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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 82

1881 - Merseburg : Steffenhagen
82 gung, durch welche den.hussiten die Spendung des heiligen Abendmahls unter beiderlei Gestalt und die freie Predigt des Wortes Gottes zugestanden wurde. Als die Taboriten die Feindseligkeiten fortsetzten, erlitten sie durch die gemäßigte Partei der Calixtin er eine Niederlage, in der auch Procop der Große den Tod fand. §22. Martin Luther. (Luther's Jugend.) Luther l°. N°v.-,wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Bald i4pdjnacf) der Geburt des Knaben siedelte devvater, Hans Luther, ein armer, rechtschaffener Bergmann, nach dem benachbarten Städtchen Mansfeld über, wo er im Lause der Zeit in den Besitz zweier Schmelzöfen gelangte. Hier in Mansfeld empfing der junge Martin seine erste Schulbildung, und da er einen klaren Verstand zeigte, so bestimmte ihn der Vater zum Studieren. In seinem 14. Jahre kam er auf die lateinische Schule zu Magdeburg und von da nach Eisenach, wo er sich einen Teil seines Unters Halts durch Singen vor den Thüren verdienen mußte, bis ihn eine fromme Frau in ihr Haus und an ihren Tisch nahm. Mit dem 18. Jahre bezog er die Univer sität Erfnrt und widmete sich hier zunächst der Philosophie, d.ann auch dem Wunsche des Vaters gemäß der Rechtswissenschaft. Da traten Ereignisse ein, welche seinem Lebenswege eine ganz veränderte Richtung gaben. (Luther im Kloster.) Beim Besuch der Universitäts-Bibliothek hatte Luther auch die Bibel kennen gelernt, und die ernstesten Gedanken waren in seiner Seele rege geworden. In dieser Stimmung traf ihn der plötzliche Verlust seines liebsten Freundes Alexius, und bald nachher schlug auf der Reise der Blitz neben ihm in die Erde und betäubte ihn. Das erschien ihm als ein Fingerzeig des Himmels, sich fortan nur dem Dienste des Herren zu weihen, und er begab sich in das Augustine r kl oster zu Erfurt und wurde Mönch. Als solcher unterzog er sich mit der größten Bereitwilligkeit den niedrigsten Arbeiten und mühete sich ab mit Beten und Fasten und allen Werken der Andacht und Frömmigkeit. Aber keine Bußübung.vermochte ihm die Ruhe seiner Seele zu geben, die er so eifrig suchte. Da wies ihn ein alter Klosterbruder auf die Worte hin: „Ich glaube an eine Vergebung der Sünden"; und auch sein väterlicher Freund Johann Stanpitz, Vorsteher des Augustinerordens in Deutschland, tröstete ihn in ähnlicher Weise. Seitdem begann es Heller zu werden in seinem Innern, und die quälenden Zweifel, ob Gott ihm gnädig sein werde, verschwanden allmählich. (Luther als Professor in Wittenberg.) Drei Jahre war Luther im Erfurter Kloster, als ihn auf Staupitz' Vorschlag der Kurfürst Friedrich der Weise vonsachsen an seine eben gegründete Universität Wittenberg berief. Hier hielt er philosophische, bald auch theologische Vorlesungen, und zugleich wählte ihn der Rat der Staot zum Prediger' Im Jahre 1510 unternahm er

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 106

1881 - Merseburg : Steffenhagen
106 (Friedrich'« Sorge für Kunst und Wissenschaft.) Preußen verdankt der Regierung Friedrich's I, wie sich der neue König nannte, manches Schöne und Gute. Namentlich fanden Künste und Wissenschaften an ihm wie an seiner geistreichen Gemahlin stets die eifrigsten Förderer. In Halle gründete Friedrich eine neue Universität, an welcher der fromme August Hermann Franke, der Stifterdes Halle'schen Waisenhauses, wirkte, und in Berljn^die Akademie der Wissenschaften, deren erster Präsident der berühmte Philosoph Leibnitz wurde. Auch prachtvolle Werke der Kunst hinterließ er, so das verschönerte königliche Schloß, das Zeughaus und das Standbild des großenk urfürsten zu Berlin, sämtlich Schöpfungen des Baumeisters und Bildhauers Andreas Schlüter. (Der spanische Erbfolgekrieg.) Im Jahre 1700 starb der letzte König von Spanien aus dem Hause Habsburg, nachdem er Philipp von Anjou, den Enkel seiner ältesten Schwester und des Königs Ludwig Xiv von Frankreich zum Nachfolger bestimmt hatte. Kaiser Leopold I erhob als Habsburger und Gemahl der jüngeren Schwester des Dahingeschiedenen gegen diese Bestimmung Einspruch, und der spanische Erbfolgekrieg, an welchem sich die meisten europäischen Mächte beteiligten, brach aus. Auch Preußen focht, wie bereits erwähnt, auf Seite Oestreichs mit, und seine Truppen erwarben sich unter Führung des Fürsten Leopold von Dessau namentlich in der Schlacht bei Hoch städt in Baiern und bei Turin unsterblichen Ruhm. Nach fast 13 jährigen Kämpfen schloß Friedrich's I Nachfolger mit Frankreich den Frieden zu Utrecht, durch welchen ihin der Besitz eines Teiles von Geldern zugestanden wurde. Ein Jahr später machte Oestreich ebenfalls Frieden und erhielt in demselben die Habsburgischen Besitzungen in Italien und den Niederlanden, während Philipp von Anjou Kön ig von Spanien blieb. § 65. Friedrich Wilhelm I. ^Friedrich Wilhelm's Person-1713-—1740] Hchfeit.) Auf Friedrich I folgte sein einziger Sohn Friedrich Wilhelm I, ein Fürst von überaus herrischer Gemürsart, aber streng religiös und bürgerlich ehrbar, einfach in Tracht und Sitte und allem fremdländischen Wesen abhold. Lust und Liebe zu den Wissenschaften, Geschmack für Kunst und feinere Bildung blieben ihm unbekannt, und was nicht unmittelbar zur allgemeinen Wohlfahrt beitrug, erschien ihm überflüssig. Seine liebste Erholung fand er aus der Jagd und im „Tabakskollegium", wo man sich bei einer Pfeife und einem Glase Bier zwanglos unterhielt, und wo auch mancher derbe Spaß gemacht wurde. (Friedrich Wilhelm's Regieruug sthätigkeit.^ Gleich nach seiner Thronbesteigung entließ Friedrich Wilhelm die Mehrzahl der Hofbeamten, beschränkte die Einkünfte der hohen Staatsdiener

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 133

1881 - Merseburg : Steffenhagen
133 Karlsschule zu Stuttgart, wo er sich anfangs der Rechtswissenschaft, später der Arzeneikunde widmete. Die strenge militärische Zucht, die dort waltete, behagte ihm wenig, und die vorgeschriebenen Studien vermochten seinen hochsliegenden Geist nicht zu fesselu. Mit desto größerer Begierde las er die Werke der neueren Dichter, die er, weil sie in der Anstalt verboten waren, durch List sich zu verschaffen wußte. Im Alter von 22 Jahren erhielt er eine Anstellung als Militärarzt; doch die gehoffte Freiheit fand er nicht, man untersagte ihm sogar, seine Gedichte druk-keu zu lassen. Da faßte er den Entschluß, nach Mannheim zu entfliehen, wo seine „Räuber" mit großem Beifall aufgeführt worden waren. Allein der Leiter der dortigen Bühne ließ ihn in Not und Sorgen schmachten, und so folgte er mit Freuden einer Einladung der Frau von Wolzogen nach deren Gute Bauerbach'bei Meiningen. Jetzt rief man ihn zwar nach Mannheim zurück und stellte ihn als Theaterdichter an; da er sich aber auf's neue in seinen Erwartungen getäuscht sah, gab er die Stellung wieder auf. Im Jahre 1789 erhielt er einen Ruf als Professor der Geschichte an die Universität Jena, und nun durste er auch daran denken, seine Braut Charlotte von Lengeseld als Gattin heimzuführen. In Jena schrieb er den „Wallenstein", das „Lied von der Glocke" und die meisten seiner herrlichen Balladen, so die „Bürgschaft" den „Kampf mit demdrachen", den„Taucher", die „Kraniche desjbykus", den „Ring des Polykrates" und den „Graf von Habsburg". 1799 siedelte er nach Weimar über, wo er sich mit Göthe vorzugsweise dem Theater widmete und u. a. die „Jungfrau von Orleans" und kurz vor seinem im Jahre 1805 erfolgenden Hinscheiden „Wilhelm Tell" verfaßte. § 80. Friedrich Wilhelm Iv und das Jahr 1848. (Preußen nach dem Befreiungskriege.) Mit Besonnenheit, Mäßigung und Wohlwollen bildete Friedrich Wilhelm Iii die durch Stein und Hardenberg gegebenen staatlichen Grundlagen weiter aus. Darum bewahrte auch Preußen, als sich im Jahre 1830 in Frankreich und andern Ländern Aufstände erhoben, erfreulicherweise den inneren Frieden. 1833 gründete Friedrich Wilhelm mit der Mehrzahl der deutschen 'Fürsten den Zollverein, durch welchen die so lästigen und den Handel und Verkehr erschwerenden Zollschranken beseitigt wurden. Um den alten Zwiespalt zwischen Lutheranern und Reformierten auszugleichen, vereinigte der König durch die Union die beiden einander so nahestehenden Religionsgemeinschaften zu einer großen evangelischen Landeskirche. riebt ich Wilhelm Iv und die Revolution in Preußen.) Am 7.Juni 1840 starb Friedrich Wihelm Iii, und ihm folgte sein Sohn, der geistvolle und hochgebildete Friedrich Wilhelm Iv,[1840—1861

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 132

1881 - Merseburg : Steffenhagen
132 französische Hauptstadt. Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, nutzte sich aber zu Rochefort den Engländern ergeben, die ihn nach der Insel St. Helena brachten, wo er infolge des ungewohnten Klimas und des Mangels an Thätigkeit am 5. Mai 1821 starb. Frankreich wurde im zweiten Pariser Frieden gezwungen, über 500 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen, bis zu deren Abtragung 150000 Mann fremde Truppen zu unterhalten und einige ehemalige deutsche Gebiete herauszugeben. (Der Wiener Kongreß.) Noch während des Krieges waren auch die Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Abschluß gediehen. Preußen wurde für seine großen Opfer durch die Zurückgabe aller vor dem Tilsiter Frieden besessenen Länder, mit Ausnahme eines Teiles von Polen sowie Ansbach und Bayreuth's, durch die Hälfte des Königreichs Sachsen und durch ausgehnte Gebiete zu beiden Seiten des Rheins entschädigt. An Stelle des alten deutschen Reiches trat der deutsche Bund, dessen Glieder volle Souveränität erhielten und sich zum gegenseitigen Schutze wider äußere Feinde verpflichteten. Im September desselben Jahres ftifteteten die Monarchen von Rußland, Oestreich und Preußen zur Aufrechthaltung der Ordnung und des Friedens in Europa und zum Wohle ihrer Länder und Völker den „heiligen Bund". § 79. Göthe und Schiller. (Göthe.) Während die Geschicke unseres Vaterlandes im tiefen Dunkel lagen, glänzten am deutschen Dichterhimmel die beiden hellsten Sterne, die je an demselben aufgegangen sind: Göthe und Schiller. Johann Wolfgang von Göth e wurde am 28. August 1749 zu Frankfurta. M. geboren, wo sein Vater die Stelle eines kaiserlichen Rates bekleidete. In seinem 16. Jahre bezog er die Universität Leipzig und später die Universität Straß bürg, um die Rechtswissenschaft zu studieren. Nach vollendeten Studien arbeitete er eine Zeit lang an dem Reichskammergericht zu Wetzlar und verlebte dann drei Jahre im elterlichen Hause zu Frankfurt. Schon damals begann sich die Aufmerksamkeit von ganz Europa auf den jungen Dichter zu lenken, und der Herzog Karl August berief ihn an seinen Hof nach Weimar, dem Sammelplatz der größten Geister jener Tage. Hier entstand das gewaltige Drama „F a u st" die reizende Idylle „Hermann und Dorothea", die Tierfabel „Reinecke Fuchs" und eine Reihe von Liedern und Balladen, wie „Erlkönig" und der „Sänger". Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Göthe in stiller Zurückgezogenheit, geistig frisch und thätg bis ins höchste Alter. Er starb 1832 mit den Worten: „Mehr Licht!" (Schiller.) Friedrich von Schiller wurde am 10. November 1759 zu M arbach in Schwaben geboren. Als Sohn eines würtembergischen Hauptmanns kam er aus die herzogliche

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 77

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Sachsen. 77 Lombardei auf der Grenze zwischen Germanen und Romanen, Sachsen zwischen Ost- und Westeuropa, Nord- und Süddeutschland. Wie in Belgien wohnt */3 der Bevölkerung in den Städten. Oestlich von der Elbe wohnen gegen 50,000 Wenden. — 2,500,000 Lutheraner, 51,000 Katholiken u. a. — Das Land steht in Bezug auf geistige Bildung und Regsamkeit in erster Reihe unter den Kulturstaaten; allgemeine Volksbildung, treffliche Lehranstalten in allen Fächern. Die Kunstschätze Dresdens, die Bergakademie Freibergs, die Industrie Chemnitz', der Buchhandel, die Messen, die Universität Leipzigs haben europäischen Ruf. Der Bergbau ist seit Jahrhunderten mit Vorliebe getrieben. 1871 gewann man 58 Mill. Ctr. Steinkohlen, 12 Mill. Ctr. Braun- kohlen, namentlich um Zwickau und im plauenschen Grunde bei Dresden. Werth der Production des Metallbergbaues aus Silber, Blei, Zinn und Eisen betrug 1873: 12 Mill. Mark. Salz fehlt und wird von Preußen bezogen. Die Sandsteinbrüche an der Elbe lieferten 1870 gegen 5 Mill. Kubikfuß Bausteine. Ackerbau. 1/s der Bevölkerung treibt Ackerbau. Die frucht- barsten Gebiete liegen bei Meißen (Lommatzsch) und Leipzig. Im höheren Gebirge gedeihen nur Kartoffeln und Hafer; Flachs in der Lausitz, Obst und Wein im Elbthal. Die Waldung bedeckt fast 1/s des Landes. Viehzucht. Vor allem ist zu nennen die Schafzucht (Elektoral- wolle) hauptsächlich im leipziger Bezirk. Königliche Stammschäfereien ächter Merinos sind zu Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Rindvieh- zucht (vogtländer Rasse) findet man vorzüglich im Gebirge; Pferde in der Ebene. Bienenzucht gibts in der Lausitz. Die Industrie Sachsens ist hochberühmt seit alter Zeit. Hervor- zuheben ist der Maschinenbau und die Textilindustrie (Gewebe), namentlich im Gebiet von Zwickau; letztere umfaßt Baumwoll- spinnereien und -Webereien, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien, Streichgarnwebereien und Strumpfwirkereien, besonders bei Chemnitz. Damastweberei und Leinweberei treibt die Lausitz, Spitzenklöppelei das Erzgebirge. — Papierfabriken. — Spielwaaren fabricirt man in Seifen und Grünhainichen. — Meißen hat die erste und berühmteste Porzellanfabr. in Deutschland. — Die Strohflechterei beschäftigt 20,000 Menschen, die Cigarrenfabrication liefert 400 Mill. Cigarren. Uhren- fabr. blüht in Glashütte, Fabr. von Nähmaschinen und musikalischen Instrumenten in Dresden. Der Handel ist sehr bedeutend und vor allem begünstigt durch die leipziger Messen, sowie durch das immer mehr ausgebaute Eisen- bahnnetz. Die Elbschiffahrt ist sehr belebt. § 109. 4. Kreith a uptmannschaften. 1. Kreishauptmannschaft Dresden. Dresden, Fl., 196,000 E., weltberühmte Kunstschätze. Bank, Fabriken in Papier, künstl. Mineralwässern, Chocolade; Droguen-Appretur-Anstalt, Strohhutnäherei, Fabr. v. Blumen u. Schmuckfedern, Steingut. Maschinen, Gummiwaaren, Nähmaschinen, musikal. Instrumente, Kunsttischlerei, Brauereien. Kunstschule, Polytechnikum. The- odor Körner geb. 1792. Tharandt, Forstakademie. Fr eiberg, 24,000 E., berühmte Bergakademie (Werner). Schöner Dom mit der „goldenen Pforte". Leonische, echte und halbechte Gold- und Silbermanufaktur beschäftigt 1000

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 188

1880 - Dresden : Salomon
Anhang. Literarische Nachweise. Adriano Balbi, geb. 1782 in Venedig, gest. 1848. Werke: Abrege de geograpliie (Deutsch: Andree: Handbuch der politischen Erd- beschreibung. Eanabich: Handbuch des geographischen Wissens.) Johann Friedrich Blumenbach, geb. 1752 in Gotha, gest. 1840. Professor in Göttingen. Werke: Handbuch der vergleichenden Ana- tomie und Physiologie. Anders Celsius, geb. 1701 in Lund, gest. 1744. Werke: lieber die Wärmemessung. Gradmessung. Heinrich Wilhelm Dove, 1803—1879. Professor in Berlin. Werke: Meteorologische Untersuchungen. Die Verbreitung der Wärme in der nördlichen Hemisphäre. Klimatalogische Beiträge. Peter Anders Hansen, geb. 1795 in Tondern, gest. i879 als Director der Sternwarte Seeberg bei Gotha. Werke: Theorie der Sonnen- finsternissc. Theorie der Pendelbewegung mit Rücksicht auf die Ge- statt und Bewegung der Erde. Mondtafeln. Fr. Wil. Hörschel, geb. i 738 in Hannover, gest. 1822 in England. Werke: Heber den Bau des Himmels. Beschreibung des 40füßigen refleetirenden Teleskops. Alexander von Humboldt, 1769—1859. Auf allen Gebieten der Naturwissenschaften ein Pfadfinder des Geistes. Werke: Kosmos. Ansichten der Natur. Reisewerk. Johannes Kepler, 1571 — 1630. Werke: Kurzgefaßte Darstellung der Kopernikanischen Weltordnung. Harmonie der Welten. Opera omnia (edirt von Frisch). Nikolaus Kopernikus, 1473—1543 Werke: De orbium coelestium revoiutionibus. Isaak Newton, 1642 — 1727. Begründer der neuern Physik und physischen Astronomie. Werke: Philosophiae naturalis prineipia.

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 189

1880 - Dresden : Salomon
189 11. Oskar Peschel, Prof. in Leipzig, gest. 1876. Werke: Zeitalter der Entdeckungen. Geschichte der Erdkunde. Neue Probleme der ver- gleichenden Erdkunde. Völkerkunde. Physische Erdkunde (edirt von Gustav Leipoldt). 12. Claudius Ptolemäus, c. 150 v. Eh. Werke: Geographia (deutsch von Georgi in seiner „Alten Geographie"). Syntaxis oder Con- structio mathematica. 13. Karl Ritter, 1779—1859. Begründer der vergleichenden Erdkunde. Werke: Europa. Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen. Vorlesungen (edirt von Daniel). 14. Anders Adolf Retzius, geb. 1796 in Lund, gest. 1860 in Stockholm. Hervorragender Kraniolog. 15. Willibrord Snellius, 1591 in Lehden geb. und 1626 als Professor daselbst gest. Werke: Doctrinae triangulorum canonicae. 16. Franz Unger, geb. 1800 in Steiermark. Werke: Heber den Einfluß des Bodens auf die Verkeilung der Gewächse. Die Urwelt in ihren verschiedenen Bildungsperioden.

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 1

1880 - Dresden : Salomon
Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie für höhere Bildungsanstalten, insbesondere Schullehrer- Semiuarieu, sowie zum Selbstunterricht. Herausgegeben von Dr. Florens Winkler, früher Oberlehrer am k. Seminar zu Friedrichstadt-Dresden, gegenwärtig k. Bezirksschulinspector in Oschatz. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. Il. He Inste v. ■ Holzhausen b/Homberg (Üeg.-Jtiez. Cassel} --G?id-- Dresden, Hustav Satomon. 1380.

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 107

1827 - Erlangen : Heyder
10? — \ Böhmen, Mähren, Stücke von Schlesien und Polen und ganz Pannonien sich ausbreitendes Großmährisches Reich gründete, welches aber den deutschen Königen und den Ungern erlag, einer Finnischen Völkerschaft, welche allmählig Pannonien besetzte, und sich um des Schreckens willen gern mit den frühern Hunnen ver- wechseln ließ. Unter Stephan dem Heiligen, einem Nachkommen Arpads, ließen sie sich taufen, nachdem sie Deutschland, Italien und Griechenland wegen ihrer kriegerischen Räuberzüge sehr gefährlich geworden wa- ren. Auch der Staat von Polen bildete sich unter Herzogen (später Königen) aus dem Hause des fabel- haften Lech und des Bauers Piasi, allmähllg zu einem größeren Slavensiaate. Unter den Asiatischen Reichen hatte das arabi- sche Ehalifat zu Bagdad eben seine glänzendste Periode . unter Al-Mansur, Harun-al Raschid und Al-Mamun. Bald aber fing es an, als der religiös-kriegerische Geist allmählig erlosch, sich zu theilen, dadurch zu schwächen, und endlich mächtigen Feinden, wie den Türken (Chazaren, Osmanen, Seldschucken sind Na- men verschiedener Horden derselben) zu erliegen. Lei- der bildeten sich die Ehalifen eine Leibwache aus ihnen, die, wie die römischen Prätorianer, ihre Herren despor tlsirten; ja die Emir-al Omrah, die türkischen Mini- ster der Ehalifen, machten sich, wie die Majoresdomus, in ihrer Würde erblich, und ihre Herren zu Sklaven ihrer Gebote. Von 5l) Fürsten der Gläubigen sind 23 gewaltsam umgekommen, theils durch schnelle Er- mordung, theils indem man sie verhungern ließ, oder einmauerte o^er in Eisqruben warf. Wichtiger als die Menge von Herrscherfamilien der Araber, die ne- b n einander in Asien. Afrika und Spanien herrsch- ten, ist die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren sich die Araber jenes Zeitraums erfreueten. Erklärte doch der große Mamun: daß das Glück eines Vol- kes nur in der Aufklärung bestehe! Diesem Grundsätze getreu, wurden arabische Akademien, Universitäten, bei jeder Moschee eine Schule, selbst in kleinern Städ, _ ten Bibliotheken errichtet. Man baute Kranken- häuser, Laboratorien für die Chemiker und Aerzte,
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