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1. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 38

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
38 1525. geb. Caöpar Peucer. Ein berühmter Gelehrter, Melanchthons Schwie- gersohn, Kurfürst Augusts Leibarzt, Liebling und — Gevatter, — hochgeehrt von ihm bis zum Neid der Hofleute, — zu Rache gezoaen in den wichtigsten Angelegenheiten, und endlich — 12 ganzer Jahre gefangen in Rochliz und Leipzig. — Viel Glück und viel Unglück, beides verdient,'das erstere durch Kenntnisse, Klugheit und anständiges Betragen, — das leztre durch unkluges Benutzen des Glücks, durch Einmischen in Handel, die sei- nem Stande fremd waren, durch Misbrauch des Zutrauens eines Fürsten, der viel übersah, aber auch, einmal aufs Höchste gereizt, beleidigt und getauscht, unerbittlich war und dann nie Gnade vor Recht gehen lies. Heute vor 284 Jahren ward zu Bauzen je- ner merkwürdige Mann geboren und erzogen. Weil er viel Talente zeigte, schickten ihn seine Aeltern, gemeine Bürgersleute, auf die Schule zu Goldberg in Schlesien, welche damals durch den berühmten Valentin Friedland•) (von fei* *) Er war, wie Melanchthon von ihm urtheilte, .hum Schulherrn geboren, wie Scipiv der Afrikaner rum Feld Herrn. Alle Morgen, beim Eintritt in die Schule, redete er scine-Iugend, um die verschiedenen Anlagen derselben ;u bezeichnen, mir folgendem Grusse an: „ Guten Morgen, ihr Kaiser, Könige, Fürsten, Herzöge, Grafen, Freiherren, Edelleute, Minister, ge- heime Rache, Hofrathe, Amrlcute, Bürgermeister, Su/

2. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 20

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
[ ---———-— ---------------t----:——------- 20 In Wittenberg, wo er (1597 — 1601) Theologie, doch fast eben so eifrig auch Juris- prudenz siudirte, hatte er — eine Folge seines nächtlichen Fleises — immer viel (gleich Luthern) mit dem Teufel zu schaffen, der ihm, wie er in hypochondrischen Launen sich einbildete, bald das Licht ausblies, bald durch Gepolter störte. Sein Fleis, verbunden mit einem treflichen Predigertalent, belohnte sich aber auch sebr früh. Denn, in einem Alter von 22 Jahren, wo an- dere seines gleichen oft noch in Prima sasen, und dem Prrscian, wie man zu sagen pflegt, noch so manche derbe Maulschelle gaben, ward Hoö fchsn als gter Hofprediger nach Dresden beru- fen, und sprach da mit seltener Freimüthigkeit von der Kanzel. I Von der einen Seite deshalb gehaßt, war er von der andern desto mehr geachtet. Das - leztre freute ihn herzlich, das erftere kümmerte ihn wenigstens im Anfänge nicht, denn er hatte ganz die Gunst des Kurfürsten, Christian Ii, der ihn oft zur Tafel zog, ihm auch durch Ge- schenke häufige Beweise seines Wohlwollens gab. Einst wollte er ihm sogar 3000 Tblr. zu einem Hauskaufe geben, welches Hob' aber ausschlug, damit man nicht etwa sage: „er habe sich das Geld erbettelt." Denn Hoö hatte in Dresden viel Feinde. Diesen auszuweichen nahm er i6oz die Superintendentur zu Plauen im Voigtlande an, worüber

3. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 277

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
277 Am setzten Tage beteten alle Professoren im seinem Hause für sein Leben. Auf die Frage: ob er noch etwas auf dem Herzen habe, antwor- tete er: nichts als die Einigkeit der Kir- che. Kurz darauf verschied er. Sein Leichnam, von den Professoren der philosophischen Fakultät getragen, ward mit grosem Gepränge in der Schloßkirche beigesetzt. In seinem durchaus edlen Charakter waren Offenheit, Schonung, Sanftmuth und Beschei- denheit die hervorstechendsten Züge. Seine Ar- beitsamkeit kannte keine Grenzen. Gleich nach Mitternacht fand man ihn gewöhnlich wieder am Studirtifch. Selbst Friedrich der Weise erinnerte ihn einst, er möge des Bibelspruchs: Pfleget des Leibes! doch ja nicht ganz vergessen. Die Wissenschaften förderte er mündlich, durch lichtvollen, angenehmen Vortrag, schrift- lich durch seine Werke, besonders durch eine Menge Lehrbücher, über welche man fast zwei Jahrhunderte, auf allen protestantischen Universi- täten las. Am meisten wirkten seine loci theologici (Lehrbuch des Glaubens), die über ioo Aufla- gen erhielten, fast in alle lebende Sprächen über- setzt und vonluthern selbst als das beste Buch nach der Bibel geschätzt wurden. Mit Recht nannte man ihn deshalb den Leh- rerdeutschlands. Auch übertraf er nicht nur alle

4. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 52

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
52 hier, zeiattn sich schon die deutlichsten Spuren feines Einflusses; und Zwar ruerst m Leipzig. Dort traten nämlich (1689) drei Maglst-r, Franke, Schade und Anton, auf, welche, ganz in seinem Geiste, Collegia pietatis oder andächtige Versammlungen hielten, deutsche Kollegien — damals etwas Unerhörtes — la- sen, auch, wie Spener, in Kleidung und Sitten nicht blos, sondern sogar in ^ang und Miene durch eine gewisse Sülle, Einfachheit und Demuth sich auszeichneten. Die deutschen Kollegien gefielen den Studenten, die andächtigen Versamm- lungen b-ksonrers den Bürgern — Al- len aber das fromme Aeussere, welches man bei Männ-rn von Jahren kaum bemerkt haben würde, bei jungen aber, wie jene drei Magister waren, des Lodes und der Nachahmung würdig fand. Nack ihrem Umgänge geizte man, zu ihren an- däckklgen Versammlungen drängte man sich; be- sonders wenn Auq. Will). Franke sie hielt, der nachher, als Stifter des Höllischen Waisen- hauses, berüdmt okworden lst. Nur die Professoren und Pr diger sahen scheel dazu. Vom alten Schlendrian abzuaehen, dünkte sie gefährlich und unbequem. Und doch ward es immer leerer in ihren Hörsälen und Kirchen. Das konnten sie nicht dulden. Mit ihnen zugleich, ader aus ganz andern Gründen, eiferten gegen iene neuen Lehrer Alle, die mit ganzer Seele an sinnlicher Freude hien- gen.

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 53

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
53 gen. Tanz, Karte und Würfel, Schauspiel und Kleiderluxns, Gasterei rc. was ihnen allein Lebensgenuß gab, wa^d in ienen andächtigen Versammlungen, als Tand und seelenschädltcher Zeitverdcrb verschrieen. Mit Spott suchten sie deshalb zu unterdrücken, wozu es ihnen an Ge- walt fehlte. Pietisten nannten sie spöttisch die Anhänger Frankens und feiner Kollegen, und darunter verstanden sie Leute, die man erst nur einer erkünstelten Frömmigkeit, bald aber einer Verachtung des öffentlichen Gottesdienstes und andrer gefährlichen Neuerungen beschuldigte. Anfänglich glaubte man, daß diese neue Sekte, mit Speners Entfernung aus Stelle und Land, von selbst eingehen werde. Als aber das nicht erfolgte, stellte man sie dem Kurfürsten so gefährlich vor, daß endlich durch Reskript ( io. Marz 1690) alle pieti stifche Ver- sa m m l u n g e n bei Gefängnisstrafe ver- boten wurden. Damit noch nicht zufrieden, reichten die Universitäten Wittenberg und Leipzig beim Landtage 1692 sogar Vorstellungen gegen den Pietismus ein, welche aber weiter keine Fol- gen hatten. Die Pietisten zogen sich, auf Speners und Frankens Veranlassung, meist nach Halle, wo sie, geschnzt von dem Preussischen Adler und begün- stigt von der Universität, des Verfolgungsgeistes der Wittenberger und Leipziger Theologen nur spotteten, und in dem von Franke gestifteten Waisenhause ein wahres Asyl fanden. So-
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