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1. Außereuropäische Erdteile - S. 1

1896 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. Vorbemerkung. Die Behandlung des Erdteils wird veranlaßt trnrch den Geschichtsunterricht, der durch eine gründliche Behandlung des Entdeckungszeitalters das Interesse für die Westfeste wachgerufen hat. I Die Karte von Amerika. $tfl: Wir verschaffen uns heute mit Hilfe der Karte einen Äberblick über den Erdteil, den Christoph Colnmbns 1492 entdeckt hat. Nachdem die Kinder den Erdteil gezeigt und sodann knrz angegeben haben, was ihnen aus dem Geschichtsunterrichte über die 1. Reise des Colnmbns bekannt ist, geben sie auf Grund des vorausgegangenen Geo- graphiennterrichts*) an, über welche Punkte sie sich von der Karte belehren lassen könnend) A. Zunächst, so sagen die Schüler, verschaffen wir uns eine genauere Kenntnis über die Lage des Erdteils. Wir finden! Der Erdteil erstreckt sich auf der westlichen Halbkugel unseres Erd- balls vom nördlichen Eismeer bis zum südlichen Eismeer, also durch alle Zonen der Welt. Er trennt den atlantischen Ozean vom großen Ozean. B. Sodann werfen wir einen Blick auf die Gliederung und Gestalt des Erdteils und bemerken da: Wir haben Festland und Inseln zu unterscheiden. 1. Das Festland besteht aus zwei Hauptteilen, einem nördlichen und einem südlichen. Beide sind durch eine schmale Landbrücke, Mittel- amerika genannt, verbunden. Beide haben Dreiecksgestalt und zwar liegt bei beiden die Spitze im Süden und die breitere Seite im Norden. 2. Inseln finden, wie in allen Meeren, die den Erdteil umspülen, im atlantischen und großen Ozean nicht minder, wie im nördlichen und südlichen Eismeer.^) Von ihnen kennen wir bereits die, die Columbus *) Vergl. Tischendorf, das Entdeckungszeitalter. (Deutsche Schulpraxis Jahrgang 13.) **) Vergl. Europa, 2. Aufl. ***) Es handelt sich hier nur um eine vorläufige Orientierung. Die Zahl der Namen ist daher auf das geringste Maß zu beschränken. 10 Die Kinder zeigen Inseln, nennen aber keine Namen. Ti sch en dorf, Fremde Erdteile. 1

2. Außereuropäische Erdteile - S. 3

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 3 - 2. Westindien. 3tfl: Wir hören, wie es heute auf deu Inseln aussieht, die Columbus entdeckte und mit dem Namen Westindien belegte. Nachdem die Kinder die Inseln gezeigt und noch einmal angegeben haben, wie sie zu dem Namen Westindien gekommen sind, (Irrtum des Columbus!) wird gemeinsam festgesetzt, daß wir bei unserer Betrachtung die Aufmerksamkeit ans folgende Hauptpunkte zu richten haben: 1. Was lehrt die Karte über diese Inseln? 2. Wie fand Columbus die Inseln vor? 3. Wie schaut es heute auf den Inseln aus? I. Was lehrt die Karte über Westindien? Sie zeigt uns: Mit dem Namen Westindien belegte man die Inselgruppe, die sich von der Halbinsel Florida bis zur Mündung des Oriuoeo erstreckt. Sie zerfällt in drei Hauptteile. 1. Die kleinen, langgestreckten Bahamainseln. Zu ihnen gehört Gnanahani (fpr. gwanahäni) oder San Salvador, wo Columbus am 14. Oktober 1492 zum ersten Male den Boden der neuen Welt betrat. Keine dieser Inseln, fügt der Lehrer hinzu, ist größer wie die Jusel Rügen. 2. Die großen Antillen, nämlich Euba, Jamaica, Haiti (fpr. aiti) und Porto Rico. a) Euba ist die größte unter diesen Inseln. (Ungefähr so groß wie Süddeutschland.) Sie liegt so vor dem Golse von Mexiko, das links und rechts eine Meeresstraße entsteht. b) Jamaica ist bedeutend kleiner als Euba (Aber immer noch größer als die Insel Corsica im Mittelmeere!) und ist vom Südostteile Eubas durch eiuen breiten Meeresarm getrennt. (Miß die Breite dieses Meeresarmes mit Hilse des Zirkels und des angegebenen Maßstabes! -— Bedeutend größer als die Ent- sernung zwischen Leipzig und Dresden!) c) Haiti liegt östlich von Euba und ist die gegliedertste Insel unter den großen Antillen. Wir können bei ihr deutlich fünf größere Halbinseln unterscheiden. Haiti ist ungefähr halb so groß wie Euba. (So groß wie Bayeru!) d. Porto Rico liegt östlich von Haiti und hat die Gestalt eines Rechtecks. (Wo finden sich die langen Seiten?) Haiti ist die kleinste unter den großen Antillen. 3. Die kleinen Antillen. Unter diesem Namen faßt man die Menge kleiner Inseln zusammen, die sich von Porto Rico aus in einem nach Westen zu offenem Bogen bis zur Oriuocomüudung erstrecken. 1-

3. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

4. Außereuropäische Erdteile - S. 11

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — winkligen Dreiecks. Der rechte Winkel liegt im Osten, die Spitze im Süden, und die längste Seite im Westen. Südamerika erscheint wie ein Leib ohne Glieder. Alle drei Seiten haben nur leichte Einbiegungen aufzuweisen, nicht aber tiefe Meereseinschnitte. Auch an Inseln ist Süd- amerika arm. Die beiden größten Inseln sind Trinidat, wo einst Colnmbns landete, (Orinocomündung) und Feuerland. Feuerland ist durch eine lange, gewundene Meeresstraße vom Festlande getrennt. Diese Straße heißt Magalhaensstraße, weil sie im Jahre 1520 von Magalhaens gefunden wurde. Sie verbindet den atlantischen Ozean mit dem großen Ozean, ist also die von Columbus so eifrig gesuchte Durch- gangsstraße. Die Straße ist, fügt der Lehrer hinzu, schauerlich öde und schwer passierbar. Ringsum starren Berge empor mit tiefen, undurch- dringlichen Felsenspalten, Gletschern und erstarrten Wasserfällen. Da- zwischen zieht sich in zahllosen Windungen von Ost nach West die dunkle Flut. Zuweilen führen diese Windungen in eine Bucht, die, scheinbar ohne Ausgang, von einer Mauer turmhoher Felsen eingeschlossen ist, bis sich plötzlich verschiedene enge Straßen zeigen, die den Seefahrer aufs neue in Verlegenheit setzen, denn wenn er den falschen Kanal wählt, so kann er wochenlang zwischen Klippen und Kanälen umherirren, ohne den Ausgang zu finden. Zusammenfassung und Einprägung. Wir werfen nun einen Blick auf Ii. Die Bodenbeschaffenheit Südamerikas. Unsere Karte zeigt uns gewaltige Gebirge (Färbung!) und ausge- dehnte Tiefläuder. (Färbung!) A. Werfen wir zunächst einen Blick aus die Gebirge. Wir können da deutlich vier von einander getrennte Gebirgsmassen unterscheiden: 1. Die Cordillereu von Südamerika. 2. Die Sierra Ne- vada de Santa Martha. 3. Das Gebirgsland von Guayana. 4. Das brasilianische Gebirgsland. (Zeigen!) 1. Die Cordilleren von Südamerika oder Anden. Sie beginnen, wie die Karte lehrt, bei der Magalhaensstraße und ziehen sich als lange Kette (Cordilleren-Gebirgskette!) an der Westküste hin bis zur Landenge von Panama. An manchen Stellen treten sie bis dicht an das Meer heran (Patagonien!) an anderen lassen sie eine schmale Küstenebene frei. (Chile!) Im Süden bilden sie nur eine Kette, auf ihrem weitereu Zuge aber teilen sie sich In mehrere Parallelketten. (Wandtafelzeich- nung !) Zwischen diesen Ketten finden wir, wie die Karte deut- lich erkennen läßt, Hochländer. Auf einem dieser Hochländer liegt ein großer See, der Titicaeafee.

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 44

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 44 — Cordoba, ihre Hauptstadt, zählte 1 Mill. Seelen und enthielt 600 Moscheen, 2 prachtvolle Schlösser, 17 große Universitäten, mehrere Aka- demien und 70 große Bibliotheken. In Andalusien, Granada und Mur- cia hielten sich die Mauren bis 1492; daher sind hier die Spanier stark mit arabischem Blute gemischt und viele Wörter ihrer Sprache maurischen Ursprungs. Im Mittelalter entdeckten die Portugiesen viele Inseln an der Westküste Afrikas, und sie kamen bis ans Kap der guten Hoffnung. Sie waren ihrem Ziele der Auffindung des Seeweges nach Indien, immer näher gekommen. Diese Entdeckungen drängten das spanische Königshaus, endlich auf die Ideen des Columbus einzugehen, und am 3. Aug. 1492 segelte er vom Hafen Palos ab. Warum gingen von hier die Entdeckungen des Mittelalters aus? Lage u. s. w. Warum von so vielen Völkern besucht? — ge- segnete Landschaften. Wovon werden wir also zu sprechen haben? 1. Lage, Grenzen, Gliederung u. s. w. 2. Einzelne Landschaften wie Ebrogebiet, Andalusien und Kastilien. Ii. 1. A. Lage, Grenzen und Gestalt. Lage in Europa? Weltlage? — 36.—431//. Zone? Welcher Zone näher? Temperatur? Grenzen? Gliederung? — gering (Nachweis). Inseln? Gestalt? — Wir ziehen gerade Linien vom Kap de Ereus bis Finisterre (1000 km), von hier bis Vincent (660 km), von hier bis Car- thagena (750 km) und von hier bis Kap de Ereus (650 km). — So entsteht ein rechtwinkliges Trapez. Flächeninhalt? — ungefähr 600000 qkm (nämlich 750.660 km und 250.660:2) und 26 Millionen Einwohner. Wieviel Bewohner auf einen qkm? 32. Nach obigen Hilfslinien werden die charakteristischen Umrisse der Halbinsel auf die Wandtafel gezeichnet. Inwiefern ist die Lage der Pyrenäenhalbinsel günstig? Sie liegt am Altantischen Ozean und am Mittelmeer; beide Meere sind durch die Straße von Gibraltar verbunden — Annäherung an Afrika. Folge? Schiffahrt — überseeische Entdeckungen im 15. und 16. Jahr- hundert. — Industrie und Handel kamen durch den Fleiß und die In- telligenz der Mauren zur Blüte. Warum ist die Industrie und der Handel auf der Halb- iusel in der Gegenwart unbedeutend? Mauren vertrieben — gegenwärtigen Einwohner ohne Unternehmungsgeist — Bewässerungs- anlagen der Mauren zerfallen — Beherrschung des Weltmarktes durch die Engländer (Gibraltar — Malta — Rhodus u. s. w). Die Küsten sind wenig gegliedert, die geringe Anzahl der schützenden Buchten, Strom- schnellen, die Versaudung und Wasserarmut der Flüsse im Sommer sind ungünstig für die Schiffahrt. Auch gegen Frankreich ist die Halbinsel ziemlich abgeschlossen durch die Pyrenäen.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 29

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 29 — 10. Die Republik Brasilien. Dieser Staat füllt fast die Hälfte Südamerikas aus. Er umfaßt a. ein Gebirgs- und Küstenland, im Südosten, d. ein Waldland, im Nordwesten gelegen. Die Hauptstadt des Landes heißt Rio de Janeiro, (fpr. riu de jaueru). Sie hat, fügt der Lehrer hinzu, einen Weltruf, einmal ihrer schönen Lage, zum anderen ihres groß- artigen Handels wegen. Rio de Janeiro liegt an einer tiefen, mit Inseln geschmückten und von hochaufragenden Bergen umgebenen Bucht. Von ihm aus gehen fast alle Produkte Brasiliens hinaus in die Welt: die Dia- manten, die man mühsam aus steinigtem Boden gräbt, das edle Maha- goniholz und das nützliche Färb holz, das man in den unermeßlichen Wäldern schlägt, der Tabak, der Zucker und der Kaffee*), den man auf sorgfältig gepflegten Plantagen erbaut. Das Küstenland zwischen der Orinocomündung und der Mündung des Amazonenstromes hat drei Besitzer. Ein Teil gehört den Engländern, ein Teil den Niederländern, ein Teil den Franzosen. Wir unterscheiden daher: 11. Britisch-Guayaua, das ist der westlichste Teil. 12. Niederländisch-Guayana, das ist der mittlere Teil. 13. Französisch-Guayaua, das ist der östlichste Teil. Guayana ist „das Land, wo der Pfeffer wächst". Wie ist das zu verstehen? Nun zunächst wörtlich! Hier gedeiht der Pfefferstrauch, eine Schlingpflanze mit lederartigen Blättern und rötlichen Beeren, der uns die „Pfefferkörner" (b. f. die getrockneten Beeren) liefert. Weiter erinnert uns dieser Ausspruch aber auch an die Beschaffenheit des Gebietes. Da oft ungeheuere Regenmengen vom Himmel stürzen und große Überschwem- mnngen hervorrufen und außerdem fast das ganze Jahr hindurch eine drückende Hitze herrscht, so ist das Klima so ungesund, daß 40°/o aller Einwanderer schon nach kurzem Aufenthalte sterben. Dazu kommt noch, daß Jaguare, giftige Schlangen, Skorpione, Alligatoren und stechende Infekten in Mengen hier hausen und eine ganz gefährliche Landplage bilden. Am mörderischsten ist das Klima im französischen Teile des Landes, in Eayenne. Trotzdem benutzt es Frankreich als Verbannungsort für Verbrecher. Zum Schluß wird noch die Frage aufgeworfen. Wie groß sind un- gefähr diese Staaten? Wir suchen den Kindern, die geneigt sind, diese Länder sür sehr klein zu halten, weil die Karte von Südamerika natur- gemäß in einem sehr kleinen Maßstäbe gezeichnet ist, wenigstens durch einige Beispiele**) Klarheit zu schaffen, indem wir darauf hinweisen: *) Jährlich werden 4 Millionen Zentner geerntet! **) Als Hausaufgabe könnten die Kinder die Größe der Einzelstaaten Süd- amerikas mit der Sachsens vergleichen (Division). Es wäre dazu zu diktieren: Brasilien 8 360 000, Argentinien 2800000, Bolivia 1330000, Columbia 1200000,

7. Außereuropäische Erdteile - S. 33

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — noch heute in Spaniens Geschichte „die Nacht des Trübsals". Es war ein gräßliches Gemetzel. Unter dem Gewoge der Angreifer und Vertei- diger erbebte der Boden. Ein Blick auf den See ließ zahllose, noch immer herannahende Nachen mit neuen Kämpfern erkennen, während auf allen Straßen tausend und abertausend Speere im Mondlicht blitzten. Die Massen der braunen und weißen Kämpfer waren in der Hitze des Gefechts so aneinander geraten, daß sich kaum Freund und Feind unter- scheiden ließ. Als Cortez nach dem Rückzüge sein Heer musterte, sah er, daß er kaum die Hälfte seiner Mannschaft gerettet hatte. Aber Cortez wollte von der Eroberung Mexikos nicht abstehen. Neue Truppen stießen von Euba und Jamaica aus zu ihm. Von neuem rückte er auf die Hauptstadt los und eroberte sie auch nach 75 tägtger Belagerung zurück. Nun wurde eine Provinz nach der anderen unter- worfen und endlich, nachdem Hunderttausende von Einwohnern ihr Leben verloren hatten, das ganze Land für Spanien in Besitz genommen und Neuspanien genannt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welcher Lohn ward dem kühnen Eroberer zu teil? Zunächst überhäufte man auch ihn so wie den Columbus mit Wür- den und Ehren. So wurde er z. B. Statthalter im neuspanischen Reiche. Später aber hatte auch er uuter Neid und Undank zu leiden. Verdäch- tignngen und Anklagen verbitterten sein Leben. Seine Feinde nannten ihn nur den „Aztekenwürger". Die vielen Enttäuschungen zehrten an seinem Leben und bereiteten ihm einen frühen Tod. 1547 starb er auf einem Landgute bei Sevilla in Spanien. — Undank ist der Welt Lohn. b. Wie war es möglich, daß ein so kleines Häuflein Men- schen ein so gewaltiges Reich zu stürzen vermochte? Cortez war ein gewaltiger Feldherr. Ihn zierten ritterlicher Mut, eiserne Festigkeit des Willens, rastlose Thätigkeit. — Seine Truppen kämpften mit dem Mute der Verzweiflung. Jeder wußte, daß er sein Vaterland nie wieder sehen würde, wenn die Bewohner Mexikos die Oberhand behielten. Die Mexikaner waren uneinig und unentschlossen und zu zaghaft. Sie wurden entmutigt durch eine alte, von ihnen ge- glaubte Weiffaguug, daß von Osten kommende bärtige Männer ihr Reich zerstören würden. Iii Wie kommt es, daß Mexiko heute nicht mehr den Spaniern gehört? Bis zum Anfang unseres Jahrhunderts blieb Mexiko mit Spanien vereinigt. Nachdem aber im Jahre 1808 Napoleon I. das alte spanische Königstum stürzte und seinen Bruder Josef zum König von Spanien und Indien ernannte, machte sich Mexiko selbständig, und nach langen, blutigen Kämpfen und nachdem auch auf kurze Zeit einmal unter dem Tisch endorf, Fremde Erdteile. 3

8. Außereuropäische Erdteile - S. 37

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 37 — Die Republik Mexiko. 1. Lage und Größe. 2. Bodenbeschaffenheit. (Küste — Terrassen — Hochebene.) 3. Bewässerung. 4. Erwerbszweige. (Bergbau, Ackerbau, Viehzucht und Handel.) 5. Bevölkerung. 6. Ortschaften. (Mexiko, Veracrnz.) 7. Geschichte. (Eroberung — Befreiuug — Gegeuwart.) B. vergleich. a. 1. 3ifl: Wir vergleichen heute Westindien und Mexiko. Wir finden gemeinsam: I. Beide Länder sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. 1. Beide sind einst von den Spaniern erobert worden. Beide sind den Spaniern wieder verloren gegangen. 2. Beide waren einst stark bevölkert. Beide sind durch das Wüten der Eroberer entvölkert worden. 3. Beide sind sehr fruchtbar. (Nachweise!) 4. Beide haben ihre Schattenseiten. a. Mexiko leidet unter der Trägheit seiner Bewohner durch Un- ruhen und durch das gelbe Fieber. b. Westindien hat Molkenbrüche, Wirbelwinde, Erdbeben und ein ungesundes Klima. (Fieber!) Ii. Beide Läuder sind auch in mehr als einer Hinsicht verschieden. 1. Mexiko ist ein großes Festland. — Westin dien ist eine Inselgruppe. 2. Mexiko ist reich an Bodenschätzen. — Westindien ist arm an Mineralien. 3. Mexiko ist heute schlecht augebaut. — Westindien hat eine sorgfältig geleitete Plantagenwirtschaft. 4. Mexiko war zur Zeit der Eroberung ein uraltes Kulturland. (Azteken!) — Westindien war nur von Wilden bevölkert. b. 2. 3th: Wir vergleichen Cortez und Eolumbus. I. Beide sind sich vielfach ähnlich. 1. Beide waren hochbegabte Männer. (Nachweis!) 2. Beide haben Großes für ihr Vaterland gethau. (Nachweis!) 3. Beiden standen nur bescheidene Mittel zur Verfügung. (Die Flotte des Columbus — die geringe Mannschaft des Cortez!) 4. Beide haben Undank geerntet. (Nachweis!)

9. Außereuropäische Erdteile - S. 42

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — V. Produkte. (Kaffee, Zucker, Tabak.) Vi. Bewohner. 1. Eingeborene. (Fast völlig ausgestorben.) 2. Eingewanderte. 3. Eingeführte. (Negersklaven — Kulis.) Vii. Besitzer. 1. Selbständige Staaten. (Haiti.) 2. Spanische Besitzungen. (Euba.) 3. Englische Besitzungen. (Jamaica.) 4. Französische Besitzungen. 5. Niederländische Besitzungen. 6. Dänische Besitzungen. Außerdem formulieren wir unter Bezugnahme auf den durchgear- betteten Stoff folgende allgemeine Sätze über b'te Bedeutung der Pflanzenwelt. 1. Die Pflanzen beeinflussen das Klima. (Entwaldung West- indiens — Urwälder.) 2. Auch bei den Pflanzen zeigt sich ein Kampf um das Dasein. (Lianen!) 3. Die Pflanzen haben eine hohe Bedeutung für das Menschenleben. a. Sie beeinflussen die Verbreitung der Menschen. (Urwald, Llanos — Plantagenbau.) b. Sie veranlassen Industrie und Handel (Baumwolle, Tabak u. s. w.) D. Anwendung. 1. Beziehe auf Südamerika folgende uns längst bekannte Sätze: a. Die Gebirge haben Einfluß auf die Flüsse. b. Die Gebirge dienen als natürliche Grenzen. c. Der Wald ist der Ernäher der Quellen. 6. Der Wald hat Eiufluß auf die Witterung. e. Wo Wärme und Feuchtigkeit gemeinsam austreten, entsteht ein üppiges Pflanzenleben. 2. Welche südamerikanischen Staaten haben Anteil an den Anden? Welche Staaten werden von dem Äquator durchschnitten? 3. Welches sind die Binnenstaaten Südamerikas? Welche Staaten werden vom atlantischen Ozean bespült? Welche berühren den großen Ozean? 4. Wie heißt der Hauptstaat a. im Gebiete des Magdaleuenstromes, b. des Orinoco, c. des La Plata, b. des Amazonenstromes? 5. Nenne Städte a. am großen Ozean, b. am atlantischen Ozean!

10. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn- möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben. C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.) D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm (Äquator!) sein. *) Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln? 1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne ^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge- schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge- färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes. Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er- kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt, wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn- *) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen Gebirgsgegenden.)
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