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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 186

1884 - Leipzig : Weber
186 . Drittes Hauptstück. Die neue Zeit. Jan. 1756] den Vertrag zu Westminster, den Friedrich in der Hoffnung einging, dadurch den Frieden in Deutschland zu bewahren und Rußland vom Kriege abzuhalten. Aber sofort schloß Frankreich Mai] gegen die bessre Einsicht der Minister zu Versailles ein Bündnis mit Österreich und der gemeinschaftliche Angriff Österreichs und Rußlands auf Preußen ward auf das Frühjahr 1757 festgesetzt. Aber Friedrich, durch seine Spione von diesen Anschlägen genau unterrichtet, war wachsam. Als Maria Theresia ihm das Versprechen, ihn weder in diesem noch dem folgenden Jahre anzugreifen, verweigerte, sah er die einzige Rettung darin, dem erdrückenden Angriffe zuvorzukommen. § 99. Der siebenjährige Land- und Seekrieg 1756—63. Ohne Kriegserklärung plötzlich in Sachsen einfallend zwang Friedrich das im Lager bei Pirna ausgehungerte, durch Brühls Mißwirtschaft verwahrloste sächsische Heer, nachdem er die Österreicher unter 1. Oct.] Brown bei Lobositz zurückgedrängt, zur Ergebung und bemächtigte sich des militärisch wie durch seine Hilfsquellen wichtigen Landes; aber die Ausdauer der Sachsen hatte Österreich Zeit zur Rüstung verschafft. Auch Frankreich und Schweden traten nun dem Bündnis gegen Friedrich bei und das Reich beschloß Execution gegen den Friedbrecher, aus dessen Seite außer England nur wenige kleine Reichsfürsten standen. Friedrich drang in Böhmen cm, errang 6. Mai 1757] bei Prag einen, auch durch Schwerins Fall, teuer erkauften Sieg und belagerte Prag, aber statt, wie er gehofft, durch einen zweiten entscheidenden Schlag gegen das an der Oberelbe unter Daun sich sammelnde Entsatzheer das Schwert seiner Feinde in die 18.Juni] Scheide zurückzustoßen, wendete sich bei Collin das Schlachtenglück zum erstenmal gegen ihn. Eilig mußte er Böhmen räumen; und nun drang von allen Seiten die ungeheure Übermacht der Feinde auf den Besiegten ein. Die Österreicher ergossen sich über 30. Aug.] Schlesien, in Ostpreußen, bei G r o ß j ä g e rn d o r f, vernichteten die Russen unter Aprapn das kleine Corps Lehwalds, die Schweden fielen in Pommern ein, der unfähige Herzog von Cumberland löste nach einem Gefecht gegen die Franzosen bei Hastenbeck durch die 8. Sept.] schimpflichekapitulation von Kloster Seeven das hannoversche Heer aus, ein zweites französisches Heer unter dem Prinzen Soubise und die Reichsarmee näherten sich zur Befreiung Sachsens, Haddiks Kroaten brandschatzten Berlin. Friedrich schien unrettbar verloren, da zog sich Apraxin aus Rücksicht auf Elisabeths Erkrankung und. des Thronfolgers Peter bekannte Begeisterung für Friedrich zurück,

2. Allgemeine Weltgeschichte - S. 187

1884 - Leipzig : Weber
Zweite Periode. Vom westfäl. Frieden bis zur französ. Revolution. 187 der große König selbst aber erhob sich mit Löwenmut gegen die umzingelnden Feinde, jagte bei Roßbach, dem Ruhmestag [5. Nov. Seidlitz', Soubise und die Reichsarmee in schimpfliche Flucht, eilte dann nach Schlesien, wo nach Winterseldts Fall bei Moys Schweidnitz und nach der Gefangennahme seines Schwagers, des Herzogs von Braunschweig-Bevem, selbst Breslau verloren gegangen war, und entriß es mit seinem kleinen Heere, das unter seiner Führung längst verlernt hatte die Gegner zu zählen, durch den glorreichen Sieg bei Lenthen, den dreifach überlegenen [5. Dec. Österreichern. Ganz Deutschland empfand die Züchtigung des französischen Übermuts als eine Erlösung. Bewundernd schaute Europa auf den Helden, im Einklang mit dem Enthusiasmus des britischen Volks verwarf der Minister Will. Pitt die Konvention von Seeven, verpflichtete sich zu Subsidien und erhielt von Friedrich als Feldherrn des hannöverschen Heeres den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der fortan Friedrichs Flanke gegen die Franzosen wirksam deckend seine Ruhmesbahn mit den Siegen bei Cre- [1758 feld und Minden eröffnete. Während Friedrich Schweidnitz ein- [1759 nahm, dann aber von Laudon zur Aufhebung der Belagerung von Olmütz und zum Rückzug aus Mähren gezwungen wurde, drangen zwar die Russen unter Fermor nach Bestucheffs Sturz bis an die Oder vor, aber Friedrichs Sieg bei Zorndorf befreite [25. Aug. das Land von ihren barbarischen Verwüstungen und vereitelte ihre Verbindung mit den Österreichern. Nach Sachsen eilend entsetzte er das belagerte Dresden, aber durch den Überfall bei Hochkirch [14. Oct. brachte ihm Daun einen schweren Verlust bei. Mehr und mehr zehrte der ungleiche Kampf die Kräfte des Königs auf, seine alten Kerntruppen lagen aus den Schlachtfeldern, die Tüchtigkeit seines Heeres nahm ab, der Erschöpfung seiner Hülfsmittel half die Prägung schlechten Geldes und die Aussaugung Sachsens nur notdürftig ab. Aus den Unglücksfällen des Jahres 1759, Wedels Niederlage bei [23. Juli Kay, der überaus blutigen Schlacht bei Kuunersdorf, [12. Aug. wo den schon über Soltikow gewonnenen Sieg Laudons Ankunft in die schwerste Niederlage verwandelte, dem unersetzlichen Verlust von Dresden und der Gefangennahme des Generals Fink bei Maxen rettete nur noch die Uneinigkeit zwischen Russen [20. Nov. und Österreichern. Um das durch Laudons Sieg über Fouquö bei Landshut verlorne Schlesien wiederzuerobern mußte [23. Juni 1760 Friedrich Sachsen preisgeben, und wenn er sich auch durch den schönen Sieg bei Li eg ui tz über Laudon aus der Umzinglung [8. Oct.

3. Allgemeine Weltgeschichte - S. 188

1884 - Leipzig : Weber
188 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit. durch Daun und die Russen Befreite, so mußte er doch ruhig mit ansehen, wie Österreicher und Nüssen in die Mark einbrachen und selbst Berlin plünderten; die Blutige von Zieten gewonnene Schlacht 3. 4. Nov.] Bei Torgau erkämpfte ihm nur Winterquartiere in Sachsen. Der Überzahl und dem Mißgeschick erliegend, Blieb Friedrich dock-entschlossen nie einen andern als einen ehrenvollen Frieden zu 1761] schließen. Während sein Bruder, Prinz Heinrich, Sachsen deckte, er selbst sich in dem Lager von Buuzelwitz auf die Verteidigung beschränken mußte, bemächtigte sich Laudon nach der Überrumpelung von Schweidnitz Oberschlesiens, eroberten die Russen Colberg und einen Teil Pommerns, England entzog ihm nach Georgs Iii. Thronbesteigung die Hülfsgelder. Aus dieser ver- zweifelten Lage rettete ihn der Tod der Kaiserin Elisabeth, ihr Nach-Jan. 1762] folger Peter Iii. schloß sofort Frieden, bald auch Bündnis mit Preußen, auch Schweden entsagte dem Kriege und obgleich nach Peters baldigem Sturze seine Gemahlin Katharina Ii. ihre Truppen zurückrief, so gelang es Friedrich doch, nachdem er Schweidnitz 21. Juli] wiedergenommen und Dann bei Burkersdorf zurückgedrängt, Schlesien größtenteils wiederzuerobern, indes Prinz Heinrich 29. Oct.] durch den Sieg bei Freiberg Sachsen von Reichstruppen und Österreichern säuberte. Gleich unglücklich wie zu Lande kämpfte gleichzeitig Frankreich zur See. Zwar ging anfangs Minorat den Engländern verloren, aber Will. Pitt, den die Stimme des Volks gegen den Willen des Königs an die Spitze der Regierung rief, bewirkte einen vollständigen Umschwung. Wolfs Sieg bet Quebec entschied die 1759] Eroberung von Canada durch die Engländer, bei Lagos und Quiberon mußte sich die französische Flagge vor der britischen senken, in Vorderindien legte gleichzeitig Rob. Clive mit dem 1756] siegreichen Gefecht bei Plassey, in welchem er den Nabob von Bengalen schlug, den Grund zu der ausgebreiteten Herrschaft der englisch-ostindischen Compagnie, und als sich Spanien von Choisenl 1761] durch den bourbouischen Hausvertrag zu Frankreichs Bundesgenossen machen ließ, erlitt auch dieses die schwersten Verluste. Die Erschöpfung der Finanzen, die Vernichtung ihrer Flotten io. Febr. 1763] und der Verlust ihrer Kolonieen zwang beide den Frieden Zu Paris zu schließen, durch welchen Frankreich Canada, die Inseln im St. Lorenzbusen und mehrere kleine Antillen, Spanien Florida an England abtrat. Der Beendigung des Seekriegs folgte, da Maria Theresia die Hoffnung auf die Wiedereroberung Schlesiens

4. Allgemeine Weltgeschichte - S. 254

1884 - Leipzig : Weber
254 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit. des Bundes anheimstellte, faßte Preußen als einen Bruch des Gasteiner Vertrags aus, es ließ daher seine Truppen wieder in Holstein einrücken, worauf die Österreicher dasselbe räumten, und als aus Österreichs Antrag der Bundestag mit 6 gegen 9 Stimmen 14. Juni 1866] die Mobilisierung der außerpreußischen Bundestruppen beschloß, erklärte Preußen den bisherigen Bundesvertrag für gebrochen und erloschen. Auf den abschläglichen Bescheid der preußischen 15. Juni] Sommation vonseiten Hannovers und Sachsens rückten schon tags darauf preußische Truppen in beiden Ländern ein; die Sachsen stießen zu dem österreichischen Hauptheere, das sich unter Benedek in Böhmen sammelte, der blinde König Georg von Hannover zog sich mit seiner Armee gegen den Thüringer Wald, hin den Baiern die Hand zu reichen, die unter ihrem Prinzen Karl am Main standen, nachdem ihnen durch den Einmarsch der Preußen in Kurhessen der Weg zum 7. Bundesarmeecorps verlegt worden war, welches bei Frankfurt Prinz Alexander von Hessen befehligte. Aber durch das 27.Juni] Gefecht bei Langensalza wurden die Hannoveraner zum Stehen gebracht, worauf König Georg, von allen Seiten umzingelt, so. Juni] kapitulierte. In drei großen Säulen drang das preußische Hauptheer nach dem von Moltke entworfenen Plane in Böhmen ein, die Infanterie mit dem Zündnadelgewehr bewaffnet. Die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und die Armee des Prinzen Friedrich Karl, der über Zittau gegangen war, bewerkstelligten 26.-29. Juni] nach den glücklichen Gefechten bei Hühnerwasser, Podol, Liebenau, Müucheugrätz und Gitschin ihre Vereinigung und nötigten dadurch Clam-Gallas die Jser auszugeben. Kronprinz Friedrich Wilhelm bahnte sich mit der zweiten Armee 27.-30. Juni] durch die Gefechte bei Trauteuau, Nachod, Skalitz und Schweinschädel den Weg aus den Engpässen des Riesengebirges nach Böhmen, worauf Benedek seine geschwächten und entmutigten Corps bei Königgrätz konzentrierte. König Wilhelm, der mit Moltke und Bismarck in Gitschin eingetroffen war, übernahm 3. Juli] nun persönlich den Oberbesehl. Die Schlacht bei Königgrätz, lange schwankend, wurde durch das Erscheinen des Kronprinzen in Beuedeks rechter Flanke zugunsten der Preußen entschieden. Der Rückzug der Österreicher artete in Flucht aus, am 22. standen die Preußen vor Wien und Preßburg, als eine Waffenruhe die Operationen unterbrach. In solcher Bedrängnis trat Kaiser Franz Joseph, obgleich die Italiener, da General Lamarmora, der

5. Allgemeine Weltgeschichte - S. 112

1884 - Leipzig : Weber
112 Zweites Hauptstück. Das Mittelalter. Böhmen, das er durch Hereinziehung von deutschen Ansiedlern, von Handwerkern und Künstlern, durch Anlegung von Ortschaften, Hebung des Anbaues und Gewerbfleißes und Verschönerung der Hauptstadt Prag, endlich durch die folgenreiche Gründung der 1348] ersten deutschen Universität daselbst zu dem blühendsten Lande des ganzen Reiches machte. 1378-1400] Dem schon bei Karls Iv. Lebzeiten zum Nachfolger-erwählten Wenzel vermachte derselbe Böhmen und Schlesien, während den jüngeren Söhnen Sigismund Brandenburg, Johann die Lausitz, den Vettern Jobst und Procop Mähren zugeteilt wurden. Nicht ohne Einsicht aber ohne Charakter sah sich Wenzel durch Launenhaftigkeit und Jähzorn bald in Zwist nicht bloß mit seinen Verwandten sondern auch mit dem Adel und Klerus Böhmens, namentlich mit dem Erzbischof von Prag verwickelt, dessen Generalvicar Johann von Pomnk er in der Moldau ertränken ließ, und zuletzt sogar von Aufstand bedroht und der Freiheit beraubt, so daß er sich auch bei größerer Geneigtheit nicht um das Reich hätte kümmern können. Vom Könige im Stich gelassen, mußten daher die kleineren Reichsstände selbst auf Schutz gegen mächtigere Feinde Bedacht nehmen. Das Selbstbewußtsein der Städte, die sich durch Aufnahme von Pfahlbürgern verstärkten, war hoch gestiegen, seitdem die Zünfte den Sieg über die patriäscheu Geschlechter und damit Anteil am Stadtregiment errungen hatten. Nach dem Beispiele der benachbarten Schweizer entstand der schwäbische Städtebund zur Erhaltung des Landfriedens und zur Abwehr des Adels, der sich ebenfalls in Bündnisse zusammen-that und die Städte befehdete. Um den Bund der oberdeutschen Städte mit den Schweizern, bereit Eidgenossenschaft sich durch Beitritt von Luzern, Bern, Zürich, Glarus und Zug erweitert hatte, zu sprengen, zog Herzog Leopolb Iii. von Österreich mit der 1386] Blüte der Ritterschaft aus, erlag aber bei Sempach den Streichen der Eidgenossen, die ihre Freiheit durch einen zweiten Sieg bei 1388] Näfels sicherten. Den entgegengesetzten Ausgang nahm der Städtekrieg in Oberdeutschland. Obgleich anfangs bei Reutlingen siegreich, erlitten die schwäbischen Städte bei Döffingen durch ihren erbittertsten Feind, den Grasen Eberhard den Grein er von Würtemberg, eine Niederlage und mußten, da auch die rheinischen bei Worms durch den Pfalzgrafen, die fränkischen durch die Bischöfe und den Landgrafen von Nürnberg geschlagen wurden, ihren Bund auslösen. Zu der Verwirrung des Reichs gesellte sich die die Christen-

6. Allgemeine Weltgeschichte - S. 183

1884 - Leipzig : Weber
Zweite Periode. Vom wcstfäl. Frieden bis zur französ. Revolution. 183 Schlesien, indem er diesen Gewaltschritt durch die seit der Rückgabe des Schwiebuser Kreises wieder in Kraft getretenen Anrechte seines Hauses an die Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlan, sowie an Jägerndors rechtfertigte. Die heftig ausgebrachte Maria Theresia jedoch, noch ohne Kenntnis von den sie umdrohenden Gefahren, verwarf seine Anerbietungen, allein ihr General Neipperg wurde bei Mollwitz durch die Unerschütterlich^ des preußischen [10. Apr. 1741 Fußvolks von Schwerin geschlagen. Der österreichische Erbsolgekrieg 1741—48. Wie der Sieg bei Mollwitz dem kleinen Preußen die Achtung der auswärtigen Mächte verschaffte, so erweckte er auch Maria Theresieu ringsum neue Feinde. Während Friedrich sich am liebsten unter englischer Vermittelung mit ihr vertragen hätte, um Frankreichs Einmischung zu verhüten, erkaufte der gefügigere Kurfürst Karl Albrecht von Baiern die Unterstützung seiner angeblichen, jedoch nie aufgegebenen Erbansprüche und seiner Kaiserwahl von Frankreich, wo die Partei Belleisle die Auslösung der österreichischen Monarchie anstrebte, und von Spanien in dem Vertrage zu Nymphenburg und entwürdigte sich dadurch zum Spielball der französischen Politik; auch der Kurfürst von Sachsen, Gemahl einer Tochter Kaiser Josephs, trat bei. Ein bairisch-französisches Heer drang in Österreich ein, der Kurfürst ließ sich huldigen, England wurde durch ein Hannover bedrohendes französisches Heer, Rußland durch die Kriegserklärung Schwedens von Unterstützung Maria Theresias abgehalten. Aus dieser Not rettete diese teils das aus Paris an Karl Albrecht ergangene Gebot, seinen Heereszug, statt ihn gegen Wien fortzusetzen, ans Prag zu richten, teils die Treue der Ungarn, die sich begeistert für ihre junge, schöne und bedrängte Königin erhoben. Zu derselben Zeit, wo der Kurfürst von Baiern in Frankfurt als Kaiser [1742 -45 Karl Vii. gekrönt wurde, fiel sein ganzes Land in die Hände der Österreicher. Auch Friedrich sah sich durch Prinz Karl von Lothringen zum Rückzug aus Mähren gezwungen, aber sein Sreg [17. Mai 1742 bei Chotusitz überzeugte Maria Theresia von der Notwendigkeit, sich mit diesem gefährlichsten Gegner um das Opfer des größten Teils von Schlesien und der Grafschaft Glatz im Frieden zu Breslau zu vertragen, um ihre ganze Kraft gegen ihre übrigen Feinde wenden zu können. Mitten im Winter vertrieb Karl von Lothringen die von Belleisle schlecht geführten Franzosen aus Böhmen, §cheven-hüller den armseligen Kaiser abermals aus Baiern, England und die Niederlande vereinigten ihre Waffen zum Schutz der pragmatischen

7. Allgemeine Weltgeschichte - S. 184

1884 - Leipzig : Weber
134 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit. Sanction, König Georg Ii. von England besiegte in Person die 24.Juni 1743] Franzosen unter Noailles bei Dettingen und in dem 13. Sept.] Bündnis zu Worms gewährleisteten England und Sardinien, bald auch Sachsen, Maria Theresien den Besitzstand von 1739. Für Friedrich Grund genug, für die Sicherheit seiner neuen Eroberung besorgt zu werden und mit Kurpfalz, Hessen-Kassel und Frankreich die Union zu Frankfurt „zum Schutz des Kaisers und der Reichsverfassung" zu schließen. Zweiter schlesischer Krieg 1744—45. Mit 80000 Mann brach Friedrich in Böhmen ein, aber die geschickten Manöver Karls von Lothringen, zu welchem 22 000 Sachsen stießen, Mangel und das Ausbleiben der Franzosen nötigten ihn zum verlustvollen April 1745] Rückzüge nach Schlesien, der Friede zu Füssen, den nach Karls Vii. Tode dessen Sohn mit Maria Theresia zu schließen 1745-65] eilte, und die Kaiserwahl ihres Gemahls Franz I. machten seinen ursprünglichen Plan, nach Trennung der Kaiserwürde von Österreich mit Baiern vereint selbst die Vormacht Deutschlands zu bilden, 4. Juni] undurchführbar. Dagegen sicherten seine Siege bei Hohen -30. Sept.] friedberg und Soor ihm aufs neue Schlesien, und nach-15. Der.] dem Leopolds von Dessau Sieg über die Sachsen bei Kesselsdors den Plan eines großen kombinierten Angriffs der Österreicher und Sachsen aus die Mark vereitelt hatte, erneuerte der 25. Tec.^ unter Englands Vermittelung geschlossene Friede zu Dresden den zu Breslau und Friedrich erkannte Franz I. als Kaiser an. Nur das Haus Bourbon blieb noch in Waffen gegen England und Österreich. Jenes beschäftigte Frankreich durch eine Landung des Prätendenten Karl Eduard Stuart in Schottland, die jedoch 1746] durch dessen Niederlage bei Cullodeu abgewehrt wurde, in den Niederlanden war es ein Deutscher, der Marschall Moritz von Sachsen, ein Sohn Augusts des Starken, der, bei Fontenai, Ranconx, Laffeld und Maastricht, zuerst wieder den Sieg an die französischen Waffen fesselte; da aber der Seekrieg für Frankreich um so unglücklicher verlies, so bequemte es sich, im Innern tief erschöpft, gegen Rückgabe seiner überseeischen Besitzungen, zum Frieden zu Aachen, zum erstenmale ohne eine Gebietserwerbung zu machen. Österreich hatte den Bestand seiner Macht aufrecht erhalten und überließ nur dem Jnfanten Philipp Parma, Piacenza und Gnastalla als zweite spanische Secundogenitur, die See beherrschte England. § 98. Die Friedenszeit von 1748—56. Erfüllt von dem Bewußtsein, daß er der erste Diener seines Staates sei, strengte sich

8. Allgemeine Weltgeschichte - S. 203

1884 - Leipzig : Weber
Dritte Periode. Vom Beginn der französischen Revolution rc. 203 Anbrauchbar erwiesen, ging ihnen ganz Belgien wieder verloren. Mainz wurde von den Preußen erobert. Gerade da aber [23. Juli 1793 löste sich der Bund zwischen den deutschen Großmächten. Es wurde offenbar, daß sowohl der österreichische Minister Thu gut als auch, nach Befriedigung der eignen Ansprüche, Katharina Ii. der Vergrößerung Preußens in Polen entgegenarbeiteten; die Zwietracht zwischen dem Herzog von Braunschweig und dem österreichischen General Wurmser ließ den Franzosen Zeit, ihre Streitkräfte durch das von Carnot organisierte Aufgebot in Masse zu verstärken, zugleich übertrug der Convent das System des Schreckens auch auf das Heer, wonach Mißlingen Verrat war und des besiegten Feldherrn die Guillotine wartete, und talentvolle Generale des Bergs fesselten den Sieg an die dreifarbige Fahne. H o che und Houchar d retteten Dünkirchen gegen die Engländer, Jourdau eroberte nach ••der unentschiedenen Schlacht bei Wattignies durch den Sieg bei Fleurus über die Österreicher Belgien wieder, das [26. Juni 1794 Österreich nun aufzugeben beschloß, um sich an Polen schadlos zu halten, Pichegrus und Hoches vereinter Angriff auf die Weiß eu-bürg er Linien entriß den Verbündeten das ganze linke Rheinuser und auf dem Wintereise führte Pichegrn die Eroberung von Holland aus, das in eine b a t a v i s ch e R e p u b l i k umgeformt wurde. Die Kunde von dem geheimen österreichisch-russischen Vertrage, der Preußen von der endlichen Entscheidung über Polen fern halten sollte, brachte den Entschluß des Königs, den Krieg gegen Frankreich auszugeben und seine Kraft gegen Osten zu kehren, zur Reife. Preußen schloß mit der französischen Republik den Frieden zu Basel, durch welchen das linke Rheinuser vorläufig in französischer Hand, Norddeutschland jenseit einer Demarkationslinie neutral blreb. Carnots umfassenden Kriegsplan, wonach Jourdau vom Nreder-rhein Moreau vom Oberrhein, Bonaparte durch Obentauen concentrisch gegen Wien vordringen und dort dem Kaiser den 8nebe" dictieren sollten, vereitelte der junge Erzherzog K a rl der Clarr--[1796 fayt im Oberbefehl ablöste, indem er durch den Sieg der Wetzlar [15.;puni Jourdaus barbarische Horden über den Rhein zurucktrreb, daun durch Moreaus Vordringen genötigt bis Nördlingen zuruckzuwerchen, sich plötzlich abermals auf Jourdau stürzte den der Arnberg und W. «»0. bei Würzburg geschlagnen zur fluchtartrgeu Rückkehr über [3. Sept. den Rhein und dadurch auch Moreau zum schlenurgen Ruckzug durch den Schwarzwald zwang. Allein unterdessen erhob sich rn Jtalren Napoleon Bonapartes Siegesgestrrn, das seitdem fast zwanzrg Jahre

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam
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