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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 240

1836 - Leipzig : Schumann
240 Allgemeine Erdkunde. losophie, Geschichte und Erdkunde, die mathematischen und Natur- wissenschaften, sodann über alle Zweige der Theologie, Jurispru- denz und Medicin. Mit denselben sind überall eine Bibliothek ver- bunden, ein botanischer Garten, ein physikalisches und chemisches Kabinet, naturwissenschaftliche (mineralogische, zoologischere.) Samm- lungen, ein anatomisches Kabinet, und oft auch eine Sternwarte. 8. 1004. Unsere deutschen Universitäten haben in der Regel vier Fakultäten: der Theologie nämlich, der Jurispru- denz, der Medicin und der Philosophie, welche letztere alle Disciplinen begreift, welche nicht zu den drei ersten gehören. Mehre jedoch haben seit einiger Zeit auch eine fünfte, die derstaats- wirthschafll Die Professoren werden aus den bei manchen Uni- versitäten beträchtlichen Fonds fest besoldet, und erhalten außerdem von den ihre Vorlesungen besuchenden Studenten ein festbestimmtes Honorar. Jeder dieser Letzteren hat freie Wahl der Vorlesungen, und ist, mit Ausnahme der baierischen und österreichischen Akade- mien, im Laufe seiner Studien keinerlei Art von Prüfungen unter- worfen. Jede einzelne Fakultät hat das Recht, denen, welche ihr würdig scheinen, akademische Grade zu ertheilen. §. 1005. Deutschland hat gegenwärtig fünf und-zwanzig Uni- versitäten (nachdem in diesem Jahrhunderte mehre eingegangen und nach andern Städten verlegt oder mit andern vereinigt worden sind), die trotz mancher Mängel in ihren Einrichtungen von jeher die Träger ver wahren Wissenschaftlichkeit waren und es auch blei- den werden. Die deutschen Staaten des österreichischen Kaiserthums haben folgende Uni- versitäten: Wien (gestiftet 1365), Prag in Böhmen (1385), In n s bru ck in Tyrol (1673 und 1826 erneuert), Gra tz in Steiermark (1586 und 1826), Olmütz in Mähren (1581 und 1827).— In Preußen: Berlin (1810), Königsberg (1544), Halle (1694), Breslau (1702), Greifswal- de (1456), Bonn (1818); eine Universität für katholische Theologie und Philosophie befindet sich zu Münster in Westfalen. — In Hannover: Gdttingen (1737); in Baiern: München (1826, vormals in Lands- hut), Würzburg (1403), Erlangen (1743); in Sachsen: Leipzig (1409): für die sächsischen Herzogtümer Jena (1557); für Würtemberg: Tübin- g en (1477); für Baden: Heidelberg (1386) und Fr e y b ur g im Brcie- gau (1457); für Kurhessen: Marburg (1527); für Hessendarmstadt: Gie- ßen (1607); für Mecklenburg: Rostock (1419), und für Holstein: Kiel (1665). §. 1006. Viele Universitäten im übrigen Europa sind nach dem Plane, welcher den deutschen zum Grunde liegt, eingerichtet worden, namentlich in Norwegen, wo Christiania; in Schwe- den, wo Lund und Upsala; in Dänemark, wo Kopenhagen; in Nordniederland, wo Leyden, Utrecht und Gröningen; in Belgien, wo Löwen und Gent; sodann zwei neue Universitäten, wovon die sogenannte liberale in Brüssel, und die katholische, welche vielleicht nach Löwen verlegt werden wird, in Mecheln; in der Schweiz, wo Bern, Zürich und Basel; gewissermaßen auch Genf. In Italien finden wir im Königreiche beider Sici- lien: Neapel, Palermo und Catania; im sardinischen König- reiche: Turin, Genua, Cagliari und Sassari; im Kirchen- staate: Rom, Bologna, Urbin o und Perugia; in Toskana:

2. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 241

1836 - Leipzig : Schumann
241 Iii. Kultur - Geographie. Siena, Pisa und Florenz; sodann in Parma, Lucca und Modena in den gleichnamigen Staaten; im österreichischen Italien zu Padua und Pa via. Die ionischen Inseln haben seit 1824 eine Universität zu Corfu. §. 1007. Das russische Reich hat Universitäten zu Abo in Finland,! Petersburg, Dorpats Moskau, Kasan, Char- kow und Kiew. Die polnischen in Warschau und Wilna sind seit dem Jahre 1831 ihrer bedeutendsten wissenschaftlichen Schätze beraubt und in Specialschulen umgewandelt worden. Die Lehrer sind auf allen diesen Universitäten zu zwei Drittheilen Deutsche oder doch deutscher Abkunft. In Odessa befindet sich eine höhere Lehranstalt für Griechen. Jede Universität hat die Aufsicht über das Unterrichtswesen mehrer Gouvernements; die in Kasan über mehr als 200,000 Quadratmeilen. In polnischer Sprache werden Vorträge nur noch auf den Universitäten zu Krakau und zu Lemberg in Galizien gehalten. §. 1008. Die spanischen Universitäten nehmen in wissenschaftlicher Hinsicht keinen bedeutenden Rang ein; der poli- tische Druck und der bisherige Einfluß der Mönche erlaubte das Abstreifen mittelalterlicher Bande, in denen sie befangen sind, noch nicht; barbarisches Latein und scholastische Theologie waren die Hauptgegenstände des Unterrichts. Am bekanntesten sind: Alcala de Henares, Salamanca, Zaragoza und Valladolid. In Portugal ist Coimbra. §. 1009. Die Universitäten in den von Spaniern und Por- tugiesen gegründeten Kolonien gleichen in Hinsicht ihrer Einrich- tung ganz denen der Mutterländer, nur daß Acker- und Bergbau mehr cultivirt werden. Santa Fü de Bogota in Neu-Granada hat eine vortreffliche Bibliothek. Universitäten haben außer der ge- nannten noch die Städte Lima, Quito, Caraccas, Gua- manga, Santiago de Chile, Mexico und Cordova im gleichnamigen argentinischen Staate. 8- 1010.^ In Frankreich führt die Mehrzahl der sogenann- ten Universitäten diesen Namen mit Unrecht, denn sie sind im Grunde nur Specialschulcn für eine oder mehre Fakultätswissen- schaften. Unter der Aufsicht dieser Universitäten stehen die Colle- ges, welche mit unseren Gymnasien Aehnlichkeit haben. Fünf Fa- ' kultäten haben Paris und Strasburg; Toulouse hat vier; in Dijon befindet sich unter andern eine berühmte Rechtsschule, und in Montpellier eine solche für Arzneikunde. §. 1011. Die Universitäten in England (London, Cam- bridge und Oxford) und Ireland (Dublin) bestehen aus einer Anzahl von Collegien oder Hallen, in welchen Theologie, Philosophie, Philologie und Mathematik schulmäßig gelehrt werden; für Medizin und Jurisprudenz bestehen Specialschulen. Die schot- tischen dagegen gleichen unsern Universitäten; der Student hört, welche Vorlesungen er will, und es werden deren in allen Fakul- täten gehalten, zu Aberdeen, Glasgow, Edinburgh und St. Andrews. Die neue londoner Universität hat sich in man- chen Einrichtungen die deutschen zum Muster genommen. Unter Andrer Geogr. lg

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 242

1836 - Leipzig : Schumann
242 Allgemeine Erdkunde. den Rechtsschulen sind die sechs zehn sogenannten Inn'8 of Court zu London die berühmtesten. Die gelehrten Schulen (Grammar Schools) sind in Großbritannien bloße Privatanstalten; am bekanntesten sind Eton und Harrow on the Hill. Sie stehen den deutschen bei weitem nach. §. 1012. In den Vereinigten Staaten Nord-Ameri- ka's bestehen die Universitäten und Collégien aus einer An- zahl neben einander stehender Gebäude, in welchen die Studirenden beisammen wohnen, einen gemeinschaftlichen Tisch haben und unter der Aufsicht der Lehrer stehen. Die Studienzeit dauert vier Jahre. Die älteste und berühmteste Universität (es giebt deren von größe- rem oder geringerem Umfange bereits nahe an 60) ist die Har- vard-University zu Cambridge bei Boston im Staate Mas- sachusetts; sie hat 24 Professoren, 330 bis 350 Studenten und eine Bibliothek von beinahe 40,000 Bänden. §. 1013. Außer den Universitäten finden wir in jedem Staate eine mehr oder weniger große Anzahl von andern wissenschaftlichen Anstalten, die zur Verbreitung und Aufrechthaltung wissenschaft- lichen Sinnes von großer Wichtigkeit sind; dahin gehören die ge- lehrten Gesellschaften, die Akademien der Wissenschaften, die Museen rc.; ferner viele Anstalten, die unmittelbar auf das praktische Leben wir- ken, wie Ackerbau, medicinische rc. Gesellschaften und Vereine, fast für alle Zweige; höhere Schulen für gewisse Disciplinen, wie die polytechnische Schule in Paris, die Militair-Akademien in fast allen Staaten, in Nord-Amerika zu West-Point im Staate New-Pork am Hudson rc. 1014. Auch unter den mohammedanischen und andern halbcivilisirten Völkern finden wir Unterrichtsanstalten, na- türlich in einem sehr mangelhaften Zustande. Religion und Aus- legung der Gesetze sind Hauptgegenstände des Unterrichts; auch wird hier und da, z. B. in Persien, eine Art von Philosophie und Metaphysik gelehrt und nebenher Anleitung zur Dichtkunst und zum Versemachen gegeben. Arabien hat zwel höhere Schu- len in Pernen zu Zebid und zu Damer; außerdem ist, wie in allen Ländern, wo der Islam herrscht, eine Schule bei jeder Mo- schee. In der Türkei hat der jetzige Sultan in der Errichtung der Schulen zu Adrianopel und Konstantinopel manche Ver- besserungen treffen lassen und mehre Druckerpressen aufgestellt. Die den Russen unterworfenen Mohammedaner haben höhere Lehr- anstalten zu Kasan, Tobolsk und Astrachan. In der Bu- charei sind Samarkand, in Kabul Pischauer wegen der hohen Schulen berühmt. Was die Chinesen für die wichtigsten Lehrgegen- stände halten, haben wir oben gesehen; in Hindustar^ist Benares die wichtigste Universität der Brahminen. Die Engländer haben im Fort William bei Calcutta eine Lehranstalt gegründet, ferner eine andere zu Pu nah für das Studium der brahmanischen Lite- ratur und zur Erziehung junger Brahminen; die meisten Professoren sind Hindu's. Die Regierung läßt loo Schüler auf ihre Kosten unter- richten. Auf derküstemalabar haben britische Missionare eine Anstalt zur Erziehung syrischer Priester (Thomaschristen) in K o ty m gegründet.

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. VIII

1836 - Leipzig : Schumann
Viii Vorwort. Stellung, allen anderen Völkern der Erde gegenüber, in wel- cher wir einigermaßen Ersatz für die uns mangelnde politische Größe und Einheit finden; allein ist es deshalb Unrecht, wenn man von den absoluten Philologen auch für andere Disciplinen, deren Werth für geistige Ausbildung und Nutzen in Bezug auf das praktische Leben Niemand abstreiten wird, einige billige Concessionen verlangt? Und es handelt sich doch nur um sol- che bescheidene Concessionen, wenn es zum Beispiel nicht fer- ner, wie doch in der Hauptstadt eines niederdeutschen Staates geschehen ist, vorkommen soll, daß ein in Amt und Würden stehender, examinirter Jurist Straßburg im Elsaß für eine österreichische Kreisstadt erklärt, und ein ebenfalls examinirter junger Ofsicier, der das Gymnasium bis Secunda und darauf längere Jahre eine Cadettenanstalt besuchte, die Eingeborenen Süd-Amerikas, und namentlich Brasiliens, für Neger hält. Die gelehrten Stände dürfen in der sogenannten allgemeinen Bildung, abgesehen von allem Uebrigen, in unserer geistig so regsamen Zeit, auch schon deshalb nicht zurückbleiben, wenn der deutsche Gewerb - und Handelsstand, der gegenwärtig in poly- technischen und Handelsschulen eine weit zweckmäßigere und umfassendere Bildung erhält, als ihm früher zu Theil ward, eben deshalb auch zum Gefühle seiner Würde und seiner Be- deutung gekommen ist, nicht im gemeinen Leben und Verkehr ein noch größeres Uebergewicht über die große Masse der Fa- kultäts - und Brotgelehrten erhalten soll. Alte Sprachen, römisches Recht, Anatomie und Dogmatik sind gewiß sehr schätzbare Sachen, allein jedoch thun sie's in unserer Zeit gewiß nicht mehr. Ich würde Eulen nach Athen oder Kohlen nach Newcastle tragen, wenn ich hier über die zweckmäßigste geographische Un- terrichtsweise mich verbreiten wollte, da Guts Muths Ver- such einer Methodik des geographischen Unter- richts, Weimar 1835, wenn nicht in den Händen Aller,

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 475

1836 - Leipzig : Schumann
475 Iv. Politische Geographie. Amerika. die Münze, wissenschaftliche Anstalten, und 1826 schon 10 Zeitungen. Diese häufig von Erdbeben heimgesuchte Stadt hat zwischen 40 bis 56,000 Einw. Den Hafen bildet Valparaiso, mit mehr als 20,000 Einw.; eine der wichtigsten Handelsstädte am großen Oceane; mit bedeutenden Wersten und 1826 schon 12 Zeitschriften. 1811 ward hier die erste Druckerei in Chile ange- legt; Citadelle. — San Felipe in der Provinz Aconcagua, 8000 E. —>* Coquimbo, 12,000 E., und Huasco, Hafenstädte.— Im südlichen Theile des Staates am Biobio liegt La Conception mit 10,000 E., und im Lande der Araukaner die befestigte Stadt Valdivia mit 5000 E. und einem Ha-< fen. — Der Chilob-Archipel; die Hauptinsel, Chilo« genannt, hat 200 Li M. und 25,000e. — Die Juan Fernandez-Gruppe. Robinson.— Die argentinisch) Republik oder die Vereinigten Provinzen am Rio de la Plata. Die argentinische'republik liegt zwischen dem 21° und 41° s. Br., zwischen Bolivia, Chile, Patagonien, dem atlantischen Oceane, Uruguay, Brasilien und Paraguay, und besteht mit Ausnahme der nördlichen und westlichen Theile, die gebirgig und unfruchtbar sind, meistentheils aus jenen großen im Winter grünen, im Sommer dürren Grasoceanen, welche wir unter dem Namen Pampas ken- nen, und in denen sich unzählbare Pferde und Rinderherden um- hertreiben, die von den Gauchos oder Viehhirten gehütet werden. Die Hügel in den Pampas sind höchstens 500 Fuß hoch. Das Klima ist nach der Breite und nach der Bodenerhebung verschieden. Die Ebenen haben im Sommer drückende Hitze; an der Küste ist es gemäßigt, und zuweilen sieht man im Winter dünnes Eis auf den stehenden Gewässern. Produkte sind die heißen und gemäßig- ten Gegenden. Ströme (§.623 ff.). Die Einwohner, etwa 700,000, unter denen nur wenige Neger, sind ziemlich unciyilisirt, Indianer sowohl als Kreolen; Ackerbau wird fast ganz vernachläs- sigt, da die Nord-Amerikaner und Chilenen das Land mit Getreide und Mehl versorgen und dafür Talg, Rindshäute, Hörner u. dergl, abholen; die Manufakturen beschränken sich auf grobe Wollenge- webe. — _ Vor der Revolution war auch hier keine Druckerei im Lande, seit der Unabhängigkeit ist jedoch Manches für Unterricht und Bildung geschehen. Die inneren Verhältnisse des Staates sind noch gegenwärtig sehr schwankend; an der Spitze steht ein Präsi- dent (jetzt der Diktator Rosas), eine Senatoren- und eine Depu- tirtenkammer. Einkünfte 15, Schulden 150 Mill. Franken. Heer vielleicht 10,000 Mann. Die einzelnen Staaten oder Provinzen, deren Statthalter vom Präsidenten ernannt werden, sind: Buenos Ayres, Santa F6, Entre Rios, Corrientes, Salta (das nördlichste Gebirgsland), Tucuman, San Jago, Cordova, San Louis, Men- doza, San Juan de la Frontera, Rioja, Catamarca und Ta- rija. — Hauptstadt ist Buenos Ayres, eine der wichtigsten Städte Süd-Ame- rikas mit 60,000 E. (40 oder 80,000 geben Andere an), unter denen viele Fremde, am rechten Ufer des la Plata, der hier acht deutsche Meilen breit ist, ohne sichern Hasen, ist gut gebauet, hat mehre hübsche Straßen, vortreff- liche Gebäude und mildes Klima; viele wissenschaftliche Anstalten, z. B. eine Schule für Jurisprudenz, Sternwarte, Museum und Kabinete, Bibliothek und 17 Zeitungen; sehr wichtiger Handel mit Landesprodukten. Die Schiffe

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 77

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Sachsen. 77 Lombardei auf der Grenze zwischen Germanen und Romanen, Sachsen zwischen Ost- und Westeuropa, Nord- und Süddeutschland. Wie in Belgien wohnt */3 der Bevölkerung in den Städten. Oestlich von der Elbe wohnen gegen 50,000 Wenden. — 2,500,000 Lutheraner, 51,000 Katholiken u. a. — Das Land steht in Bezug auf geistige Bildung und Regsamkeit in erster Reihe unter den Kulturstaaten; allgemeine Volksbildung, treffliche Lehranstalten in allen Fächern. Die Kunstschätze Dresdens, die Bergakademie Freibergs, die Industrie Chemnitz', der Buchhandel, die Messen, die Universität Leipzigs haben europäischen Ruf. Der Bergbau ist seit Jahrhunderten mit Vorliebe getrieben. 1871 gewann man 58 Mill. Ctr. Steinkohlen, 12 Mill. Ctr. Braun- kohlen, namentlich um Zwickau und im plauenschen Grunde bei Dresden. Werth der Production des Metallbergbaues aus Silber, Blei, Zinn und Eisen betrug 1873: 12 Mill. Mark. Salz fehlt und wird von Preußen bezogen. Die Sandsteinbrüche an der Elbe lieferten 1870 gegen 5 Mill. Kubikfuß Bausteine. Ackerbau. 1/s der Bevölkerung treibt Ackerbau. Die frucht- barsten Gebiete liegen bei Meißen (Lommatzsch) und Leipzig. Im höheren Gebirge gedeihen nur Kartoffeln und Hafer; Flachs in der Lausitz, Obst und Wein im Elbthal. Die Waldung bedeckt fast 1/s des Landes. Viehzucht. Vor allem ist zu nennen die Schafzucht (Elektoral- wolle) hauptsächlich im leipziger Bezirk. Königliche Stammschäfereien ächter Merinos sind zu Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Rindvieh- zucht (vogtländer Rasse) findet man vorzüglich im Gebirge; Pferde in der Ebene. Bienenzucht gibts in der Lausitz. Die Industrie Sachsens ist hochberühmt seit alter Zeit. Hervor- zuheben ist der Maschinenbau und die Textilindustrie (Gewebe), namentlich im Gebiet von Zwickau; letztere umfaßt Baumwoll- spinnereien und -Webereien, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien, Streichgarnwebereien und Strumpfwirkereien, besonders bei Chemnitz. Damastweberei und Leinweberei treibt die Lausitz, Spitzenklöppelei das Erzgebirge. — Papierfabriken. — Spielwaaren fabricirt man in Seifen und Grünhainichen. — Meißen hat die erste und berühmteste Porzellanfabr. in Deutschland. — Die Strohflechterei beschäftigt 20,000 Menschen, die Cigarrenfabrication liefert 400 Mill. Cigarren. Uhren- fabr. blüht in Glashütte, Fabr. von Nähmaschinen und musikalischen Instrumenten in Dresden. Der Handel ist sehr bedeutend und vor allem begünstigt durch die leipziger Messen, sowie durch das immer mehr ausgebaute Eisen- bahnnetz. Die Elbschiffahrt ist sehr belebt. § 109. 4. Kreith a uptmannschaften. 1. Kreishauptmannschaft Dresden. Dresden, Fl., 196,000 E., weltberühmte Kunstschätze. Bank, Fabriken in Papier, künstl. Mineralwässern, Chocolade; Droguen-Appretur-Anstalt, Strohhutnäherei, Fabr. v. Blumen u. Schmuckfedern, Steingut. Maschinen, Gummiwaaren, Nähmaschinen, musikal. Instrumente, Kunsttischlerei, Brauereien. Kunstschule, Polytechnikum. The- odor Körner geb. 1792. Tharandt, Forstakademie. Fr eiberg, 24,000 E., berühmte Bergakademie (Werner). Schöner Dom mit der „goldenen Pforte". Leonische, echte und halbechte Gold- und Silbermanufaktur beschäftigt 1000

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 188

1880 - Dresden : Salomon
Anhang. Literarische Nachweise. Adriano Balbi, geb. 1782 in Venedig, gest. 1848. Werke: Abrege de geograpliie (Deutsch: Andree: Handbuch der politischen Erd- beschreibung. Eanabich: Handbuch des geographischen Wissens.) Johann Friedrich Blumenbach, geb. 1752 in Gotha, gest. 1840. Professor in Göttingen. Werke: Handbuch der vergleichenden Ana- tomie und Physiologie. Anders Celsius, geb. 1701 in Lund, gest. 1744. Werke: lieber die Wärmemessung. Gradmessung. Heinrich Wilhelm Dove, 1803—1879. Professor in Berlin. Werke: Meteorologische Untersuchungen. Die Verbreitung der Wärme in der nördlichen Hemisphäre. Klimatalogische Beiträge. Peter Anders Hansen, geb. 1795 in Tondern, gest. i879 als Director der Sternwarte Seeberg bei Gotha. Werke: Theorie der Sonnen- finsternissc. Theorie der Pendelbewegung mit Rücksicht auf die Ge- statt und Bewegung der Erde. Mondtafeln. Fr. Wil. Hörschel, geb. i 738 in Hannover, gest. 1822 in England. Werke: Heber den Bau des Himmels. Beschreibung des 40füßigen refleetirenden Teleskops. Alexander von Humboldt, 1769—1859. Auf allen Gebieten der Naturwissenschaften ein Pfadfinder des Geistes. Werke: Kosmos. Ansichten der Natur. Reisewerk. Johannes Kepler, 1571 — 1630. Werke: Kurzgefaßte Darstellung der Kopernikanischen Weltordnung. Harmonie der Welten. Opera omnia (edirt von Frisch). Nikolaus Kopernikus, 1473—1543 Werke: De orbium coelestium revoiutionibus. Isaak Newton, 1642 — 1727. Begründer der neuern Physik und physischen Astronomie. Werke: Philosophiae naturalis prineipia.

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 189

1880 - Dresden : Salomon
189 11. Oskar Peschel, Prof. in Leipzig, gest. 1876. Werke: Zeitalter der Entdeckungen. Geschichte der Erdkunde. Neue Probleme der ver- gleichenden Erdkunde. Völkerkunde. Physische Erdkunde (edirt von Gustav Leipoldt). 12. Claudius Ptolemäus, c. 150 v. Eh. Werke: Geographia (deutsch von Georgi in seiner „Alten Geographie"). Syntaxis oder Con- structio mathematica. 13. Karl Ritter, 1779—1859. Begründer der vergleichenden Erdkunde. Werke: Europa. Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen. Vorlesungen (edirt von Daniel). 14. Anders Adolf Retzius, geb. 1796 in Lund, gest. 1860 in Stockholm. Hervorragender Kraniolog. 15. Willibrord Snellius, 1591 in Lehden geb. und 1626 als Professor daselbst gest. Werke: Doctrinae triangulorum canonicae. 16. Franz Unger, geb. 1800 in Steiermark. Werke: Heber den Einfluß des Bodens auf die Verkeilung der Gewächse. Die Urwelt in ihren verschiedenen Bildungsperioden.

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 1

1880 - Dresden : Salomon
Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie für höhere Bildungsanstalten, insbesondere Schullehrer- Semiuarieu, sowie zum Selbstunterricht. Herausgegeben von Dr. Florens Winkler, früher Oberlehrer am k. Seminar zu Friedrichstadt-Dresden, gegenwärtig k. Bezirksschulinspector in Oschatz. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. Il. He Inste v. ■ Holzhausen b/Homberg (Üeg.-Jtiez. Cassel} --G?id-- Dresden, Hustav Satomon. 1380.
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