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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 44

1880 - Dresden : Salomon
44 soll bereits gebunden sein. Auf dem wasserlosen Monde ist jene Hydratbildung vollendet; auf der Sonne, in deren Gashülle noch Kalium und Natrium als Gas existirt, hat sie noch nicht begonnen. Für die Oekonomie der Natur und die Plastik der Erdoberfläche ist das Wasser von höchster Wichtigkeit. Mit Millionen Zähnen nagt es seit undenklichen Zeiten an den festen Formen der Erd- rinde, reißt hier erdige Theile von ihren Lagerplätzen hinweg, um sie dort wieder abzusetzen, wirkt auflösend und erniedrigt die Berge, füllt die Tiefen aus und sucht im steten Spiele von Wirkung und Gegenwirkung den unerreichbaren Zustand des Gleichgewichts auf. So ist es das Wasser, das hier dem Gebirge und Hügel, dort dem Flachlande die Form giebt und überall, in der Zusammenstellung der von ihm modellirten Bodenelemente, die Landschaft herausbildet. Durch das Wasser verdichten sich die getrennten Kalkschalen der kleinen Seethiere zu dichtem Kalkstein; der Sand wird durch auf- gelöste und eingedrungene Bestandteile zu festem Sandstein; der Flußschlamm durch Lösung und wieder Absetzen von Kieselerde in Thonschiefer und Grauwacke verwandelt; unter Wassl-r findet die Vermoderung abgestorbener Pflanzen zu den drei großen Arten fossilen Brennmaterials statt; Wasser führt die Salze auf die Länder, wo sie, durch Hebungen abgeschnitten, der Steinsalzbildung unterliegen. § 2. Quellen. Das rinnende Wasser nimmt seinen Ausgang aus Quellen. Man versteht unter Quelle eine aus der Erde kommende tropf- bare oder elastische Flüssigkeit an der Stelle ihres Hervortretens, sowie die Stelle ihres Hervortretens selbst. Die Erzeuger der Quellen sind die wässerigen Niederschläge. Das Wasser des Regens, der niederfallenden Nebel und des geschmolzenen Schnees dringt, soweit es nicht verdunstet oder fortfließt, in den porösen, zerklüfteten Boden ein und sinkt hier, rascher oder langsamer, je nach der Natur der vorhandenen Gebirgsart, so lange nieder, bis es auf eine wasserdichte Unterlage, etwa eine Thonschicht, gelangt, die es an weiterem Niedersinken verhindert. Auf dieser Unterlage fließt es nach hydrostatischen Gesetzen weiter, bis es eine Oessnung nach außen findet und als Quelle hervortritt. Der Quellen- reichthum eines Landes hängt hauptsächlich von dem Wassergehalte der Atmosphäre, von der äußern unv innern Gliederung der Erdkruste, von dem Wechsel lockerer und festerer Gebirgsarten und von der Pflanzendecke des Bodens ab. Wie so?

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 47

1880 - Dresden : Salomon
47 Häutchen in Folge der leichten Oxidirbarkeit der Oxydnlverbin- düngen des Eisens durch den Sauerstoff der Luft. Die Schwefel- Wässer haben einen Geruch nach faulen Eiern und einen süß- lichen Geschmack, was von ihrem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas herrührt, das in vielen Fällen von einer Zersetzung des Gypses oder anderer schwefelsaurer Gase durch organische Substanzen ent- steht: Aachen, Burtscheid, Warmbrunn, Baden bei Wien, Baden in der Schweiz, Weilbach. Andere Mineralquellen enthalten Salpeter, freie Schwefelsäure oder Salzsäure und Boraxsäure. Jnkrustirende Mineralquellen, die doppelt kohlensauren Kalk in großer Menge gelöst enthalten, setzen denselben als nn- löslichen neutralen kohlensauren Kalk ab und überziehen Gegen- stände, welche sie bei ihrem Fließen berühren, mit einer Kruste: Karlsbader Sprudel, Abano bei Padua. Der so erzeugte Stein heißt Tnss oder, falls die Masse im Bruche ein kristallinisches Gefüge hat, Sinter. Die Quellen in Island setzen in ähnlicher Weise Kieselerde ab; die Eisenwasser dagegen Eisenocker: Schandau. Die Naphthaquellen bringen Erdöl herauf, das auf dem Wasser schwimmt; ist dasselbe zähflüssig, so kommt es dem Asphalt oder Erdpech nahe. Die Insel Tscheleken im Kaspisee hat gegen 1500 Naphthaquellen, welche jährlich 6 Mill. Kilogramm geben: Baku, Irawaddithal, Karpathen, Pennsylvanien. Die Quellen sind von großer Bedeutung. Sie sind die natürlichen Ausgänge für das unterirdische Wasser, sie verleihen der Landschaft Reize, sie stimmen poetisch (die Hippocrene!), sie spenden Trinkwasser, befruchten den Boden und fördern mannig- faltig die Cultur. Dürfen wir uns wundern, daß die Alten die Quellen beseelten und in aumuthige Nymphen verwandelten? § 3. Bäche, Flüsse, Ströme. Nach den Gesetzen der Schwere fließt das Quellwasser immer nach den tiefer liegenden Stellen der Erdoberfläche und vereinigt sich zu Bächen, Flüssen und Strömen. Diese drei Gewässer haben mit einander das gemein, daß sie in einer Vertiefung, der Rinne oder dem Bette, von Seitenerhöhungen begrenzt, fließen. Bach nennt man jedes natürlich fließende Gewässer, das überall zu durchwaten und größer als ein Fließ oder Riesel und kleiner als ein Fluß ist. Faulbäche haben wenig Gefälle, trübes Waffer und schlammigen Grund und finden sich in Niederungen, Moor- und Bruchgegenden; Regenbäche, dnrch Regen erzeugt,

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 7

1880 - Dresden : Salomon
bei Betrachtung eines Landes wenig vor, sondern entwickle viel! 6. Ziehe häufig Parallelen und setze stets das Einzelne in Beziehung zum Einzelnen und zum Ganzen. Es sind das sechs sehr einfache Grundsätze, — an ihrer Aufstellung haben aber die besten Kräfte Jahrhunderte hin- dnrch gearbeitet und mit ihrer Durchfuhrung wird sich die Gegenwart und anch noch auf lange Zeit hindurch die Zukunft mit Fleiß und Trene zu beschäftigen haben." Wozu der Verfasser das hier erwähnt? Er möchte mit Nachdruck auf die Grundsätze hinweisen, von denen er sich bei Abfassung auch dieses Leitfadens hat leiten lassen und damit recht eindringlich zur Prüfung und Benutzung des Buchs auffordern, um in immer entschiedener, wenn auch ganz bescheidener Weise dem höheren Zwecke der Eidkunde, die nenerdings wieder an unseren höheren Schulen verkannt zu werden scheint, und dem geographischen Unterrichte dienen zu können. October 1879. Dr. Wuckler.

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 55

1880 - Dresden : Salomon
55 eine thonige Unterlage haben, oder in den Kratern erloschener Vulkane und in alten Erdfällen, so bildet sich ein See ohne sicht- baren Zu- und Abfluß. Nack ihrer Lage unterscheidet man die (See'n in Alpen-, Gebirgs-, Niederungs-, Steppen- und Strandsee n; nach der Beschaffenheit des Seewassers in Süßwasser-, Salz- und Natronsee'n. Der große Salzsee in Utah enthält ungefähr 20 Proc. Kocksalz, so daß kein lebendes Wesen in seinem sonst außer- ordentlich klaren und reinen Wasser leben kann. Kohlen- und schwefelsaures Natron finden sich im Wansee und in mehreren See'n bei Debreczin, die in der heißesten Jahreszeit meist austrocknen und einen reichen Ertrag von Soda gewähren. Die mineralischen Bestandteile, welche die Flüsse den See'n zuführen, fallen bald zu Boden, deshalb ist das Wasser klar und oft so durchsichtig, daß man bei ruhiger Beschaffenheit der Oberfläche den Boden in der Tiefe erkennen kann, wenn anders die Lichtstrahlen noch den Boden erreichen und von ihm zurückgeworfen werden. Ist der See aber so tief, daß trotz der Durchsichtigkeit des Wassers die Lichtstrahlen nicht auf deu Grund gelangen können oder werden die in kleinen Mengen zum Boden gelangten und von ihm zurück- geworfenen Lichtstrahlen vom Wasser verschluckt, so wird derselbe ein vollkommener Spiegel, welcher das Angesicht des Himmels treu reslectirt. Das Niveau der See'n bleibt sich im Allgemeinen gleich, wenn nickt der Ausfluß momentan verstopft oder der Zufluß ver- stärkt wird. Am Wetter- und am Genferfee hat man bemerkt, daß ein veränderter Luftdruck ein Steigen oder Fallen des Wasser- spiegels bewirken kann. Diese Erscheinung ist am Gensersee unter dem Namen les Seiches bekannt und besteht darin, daß der Wasserspiegel unregelmäßig und ohne Wellenschlag steigt, bei Gens bis über 1 m. Das Steigen gilt als ein Vorbote der Wetter- Veränderung. Wenn Wasser unter gewissen örtlichen Verhältnissen sich in einer Vertiefung dergestalt ansammelt, daß es nicht ablaufen kann, sondern mit allerlei erdigen und pflanzlichen Stoffen sich ver- mischt und verdickt, so entstehen Sümpfe, Moräste, Maremmen, Brüche, Moore. Der Sumpf unterscheidet sich vom Morast dadurch, daß er durch deu Einfluß der Witterung nie austrocknet und sein schweres, trübes Wasser mit animalischen und vegetabilischen Substanzen chemisch verbunden ist: Küsten-, Gebirgs- und Cypressen- sümpfe. Sümpfe sind besonders häufig an solchen Flüssen, welche

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 57

1880 - Dresden : Salomon
57 theilung wieder herzustellen. Alles Salz des Meeres stammt von den aufgelösten Gesteinen. Die Ströme tragen täglich frisches Salz in das Meer, und jeden Tag verdunstet viel Wasser, wobei das Salz zurückbleibt, so daß das Meerwasser allmälig salziger werden muß. Im atlantischen Oceane beträgt die ganze Menge der verschiedenen Salze nur 3vs Theile in 100 Theilen Wasser. In geringeren Massen ist das Meerwasser farblos, in größern bläulich grün, doch herrscht bald das Blau, bald das Grün vor, namentlich das Blau, indem das Meerwasser das einfallende weiße Licht hinsichtlich seiner verschiedenartigen Strahlen in einem bestimmten Verhältnisse absorbirt, durchläßt und reflectirt, so daß dabei vorherrschend die blauen Strahlen zu Tage treten. Es wechselt aber die Farbe des Meeres durch zahlreiche Nuancen, je nach der Beleuchtung. So lange noch Spuren aufgeschwemmter Stoffe im Wasser sich besindeu, wird die tief blaue Farbe ab- geschwächt. Außerdem färben microscopische Pflanzen und Thiers das Meer. So wird das Purpurmeer von kleinen Krebsen und Krabben gefärbt; das rothe Meer von einer microfcopischen Alge, Trichodesmium erythraeum, das persische Meer von grünen Thierchen, das Meer an der peruanischen Küste von einem micro- scopischen Thierchen olivengrün und das an der Küste von Guinea milchweiß. An den westindischen Inseln ist das Meerwasser so durchsichtig, daß man anf dem mit Sand bedeckten Boden jeden Gegenstand erkennen kann; in der Südsee sieht man die snb- marinen Wälder und Blumen niit den Meerthieren. Zu den prachtvollsten Erscheinungen des Meeres gehört das Leuchten; das continuirliche geht von Leuchtflächen aus und das sporadische geht von Leuchtpunkten aus. Mau kann es in allen Breiten, ani schönsten in der Tropenzoue beobachten. Die Erscheinung wird von micrsscopischen Thierchen, Mollusken, Krustaceen und Infusorien, hervorgerufen, deren Leuchten durch Wärme und Reib- ung (Schiffsfurche) begünstigt zu werden scheint und die durch besondere Witterungsverhältnisse an die Oberfläche gelockt werden. Das intensivste, bläulich grüne Licht bringt eine Salpe hervor, Pyrosoma atlantica, ferner eine microscopische Rippenqualle, Noctiluca scintillaiis, Vi 2 bis V« Linie im Durchmesser, welche zu Milliarden die Meeressläche bevölkert und bei jeder Beunruhig- ung des Wassers leuchtet. Aus den Tiefenmessungen, welche mit dem Bathometer angestellt werden, hat sich ergeben, daß der Meeresboden wie das Land in bunter Mannigfaltigkeit Hoch- und Tiefebenen und Ge- birge besitzt, als deren Spitzen die Inseln zu betrachten sind.

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 22

1880 - Dresden : Salomon
22 § 5. Die Gebirgsarten. , Das Material, das die Gebirge und überhaupt die feste Erdkruste bildet, nenut man Gebirgs- oder Felsarten. Dieselben bestehen aus Mineraltheilchen oder Mineralaggregaten. Die wich- tigsten Elemente, denen diese Theilchen angehören können, sind: Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Silicium oder Kieselerde, Calcium oder Kalkerde, Magnesium oder Talkerde, Aluminium oder Thonerde, Ferrum oder Eisen, Kali und Natron. Kalk, Talk, Thon- und Kieselerde bilden vorzugsweise, in ihren verschiedenen Mischungsverhältnissen chemisch verbunden, die be- kannten Felsarten; besonders wichtig ist die Kieselerde, von deren zahlreichen Verbindungen, den Silicaten, am häusigsten eine vor- kommt, nämlich der Quarz (eine Verbindung von Kieselerde mit Sauerstoff), aus dem ein beträchtlicher Theil der ganzen Erd- rinde besteht. Besteht das Gestein, wie Kalkspath und Gyps, aus Theilchen eines und desselben Materials, so ist es ein einfaches; besteht es aber, wie Granit und Gneis, aus Theilchen verschiedener Mineralien, so ist es ein gemengtes. In manchen Gebirgsarten sind die Theilchen klystallinisch mit einander verwachsen, in anderen nur mechanisch verbunden oder auch durch ein Cement verkittet; darnach giebt es kry st a klinische, mechanisch verbundene und lockere Gesteine. Als Cement treten kohlensaurer Kalk uuv Eisen- oxydhydrat auf, wodurch gröbere Kiesmaffen zu Conglomeraten, Sandmaffen zu Sandsteinen und staubartige Massen zu Thon und Mergel verbunden werden. Von der Größe, Form, Vertheilungs- und Verbindnngs- weise der individuellen Theilchen hängt die Struktur der Ge- steine ab. Bei der körnigen Struktur bilden die Mineral- theilchen kleine Kugeln, ans concentrischen Schalen oder radialen Strahlen gebildet; bei der schiesrigen dünne, parallele Blättchen, weshalb sich der Stein leicht nach einer Richtung hin spalten läßt; bei der Porphyr artigen zeigt die gleichartige Grundmasse einzelne Krystalle ausgesondert; bei der mandelstein- artigen sinden sich in der Grundmasse mandelförmige, theilweise oder ganz gefüllte Blasenräume; bei der Schlackenstruktur ist es ähnlich; bei der O o lithstruktur (Oolith, Rogenstein) besteht das Gestein aus kleinen caviararligen Körnern, die durch wenig Grundmasse zusammengebacken und im Innern compact oder aus

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 24

1880 - Dresden : Salomon
24 spath mit Quarz; Glimmerschiefer, ein krystallinisch schiefriges Gemenge von Glimmer und Quarz; Chl oritsch iefer, in der Nähe des Serpentins austretend, ein dickschiefriges, dunkelgrünes Gemenge von Chlorit mit etwas Quarz; Thonschieser, ein schiefriges Gemenge von Quarz und einem glimmer- und chlorit- artigen Miueral; Talkschieser, ein schiefriges Gemenge von Talk mit etwas Quarz. Deutlich geschichtete Gesteine sind: Kalkstein (wesentlich Kalkspalh), Dolomit (Kalkspath mit Magnesia), Thon st ein, Thon, Lehm, Gyps, Sandstein (Quarzkörner mit Cement verbunden), Breccie (eckige Mineraltheilchen mit einem Cement verbunden) und Tnss (feine Theile von lavaartig entstandenen Gesteinen zu einer erdigen Masse verbunden). Die Schichten liegen nach ihrem Alter übereinander. Eine Reihe von zusammen- gehörigen Schichten, welche ohne Unterbrechung unter ähnlichen Verhältnissen entstanden sind, heißt Formation, eine Reihe zusammengehöriger Formationen Gruppe. In den Sand-, Geschiebe- und Lehmablageruugeu, welche der Dulivialperiode oder auch der Alluvialperiode angehöreu, finden sich manchmal Metallkörner oder Edelsteine. Letztere werden aus dem Bodeu durch Ausseiseu oder Auswaschen gewonnen, deshalb nennt der Bergmann solche Ablagerungen, die ost eine hüglige Oberfläche zeigen, Seifengebirge. Nach Humboldt begleiten diese Gebirge besonders den Fuß der Meridianketten: Ural, Ghats, Anden. In folgender Tabelle wird ein Ueberblick über die Gruppen und Formationen unter Hinweis auf ihre charakteristischen Eigen- thümlichkeiten gegeben.

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 25

1880 - Dresden : Salomon
uebersi ch t. öildnngszeit- räume. Gruppe. Formation. Leitende Schichten. Leitende Fojilien. Vorkommen. Leinerknngen. I. Primär oder paläopoisch u. apoifch, um- faßt die äl- testen Ablage- rungszeit- räume. i.grauwacken- gruppe. a) Cambrische. Thonschiefer mit Einlagerungen v. Qnarz-, Kiesel- u. Alaunschiefer, von Sand- und Kalkstein. Meeres - Organis- men, aber selten und nur undeut- lich. Cambrian Monn- tains in England. Erzgebirge zwi- schen Oederan u. Schneeberg. In England wurde zuerst die Selb- ständigkeit dieser ältesten Sedimen- tärsormation er- kannt. b) Silurische, sonst lieber- gangsforma- tion genannt. Thonschiefer und Kalkstein. Meeres - Organis- men, wie Möllns- ken, Radiaren, Zoophyten. England, Sudeten, Voigtland, Thü- ringer Wald und östl. Harz. Silurisch stammt von dem König- reich der Silu- rier im westlichen England. c) Devonische, sonst Ueber- gangssorma- tion genannt. Thonschiefer und Kalkstein mit Ein- lagernngen von Kieselschiefer. Neste von Meeres- Organismen, der älteste Saurier Telerpton. Rheingebiet, Fich- telgebirge, Nord- Westrand des Erz- gebirges, Harz, Sudeten. Devonisch kommt von Devon, einer Grafschaft i.eng- land. 2. Kohlen- gruppe. a) Kohlenkalk- stein- oder Kulmform a- tion genannt. Kalkstein, Schiefer- thon, Thonfchie- fer, Kieselschiefer u. Sandstein. Meeresconchylien und Meeresfische. England «.Irland, Hainichen in Sachsen, Magde- bürg, Westpha- len. In England hat man auch dafür die Namen Berg- kalk und metall- führender Kalk- stein.
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