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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 238

1902 - Leipzig : Roßberg
— 238 — von der Verwaltung getrennt und nur wissenschaftlich Befähigten anvertraut und die völlige Gleichheit aller Untertanen vor dem Gericht ausgesprochen. Auch dann, wenn ein Bürger gegen die königlichen Behörden oder gegen den König selbst Klage führte, sollten die Richter nur aus Grund der Gesetze nach Pflicht und Gewissen urteilen. So wurde Friedrich der Schöpfer eines pflichttreuen, unabhängigen Richterstandes. Aus Friedrichs Veranlassung entstand auch das Allgemeine Landrecht sür die preußischen Staaten. Es ist das erste große Gesetzbuch in deutscher Sprache, welches zwar unter dem großen König vollendet, aber erst unter seinem Nachfolger in Wirksamkeit getreten ist und seine Geltung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bewahrt hat. \^§ 258. Friedrichs Versuche zur Hebung der Volksbildung. Die von Friedrichs Vater erlassene Schulordnung (1736) war nicht vollzogen worden, namentlich nicht von den adligen Schul-patronen. Bald nach dem Hubertus bürg er Frieden erließ der König das Generalschulregiment, welches die Eltern verpflichtete. ihre Kinder in die Schule zu schicken. Auch sollten die Lehrer ihre Tüchtigkeit für ihr Amt in Prüfungen nachweisen, deshalb wurden einzelne Lehrerseminare gegründet. Doch blieben die Verordnungen des Königs oft ohne Erfüllung, weil zu geringe Mittel vorhanden waren, so daß er häufig invalide gewordene Unteroffiziere als Lehrer einstellte. § 25t). Förderung von Kunst und Wisseuschasteu. Den Gelehrten zollte Friedrich hohe Achtung, aber an die Akademie, welche er aus gänzlichem Verfall emporhob, berief er fast nur Franzosen. Eine Reihe von hervorragenden Gebäuden oerdankt Friedrich die Entstehung oder Wetterführung, so das Schloß Sanssouci, das Opernhaus, das Jnvalidenhaus, die Hedwigskirche, die Bibliothek, der Palast des Prinzen Heinrich. Seinen verdienten Generalen Schwerin, Winterseldt, Keith, Seydlitz, Zieten und dem alten Dessauer ließ er Standbilder errichten. Ganz besonders erfreute sich die Oper Friedrichs Begünstigung. Über die neueren Erzeugnisse der deutschen Literatur urteilte der König bis zu seinem Ende hart und absprechend, nur der Dichter Gellert galt ihm etwas.

2. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 322

1902 - Leipzig : Roßberg
— 322 — Wort gehört, gleichviel ob es einem Manne oder einer Frau, einem Lebenden oder einem Toten galt. Ich will nicht sagen, daß sein Urteil über andere immer günstig gewesen wäre, aber stets wurde es in der freundlichsten Weise ausgedrückt." (Worte des Generals Sir Beaucharnps Walker. S. Rodd Friedrich Iii. als Kronprinz und Kaiser.) § 325. Wilhelm Ii., Deutscher Kaiser, König von Prerchen, seit dem 15. Jnni 1888. 1. Des Kaisers Vorbildung auf seinen Beruf. Unser Kaiser und König Wilhelm Ii. wurde am 27. Januar 1859 geboren. Er wuchs unter der fürsorgenden Pflege seiner Eltern in gewissenhafter Arbeit aus und ging unter der Leitung seines Erziehers Dr. Hinzpeter aus das Gymnasium zu Cassel, wo er aus den elterlichen Wunsch geradeso behandelt wurde, wie seine Mtschüler. Er zeichnete sich durch Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnungsliebe aus. Besondere Vorliebe zeigte er für die Geschichte. Mit seinen Mitschülern verkehrte er sehr freundlich. Im Sommer wohnte er aus dem Schlosse Wilhelmshöhe, von wo er jeden Morgen zum Gymnasium ritt. Im Januar 1877 bestand er die Reifeprüfung. Bei dieser Gelegenheit erhielt er eine Denkmünze zur Anerkennung feines Fleißes. Von Herbst 1877 bis Herbst 1879 studierte Prinz Wilhelm an der Hochschule zu Bonn. Obwohl er mit Ernst und Eifer die Vorlesungen besuchte, beteiligte er sich doch auch in harmloser Freude an dem fröhlichen Studentenleben. . Nach der Sitte des preußischen Königshauses war Prinz Wilhelm mit dem zehnten Lebensjahre zum Leutnant ernannt worden. Während seiner Gymnasialzeit beteiligte sich der Prinz an den militärischen Übungen nicht. Nachdem er das Gymnasium verlassen hatte, wurde er zum Oberleutnant im ersten Garderegiment zu Fuß zu Potsdam ernannt. Hier tat er seinen Dienst wie jeder andere Leutnant; in der dienstfreien Zeit wurde er in den Kriegswissenschaften unterrichtet. Im Jahre 1880 verlobte er sich mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, der Tochter des Herzogs von Augustenburg, der als Erbprinz im Jahre 1863 Erbansprüche auf die Elbherzogtümer erhoben hatte, sich aber nicht mit Preußen hatte einigen können. Am 27. Februar 1881 fand die Vermählung statt. Unterdessen war der Prinz eifrig bemüht, sich mit allen Zweigen des Heeresdienstes vertraut zu machen. Sein Großvater kommandierte ihn zur Dienstleistung bei den verschiedenen Waffengattungen; längere Zeit war Prinz Wilhelm Kommandeur

3. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 325

1902 - Leipzig : Roßberg
— 325 — bürg. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsteherin des Frauenvereins, als Lehrerin und Vorstandsmitglied des Vereins für entlassene Sträslinge sand sie noch Zeit, ein Buch zu schreiben, das unter dem Titel „Unterhaltungen über die Heilige Schrift" 1854 erschien. Trotz zunehmender Schwäche leitete Amalie ihren Verein, unterrichtete die Kinder und hielt Bibelstunden sür junge Mädchen bis wenige Wochen vor ihrem Tode, der sie am 1. April 1859 von langen Leiden erlöste. — Während Amalie Sieveking mehr die stille Tätigkeit der Frauen anregte, gründete Adolf Lette in Berlin einen Verein, der die Ausbildung der Mädchen zu passender Berufstätigkeit in die Hand nahm. Ungefähr gleichzeitig bildete sich in Leipzig durch das Wirken der Schriftstellerin Luise Otto-Peters der „Allgemeine deutsche Frauenverein" mit gleichen Bestrebungen wie der Letteverein. § 327. Kaiserin Augusta. Luise Katharina Augusta stammte aus dem Fürstenhause von Sachsen-Weimar. Sie ist am 30. September 1811 geboren. Die Mutter, Maria Paulowna, eine russische Großfürstin, ließ ihr eine ausgezeichnete Erziehung zuteil werden, an der Goethe unmittelbar mitwirkte. Die Großfürstin betrachtete die Fürsorge für die Armen und Notleidenden, die Ausübung der christlichen Barmherzigkeit, die Pflege aller Anstalten und Einrichtungen zur Förderung der öffentlichen Wohlfahrt des Landes als den wesentlichsten Teil des fürstlichen Frauenberufes und entfaltete auf diesem Gebiete eine in jener Zeit fast einzig dastehende Tätigkeit. Während der Befreiungskriege hatte Maria Paulowna den Verein „der patriotischen Institute der Frauenvereine" ins Leben gerusen, nach dem Kriege stellte sich dieser Verein auf ihre Anregung hin die Aufgabe, die Erziehung und Pflege der Jugend zu fördern./ Unter solcher Anregung wuchs die Prinzessin Augusta heran, bis sie später selbst Gelegenheit sand, dem Vorbilde zu folgen. Am 11. Juni 1829 vermählte sie sich mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. In Berlin sand das fürstliche Paar sein erstes Heim in dem anfänglich fehr bescheidenen Tauenzienschen Hause am Eingang der Straße „Unter den Linden", das später umgebaut wurde; für den Sommerausenthalt wurde ihm zuerst das Marmorpalais und später auch das Neue Palais in Potsdam eingeräumt, bis sich Prinz Wilhelm aus dem Babelsberge ein eigenes Heim gründete. /In dem ersten Jahrzehnt ihrer Ehe trat die Prinzessin Wilhelm wenig in die Öffentlichkeit, dagegen kümmerte sie sich eingehend um die Erziehung ihrer beiden Kinder, des Prinzen Friedrich Wilhelm und der Prinzessin Luise. Mit

4. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 274

1902 - Leipzig : Roßberg
— 274 — minister Scharnhorst das ausschließliche Anrecht des Adels auf Offiziersstellen; in Zukunst sollte jeder das Recht haben, Offizier zu werden, wenn er dazu befähigt war. Die Zöpfe wie die Stock-und Spießrutenstrasen kamen in Wegfall. Den Antrieb zum Wohlverhalten, schrieb Gneisenau, solle der preußische Soldat nicht mehr im Holze suchen, sondern im Ehrgefühl. Der Soldatenstand, dem allein die Ehre des Waffentragens zukam, sollte auch der gediegenste sein. Die allgemeine Wehrpflicht sollte durchgeführt, das Heer das „Volk in Waffen" werden. Da Napoleon verboten hatte, daß Preußen mehr als 42000 Mann unter Waffen hielt, auch die Lage des Staates nur für 20000 Mann die Besoldung gestattete, so ersetzte Scharnhorst die Mannschaften nach einmonatiger Ausbildung geräuschlos durch neue und ließ die „Krümper" zu Haufe durch Exerziermeister noch weiter im Marschieren und Schießen ausbilden. So hatte er in der Stunde der Abrechnung doch 150 000 Mann bereit. 3. Erneuerung des geistigen Lebens. Die Leichtsinnigen und Genußsüchtigen in den oberen Ständen, die Gleichgültigen und Stumpfsinnigen in den unteren wurden durch das allgemeine Elend zur Selbsterkenntnis gebracht. In Berlin lehrte Fichte in seinen „Reden an die deutsche Nation" im Winter 1807 bis 1808, wie jeder die Selbstsucht verachten und für das Ganze wirken müsse. Schleiermacher predigte in Berlin die Hingebung fürs Vaterland, und Ernst Moritz Arndt aus Rügen suchte durch feine Schriften die Nation zu begeistern. Auch Heinrich von Kleist entstammte durch seine Dichtungen die Herzen. Denselben Weg führten die Professoren ihre Studenten an der 1810 gestifteten Hochschule zu Berlin und in Breslau. Ludwig Jahn suchte die deutsche Jugend durch Turnen wehrhaft zu machen. In Königsberg stifteten Vaterlandsfreunde 1808 den Tugendbund. § 293. Die Erhebung Preußens. 1. Das vorgehen?)orks und die ostpreußische Erhebung. Als die Franzosen aus Rußland zurückzogen, hatten die Preußen die Nachhut. Ihr Befehlshaber York, ein Mann von strengem, finsterem Wesen und eiserner Tatkraft, haßte die Franzosen. Ihm war von den Russen nahegelegt worden, von den Franzosen abzufallen und zu den Russen überzugehen. Auf wiederholte Anfragen in Berlin erhielt er ausweichende Antworten. Da handelte er auf eigene Hand. Er traf mit dem russischen General Diebitsch eine Vereinbarung, wonach die preußischen Truppen sich vorläufig nicht mehr am Kriege beteiligen sollten (30. Dezember 1812). In einer Mühle bei Tauroggen unweit der

5. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 298

1902 - Leipzig : Roßberg
— 298 — vor dem Abgeordnetenhause darüber gerechtfertigt, daß er so habe handeln müssen, und das Abgeordnetenhaus hat anerkannt, es sei zum Heile Preußens und Deutschlands geschehen. Der Nutzen der Heeresvermehrung bewährte sich schon bald in zwei Kriegen, die Preußen zu führen hatte. Otto von Bismarck ist als Sohn des Rittmeisters von Bismarck am 1. April 1815 auf dem Gute Schönhausen in der Altmark geboren, wuchs aber aus dem neu erworbenen Gute Kniephof in Pommern auf. Nachdem Bismarck zuerst im Pla-mannschen Institut und dann auf dem Friedrich Wilhelms-Gym-nasium in Berlin vorgebildet war, studierte er in Göttingen und Berlin Rechtswissenschaft. Nach Beendigung seiner Studien trat er eine Zeitlang in den Staatsdienst ein, mußte ihn aber verlassen, um die Verwaltung der väterlichen Güter in Pommern zu übernehmen, wo er wohl öfters ein ausgelassenes Leben führte, aber auch ernstlich sich mit dem Studium der Geschichte beschäftigte. Im Jahre 1847 hatte er sich mit Johanna von Putt-kamer vermählt. Bei Gelegenheit seiner Hochzeitsreise nach Italien war Bismarck in Venedig in nähere Berührung mit dem König Friedrich Wilhelm Iv. gekommen, wobei sich beide längere Zeit über deutsche Verhältnisse, besonders über die künftige Gestaltung Deutschlands und die Aufgaben Preußens unterhielten. In demselben Jahre wurde er als Abgeordneter in den Vereinigten Landtag gewählt, wodurch ihm Gelegenheit gegeben wurde, in das öffentliche Leben zu treten. Hier erregte er durch die schroffe Art und Weise, wie er sprach, bei manchem Abgeordneten Anstoß. Sein Streben ging darauf hinaus, eine königstreue Partei zu bilden. In diesem Sinne wirkte er auch durch seine in der „Kreuzzeitung" veröffentlichten Artikel, die geeignet waren, Aufsehen zu erregen. Der König würdigte ihn seines Vertrauens in hohem Maße und berief ihn oft nach Potsdam zur Beratung. Im Jahre 1851 wurde er zum preußischen Bundestagsgesandten in Frankfurt a. M. ernannt. Als Bewunderer und Verehrer Österreichs war Bismarck nach Frankfurt gekommen, aber bald wurde er anderer Meinung. Er sah ein, daß Österreich alles daran setzte, Deutschland in seiner Ohnmacht zu erhalten und Preußen nicht auskommen zu lassen. Mit Unerschrockenheit und unbeugsamer Tatkraft kämpfte er dagegen an. Statt der früheren vollen Hingabe an Österreich erwuchs ihm je länger je mehr die Überzeugung, daß der Gegensatz der beiden deutschen Großmächte nur mit dem Schwerte zu lösen sei. Dieser Überzeugung gab er oft scharfen Ausdruck. Im Frühjahr 1859 wurde Bismarck von seinem Posten in Frankfurt abberufen und ihm die Stellung eines Botschafters in Petersburg

6. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. uncounted

1902 - Leipzig : Roßberg
— 35 — dem Bilde die Umgebung des Kaisers durchgängig mit diesen Gewandstücken bekleidet. Den Kops trug der Franke frei, ohne Bedeckung, Fürsten auch wohl Edelleute umwanden ihn mit einer Binde, die am Hinterhaupt oerschleift wurde; nur bei Kriegern fand man den Helm von Metall mit einem Kamm oder eine Lederkappe mit Metallrand und Kreuzbügeln. Die Fußkämpfer trugen des besseren Schutzes wegen mannshohe Schilde und Panzer von dachziegelartig aufeinander gereihten Metallplatten, sowie Metallhelme als Schutzwaffen, als Angriffs- 13. Karl der Große empfängt eine maurische Gesandtschaft. (Mit Genehmigung der Verein. Knnstinstitute vorm. Troitzsch, Berlin.) waffen aber Bogen und Pfeile, Schwerter und ein Beil, die Franziska genannt. Die Reiter führten lange Lanzen mit Fähnchen, kleinere runde Schilde von Leder, buntbemalt und mit Eisen beschlagen, auch trugen sie Panzer nach dem Vorbilde der Römer, wie sie auch die Art, den Mantel zu tragen, den Römern entlehnt haben. Rechts im Vordergründe steht eine Kapsel mit Schreibgerät; der sitzende, dem Beschauer den Rücken zukehrende Mann, welcher den Arm auf das Psalterium stützt, muß in den Augen des großen Kaisers eine hervorragende und besonders ausgezeichnete Person gewesen sein, ein Meister der Schrift und Lehre. 3*

7. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. uncounted

1902 - Leipzig : Roßberg
— 37 - außerdem ein ziemlich hoher Eisenhelm bald kegelförmig, bald mehr walzenförmig und oben abgerundet, am Stirnteil meistens mit einer den Nasenrücken bedeckenden Verlängerung, dem Nasal, versehen. Der Schild ist groß und hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach unten gerichtet ist und dessen obere Ecken abgerundet sind. Er ist in seiner ganzen Fläche stark gebogen, so daß er die linke Körperhälfte an Brust und Rücken zugleich bedeckt. Zum Tragen des Schildes dient außer den beiden Handhaben, durch welche der linke Unterarm gesteckt wird, ein um den Hals gelegter Riemen, die Schildfessel. Das lange Schwert hängt 14. Kaiser Friedrich Rotbart und die Mailänder (1162). (Mit Genehmigung der Verein. Kunstinstitute vorm. Troitzsch, Berlin.) an der linken Hüfte an einem Gurt, welcher über den Halsberg gebunden wird. Die Hauptwaffe des Ritters ist der Speer, den häufig ein buntes Fähnlein von verschiedener Gestalt schmückt. So ist auch das Leder, welches den hölzernen Schild bezieht, zwischen dem metallenen Rand und dem vorstehenden metallenen Schildbuckel bemalt. Die Mailänder erscheinen vor Kaiser Friedrich mit dem Strick um den Hals und dem Schwert im Nacken. Da diese sinnbildlichen Zeichen ausdrücken, daß ihre Träger dem Tode durch Henkershand verfallen sind, fo hat unser Maler die Mailänder vollständig in der Tracht von Verurteilten dargestellt, im dunklen Büßerhemd und barfuß.

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 77

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Sachsen. 77 Lombardei auf der Grenze zwischen Germanen und Romanen, Sachsen zwischen Ost- und Westeuropa, Nord- und Süddeutschland. Wie in Belgien wohnt */3 der Bevölkerung in den Städten. Oestlich von der Elbe wohnen gegen 50,000 Wenden. — 2,500,000 Lutheraner, 51,000 Katholiken u. a. — Das Land steht in Bezug auf geistige Bildung und Regsamkeit in erster Reihe unter den Kulturstaaten; allgemeine Volksbildung, treffliche Lehranstalten in allen Fächern. Die Kunstschätze Dresdens, die Bergakademie Freibergs, die Industrie Chemnitz', der Buchhandel, die Messen, die Universität Leipzigs haben europäischen Ruf. Der Bergbau ist seit Jahrhunderten mit Vorliebe getrieben. 1871 gewann man 58 Mill. Ctr. Steinkohlen, 12 Mill. Ctr. Braun- kohlen, namentlich um Zwickau und im plauenschen Grunde bei Dresden. Werth der Production des Metallbergbaues aus Silber, Blei, Zinn und Eisen betrug 1873: 12 Mill. Mark. Salz fehlt und wird von Preußen bezogen. Die Sandsteinbrüche an der Elbe lieferten 1870 gegen 5 Mill. Kubikfuß Bausteine. Ackerbau. 1/s der Bevölkerung treibt Ackerbau. Die frucht- barsten Gebiete liegen bei Meißen (Lommatzsch) und Leipzig. Im höheren Gebirge gedeihen nur Kartoffeln und Hafer; Flachs in der Lausitz, Obst und Wein im Elbthal. Die Waldung bedeckt fast 1/s des Landes. Viehzucht. Vor allem ist zu nennen die Schafzucht (Elektoral- wolle) hauptsächlich im leipziger Bezirk. Königliche Stammschäfereien ächter Merinos sind zu Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Rindvieh- zucht (vogtländer Rasse) findet man vorzüglich im Gebirge; Pferde in der Ebene. Bienenzucht gibts in der Lausitz. Die Industrie Sachsens ist hochberühmt seit alter Zeit. Hervor- zuheben ist der Maschinenbau und die Textilindustrie (Gewebe), namentlich im Gebiet von Zwickau; letztere umfaßt Baumwoll- spinnereien und -Webereien, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien, Streichgarnwebereien und Strumpfwirkereien, besonders bei Chemnitz. Damastweberei und Leinweberei treibt die Lausitz, Spitzenklöppelei das Erzgebirge. — Papierfabriken. — Spielwaaren fabricirt man in Seifen und Grünhainichen. — Meißen hat die erste und berühmteste Porzellanfabr. in Deutschland. — Die Strohflechterei beschäftigt 20,000 Menschen, die Cigarrenfabrication liefert 400 Mill. Cigarren. Uhren- fabr. blüht in Glashütte, Fabr. von Nähmaschinen und musikalischen Instrumenten in Dresden. Der Handel ist sehr bedeutend und vor allem begünstigt durch die leipziger Messen, sowie durch das immer mehr ausgebaute Eisen- bahnnetz. Die Elbschiffahrt ist sehr belebt. § 109. 4. Kreith a uptmannschaften. 1. Kreishauptmannschaft Dresden. Dresden, Fl., 196,000 E., weltberühmte Kunstschätze. Bank, Fabriken in Papier, künstl. Mineralwässern, Chocolade; Droguen-Appretur-Anstalt, Strohhutnäherei, Fabr. v. Blumen u. Schmuckfedern, Steingut. Maschinen, Gummiwaaren, Nähmaschinen, musikal. Instrumente, Kunsttischlerei, Brauereien. Kunstschule, Polytechnikum. The- odor Körner geb. 1792. Tharandt, Forstakademie. Fr eiberg, 24,000 E., berühmte Bergakademie (Werner). Schöner Dom mit der „goldenen Pforte". Leonische, echte und halbechte Gold- und Silbermanufaktur beschäftigt 1000

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. I

1896 - Leipzig : Roßberg
Leitfaden für den Internet in der Gehilhte des Altertums. Nach dem preußischen Lehrplan vom 31. Mai 1894 bearbeitet von Dr. A. ^topacfl, c Direktor der höheren Mädchenschule zu Saarbrücken. ~J '—' Eigentum der Stadt. f<£ädchen-Mittelschule ar. der Fiorastrasse Jtsc Leipzig. Rotzberg'sche Hof-Buchhandlung.
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