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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 51

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. 51 der Priester und Mönche auf diese unter einfachen patriarchialischen Verhält- nissen und in gebirgiger Abgeschlossenheit lebenden Menschen größer war, als auf die Bewohner der volkreichen Städte. Die fünf Kantone ahmten Oest- reich und Bayern nach. Sie hinderten die Verbreitung der neuen Lehre durch strenge Verordnungen; sie belegten die evangelischen Prediger und ihre An- hänger mit entehrenden Strafen; sie verbrannten Geistliche, die sich durch die Verbote nicht schrecken ließen. Das rücksichtslose Verfahren der Berner und Züricher in den von den Eidgenossen gemeinschaftlich verwalteten Land- schaften, wo man Klöster, Bilder und Kirchenschmuck den Flammen über- gab, steigerte die Erbitterung und führte Feindseligkeiten herbei. Die prote- stantischen Kantone schlossen unter sich und mit Straßburg und Constanz einen Bund, die Fünforte dagegen gingen mitoestreich, dem Erbfeind 1529 des Landes, ein Bündniß zur Erhaltung des alten Glaubens und zu gegen- seitiger Hülfeleistung ein. Da rüstete Zürich zum Krieg. Zwingli selbst be- gleitete die Truppen und hielt sie in Zucht und Gottesfurcht. Aber ehe es zum Kampf kam wurde ein Friede vermittelt, worin die Waldstätte dem östreichi- schen Bündniß entsagten, die Schmähreden gegen die Reformation zu be- strafen und die freie Predigt nicht zu hindern versprachen. §. 476. Zwingli hatte den Frieden widerrathen. Sein Plan war, den politischen Zustand der Schweiz so umzugestalten, daß die zwei mächtigsten Kantone Bern und Zürich dasuebergewicht bekämen. Bald zeigte es sich, daß die Vermittelung keine Versöhnung bewirkt habe; die Schmähungen dauerten fort und die Forderungen der Züricher, den Lästerern Schweigen aufzuerlegen und die evangelischen Glaubenslehren unter sich zu dulden, fanden keingehör. Da sperrten Zürich und Bern die Handelswege und hinderten die Zufuhr von Maaren und Lebensmitteln. Dies setzte die Fünforte in Wuth. Sie rüsteten heimlich und sielen in das Gebiet der Züricher ein. Diese, überrascht und unschlüssig und von den scheelsüchtigen Bernern ver- lassen, zogen mit einem Fähnlein von 2000 Mann dem viermal ftärkern Feind entgegen, erlitten aber bei Kappel eine blutige Niederlage. Neben 1331 dem Banner der Stadt siel der patriotische Zwingli und mit ihm der Kern reformatorisch gesinnter Männer. Sein Leichnam, an dem der wüthende Haufen seinen Hohn ausließ, wurde zuletzt verbrannt und die Asche den Winden preisgegeben. Dieser Ausgang erfüllte die Katholischen mit Zuver- sicht, die Protestanten mit Kleinmuth; jene waren einig und fest, indeß die auf Zürichs wachsende Macht neidischen Berner wenig Eifer zeigten. Zuletzt kam ein Frieden zu Stande, worin jedem Kanton das Recht der freien An- ordnung seiner Religion zuerkannt ward; aber in den gemeinsamen Herr- schaften und in den noch unentschiedenen Orten (Solothurn) wurde größten- theils die alte Kirche mit Gewalt wiederhergestellt. So trat auch in der Schweiz eine confessionelle Trennung ein und die Fünforte und die Arislokra- tenpartei vermochten mehr als zuvor. 4

2. Bd. 1 - S. 208

1854 - Leipzig : Engelmann
208 Geschichte der alten Welt C. Das Röirrerreieh. §. 135. Geographischer Abriß von Italien. Die langgestreckte schmale Halbinsel Italien, die im Norden und Nordwesten von den Alpen, im Osten von dem obern (adriatischen) und ionischen Meere, im Westen von dem untern (tyrrhenischen) Meere begrenzt und seiner ganzen Lange nach von den Apenninen durchschnitten ist, zerfallt in drei Theile, Ober-, Mittel- und Unteritalien. Die Apenninen bestehen aus einem 6000 Fuß hohen Hauptrücken und mehreren theils gleichlaufenden, theils quer gegen denselben ge- richteten und durch Hochebenen damit verbundenen Nebenketten. Da dieser Haupt- rücken der östlichen Küste naher liegt als der westlichen, so sind die in das adria- tische und ionische Meer mündenden Flüsse meistens kleiner und von kürzerm Laufe als die nach Westen sich ergießenden, mit Ausnahme des Po, des einzigen be- trächtlichen Flusses der ganzen Halbinsel. Die wenigen Ebenen des Landes sind theils fruchtbare Landstriche, wie die campanische am Fuße des feuerspeienden Bergs Vesuv, theils Moraste oder mit Gras bedeckte feuchte Niederungen wie die p o mp tin i sch en Sümpfe zwischen Rom und Neapel und die sogen. Ma- remmen von Pisa, Arezzo u. a. O., theils wasserarme, mehr oder minder öde und steppenartige Ebenen, wie die apulische und römische Eampagna. Unter denscen sind die durch ihrenaturschönheiten berühmten Seen Oberitaliens (der Maggiore-, Eomo-, Garda-See) für die Geschichte weniger bedeutend als die kleinern von Mittclitalien (lrasimenischer, Fuciner-, Averner- und Lucriner-See). I- Oberitalien umfaßt die Ebenen auf den beiden Ufern des Padus (Po) und hat zur S ü d g r e n z e das Küstenflüßchen R u b i c o im Osten und den kleinen Fluß Macra im Westen. Von seinen gallischen (keltischen) Bewoh- nern führt es den Namen diesseitiges G a lli en (Gallia Cisalpina). Unter den zahlreichen Nebenflüssen des Po sind besonders der von den Alpen herabströ- mende Ticinus und die von den Apenninen kommende Trebia zu merken. Um den venetianischen Meerbusen herum wohnten die Earner, mit der reichen Handelsstadt Aquileja und dem schönen mit Landhäusern geschmückten Al- tinum, und die Veneter mit den blühenden Städten Adria, Patavium (Padua, Geburtsort des Geschichtschreibers Livius), Verona (ursprünglich von dem Volksstamme der Euganeer bewohnt, dann von den Cenomanern erobert, zuletzt eine reiche römische Kolonie) u. a. m. Die Küste am tyrrhenischen Meere führte den Namen Ligurien; Genua war die berühmteste Stadt darin. Die Gallier, die nach und nach ganz Oberitalien in Besitz nahmen und die frühern Bewohner, die Etrusker, weiter nach Süden drängten, schieden sich in mehrere Völkerschaften mit verschiedenen Namen. Die berühmtesten darunter auf dem nördlichen Po-Ufer waren die streitbaren I n sü b re r mit der Stadt Me- diolanum (Mailand), die Tau rin er, wo nachmals Augustus die Stadt Turin (Augusta Taurinorum) anlegte, die Sa lasser, wilde, räuberische Alpen- bewohner, und die Eenomaner mit Brixia, Mantua (in dessen Nähe Andes, der Geburtsort des Dichters Virgil) und dem Schlachtfeld Bedria- cum (69 n. Ehr.); auf dem südlichen Ufer die Boj er mit den Städten Parma, Mut)na (Modena), Bononia (Bologna, vor Altersfelsina) u. a., die Lingoner um Ravenna herum, u. s. w. Am südlichsten wohnte der gal- lische Volksstamm der Sen onen, die sich der Ostküstc von Umbrien, bis in

3. Bd. 1 - S. 209

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 209 die Nahe der syracusanischen Kolonie Ancona, bemächtigten und mit den Rö- mern lange Kriege führten. Unter ihren Städten waren am berühmtesten Se- noga llia, in deren Nahe sich die durch Hasdrubals Niederlage (207 v. Chr.) berühmten Küstenflüffe M etaurus und Sen a ins adriatische Meer ergießen; Ariminum (Rimini), eine uralte umbrische Handelsstadt, und die durch einen Sieg der Römer berühmte Stadt Sentinum, mit der Wahlstatt Lusta Gal- lorum, wo 552 nach Ehr. der Gothenkönig Totilas den Heldentod starb. — Ii. Mittelitalien vom Rubico und Macra bis zum Frento und Si- larus, mit dem heil. Berge Soracte, nördlich von Rom, und den Flüssen Ar- nus (Arno) und Tiber, in welchen letztern sich der An io (Teverone) und das durch die Niederlage der Römer (390) berühmte Flüßchen Al lia ergießen. Am rech- ten User des Anio erhebt sich der durch dieauswanderung der Plebejer (495v. Ehr.) bekannte hei ligeb erg, eine unbedeutendeanhöhe. Mittelitalien umfaßt folgende sechs Landschaften : i) Etrurien (Tuscien), ein von einem gebildeten Volke be- wohnter republikanischer Staatenbund, bestehend aus zwölf ari st okra- tisch eingerichteten städtischen Gemeinwesen: Croton(Cortona),Arretium; C l u si u m; P e r u si a im N. Osten; Volaterra; Vetulonium; Rusella; Volsinii im S. Westen; Tarquinii; Care (oder Agylla); Veji; Fa- lerii im Süden. Die bedeutendsten Städte wahrend der Römerherrschaft sind ferner: Luna (unweit des heutigen Carrara) durch seine Marmorbrüche berühmt; Pisa, uralte Handelsstadt am Arno; Fasula auf einer Anhöhe und Florenz im Arnothale; Piftoria, berühmt durch die Vernichtung des catilinarischen Rebeuenheeres in der Nahe (62 v. Chr.). An der Meeresküste Populonium und Telam on, wo die Gallier 225 v.chr. eine bedeutende Niederlage erlitten. Unweit des Soracte mit seinem berühmten Tempel lag die Stadt Feronia, mit einem Markte und Religions-Cultus zu Ehren der Göttin Feronia, die bald als Blüthen- und Erdgöttin, bald als Göttin der Freiheit oder des Verkehrs auf- gefaßt wird, und deren heiliger, mit Tempeln geschmückter Hain in der Nahe der Stadt sich befand; Ameria am Tiber u. a. m. Nachdem die Römer nach langen Kriegen sich allmählich sämmtliche zwölf republikanische Hauptstädte, die größtentheils sehr fest und wohlvertheidigt waren, unterworfen hatten, legten sie Kolonien an undverbanden das Land durch mehrere Heerstraßen, dieaurelische, Cassische, Flaminische, mit Rom. 2) Umbrien, mit den Quellen des Tiber und den in der Geschichte berühmten Küstenflüssen Rubico, Metaurus und Sena. Als Städte sind, außer dem obenerwähnten Ariminum, zu merken: Pi sau rum; Fanum Fortunä mit einem Tempel und Religions- cult; Spoletium; Jnteramna, Geburtsort des Geschichtschreibers Tacitus; Jguvium mit berühmten Tempelruinen, wo in einem Gewölbe die sieben bronzenen eugubinischen Tafeln mit etrurischen Inschriften gefunden wur- den; Sarslna (Geburtsort des Komikers Plautus) und andere, sammtlich Municipalstädte oder Kolonien der Römer. 3) Piccnum theils waldig (Fichten) theils eben und fruchtbar, ursprünglich durch eine Kolonie der Sabeller bevölkert, später durch römische Kolonialstädte (Firmum; Castrum novum; Auximum u. a.) cultivirt und gesichert; am berühmtesten war die durch ihre Purpurfärbereien und ihren Handel blühende Hafenstadt Ancona („Ellenbogenstadt"), eine Niederlassung der Syracusaner (e. 394); die übrigen Orte wie Asculum, Numana u. a. waren römische Municipien. 4) Sam- nium, ein rauhes, waldreiches, mehr für Viehzucht als für den Ackerbau ge- eignetes Bergland von verschiedenen Völkern sabellischen Ursprungs bewohnt. Die wichtigsten Städte sind: Pinna, Hauptstadt der Vestiner; Träte, Festung Weber, Geschichte. I. 6. Ausl. 14

4. Bd. 1 - S. 210

1854 - Leipzig : Engelmann
210 Geschichte der alten Welt. der Marruciner; Corfinium (während des Bundesgenossenkriegs Italic« genannt, weil sie zum Sitz des Bundessenats und zur Hauptstadt Italiens be- stimmt war); und Sulmo (Ovids Geburtsort) im Lande der Peligner; Marrubium sehr alte Hauptstadt der Marser am Fucinersee, wo auch die römische Kolonie Alb a (Fucentia) lag; Amiternum uralte Stadt der Vestiner, Sallusts Geburtsort. In dem an Wein, Oliven und Waldungen reichen Sabinerland, das bis in die Nahe der Stadt Rom reichte, lagen die in der römischen Kriegsgeschichte berühmten Städte Fidêna und Crustume- rium; ferner Cures, die uralte Hauptstadt des Titustatius und dersabinischen Könige; Reate in einer reizenden Gegend am Flusse Belinus, der weiter auf- wärts den berühmten Wasserfall von Terni bildet. — Den Samnitern ge- hörten die Städte: Volana, Cominium, Aquilonia, Aufidenn, Bo- vianum, die uralte noch beut zu Tage durch ihre Ruinen merkwürdige Stadt Beneventum und Caudium, berühmt durch die in der römischen Kriegsge- schichte bekannten Gebirgspässe furculae Caudmae. 5) Latium, vom Tiber bis zum Liris, mit dem durch seine edeln Weine berühmten Massiker-Ge- birge und den Albaner Bergen, die sich südwärts von Rom in drei Arme theilen: a) der Albanerberg, der sowohl bei den latinischen Völker- schaften (die hier und im Hain der Ferentina ihre Bundesvereine hatten), als bei den Römern (wegen des Jup i ter-Tempels auf seinem Gipfel) im höchsten Ansehen stand. „An seinem westlichen Fuße befinden sich zwei tiefe, schöne und vielgerühmte Kesselseen, der L,aeu8 Albanus und Lacus Nemorensis, zwischen denen, gegen Norden, die Urstadt Alb a long a und gegen Süden das berühmte Cynthianum oder der Tempel der Diana Nemorensis lagen; auch Aricia (mit einem kochberühmten Diana-Tempel in einem heil. Hain) und Lanuvium lagen an seinem Fuße, nebst Bovillä, nur in tieferer Abdachung." b)Berg A lg idus mit der altvolskischen Stadt Veliträ. Berühmt war diese Ge- birgsreihe durch ihre herrlichen Waldungen, ihre trefflichen Triften, eine berühmte Bergfestung, die den Namen Algidum trug, und einen Tempel der Diana. c) Die Tusculanerberge, „hochberühmt durch die uralte Stadt Tusculum — und durch die auf und an ihren unzähligen Hügeln und an ihrem Fuße hin erbauten herrlichen Villen, welche alle die Aussicht über Roms schönste Gefilde, auf die ewige Stadt selbst, auf den Tiberstrom, den Anio und selbst auf das benachbarte Tyrrhenermeer genossen, unter denen das Tusculanum des Cicero eine der vorzüglichsten war." Auch die malerischen Ae quer- und V o ls k e r b er g e im Süden des Anio waren mit zahlreichen Landhäusern und Weinpflanzungen bedeckt. Latium, im weitesten Sinn, mit Einschluß des Gebiets der Volsker, Aequer, Herniker und Rutuler, umfaßte, außer der siebenhügeligen Tiberstadt Rom, a) an der Küste: die Hafen - und Han- delsstadt Ostia am linken Tiberufer; Laurentum, den von Lorbeergebüschen umgebenen uralten Königssitz der Latiner; Ardea, Hauptstadt der Rutuler, gehörte, wie die durch ihre Schifffahrt und Seeräuberei bekannte Hafenstadt Anti um zu den ältesten Städten des Landes; Terracina (An pur), uralte Volskerstadt auf einem Hügel; nicht weit davon in der Gegend von Fun di wuchs der berühmte Cäcuberwein; Cajeta auf einem steilen Felsenvorgebirg; Minturnä am Liris in einer sumpfigen aber dennoch fruchtbaren Gegend; S inue ssa, eine blühende Stadt in dem wein reichen Falerner Gebiet am Berge Massicus; b) iminnern, welches durch eine Menge Landstraßen, un- ter denen die mit vielen Grabdenkmalen geschmückte breite appische Straße zwischen Rom und Capua den ersten Rang einnahm, mit der Hauptstadt

5. Bd. 1 - S. 212

1854 - Leipzig : Engelmann
212 Geschichte der alten Welt. umgeben, die abenteuerlichen Gebirgs-, Vorgebirgs- und Küstenbildungen, die Menge von heißen Quellen mit ihren mephitischen Ausdünstungen, die zerstörenden Wirkungen von häufigen, hier statthabenden Erderschütterungen und die theils noch thätigen, theils längst schon erloschenen Vulkane die Einbildungskraft überall in Bewegung setzen und großentheils für das verborgene Wunderbare empfänglich machen mußten; dazu kam noch, daß das zu Cumä frühe schon ausgcbildete Apollo-Orakel, von dem die Sage der Sibylla Cumana, der Pythia ähnlich, ausging, sich in diesen Gegenden einen großen Kreis von Gläubigen verschafft und sicher auf die moralische Bildung der Bewohner dieses Theils von Italien eben so bedeutend zu wirken verstanden hat, als dieses mit der intel- lectuellen gewiß der Fall war." Iii. Unteritalien, von den griechischen Kolonien an den Küsten auch Großgriechenland genannt, war im Innern von Völkerschaften osri- schen und sab el lisch en Ursprungs bewohnt. Es zerfiel in dreitheile: 1) Apu- lien und Calabrien, von der vulkanischen Berggruppe Garg anus, dem Sporne Italiens, bis zur Südostspitze, mit dem reißenden Berg- und Küstenstrom Aufidus, ein an Eichenwaldungen, Ebern und Wölfen reichesland. Unter den Städten sind merkwürdig a) an der Küste: Sip ontum, ein von den Römern zu einer Eolonie erhobener Handelsort, deffen Bewohner im Mittelalter nach Manfredonia verpflanzt wurden; Barium, Egnatia und die als Ueber- fahrtsort nach Griechenland (Dyrrhachium) berühmte Handels- und Hafenstadt Brundusium, wo die appische Straße ihr Ende erreichte, ursprünglich eine griechische, dann eine römische Eolonie; auch H.y dru ntum (Otranto) diente als Ueberfahrtsort. — Die Küste um den Meerbusen von Tarent herum war größtentheils von Griechen bevölkert, b) Im Innern: das wollreiche Luceria, eine römische Ansiedelung, nachdem im Samniterkrieg die alte Bevölkerung un- tergegangen. Südlich davon bis zu dem durch die Niederlage der Römer (216 v. Ehr.) berühmten Städtchen Eanna am Aufidus erstreckt sich ein großes Fruchtgesilde (Campus Diomedis), Venusia in einer romantischen Gegend am schaumenden Aufidus, Geburtsort des Dichters Horatius. — Die Einwohner Apuliens und Calabriens waren ein aus pelasgischen, hellenischen und altitalischen Bestandtheilen gemischtes Volk von großer Betriebsamkeit, die im zweiten puni- schen Krieg von den Römern hart mitgenommen wurden. 2) Lucanien, ein von Felsengebirgen durchzogenes, an Waldungen und weidereichen Triften (luca- nische Ochsen) reiches Land, wo der Weinstock und der Oelbaum blüht und blu- menreiche Thaler durch ihre Naturschönheiten entzücken. Weder in Lucanien noch in dem ähnlich gebildeten, von einem rohen Mischvolkc bewohnten 3) Brut- tium befanden sich im Innern des Landes bedeutende Städte, mit Ausnahme von Consentia und dem uralten Pandosia; dagegen bemächtigten sich die kräftigen, wilden und kriegerischen Bewohner allmählich der griechischen Küsten- stadte, die sich der Weichlichkeit ergeben und der Waffen entwöhnt hatten, bis auch sie hinwieder die Beute der Römer wurden, die in die entvölkerten Städte neue Colonisten schickten. Die großartigen Tempelreste von Pastum (Posidonia), die Trümmer von Säulen, Prachtgebauden, Thoren und Mauern, die schön- gepragten Münzen und die bemalten Vasen von edler Form und herrlicher Zeich- nung geben noch jetzt Zeugniß von der ehemaligen Pracht, Größe und Bildung dieser hellenischen Colonien, Velia (Elea), Rhegium, Lokri, Kroton, Thurii und Sybaris, Metapontum u. a. (vgl. §. 59. 4). Innere Parteikampfe und die durch Reichthum und Luxus bewirkte Erfchlaffung schwächten ihre Kraft und machten sie unfähig, ihre Unabhängigkeit und Freiheit gegen die streitbaren Nach- barn zu behaupten.

6. Bd. 1 - S. 540

1854 - Leipzig : Engelmann
540 Das Mittelalter. Waldstatte, so daß ihnen nur noch Thurgau, Winterthur, Rapperswyl i486, u. a, O. verblieben. Da schien der Bürgerkrieg, der zwischen Zürich und Schwyz über das Erbe des Grafen von Toggenburg ausbrach, ihnen eine gün- stige Gelegenheit zur Wiedererlangung des Verlorenen zu bieten. Zürich, von den tapfern Waldstatten an der Sihlbrücke überwunden, wo der kräftige Bürger- meister Rudolf Stüssi den Heldentod starb, schloß mit Oestreich einen Bund, worauf Friedrich Iii. ein mächtiges, von Frankreich in Sold genommenes Heer Armagnac'scher Kriegsfchaaren (tz. 380.) wider die Eidgenossen ins Feld schickte. Aber der Heldenmuth der Schweizer in der mörderischen Sch la cht von St. 1444. Jacob an der Bjrs (im Angesichte Basels) schreckte die Franzosen dergestalt, daß sie vom Kampfe abließen und mit den Helvetiern ein Bündniß schloffen. 1446. Dies bewog Zürich sich mit den Waldstatten zu versöhnen und der Eidgenoffen-, schaft wieder beizutreten. Von dieser Zeit an war Frankreichs Uebergewicht in der Schweiz vorherrschend und wurde es noch mehr wahrend der b u rgun bi- schen Kriege (tz. 398.), in welchen die Eidgenoffen ihren Bund bedeutend erweiterten. Ihre rüstigen Söhne traten nunmehr in französische und italienische Kriegsdienste und vergoffen um schnöden Sold ihr tapferes Blut in fremder Erde („Reislaufen"). Mit dem deutschen Reich hingen sie fortan nur noch durch ein loses Band zusammen, bis auch dieses unter Kaiser Maximilian zerriffen ward (§. 369). §. 361. Wenzels Absetzung. Wenzel, dem es anfangs weder an Kraft und Verstand noch an Herrschergaben fehlte, der in kirchlichen und religiösen Dingen einen aufgeklärten Geist besaß und der mit strenger Gerech- tigkeit den Bürgerstand gegen die Gewaltthätigkeiten des selbstsüchtigen Adels kräftig schützte, zog sich allmählich durch rohe Leidenschaftlichkeit, Tyrannei und Habsucht Haß und Verachtung zu. Seine Gerechtigkeit ging oft in Grausamkeit über; seine Hab- und Geldgier verleitete ihn zur Härte und zur Bedrückung der Juden, von denen bei einem Aufstand in Prag 3000 er- 1389. mordet und ihres Guts beraubt wurden; ein leidenschaftlicher Freund der Jagd war er immer von großen Hunden umgeben, von welchen einst seine 1386. erste Gemahlin des Nachts zerrissen ward; in einem Streit mit dem Erz- bischof von Prag über verpfändete Krongüter ließ er den General-Vicar P omuk, einen unbescholtenen Geistlichen, von der Prager Brücke in die 1393. Moldau stürzen. (Zum Heiligen erhoben wurde dieser fortan unter dem Namen Nepomuk als Beschützer der Brücken verehrt). Empört über solches Gebahren und erzürnt, daß der König immer mehr Deutsche ins Land zog und sie auf alle Weise bevorzugte, erregten endlich die böhmischen Edel- 1304. ieute einen Aufstand und hielten Wenzel eine Zeit lang in Haft. Dadurch schwand auch sein Ansehen im Reiche mehr und mehr und die Zeiten des Fauftrechts drohten wiederzukehren. Das offenkundige Unvermögen des Kaisers, der in Staat und Kirche herrschenden Verwirrung zu steuern, und die Nachricht, daß er ohne Rücksicht für die Würde und Ehre des Reichs dem reichen, treulosen und staatsklugen Galeazzo Visconti den Herzogtitel verkauft und somit dessen angemaßte Herrschaft über Mailand und die mei- sten lombardischen Städte bestätigt habe, bewog daher die Kurfürsten auf

7. Bd. 1 - S. 211

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 211 verbunden war: Lavinium an der appischen Straße und nahe dabei das durch seinen Junotempel berühmte Lanuvium in einer romantischen, mit vielen Land- häusern gezierten Gegend. Suessa Pometia die uralte von Tarquinius Su- perbus eroberte Volskerstadt an den p o mp t i n i sch en S üm p fen, die gleich den minturnischen schon im Alterthum als Schlupfwinkel für Räuber und Ban- diten dienten. Auchnorba, das weinreiche Setia, Fregella und die be- rühmte, spater mit römischem Bürgerrecht beschenkte Municipalstadt Arplnum, Geburtsort von C. Marius und Cicero, gehörten dem Volskerbunde an; Sora war ihre nördlichste Stadt. An der Stelle der Burg der festen Militar- kolonie C a si n um liegt das berühmte Kloster Monte Casino. — Die be- deutendsten Städte der Herniker waren Anagnia und Ferentinum. Ur- alte Latinerstädte waren ferner G abii und das wegen seiner gesunden Luft und reizenden Gegend vielbesuchte und mit zahlreichen Landhäusern geschmückte Prä- neste (Palestrina), mit einem berühmten Orakeltempel der Fortuna; östlich davon lag das romantische Sublaqueum (Subiaco), in dessen Nähe das sabinische Landgut des Dichters Horatius sich befunden haben mag. Eine der ältesten und berübmtesten Städte Latiums war Tibur (Tivoli) am Anio, von den vornehmen Römern wegen der Herrlichkeit der Gegend vielbesucht und mit zahllosen Landhäusern geschmückt. Die romantische Natur und die klassischen Er- innerungen machen noch jetzt auf den Beschauer einen gewaltigen Eindruck. — 6) Campanien (jetzt Terra di Lavoro), ein aus einer höchst fruchtbaren Ebene und einer romantischen, rebenreichen Hügelkette bestehendes Land, mit dem durch seine trefflichen Weine berühmten Massikerberge und dem Falerner Ge- biet auf der Grenze von Latium; mit dem in der Kriegsgeschichte bekannten und mit einem Jupitertempel geschmückten Tifätaberge nördlich über Capua; mit dem weltberühmten Feuerberg Vesuvius und mit dem an Wein und Natur- schönheiten reichen, vulkanischen G aurusg eb irg, wo sich der merkwürdige Kratersee Av ern us mit seinen tödtlichen Ausdünstungen und der austernreiche Lucrinersee befinden. Unter den Flüssen sind der Liris, Volturnus und der Küstenfluß Silarus am bedeutendsten. Campanien mit den Vorgebirgen von Misenum und Surren tum, der reizenden mit prachtvollen Landhäusern gekrönten Bucht von Bajä und Puteöli, und den gegenüberliegenden Inseln Capreä (Capri) und Aenaria (Jschia) gehört zu den schönsten und fruchtbar- sten Ländern des Erdbodens. Getreide, Wein und Olivenöl sind von seltner Fülle und Güte. Darum haben auch schon frühe verschiedene Völker sich daselbst angcsiedelt und Städte angelegt; so die Griechen Cuma, einst eine der reichsten und blühendsten Handelsstädte des westlichen Mittelmeers, die Mutterstadt von Neapölis (ursprünglich Parthenöpe), Puteoli u. a.; die Etrusker Ca- pua und Nola; die durch einen Ausbruch des Vesuvs (79 n. Chr.) verschüt- teten Städte Herculanum, Pompeji, Stabiä waren Landstädte der Osker. Unter den.städten im Innern des Landes sind ferner zu merken: das olivenreiche Venafrum, Cales und Teänum, berühmte Weinorte, und Atella, gleich Capua eine etruskische Pflanzstadt, berühmt durch seine Mi- menspiele mit Gesang und Tanz. Im zweiten punischen Krieg sielen die meisten Städte Campaniens an die Karthager ab und wurden darum von den Römern schwer gezüchtigt. Der Avernersee und die Umgegend von Cumä wurden von den alten Dich- tern als der Eingang in das Reich der Unterwelt dargestellt, wozu die Localitätcn sehr geeignet schienen, „indem die Menge von Schluchten, Grotten, tiefen Erdhöhlen, die verborgenen Berg - oder Kesselseen, von schauerlichen Wänden und vom brausenden Meere 14*

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 686

1847 - Leipzig : Engelmann
686 Die französische Revolution Schweiz. Februar 1798. und Leichen bahnte sich alsdann Championnet einen Weg in die hartnäckig vertheidigte Hauptstadt, nach deren Eroberung er im Einver- nehmen mit den einheimischen, den gebildeten Ständen angehörenden Re- publikanern, die parthenopäische Republik mit einer der stanz. Di- rectorialregierung ähnlichen Verfassung einrichtete. Alle angesehenen, ge- bildeten und von vaterländischem Gefühle durchglühten Neapolitaner schlossen sich, erfreut über die Erlösung von dem langjährigen Drucke des königl. und priesterlichen Despotismus, den Fremdlingen au. Die kurze Frist, während welcher sie ihrem schönen Traum leben konnten, hinderte die edeln Schwärmer, ihrer Täuschung bewußt zu werden. Championnet beleidigte die Directorialregierung, als er die neue Republik vor der Habsucht ih-rcr Abgesandten schützen wollte. Er mußte daher den Oberbefehl au Macdo- nald abtreten und wurde zurückgerufen und verhaftet. Um dieselbe Zeit wurde auch die Verfassung der Schweiz ge- ändert. In diesem Lande war schon seit lange die Herrschaft der einzelnen Kantone in den Händen einiger weniger Patrizierfamilien, die nicht nur ihren minder angesehe- nen Mitbürgern der Hauptstädte, sondern auch den Bewohnern des Landes allen Antheil an der Regierung versagten und sie als Unterthanen behandelten. Am drückendsten war dieses Verhältniß in Bern. Hier herrschten einige Rathshcrren, die nur aus gewissen Familien gewählt wurden, nicht bloß über den ganzen Kanton, sondern auch über das seit 1536 unterworfene, an Sprache und Gesinnung den Franzosen verwandte Waadtland. Die nach Unabhängigkeit und Selbftregicrung strebenden Waadtländer suchten sich mit Hülse der Franzosen der fremden Herr- schaft zu entziehen. Es entstanden demokratische Volksbewegungen, die, von Frankreich genährt, endlich in einen Aufstand gegen die Berner Aristokraten aus- gingen. Von den Bernern bedroht, suchten die Waadtländer Schutz bei der stanz. Regierung. Diese ergriff eifrig die Gelegenheit zu einer Intervention, wobei sie die zu dem ägypt. Zuge erforderlichen Geldsummen zu erbeuten hoffte. Unter dem Beistände einer französischen Armee machte sich Waadt nach einigen unbedeutenden Gefechten von der Berner Herrschaft frei. Da aber bei dieser Gelegenheit einige Franzosen getödtet wurden, so gab dieß dem General Brune den gewünschten Vorwand, Bern zu besetzen, sich des reichen Schatzes und Zeughauses zu bemäch- tigen und durch Kricgssteuern und Plünderungen dem Lande, dem man ohnedieß wegen Duldung der Emigranten grollte, große Summen abzupressen. Zwietracht und Parteihaß erzeugten auch in Basel u. a. Kantonen der Schweiz Volksbewegungen und brachten den Plan der Directorialregierung, in der Schweiz eine der stanz, nachgebildete Verfassung zu begründen, schnell zur Reife. Die Bundesrepublik wurde für aufgelöst erklärt, um der einen und urtheilbaren helvet. Republik mit 5 Direktoren (darunter die Urheber der Umwälzung, Ochs von Basel und Laharpe von Waadt) und 2 gesetzgebenden, vom gesammten Volke in Urversamm- lungen gewählten Räthen Platz zu machen. Genf wurde dem stanz. Gebiete beigefügt, Zürich, Luzern u. a. O. durch Raub und Erpressung schwer heimgesucht. Umsonst lehnten sich die katholischen Kantone am

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 81

1847 - Leipzig : Engelmann
C, Das Römerreich. 81 C. Das Nömerrelch. Geographische und ethnographischeuebersichtvonjtalien. Italien das im Norden und Nordwestcn von den Alpen, im Osten von dem obern (adriatischen) und ionischen Meere, im Westen von dem untern (tyrrhenischen) Meere bcgränzt und seiner ganzen Länge nach von den Apenninen durchschnitten ist, zerfällt in 3 Theile, Obcr-Mittel- und Unter-Italien. I. Ober-Italien umfaßt die Ebenen auf den bei- den Ufern des Padns (Po) und hat znr Südgrenze das Küstenflüßchen Rubico. Von seinen gallischen Bewohnern führt es den Namen dies- seitiges Gallien (Gallia Cisalpina). Unter den zahlreichen Neben- flüssen des Po sind besonders der von den Alpen herabströmende Ticinus und die von den Apenninen kommende Trcbia zu merken. Um den vcne- tianischcn Meerbusen herum wohnten die Carner, mit der reichen Han- delsstadt Aquileja, und die Vcneder mit den blühenden Städten Adria, Patavium (Padua; Geburtsort des Geschichtsschreibers Livius) Verona n. a. m. Die Küste am tyrrhenischen Meere führte den Namen Ligurien; Genua war die berühmteste Stadt darin. Die Gallier, die nach und nach ganz Obcritalien in Besitz nahmen und die frühern Be- wohner, die Etrusker weiter nach Süden drängten, schieden sich in mehre Völkerschaften, mit verschiedenen Namen. Die berühmtesten darunter auf dem nördlichen Poufer waren die streitbaren Jnsubrcr mit der Stadt Med io lau um (Mailand), die Taurin er, wo nachmals Au- gustus die Stadt Turin (Angusta Tanrinorum) anlegte und die Ceno- maner mit Briria, Mantua (in dessen Nähe And es, der Geburtsort des Dichters Virgil) und dem Schlachtfeld Bedriacum (68 nach Chr.); auf dem südlichen, die Böser mit den Städten Parma, Mutina (Modena) Bononia (Bologna) u. a. die Lingoner um Ravenna herum, u. s. w. Am südlichsten wohnte der gallische Volksstamm der Senonen, die sich der Ostküste von Umbrien, bis in die Nähe der syracusanischen Colonie Ancona, bemächtigten und mit den Römern lauge Kriege führten. Unter ihren Städten waren am berühmtesten S c- nogallia, in deren Nähe sich der durch Hasdrubals Niederlage (207 v. Chr.) berühmte Küstenfluß Metaurns ins adriat. Meer ergießt; Ari- min um (Riinini) und die durch einen Sieg der Römer berühmte Stadt Sentinnm, mit der Wahlstatt Lusta Gallorum, wo 552 nach Christo der Gothenkönig Totilas den Heldentod starb. (§. 228) — Ii. Mittelitalien, vom Rubico bis zum Liris war vor Alters von eingewandertcn Pelasgern (Tyrrhenern) und von eingcbornen Hirten- und Baucrnvölkcrn, Oökern, Sabcllern bewohnt. Jene wur- den frühe von den Etruskern oder Tuseiern theils verdrängt theils unterworfen, während diese unter verschiedenen Namen frei und unabhängig Weber, Geschichte. 6

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 83

1847 - Leipzig : Engelmann
C. Das Römerreich. 83 war Naturdienst. b) Samniter, eine durch einen sogenannten heiligen Frühling ausgesandte sabellische Kolonie, wohnten in offenen auf beiden Seiten der Apenninen angeballtcn Orten, die sich über Unteritalien aus- dehnten. Die Städte Caudium (durch den Engpaß, tur-eulae Caudinae berühmt) und Be neventum lagen in ihrem Lande. Die Samnitcr lieb- ten das Hirtenleben, den Ackerbau und den Krieg und achteten die Frei- heit als ihr höchstes Gut, daher auch die Römer sie nur nach langen blutigen Kriegen zur Unterwerfung brachten, e) Die kleinen Völkerschaften: Picenter in Umbrien, mit Asculum, Jnteramna und der gricch. Seestadt Ancona; Mar ser, mit Marrubium; Peligner mit Cor- fininm und Sulmo (Ovidö Vaterstadt), Aequer u. a. m. Verwandt mit ihnen waren noch einige kleine, meist in befestigten Städten und Bur- gen wohnenden Völker in der Nähe Roms, besonders die Volsker an der Westküste mit den Seestädten An tium und Anrur (Tcrracina); Her- nikcr auf den Höhen des Algidns seßhaft u. a. m. 3. Die Latiner ein kräftiges Landvolk im Süden dert i b er wohnten in dreißig, durch einen Bund und eine gemeinschaftliche Tagsatzung verbundenen Städten, unter denen Alba- l onga, wenigstens in Kriegszciten, den Vorrang hatte. Bei ihnen blühte Ackerbau und bürgerliche Freiheit; eine gemeinschaftliche Sprache, gleiche auf Naturdienst gegründete und mit den Geschäften des Landbaus in Be- ziehung stehende Religion (der Satcngott Saturnus, Janus und Diana als Sonne und Blond; Op s, die Erde u. a.) und eine gegen- seitige Rechtsgleichheit verband alle Stadtgcmcindcn mit einander, wenn gleich jede ihren innern Angelegenheiten selbständig vorstand und einen eigenen Senat hatte. Unter den Städten sind allster Alba longa, das Aeneas' Sohn Julus gegründet haben soll, und wo dcffcn Nachkommen die erbliche Königswürde führten, besonders zu merken: Tnsculum, Aricia, Gabii, Lavinium, Lanuvium, Pr an este u. a. Ardea war die Hauptstadt der Rutuler. Die Pomptinischen und Minturnischen Sümpfe im Südwestcn von Latium waren schon in alter Zeit ein Schlupf- winkel für Räuber und Banditen. Iii. Unter-Italien, von den griechischen Kolonien, an der Küste auch Groß - Griechenland genannt, war im Innern von Völkern oscischen und sabellischen Ursprungs bewohnt. Die bedeutendsten darunter sind, außer den Sammlern, die Ca mp an er, Lu can er, und das Mischvclk der Bruttier Campanien, mit dem Flusse Vulturnus, dem feuerspeienden Berge Vesuvius, dem Vorgebirge Misenum, der Insel Capreä, dem Lucrinerscc und der mit Landhäusern gekrönten Bucht von Bajä und Puteoli, gehört zu den schönsten und fruchtbarsten Län- dern des Erdbodens. Gctraide und Wein (Falerner, Cäcuber u. a.) sind von seltener Fülle und Güte, besonders in der Gegend von Cales und Teanum. Darum haben auch schon frühe verschiedene Völker sich daselbst angesiedelt, und Städte angelegt, so die Griechen Cuma, Nca- po lis (ursprünglich Parthenopc) Puteoli u. a. die Tuscier Capua und Nola; die durch einen Ausbruch des Vesuvs verschütteten Städte Her- c ul an um, Pompeji und Stabiä waren Landstädte der Osker. In Lu ca n i e n und Bruttien befanden sich im Innern des Landes außer Con- sentía und dem uralten Pand osia, keine Städte von Bedeutung; dagegen 6*
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