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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 485

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 485 der Herzog von Braunschweig, mit einem aus Hessen, Braunschweigern und Hannoveranern zusammengesetzten Armeecorps die Franzosen ab- halten konnte, auf Friedrich Ii. einzudringen, und wenn die Schweden mehr Thätigkeit bewiesen hätten. Unglücklicher noch war der muth- volle König von Preußen im Jahre 1759. Die Russen drängten sich nämlich jetzt mit Uebermacht vor, schlugen den preußischen Heerführer Wedelt bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d. O. und erzwangen die Verbindung mit den von Laudon angeführten Oesterreichern. Dieses vereinigte Armeecorps brachte Friedrich Ii. eine so gänzliche Nie- derlage bei, dass er selbst nach Berlin schrieb: „Man solle die Kassen in Sicherheit bringen, denn es sei Alles verloren" (Schlacht bei Kun- nersdorf am 12. August 1759). Die Reichstruppen eroberten Dres- den , und den preußischen General Fink von Finkenstein nahm (21. November 1759) mit 15,000 Preußen der österreichische Generaldaun bei Maren, in der Nähe von Dresden, gefangen (Finkenfang). Da- durch gerieth Friedrich Ii. in die verzweifeltste Lage. Denn seine Kern- truppen waren aufgerieben, seine Kassen geleert, und so furchtbarer auch Dresden bombardirte, so konnte er es doch eben so wenig nehmen, als Glatz retten und Berlin vor dem Besuche der wilden Russen schützen. Im Jahre 1760 fühlten beide feindliche Parteien die Folgen der be- standenen gewaltigen Anstrengungen. Aber Friedrich schlug dennoch die Oesterreicher unter Laudon bei Liegnitz (am 15. August), und er- kämpfte sich in der blutigen Schlacht bei Torgau (3. November) die Winterquartiere in Leipzig. Friedrich's Ii, Freund, Georg Ii. von England, war jetzt gestorben, und somit die englischen Hilfsgelder ver- loren. Daher konnte Friedrich Ii. im Jahre 1761 nur noch vertheidi- gungsweise verfahren, und würde erlegen sein, wenn nicht zu seinem Glücke seine grimmigste Feindin, die Kaiserin Elisabeth von Russ- land (1762), gestorben wäre. Nun folgte ihr Neffe, Peter Iii., in der Regierung. Dieser war ein so eifriger Verehrer Friedrich's Ii., dass er sofort seine Truppen von den Oesterreichern weg und in das preußische Lager führen ließ. Zwar wurde Peter Iii. bald durch seine Gemahlin, Katharina Ii., gestürzt, aber diese schloss doch mit Friedrich Ii. Frieden. Auch mit Schweden brachte Friedrich endlich zu Hamburg den Frieden zu Stande. Nun konnte der König von Preußen im Jahre 1762 den Krieg mit mehr Glück fortsetzen. Er gewann Schweidnitz wieder, und sein Bruder, Prinz Heinrich, schlug am . 29. October bei Freiberg die Reichsarmee (die letzte Schlacht im siebenjährigen Kriege). Alle kriegführenden Mächte waren jetzt er- schöpft und wünschten den Frieden. Friedrich hatte sich Schlesien ge- rettet , Frankreich seine Flotten und seine meisten Colonien verloren und Oesterreich seine Kassen ausgeleert. Daher schlossen die Seemächte am 10. Februar 1763 zuversailles in Frankreichfrieden, während der zwischen Preußen und zwischen Oesterreich und Sachsen unterhandelte Hubertsburger

2. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 519

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 519 Italien und Polen. Der Erzherzog Karl musste sich nach den Schlach- ten bei Abensbcrg (20. April 1809), Landshut (21. April), Eckmühl (22. April), Regensburg (23. April), nach Böhmen zurückziehen. Napoleon besetzte Wien (13. Mai). Die von Karl gewonnenen Schlach- ten bei Aspern (21. Mai) und bei Eßlingen (22. Mai) hatten für Oesterreich eben keinen bedeutenden Vortheil. Napoleon sammelte bald neue Kräfte, und lieferte am 5. und 6. Juli die furchtbare Hauptschlacht bei Wagram, worauf der Friede von Schönbrunn die Feindseligkeiten beendigte (14. October 1809). Die Friedensbedingungen waren für Oesterreich äußerst hart. Es verlor 2000 Ouadratmeilen mit beinahe 4 Millionen Einwohnern, welche theils an Frankreich, thcils an dessen Verbündete fielen. — Drei Monate später vermählte sich Napoleon, welcher sich von seiner ersten Gemahlin geschieden hatte, mit Maria Louise, der Tochter Kaiser Franz I., die ihm am 20. März 1811 den K ö n i g v o n Rom, nachherigen Herzog von Reichstädt, gebar. — Napoleon war unzufrieden mit der Regierung des Königs von Holland, seines Bruders; desshalb vereinigte er dieses Land mit Frankreich. Uin aber die Continentalsperre noch wirksamer zu machen, wurden alle Mün- dungen der deutschen Flüsse bis Lübeck an der Ostsee dem französischen Reiche einverleibt. Zu Gunsten Oesterreichs und zur Befreiung Deutsch- lands hatten früher muthvolle Männer, wie Hofer und Speckbacher in Tirol, Schill und Dörnberg in Westphalen und der Herzog von Braunschweig-Oels vergeblich Streifzüge unternommen. Weniger glücklich waren die Franzosen in Portugal, seit Sir Arthur Wellcslcy (nachheriger Herzog von Vittoria und Wellington) den Oberbefehl über die englischen Truppen in Portugal und Spanien über- nommen hatte. Zuletzt musste auch noch Junot in Cintra capituliren, und somit war Portugal von den Franzosen geräumt. In Spanien bildeten sich nun eine Menge größerer und kleinerer Banden, welche die Franzosen überall beunruhigten. In Sevilla, dann zu Cadir, entstand eine Centraljunta für die Regierung Spaniens. Furchtbar blutige Schlachten wurden geliefert, denn die Spanier kämpften für Haus, Hof, Freiheit und Fürst. — Als Frankreich und mit ihm Napoleon auf dem höchsten Gipfel des Glückes und der Macht stand, umfasste cs 140 Departements und 42 Millionen Einwohner. (Vor der Revolution zählte man 83 De- partements und 25 Millionen Menschen.) Diesen Niesenstaat regierte der Eine, Napoleon, der durch Geist und Umsicht sowie durch jegliche Feldherrn-, Regenten- und Herrschereigenschaft über alle seine Zeitge- nossen Erhabene! Sein Scharfblick wusste überall gegen das Uebel das rechte Mittel zu entdecken, für jedes Unternehmen, für jeden Posten den rechten Mann, den rechten Zeitpunkt für seine Thaten zu wählen. Aber für alles Irdische, selbst für das Erhabenste giebt es einen Wende- punkt, von dem es sich dann wieder abwärts lenkt. Auf dem Gipfel

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 566

1852 - Leipzig : Wigand
566 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Zwei furchtbar blutige Schlachten wurden geliefert. Diebitsch zog sich zurück. Da brach ein furchtbarer Würgengel, die Cholera, unter dem russischen Heere aus. Die Armee schmolz durch dieselbe und durch allerhand andere Gefährden des Krieges täglich mehr zusammen. Radziwil fühlte seine Unfähigkeit zum Oberfeldherrn und dankte ab. An seine Stelle trat nun Johann Skrzynecky, welchen der feurigste Patriotismus und Festigkeit des Willens beseelte. Am 31. März kam es bei Grochow zu einem Treffen, aus welchem sich die geschlagenen Russen zurückziehen mussten, worauf sie bis zum 10. April unaufhör- lich verfolgt wurden. Fast alle Treffen fielen zum Nachtheil der Russen aus. Die russischen Gefangenen wurden an die Bauern und Gutsherrn vertheilt und mussten den Feldbau und die Fabrikarbeit betreiben. — Schon war der Zeitpunkt da, in welchem die wichtige Frage: ob Polen vom russischen Joche befreit werden sollte, sich entscheiden musste. Aber Polen ließ den glücklichen Zeitpunkt ungenützt verstreichen; denn es fehlte den Machthabern an Einheit und ungetheiltes Vertrauen. Als daher das erste Aufflammen der nationalen Begeisterung durch die der Schlacht von Ostrolenka folgenden Unfälle gedämpft worden war, sank auch in der Masse des Volks die Hoffnung auf wesentliche Ver- besserung seines Zustandes. Allmählich brachen nun in mehrern russischen Provinzen, welche früher zu Polen gehört hatten, Unruhen aus, welche von den Polen sehr unterstützt wurden. In diese Provinzen sollte der General Dwernicky mit einem kleinen Heere gehen, um den Aufstand völlig zu organisiren und zu leiten. Er wurde aber von dem russischen General Rüdiger über die österreichisch-galizische Grenze gedrängt, und daselbst entwaffnet. Unterdessen sah sich Diebitsch gezwungen, seine Bewegungen denen der Polen unterzuordnen, gewann aber allmählich wieder manche Vor- theile über die Feinde. Am 26. Mai kam es bei Ostrolenka zu einem blutigen Treffen, welches zum Nachtheile der Polen ausfiel. Jetzt bat der immer kränkelnde Diebitsch um seine Entlassung. Bevor ihm aber diese zugeftanden wurde, hatte ihn bereits der Tod abgerufen. Er starb am 10. Juni an der Cholera. Nach Diebitsch übernahm nun Paskewitsch den Oberbefehl. Die Polen begannen mehrere Operationen, um die Jnsurrectionen in Lit- thauen, Volhynien und Samogitien zu unterstützen. Der General Gielgud, welcher eine solche Operation leitete, war am 10. Juni bei dem Uebergange über die Wilia geschlagen worden und dadurch ge- zwungen, sich mit dem General Chlapowski bei dem Dorfe Schlaugsten über die preußische Grenze zu ziehen, um daselbst die Waffen nieder- zulegen. Ehe er aber diesen Plan durchzuführen im Stande war, schoss ihn Einer aus der Mitte seiner Truppen nieder. Dasselbe that das Corps Rohland's am 15. Juli. Glücklicher stand es mit Dem- binsky, welcher in Litthauen eingedrungen war. Er kam am 2. August

4. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 484

1852 - Leipzig : Wigand
Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. England für seine Besitzungen in Nordamerika, Ostindien und Afrika und zugleich für seine Herrschaft auf den Meeren, als der bedeutungsvolle, siebenjährige Krieg begann (1756 —1763). Längst schon hatte, wie schon erwähnt wurde, Friedrich Ii. ge- fürchtet, es möchte Theresien wieder nach Schlesien gelüsten. Da be- kam er ganz unerwartet durch einen sächsischen Geheim-Secretair Papiere mitgetheilt, welche nichts Geringeres enthielten, als diezwischen Russland, Oesterreich und Sachsen gepflogenen Unterhandlungen über die Theilung Preußens. Ganz unverhofft fiel er desshalb im August 1766 in Sachsen ein, und zwar mit einer Armee von 100,000 kampfgeübten Truppen. Die sächsische Armee wurde gefangen (der Kurfürst flüchtete sich nach Polen) und das Land besetzt. Darauf drang Friedrich in Böhmen ein, schlug bei Lowositz (1. October 1736) die Oesterreicher und hatte so, ganz unerwartet, den Feldzug eröffnet, ehe seine Feinde sich völlig rüsten konnten. Zwar gab es für ihn bald mit mehr als mit der Hälfte von Europa zu thun; denn auch Schweden verband sich mit den Feinden Preußens. Aber seine volle Kaffe und seine tapfern Trup- pen gaben ihm Muth. Im Jahre 1767 drängte er die Oesterreicher bis nach Prag zurück, und schlug sie hier (der preußische General Schwerin fiel in dieser Schlacht), wurde aber dagegen bei Collin (18. Juni) von dem österreichischen Feldmarschall Daun geworfen und genöthiget, die Belagerung von Prag aufzugeben und sich, um Schlesien zu decken, in die Lausitz zurückzuziehen. Während dessen drang ein französisches Heer in Hannover ein und 100,000 Mann Russen überschwemmten Ostpreußen und schlugen ein preußisches Corps bei Großjägerndorf gänzlich. Auch hatte sich eine deutsche Reichserecutionsarmee bei Erfurt mit den heranrückenden Franzosen vereinigt. Diesen ging nun Friedrich Ii. ent- gegen, und schlug und zersprengte am 5. November 1757 bei Ross- bach das ganze 60,000 Mann starke Corps. Indem er aber in Sach- sen siegte, nahmen dagegen die Oesterreicher in dieser Zeit Berlin und in Schlesien die Festungen Schweidnitz und Breslau. Deshalb rückte Fried- rich Ii., Schlesien zu retten, mit seiner Armee dahin, schlug die Oester- reicher mit seiner „Potsdamer Wachtparade" bei Leuthen (5. Decem- der) und nahm auch Breslau und Schweidnitz wieder. Das Jahr 1758 begann er mit einem Versuche gegen Olmütz in Mähren, musste aber denselben unerreicht wieder aufgeben, als die Russen unter ihrem Anführer F e r m o r naheten, die er bei Z o r n d o r f (25. August) schlug und zurückdrängte. Seit dem Anfänge dieses Kriegs hielten Friedrich's Truppen Dresden besetzt, welches eben jetzt der österreichische Heerführer Daun zu belagern begann. Friedrich eilte herbei, Dresden zu retten, zwang Daun, die Belagerung aufzugeben, wäre aber von demselben durch einen nächtlichen Üeberfall bei Hoch kirchen in der Oberlausitz (14. October 1758) mit seinem Heere beinahe ganz vernichtet worden. Friedrich Ii. hätte dabei sicher untergehen müssen, wenn nicht Ferdinand,

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 521

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 521 Hauptstadt bewirken. Nun folgte ein schauderhafter Rückzug. Die Franzosen wurden unaufhörlich von den Kosaken beunruhigt. Mehr Verderben aber brachten Hunger und Kälte über die französische Armee. Bis Smolensk verlor Napoleon 40,000 Mann und 400 Kanonen. Aber kaum 50,000 Mann gelang es, über die Beresina zu kommen (26. und 27. November). (Im Jahre 1813 verbrannte man in Russ- land über 200,000 Leichname Erfrorener.) Aller Gehorsam und alle Ordnung im Heere waren vergessen, denn Jeder dachte nur daran, sein Leben zu retten. In Wilna noch fanden 53,000 Menschen ihr Grab. Napoleon eilte seinem Heere voran nach Paris, um aus der 350,000 Mann starken Nationalgarde ein neues Heer zu bilden. Jetzt schien die Zeit gekommen zu sein, wo man das französische Joch brechen konnte. Preußen verband sich mit Russland und schuf ein neues Heer, welches nun vereint mit den Russen nach Sachsen vor- rückte und im Frühjahre an der Elbe erschien. Auch Napoleon, der unermüdlich Thätige, erschien gegen daß Ende des Monats April zwischen der Saale und der Elbe. Bei Lützen stießen die feindlichen Armeen am 2. Mai 1813 zusammen. Die Verbündeten wurden geschlagen und genöthigt, sich über die Elbe zurückzuziehen. Nach den Schlachten bei Bautzen und Wurschen (20. und 21. Mai) mussten die verbündeten Russen und Preußen nach Schlesien zurückweichen. Beide feindliche Heere bedurften einiger Ruhe, und so kam die Waffenruhe von Pläs- witz (10 Wochen dauernd) zu Stande (4. Juni). Die feindlichen Parteien verstärkten sich nun nach Kräften. Oesterreich versuchte es, den Frieden herzustellen, aber Napoleon wollte ihn nicht. Nun trat Oesterreichs Herrscher, Napoleon's Schwiegervater, auf die Seite der verbündeten Russen und Preußen, mit denen sich schon vorher Schweden vereint hatte. An die Spitze der Armee der Verbündeten trat der öster- reichische Feldherr Fürst Schwarzenberg. Die Franzosen wurden bei Groß beeren (23. August), bei Dennewitz (6. September) geschlagen. Ein Angriff der Verbündeten auf Dresden (26. und 27. August) miss- lang (Moreau fiel vor Dresden), Blücher aber siegte an der Katz- bach und vertrieb die Franzosen aus Schlesien. Nun wollte Napo- leon in Böhmen eindringen, aber der dazu befehligte Vandamme wurde bei Kulm (30. August) gefangen und die Franzosen durch die Schlacht bei Nollendorf von Böhmen zurückgedrängt (17. September). Ein Heer der Verbündeten nahte nun heran, setzte über die Elbe und drang nach Leipzig vor, wo die furchtbare Schlacht bei Leipzig, welche in der Geschichte den Namen der großen Völkerschlacht fuhrt, weil fast alle Nationen Europas daran Theil nahmen, in den Tagen: 16., 18. und 19. October 1813 nicht allein Deutschlands, sondern auch das Schicksal anderer Länder entschied. Die Franzosen waren bei dieser Schlacht von den meisten ihrer Verbündeten verlassen. Die Sachsen traten noch während der Schlacht über; ihr König aber,

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 210

1827 - Erlangen : Heyder
beider Reiche bildete, also ein Theil der Moldau im Besitz von Rußland blieb. Nur wenig Staaten gelang es, wie Dänemark und Schweden (wo ein Franzose Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, zum Thronfolger des alten Karl Xiii. gewählt worden war, nachdem Gustav 4. Adolf 1796 — 1809» der Finnland an Alexander 1608 verloren hatte, aber auch mit seinem Heer zerfiel, am 1z. März 1809 von seinen Generalen arretirt, und von der Nation des Throns beraubt worden war, jetzt als Oberst Gustavson auf Reisen—) vorerst unthatig bleiben zu dürfen. Eine Mustercharte europäischer Völker war das furchtbare Heer von 500000 Streitern mit 1200 Kanonen, an dessen Spitze Napoleon die Wiederher- stellung des Königreiches Polen und die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges (22. Juny 1812) aus- sprach. Allein wenn er auch anfangs die noch nicht vollzähligen russischen Heere unter Kamensky, Kutusow, Dagration,Tormassow, Barklai detolly, voneinerstel- lung zur andern zurücktrieb, wenn nach den Schlachten bei Smolensk (18. Aug.), Borodino, an der Moskwa (7. Sept.) die Russen sich zurückzogen, wenn Napoleon endlich am 14. September in die alte Zaarenrefidenz Moskau und den Kreml (7. Sept.) einzog r so was nach seiner Meinung der Krieg beendet; nach der Feinde Antwort aber ging er erst an. Statt Friedens- boten aus Moskau stiegen Feuersaulen ihm ent- gegen , und die ungeheure Stadt brannte zum großen Theile nieder. Nlcht des Gouverneurs Nostopschin ausdrücklicher Befehl, wohl aber der eigne Wille der Bewohner und die nachhelsende Hand der Franzosen, hatte diesen Brand entzündet, dessen Gluthen zugleich das Feuerzeichen für die Befreiung Europas geben sollten« Die Iahrszeit widerrieth das Vordringen nach Petersburg; das Bleiben widerrieth sich selbst; man kehrte um« Aber jetzt fielen nicht blos die Feinde, vorzüglich die beim Verfolgen so nützlichen Kosaken (die „meprissbls cavalleri6" der Bülletins.) über die Franzosen her, sondern auch Hunger, Kälte, Ermat- tung verschworen sich gegen die Weltbezwinger, und wenn bis Smolensk hlos 40000 Mann und 400 Kans-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 180

1827 - Erlangen : Heyder
sen, besetzte es und machte dessen kleines unvorberei- tetes Heer zu Gefangenen, (der Kurfürst mit seinem üppigen Minister Brühl zog sich in sein Königreich Polen zurück), drang zugleich nach Böhmen ein, und schlug die Oesterreicher bei Lowositz am I. Oktober 1756. So eröffnete Friedrich, nur von englischem Gold und einigen kleineren deutschen Fürsten unterstützt, seinen Krieg gegen die 5 Weiber, wie er ihn nachmals scherz- haft nannte, oder, da auch Schweden noch zu seinen Feinden trat, gegen mehr als halb Europa; mit sei- nen 6 Millionen Unterthanen gegen mehr als go Mil- lionen, aber mit einem kampfgeübten Heere und einer vollen Casse. ‘ Im Jahr 1757 trieb er die Oester- reicher bis unter Prags Mauern, und schlug sie hier (wo sein Schwerin fiel), erlitt aber bei Collin (18. Juni) eine Niederlage vom Feldmarschall Daun, die ihn die Belagerung Prags aufzuheben, und in die Lausitz zur Deckung Schlesiens zu ziehen bewog. Un- terdessen hatte ein französisches Heer Hannover beseht, waren 100000 Russen in Ostpreussen eingefallen, hat- te ein preußisches Heer bei Großjagerndorf geschlagen, und eine deutsche Reichsexecutionsarmee hatte sich ge- gen ihn in Bewegung, und mit den Franzosen bei Erfurt in Verbindung gesetzt. Beiden rückte nun Friedrich entgegen, und die 60000 die nur fürchte- ten, daß das kleine Häuflein Preuffen ihnen gar nicht Stand halten würde, waren in wenigen Stunden bei Roßbach (5. No».) total geschlagen und zerstreut. Allein so lächerlich und leicht hier der Sieg gewesen, so war doch unterdeß Berlin von den Oesterreichern besetzt, Schweidnitz und Breslau an die Oesterreicher verloren worden. Darum eilte Friedrich nach Schle- sien, schlug mit seiner „Potsdamer Wachtparade^80000 Oestreicher bei Leuthen (5. Febr.) und gewann auch Breslau und Schweidnitz wieder. So konnte er im Jahr 1758 wieder angreifend verfahren, und nach ei- nem mislungenen Versuch auf Olmütz in Mahren sich gegen die wilden Russen unter Fermor wenden, die er bei Zorndorf (25. Aug.) schlug. Kaum war dieser Feind zurückgedrückt, so machte ihm die Belagerung Dresdens durch Daun für Sachsen bange. Allein wenn

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 207

1827 - Erlangen : Heyder
207 Königs von Holland zugewiesen, bet* richtiger', mit Frankreich selbst verbunden wurde. — Aber die Usur- pation von Spanien geschah ohne Kenntniß des Lan- des und der Nation, die in einem fast allgemeinen und von den Engländern unterstützten Aufstande aus- wogte, der die französischen Heere und Finanzen verschlang. Bevor aber Napoleon selbst nach Spanien gehen konnte, mußte er sich auf dem Congreß von Er- furt 1808 durch Verständigung mit Rußland und Oestreich den Rücken decken; der Friedensantraq an England aber, der von dort geschah, war wohl nur zum Schein grthan. Allein während Napoleon in Person nach Spanien ging, seinen Bruder in Madrid einführte, und die Engländer vertrieb; während er dem Papst erst einen Theil seines Gebietes, dann (180y) den ganzen Kir- chenstatt entriß (zwar schleuderte der Papst den Bann gegen Napoleon, allein er mußte, als erster Cardinal betrachtet, ins südliche Frankreich wandern, und Rom wurde zweite Stadt des Reiches) und mit dem fran- zösischen Reiche vereinigte, welches Schicksal auch be- reits Savoyen, Piemont und Genua, Toskana, Parma, Piacenza gehabt hatten: wurden wieder in Oestreich große Rüstungen, (zum erstenmal trat auch die alt- deutsche Landwehr wieder ins Leben), betrieben. Es galt der Wiederherstellung Oestrichs vor 1805, der Zerbrechung der angelegten Fesseln und der Abwehr neuer. Aber so rechtlich der Kampf, so groß die An- strengung dazu war: einem einzelnen Schnitter war es nicht vergönnt, das große Erntefeld französischer Eroberungen abzumähen. Die aufgeforderten deutschen Fürsten traten scheu zurück, und nur die ehrlichen Tiroler zeigren, daß sie rhr altes mildes Erzhaus nicht vergessen hatten. Doch überschritten die östreichischen Heere, unter des Kaisers Brüdern Karl, Johann und Ferdinand, die deutschen, ttaliänischen und polnischen Gränzen; allein die Tage bei Abensberg (20- April 180y), Landshut (21. Apr.), Eckmühl (22. Apr.), Regensburg (25. Apr ) nökhigten den Erzherzog Karl zum Rückzüge nach Böhmen. Napoleon besetzre (rz, Mai) Wien, wurde jedoch von Karl bei Aspern uns
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