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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 143

1827 - Erlangen : Heyder
113 / O 70 bis zu günstigerer Zeit aufsparen. Auch schien ihm wohl die neue kirchliche Partei erst staatsgefährlich, als sse durch bewaffnete Vereinigungen eine politische Fac- tion zu werden ansing. Erft da verdroß ihn ihr Wider- spruch. Denn Kaiser Karl V., obgleich er bei seiner Erwählung viele Punkte den Fürsten geloben mußte, verstand doch unter deutscher Freiheit wert weniger und unter kaiserlicher Macht weit mehr, als die Wahlfürften unter beiden verstanden wissen wollten. Mißtrauisch von Natur, schlau, unergründlich in seiner Politik, aber auch großartig im Entwerfen, kräftig im Ausführen sei- ner Plane, widerstand so leicht ihm Niemand unge- straft. Zwar führten alle seine Kriege mit Frankreich, über Burgund und Mailand (1521 — 26, wo der edle französische Nilter ohne Furcht und Tadel, Bayard, in Italien sie?, und Franz I. selbst bet.pavia gefangen wurde; 1526 — 29, wo sein Feldherr Karl von Bour- von selbst Rom erstürmte und den Papst gefangen nahm; 1555 — 5q; 1542 — 44) fast zu keinem einzi- gen neuen Resultate; zwar brachen seine Züge 1555 u. 1541 den seerauberischen Barbaresken-Muth nur wenig; zwar konnte selbst Karl und sein Bruder Ferdinand, der durch den Tod des gegen die Türken gefallenen Ludwig Böhmens und Ungarns König wurde, den Türken nur süchtige Vortheile abgewinnen; aber er mußte auch seine weit zerstreuten Kräfte viel zu sehr versplittern, lebte überhaupt in einer politisch und geistig zu aufge- regten Zeit, als daß überall durch bloße Uebermacht auf glücklichen und bleibenden Erfolg zu rechnen gewe- sen wäre. Erst als er nach Außen Ruhe zu haben glaubte, nahm er die Religionssache ernstlicher vor, wie sie denn auch bereits eine sehr politisch-ernste Ge- stalt bekommen hatte. Zwar war auf einem Reichstage zu Speier aus- gesprochen worden, (1526) daß sich jeder bis zu einem allgemeinen Eoncilium verhalten sollte, wie er es vor Gort und Kaiser verantworten könne; allein auf einer zweiten ebendaselbst gehaltenen Reichsversammlung wurde durch Stimmenmehrheit gegen die Ausbreitung und Dauer der Reformation entschieden; worauf nun die evangelischen Stände'eine feierliche Protestatio» dagegen

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 146

1827 - Erlangen : Heyder
Reichstage« immer stärker wurde, fo daß manche für Deutschlands ganze Freiheit fürchteten: trat eben jener bisher so zweideutige Kurfürst Mortz auf, und zeigte sich als Netter der neuen Lehre wie der alten Reichs« freiheit. Nach heimlich abgeschlossenem Bunde mithein- rich H. von Frankreich und einigen deutschen Fürsten brach er im Frühjahr 1552 plötzlich gegen den unge- rüsteten und getäuschten Kaiser Karl in Znsbruck auf, zwang den kranken Herrn zu eiliger Flucht nach Villach, und erreichte so zu Passau einen Vertrag am 2. Aug. 1552, in welchem den Protestanten völlige Neligionsfrethett zugesichert wurde, die drei Zahre später im Augs- burger Religionsfrieden bestätigt wurde,- nur daß der muthige Held Mortz diesen selbst nicht mehr erlebte! So war von dieser Sette Ruhe, und die Reformatio» politisch und kirchlich anerkannt. Während dem hatte der König von Frankreich große Stücke Lothringens «eggenommen, und Karl erlebte die zweite Demücht« gung, auch diese feinem Gegner nicht entreißen zu können. Ueberhaupt war sein früheres Glück ihm nicht mehr treu, und in einer Anwandlung von Schwer« muth >(die sich, vielleicht ein Erbtheil seiner wahnsinni- gen Mutter, Zohanna, fast durch sein ganzes Leben zog), trat er die ttaltänischen Länder, die Niederlande und Spanien an seinen Sohn Philipp Ii., Oestreich aber und die Kaiserwürde seinem Bruder Ferdinand von Böhmen und Ungarn ab ( 1555, 1556). Er selbst ließ sich neben dem Hieronymiten-Kloster zu St. Zust, ln der Provinz Estremadura, Zellen errichten, und zog sich in die Einsamkeit zurück, feierte noch lebend sein eigenes Leichenbegängniß (wie auch sein Großvater Maximilian 4 Zahre lang seinen Sarg mit sich geführt hatte) und starb am 21. Sept. 1558 nicht ohne diè merkwürdige Erfahrung, daß gegen neue zeitgemäße Bestrebungen der Menschen keine Herrschermacht htn- reicht, und daß Zdeen, die einmal das Bürgerrecht im Reiche des Guten und Wahren erlangt, sich so wenig mit Kanonen, als mit Achts« und Bannbullen nieder- schmettern lassen. — Den Stifter der Reformation hatte die gütige Vorsehung mit dem so lang gefürch- teten Anblick eines Religtonökriegs verschonen wollen;

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1827 - Erlangen : Heyder
hervorgegangen waren, so knüpft sich, auch noch das ganze I7te Jahrhundert durch, die Geschichte des west, lichen und östlichen Europas an diese beiden Reiche. Was Frankreich geworden war, verdankte es seinem großen und guten Heinrich Iv., und den großen Mini- stern Richelieu (1ó42) und Mazarin. Ludwig Xiv. (1ô43—1715) war freilich noch minderjährig; aber als er sich schon Tö51 volljährig erklärte, schien er auch bald der Welt zeigen zu wollen, daß er nicht umsonst gleich Zähne mit auf die Welt gebracht habe. Seine Kriege gelten der Ausdehnung seines Reichs, und besonders den Niederländern und Lothringern. (1665—68 bis zum Achner Frieden; 1672—1ö7t) bis zum Nimwcgner, 1688—1óq7 bis zum Nyswiker Frieden). In allen diesen Kriegen hatte er das Glück auf seiner Seite, und Lothringen, und große Glücke der spanischen Niederlande erbeutet Außerdem ließ er sich auch durch sogenannte Reunionskammcrn mitten im Frie- den Zwetbrücken, Mömpelgard und andere Stücke deut- schen Gebietes zusprechen, nahm Strasburg durch Ueber- rumpelung (168i), machte ganz unbegründete Ansprüche auf die Pfalz am Rheine, und vernichtete dieses schöne Land durch ein beispielloses Verbrennen der schönsten Städte und Dörfer, und durch eine völlige Verwand- lung dieses blühenden Landes in eine Wüste, (wenn auch nachher bios der Minister Louvois, der Mord- brenner! die Schuld allein tragen sollte) und führte sich ganz wie der Gesetzgeber Europas auf. Im Innern seines Landes war es natürlich nicht besser. „Der Staat, das heißt, ich" pflegte er zu sagen, und dies erklärt seine Negierung. Und doch wird eben Ludwigs Regierung Frankreichs große Zeit genannt. Aber ein Colbert ordnete auch die Finanzen, gab dem Lande Manufacturen, Handel, Hafen, Kanäle, großen Wohlstand und eine Seemacht; Handelscompagnten für Ost - und W-siindien, Colonien in Amerika und Afrika entstanden. Aue6 dies war Colberts großes Werk. Auch die Wissenschaften und Künste gediehen unter Ludwig zu e-inrr seltenen Blüthe; er ehrte sie, weil sie ihn ehren und verherrlichen sollten. Dadurch, daß seine Gesandten sich bei Verträgen bald der sran»

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 115

1827 - Erlangen : Heyder
Unted diesem Namen verstand man aber nicht blos abweichende Begriffe von dem Lehrkanon der Kirche, sondern auch jeden Zweifel an der Macht der Papste und der Kirche, uttb bald auch jeden Versuch, Irrthü- mer und Gebrechen abzuschaden. Nun hatte sich aber, gerade je anmaßender die Papste nach Gregor Vii., eiir Alexander Iii., Ii^iocenz Iii., Iv, Gregor Ix. und andere geworden waren, ihnen immer mehr damit un- zufriedene Männer widersetzt, wie Arnold von Brescia, der Schüler des großen Abälard, oder wie die Katharer, Waldenser (von Petrus Waldus zu Lyon), die Albigen« ser im südlichen Frankreich, gegen welche bald ein förm- licher Kreuzzug gepredigt und mit Feuer und Schwert verfahren wurde/— Es entwickelte sich noch in dieser durch die Kreuzzüge auch geistig aufgeregten Zeit die Nationalpoesie der westeuropäischen Völker, besonders in Spanien, im südlichen Frankreich, wo die provenga- Irschen Troubadours, in Deutschland, wo die Minne- oder Licbessanger (auch schwäbische Dichter genannt) nicht wenig berühmt wurden. Selbst Fürsten und Kais ser schämten sich nicht, zu ihnen zu gehören, und wie sie meist Nitterthum, Liebe, Ehre, Religion befangen, gaben sie vereint mit den Kreuzzügen dem Nitterthume selbst eine höhere Weihe; der Ritter mußte bald beim Ritterschläge (früher war es ein förmlicher Probekampf vor der Aufnahme) geloben, Religion und Tugend zu ehren und zu schützen, und nur ehrlichen Kampf zu führen; und die Turniere (die olympischen Spiele des Mittelalters) sollten eigentlich nicht nur auf ebenbür- tige, sondern auch auf unbescholtene Ritter sehen. Auch mußten wohl solchemittel einwirken, um den rohen Nausgeist des Adels zu bändigen; denn die Herr- scher waren bet der neuen erst sich bildenden Rechts- und Gerichtsverfassung selten im Stande, die oft ge- botenen Land - und Gottesfrieden aufrecht zu erhalten. Mancher trotzte jeder weltlichen und geistlichen Strafe, und wurde der Teufel einer ganzen Gegend. Da bil- deten sich in Deutschland, wo das Fausirecht am schwer- sten zu bezwingen war, weil statt Eines fast 500 Lan- degherrn und Gebiete waren, eine Art Gerichte, die durch ihr heimliches Walten und durch die vergrößernde 8 *

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 193

1827 - Erlangen : Heyder
193 Frankreich seufzte lange noch unter Entkräftung und Last der Schulden, die Ludwigs Xiv. Verschwen- dungen und Kriege ihm zugezogen hatten. Ludwig- Zjähriger Urenkel, Ludwig Xv. (1715—1774) veran- laßt? erst noch die Regentschaft des Herzogs Philipp von Orleans, eines von dem Scheusal Dubois verführ- ten schändlichen Wollüstlings, der in feinem Palats- royal bei seinen Adamsfesten sich unter's Vieh ernie- drigte. Ludwig selbst vermahlte sich zwar mit der Tochter des Exkönigs von Polen, Stanislaus Lescinsky, jedoch es drängte auch eine Maitreffe (die Mailly und ihre 3 Schwestern, die Chateauroux, die Pompadour, die du Parry) die andere. Auch seine Minister, bis auf Fleury (1726 — 43), schienen recht dazu geschaffen, das Unglück der Nation immer größer zu machen» während die Theilnahme am polnischen und östreichi- schen Erbfolgekrteg und am siebenjährigen mit dem unglücklichen Seekriege die Schuldenlast ins Ungeheure trieben. Doch wurde 1764 unter Choiseul der Jesuiten« Orden vertrieben und den Genuesen Korsika abgekauft, wo der muthige Paoli der Verfechter der Freiheit war, und ein westphälischer Edelmann, Neuhof, als König Theodor eine zeitlanq regiert hatte. Eben da- mals gaben Männer, wie Montesquieu, wie Voltaire und Rousseau, der beredteste aller Sophisten, der sogar von Volkssouverainetät sprach, Männer wie Diderot, d'alembert und die Encyklopädisten einen so litera- risch- als politisch - revolutionairen Ton an, wirkten so tief auf den Geist des durch Hofdespotismus ge- drückten Volkes; daß dieser Umstand, daß aber auch die auf 4h00 Millionen Franken angewachsene Schul- denlast und die Verarmung des Hofes, daß die wtll- kührliche Behandlung der Parlamente, die schreckliche geheime Police; und die 1ettre8 de cachet, die den Unschuldigsten ohne Verhör und Gericht der vollge- stopften Pastille oder gar einer Oubliette zuführen konn- ten, daß die schreienden Vorrechte der obern Stände endlich dem Volke die Augen öffnen mußten. Daß aber gerade unter dem edlen und selbst am verdorben« sten Hofe so reinen Ludwig Xvi. (1774 — 1793) der Sturm ausbrechen, daß er die Sünden der Vater 3te Aust. 13

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 199

1827 - Erlangen : Heyder
199 In Deutschland waren zwei französische Heere unter Iourdan und Moreau vorgedrungen, aber letzterer mußte bei München umwenden und seinen berühmten Rückzug antreten, als ersterer vom tapfern Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder, bei Neumarkt, Teining und Amberg geschlagen wurde. Doch ging Moreau bald wieder vor; aber Oestreich, durch Bonapartes Vordringen von Italien aus bewogen, schloß zu Leoben am 13. April 17y7 die Präliminarien eines Friedens, der am 17. Qct. zu Campo Formio zu Stande kam. Es verzichtete aus Belgien und Mailand, und in geheimen Artikeln auf das linke Rheinuser, erkannte die aus Mailand gebildete cisalpinische Republik an und erhielt dafür den größten Theil der damit poli, tisch - untergehenden Republik Venedig. Mit dem deutschen Reiche wurde zu Rastadt über den Frieden unterhandelt; allein der Congreß, auf dem Frankreich die Sprache des empörendsten Uebermuthes führte, löste sich mit der Ermordung der französischen Ge- sandten (28. April 17yy) und einem neuen allgemei- nen Kriege auf. — c. . . Denn auch die Art^ wie Nom in eine Republik verwandelt (1798) und der 81jährige Pius nach Frankreich als Gefangener gebracht wurde (wo er 1799 starb) , wie die Schweiz von französischen Hee- ren revolutionirt wurde, und die Unternehmungen der Franzosen in Aegypten, konnten einen Frieden schwer- lich von langer Dauer sein lassen. Unter dem Vorwand einer Landung in England, lief Bonaparte am 22. Mai 17y8 mit einer Armee auf einer Flotte von Tou- lon aus, nahm Malta und landete in Aegypten. Wahrscheinlich sollte die Einnahme und Colonisatton dieses Landes Ersatz für die an Engfand verlornen Colonie«, aber auch die Möglichkeit bereiten, über Sy- rien und Persien des ostindisch-englische Kaufmanns, reich zu vernichten. Zwar wurde die französische Flotte unter Brueyes von der englischey unter Nelson bei Abukir (1. — 3. Aug.) vernichtet ^Brueyes flog auf dem l'orient von 120 Kanonen in die Luft), allein Bona- parte hatte unterdeß Alexandria und Kairo genommen, und dre Mamelucken und ihre Beis, die Herren des
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