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1. Geschichtsbilder - S. 94

1890 - Leipzig : Richter
— 94 — sich mit Eifer den Aufgaben friedlicher Regententhütigkeit zum Wohle seines Bolkes. Maria Theresia konnte jedoch den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und all ihr Sinnen war darauf gerichtet, in einem neuen Kriege es zurückzugewinnen. Aber nicht allein wollte sie den neuen Kampf mit Preußen wagen, sie suchte Bundesgenossen und fand solche in den Herrschern von Rußland, Frankreich und Sachseu. Von dieser Übermacht von Feinden sollte das damals noch kleine Preußen erdrückt werden. So kam es zum dritten schlesischen Kriege, der sieben Jahre lang dauerte (1756—1763) und deshalb auch 'der siebenjährige Krieg genannt wird. 5. König Friedrich erhielt von dem gegen ihn geschlossenen Bündnisse Kunde, und er beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen, ehe sie mit ihren Rüstungen vollständig fertig waren. Er rückte im Jahre 175 6 unvermutet in Sachsen ein und umstellte mit seinem Heere das verschanzte Lager der Sachsen, bei Pirna. Die Sachsen hofften, ans dieser Bedrängnis durch die Österreicher befreit zu werden, die ihnen von Böhmen aus zu Hilfe kommen sollten. Aber auch das vereitelte Friedrichs Schnelligkeit. Er brach nach Böhmen auf und schlug die Österreicher in der Schlacht bei Lowositz. Bald darauf ergab sich das ganze sächsische Heer den Preußen. Friedrich aber erfocht bei Prag einen neuen Sieg über die Österreicher. Dieser glückliche Anfang des Krieges mit seinen siegreichen Schlachten hatte den König so sicher gemacht, daß er in einer gefährlichen Stellung und gegen den Rat feiner Generäle einen neuen Angriff auf die Österreicher bei dem Städtchen Kolin wagte. Hier wurde er aber besiegt. In Wien war der Jubel über diesen ersten Sieg groß, Friedrich aber war sehr niedergeschlagen. Viele Niederlagen konnte seine geringe Macht nicht ertragen. Am Abend des Schlachttages saß er an einem Dorfwege auf einer umgestürzten Brunnenröhre und zeichnete mit seinem Krückstöcke Figuren in den Sand. Er überdachte und zeichnete wohl, wie er feine Armee besser hätte aufstellen und führen sollen. Aber er raffte sich ans seinem Verzagtsein bald wieder auf; an einen Freund schrieb er bald nach der Schlacht: „Die Erfolge geben oft eine gefährliche Sicherheit, wir werden unsere Sache ein andermal besser machen. Der große Kurfürst würde sich gut erstaunen, seinen Enkel mit den Russen, den Österreichern, mit fast ganz Deutschland und hunderttausend helfenden Franzosen im Kampfe zu sehen. Ich weiß nicht, ob es eine Schande für mich sein wird, zu erliegen, aber das weiß ich, daß es ein winziger Ruhm sein wird, mich zu besiegen." Wirklich drängten jetzt die genannten Feinde von allen Seiten gegen Preußen an. Die Russen drangen von Ostpreußen her vor; das kleine Heer, das Friedrich ihnen entgegenstellen konnte, vermochte nicht sie aufzuhalten. Die Franzosen waren bereits bis Thüringen vorgedrungen, und mit ihnen verbündet war die deutsche Reichsarmee. Der Gemahl Maria Theresias, der zum deutschen Kaiser ge-

2. Geschichtsbilder - S. 97

1890 - Leipzig : Richter
97 Aber auch Niederlagen sollte er noch wieder erleben. Bei dem Dorfe Hochkirch in der sächsischen Lausitz wurde sein Lager in der Nacht von den Österreichern überfallen, wobei er fast seine ganzen Kanonen und viele Soldaten verlor. Wohl hatte ihn einer seiner Generäle vor dieser Stellung gewarnt und hinzugefügt: „Wenn uns die Österreicher hier in Ruhe lassen, so verdienen sie, gehängt zu werden"; Friedrich aber hatte in allzugroßer Sicherheit geantwortet: „Wir hoffen, daß sich die Österreicher vor ans mehr sürchten, als vor dem Galgen." In der Schlacht bei Kunersdorf unweit Frankfurt a. d. Oder, wo die Russen und Österreicher vereinigt ihm gegenüberstanden, konnte er trotz all seines Feldherrngeschickes und trotz aller Tapferkeit seiner Soldaten den Sieg nicht erringen. So verzweifelt war er damals, daß er sich selbst den Tod in der Schlacht wünschte; im dichtesten Kampfgewühl war er zu finden, zwei Pferde wurden unter ihm erschossen, und als ihn selbst eine Kugel traf, rettete ihn nur seine goldene Tabaksdose, in der die Kugel stecken blieb. Als sein General Zieten ihn tröstete und die Hoffnung aussprach, daß es schon wieder besser werden würde, fragte der König zweifelnd: „Hat Er etwa einen neuen Verbündeten?" Da wies der fromme Husarengeneral gen Himmel und sprach: „Ich verlasse mich auf den alten." Und Gott half. Noch manche Schlacht wurde geschlagen, manche endete mit Sieg, manche mit Niederlage, aber ganz konnte auch die große Schar der Feinde das kleine Preußen nicht unterdrücken. Endlich zog sich Frankreich, des Kampfes müde, ganz von dem Kriege zurück, in Rußland starb die Kaiserin, die Friedrichs Gegnerin war, die russischen Heere wurden auch zurückgezogen, und als nun Maria Theresia sich allein dem tapfern Preußenkönige gegenüber fah, da willigte sie endlich in deu Frieden. In dem sächsischen Jagdschlösse Hubertusburg wurde er 1763 geschlossen. Schlesien verblieb bei Preußen, dem es noch heute gehört. 8. Nach dem Frieden widmete sich Friedrich der Große mit allem Eifer wieder seiner friedlichen Regententhätigkeit. Die Wunden zu heilen, die der Krieg seinem Lande geschlagen, den Wohlstand seines Bolkes wieder zu fördern, das ließ er sich vor allem angelegen sein. Als der Friede noch nicht gewiß war, hatte man, um für die Fortsetzung des Krieges gerüstet zu sein, Pferde gekauft, Korn und Mehl angeschafft. Das alles ließ er nun verteilen. Mit den Pferden sollten die Bauern ihr Few bestellen, und das für die Soldaten angeschaffte Korn wurde das Saatkorn, das den Bauern für das nächste Jahr eine reichliche Ernte sichern sollte. Kartoffeln, die damals in Deutschland noch etwas wenig Bekanntes waren, hatte der König schon vor dem siebenjährigen Kriege verteilen lassen. Damals hatten viele von der neuen Frucht nichts wissen wollen, weil sie deren Anbau und 9t. Richter, Geschichtsbilder. 7

3. Geschichtsbilder - S. 106

1890 - Leipzig : Richter
— 106 — bst hatte auch sein Heer solche Verluste erlitten, daß er einen Waffeu-stillststnb anbieten mußte, um sein Heer wieber zu orbnen und zu vervollstänbigen. Napoleon hoffte, die zweimal Besiegten würden um Friebeu bitten, aber er hatte sich barin sehr getäuscht. Als die Zeit des Waffenstill-stanbes abgelaufen war, staub ihm,, neben den Preußen und Russen noch ein britter Feind gegenüber. Österreich hatte sich mit Preußen und Rußlanb zum Kampse gegen Frankreich verbünbet. Napoleon hatte jetzt sein Hauptquartier in Dresben aufgeschlagen; die Verbüubeteu aber hatten brei große Armeen aufgestellt: die Norb-armee vor Berlin, welche die preußische Hauptstabt vor einem vor-bringenben französischen Heere schützen sollte, die Sübarmee in Böhmen, bei welcher die brei verbünbeten Fürsten waren, und die schlesische Armee in Schlesien, beren Führer der kühne General Blücher war. Die schlesische Armee und ihren Führer fürchtete Napoleon zunächst am meisten; hier wollte er selbst zugegen fein, wenn es zur Schlacht kam. Aber Blücher wich einer Schlacht geschickt aus, so lange er seine Stellung nicht für günstig genug hielt, um auf einen Lieg hoffen zu bürfen. Siegeu aber wollte Blücher biesmal. Da erhielt Napoleon die Nachricht, daß die Sübarmee in Sachsen eingebrnngen sei und gegen Dresben vorrücke. Sofort eilte er aus Schlesien nach dem bebrohten Dresben zurück. Er siegte zwar in der nunmehr stattfiubenben Schlacht bei Dresben, aber eine große Heeresabteilung, die er zur weiteren Verfolgung der Südarmee ans-sanbte, würde vou dieser am Sübabhange des Erzgebirges geschlagen, umzingelt und samt ihrem Führer gefangen genommen. An bemselben Tage, an dem die Schlacht bei Dresben stattsanb, hatte auch Blücher enblich losgeschlagen. Die Franzosen waren über die Katzbach, einen Nebenfluß der Cber, vorgerückt, Blücher aber staub mit seinem Heere ans den Höhen rechts von der Katzbach. Diese Stellung war für ihn günstig. Zwar strömte gewaltiger Regen an diesem Tage vom Himmel hernieder, aber Blücher riet seinen Sol-baten, die Flinten umzukehren, wenn sie nicht schießen könnten. Seine kurze Anrede an sein Heer schloß er mit den Worten: „Nun, Kinder, habe ich genug Franzosen herüber, nun vorwärts!" Tansenbe von Franzosen würden erschlagen ober gefangen, ein wirrer Knäuel von Fußfolbaten, Reitern, Kanonen, Pulverwagen stürzte die Anhöhen hinab, und viele Franzosen fanben in der angeschwollenen Katzbach ihren Tod. Groß war in ganz Dentschlanb die Freube über diesen ersten großen Sieg, und der Mut und die Begeisterung der Preußen und ihrer Verbüubeteu wuchsen bnrch benselben gewaltig. Hatte boch nun enblich auch einmal ein beutscher Trompeter „Viktoria" blasen können; und er hatte es gethan mit der letzten Kraft seines Lebens, wie es der Dichter Julius Mosen so ergreifenb geschilbert hat.

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 210

1827 - Erlangen : Heyder
beider Reiche bildete, also ein Theil der Moldau im Besitz von Rußland blieb. Nur wenig Staaten gelang es, wie Dänemark und Schweden (wo ein Franzose Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, zum Thronfolger des alten Karl Xiii. gewählt worden war, nachdem Gustav 4. Adolf 1796 — 1809» der Finnland an Alexander 1608 verloren hatte, aber auch mit seinem Heer zerfiel, am 1z. März 1809 von seinen Generalen arretirt, und von der Nation des Throns beraubt worden war, jetzt als Oberst Gustavson auf Reisen—) vorerst unthatig bleiben zu dürfen. Eine Mustercharte europäischer Völker war das furchtbare Heer von 500000 Streitern mit 1200 Kanonen, an dessen Spitze Napoleon die Wiederher- stellung des Königreiches Polen und die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges (22. Juny 1812) aus- sprach. Allein wenn er auch anfangs die noch nicht vollzähligen russischen Heere unter Kamensky, Kutusow, Dagration,Tormassow, Barklai detolly, voneinerstel- lung zur andern zurücktrieb, wenn nach den Schlachten bei Smolensk (18. Aug.), Borodino, an der Moskwa (7. Sept.) die Russen sich zurückzogen, wenn Napoleon endlich am 14. September in die alte Zaarenrefidenz Moskau und den Kreml (7. Sept.) einzog r so was nach seiner Meinung der Krieg beendet; nach der Feinde Antwort aber ging er erst an. Statt Friedens- boten aus Moskau stiegen Feuersaulen ihm ent- gegen , und die ungeheure Stadt brannte zum großen Theile nieder. Nlcht des Gouverneurs Nostopschin ausdrücklicher Befehl, wohl aber der eigne Wille der Bewohner und die nachhelsende Hand der Franzosen, hatte diesen Brand entzündet, dessen Gluthen zugleich das Feuerzeichen für die Befreiung Europas geben sollten« Die Iahrszeit widerrieth das Vordringen nach Petersburg; das Bleiben widerrieth sich selbst; man kehrte um« Aber jetzt fielen nicht blos die Feinde, vorzüglich die beim Verfolgen so nützlichen Kosaken (die „meprissbls cavalleri6" der Bülletins.) über die Franzosen her, sondern auch Hunger, Kälte, Ermat- tung verschworen sich gegen die Weltbezwinger, und wenn bis Smolensk hlos 40000 Mann und 400 Kans-

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 180

1827 - Erlangen : Heyder
sen, besetzte es und machte dessen kleines unvorberei- tetes Heer zu Gefangenen, (der Kurfürst mit seinem üppigen Minister Brühl zog sich in sein Königreich Polen zurück), drang zugleich nach Böhmen ein, und schlug die Oesterreicher bei Lowositz am I. Oktober 1756. So eröffnete Friedrich, nur von englischem Gold und einigen kleineren deutschen Fürsten unterstützt, seinen Krieg gegen die 5 Weiber, wie er ihn nachmals scherz- haft nannte, oder, da auch Schweden noch zu seinen Feinden trat, gegen mehr als halb Europa; mit sei- nen 6 Millionen Unterthanen gegen mehr als go Mil- lionen, aber mit einem kampfgeübten Heere und einer vollen Casse. ‘ Im Jahr 1757 trieb er die Oester- reicher bis unter Prags Mauern, und schlug sie hier (wo sein Schwerin fiel), erlitt aber bei Collin (18. Juni) eine Niederlage vom Feldmarschall Daun, die ihn die Belagerung Prags aufzuheben, und in die Lausitz zur Deckung Schlesiens zu ziehen bewog. Un- terdessen hatte ein französisches Heer Hannover beseht, waren 100000 Russen in Ostpreussen eingefallen, hat- te ein preußisches Heer bei Großjagerndorf geschlagen, und eine deutsche Reichsexecutionsarmee hatte sich ge- gen ihn in Bewegung, und mit den Franzosen bei Erfurt in Verbindung gesetzt. Beiden rückte nun Friedrich entgegen, und die 60000 die nur fürchte- ten, daß das kleine Häuflein Preuffen ihnen gar nicht Stand halten würde, waren in wenigen Stunden bei Roßbach (5. No».) total geschlagen und zerstreut. Allein so lächerlich und leicht hier der Sieg gewesen, so war doch unterdeß Berlin von den Oesterreichern besetzt, Schweidnitz und Breslau an die Oesterreicher verloren worden. Darum eilte Friedrich nach Schle- sien, schlug mit seiner „Potsdamer Wachtparade^80000 Oestreicher bei Leuthen (5. Febr.) und gewann auch Breslau und Schweidnitz wieder. So konnte er im Jahr 1758 wieder angreifend verfahren, und nach ei- nem mislungenen Versuch auf Olmütz in Mahren sich gegen die wilden Russen unter Fermor wenden, die er bei Zorndorf (25. Aug.) schlug. Kaum war dieser Feind zurückgedrückt, so machte ihm die Belagerung Dresdens durch Daun für Sachsen bange. Allein wenn

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 207

1827 - Erlangen : Heyder
207 Königs von Holland zugewiesen, bet* richtiger', mit Frankreich selbst verbunden wurde. — Aber die Usur- pation von Spanien geschah ohne Kenntniß des Lan- des und der Nation, die in einem fast allgemeinen und von den Engländern unterstützten Aufstande aus- wogte, der die französischen Heere und Finanzen verschlang. Bevor aber Napoleon selbst nach Spanien gehen konnte, mußte er sich auf dem Congreß von Er- furt 1808 durch Verständigung mit Rußland und Oestreich den Rücken decken; der Friedensantraq an England aber, der von dort geschah, war wohl nur zum Schein grthan. Allein während Napoleon in Person nach Spanien ging, seinen Bruder in Madrid einführte, und die Engländer vertrieb; während er dem Papst erst einen Theil seines Gebietes, dann (180y) den ganzen Kir- chenstatt entriß (zwar schleuderte der Papst den Bann gegen Napoleon, allein er mußte, als erster Cardinal betrachtet, ins südliche Frankreich wandern, und Rom wurde zweite Stadt des Reiches) und mit dem fran- zösischen Reiche vereinigte, welches Schicksal auch be- reits Savoyen, Piemont und Genua, Toskana, Parma, Piacenza gehabt hatten: wurden wieder in Oestreich große Rüstungen, (zum erstenmal trat auch die alt- deutsche Landwehr wieder ins Leben), betrieben. Es galt der Wiederherstellung Oestrichs vor 1805, der Zerbrechung der angelegten Fesseln und der Abwehr neuer. Aber so rechtlich der Kampf, so groß die An- strengung dazu war: einem einzelnen Schnitter war es nicht vergönnt, das große Erntefeld französischer Eroberungen abzumähen. Die aufgeforderten deutschen Fürsten traten scheu zurück, und nur die ehrlichen Tiroler zeigren, daß sie rhr altes mildes Erzhaus nicht vergessen hatten. Doch überschritten die östreichischen Heere, unter des Kaisers Brüdern Karl, Johann und Ferdinand, die deutschen, ttaliänischen und polnischen Gränzen; allein die Tage bei Abensberg (20- April 180y), Landshut (21. Apr.), Eckmühl (22. Apr.), Regensburg (25. Apr ) nökhigten den Erzherzog Karl zum Rückzüge nach Böhmen. Napoleon besetzre (rz, Mai) Wien, wurde jedoch von Karl bei Aspern uns
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