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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 77

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Sachsen. 77 Lombardei auf der Grenze zwischen Germanen und Romanen, Sachsen zwischen Ost- und Westeuropa, Nord- und Süddeutschland. Wie in Belgien wohnt */3 der Bevölkerung in den Städten. Oestlich von der Elbe wohnen gegen 50,000 Wenden. — 2,500,000 Lutheraner, 51,000 Katholiken u. a. — Das Land steht in Bezug auf geistige Bildung und Regsamkeit in erster Reihe unter den Kulturstaaten; allgemeine Volksbildung, treffliche Lehranstalten in allen Fächern. Die Kunstschätze Dresdens, die Bergakademie Freibergs, die Industrie Chemnitz', der Buchhandel, die Messen, die Universität Leipzigs haben europäischen Ruf. Der Bergbau ist seit Jahrhunderten mit Vorliebe getrieben. 1871 gewann man 58 Mill. Ctr. Steinkohlen, 12 Mill. Ctr. Braun- kohlen, namentlich um Zwickau und im plauenschen Grunde bei Dresden. Werth der Production des Metallbergbaues aus Silber, Blei, Zinn und Eisen betrug 1873: 12 Mill. Mark. Salz fehlt und wird von Preußen bezogen. Die Sandsteinbrüche an der Elbe lieferten 1870 gegen 5 Mill. Kubikfuß Bausteine. Ackerbau. 1/s der Bevölkerung treibt Ackerbau. Die frucht- barsten Gebiete liegen bei Meißen (Lommatzsch) und Leipzig. Im höheren Gebirge gedeihen nur Kartoffeln und Hafer; Flachs in der Lausitz, Obst und Wein im Elbthal. Die Waldung bedeckt fast 1/s des Landes. Viehzucht. Vor allem ist zu nennen die Schafzucht (Elektoral- wolle) hauptsächlich im leipziger Bezirk. Königliche Stammschäfereien ächter Merinos sind zu Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Rindvieh- zucht (vogtländer Rasse) findet man vorzüglich im Gebirge; Pferde in der Ebene. Bienenzucht gibts in der Lausitz. Die Industrie Sachsens ist hochberühmt seit alter Zeit. Hervor- zuheben ist der Maschinenbau und die Textilindustrie (Gewebe), namentlich im Gebiet von Zwickau; letztere umfaßt Baumwoll- spinnereien und -Webereien, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien, Streichgarnwebereien und Strumpfwirkereien, besonders bei Chemnitz. Damastweberei und Leinweberei treibt die Lausitz, Spitzenklöppelei das Erzgebirge. — Papierfabriken. — Spielwaaren fabricirt man in Seifen und Grünhainichen. — Meißen hat die erste und berühmteste Porzellanfabr. in Deutschland. — Die Strohflechterei beschäftigt 20,000 Menschen, die Cigarrenfabrication liefert 400 Mill. Cigarren. Uhren- fabr. blüht in Glashütte, Fabr. von Nähmaschinen und musikalischen Instrumenten in Dresden. Der Handel ist sehr bedeutend und vor allem begünstigt durch die leipziger Messen, sowie durch das immer mehr ausgebaute Eisen- bahnnetz. Die Elbschiffahrt ist sehr belebt. § 109. 4. Kreith a uptmannschaften. 1. Kreishauptmannschaft Dresden. Dresden, Fl., 196,000 E., weltberühmte Kunstschätze. Bank, Fabriken in Papier, künstl. Mineralwässern, Chocolade; Droguen-Appretur-Anstalt, Strohhutnäherei, Fabr. v. Blumen u. Schmuckfedern, Steingut. Maschinen, Gummiwaaren, Nähmaschinen, musikal. Instrumente, Kunsttischlerei, Brauereien. Kunstschule, Polytechnikum. The- odor Körner geb. 1792. Tharandt, Forstakademie. Fr eiberg, 24,000 E., berühmte Bergakademie (Werner). Schöner Dom mit der „goldenen Pforte". Leonische, echte und halbechte Gold- und Silbermanufaktur beschäftigt 1000

3. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 55

1909 - Leipzig : Grunow
— 55 — das Paradies des Berliners. In der Mitte des Königs- Platzes ragt die Siegessäule empor, auf deren Spitze die goldschimmernde Borussia throut. Auf der Ostseite des Platzes erhebt sich das Neichstagsgebäude. Die Huld der Hohenzollern erhob Berlin zum Mittel- punkte von Kunst und Wissenschaft, Gewerbe, Industrie und Handel; hierzu dienen: die Landwirtschaftliche Hochschule, Ecke Friedrichstraße und Unter den Linden Bergakademie, Akademie der bildenden Künste, Altes und Neues Museum, Natioualgalerie, Kaiser Friedrich-Museum, Kunst- gewerbemuseum und Museum für Völkerkunde, Museum für Naturkunde und Landwirtschaftliches Museum. Sechzig Prozent der Bevölkerung finden in Industrien, Handel und Gewerbe die Nahrungsquelle. In zahlreichen Fabriken im Osteu und im Norden der Stadt fertigen über 300000 Arbeiter Kleider, Wäsche, Möbel, Lampen, Lichte, Seifen, Porzellanwaren, Nähmaschinen, Klaviere, Eisen- und Stahlwaren, Maschinen an. Ferner ist Berlin der erste Handelsplatz Deutschlands, der erste Bahnknotenpunkt Deutsch-

4. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 57

1909 - Leipzig : Grunow
— 57 — Charlottenburg (240 T.), ursprünglich ein Wendendorf, hat seinen Namen von der Königin Sophie Charlotte, der König Friedrich I. hier ein Lustschloß erbauen und mit einem Parke umgeben ließ. Nach dem Tode seiner Ge- mahlin erhob der König den Ort 1705 zur'stadt. Nach Eröffnung des Landwehrkanals (1850) entstanden an ihm großartige Fabrikanlagen. Der mächtige Aufschwung Berlins nach dem Deutsch-französischen Kriege machte sich auch in Charlottenburg bemerkbar. In den Gründerjahren entstand Königliches Schloß und Dom im Westen der Stadt die Villenkolonie „Westend". Seit dem 1. Januar 1877 bildet die Stadt eiuen eigenen Stadt- kreis. Nach dieser Zeit wuchsen die Häuser förmlich aus dem Boden; es entstanden ganz neue Stadtteile. Charlottenburg wurde Großstadt. Wohlhabende Bürger Berlins siedelten sich hier an, Gelehrte, Künstler, Kanslente und Beamte schlugen ihr Heim in dem stillern Charlottenburg auf. Ver- fchiedeue staatliche Anstalten und gewerbliche Anlagen wurden nach Charlottenburg verlegt, darunter die Technische Hoch- schule, die Artillerie- und Ingenieurschule, die Königliche Porzellanmannfaktur, die Königliche Hochschule für Musik, das Kaiserin-Augusta-Ghmuasium usw. Auf dem Luifeuplatze

5. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 61

1909 - Leipzig : Grunow
— 61 Augen für immer schloß. Seine letzte Ruhestätte fand er wie seine Gemahlin im Mausoleum Kaiser Friedrichs Iii., das der Friedenskirche angebaut ist. Südwestlich senkt sich das Gelände. Hier breitet sich der königliche Wildpark, ein eingehegtes Jagdgebiet mit reichem Wildstande, aus. Von geringerer Höhe sind die Ravens- berge mit dem Brauhausberge und dem Telegraphen- berge. Der Brauhausberg, an dessen Fuße die seenartig erweiterte Havel vorüberströmt, gewährt eiuen herrlichen Rund- Schloß Sanssouci blick über die Türme und Zinnen Potsdams. Sein Gipfel trägt die 1902 eingeweihte Kriegsschule. Etwas südlich er- hebt sich der Telegraphenberg, auf dessen bewaldetem Gipfel inmitten schöner Gartenanlagen drei wissenschaftliche Anstalten vereinigt sind, nämlich das astrophysikalische Observatorium, die sogenannte Sonnenwarte, ein Kuppelbau mit dem dritt- größten Refraktor der Welt, das meteorologische und das geodätische Institut. Im Südwesten schließt der Potsdamer Werder mit den Werderschen Bergen ab, deren Reiz in dem reichen Wechsel von Wasser, Wald, Wiese und Ackerland besteht.

6. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 70

1909 - Leipzig : Grunow
— 70 — land und die Zauche. Seit einiger Zeit ziert den Gipfel des Berges noch die Bismarckwarte. Die Stadt ist reich an mittel- alterlichen Erinnerungen. Der Dom, ein gotischer Backstein- bau, weist bis in die Zeit Ottos I. zurück. In den Stiftsgebäuden ist jetzt die Ritterakademie (ein Gymnasium mit Alumnat für die Söhne des märkischen Adels) untergebracht. Vor dem Rat- Hause erhebt sich die 5^ Meter hohe Figur eines Rolands. Die Katharinenkirche, die 1224 zum erstenmal erwähnt wird, ist ein stattlicher Backsteinbau mit hohem Dach und Kuppelturm. Die Gotthardkirche ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Sie wurde bereits von Pribislaw als Feldstein- basilika errichtet und mit Prämonstratensern besetzt. Sehens- wert sind auch die verschiedenen noch gnt erhaltenen Tortürme. Brandenburg betreibt lebhafte Industrie. In den zahlreichen Fabriken werden Fahrräder, Korbwaren, Kinderwagen, Woll- und Lederwaren hergestellt. Die Havel treibt große Mahl- und Ölmühlen. Schiffahrt und Fischerei bieten lohnenden Erwerb. Eng verknüpft mit der Geschichte der Mark Brandenburg ist der südlich von Brandenburg an der Plane gelegene Ort Reckahn, woselbst sich der Familiensitz der Familie von Nochow befindet. Ein ehrendes Andenken bei der Mit- ,'und Nachwelt erwarb sich der Domherr Eberhard von Rochow durch die Förderung der Schule und durch die Hebung der tief ver- nachlässigten Bildung des Landvolkes. Sein hundertjähriger Todestag wurde am 16. Mai 1905 in Reckahn feierlich be- gangen. Sein Grabdenkmal sowie das seiner Gattin befindet sich auf dem alten Friedhofe mit der Inschrift: „Sie schätzten sich im Leben sehr und wünschten auch im Tode nicht getrennt zu sein." Sein treuer Mitarbeiter Heinrich Bruns ruht neben der Kirche. Ein Denkmal, bestehend aus Stein und Urne und der ehren- vollen Inschrift: „Er war ein Lehrer", steht im Schloßparke. Grab und Denkmal werden noch heute sorgfältig gepflegt. Auf der Höhe zwischen dem Dorfe und Rotscherlinde er- hebt sich eine Steinpyramide, die der damalige Besitzer

7. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 80

1909 - Leipzig : Grunow
— 80 — Artillerieschießplatz, Gips- und Steinsalzbrüche. Grofcheeren, Sieg der Preußen über die Franzosen am 23. August 1813. Friedrich Wilhelm Iii. ließ zum Andenken an die Schlacht auf dem Dorfkirchhofe ein Denkmal errichten mit der In- schrift: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden." Nowawcs (12 T.), das gegenwärtig mit Neuendorf unter der Bezeichnung Nowawes vereinigt ist, wurde durch Friedrich Ii. mit böhmischen Webern besiedelt. 1766 wurde die Weberkolonie erweitert und ist seitdem Hauptsitz der Weberei gewesen. Die Zahl der Web- stühle ist zurzeit zurückgegangen, dafür ist die Baumwoll- und Wollweberei und Spinnerei eingeführt. Der Ort enthält die Bethlehemstistuug und das Oberlmhaus. Vororte: Groß- Lichterfelde (34 T.), eine ausgedehnte Villenkolonie, trägt einen vornehmen Charakter. Stattliche Laudhäuser inmitten schöner Gärten zieren die Straßen, die ab und zu von Schmuck- Plätzen unterbrochen werden. Der Teltowkanal durchzieht die Kolouie. 1878 wurde die Hauptkadetteuaustalt von Berlin nach Groß-Lichterselde verlegt. Die Anstalt nimmt 1000 bis 1200 Zöglinge auf, die in zwei Bataillone geteilt werden. Der Feldmarschallsaal enthält viele Knnstschätze von Gemälden und Marmorbüsten. Auf dem Hofe steht der 1864 erbeutete Flensburger Löwe. Steglitz (33 T.) wird schon 1242 als Rittersitz erwähnt. 1848 wurden die zum Rittergute gehörenden Ländereien parzelliert und veräußert. Fiskalischer Besitz blieb nur der Park mit den darin befindlichen Ge- bäuden. Steglitz ist in jüngster Zeit bedeutend gewachsen. 1877 wurde die Königliche Blindenanstalt nach Steglitz ver- legt. Sie beherbergt etwa 130 Kinder und gilt als Muster- anstalt für Deutschland, deren Ruf durch die Ausbildung von Zeichenlehrern noch erhöht wird. Der Ort ist reich an Schulen und Anstalten. Im Feierabendhause finden die Lehrerinnen Aufenthalt. Das Friedrichsstift enthält achtzig Kinder. Zwischen Steglitz und Dahlem liegt der Berliner Botanische Garten. Friedenau wurde anfangs der sieb- ziger Jahre durch Parzellierung des Ritterguts gegründet und 1874 zur selbständigen Landgemeinde erhoben. Der Ort

8. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 82

1909 - Leipzig : Grunow
82 — vom Riesenhirsch sind häufig gefunden worden und werden in den Berliner öffentlichen Sammlungen aufbewahrt. Neben Rixdorf liegt das Dorf Tempelhof (11 T.). Die weite Sand- fläche zwischen Berlin und Tempelhof dieut seit der Zeit Friedrich Wilhelms I. als Übungs- und Paradeplatz der Ber- liner Garnison. Zwischen Tempelhof und Rixdorf breitet sich die Hasenheide aus, ein alter beliebter Ausflugsort der Ber- liner. Auf dem vorhandenen Turnplatze veranstaltete Turn- Vater Jahn 1811 feine ersten Turnübungen mit Berliner Schülern. Der Turnplatz enthält das Bronzestandbild Jahns, zu dessen Unterbau Turnvereine aus den verschiedensten Ländern Felsblöcke gesaudt haben. Beeskow auf dem östlichen Höhenlande ist ein Land- städtchen mit 4100 Einwohnern. Die Marienkirche gehört zu den schönsten Kirchen der Mark. Storkow am Dolgensee ist ein einfaches Landstädtchen mit altem Schloß, das im Laufe der Zeit den verschiedensten Zwecken gedient hat. Friedrich Ii. richtete eine Spinnerei darin ein. Gegenwärtig ist es Sitz des Königlichen Amtsgerichts. Z. Das Guben-Tieberoser L)öhenland Name. Die Landschaft hat ihren Namen von den Städten Guben und Lieberose. Bodenbeschaffenheit. Das Gebiet wird durch das Neißetal in zwei Teile geschieden. Im östlichen Teile erheben sich die 113 Meter hohen Gubener Berge, die malerisch aus dem Neißetale aufsteigen. Die Gegend um Lieberose erhält ihre Mannigfaltigkeit durch den 180 Meter hohen Spitzberg und den 141 Meter hohen Hutberg westlich von Fürstenberg. Entwässert wird das Gebiet durch Bober und Neiße. Der Boden der Umgegend von Neuzelle, Fürstenberg und Müllrose ist vielfach sandig, auf dem kaum die Kiefer eiu kümmerliches Dasein fristet. Die niederen Gebiete dienen dem Ackerbau. Die bewässerten Niederungen enthalten Wiesen- und Torfland. Die Abhänge der Gubener Berge und die Höhen um Lieberose gestatten Obstbau. Das Erdinnere birgt

9. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 24

1909 - Leipzig : Grunow
24 — längstentschwundenen Hochaltar wurden sie zur letzten Ruhe gebettet. 1542 aufgehoben kam das Kloster mit seinen Ländereien unter weltliche Verwaltung, bis das Besitztum 1772 eine königliche Domäne wurde. Im Dreißigjährigen Kriege verwüsteten die Schweden die prächtigen Bauwerke, von denen die Klosterkirche durch eine treffliche Restaurierung wieder zu mächtiger Wirkung gelangt ist. Den großartigsten Eindruck macht die Westfront in ihrer reichen Gliederung. Um deu Klosterhof reihen sich jetzt die einstöckigen Kloster- gebäude. Der Westflügel enthält den Fürstensaal, das Refektorium und die Klosterkirche. Der Ostflügel dient den Domänenbeamten als Wohnung und enthält eine kleine Kapelle, in der Sonntags Gottesdienst abgehalten wird. In der ehemaligen Abtwohnung ist seit 1801 die Königliche Oberförsterei untergebracht. Ein reicher Sagenkranz hat auch die alten Ruiueu von Chorin umwunden. So schön die alte Ruine ist, der Wunsch, daß auch hier eiu kaiserliches Macht- wort dem weitern Versall Einhalt tun und — nach den Worten des Sehers von Lehnin -— auch hier die Dächer und Mauern wieder erstehen lassen möge, ist nur zu berechtigt. Joachimsthal, ein einfaches Landstädtchen, verdankt seine Gründung dem Kurfürsten Joachim Friedrich, der hier 1607 eiue Fürstenschule, das spätere Joachimsthalsche Gymnasium gründete. 1717 wurde die Anstalt nach Berlin und 1870 nach Deutsch-Wilmersdorf verlegt, woselbst sie 1907 ihr 300 jähriges Bestehen festlich begehen konnte. An der Stelle der alten Schule am Joachimsplatze befindet sich die Prä- parandenanstalt. 3. Das Höhenland der Neumark Namen. Das Gebiet hat seinen Namen nach der Land- schast, deren Hauptteil sie bildet. Bodengcstaltttttg. Die Landschaft ist eine wellige Hoch- stäche, auf der aumutige Täler mit Ebenen abwechseln. Die Vertiefungen werden von Brüchen, Seenketten und kleinen Flüssen durchzogen. Im Osten stießt die Drage mit starkem

10. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 47

1909 - Leipzig : Grunow
— 47 — in lieblicher Lage, war bis 1810 Sitz einer Johanniterkomturei mit einem festen Schlosse. Bei Reppcn besindet sich eine Arbeiterkolonie für arbeitscheue Männer, die durch regelmäßige Arbeit in der Werkstatt und auf dem Acker zu einem ge- ordneten Lebenswandel zurückgeführt werden sollen. Schwiebus (9 T.) ist sehr alt. 1742 kam es an Preußen. Schwiebus ist eine Industriestadt. Tuchfabriken, Brennereien, Brauereien, Färbereien, Samtschneidefabriken, Sägewerke, Zigarrenfabriken, Wollstaubfabriken, Stearinfabriken wechseln miteinander ab. Daneben blüht auch die Landwirtschaft. Wohltätigkeitszwecken dienen ein Krankenhaus, ein Rettungshaus und eine Klein- kinderbewahranstalt. Züllichan (J1^ T.) erlangte seine frühere Berühmtheit durch das von Steinbart ins Leben gerufene Waisenhaus, das nach dem Muster des Hallischen eingerichtet wurde. Später wurde die Anstalt mit einem Pädagogium (Gymnasium) und einem Lehrerseminar verbunden; dieses wurde im Verein mit dem Lnckaner nach Neuzelle verlegt. Züllichau ist wie Schwiebus Jndnstrieort. D. Der mittlere Hcllzug (Das Berliner Tal) \. Das Gdertal Name. Das Gebiet verdankt seinen Namen dem Oder- ströme. Da die Oder ihr Bett bei Hochwasser früher häufig änderte, so hat man ihr durch Dämme und Buhnen eine bestimmte Bahn gegeben, wodurch ihre Bedeutung als Ver- kehrsstraße erhöht worden ist. Zahlreiche Kühne bringen von oberhalb Steinkohlen, Eisen, Getreide, Holz usw., während sie von Stettin her Kaufmannsgüter aufwärts befördern. Häufig gleiten Holzflöße von 60 bis 70 Stämmen aus Ober- schlesieu oder Polen stromabwärts. Vodcnbeschaffenheit. In den Niederungen breiten sich nn- absehbare Wiesenflächen aus, auf denen zur Zeit der Heu- ernte reges Leben herrscht. Die Besitzer wohnen auf den
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