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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 26

1880 - Dresden : Salomon
Mdnngszeit- räume. Gruppe. Formation. Leitende Schichten. Leitende Fosilien. vorkommen. öemerkiingeil. b)Steinkohlen- formation. Wechsellagerung ». grauem Sand- stein u. Schiefer- thon. Landpffanzemeste, die den gegen- wärtigen Farren und Schachtelhal- men ähneln. Zwickau u. Pot- schappel in Sach- sen, bei Walden- bürg in Schlesien, im Ruhrgebiet. Nurvereinzeltkom- men Reste von Sauriern u. Eon- chylien vor. c) Formation des Roth! le- genden. Rothe Conglome- rate und Sand- stein. Verschiedene Land- pslanzenreste, welche von Farren :e. herrühren. Deutschland und Frankreich; an- derwärts, wie in England und im Ural, nur Pa- raltelbildungen. Der Name stammt daher, daß diese rothen Schichten die Unterlage, „das Liegende", der Zechsteinsor- mation bilden, aus welcher man in Thüringen u. Hessen d. Kupfer- schiefer gewinnt. 6) Zechsteinfor- mation. Dolomitischer Kalkstein, Stink- stein (bituminöser Kalkstein) u. bi- tuminöser Mer- gelschiefer, mit Einlagerung von Gyps u. Stein- salz. Fischreste, Koral- len- und Land- pflanzenreste. Norddeutschland b. zum Main. Der Name stammt von Mansfelder Bergleuten, die das Gestein, dnrch welches ihre Schächte abge- teuft sind, Zech- stein (Gruben- stein) nannten.

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 34

1880 - Dresden : Salomon
34 durch Seismometer. Das von Cacciatore zu Palermo con- struirte besteht aus einem flachen Becken, dessen Seitenwände in gleicher Höhe und in gleichen Abständen von 8 Löchern durchbohrt sind. Auf der Außenseite umgiebt dasselbe ein ringförmiger Wulst, welcher von ebenso viel Rinnen, den Löchern entsprechend, durch- furcht ist. Das Gefäß ruht auf einer massiven Scheibe, welche 8 kleine Becher trägt, in welche die Rinnen münden. Stellt man nun das mit Quecksilber gefüllte Gefäß so auf, daß die 8 Löcher nach den Weltgegenden weisen, so wird das Quecksilber aus dem der Richtung der Bewegung entsprechenden Loche in den darunter befindlichen Becher fließen und so die Richtung der Bewegung anzeigen. Gewöhnlich unterscheidet mau drei Arten der Erschütterung, die freilich gewöhnlich nicht vereinzelt, sondern verbunden auftreten: undulatorische oder wellenartige, sukkussorische oder auf- stoßende und rotatorische oder wirbelnde. Bei der undulato- rischen Erschütterung geschieht die Fortpflanzung der Bewegung theils in linearer Richtuug, theils in Ellipsen, in denen sich wie aus einem Centrum die Schwingungen mit abnehmender Stärke gegen den Umfang horizontal fortsetzen. Die Erschütterungswelle wird durch die mechanische Struktur der Gebirge etwas modisicirt. Solche Erdbeben können von furchtbarer Wirkung sein; denn wenn die Wellenberge zur Basis eine bedeutende Höhe haben, so müssen die an der Oberfläche befindlichen hohen Gegenstände aus ihrer senkrechten Stellung gebracht werden und umstürzen. Bei den sukkussorischen Erschütterungen erfolgt der Hauptstoß von unten nach oben in mehr oder minder senkrechter Richtung. Sie sind besonders furchtbar. Bei dem Erdbeben von Riobamba 1797 wurden durch die senkrechte Wirkung viele Leichname der Ein- wohner auf einen ziemlich hohen Hügel geschleudert; ebeuso konnte 1812 in Caracas nichts den Stößen von unten nach oben widerstehen, die ganze Stadt wurde zertrümmert, und 10000 Menschen verloren das Leben. Die rotatorischen Erschütteruugen zeigen der Bewegung entsprechende Wirkungen: Umwenden der Statuen und Mauern ohne Umsturz, Krümmung von vorher parallelen Baunireihen, Verdrehung von Getreidefeldern. In Valparaiso wurden 1822 mehrere Häuser umgedreht und drei Palmen um einander gewunden. Die linearen und longitudinalen Erdbeben verbreiten sich von einem Punkte aus in einer bestimmten Richtung auf einen langen und schmalen Landstrich, häufig parallel den Gebirgsketten. Bei den centralen Erdbeben geht die Erschütterung von einem

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 105

1880 - Dresden : Salomon
105 Nahrung ist auch der Grund zu suchen, warum manche Thicre periodisch ihren Aufenthaltsort wechseln: Zng- und Strichvögel, Wanderungen von Mischen. Viele Thiers sind einem bestimmten Klima entsprechend organisirt und bekleidet. Die ganze Familie der Affen verlangt eine gleichmäßige und warme Temperatur, das Rennthier dagegen ein kaltes Klima und namentlich kühle Sommer; das Lama lebt in den kältern Gebirgsregionen der Anden, aber nicht in den wärmeren Ebenen Brasiliens. In den Tropen leben die größten und prächtigsten, aber auch reißendsten und giftigsten Thiere. Ihre Farbe und Pracht irird erhöht durch das Licht, das hier reichlicher und intensiver ist, als in höhern Breiten; ihr Gift wird genährt durch die Hitze. Roth, Grüu und Blau ge- winuen an Lebhaftigkeit, Gelb verwandelt sich in Orange, und der Eontrast der complementären Farben steigert sich. In den höhern Breiten schrumpfen die Thiere zusammen. Die Farben werden matter und ändern sich mit den Jahreszeiten, die Winter- kleider werden dichter und nehmen wohl gar die Farbe des Schnees an. Die Phytophttgen hängen direct von der Pflanzenwelt und ihrem Lebenscyclns ab, einige, die Monophagen, von einer ein- zigen Pflanze, andere, die Polyphagen, von vielen Pflanzen. Der Verbreitnngsbezirk der Seidenraupe ist durch den Maulbeerbaum, derjenige der Cochenille durch eine Cactusart (Opuntia Tuna) beding:. In Brasilien und Indien ist die Pflanzenwelt besonders reich und üppig, zugleich auch Feuchtigkeit genug vorhanden; hier sind denn auch die Phytophagen und Amphibien besonders zahl- reich vertreten. Die heißen und dabei dürren Gegenden sind arm, die heißfeuchten reich an Amphibien. Einzelne Species von Thieren sind, namentlich auch durch den Einfluß des Menschen, über die ganze Erde verbreitet. Die eigentlichen Hansthiere haben sich überall akklimatisirt; die Ratte und Hausmaus ist überall zu finden, die Fischotter kommt sonst überall, nur nicht in Süd- amerika vor; der gemeine Bär, der Fuchs und Wolf vertragen jedes Klima; die wilde Ente findet sich von Lappland an bis zum Caplande, von der Union bis Japan. Dagegen haben auch viele Thiere wieder einen sehr kleinen Verbreitungsbezirk. Der Orang-Utang findet sich nur auf Borneo und den benachbarten Inseln. Von den Säften anderer Thiere leben die Parasiten, die Epizoen heißen, wenn sie auf der Körperoberfläche, und Ento- zoen, wenn sie im Innern ihrer Wirthe leben. Man kennt bis jetzt 8000 Parasiten oder 4 Procent der bekannten Thiere als Parasiten, darunter 5090 Schlupfwespen und 2000 Eingeweide-

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 116

1880 - Dresden : Salomon
116 tuelle umfaßt die gesammte Bildung, die sich in die drei Stufen: Volksbildung, Wissenschaft und Kunst, gliedert. Die verschiedenen Völker der Erde sind sehr ungleich cultivirt: Cultur- und Naturvölker; Nacht-, Tämmerungs- und Tag- Völker. Auch unter den Culturvölkern giebt es gewaltige Cultur- unterschiede; häufig blühen nur einzelne Zweige der Cultur, oder es sind nur einzelne bevorzugte Individuen und Klassen gebildet. Allgemein ist die Cultur bei den hochcivilisirten Völkern Europas. Uebrigens kommen die Stufen der Cultur, wie sie geschichtlich in Jahrhunderten oder Jahrtausenden bei diesen Völkern sich folgten, bei verschieden hochstehenden Nationen gleichzeitig vor. Die Urahnen aller heutigen Culturvölker nahmen in ihren ersten Ansiedelungen die höchst einfachen und primitiven Nahrungsmittel aus der Ein- fammlnng einiger wildwachsenden Pflanzen und Baumfrüchte und aus der Jagd und Fischerei, Produkte, welche sie höchstens am Feuer ohne irgend welche künstliche Zuthaten bereiteten. Bei den Naturvölkern der Gegenwart findet man die nämliche, vor Jahr- taufenden herrschende Einfachheit der Nahrungsmittel; so bei den asiatisch-russischen Nomaden, bei den Indianern Amerikas und den Eingeborenen Afrikas und der Südfee-Infeln. Die Abbadehs und Bicharis in Nubien nähren sich noch heute, wie die Ichthyo- phagen des Alterthums, nur von Geschenken der Natur, von Muscheln, Mollusken und Fischen. Die Höhlen der Ureinwohner Galliens aus der Steinzeit sind fast identisch mit den Wohnstätten der Troglodyten, welche noch heute zwischen Kofseir und Berenice und in Oberabessinien zu finden sind, und wie die Urahnen der heutigen Culturvölker vor Jahrtausenden ihre Wohnungen bauten, so baut sich noch jetzt der Grönländer seine Hütte aus Baumstämmen, Moos und Steinen halb in die Erde hinein, so errichtet der Hawaiense und Bedschuane seine Hütte aus dem Rohre der Padanuspflauze, so fertigen sich Baschkiren, Kirgisen und Jakuten Zelte, die aus Baumstämmen bestehen, welche mit Birkenrinde, Thierfellen oder rohen, aus Thier- haaren gewebten Stoffen bedeckt find. Auch die Trachten der heutigen Jäger- und Nomadenvölker tragen den Typus der ge- schichtlich ältesten Periode der Kleidung: die Lappen tragen aus Thierfellen zusammengesetzte Kleider, die nordischen Nomaden Nenn- thierkleider, die tungusischen Golden Fischhautjacken, die Hawaiensen eine Kapa aus einer Art Papier, das aus geschlagener Baumrinde bereitet und mit der gewöhnlichen Erdsarbe des sogenannten „Noku" vermittelst einfach eingekerbter und eingeschnittener Hölzer bedruckt wird. Derselbe Parallelismus zwischen der ältesten Culturstufe der

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 100

1827 - Erlangen : Heyder
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, (auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer- den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un- tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige Eoangelium auf seinem Schooß. Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 17

1827 - Erlangen : Heyder
17 großen Tempelmonumenten einigermaßen zu erkennen, ist das Alter-des Staats und die Geschichte der älte- sten Könige (Pharaonen), deren erster Menes, um 2300 vor Christo gelebt haben soll. Es werden 330 Könige nach ihm angeführt, sie standen aber unter dem be- schränkenden Einflüsse der Priester, die ihr Ansehen durch großebaudenkmäler(Tempel desphtha oder Vuls kon zu Memphis) zu verewigen suchten. Zu jenen, zum Theil noch übrigen, Baumonumenten gehören aus- ser den Ungeheuern Tempeln mit ihren Colosscn, der See Mörts, das Labyrinth, die Begrabnißhöhlen, die Pyramiden von 5 —800 Fuß Höhe, (wahrscheinlich doch Grabmähler), Obelisken, viereckige Säulen aus einem Stücke von 50 — 180 Fuß Höhe, vielleicht Sonnen- zetger. Auf denselben findet man die heiligezeichenschrift (Hieroglyphen), an deren Deutung man jetzt so rüstig arbeitet. Welche Masse von mechanischen, geometrischen und astronomischen Kenntnissen setzen aber diese uralten Monumente nicht voraus ? Nicht minder merkwürdig wa- ren die Aegyprer durch ihre Ausschließung aller Fremden; durch ihr Einbalsamiren der Todlen, die sie als Mumien selbst bei Gastmahlern um sich stellten; durch ihre An- betung mancher schädlichen oder nützlichen Thiere: Apis, Ichneumon, Zbis, Krokodil u. s. w.; durch ihr Tobten- gericht, ihren Glauben an Seelenwanderung und Feg- seuer; durch ihre Malereien, Sculptur, Erfindung des Schreibmaterials aus der Wurzel der Papyrus« siaude (Papier). Ihre Religion ging aus der An, schauung der Natur hervor; sie beteten versinnbildete Naturkräfte an, auch im Typhon Und Osiris ein gutes und böses Wesen; in der Isis die Natur und den Mond; im Phtha das Feuer. Die Priester - oder höhere Religion (zum Unterschied vom rohern Volks- glauben) erhielt sich in Mysterien oder geheimnißvollen Weihen und Festen. — Schon zu Abrahams und Moses Zeiten bestand eine geordnete Staatsverfassung zu Memphis. Mit Sesostris (um 1500), der dag Land in Bezirke (Nomen) eintheilte und große Erobe- rungen machte, beginnt die politische Wichtigkeit und die Heldenzett des äggptischen Staates; aber die we- nigsten Könige sind bekannt. Um 630 zerfiel das 3te Ausl. 2

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. III

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
Vorerinnerung. Üjz^enn iedes nützliche Buch für die Jugend eine Arznei für die Seele ist, bald heilend, bald schützend, so muö die Vorerinnerung der Gebrauchzettel feyn, nöthig für die kriti- schen Sanitatskollegien, welche derglei- chen Arzneien prüfen , wie für die pa dag ogi- schen Aerz te, welche sre verordnen. Zu nützen wünsche und hoffe ich mit dieser Schrift. Darum erst ein paar Worte über Entstehung, Inhalt und Gebrauch derselben. Daß eine Arbeit dieser Art, auch mit dem größten Fleise, nicht den Augenblick sich aus- führen laffe, sobald einem der Plan bestallt, darf ich wohl kaum erinnern. Denn magnus mihi erit Apollo, wer aus den gewöhnlichen Werken über die Sächsische Geschichte, in kur- zer Zeit, auf iedes Datum eine oder mehre- re denkwürdige Begebenheiten heraus suchen kann. Findet er allenfalls auch einen grosen Theit derselben, so sind wieder die meisten, für ein solches Werk brauchbaren, gewöhnlich nur kurz angedeutet und es gehören zur nähern Er- läuterung oft zahllose Quellen. a 2 Man

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 44

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
44 Pleiss'nburq nach Leipzig, wo er an D. Cracau einen Freund und Unglücksgefahrten fand. Dock- genos er dessen tröstenden Umgang nicht lange. Denn Cracau, den man wegen neuer Beschuldi- gungen, auf die Tortur brachte, starb unter der- selben, den 16. Marz 157;. Lies Peucer sich hier zum öffentlichen Wider- ruf seiner Meinungen, wozu man ihn auffor- derte, bereden, so konnte er bald ein besseres Loos haben. Aber weder Cracaus Tortur, den er, wie man sagt, in seinem Gefängnisse wimmern hörte, noch die fürchterliche Drohung: man werde ihn, wenn er seinen Sinn nicht an- dere, nach dem Hohn stein führen und da in einem unterirdischen Gefängnisse und finsterm Loche durch Gestank, Un- flat und giftiges Gewürm elendig- lich um kommen lassen — vermochten es, ihn wankend zu machen in feinen Grundsätzen. Ja, er ward am Ende gar zun: Schwärmer, in- dem er sich göttlicher Offenbarungen rühmte, kraft welcher er sein Glaubensbekenntnis nur dem Kur- fürsten selbst oder unter freien Himmel ablegen könnte. Dazu aber war ihm niemand behülflich, und so mochte er denn glauben, was er wollte, wenn er nur fest fas. So dringend und so oft auch der Kurfürst um Pcucers Entlassung ersucht wurde, lies er sich doch nie dazu willig finden. Selbst als Land- graf Wilhelm von Hessen den Gefangenen zum Leibarzt sich erbat, schlug August cs ab, (den 8. Nov.
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