— 76 y
bis omf Daci-en auf, rcformlrte dafür desto mehr kn
den Provinzen, die er alle selbst meist zu Fuße berei-
set?, und traf auch für Italien eine Menge zweckmäßi«
ger Anstalten. Nur dir Juden wurden'sür einen groß-
ßen Ausstand hart gezüchtigt und damit noch völlig zer-
streut. Die Moles Adriani (die jetzige Engelsburg)
wurde des großen Mannes großer Letchenstein. Die
glücklichste Negierung für das römische Reich war die
folgende des An ton in us Pius (138 — 1ó1 ), welcher
vielleicht der edelste Mensch war, der je auf einem
Throne saß. Geräuschlosthätig giebt er der Geschichte
wenig zu erzählen, als daß er ein Segen seines Volkes
war. Jdm folgte Marcus Aureltus Antoninus
Philosophus löl — 180 (mit seinem, ihm sehr unähn-
lichen Schwiegersohn L. Verus zugleich bis löf), re-
gierend). Mark Aurels Regierung füllen blutige Krie-
ge gegen die Chatten, Parther, Marcomannen und
viele vom schwarzen Meere bis nach Deutschland woh-
nende Völker, Vandalen, Zazygen, Quaden mit den
Alanen, Bastarnern, (schon nähere Vorboten der Völ-
kerwanderung!) die durch wechselseitige Verbindung ge-
fährlicher, jetzt das römische Reich anfielen, und den
Kaiser mehr als einmal ln große Gefahr brachten, ge-
gen welche nicht allemal eine le^in fulminatrix (übri-
gens eine christliche Legende!). Hülfe bieten konnte.
Leider nahm er aber auch schon Barbaren (so nannte
man alle, die nicht römische Unterthanen waren und
nicht lateinisch oder griechisch sprachen) in Sold. Wahr-
scheinlich war der nun (180 — 1q2) folgende Com-
modus, das Ungeheuer von Grausamkeit, Uebermuth
und Lüderlichkelt eher eines Gladiatoren, als Mark
Aurels Sohn, indem er feig den Frieden mit Tributen
erkaufte und allen Lastern ungescheut fröhnte. Viel
zu spät für Tausende seiner Opfer, wurde er endlich
vergiftet ! nd erdrosselt, nachdem er 7z5mal als Gla-
diator, jedesmal für 1 Million Sestrrtien, vor dem
Volke ausgetreten w-ar. —
Noch staud Nom äußerlich vnerschüttert da, aber
die Zeiten des Verfalles naheten mit schnellem Schritte.
Der Staat war zu groß, und ein später Redner
Aristides sagte von Rom: Du hast deine Gränze da
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Geräuschlosthätig Marcus_Aureltus_Antoninus
Philosophus Schwiegersohn_L._Verus
84
stört, Tausende flüchteten sich vor ihm in die Lagunen
des adriatischen Meers, und gründeten daselbst Vene-
dig; aber Bischof Leo und reiche Geschenke brachten
Ättila vom Zuge gegen Rom ab, und bald hernach
(453) starb er in Ungarn, und wurde unter kriegeri-
schen Spielen und Gesängen begraben; die ihn begraben
aber, wurden erschlagen, damit niemand verrathe, wo
der große Hunnenheld ruhe. Sein Reich zerfiel. Die
unterjochten Ostgothen, Gepiden, Avaren, Longobarden
traten zur Freiheit zurück. Aetius wurde aber von
seinem mistrauischen Kaiser erstochen.
Die letzten 21 Jahre des weströmischen Reichs zah-
len noch Q Imperatoren. Ums Jahr 455 brach Gen-
serich nach Italien herüber, und, gleichsam von den
Manen der alten Karthager begleitet, plünderte er
Rom furchtbar aus. Vorzüglich waren die Ausländer
im römischen Solde, die letzte Stütze des Reiches, ein
Ricimer, ein Gundobald, Orestes, die den Thron
nach Willkür besetzten. Letzterer gab ihn 475 seinem
eigenen Sohne Romulus Augustulus, den aber
der Befehlshaber der in der kaiserlichen Leibwache die-
nenden Heruler , Rugier^ Sciren, .Tur.cilinger^.^) d o-
aker in Pavia belagerte, bis er sich freiwillig ergab
und den Purpur niederlegte, 476 n. Chr. Odoaker (dem
srommen Krieger hatte es der heilige Severin in Baiern
wohl vorausgesagt) nannte sich sofort König von Ita-
lien, und regierte 14 Jahre. Die Reihe der Kaiser
war zu Ende; 1220 I. hatte das römische Reich ge-
dauert, und die Deutung des alten Auguriums von
den 12 Schicksalsvögeln, daß Rom 6 Jahrhunderte
wachsen, 6 Jahrhunderte sinken werde, war erfüllt.
Mit einem Romulus begann und hörte auch das Reich
auf, so wie Constantinopel durch einen Constantin ge-
gründet, und durch Mew Constantin 1453 wieder ver-
loren wurde. (Die Geschichte des oströmischen oder
griechischen Reiches bietet nichts weltgeschichtliches bis
zum Schluffe dieses Zeitraums dar.)
So war gekommen, ^was kommen mußte. Der
Coloß war von außen nur darum so leicht zu erschüt-
tern und umzustürzen gewesen, weil der Grund, auf
dem er stand junl> jeder Staat steht, weil Redlichkeit,
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Leo Leo Aetius Romulus_Augustulus Severin Constantin Constantin
Extrahierte Ortsnamen: Rom Ungarn Italien Rom Pavia Baiern Rom Constantinopel
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken.
Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse,
Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob-
ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern
nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei-
lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche
bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia,
eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie
Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit
von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß-
ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar-
machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis-
senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten.
Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft
noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle-
gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen
gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen
5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such-
ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver-
schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund-
schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen
die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende
Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt-
liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey
Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin
zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem
Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt
worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen
Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der
Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol-
genden Zeit an.
Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei-
ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte
Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An-
schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri-
schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder
Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der
Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei
Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände-
reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an
diejenigen, welche die Anführer noch durch engere
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Benedict_von_Nursia Gregor_den^ Gregor
105
Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem
entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen
wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür-
digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3
Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter
einander über die Krone zankten: so konnte dies doch
den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o
leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt-
lichen Großen Amt und Menschen von einander unter-
scheiden mußte.
Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von
802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen
einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen-
det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach
außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c>
vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen,
kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo-
logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro-
vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen
fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in
Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara-
der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien.
Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die
Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte,
ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich-
tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die
sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago-
nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten
bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo
Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea*
dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer-
de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die
arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar
machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am
Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö-
nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde
aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei-
ne von Spanten unabhängige Grafschaft.
Ein Kampf anderer Art war in England mit
^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der
Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Eavadonga Nodrigo
Diaz Ferdinand_( Ferdinand Toledo Heinrich_von_Burgund Heinrich Alfred
Extrahierte Ortsnamen: Europas Spanien Spaniens Kastilien Babieka Sevilla Valencia England
Unted diesem Namen verstand man aber nicht blos
abweichende Begriffe von dem Lehrkanon der Kirche,
sondern auch jeden Zweifel an der Macht der Papste
und der Kirche, uttb bald auch jeden Versuch, Irrthü-
mer und Gebrechen abzuschaden. Nun hatte sich aber,
gerade je anmaßender die Papste nach Gregor Vii., eiir
Alexander Iii., Ii^iocenz Iii., Iv, Gregor Ix. und
andere geworden waren, ihnen immer mehr damit un-
zufriedene Männer widersetzt, wie Arnold von Brescia,
der Schüler des großen Abälard, oder wie die Katharer,
Waldenser (von Petrus Waldus zu Lyon), die Albigen«
ser im südlichen Frankreich, gegen welche bald ein förm-
licher Kreuzzug gepredigt und mit Feuer und Schwert
verfahren wurde/— Es entwickelte sich noch in dieser
durch die Kreuzzüge auch geistig aufgeregten Zeit die
Nationalpoesie der westeuropäischen Völker, besonders
in Spanien, im südlichen Frankreich, wo die provenga-
Irschen Troubadours, in Deutschland, wo die Minne-
oder Licbessanger (auch schwäbische Dichter genannt)
nicht wenig berühmt wurden. Selbst Fürsten und Kais
ser schämten sich nicht, zu ihnen zu gehören, und wie
sie meist Nitterthum, Liebe, Ehre, Religion befangen,
gaben sie vereint mit den Kreuzzügen dem Nitterthume
selbst eine höhere Weihe; der Ritter mußte bald beim
Ritterschläge (früher war es ein förmlicher Probekampf
vor der Aufnahme) geloben, Religion und Tugend zu
ehren und zu schützen, und nur ehrlichen Kampf zu
führen; und die Turniere (die olympischen Spiele des
Mittelalters) sollten eigentlich nicht nur auf ebenbür-
tige, sondern auch auf unbescholtene Ritter sehen.
Auch mußten wohl solchemittel einwirken, um den
rohen Nausgeist des Adels zu bändigen; denn die Herr-
scher waren bet der neuen erst sich bildenden Rechts-
und Gerichtsverfassung selten im Stande, die oft ge-
botenen Land - und Gottesfrieden aufrecht zu erhalten.
Mancher trotzte jeder weltlichen und geistlichen Strafe,
und wurde der Teufel einer ganzen Gegend. Da bil-
deten sich in Deutschland, wo das Fausirecht am schwer-
sten zu bezwingen war, weil statt Eines fast 500 Lan-
degherrn und Gebiete waren, eine Art Gerichte, die
durch ihr heimliches Walten und durch die vergrößernde
8 *
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vii Gregor Alexander_Iii Alexander Gregor_Ix Gregor Arnold_von_Brescia Petrus_Waldus
Extrahierte Ortsnamen: Lyon Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Deutschland
119
auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber
auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur
den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse
Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg-
Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal-
ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der
Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf,
facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag-
ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem
Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der
wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge-
räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf,
doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug
ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen
engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei
Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl-
rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz
ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu-
xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein
Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie-
drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei
Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und
ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und
edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus-
macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und
Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver-
einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05
bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren.
So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger,
Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber,
1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit
Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um
die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter
dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch-
land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie
in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil-
lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte
sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem
Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi-
tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles
feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Arnold Werner_Stauf Schwytz Landvogk_Geßler Johann_von_Schwaben Johann Sembach Heinrich_Vii Heinrich Oestreich Ludwig_von_Batern Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxh Johann Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg-
Oestreich Uriland Melchthal_Unterwaldens Rürli Italien Frankreich Deutschland Frankreich Europa Prag
123
Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen
v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang,
und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie
mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch-
te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh.
Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere;
indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die
weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz
der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii.
(1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W
Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das
unglücklichste, was je regiert hat.
Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel
und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete
unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge-
lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni-
schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282)
über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische
Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel-
fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c
Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai-
serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car-
dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju-
beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden,
den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche
Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be-
schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto
mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der
Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels-
geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja
es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien-
^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt»
gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl
Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle
Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch
die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich
fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit
zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten
sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und
Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei
Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Hauser Heinrichs Heinrichs Karls_von_Anjou Karls Bontfaz Augustus Welf
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottland Italien Neapel Sicilien Sicilien Neapel Aragonien Frankreich Avignon Italiens Rom Italien
22
Weifen: Solon, Thales, Periander, Pittakus, Bias,
Chilon, Cleobulus und die Anfänge der nachherigen
griechischen Philosophie, so wie die Keime jener Vlüthen,
welche das griechische Wort in g eistig er Hinsicht, zum
'Hauptvolk der allen Welt gemacht haben.
2" politischer Hinsicht sollte inztalien das
Hauptvvlk der alten Welt sich bilden. Uralte Einwan-
derungen und Stammvölker, wie Oenotrer, Ausoner,
Sabeller, Tyrrhener, Umbrer, Stkuler u. s. w. sind dort
schwer mehr auseinander zu scheiden, und in Sage und
Poesie liegt besonders die älteste Geschichte der Römer
tief verhüllt. Wenigstens mögen alte National - Dich«
tungen in Prosa und Geschichte aufgelöset in ältester
Zeit reichlich mit unterlaufen. Das gebildetste und
mächtigste Volk vor der Römer Auftreten, waren die
Tyrrhener oder Etrusker; ihre Religion und Verfas-
sung, ihre Cultur überhaupt wirkte mächtig auf Rom
ein. Rom selbst galt für eine Colonie von Alba, das
wieder Lavinium und dem Aeneas seinen Ursprung ver-
danken sollte. Amulius und Numitor, Albas Könige,
Rhea Sylvia die vestalische Jungfrau, die wunderbare
Rettung des Romulus und Nemus, ihrer Söhne, durch
eine Wölfin, vergißt man aber gern über der späteren
Wichtigkeit des Staates, der, wie fast kein anderer,
aus dem unansehnlichsten Anfänge zu der größten Welt-
herrschaft, welche die alte Geschichte kennt, stieg, indem
«r sich von kaum 2 □ Meilen und 4000 Menschen zu
der ungeheuer» Größe von 130,000 □ Meilen und
fast 100 Millionen Menschen in 3 Welttheilen erhob.
Seit seiner Gründung (753) wurde Rom von 1 Köni-
gen: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius,
Ancus Martius, Targuinius Priscus, Servius Tul-
lius und Tarquinius dem Stolzen, 245 Jahre lang (?)
beherrscht. In diese Zeit fallen fast unaufhörliche Ver«
größerungskämpse, die Begründung des Senats, der
Patrizier, der Ritter und Plebejer, die Einthetlung des
Volkes in Tribus und Curien in Beziehung auf die
Volksversammlungen, in Centurien nach dem Vermö-
gen; fallen die Einführung der Staatsreligion, des
Erbeigenthums, die Erbauung der Cloaken, Wasserlei-
tungen, de§ Forums, des Circus, und schon am Ende
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s
— 25 —
derselben war die Siebenhügelstadt bedeutend groß und
überschaute vom Capitol ihr Gebiet lange nicht mehr.
Der Raub der Sahinerinnen, der Kampf der Horatnc
und Curiatier, die Zerstörung Alba»Longas und über»
Haupt der feste Wille, nur das Recht der Gewalt gel-
ten zu taffen, halfen dem jungen Staate seine Existenz
begründen und siegreich behaupten. —
So gewahrt schon dieser erste Zeitraum der Welt-
geschichte das Bild des vielgestalteten regen Lebens, der
mannichfachsien Entwicklung, zu welcher das menschliche
Geschlecht bestimmt war. Staaten wurden gegründet,
Erfindungen gemacht, alle Arten der Lebensweise ver-
sucht, und wenn alles noch in der Kindheit zu liegen
scheint: so kann man doch aus der bisherigen raschen
Entwicklung auf den künftigen Gang schließen. Alle
geistige Kräfte wie des Einzelnen, so der Gesammtheit,
sollen angestrengt werden, um das Ziel der Mensch-
heit, wie des Einzelnen, vollendete Ausbildung eben
dieser Kräfte, zu erreichen. Und was wäre wohl da-
Loos des Menschen geworden, striche man ihm ein ein-
ziges Wort aus dem Reiche des Wirklichen aus —
den Geist?
Geschichte ver alten West.
H. Abschnitt. Von der Gründung des per-
sischen Reichs bis auf Alexander den
Großen.
(560—336 vor Chr.)
Heller wird es jetzt in der alten Welt und die
historischen Gegenstände sind deutlicher und verbundener,
auch die Quellen der geschichtlichen Erkenntniß fließen
klarer und reichlicher. Schon gestalten sich die Verhält-
nisse großartiger; ein sogenanntes Weltreich dehnt sich
in drei Erdtheile aus; die Griechen haben ihre glän-
zendste Zeit und Rom steigt kühnen Schritts auf der
begonnenen Eroberer, Bahn fort. Aber noch ist Asien
Hauptschauplatz. —
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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verwaltet werden konnten. Die connubia patrum
eum plebe waren schon 444 erstritten worden,
Währenddem dauerten die Kriege noch außen jähr-
lich fort. Die etruscische Stadt Veji wurde 395 nach
10 Jahren erst vom Dictator M. Furius Camillus
erobert, wobei zuerst die höhere Belagerungskunst den
Römern bekannter wurde, die ersten Winterfeldzüge und
der Sold der Krieger vorkamen. Doch drohte bald
Rom selbst eine große Gefahr von den norditalischen
Galliern, einem tapfern Volke, welches unter Brennus,
seinem Anführer, das etruscische Clusium angriff, und
von den Römern (den 3 Fabiern) gereiht, sogar gegen
Rom selbst aufbrach, nachdem ein römisches Heer
<389) am Allia entscheidend geschlagen worden war.
Kein zweites Heer war aufzubieten, Camillus eben,
angeblich wegen Uebermuthes bei seinem Triumphe über
Veji, im Exil, und alles stüchtete sich theils von Rom
hinweg, theils ins festere Capitol. Nur 40 zurückge-
bliebene Greise waren das erste Opfer, welches die
in Rom einrückenden Gallier bluten ließen. Das Ca-
pitol sollte ausgehungert werden, nachdem die heiligen
Ganse der Juno und Manlius Capitolinus eine Ueber-
rumpelung desselben vereitelt hatten. Da nahte, als
Retter in der Noth, Camillus mit einem Heere, eben
als man den Abzug der Gallier mit schwerem Golde
erkaufen wollte, und schlug die Gallier so, daß sie der
Heimalh zueilten. Das abgebrannte Rom wurde (nach-
dem Camillus den Plan des Volks, lieber ganz nach
Veji zu ziehen, vereitelt hatte) wieder aufgebaut.
Leider erstanden aber auch mit der Stadt die al-
ten Zankereien zwischen Volk und Adel wieder, die
jedoch zuletzt mit völliger Gleichheit beider Stande en-
beten. Nur darüber war kein Streit, daß der Staat
seine republikanische Verfassung behalten sollte. Jener
Manlius Capitolinus wurde beschuldigt, nach der Kö-
nigswürde gestrebt zu haben, und unweit seiner Eh-
renwohnung auf dem Capitol von den Tarpejischen
Felsen herabgestürzt (383). Damals wurden zuerst
Gesetze über die Vertheilung der öffentlichen Accker und
über die Schulden in Vorschlag gebracht, worüber
erst spater die Graechtschen Unruhen begannen. Bei-
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