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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 56

1827 - Erlangen : Heyder
r — 56 — Zugurtha in römische Gewalt, und entriß.damit wieder dem Marius die Ehre des Siegs (ioo). Iugurlha verhungerte in einem römischen Kerker. Aber eine andere größere Ehre war dem stolzen Marius aufgespart. Es hatten sich nämlich seit 113 bis- her unbekannte Horden vom schwarzen Meere her den Granzen des römischen Reiches genähert, und durch ihre riesenmäßige Größe und Tapferkeit, wie durch ihre Verheerungen allgemeinen Schrecken erregt. Man nannte sie Cimbern und Teutonen, an welche sich bald noch Ambronen, Helvetier und andere Völkerstamme anschlossen. Jene erstern, nomadisch ziehenden, Stäm- me waren, wenigstens die Teutonen, gewiß Ger- manischen Ursprungs. Bei Noreja in der Steiermark schlugen sie Papirtus Carbo und ein konsularisches Heer, und drangen weiter nach Gallien bis Spanien- vor (ein kleines Vorspiel der spätern großen Völker- wanderung!). Zn Gallien schlugen sie den Consul Zunius Silanus. Daß sie Land für Kriegsdienste ver- langt, ist unerwiesen. Dann erlagen ihnen noch mehre- re Eonsuln. Da zum Erstenmal bewarb sich Niemand um das Consulal in Nom, bis endlich der düstere Mann von Arpinum es 104 wieder erhielt, und (die Noth gebot es) bis 101 dreimal hintereinander führte. Freilich mußte er sich erst ein muthiges Heer schaffen, mit dem er (102) zuerst den Teutonen und Ambronen begegnete, und sie bei Aix oder Aquä Sexttä in einer mehrtägigen Schlacht, und zwar erst die Ambronen, dann die Teutonen unter dem riesigen Teutobod (für dessen Gebeine man später sogar in dieser Gegend auf- geft^idene Elephantenknochen hielt) entscheidend schlug. Unterdessen hatten die Eimbern einen andern Weg ein- geschlagen, indem sie über die rhätischen Alpen in das schöne Land Italien schrecklich htnabstiegen. Auf ihren großen Breterschilden glitten sie die Gletscher hinab, leiteten die Etsch ab, um bequemer hinüber zu kom- men, und verbanden in der Schlacht die vordrrn Linien Mit Ketten. Schon war Eonsul Luctatius Eatulus vor ihnen gewichen; da stieß Marius zu ihm, und yun schlugen beide sie durch glückliche Stellung und römische Taktik (101) auf den Raudischen Ebenen bei

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 67

1827 - Erlangen : Heyder
67 des menschlichen Geschlechts kein Vortherl. Doch war auch schon von der Vorsehung dafür gesorgt, daß neue kräftigere Völker heranreiften: daß beim Verfall aller übrigen Religionen eine wahrhaft göttliche Religion die verödete Seele des Menschen wieder erfülle, daß also ein neues physisches und geistiges Leben auch eine neue Zeit vorbereite. — Geschichte der alten Welt. Iv. Abschnitt. Von Octavianus Augustus bis zum Untergang des weströmischen Reichs. (30 vor Chr. bis 476 nach Christo.)^ Bleibt auch wenigstens in der ersten Hälfte dieser 500 Jahre Rom billig in dem Vordergründe dieses Ge- schichtsgemäldes stehen, und hat es gleich unter den er- sten Kaisern seine höchste classische Zeit oder den Gipfel äußeren und inneren Glanzes erreicht: so drängen sich doch auch schon Erscheinungen und Thatsachen hervor, die mit Roms Geschichte nicht in unmittelbarem Zusam- menhangs stehen und doch voll welthistorischer Wichtig- keit sind. Dahin gehört die Stiftung der christlichen. Religion und das siegreiche Auftreten germanischer oder deutscher Völkerstämme; Ereignisse, welche an Wichtig- keit und Dauer ihrer Folgen Roms Glanz nicht allein überbieten, sondern auch wett überleben. Das erste Ereigniß führt auf Asien, das zweite auf die ganze nichtrömische Welt zurück. Nimmt man, einige unter August und seinen näch- sten Nachfolgern noch vollbrachte Eroberungen, wie die des nördlichen Spaniens, des westlichen Galliens, der meist von gallischen Völkern bewohnten Süddonauländer (Vindelicien, Rhätien, Norikum, Pannonien und Thra- zien), Lycien, Mauretanien gleich hinzu gerechnet, das römische Reich durch den Rhein und die Donau in Europa, durch den Euphrat und die Syrische Wüste (gegen das nie unterworfene Arabien zu) in Asien, und durch die sandige Region in Afrika begränzt, an: so gehörten außer Italien und fast allen Inseln des Mit- 5 *

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 70

1827 - Erlangen : Heyder
könne. Dadurch mußte nun die christliche Religion im offenbaren Widerspruche mit den übrigen Staats-Re« llgionen stehen, und einen tausendjährigen Kamps erzeu- gen, der längst beendigt wäre, wenn der Weg, den die Wahrheit durch die Seelen der Menschen geht, nicht ein so langsamer, aber auch desto tiefer eindringender wäre. Etwas bekannter war nun auch das ntchtrömische Europa geworden. Im Nordasien Europas saßen Sarmaten, deren Völkerstämme schon in Asien nördlich vom kaspischen Meere beginnen. Nördlich von der Mündung der Donau die Gesen, Darier, Bastarner, Nord-Pannonier, Jazygeu; nördlich von ihnen im heutigen Ostpreußen bis Liefiand die Aestier, Veneder und andere. Wichtiger aber waren bei weitem, die- Völker, die im heurigen Deutschland von der Weichsel bis zum Rhein, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee faßen; ein fräftiges, tapferes, blondhaariges, blauäugiges Volk; einfacher Sitte, kriegerisch, bald nomadisch, bald als Jäger, nur zum kleinsten Theile vom Ackerbaue lebend» Denn noch deckten ungeheuere Wälder und Moräste die uralte Heimajh. In mxhr als fünfzig einzelne Stämme zerfielen sie; nur Sprache, Freiheitsliebe und Nationaleigenschaften, wi? Gast- freundschaft, Tapferkeit, besondere Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Liebe zum Kriege, zum Trünke und Spiele waren ihnen gemeinsam. Die wichtigsten der einzelnen Stämme waren: an der Ostsee die Purgun- dionen, Rugier. Varner, Gothen (die auch Schwe- den später besetzten), die Cimbern, (im heutigen Holstein), die Chancen, Friesen an dex Nordsee; dann längst des Rheins hinauf die Bataver, Usipeter, Ten- cterer, Ubier, Mattiaker, Nemeter, Tribokker^ Van- gionen; im Innern des nördlichen Deutschlands die Sigambern, Bructerer, Angrivarier, Chasuarier, Chat- fen (die Vorfahren der Hessen), Cherusker in den Harzgegenden, Fosen, Longobarden, Sueven (wieder'tn viele Unterstämme zerfallend). Im südlichen Deutsch- land, aber nördlich von der Donau, besonders die Hermunduren, Marcomannen, Narisker u» a. m. — Sprache, und selbst Religion mag auf asiatischen Ur- sprung Hinweisen, aber von ihrer Einwanderung schweigt

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 72

1827 - Erlangen : Heyder
tm Senate des Panzers unter den Kleidern tvohl enk- hehren können. Von den vielen Kriegszügen, die unrer ihm, weniger vielleicht aus Ländersuchd, als um die Römer mit auswärtigen Dingen zu beschäftigen, gethan wurden, gegen d>e Süddonauländer, der Ba- starner Land, Spanien, Wesigallien, Armenien, Ara- bien und Aethiopien (tu letzteren richtete man nichts aus), sind besonders die gegen die Deutschen wichtig. Der jüngere Stiefsohn des August, D r u s u s, begann ste 12 2- v. Chr. vom Niederrheine aus; und Nieder- deutschland (Westphalen, Niedersachsen, Hessen) war der Hauptschauplatz. Die Friesen, Bataver, Chancen waren d.n Römern verbündet. Drusus siegte über die Eherusk r, und drang in mehreren Zügen bis zur Elbe vor, starb aber plötzlich. Tiberius, sein Bruder, und andere Feldherren setzten diese Kriege fort, und waren besonders darauf bedacht, durch eine Menge Castelle, durch Einführung römischer Sprache, Gesetze, Gerichts- Pflege, Sitte, das freie Land zur Provinz zu machen. Da lockte endlich ein kühner Cheruskerjüngling, Armi- ruus welcher früher in Rom erzogen, Ritter ge- worden war, und Polin? und Kriegskunst der Römer chatte kennen lernen, den arglosen römischen Feldherrn Warus in das Z^-^ere des Teutoburger Waldes, und vernichtete in dreitägiger Schlacht bei Hervorden und Ilffeln, wo noch heute lange Reihen von Leichenhügeln und Nanien, wie Fallrom, Römerfeld, Winnefeld, Kohlstädt, Todtengrund, daran erinnern sollen, die gan- zen Legionen (Q nach Christo.) So retteten sich für immer die Deutschen gegen das Römerjöch. Zwar ka- men wieder römische Heere unter Germanicus, des Drusus Sohn, und selbst siegreich auf die Wahlftadt des Darus, aber ohne festen Fuß fassen zu können. Traurig, daß die Deutschen sich selbst zu befeinden an- fingen, und Armintus durch Meuchelmord fallen mußte, nachdem der Marcomannenfürst Marbod vor ihm zu den Römern hatte fliehen müßen! Aber nicht blos die Beruhi- gung oder Erweiterung des Römerreichs, die großen und verständigen Staatseiurichtungen des August (besonders der gemilderte Druck in den Provinzen) machten Au- gusts 44jäh-rige Regierung berühmt; sondern auch die

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 76

1827 - Erlangen : Heyder
— 76 y bis omf Daci-en auf, rcformlrte dafür desto mehr kn den Provinzen, die er alle selbst meist zu Fuße berei- set?, und traf auch für Italien eine Menge zweckmäßi« ger Anstalten. Nur dir Juden wurden'sür einen groß- ßen Ausstand hart gezüchtigt und damit noch völlig zer- streut. Die Moles Adriani (die jetzige Engelsburg) wurde des großen Mannes großer Letchenstein. Die glücklichste Negierung für das römische Reich war die folgende des An ton in us Pius (138 — 1ó1 ), welcher vielleicht der edelste Mensch war, der je auf einem Throne saß. Geräuschlosthätig giebt er der Geschichte wenig zu erzählen, als daß er ein Segen seines Volkes war. Jdm folgte Marcus Aureltus Antoninus Philosophus löl — 180 (mit seinem, ihm sehr unähn- lichen Schwiegersohn L. Verus zugleich bis löf), re- gierend). Mark Aurels Regierung füllen blutige Krie- ge gegen die Chatten, Parther, Marcomannen und viele vom schwarzen Meere bis nach Deutschland woh- nende Völker, Vandalen, Zazygen, Quaden mit den Alanen, Bastarnern, (schon nähere Vorboten der Völ- kerwanderung!) die durch wechselseitige Verbindung ge- fährlicher, jetzt das römische Reich anfielen, und den Kaiser mehr als einmal ln große Gefahr brachten, ge- gen welche nicht allemal eine le^in fulminatrix (übri- gens eine christliche Legende!). Hülfe bieten konnte. Leider nahm er aber auch schon Barbaren (so nannte man alle, die nicht römische Unterthanen waren und nicht lateinisch oder griechisch sprachen) in Sold. Wahr- scheinlich war der nun (180 — 1q2) folgende Com- modus, das Ungeheuer von Grausamkeit, Uebermuth und Lüderlichkelt eher eines Gladiatoren, als Mark Aurels Sohn, indem er feig den Frieden mit Tributen erkaufte und allen Lastern ungescheut fröhnte. Viel zu spät für Tausende seiner Opfer, wurde er endlich vergiftet ! nd erdrosselt, nachdem er 7z5mal als Gla- diator, jedesmal für 1 Million Sestrrtien, vor dem Volke ausgetreten w-ar. — Noch staud Nom äußerlich vnerschüttert da, aber die Zeiten des Verfalles naheten mit schnellem Schritte. Der Staat war zu groß, und ein später Redner Aristides sagte von Rom: Du hast deine Gränze da

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 78

1827 - Erlangen : Heyder
78 r ns behauptete (193— 211), der seinen Söhnen die Lehre hinterließ: die Soldaten zu bereichern, alles Uebrige für nichts zu achten. Das that C a r a c a l l a, und ermordete seinen Bruder Geta in den Armen seiner Mutter. Spater wählten die Soldaten einen ^jähri- gen Knaben Bassianus Heliogabalus (gegen den kurz vorher anerkannten Macrinus), unbedingt den elen- desten und abscheulichsten aller Römischen Kaiser (218 bis 222). Selbst in Wetberkleidern gehend- bildete er sich einen Senat ans Weibern; Tänzer, Kutscher, Darbiere, bekleideten Staatsämter. Er hieß Frau und Königin, gieng auf Gold- und Silberstaub spazieren, und war in seinen Lüsten arger als das Vieh. Wie ein solches schlug man ihn auch todt. Ein besserer Fürst war A le xa n d er S ev e r u s (222 — 235), un- ter welchem sich das Neu - Persische Reich erhob. Nach ferner Ermordung bestieg ern gewesener lhraztscher Bauer, Ma x t m tn u s (235 — 238) den Thron. Gor- dian und Philipp sind weniger wichtig, als Dectus (249 — 251), unter dem die Gothen von dem schwarzen Meere her das Reich anfaiien und ihn erschlagen. Auch die Franken, Alemannen, Völkerbündnisse, die sich in Deutschland aus kleinen Stammen gebildet hatten, wurden den römischen Granzen immer gefährlicher, während der Perserkünig Sapor Anstalt machte, alle Asiatisch-römische Provinzen, als zu Persien gehörig, wieder zu erobern. Unter Gallienus sorgloser Ne- gierung machten sich 18—19 Statthalter in den Pro- vinzen unabhängig (die sogenannten 30 Tyrannen) bis Claudius Ii. (268 — 270) endlich aus Mösien die Gothen zurückwarf, und Aurelian (270 — 75) auch die Vandalen, Alemannen und andere deutsche Völker schlug, und als Wiederhersteller des römischen Reiches galt. Er vernichtete auch das Reich der Ze- nobia, der Wittwe des Augustus Odenathus, weiches sich von Palmyra (Tadmor, Salomos Gründung) über Syrien, Aegypten und Thetle Kleinasiens erstreckte. Nun folgte auf den würdigen, aber zu alten Tacitus, der die Werke des Geschichtschreibers, aus dessen Hause er stammte, durch Abschriften vervielfältigen ließ, der Kai- ser Aurelius Probus (276 — 282), welcher gegen die •' v • . .

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 81

1827 - Erlangen : Heyder
81 Nachahmung. — Doch wieder zu Constantln und feinen Nachfolgern. Mit Constantkns Verlegung des Kaisersitzes nach Conftantinopel, wodurch zwar die östlichen Gränzen besser gesichert wurden, aber auch Rom sichtbar zu ver- fallen anfing, hing eine neue Reichseintheilung in 4 Hauptstatthalterschaften (kraekectura Orienns, llly- rici, ltaliae et Galliarum) mit 13 Diöcesen und 1 lg Unterprovtnzen und eine Menge neuer Titel und Würden, im Hof-, Civil- und Milikärstaat zusammen; die, wenn Formen und Namen das öffentliche Glück hättest gründen und etwas mehr als bloßen orientali- schen'glanz geben können, das römische Reich sehr glücklich hätten machen müssen! Von Constantins 3 Söhnen behielt nach langem Kampfe, der von Eunuchen beherrschte üppige Constanttus (337 — 3ö1) die Negierung, bis der schon 354 zum Cäsar ernannte Flavius Iulianus (361— 3ö3) die Alleinherr- schaft erhielt; der letzte und talentvollste aus Consian- lins Hause, der bereits die Rheingränze siegreich ge- deckt hatte, und tief nach Deutschland etngedrungen war; ein trefflicher Fürst, wenn er gleich von dem sehr sinkenden Christenthume wieder zum Heidenthum zurücktrat. Unter den folgenden Kaisern: Jovtan, Valen- linian I., Valens (363 — 378), war nicht allein ein fortwährender und immer bedenklicherer Kampf ge- gen die Deutschen am Rhein und an der Donau, son- dern es erfolgte auch 375 der in seinen Folgen so wichtige Uebergang der Hunnen nach Europa oder der Anfang der sogenannten großen Völkerwan- derung, die gerade 100 Jahre spater dem westlich- römischen Reiche ein Ende machte. Sie ist eine Masse von Völkerbewegungen vom äußersten Asien 1560 Mei- len weit bis an die Säulen des Hercules in Spanien, i>ie nur die Richtung von Nordosten nach Südwesten, und das Vordringen roherer Stämme in elvlltsirter« Länder mit einander gemein haben. Von den Hoch- ebenen Mittelasiens brachen die Hunnen, ein mogoli- sches Nomadenvolk, vielleicht von noch östlicher» Völ- kern gedrängt, oder aus Mangel an Weide, nach We- Zte Aufl. , / \ 6

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 83

1827 - Erlangen : Heyder
— Lz -.77- vcheimen die Westgothen, damals unter Alarlch, zu einem Einfall in Ztali.en. Noch gelang es Stiliko, die Westgothen und bald darauf neue Horden aus Ungarn, unter Nhadagais, zurückjuschlagen (403, 406), I obgleich indessen Gallien von Gr^nzlegioucu entblößt,^,'¿Jj \ und von Franken, Alanen, Burgundern, Sueven und Vandalen überschwemmt wurde, von denen die vor- letzten in Spanien, die letzten unter Genserich j-n Afrika sich niederließen. Nach Stuikos Ermordung aber drang Alarich glücklicher bis nach Rom vor; Nom wurde mehrmals erobert und verwüstet, und nur^lo der ^vd hemmte Alarichs Fortschritte. Zn dem Bette eines abgeleiteten Flusses begruben ihn seine Gothen, und gaben dann dem Flusse seinen Lauf wieder. .Athaulf führte nun die Gothen (^8h) nach Gallien und Spa- /¡fj( nten, und gründete in beiden Ländern ein westgothisches Königreich, dessen Hauptstadt Toulouse war (412). Auf Honorius folgte sein Geheimschreiber Johannes, -dem von 425 — 455 Daletitinian Iii. folgte. Unter diesem Kinde gingen Britannien 427, (sächsische, ang- ltsche und jütische Hovden setzten sich (449) unter Hengist und Horsa gegen die Picten und Skaten da- hin gerufen, selbst dort fest) Afrika durch Genserich 429— 439, das westliche Zllyricum, das südöstliche Gallien durch die Burgunder verloren. Aber noch grö- ßere Gefahr drohte, als nun auch die Hunnen fett 444 unter Einem Anführer, dem gewaltigen Attila (Etzel), der sich auch Godegtsil oder Gottes-Geißel nannte,^, vereinigt, die weströmischen Länder anfielen. Die^ . . . Oströmer hatten sie durch Tribut besänftigt. An der Spitze vieler Könige, und von 700,0y0 Streitern, al- les mit Feuer und Schwert verwüstend (viele herrli- che Rhemstädte fühlten es) drang Attila nach Gal- lien vor; dort aber stellte sich ihm ein aus Römern unter Aetius, Franken, Alanen, Burgundern uni Westgothen bestehendes Heer entgegen, und guf den weiten catalaunischen Feldern an der Matrona (jetzt V Chalons sur Marne) kam es zur Völkerschlacht, wo J die Geißel Gottes selbst gegeißelt wurde (160000^^^5. - Leichen beider Heere deckten die Wahlstatt!) und um- kehrre, 451. Zn Ob<rit-lien wurde nun Aguileja zer- / o *

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 84

1827 - Erlangen : Heyder
84 stört, Tausende flüchteten sich vor ihm in die Lagunen des adriatischen Meers, und gründeten daselbst Vene- dig; aber Bischof Leo und reiche Geschenke brachten Ättila vom Zuge gegen Rom ab, und bald hernach (453) starb er in Ungarn, und wurde unter kriegeri- schen Spielen und Gesängen begraben; die ihn begraben aber, wurden erschlagen, damit niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Sein Reich zerfiel. Die unterjochten Ostgothen, Gepiden, Avaren, Longobarden traten zur Freiheit zurück. Aetius wurde aber von seinem mistrauischen Kaiser erstochen. Die letzten 21 Jahre des weströmischen Reichs zah- len noch Q Imperatoren. Ums Jahr 455 brach Gen- serich nach Italien herüber, und, gleichsam von den Manen der alten Karthager begleitet, plünderte er Rom furchtbar aus. Vorzüglich waren die Ausländer im römischen Solde, die letzte Stütze des Reiches, ein Ricimer, ein Gundobald, Orestes, die den Thron nach Willkür besetzten. Letzterer gab ihn 475 seinem eigenen Sohne Romulus Augustulus, den aber der Befehlshaber der in der kaiserlichen Leibwache die- nenden Heruler , Rugier^ Sciren, .Tur.cilinger^.^) d o- aker in Pavia belagerte, bis er sich freiwillig ergab und den Purpur niederlegte, 476 n. Chr. Odoaker (dem srommen Krieger hatte es der heilige Severin in Baiern wohl vorausgesagt) nannte sich sofort König von Ita- lien, und regierte 14 Jahre. Die Reihe der Kaiser war zu Ende; 1220 I. hatte das römische Reich ge- dauert, und die Deutung des alten Auguriums von den 12 Schicksalsvögeln, daß Rom 6 Jahrhunderte wachsen, 6 Jahrhunderte sinken werde, war erfüllt. Mit einem Romulus begann und hörte auch das Reich auf, so wie Constantinopel durch einen Constantin ge- gründet, und durch Mew Constantin 1453 wieder ver- loren wurde. (Die Geschichte des oströmischen oder griechischen Reiches bietet nichts weltgeschichtliches bis zum Schluffe dieses Zeitraums dar.) So war gekommen, ^was kommen mußte. Der Coloß war von außen nur darum so leicht zu erschüt- tern und umzustürzen gewesen, weil der Grund, auf dem er stand junl> jeder Staat steht, weil Redlichkeit,

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 88

1827 - Erlangen : Heyder
t Sohn einer verbrecherischen Liebe war. Er unterwarf sich erst den letzten Rest des Römerlandes in Gallien unter Syagrius durch eine Schlacht bei Soissons; schlug dann die Alemannen, einen zweiten deutschen Völker, bund in den Gegenden zwischen Rhein und Donau, (bei welcher Gelegenheit er dem Namen nach Christ wurde) und nahm ihnen ein großes Stück Landes ab; wendete hierauf seine Waffen gegen die Westgothen, deren Herrschaft in Gallien er fast ganz vernichtete, und sie auf Spanien beschränkte. Andere Völker, wie Thüringer, Burgunder (im südöstlichen Gallien) machte er wenigstens zinsbar, rottete auch die übrigen Franken- häuptlinge aus, und hinterließ so, 511, ein Reich, welches sich fast über ganz Gallien und große Strecken Westdeutschlands ausdehnte. Seine Nachfolger (sie hie- ßen von feinem Ahnherrn Merovinger) theilten das Land, erwarben aber auch noch Thüringen (531) und Burgund. Allein die vielen Theilungen, die inneren Streitigkeiten im königlichen Hause, (man denke an die Furien Brunehtld und Fredegund!) die kläglichen Für- sten (die nicht viel mehr thaten als unvernünftig essen und trinken, »nd alle Zahr auf ihrem Ochsenwagen zur Volksversammlung oder zum Märzfelde sich fahren lassen) brachten dies Königsgefchlecht so herunter, daß ihre Oberhofmeister (Ivlajores 6omus) bald ein sehr hohes Ansehen erhielten; wie Pipin von Landen, dann Pipin von Heristal, Karl der Streithammer, der 732 die aus Spanien vordringenden Araber oder Sarazenen bei Poi- tiers schlug, und endlich Pipin der Kurze (oder Kleine, ob er gleich Kraft genug hatte, einem Löwen mit einem Schwerthteb den Kopf abzuhauen). Dieser steckte end- lich den damaligen König Childerich Iii. 752, in ein Kloster, nachdem der zuvor gefragte Papst selbst seine Einwilligung dazu gegeben hatte und setzte sich als König auf den Thron. Pipins Sohn war Karl der Große. Zn Deutschland waren die Friesen, die Sachsen (ein, 150 nach Christo, zuerst vorkommendes Volk, anfangs im heutigen Holstein, und spater zwischen dem Rhein und der Elbe, wo sie sich in Ostphalen, En- ger» und Westphalen theilten), dann die Thüringeit
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