S4t). §. 164. Für die Römer war die Fülle und Schönheit der nahen Insel zu lockend, als daß sie nicht nach einigem Sträuben von Seiten der ehren- hafteren Bürger den Bitten der räuberischen Mamertiner um ein Schutz- bündniß willfahrt hätten, so sehr sie auch einsahen, daß die eifersüchtigen Karthager, die bereits im Besitz der Burg von Messina waren, Roms dro- hende Nähe aus allen Kräften abzuhalten suchen würden. Einem römischen Hülfsheer gelang es alsbald, die unter sich entzweiten Feinde von den Mauern der bedrängten Stadt zurückzutreiben, Hieron zu einem Bund mit Rom zu bringen und den Karthagern, die ihren Feldherrn Hanno, weil er sich die Burg von Messina hatte nehmen lassen, ans Kreuz schlugen, ihren zwei- ten Hauptwaffenplatz Agrigent zu entreißen. In den vier folgenden Jah- ren dehnten die Römer ihre Eroberungen auf den karthagischen Besitzungen weiter aus, nachdem ihre neue, einem gescheiterten punischen Schiff nachge- bildete Flotte unter der Anführung des Consuls Duilius die erste See- 16* 356. 343. 340. 337. 263. 261. 260.

5. Bd. 1 - S. 245

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 245 mußten die Karthager schnell einen Frieden eingehen, worin sie aufsici- lien und die benachbarten Inseln verzichteten und in die Zahlung einer groß- ßen Entschädigungssumme für die Kriegskoften willigten. Sicilien, „Italiens Kornkammer", wurde die erste römische Provinz, d. h. eine mit Rücksicht aus die Staatskasse verwaltete „Kammerlandsch ast." Ein in eine römische Provinz umgewandeltes Land erhielt von dem siegenden Feldherrn, mit Vorbehalt der Senatsbestätigung, eine besondere Einrichtung und wurde dann von einem Pro- prätor oder Proconsul nebst einem Legaten und Quästor verwaltet. Anfangs wurden die Statthalter eigens zu der Stelle ernannt; später aber loosten die vom Amte abtretenden Prätoren und Consuln um die, gewöhnlich auf ein Jahr übertragene, Statthalterschaft. Diesen Proconsuln und Proprätoren stand außer der Verwaltung auch die Rechtspflege und das Kriegswesen in den Provinzen zu. Die Rechtspflege geschah nach dem von Jahr zu Jahr mehr ausgebildeten und vervollkommneten römi- schen Rechte und in lateinischer Sprache, was für die fernen barbarischen Länder eine Quelle der Cultur, aber auch der Bedrückung und Uebervortheilung wurde. Die aus den Provinzen bezogenen Einkünfte der Römer waren mannigfacher Art; außer den Staats- gütern, die sie in Gemcinland verwandelten und verpachteten, erhoben sie noch Grund- und Personalstcuer an Geld oder Zehnten, Hutgeld von den öffentlichen Triften, Abgaben von Berg- und Salzwcrken, Hafen- und Landzölle u. dgl. m. Die Steuern wurden nicht un- mittelbar erhoben, sondern verpachtet (§. 179). c) Der gallische Krieg. Die Karthager in Spanien. §. 166. Während die Karthager nach dem Frieden mit ihren empörten Miethtruppen einen dreijährigen Vernichtungskrieg zu führen hatten, der ihr Gemeinwesen dem Untergang nahe brachte und nur durch Hamilkars Kriegskunst sein blutiges, von schrecklicher Grausamkeit begleitetes Ende erreichte, bemächtigten sich die Römer der den Puniern zugehörigen Inseln Korsika und Sardinien nach schweren Kämpfen mit den halb- wilden Einwohnern und entrissen alsdann den seeräuberischen Illyriern, die einige römische Schiffe weggenommen und einen Gesandten getödtet hatten, die Insel Kerkyra nebst den Städten Epidamnos (Dyr- rhachium) und Apollonia. Die zweite Schließung des Ianustem- pels, die in diese Zeit fällt und wodurch symbolisch ein allgemeiner Friede angedeutet ward (die erste fand unter Numa, die dritte und letzte unter Augustus statt), kann nur von kurzer Dauer gewesen sein, da schon um 226 ein furchtbarer Krieg mit den cisalpinischen Galliern, die er- grimmt über die Gründung neuer Militärcolonien in ihrem Lande dem Vor- dringen der Römer Schranken setzen wollten und zu demzweck ihre celtischen Stammgenossen aus den Alpen (die Gäsaten) zu Hülfe gerufen hatten, Roms ganze Kraft in Anspruch nahm. Schon stand der furchtbare Feind, Brand und Verwüstung bringend, vor Clusium, als die Römer an der Spitze der erschreckten italischen Völkerschaften ihm entgegenzogen und bei Tela- m on an Etruriens Küste, den tapfern, aber schlecht bewehrten Galliern eine solche Niederlage beibrachten, daß 40,000 das Schlachtfeld deckten und 10,000 Kriegsgefangene in die Gewalt der Sieger sielen. Ein zweiter Sieg, 241. 238. 22«. 225.

6. Bd. 1 - S. 246

1854 - Leipzig : Engelmann
246 Geschichte der alten Welt. 222. den einige Jahre spater Marcellus am Po (bei Clastidium) davon trug, wo der Gäsatenkönig Viridomar von der Hand des Römers erschlagen ward, brachte Oberitalien mit Mailand unter die Macht der Römer, die durch Mi- litär-Kolonien (Placentia, Cremona) den Besitz zu sichern suchten. Die fruchtbaren Landstriche diesseits und jenseits des Po wurden unter dem Na- men Ga llia cisalpina in eine römische Provinz umgewandelt und durch Heerstraßen mit der Hauptstadt in Verbindung gesetzt. §. 167. Mittlerweile wußten sich die Karthager in dem metallreichen Süd-Spanien für die Verluste zu erholen. Hamilkars Eroberungen am Guadalquivir (Bätis) und an der Guadiana (Anas) wurden nach seinem 229. Fall in einer blutigen Schlacht gegen die Eingebornen von seinem Nachfol- ger und Schwiegersohn, dem staatsklugen Hasdrübal, weiter ausgedehnt und Neu-Karthago (Carthagena), ein trefflicher Waffenplatz, angelegt. Dies erweckte die Furcht und den Neid der Römer, die daher zuerst durch 228. einen Vertrag den Karthagern den Ebro (Jberus) als nicht zu überschrei- tende Grenze bestimmten und dann mit der griechischen Kolonie Saguntum ein Schutzbündniß schlossen. Das Mißtrauen führte bald zum Bruch, als durch die Wahl des Heeres an des frühverstorbenen Hasdrubals Stelle Ha- milkars 25jähriger Sohn Hannibal trat, der mit der Klugheit seines Vor- gängers die Kühnheit und den Feldherrnblick seines Vaters verband und als Knabe am väterlichen Altar den Römern ewigen Haß geschworen hatte. Nach einigen glücklichen Fehden mit spanischen Völkerschaften nahm Hanni- bal einen Grenzstreit zum Vorwand, um Roms Bundesstaat Sagunt zu belagern und dadurch den über kurz oder lang doch unausweichbaren Krieg herbeizuführen. Umsonst mahnten ihn römische Gesandte davon ab; er wies sie an den karthagischen Senat, bedrängte aber indeß die Stadt so hart, daß er sie im achten Monat eroberte. Sagunt wurde in einen Schutthaufen ver- wandelt; die Einwohner begruben sich theils unter den Trümmern ihrer Häuser, theils stürzten sie sich in die Flammen, die ihre auf dem Marktplatze zusammengetragene Habe und Schätze verzehrten; was übrig blieb, fiel durch die Schärfe des Schwerts. Hannibal trat als echter Repräsentant seines Volkes mit fürchterlicher Härte des Gemüths auf, „ohne eine Ahnung der Humanität, wie sie in Griechen, ohne eine Ahnung des Rechtssinnes, wie er in Römern lebte." Die alten Einwohner Spaniens, Kelten und Iberer, die theils gesondert, theils gemischt (als Keltib erer) lebten, waren, wie die Lusitaner in Portugal, diekan- t ab rer und Basken in Nordspanien u. a. rasch, tapfer und kriegslustig und besonders im Gebirgs- und Schaarenkriege (Guerilla) sehr geschickt; da sie aber keine Staatenvcr- bindung unter einander hatten, so wurden sie bei allem Kriegsmuth leicht die Beute cul- tivirter Völker. Der Besitz von Ga des (Eadix) und anderer gutgelegcncr Küstenpunkte erleichterte den Karthagern die Eroberung des Landes. Hamilkar Barkas war das Haupt der barcinischen demokratischen Partei; ihre kühnen Unternehmungen fanden einen entschiedenen Gegner an Hanno dem Großen, dem Haupte der Mäßigungs-

7. Bd. 1 - S. 249

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 249 Schrecklich war die Rache der Römer; die Soldaten mordeten und plünder- ten; Archimedes ward über seinen Studien erschlagen; die schönsten Kunst- werke wurden nach Rom gebracht, und Syrakusens Glanz war für immer dahin. Aufs Neue gehorchte ganz Sicilien den Römern. Für diesen Ver- lust fand Hannibal einigen Ersatz an Tarent und den griechischen Städten der Süd-Ostküste, von wo aus er mit Philipp Ii. (eigentl. Iii.) von Make- donien (§. 173.) in Verbindung trat; als aber die Römer mit zwei Legionen Capua enge einschlossen und hart bedrängten, suchte er die geängstigte Stadt durch einen Marsch vordiethoreromszu befreien, in der Hoff- nung, die Römer würden zur Rettung der Hauptstadt herbeieilen und von der Belagerung ablassen. Aber eine Legion genügte, um in Verbindung mit anderen Truppen Hannibal zum Rückzug zu nöthigen, an die andere mußte sich das ausgehungerte, zwietrachtige Capua ergeben. 27 Senatoren starben durch eigene Hand, 53 durch das Beil des Henkers; die Bürger wurden zu Sclaven gemacht und fremde Ansiedler mit ihrem Eigenthum beschenkt. Ca- pua's Schätze wanderten nach Rom, alle Rechte wurden vernichtet und römische Präfekten geboten seitdem in der Stadt. Ein ähnliches Schicksal hatten Atella u. a. Städte Campaniens. Zwei Jahre später siel auch Ta- rent wieder in die Gewalt der Römer. Fabius Maximus, „Roms Schild", führte 30,000 Einwohner als Sclaven und 70,000pfund Goldes und Sil- bers als Beute weg, aber die Statuen „der zürnenden Götter" ließ er den gedemüthigten Griechen. Schrecken brachte bald alle abgefallene italische Völker wieder unter die Herrschaft der Römer, und Hannibals Lage, ohne Geld, Truppensendungen und Zufuhr wurde mit jedem Jahr bedenklicher. Hart war das Schicksal des wiedereroberten Landes, in dessen entvölkerte Städte römische und latinische Colonisten einzogen. §. '171. Nunmehr war Spanien Hannibals einzige Hoffnung, weil ihn das undankbare Vaterland verließ. Dort war Hasdrubal nach wech- selvollen Kämpfen, durch die Niederlage und den Tod der beiden Brüder Publius und Cnäus Scipio, Herr aller Länder südwärts des Ebro gewor- den. Als aber der hochsinnige 24jährige Cornel. Scipio, gleich groß als Feldherr wie als Freund und Förderer geistiger Bestrebungen, sich zum Rächer seines Vaters und Oheims aufwarf, nahmen die Dinge eine andere Wendung. Durch Tapferkeit und Feldherrntalent brachte dieser Neu-Karthago und andere Besitzungen der P uni er an sich, während er durch Milde und Freundlichkeit die einheimischen Häuptlinge gewann und durch seine geistige Ueberlegenheit sich in Kurzem solches Ansehen und solche Macht erwarb, daß Hasdrubal beschloß, dem Rufe seines Bruders zu folgen und in Italien, wo um die nämliche Zeit der heldenmüthige Marcellus, „Roms Schwert", durch einen Hinterhalt der Karthager bei Venusia getödtet ward, den entscheidenden Schlag gegen Rom zu führen. Auf demselben Alpenwege, wie einsthannibal, zog er nach Oberitalien und wendete sich dann nach der Küste des adriatischen

8. Bd. 1 - S. 255

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 255 50,000 Einwohner, welche das Schwert verschont, wurden von dem Sieger, der fortan den Beinamen des jünger« Afrikaners führte, in Sclaverei ge- schleppt. Das Gebiet vonkarthago ward in die römische Provinz Africa umgewandlt und der Wiederaufbau der Stadt mit einem Fluche verpönt. g) Cultur und Literatur. §. 177. Die Bekanntschaft der Römer mit Griechenland war für Geschmack und Literatur wie für Sitten und Lebensweise höchst folgenreich. Die aus den eroberten Städten weggeführten Schatze hellenischer Kunst und die herrlichen Er- zeugnisse des griechischen Geistes in der Literatur erschlossen dem edlern und em- pfänglicher» Theil der Nation eine neue Welt und weckten ungeahnte Gefühle. Eine mächtige Partei, die hochherzigen Scipionen, Marcellus, Flami- nin us u. a. an der Spitze, begünstigte hellenische Weisheit, Poesie und Kunst, hegte und unterstützte griechische Gelehrte, Dichterund Philosophen und suchte mit den Kunstschätzen auch Geist und Sprache des besiegten Volks nach Rom zu ver- pflanzen. Unter dem Schutze der Scipionen dichteten römische Poeten nach grie- chischen Vorbildern. Plautus, ein armer Umbrier, entlehnte Stoff und Form seiner an Witz und Menschenkenntniß reichen Komödien den griechischen Komi- kern der jüngern Schule, wobei er als achter Volksdichter heitere Laune und derbe Spaße mit künstlerischer Anlage und edler Darstellung zu verbinden weiß und dadurch der Menge wie den Gebildeten gefallt; der feinere, kunstmäßige, aber weniger originelle Terentius (ursprünglich ein Sclave aus Karthago), dessen heitere Dramen dem Hauptdichter der neuern Komödie, dem Athener Me- fisl! nand er (§§. 89. 133.) nachgebildet sind, soll bei seinen Arbeiten von dem jün- gern S c i p i o und dessen Freund L ä l i u s unterstützt worden sein; und der Dichter Ennins wählte die Thaten der Scipionen zum Stoff seiner epischen in Hexametern verfaßten, aber bis auf wenige Fragmente verlornen Gedichte. Auch Caj. Lucilius, der neben seinen berühmten Sa tiren, worin er die leicht- fertigen Sitten und die griechische Nachäfferei (Gräkomanie) der vornehmen Rö- mer geißelte, die Scipionen in einem Heldengedicht verherrlichte, war ein Freund des jüngern Scipio. — Uebrigens konnte bei dem, ganz dem Prakti- schen, dem Kriegswesen, der Staatsverwaltung und der Rechts- pflege zugewandten Sinn der Römer, der die Ausbildung des inner» Menschen vernachlässigte, die geistige Bildung nie zu solcher Höhe gelangen, als bei den Griechen, und für die sinnliche Schaulust des Volks, das sich an den Fechterfpielen, Thierkämpfen und an dem altitalischen satirischen Mimenspiel (Atellanen) voll volksthümlicher Scherze und derber Witze ergötzte, war das griechische Drama viel zu hoch und fein. Daher drang bei den Römern weder die Tragödie noch die Komödie in das Volks- und Nationalleben ein, sondern erfreute sich nur des Bei- falls und Geschmacks einiger gebildeten Familien. Auch bot die ganz auf aber- gläubische Gebräuche, Wahrsagerei und Wunderglauben gegründete römische S ta a ts re l i g i o n nicht wie bei den Griechen Anhalt und Stoff für poetische und künstlerische Erzeugnisse. Selbst ihre kriegerischen Großthaten mußten die Römer anfangs den Griechen zur Beschreibung überlassen, unter denen P o l y b i o s, . des jüngern Scipio Freund und Waffengefährte, durch seine pragmatische203)' 121'. Weltgeschichte zur Zeit der punischen Kriege vor Allen hervorragt. Als erster dramatischer Dichter sowohl in ernster (tragischer) als in heiterer (komischer) Form wird Livius Andronicus genannt, ein tarcntinischer Grieche, der nach Eroberung seiner Vaterstadt als kriegsgefangener Sclave in das Haus des Livius

9. Bd. 1 - S. 260

1854 - Leipzig : Engelmann
260 Geschichte der alten Welt. beliebt zu machen und dadurch zu den obrigkeitlichen Aemtern gewählt zu werden; sie ver- derbten es durch Schmeicheleien und Vergünstigungen, die das Ehrgefühl, die Quelle der Tugend, erstickten. Die öffentlichen Spiele geben Zeugniß, daß die Verfeinerung und zu- nehmende Bildung nur die Oberfläche berührte; denn während die Nationalspiele der Grie- chen ein Sporn zu Großthaten und edlen Bestrebungen waren, hatten die römischen Fech- ter- (Gladiatoren-) Spiele und Thierhetzen nur den Zweck, das sinnliche Wohl- gefallen am Rohen und Wilden zu nähren und die derbe Lust eines Soldatenvolks zu be- friedigen. Rom glich einem Schlunde, der durch keine Schätze auszufüllen war, und neben dem verschwenderischen Luxus erblickte man nicht selten Noth und Verlegenheit. An diese heftete sich dann der verderbliche Wucher mit seinem nagenden Zahn und gründete seinen Uebersluß aus fremdes Elend. Selbst der entehrende Sclavenhandel wurde als Er- werbsquelle benutzt. Die rohen, halbwilden Bewohner Sardiniens und Korsika's, die man zu groben Dicnstverrichtungen gebrauchte, standen um geringen Preis seil, indeß die gebildeten und verweichlichten Griechen und Asiaten als Schreiber, Vorleser, Lehrer, Hofmeister, Aufseher und Aufwärtcr dienten und um sehr hohe Summen gekauft wurden. Aber trotz aller dieser innern Schäden und Gebrechen war Roms äußere Größe in stetem Zunehmcn; und die von den Sensoren ausgesührten H eerstraßen (der Flaminisch e und Aemilische Weg durch Etrurien und Umbrien nach Ariminum), öffentliche Bau- werke, Kanäle und Cloaken zeugten von dem großartigen Sinn und der ausdauernden Kraft dieses rastlosen, rührigen Volks. lis. Roms Entartung. 1. Die römische Provinzial Verwaltung und Numantia's Aufstand. §. 179. Als Attalos Iii. von Pergamum, ein kunstliebender, dabei aber grausamer und verkehrter Fürst, das römische Volk zum Erben seines Reiches und seiner Güter und Schatze einsetzte, reichte das Gebiet der Re- publik bereits vom Tauros bis an die Säulen des Herakles und vonastika's Nordküste bis zu den Gletschern des Alpengebirgs. Aber mit dem äußern Wachsthum hielt die innere Entartung gleichen Schritt. An die Stelle des alten Geburtsadels der Patrizier trat nunmehr eine aus Plebejern und Patriziern gemischte Familienaristokratie (Nobilitat), die im Besitze großer Neichthümer und hohen, von den Vätern erworbenen Ruhmes allmahlig alle Würden und Aemter an sich riß und eine oligarchische Opti- matenherrschaft gründete. Um den von den Ahnen überkommenen Ruhm durch Siege und Triumphzüge zu vergrößern, suchten sie stets neue Kriege, deren Führung ihnen allein zusi'el; und um die Reichthümer, auf denen der Glanz und> die Macht der Familie beruhte, nicht zu verringern und doch allen Genüssen und Lüsten stöhnen zu können, wurden die Provinzen ausgesogen. Als Proconsuln und Proprätoren (Statthalter mit

10. Bd. 1 - S. 262

1854 - Leipzig : Engelmann
262 Geschichte der alten Welt. erzwangen von dem in Bergschluchten eingeschlossenen Cónsulmancinus einen Friedensvertrag und Anerkennung ihrer Unabhängigkeit. Aber der Senat benutzte das Beispiel von Caudium (§. 158.), um durch das Gaukelwerk einer Auslieferung des gefesselten Consuls den Bruch des Vertrags und den Meineid seiner Kriegsbeamten zu verdecken und gebot den Krieg mit neuer Anstrengung fortzusetzen. Dennoch blieb das tapfere Bergvolk ungebeugt. Erst als der jüngere Scipi o, der Eroberer Karthago's, an die Spitze des Heers trat und die gewichene Kraft und Mannszucht ins Lager zurückführte, wurde Numantia nach verzweiflungsvollem Kampfe durch Hunger zur Uebergabe gezwungen. Heldenmüthig todteten sich die Bürger selbst, um den 133. Hohn der Sieger nicht ertragen zu müssen. Scipio (fortan auch „dernu- mantiner" zubenannt) zerstörte die menschenleere Bergstadt, deren Trüm- mer (unweit Soria) noch jetzt als Denkmal eines großartigen Freiheitskampfes mahnend auf den Enkel niederfchauen. 2. Die Gracchischen Unruhen. tz. 181. Der neue Familienadel der Optimalen bekleidete nicht nur alle städtischen Aemter und schloß ahnenlose Neulinge (novi homines) ohne Rücksicht auf Verdienst und Talent von den Ehrenstellen aus, sondern er war auch im Besitz des A ck er l an d es, indem er sich wieder den Alleinbesitz des Gemeinlan- des (ager pubücus) zugeeignet und die kleinen Bauerhöfe durch Kauf, Wucher) Ränke, ja selbst Gewalt an sich gebracht hatte. „Nach der Willkür einiger Weni- gen (sagt Sallust im Iugurthinischen Krieg) wurde im Krieg und daheim ver- fahren. In den Händen dieser befanden sich die Staatskasse, die Provinzen, die Staatsämter, Ruhm und Triumphe; das Volk wurde durch den Kriegsdienst und durch Mangel gedrückt; die Kriegsbeute nahmen die Feldherrn mit einigen Weni- gen für sich hinweg. Unterdessen wurden die Eltern, oder die noch zarten Kinder der Soldaten, je nachdem sie an einen Mächtigen grenzten, aus ihren Besitzthü- mern vertrieben. So brach mit der Macht die Habsucht ungezügelt herein, schän- dete und zerstörte Alles, achtete Nichts mehr, hielt Nichts für heilig, bis sie sich selbst zu Grunde richtete." — Dadurch wurde eine gefährliche Vermögensungleich- heit herbeigeführt. Der Stand der freien Ackerbauer, auf dem Noms alte Kraft, Biederkeit und kriegerische Tugend beruhte, verschwand nach und nach gänzlich, so daß nur noch ein besitzloser, durchfremde und Freigelassene erweiterter träger und käuflicher Bürgerstand neben dem mit unermeßlichenreichthümern prunkenden G e sch lechtera d e l vorhanden war. So lange die Vornehmen ihre Ungeheuern Ländereien (Latifundien) durch Clienten und Hörige bebauen ließen, übersah man den Uebelstand, weil der verarmte Landmann doch noch als Tage- löhner sich und seine Familie ernähren konnte; als sie aber mit unedler Habgier die Besorgung ihrer Güter Horden kriegsgefangener Sclaven unter der Aufsicht eines Zuchtmeisters übertrugen, den geringen Häusler von seinem Gütchen trieben und ihn und seine Familie unbarmherzig dem Elend Preisgaben — da regte sich in den Bessern menschliches Mitgefühl mit der harten Lage des gemeinen Mannes, der als Freigeborener schon aus Ehrgefühl nicht einerlei Arbeit mit den Sclaven verrichten konnte. Seitdem durch das gabinische und cassische Gesetz (138 und 136 vor Chr.) an die Stelle der bisher mündlichen und öffentlichen Abstimmung bei den Wahlen eine
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