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1. Bd. 1 - S. 360

1854 - Leipzig : Engelmann
360 Untergang der alten Welt. thums beraubt, mit gleicher Wuth Stadt und Land verwüstet. Da keine Saat ausgestreut und die vorhandenen Früchte mehr verdorben als genossen wurden, so brach eine solche Hungersnoth aus, daß die Bewohner genöthigt wurden, ihr elendes Leben durch das Fleisch der Tobten zu fristen. Die wilden Thiere, durch die vielen Leichname, die nicht begraben werden konnten, an Menschenfleisch ge- wöhnt, sielen die Lebenden an und zerrissen sie, und damit das Uebermaß der Leiden nicht ausbliebe, brach die gewöhnliche Gefährtin des Hungers, die Pest aus, und raffte Bedrücker und Bedrückte in ungeheuerer Zahl dahin." *) Ueberhaupt waren während der großen Wanderung die Stämme vielfach gemischt; der vorherrschende gab dem ganzen Zug den Namen. §. 241. In seiner Bedrängniß hatte der wackere Stilicho mit Alarich um einen jährlichen Tribut ein Freundschaftsbündniß geschlossen. Dies be- nutzten seine Feinde zu einer Anklage auf Hochverralh und bewirkten seine Hinrichtung in Ravenna. Da rückte Alarich, ergrimmt über die Vorenthal- tung des Tributs und von Stilicho's verfolgten Anhängern und den schwer gedrückten Arianern um Schutz angegangen, in Italien ein, belagerte Rom und zwang die geangstigten, von entsetzlicher Hungersnoth heimgesuchten Einwohner, mit Gold, Silber und kostbaren Gewändern die Gnade des Sie- gers zu erkaufen. Als aber der Hof von Ravenna Alarichs Friedensanträge hochmüthig zurückwies, erschien der Gothenfürst wiederholt vor den Mauern der einst weltbeherrschenden Stadt, erstürmte sie endlich bei nächtlicher Weile und gestattete seinem Heer und den zu ihm übergegangenen Schaaren von Sclaven eine dreitägige Plünderung. Doch ließen sie den christlichen Kirchen ihren reichen Schmuck und goldenen Gefäße. Bald darauf starb der Held in des Lebens Blüthe in Unteritalien. Sein Sarg und seine Schätze wurden, der Sage nach, in dem abgeleiteten Flüßchen B usento in die Erde gesenkt und dann alle bei der Arbeit verwendeten Gefangenen getbdtet, damit Nie- mand erfahre, wo der große König begraben sei und römische Habsucht die Ruhe seiner Gebeine nicht störe. Sein Schwager Athaulf (Adolf) schloß mit Honorius, dessen edle Schwester Placidia ihm vermählt ward, einen Vertrag, worin der Abzug der Gothen nach dem von fremdenkriegsschaaren verheerten und von ungetreuen Statthaltern und Feldherren von wilder Em- pörung heimgesuchten Gallien bedungen war. Hier gründete Athaulf und nach dessen Ermordung auf einem Feldzüge in Barcellona sein Nachfolger Wallia das weftgothische Reich, das anfangs von der Garonne bis zum Ebro sich erstreckte und Tolosa (Toulouse) zur Hauptstadt hatte, bald aber, nach dem Abzug der Vandalen und Alanen nach Nordafrika, allmäh- lich auch die übrigen Provinzen von Spanien umfaßte, wogegen der süd- gallische Landstrich mit der Zeit den Franken zufiel. — Placidia kehrte an den Hof nach Ravenna zurück und bewirkte nach Honorius' Tod mit by- zantinischer Hülfe die Erhebung ihres feigen und verweichlichten Sohnes aus zweiter Ehe Valentinians (Iii.) zum Imperator des Abendlandes, über den sie dann bis an ihren Tod einflußreich herrschte.

2. Bd. 1 - S. 461

1854 - Leipzig : Engelmann
461 Die Uebermñcht der Kirche in: Zeitalter der Kreuzzüge. Rhcin besonders unheilvoll. Als aber Friedrich Ii. zur Kaiserwürde gelangte, traf er eine folgenreiche Anordnung. Er verlieh nämlich die Pfalzgrafenwürde bei Rhein Ludwig dem Ersten, aus dem den Hohenstaufen treuergebenen Hause der b ay eri- schen Wittelsbacher (§.287.) und gab dadurch dem schönen Lande ein Regentengeschlecht, das gegen 6 Jahrhunderte in Freud und Leid über daffelbe herrschte. — §. 313. Den härtesten Kampf fand Friedrichs Bestreben in Italien, wohin er sechs folgenreiche Heereszüge machte. Die lombardischen Städte, besonders das stolze Mailand, hatten sich allmählich von der Herrschaft der Bischöfe und Grafen freigemacht und waren zu großem Wohl- stand und zu hoher Macht und Bildung gelangt. „Die bischöfliche Macht war der Kelch gewesen, welcher eine Zeitlang die Blüthe italienischen Lebens in einer Knospe zusammen gehalten hatte; der Kelch verlor nun seine Kraft, er wich zurück, und es entfaltete sich dem Auge als innerer fruchterzeugender und fruchtbringender Boden der Blume das städtische Leben Italiens, und um dasselbe in reichen Blättern als Schutz und Zierde die bunte Krone der italienischen Ritterschaft." Im Gefühl ihrer Kraft und Freiheit und im Be- sitze einer streitbaren von Vaterlandsliebe erfüllten Bürgermacht waren die lombardischen Städte entschlossen, ihre errungene Unabhängigkeit wider jeden Angriff zu schützen und ihre Stadtgebiete in kleine Republiken umzu- schassen. Sie bekämpften daher die kaiserliche Machtvollkommenheit, die ihrem Streben entgegenstand, und das übermüthige Mailand zwang die be- nachbarten Edelleute und Städte zu einem Bund unter seiner Vorherrschaft und behandelte die Schwachen (wie Lodi und Como) mit Härte und Unge- rechtigkeit. Dieser Geist der Widerspenstigkeit kam schon auffriedrichs erstem Zuge, als er auf der R o n c a l i sch e n Ebene (bei Piacenza) nach alter Sitte Heerschau hielt und die Fürsten und Städte Oberitaliens zur Huldigung auf- forderte, zu Tage. Zwar konnte er diesmal das mächtige Mailand nicht bän- digen, doch suchte er es durch Zerstörung einiger kleinern von gleichem Geiste beseelten Städte zu schrecken, ehe er sich in Pavia mit der l o m b ardisch en und in Rom mit der Kaiserkrone schmücken ließ. Diese letztere erlangte er erst nach Auslieferung des Mönchs Arnold von Brescia, dessen Predig- ten zur Erweckung dieses republikanischen Sinnes vorzugsweise beigetragen. Dieser merkwürdige Mann (ein Schüler Abälards) wollte die Kirche zur apostolischen Einfachheit zurückführen; er eiferte daher wider die irdischen Besitzthümer und die Hoffahrt des Klerus, sprach den Bischöfen das Recht ab, zeitliche Güter und Herrschaften zu Lehen zu tragen und erklärte die weltliche Macht des kirchlichen Oberhaupts für eine Uebertretung der heiligen Schrift. Begeistert für die entschwundenen Zustände einer großen Vergan- genheit legte er an den Staat und die Kirche seiner Zeit den Maßstab seiner idealen Gebilde und suchte eine fremdgewordenc Welt in die Gegenwart zu- rückzuführen und eine neue christliche Gesellschaftsordnung zu gründen. An- gefeuert durch die Reden des Mönchs kündigten die Römer dem Papste den 1214 1154 1155

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 21

1876 - Dresden : Schönfeld
Üdie physische Geographie. — Die Pflanzengeographie. 21 die Ernährungsweise der Menschen und Thiere und übt großen Ein- fluß aus alle Kulturverhältnisse, auf die geistige Entwickelung und Charakterrichtung ganzer Nationen aus. Lebensweise, Sitten und Ge- wohnheiten der Völker werden durch sie bestimmt. So z. B. folgte die Weinrebe den Griechen, das Korn den Römern, die Baumwolle den Arabern, der Stechapfel den Zigeunern; und wiederum verschwin- den Getreide, Kartoffeln, die edlen Obstarten, sobald sie der mensch- lichen Pflege entlassen sind. Der verwilderte Wein sucht feuchten Wald, sogar Sumpf, der edle dagegen trockne, sonnige Hügel. Luft- und Wasserströmungen tragen viel zur Ausbreitung der Pflanzen bei. Jede Pflanze bedarf zur Entwicklung gewisse Wärmesummen. Das Keimen der Gerste beginnt, wenn das Thermometer 4° E. über- steigt. Addirt man nun die mittlere Temperatur aller Tage zusammen, an denen das Thermometer über 4° R. steigt, so erhält man die Summe der angehäuften Wärme, welche die Gerste allmählich zur Reife bringt. Sie bedarf 1400 Grade, der Weizen 1600 bei 41/20 R., der Mais 2000 bei 10° R., der Weinstock 2400 bei 8° R. im Schatten. Viele Giftpflanzen find nur in wärmerem Klima von hervorragender Wirksamkeit, so auch das Opium. Der Traubenfaft ist im Süden reicher an Zucker, ärmer an Weinsäure als im Norden. Der Waid enthält in südlichen Ländern viel mehr oon seinem blauen Farbstoff als in nördlichen. Umgekehrt verlieren manche unserer Obstarten, die Walderdbeere in den Tropen ihr Aroma. Doch ist die Pflanzenwelt nicht von der mittleren Jahrestemperatur, sondern von einem bestimmten Maß Sommerwärme in den kälteren Klimaten abhängig; wie sie andererseits durch die Menge der Feuchtigkeit bedingt sind. Danach gibt's Wasser-, Sumpf-, Schatten-, Humus-, Sand- und Wüstenpflanzen. In Bezug auf den Boden unterscheidet man Felsen-, Stein-, Geröll-, Sand-, Mauer-, Schutt-, Acker-, Wiesen-, Torfpflanzen; Kalk-, Kiesel-, Salzpflanzen. § 28. Man kann folgende Zonen unterscheiden: 1) Polarzone, von 900—72° Breite: Flechten und Moose, außerdein kleine Kräuter mit großen Blüten. 2) Arktische Zone, von 72o— 66° Breite: Beginn der Baum- vegetation und des Ackerbaues, zahlreiche Strüucher, Torfmoose statt der Wiesen. 3) Subarktische Zone, 66°—58° B.: Nadelhölzer, Weiden und Birken. 4) Gemäßigte Zone,^580—45° Breite: a) Nördl. Halbkugel. Laubwälder, Wiesen, Heiden, Getreide- und Obstbau; li) Südl. Halbkugel. Immergrüne Zwergwälder, Wiesen, Heiden und Torfmoore. 5) Subtropische Zone: a) Nördl. Halbkugel. Immergrüne Laubhölzer und Bäume mit dicken lederartigen Blättern; d) Südl. Halbkugel. Theils immergrüne, theils sommergrüne Laub- hölzer.

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 41

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 41 50. Breitenkreise den Roggenbau. Weiter südlich beginnt dann daneben in Südfrankreich, Süddeutschland und Ungarn der Mais bau. Im allgemeinen betrachtet, zeichnet sich dieses Waldgebiet durch üppige Wiesen, zartblättrige Laubwälder, freie, nicht von Baumreihen über- schattete Getreidefluren, Obst- und Weingärten im W. und S. aus; während im rauhern N. und O. sich unter die Kulturen die Heiden und Moore der Niederlande und Norddeutschlands, die Puszten Un- garns, die mit Gesträuch überwachsenen Sümpfe Rußlands drängen, bis im äußersten Nordosten der Nadelwald den Boden ganz be- herrscht. H 50. Das Mittelmeergebiet. Es umfaßt die Gestade des Mittelmeers in allen 3 Erdtheilen, in Europa speciell die drei süd- lichen Halbinseln, sowie das südl. Gestade von Frankreich, Istrien und der Krim. Die Landschaften üben durch die schönen Formen der Vegetation wie durch das mildere Klima einen eigenthümlichen Zauber. ,,Die aufstrebenden Zweige der Pinie, die tiefen Farben schlanker Cy- pressen heben sich schärfer von der reinen Luft ab, und selbst den bläulichen, matten Duft des Olivenhains möchte man neben den grellen Lichtern nicht vermissen. Hat die kühle Regenzeit des Winters den Reiz dieser Eindrücke unterbrochen, so entfaltet sich schon gleich nach den ersten Monaten des Jahres in den immergrünen Gebüschen und selbst auf verödetem Geröllboden eine Blütenfülle, wie sie in solcher Manig- faltigkeit der Norden nirgends aufzuweisen hat." Die Regenlosigkeit des Sommers und die Milde des' Winters sind die wichtigsten Eigen- thümlichkeiten, welche das Pflanzenleben bedingen. Es können daher auf demselben Felde in einem Jahre mehre Ernten gemacht werden, wenn der Boden während der Sommerdürre künstlich bewässert wird, wozu die Gebirgsnatur von Südeuropa sich besonders eignet. Charakteristisch für diese Zone sind die immergrünen Laubholzbäume der Lorbeer- und Olivenform, welche hier ihre äußerste Polargrenze erreichen. Die dunkelgrüne Färbung des glänzenden lederartig festen Blattes unterscheidet diese Flora von der mitteleuropäischen. In der regenlosen Zeit des Sommers stockt die Entwicklung, so daß z. B. der Oelbaum vor der trocknen Jahreszeit blüht, im Herbst aber erst die Frucht zur Reife bringt. Manche wichtige Kultur^ewächse sind erst in historischer Zeit in das Mittelmeergebiet verpflanzt. So kam der Citronenbaum mit den Arabern, sogar erst seit den Kreuzzügen, die süße Orange Wohl erst im Anfänge des 16. Jahrh. nach Italien und Spanien, Bäume, welche völlig ungeschützt nur in den Küstenlandschaften Spaniens, am Golf von Genua, in Süditalien und auf den wärmeren Inseln des griech. Archipels gedeihen. Auch der Oelbaum und Feigenbaum, sowie der weiße Maulbeerbaum, dessen Spielarten fast ausschließ- lich zum Seidenbau verwendet und erst seit dem 15. Jahrh. in Europa angepflanzt werden, stammen aus Asien. Dagegen sind Mandel- und Granatbaum schon im griech. Alterthum bekannt. Ebenso die Kastanie, deren Wälder am Gehänge der Gebirge einen Grenz- gürtel zwischen der nördlichen und der Mittelmeerflora ziehen. Unter

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 42

1876 - Dresden : Schönfeld
42 Europa. den zahlreichen immergrünen Eichen sind Steineiche und Coccus- eiche über das ganze Gebiet verbreitet, dagegen die Vallonea oder Velani-Eiche nur im O., die Korkeiche nur im Westen. Jene liefert große Eichelbecher zu Farbstoff, diese den bekannten Kork der Rinde, den besten in der Gascogne. Die Nadelbäume bilden ebenso wie die Laubhölzer die Wälder Südeuropas. Zu den ausgezeichnetsten Gestalten gehören die Pinie, welche nur am schwarzen Meere fehlt, und die Cp presse, deren schwärzliches Grün sich schneidend vom blauen Himmel abhebt. Von Pflanzen der heißen Zone ist hierher verpflanzt die Dattelpalme, deren Früchte aber nicht völlig reisen, die Zwerg- palme, die Agave mit 3 m. langem Blütenschaft (aus Amerika) und die Aloö (aus Afrika), die Baumwollstaude nach Süditalien, Zucker- rohr, Pi sang und Batate nach Andalusien. Wiesen fehlen fast ganz, an guten Weidegründen ist Südeuropa arm; überhaupt liegen im Süden weit größere Räume brach, als im Norden. Die mit Gebüsch bekleideten Striche (spanisch: Noute- baxo, französ. Garrigues, in Corsica Maquis, italienisch Macchie ge- nannt) bedecken in Corsica, auf den dalmatischen Inseln, am ägäischen Meer die weitesten Ränme, durch deren unheimliche Oede nur enge Fußpfade hindurchführen. In Spanien hat sich auf salzhaltigem Gips- boden die Steppe ausgebildet, zwischen deren polsterförmigen Kraut- büscheln der weiße Boden hervorschimmert, oder deren Flora so dürftig ist, daß man in einiger Entfernung nur noch die Farbe des Erdreiches sieht. Die wichtigsten Getreide sind Weizen und Mais, in seltenen Fällen Reis. .Aber die Getreidefelder find, mit Ausnahme der Hoch- flächen von Spanien, von Baumreihen (Ulmen, an denen der Wein rankt oder Maulbeerbäumen) durchzogen, so daß im Gegensatz zu Mitteleuropa die Flüren wie bewaldet aussehen. — Manche Formen dieser Mittelmeerslora haben durch den poetischen Sinn der Griechen weitere Bedeutung und Verwendung erhalten. Das Acanthusblatt ist zum Schmuck der korinthischen Säule, der eben- mäßig gerundete Pinienzapfen ist die Krone des Thyrsusstabes ge- worden. Der Oelbaum und Poseidons Fichte sind in die Götterwelt verflochten, und das ewig grünende Laub des Lorbeer krönt die Stirn des Dichters und Künstlers. 4) Das Steppengebiet zieht seine Nordgrenze vom Donau- delta bis zur Mittlern Wolga (530 N.). Ein regenloser heißer Sommer und der schroffe continentale Wechsel der Jahreszeiten verkürzen die Entwicklungsperiode auf 3 Monate. Der größte Theil des Steppen- gebietes gehört Asien an, nur die südrussischen — ponti scheu und kaspischen Steppen — gehören zu Europa. Man unterscheidet 3 Formationen: Gras-, Sand- und Salz steppen. Die Grassteppe unterscheidet sich von der Wiese des Nordens dadurch, daß der Rasen die Oberfläche des Bodens nicht vollständig bedeckt. Die Gräser wachsen nur fleckweise. In der Sandsteppe verschwinden die Gräser noch mehr. In der Salzsteppe läßt sich nirgend ein freundliches Grün erblicken, selbst die dürftigen Blätter der Salzpflanzen haben einen grauen Farbenton, so daß die ganze Landschaft ein unbeschreiblich 1

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 202

1876 - Dresden : Schönfeld
202 Afrika. breiten sich weitgedehnte Grassteppen aus, deren 4 m. hohe Gräser hie und da von wildem Wein durchrankt sind. Die beiden einheimi- schen Getreidearten sind Negerhirse (Uanieum) und Sirch (8orzbum); doch können auch diese vielleicht schon in früher Zeit von Asien ein- geführt sein. Man baut Reis, Mais, Sirch, Pisang, Aams, Maniok. In Abessinien ist zwar die Heimat des Kaffeebaumes (in Kafa), wel- cher bis zur Congoküste verbreitet ist; aber im ganzen Sudan bildet die Guro-Nuß (eigentlich eine Bohne) den Ersatz für Kaffee. Baum- wolle, Indigo, Ricinus, Zuckerrohr werden in manchen Gegenden an- gebaut, oder wachsen wild. Ein Theil der Guineaküste hat nach dem frühsten Handelsprodukt den Namen Pfefferküste. Der Schibutterbaum gibt eine vegetabilische Butter. Die Erdpistazie (Arachis), eine Art Schotenfrucht, deren haselnußgroße Körner wie Mandeln schmecken, gibt ein gesundes Oel. Noch wichtiger für die Oelgewinnung ist die Oelpalme. Das Palmöl wird von der Guineaküste namentlich nach Liverpool ausgeführt. Die Blattstiele dieser Palme dienen zum Häuser- bau, die Blätter liefern Futter für Schafe und Ziegen, der Saft gibt den bekannten Palmwein. Auf der Ostküste Afrikas tritt neben den Oel- und Weinpalmen mit ähnlicher Verwendung die Zuckerpalme ein. Das vierte Gebiet, die Kalaharisteppe, zeigt ähnliche Erschei- nungen wie die Sahara, aber die Feuchtigkeit ist größer, daher auch die Vegetation dichter und reicher, so daß sich die großen Säugethiere der tropischen Savannen hier in großen Schwärmen sammeln. Sie ist ein Mittelglied zwischen Wüsten, Savannen und Gesträuchsteppen, sie besitzt aber keine Oasen mit seßhafter Bevölkerung, wie die Sahara, sondern nährt nur herumziehende Nomaden. Auch fehlen bereits die Palmen der Sahara. Die Südgrenze der Palmen ist zugleich Süd- grenze der negerartigen Stämme gegen die Hottentotten. Klimatisch wichtig ist auch der Unterschied, daß in der Sahara die Regen rm Winter, in der Kalaharisteppe im Sommer fallen. Merkwürdig sind hier die Gurkengewächse. Das niedrige Vorland der West- küste von C. Negro (16 o S.) bis über den Gariep weicht in Klima und Pflanzenwelt ab. Dieser Wüstenstrich ist unter ähnlichen Natur- bedingungen wie an der Westküste von Südamerika entstanden. Beide Gebiete zeigen ähnliche Küstenbildung von S. nach N. Gestreift von Südwinden (abgelenkter Passat), bespült von kalten Meeresströmungen, worin die Ursache der Dürre zu suchen, finden sich an beiden Küsten Guanolager. Hier wächst die Welwitschia, die merkwürdigste Pflanzen- form: „eins der höchsten Kunstwerke, welches die organische Natur unter den ungünstigsten Bedingungen und mit den einfachsten Werk- zeugen geschaffen hat" (Griesebach). Der holzige Stamm dieses Ge- wächses, welches nur 2 perennirende Blätter erhält, gleicht einem rie- sigen Pilze. Das fünfte Gebiet, das Capland, ist das Land der Blumen, nicht der Früchte. Die Landschaft erscheint dürr; aber in keinem Lande gibt es so viele Arten von Pflanzen und zeigt Boden- und Niveauunterschied einen derartigen mächtigen Einfluß wie hier. In der Nähe der Capstadt verändert sich die Flora bei 300 m. Erhebung

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 277

1876 - Dresden : Schönfeld
Australien. 277 u. a. sich gleichfalls schälen. Thatsache ist dieses, daß in Folge der Dürre und des Regenmangels im allgemeinen die Blätter bei den Bäumen wenig entwickelt sind und sich dem nadelförmigen zuneigen, wie bei den Casuarineen. Die Blätter stehen vielfach senkrecht und werfen wenig Schatten; die Waldung erscheint demnach starr, dürr, schattenlos. Unter dem „australischen Busch" versteht man überall den hochstämmigen Wald. Australien ist die Heimat der Akazien und der Myrtengewächse, dahin gehören die Eucalypten (die Gummibäume der Kolonisten). Der blaue Gummibaum erreicht eine Höhe von 120 m. (bei Dandenong), ist also höher als die californische Wellingtonia. Der Gummiwald leidet kein Gesträuch, kein Unterholz. Die Grasbäume mit ihrem dichten Schopf langer, fadenförmiger Blätter, aus denen ein 2—3 m. hoher Blütenstiel aufragt (von den Eingeborenen zu Speerschäften verwendet), schwitzen nahe der Wurzel aus dem Stamme oft in faustgroßen Klumpen ein Gummi aus, das beim Verbrennen angenehm riecht und in ziemlichen Quantitäten in Handel kommt. Im Norden stimmt die Vegetation mehr mit der des indischen Archipels überein, an der Ostküste erscheinen auch Palmen, aber keine Kokos- palmen. § 392. Die Thierwelt ist höchst eigenthümlich, durch Formen und Anzahl treten die Beutelthiere, die älteste Form der Säugethiere, vor allen andern hervor. Affen fehlen ganz, ebenso die Wiederkäuer, Insektenfresser und Raubthiere außer dem Dingo, einer wahrscheinlich verwilderten Hundeart, welche ursprünglich der austral. Schöpfung fremd, wohl mit den Menschen erst in späterer Zeit eingewandert ist. Außerdem gibt es noch einige Fledermäuse und Nager; allein drei- viertel aller Säugethiere bilden die Beutelthiere, welche in ihren manig- fachen Bildungen an die grasfressenden Wiederkäuer (das Känguru), Insektenfresser, Raubthiere, Affen und Nager (die Wombat) erinnern. Charakteristisch sind ferner die Wasserschnab e lth iere im So., die gleich den Enten ihre Nahrung mit dem platten Schnabel im Schlamme suchen, und die Landschnabelthiere oder Ameisenigel, die im Süd- osten des Erdtheils und in Tasmanien von Ameisen leben. Unter den Vögeln fällt die geringe Zahl von Raubvögeln, der gänzliche Mangel an Geiern auf. Es gibt eine große Zahl lieblicher Sänger; der metallische Schlag des Glockenvogels tönt durchs Gebüsch. Auch an Tauben und Papageien ist das Land reich (schwarze, weiße, roth- brüstige Kakadus). Aus der Zahl der Laubvögel hebt sich besonders der Emiu (d. h. helläugig) oder australische Strauß hervor; von Schwänen kommt der schöne schwarze Schwan vor. Unter den Reptilien finden sich in Menge nur Eidechsen und verschiedene Gift- schlangen, Frösche natürlich weniger. Die Insekten sind gut vertreten. Die europäische Honigbiene hat bereits angefangen, die einheimische, stachellose Biene zu verdrängen. Durch Europäer eingebürgert sind Hirscharten, Kamele (wichtig für die Entdeckungsreisen), Angoraziegen, Hasen, Strauße, Fasanen, Rebhühner, Lerchen, Drosseln, Buchfinken und Sperlinge. In neuster Zeit ergiebige Perlenfischerei westl. v. Cap Pork. § 393. Die Eingeborenen, Australneger, zählen vielleicht

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 295

1876 - Dresden : Schönfeld
Amerika. 295 Frühlings-, Sommer-, Herbst- u. Winterkleid; die Wälder der Aequa- torialgegenden behalten das ganze Jahr fast unverändert dasselbe An- sehen. 'Wenige Bäume verlieren ihr Laub. Und nun die merkwürdigsten Pflanzenformen dieser Zone. In den Küstengebirgen von Caracas und am Amazonenstrom wächst der Kuh bäum, eine Art Feigenbaum. Macht man Einschnitte in den Stamvl, so fließt sehr reichlich eine klebrige, ziemlich dicke Milch heraus, die sehr angenehm wie Balsam riecht. Man ißt sie mit Brod oder trinkt sie zum Kaffee. Verdickt gibt sie einen festen Leim. Unter den Fruchtbäumen steht der Pisang oben an, seine mehlreichen, gurken- artigen Früchte dienen geröstet als Brod. Der Melonenbaum hat seinen Namen von der melonenarrigen Frucht, welche mit Zucker ge- nossen ein angenehmes Fleisch gibt; der Flaschen- oder Calabas- senbaum wurde so benannt, weil die kürbisartigen Fruchthüllen Ge- fäße liefern. Die Batate, die süße Kartoffel, Panis, Cassave sind der neuen Welt ursprünglich eigenthümlich, außerdem sind zu nennen die Aguacate, eine der beliebtesten Obstarten in Form einer Tafelbirne, und der Mandelbaum oder die Juvia, welche die be- kannten dreieckigen amerikanischen mandelartigen Nüsse liefert. Vor allem ist aber Brasilien berühmt als das Land der Palmen. Von 600 Arten sind ihm 270 eigenthümlich. Viele von ihnen bergen einen bisher noch nicht gehobenen Reichthum an Oel. Die ,,Jupatipalme ist so ölreich, daß selbst ihre 12—16 m. langen Blätter als Fackeln benutzt werden." — Die Kraft ünd Fülle theilt sich nicht bloß den Bäumen, sondern auch den Gräsern, den Sumpf- und Wasserpflanzen mit. Das herrliche Bild eines Wiesengrundes und eines mit Blumen durchwirkten Rasens ist den niederen Landstrichen der heißen Zone fast ganz fremd. Hier schießen die saftigen Gewächse 2—3 m. hoch auf und darüber wiegen sich im leisesten Luftzuge die baumartigen Bam- busgrüser, welche über den Pfaden an Flußufern so hoch zusammen- schlagen, daß man bequem unter diesen Halmen fortreiten kann. Solche colossale Grasstengel, die von Knoten zu Knoten über 5—6 in. lange Glieder haben, dienen den Indianern als Blasrohre. Das riesenhafte überträgt sich auch auf die Wasserpflanzen. Im Jahre 1837 entdeckte der Reisende R. Schomburgk auf den Flüssen der Guyana die schönste und riesigste Wasserrose der ganzen Welt, die Victoria regia, von den Indianern Prupö d. h. Wasserteller genannt. Unter den Gewäch- sen der Urwälder, welche den westlichen Abhang der Anden bekleiden, sind besonders wichtig geworden der Chinabaum (zwischen 19o S. und 10 0 N.) in einer Höhe von 1600 bis 2400 in. ü. M. und die Coca, ein 2 m. hoher Strauch, dessen Blätter gekaut werden, und den Indianern als anregendes Mittel dienen, wie Thee, Kaffee oder auch wie Tabak und Opium. 7. Das gemäßigte Südamerika wird wie das nördliche Ge- biet durch die Anden in 2 Gruppen getheilt. Chile, dessen Flora am meisten an die Mittelmeerländer erinnert, ist die Heimat unserer Kartoffel und der Araucarie, einer eigenthümlichen Form der Nadel- hölzer, deren mandelgroße Samen ein sehr gesuchtes Nahrungsmittel

9. Bd. 1 - S. XXXV

1883 - Leipzig : Engelmann
Vorrede. Xxxv Einige Zeit nachher ward mir eine andere Anerkennung zu Theil, wie kein Lehrer sie sich schöner wünschen kann. Am Schlüsse des für mich so wichtigen Jahres wurde mir durch eine feierliche Deputation im Namen früherer Schüler ein silberner Tafelaufsatz edelster Arbeit überbracht mit der Aufschrift: „Dem Herrn Dr. Georg Weber gewidmet von seinen dankbaren Schülern der Jahre 1839—1866", ein wahres Kunstwerk in Gestalt einer hohen blatt- und blüthen-reichen Pflanze, Fuß und Stengel umgeben von Wasservögeln und mit Wasserpflanzen geziert, der Schaft eine große Glasschale voll künstlicher Blumen und federartiger Gräser tragend, und das Ganze geschützt durch eine weite Glasumhüllung. Der älteste der Deputation, Herr Stadtrath Karl Abel, ein um die Bildung und Wohlfahrt der Stadt Heidelberg hochverdienter Mann, der einst in den oberen Klassen der höheren Bürgerschule meinem Unterrichte in Geschichte und deutscher Literatur angewohnt, hob in einer gehaltreichen Ansprache hervor, wie meine Lehrstunden in den jugendlichen Seelen Empfänglichkeit und Verständniß für höhere ideale Güter, für Vaterlandsliebe und nationales Leben geweckt und aus Bestrebungen und Ziele hingewiesen, die nun im Umschwung der Zeiten zu so herrlicher Entfaltung gekommen. Zugleich wurde mir eine Adresse in prachtvollem Einband überreicht, eben so gediegen durch ihren Inhalt wie ausgezeichnet durch kalligraphische Vorzüge, in welcher 250 ehemalige Schüler durch ihre Namensunterschrift ihre zustimmende Gesinnung bezeugten. Die Adresse lautet: Hochgeehrter Herr Director Weber. In dem Augenblick, in welchem wir vernehmen, daß Sie die Stelle der Bürgerschuldirection niederlegten, drängt es uns, der Stimmung Ausdruck zu geben, die diese Nachricht in uns erweckte. Ist es doch vor Allem das Gefühl der Dankbarkeit für genossenen Unterricht, namentlich für den in der Weltgeschichte und der deutschen Literatur, welchen Sie uns in so anregender und geistreicher Weise ertheilten. Wir erachten nicht nur jenes Wissen für nützlich, welches zum äußeren Wohlsein dient, nein wir schätzen das Wissen als ein Bedürfniß zu einer idealen Auffassung unserer Lebensaufgabe so wie zur tieferen Bildung des Geistes. In diesem Sinne ist uns Ihr Literatur-und Geschichtsunterricht für unser ganzes ferneres Leben von größtem Werth. Sie lehrten uns die Weltgeschichte als einen Schauplatz göttlicher Gerechtigkeit erkennen, Sie zeigten uns, wie wenn der Gewalt auch oft das Recht, der Arglist die Redlichkeit, dem Frevel die Unschuld unterlag, doch eben so oft und unerwartet eine Riesenmacht gebrochen, ein Gewalthaber entwaffnet, ein Netz, das über einen ganzen Welttheil geworfen, zerrissen und die Frevler an der Menschheit hingerafft wurden. Sie zeigten uns ferner an der Hand der Geschichte, wie der Uebermuth, sowohl Einzelner als ganzer Völker, niedergeworfen und die Missethat heimgesucht wurde, so daß nur solchen Nationen der Segen freiheitlicher Entwickelung zu Theil wurde, bei welchen — oft erst nach schwerem Ringen — die Achtung der Gesetze, sowie der Sinn für Toleranz und Humanität zum Sieg gelangte. 'Sie lehrten uns die früheren Schicksale unseres deutschen Volkes kennen und erweckten dadurch in uns die Vaterlandsliebe, denn zu wissen, was eine Nation

10. Bd. 1 - S. 699

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 384. Die Uebermacht der Kirche im Zeitalter der Kreuzzüge. 699 grafschaft bei Rhein, die früher ein Bestandtheil des Herzogthums Franken gewesen, seinem Halbbruder Konrad, dem Gründer von Heidelberg (1155). Der Herrschergeist des gewaltigen Mannes, der Strenge mit Groß-muth und Gerechtigkeit verband, erweckte allenthalben Ehrfurcht und Gehorsam. Unerbittlich ließ er die alte Strafe, wonach die Störer des Landfriedens zur Schmach einen Hund über die Gemarkung tragen mußten, an Hoch und Niedrig vollziehen. Die Pfalz bei Rhein. In den Gegenden am Neckar und Mittelrhein, wo die ursprüngliche allemannische Bevölkerung mit fränkischen und sächsischen Ansiedlern vermischt worden, waren unter den letzten Karolingern die Pfalzgrafen, denen wie den Sendboten die oberste Richtermacht und die Verwaltung der königlichen Einkünfte und Kammergüter zustand, zu hohem Ansehen gelangt, das sie auch unter den sächsischen Kaisern zu behaupten verstanden. Das Land, das davon den Namen Pfalz erhielt, bildete in der Folge den schönsten Bestandtheil des Herzogthums Rheinsranken, und als mitkourad Ii. die salisch-sränkischen Herzöge den Kaiserthron bestiegen, wurde das Pfälzer-Land, das man als die Zierde des Reichs betrachtete, ihr Lieblingssitz. Heinrich Iv. und V. weilten hier mit Vorliebe, sowohl in den Tagen des Glücks, als der Trübsal. Als nach dem Erlöschen dieses kräftigen Herrschergeschlechts die salischen Stammgüter und endlich auch die Kaiserwürde auf deren Verwandte, die Hohenstaufen, übergingen, verlieh Friedrich Barbarossa das wichtige Pfalzgrafenamt seinem Halbbruder Konrad. Dieser nahm seinen Wohnsitz aus dem Jettenbühel, legte in dem reizenden Neckarthale, wo bisher nur zerstreute Fischerhütten um eine alte Capelle der heiligen Jungfrau gestanden, den Grund zur Stadt Heidelberg und suchte durch Kraft und Klugheit das Erbe der Salier, von dem Vieles an die Bisthümer Mainz uudworms und andere geistliche Stifter übergegangen war,'wieder zu vereinigen. Konrad starb im Jahre 1195 und wurde in dem von ihm reich beschenkten Kloster Schönau beerdigt. Er hinterließ eine Tochter, Agnes, nachdem ihm ein Sohn, Friedrich, frühe gestorben war. Diese hatte sich trotz der Bemühungen Kaiser Heinrichs Vi., sie mit König Philipp Ii. von Frankreich zu verheirathen, dem Zuge ihres Herzens folgend, mit Heinrich dem Welfen, Heinrichs des Löwen Sohn, vermählt, der dadurch die rheinische Pfalz erhielt und sie an seinen Sohn, Heinrich den Jüngern (— 1214), vererbte. Die Verwirrung, die im deutschen Reiche durch den Thronstreit Philipps von Schwaben und Otto's Iv. eintrat, war für die Gegend am Neckar und Rhein besonders unheilvoll. Als aber Friedrich Ii. zur Kaiserwürde gelangte, traf er eine folgenreiche Anordnung. Er verlieh nämlich die Psalzgrafenwürde bei Rhein Ludwig dem Ersten aus dem den Hohenstaufen treu ergebenen Hause der bayerischen Wittelsbacher (§. 389) und gab dadurch dem schönen Lande ein Regentengeschlecht, das gegen sechs Jahrhunderte in Freud und Leid über dasselbe herrschte. §. 384. Den härtesten Kampf fand Friedrichs Bestreben in Italien, wohin er sechs folgenreiche Heereszüge machte. Die lombardischen Städte, besonders das stolze Mailand, hatten sich allmählich von der Herrschaft der Bischöfe und Grafen freigemacht und waren zu großem Wohlstand und zu hoher Macht und Bildung gelangt. „Die bischöfliche Macht war der Kelch gewesen, welcher eine Zeit lang die Blüthe italienischen Lebens in einer Knospe zusammengehalten hatte; der Kelch verlor nun seine Kraft, er wich zurück, und es entfaltete sich dem Auge als innerer fruchterzeugender und fruchtbringender Boden der Blume das städtische Leben Italiens, und um dasselbe in reichen Blättern als Schutz und Zierde die bunte Krone der italienischen Ritterschaft". Im Gefühle ihrer Kraft und Freiheit und im Besitze einer streitbaren, von Vaterlandsliebe erfüllten Bürgermacht strebten die lombardischen Städte nach Unabhängigkeit und freier Selbstregierung in republikanischen Formen unter freigewählten Consuln und städtischen Obrigkeiten und Richtern. Sie kümmerten sich wenig um die kaiserlichen Hoheitsrechte, die längst in Vergessenheit gerathen 1155. 1214.
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