Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 105

1880 - Dresden : Salomon
105 Nahrung ist auch der Grund zu suchen, warum manche Thicre periodisch ihren Aufenthaltsort wechseln: Zng- und Strichvögel, Wanderungen von Mischen. Viele Thiers sind einem bestimmten Klima entsprechend organisirt und bekleidet. Die ganze Familie der Affen verlangt eine gleichmäßige und warme Temperatur, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und namentlich kühle Sommer; das Lama lebt in den kältern Gebirgsregionen der Anden, aber nicht in den wärmeren Ebenen Brasiliens. In den Tropen leben die größten und prächtigsten, aber auch reißendsten und giftigsten Thiere. Ihre Farbe und Pracht irird erhöht durch das Licht, das hier reichlicher und intensiver ist, als in höhern Breiten; ihr Gift wird genährt durch die Hitze. Roth, Grüu und Blau ge- winuen an Lebhaftigkeit, Gelb verwandelt sich in Orange, und der Eontrast der complementären Farben steigert sich. In den höhern Breiten schrumpfen die Thiere zusammen. Die Farben werden matter und ändern sich mit den Jahreszeiten, die Winter- kleider werden dichter und nehmen wohl gar die Farbe des Schnees an. Die Phytophttgen hängen direct von der Pflanzenwelt und ihrem Lebenscyclns ab, einige, die Monophagen, von einer ein- zigen Pflanze, andere, die Polyphagen, von vielen Pflanzen. Der Verbreitnngsbezirk der Seidenraupe ist durch den Maulbeerbaum, derjenige der Cochenille durch eine Cactusart (Opuntia Tuna) beding:. In Brasilien und Indien ist die Pflanzenwelt besonders reich und üppig, zugleich auch Feuchtigkeit genug vorhanden; hier sind denn auch die Phytophagen und Amphibien besonders zahl- reich vertreten. Die heißen und dabei dürren Gegenden sind arm, die heißfeuchten reich an Amphibien. Einzelne Species von Thieren sind, namentlich auch durch den Einfluß des Menschen, über die ganze Erde verbreitet. Die eigentlichen Hansthiere haben sich überall akklimatisirt; die Ratte und Hausmaus ist überall zu finden, die Fischotter kommt sonst überall, nur nicht in Süd- amerika vor; der gemeine Bär, der Fuchs und Wolf vertragen jedes Klima; die wilde Ente findet sich von Lappland an bis zum Caplande, von der Union bis Japan. Dagegen haben auch viele Thiere wieder einen sehr kleinen Verbreitungsbezirk. Der Orang-Utang findet sich nur auf Borneo und den benachbarten Inseln. Von den Säften anderer Thiere leben die Parasiten, die Epizoen heißen, wenn sie auf der Körperoberfläche, und Ento- zoen, wenn sie im Innern ihrer Wirthe leben. Man kennt bis jetzt 8000 Parasiten oder 4 Procent der bekannten Thiere als Parasiten, darunter 5090 Schlupfwespen und 2000 Eingeweide-

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 10

1827 - Erlangen : Heyder
10 ten aus Meer, und fanden große angeschwemmte Stämme, die aneinander gefügt, oder ausgchöltzu Floß und Kahn werden konnten. Auch des Töpfers Kunst mußte sehr alt sein, und ein am Feuer sich verhärtendes Gefäß leitete auf das Brennen derselben. Die ältesten Speisen aß man roh; aber Feuer und irdene Gesäße führten aufs Kochen, Backen u. f. w., und Handmüh- len zum Zerreiben des Getreides statt des Zerstoßens waren wenigstens schon zu Moses Zeit üblich. Über- haupt war an den Gebrauch des Feuers eine Reihe von Erfindungen geknüpft. Der Umgang mit den Thie- ren, die, krank, sich selbst gewisse Kräuter suchten, leitete auf die ersten Spuren der Heilkunde. Das Eigenthum führte zu dem Streite über das Mein und Dein und zu den ersten Rechtsbegriffen; die Aelteften, Weisesten, wo nicht die rohe Gewalt entschied, wurden Richter. Das Leben im Freien führte auf Beobachtung der Gestirne; die Sonne mlt ihrer befruchtenden Wär- me, die Elemente mit ihren furchtbaren Wirkungen er- regten Furcht und Staunen. Man hielt sie, wie auch der roheste Mensch eine dunkle Ahnung von etwas Höherem hat, für erhabenere und mächtigere Wesen, deren Zorn durch Darbringung des Besten, was man hatte, besänftigt sein wolle. Bald wurden auch Thiere Symbole oder Sinnbilder gewisser ehrfurchterweckender Eigenschaften, und wurden verehrt; und einzelne Men- schen weiheten sich besonders dem Dienste solcher ange- beteten Gegenstände. Das Gute wurde der Sonne, dem Lichte, überhaupt einem guten Wesen; das Böse der Nacht und einem bösen Wesen zugeschrieben; an jenes knüpfte sich der Begriff des Entstehens und Er- haltens; an dieses der des Zerstörens an. Aber mit dem Allen waren zwar die Menschen klüger, aber nicht besser und frömmer geworden, und daher, so erzählt jene heilige Urkunde, beschloß der Schöpfer, die Menschen bis auf Eine fromme Familie (Noah) durch eine große Fluth (die sogenannte Sünd- fluth) wieder von der Erde zu vertilgen. Noah erhielt den göttlichen Befehl, sich und die Seinigen, nebst vie- len Thleren in ein^großes Schiff zu flüchten, welches endlich, nachdem die Fluth sich verlaufen, auf dem

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 14

1827 - Erlangen : Heyder
14 thümlich. Ein nomadischer Emir, Abraham, (2000 v. Ehr.) zog über den Euphrat nach Westen mit feinen Heerden und wurde durch seinen Sohn Zsmael Stamm- vater der Araber, durch Isaak und Jakob (mit ihm selbst die Z Patriarchen) und wieder dessen 12 Söhne das ver- ehrte Stammhaupt des nachherigen israelitischen oder jüdischen Volkes. Hungersnoth führte Jakob und seine Sühne nach Aegypten, wo sie durch dem früher dahin verkauften und durch seine Klugheit zum Groß Vezier emporgestiegenen Joseph im Lande Gosen als Nomaden leben durften. Allein den Aegyptern wegen ihres dort verachteten Hirtenlebens ein Gräuel, wurden sie bald sehr gedrückt, bis nach 400 Jahren aus ihrem Volke ein Netter für sie auftrat. Moses (das Wunderbare seiner Jugend theilte er mit andern Nationalhelden) führte nach vielem Widerstreben und endlichem Unter- gänge des Königs oder Pharao von Aegypten sein zu 2| Millionen Köpfen angewachfenes Volk durch das rothe Meer in die Wüste Nordarabiens, und gab während des 4ojährigen Umherziehens dort seinem Volke eine religiös-politische Verfassung, die auf dem alten Glau- den von einem Einzigen sein Volk schützenden Gotte und auf der Umgestaltung seiner Nomaden zu einem ackerbauenden Volke, beruhte. Noch sind die io Ge- bote -ein ehrwürdiger Ueberrest seiner Gesetzgebung. Endlich, nachdem ein kräftigeres Geschlecht den Götzen- dienst und die Fleischtöpfe Aegyptens vergessen hatte, führte Iosua dasselbe gegen Kanaan (nachher Palästina), wo einst Abraham schon gelebt hatte und welches man längst als das von Gott versprochene oder gelobte Land betrachtete. Nach langen Kämpfen mit den Vor- gefundenen Einwohnern, theilten sich die 12 Stämme in Palästina; ein besonderer Priesterstand war durch alle Stämme vertheilt, und der Hohepriester war der Vertreter des Volkes bei seinem unsichtbaren König und Gott Iehovah. Oft kämpfte man unglücklich ge- gen die Feinde; oft vergaß man, mitten unter vielen Abgöttereitreibenden, den Alleinigen. Dann traten Richter und Propheten auf und retteten das Volk. So schlug der starke Simson, der jüdische Herkules, die Philister, so Iephtha die Ammvniter. Endlich for-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 80

1827 - Erlangen : Heyder
so Treulosigkeiten, Verbrechen und Kriegen endlich Z2.^ gelang, die Alleinherrschaft über das ganze römische Reich zu erlangen! So kamen allerdings die sogenann- ten Christianer in eine ganz andere Lage; gingen vom Verfolgtwerden selbst zum Verfolgen der Heiden über; erhielten prächtige Kirchen und einen glänzenden Tem- peldienst ; erhielten eine Menge von Geistlichen und geist, lichen Stufen, und bald waren die Bischöfe von By- ganz, wohin der schlaue Constantin, fern vom römischen Senate und Volke 330 seinen Sitz verlegte (Constan- tinopolis) und Nom mit ihrem oder dem erzbischöflichen Titel nicht mehr zufrieden und nannten sich Patriar- chen. Daß aber auch der alte einfache Geist des Chri- sienthums unterzugehen anfing, bewiesen nicht blos diese Rang - und Herrschsucht der Geistlichen, sondern auch die Streitigkeiten über den Lehrbegriff, z. B« ob der Sohn Gottes eben so ewig, mächtig und so gleichen Wesens mir Gott dem Vater sei, oder nicht, wie letzteres ein Presbyter, Artus, lehrte. Ersiere Meinung wurde nun in einer allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa in Kleinasien (525) unter Constantins Vor- sitz, als die wahre Ansicht bestätigt, und der anders lehrende mit dem Fluche belegt! Dabei wurde, was gleichfalls noch heule gilt, festgesetzt, daß die Feier des Osterfestes immer an dem ersten Sonntage statt finden sollte, der zunächst auf den ersten Vollmond nach der Frühlingsnachtgleiche folge, daher es bald in den März, bald in den April fallen kann. Reich und mächtig war nunmehr die Kirche geworden ; der Christ hatte den Zutritt zu allen Staatsämtern, und der Kaiser wußte durch die Hierarchie der Kirche seine eigene Macht noch zu verstärken, während wiederum die Geistlichen sich große Vorrechte, Gerichtsbarkeit, Schenkungen u. a. m. zu verschaffen suchten. Bald aber zogen sich zu stillee Selbftbeschauung wieder Christen in die Einsamkeit zurück, wurden Einsiedler, wie Paul von Theben, An- tonius, oder zogen Schüler an sich, wie Pachomius, die sich in seiner Nähe ansiedelten, Mönche wurden, und damit den Ursprung der Klöster veranlaßten. Dieses -fireng-einsame Leben fand bald große Achtung und

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 100

1827 - Erlangen : Heyder
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, (auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer- den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un- tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige Eoangelium auf seinem Schooß. Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 110

1827 - Erlangen : Heyder
110 Geschichte des Mittelalters. Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz« züge bis zur Entdeckung von Amerika. (1696 — 1492.) Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr, und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war, den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien) mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken« stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang; und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from- men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam; sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens- mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens um; andere sielen über die armen Juden her, und verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl- geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil- lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan- dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor- mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 44

1827 - Erlangen : Heyder
Euments und Attalus durch eine große aber vorüber, gehende Blüthe der Literatur, seine Bibliotheken und Erfindung des Pergamentes; Pontus unter seinen Mithridaten durch den sechsten dieses Namens (121 -—64), den furchtbaren aber unglücklichen Gegner Roms; und das Parthifche Reich der Arsaciden durch feine Dauer bis 226 nach Christo Erwähnung, wäh- rend welcher Zeit es fast iminer unerobert die Granze des römischen Weltreiches war, und das Daktrische Reich verschlang. Dagegen wurden auch Bithynien, Kappadocicn, Paphlagonien, Armenien, kleine Reste von Alexanders Reiche, römische Provinjen, so wie auch Iudaa. Judäa war ein Theil der Makedonischen, dann der Selcueidischen Monarchie, und darauf ein Theil des Ptolemäerrciches bis 203; kehrte aber zu den Seleuci, den zurück. Die Hohenpriester und ein hoher Rath, Synedrium, auch wohl eigene Ethnarchen, regierten. Bald aber drückten die nach dem Tempelschatze lüster- nen Syrischen Könige den kleinen Staat, wollten ihn gräcisiren, und verkauften die Hohenprtesterstellen. "nd- lich empörten sich die Juden unter den tapfer« R > cs cabäern 1ö7, besonders Judas, mit Glück g.^en Antiochus Iv., der sogar einmal das Allerheiligste d>.s Tempels mit Schweinefett besudeln ließ, machten sich nach und nach nicht allein völlig frei, sondern vergrö- ßerten auch ihr Land noch mit Samaria und Jdumaa. Aber cs bildeten sich auch die Religionssekten der Pha, risaer und Sadducäer, erstere als Orthodoxe, letztere als Neuerer, zu politischen Parteien um, und eine Menge Streitigkeiten über die Herrschaft brachen aus, bei denen endlich die Römer als Schiedsrichter auftra- ten, und im Jahr 30 einen Jdumäer, Her ödes den Großen, Zy—i nach Ehr. einsetzten, bis sie 70 Jahre nach Christo Jerusalem zerstörten, und damit auch diesem Reiche ein Ende machten. Die Römer also, und immer wieder die Römer verschlingen allmählig die andern bekannten Staaten, sogar auch Karthago und Sicilien, wie sich bald zei- gen wird.- Die Römer hatten durch unaufhörliche Kriege einen großen Theil Mittelasiens *n sich ge-

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 11

1827 - Erlangen : Heyder
11 Gebirge Ararat in Vordrrasien stehen blieb. Auch bei andern Völkern hat sich die Sage großer Ueberschwem- mungen erhallen, und (nach Humbold) selbst in Amerika bet den Ureinwohnern geht eine gleiche Sage von der Fluth und dem Rettungsschiffe, welches auf einem Ge- birge stehen geblieben sei. Durch diese Fluth wurde Noah der zweite Stammvater des Menschengeschleckus, das sich von nun an durch Noahs Söhne: Sem, Ham und Japhet und ihre Nachkommen, der Län- derscheide der Z Erdtheile näher, auch nach Eurcpa und Afrika verbreitete. Am schnellsten gediehen Staa- ten, wo Ackerbau die Quelle des Unterhaltes wurde, weil da der Mensch an den unbeweglichen Besitz gefe- stet war. Dort wurde die Hütte eher zum Haus, das die Felder umgaben: der Sicherheit gegen Thiere und Menschen wegen (da nicht alle arbeiten, aber wohl leben wollten) umgab man das Eigenthum mit Gra- den oder Zaun; mehrere Familien baueren sich in der Nähe an, und gründeten so Dörfer, die wegen ge- meinschaftlicher Bedürfnisse und des Geselligkeitstriebes ir. mer mehr anwachsend nur einer gemeinschaftlichen Befestigung bedurften, um als Städte dazustehen. Von solchen Städten sind die erssten und ältesten kleinen Staaten ausgegangen, die sich nun immer mehr ver- größerten, und allmählig zu Reichen anwuchsen, je nachdem sich einzelne Eroberer, die gewöhnlich mit Un- terdrückung des eignen Stammes anfing'en, in solchen Neichen hervorthaten. Despotismus gründete und er- hielt solche Staaten, bis ein noch Mächtigerer über sie kam. Jener oben angegebenen Wiege der Menschheit am nächsten geblieben, waren die Stämme der I n d i e r, zwi- schen Indus und Ganges, zum Theil noch heute der älte- sten Ernährungsart mit Pflanzen getreu. Schon in sehr früher Zeit gediehen sie zu hoher Kultur, hatten ein ur> altes Religionssystem von einem Urwesea, einer erschaf- fenden, erhaltenden und zerstörenden Gottheit — Para- brama; Brama, Wtschou, Schiwen; —von Verkör- perungen (Jncarnationen) und Verwandlungen der Götter, von Seelenwanderung und Ausfluß aller Dinge aus Gott (Emanation), hatten Dichtungen (die zt»m
   bis 10 von 26 weiter»  »»
26 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 26 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 2
6 0
7 3
8 0
9 0
10 5
11 10
12 0
13 0
14 0
15 2
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 7
28 0
29 0
30 1
31 0
32 1
33 1
34 0
35 0
36 1
37 15
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 3
46 1
47 3
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 20
1 33
2 8
3 56
4 13
5 6
6 36
7 35
8 46
9 21
10 5
11 4
12 67
13 18
14 18
15 19
16 98
17 415
18 20
19 58
20 59
21 64
22 6
23 74
24 12
25 85
26 22
27 60
28 25
29 20
30 29
31 9
32 68
33 9
34 62
35 52
36 57
37 203
38 61
39 108
40 13
41 25
42 57
43 38
44 2
45 148
46 140
47 10
48 20
49 8
50 47
51 9
52 74
53 13
54 22
55 26
56 28
57 6
58 17
59 27
60 7
61 3
62 4
63 11
64 29
65 21
66 55
67 16
68 49
69 26
70 22
71 50
72 11
73 21
74 40
75 27
76 21
77 99
78 22
79 4
80 3
81 76
82 54
83 16
84 17
85 93
86 78
87 115
88 12
89 22
90 119
91 27
92 272
93 4
94 224
95 22
96 38
97 13
98 175
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 2
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 1
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 4
49 0
50 1
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 5
59 5
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 4
82 1
83 2
84 1
85 2
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 5
101 0
102 1
103 1
104 0
105 1
106 2
107 0
108 0
109 2
110 3
111 1
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 1
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 1
128 1
129 0
130 0
131 3
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 2
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 2
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 7
176 0
177 1
178 0
179 4
180 1
181 0
182 0
183 2
184 1
185 1
186 2
187 1
188 0
189 5
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 0
197 0
198 0
199 0