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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 6

1880 - Dresden : Salomon
Vorwort zur dritten Auslage. eit einer Reihe von Jahren ist der Verfasser dieses Leit- sadens bemüht gewesen, an seinem Theile in thesi und in praxi eine höhere und rationellere Auffassung der geographi- schen Verhältnisse und des erdkundlichen Unterrichts zu ver- Mitteln. Außer dem vorliegenden Leitfaden beweisen dies seine übrigen geographischen Schriften: „Methodik des geo- graphischen Unterrichts", „Das Staatsgebiet", „Heimaths- und Vaterlandsknnde des Königreichs Sachsen" und „die 19. und 20. Auflage des Lüben'schen Leitfadens", den er vollständig umgearbeitet hat. Neuerdings hat er, abgesehen von den günstigen Neeensionen seiner Arbeiten, die Genngthnung ge- habt, seine Grundsätze in hervorragenden methodologischen Schriften (Diesterweg's Wegweiser Iii. p. 8, Kehr's Geschichte der Methodik I. p. 151, Rein's Pädagogische Studien, 11. Heft) anerkannt und empfohlen zu sehen. Michael Geistbeck, bekannt als tüchtiger Methodiker und Geograph, sagt in Kehr's Geschichte der Methodik (I. 151): „Am Ende dieses historischen Ueberblicks über die Methodik des geographischen Unterrichts angelangt, glaube ich denselben nicht besser schließen zu können, als wenn ich in Kürze noch- mals die Grundsätze vorführe, welche die geschichtliche Ent- Wickelung bezüglich des Lehrstoffs und der Lehrform auf diesem Gebiete gezeitigt und die Kritik gebilligt. Florens Winkler hat dieselben treffend also zusammengefaßt: 1. Betone stets das physikalische Element! 2. Berücksichtige gebührend auch die übrigen Elemente, vermeide aber streng jede Vermengung mit fremdartigen Notizen! 3. Gehe stets von der Anschauung aus! 4. Studire die Karte so gründlich als möglich! 5. Trage

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 18

1880 - Dresden : Salomon
18 Porstreben der gigantischen Massen, deren Häupter mit ewigem Schnee bedeckt sind, und die bunte Mannigfaltigkeit der Formen und Farben verleihen dem Hochgebirge den Charakter großartiger Erhabenheit. Während das Flachland den hydrographischen und klimatischen Grundzügen, der Entfaltung des vegetabilischen und animalischen Lebens in weit ausgedehnten Flächen und den Lebensverhältnissen der Menschen eine gewisse Eintönigkeit und die Fähigkeit leichter Verbreitung verleiht, sind die Gebirge Vervielfältiger der meteoro- logischen Prozesse, des pflanzlichen und thierischen Lebens, Spender der fließenden Gewässer, Scheiden für Klima und Wetter, Natur- grenzen der Staaten, Herde der mineralischen Schätze, Schauplätze mannigfacher menschlicher Thätigkeit, Erzieher der Menschen, indem sie die physische und geistige Kraftentwickelung anregen und fördern. Inwiefern? Der Anblick der Berge übt einen Zauber aus, und von einem Drange, gewöhnlich unbewußt, aber desto mächtiger, sühlen sich die Menschen zu den Bergen hingezogen, sie zu be- steigen, um ihre Geheimnisse zu belauschen und ihre Schönheit zu bewundern. Auf den Bergen wohnt Freiheit. Sie vereinigen gleichsam auf kleinem Räume die gefammte Herrlichkeit der Erde; mit einem Blick kann man an ihnen Fluren und Wälder, Wiesen und Felswände, Eis und Schnee umfassen, und allabendlich über- gießt sie das Licht der sinkenden Sonne mit zauberischen« Schimmer, daß sie rosigen Gebilden gleichen, die in den Lüften schweben. Wie kommt es wohl, daß sich die meisten Bergvölker Europa's durch tiefes Heimathsgefühl, innige Religiosität, große Liebe zur Freiheit, durch Tapferkeit und scharf ausgeprägte individuelle Züge des Charakters auszeichnen? Ist nicht die große Mannigfaltig- feit, welche Deutschland bezüglich der Nalurformen seiner Ober- fläche, sowie der Beschaffenheit der seine Gebirge zusammensetzenden Gesteine auszeichnet, von großem Einfluß für die Entwickelung der deutschen Kultur und Wissenschaft gewesen? § 4. Entstehung der Gebirge. Nach der Art ihrer Entstehung werden gewöhnlich die Gebirge eingetheilt in neptunische und plntonische. Erstere sind vorherrschend dnrch Ablagerung ans dem Wasser, letztere durch Hebung, dnrch unterirdische Kräfte entstanden. In der Regel aber ist ein Gebirge sowohl neptunisch, als auch plutonisch, da bei seiner Bildung Feuer und Wasser concurrirten. Ueber die Art und die Zeit

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 54

1827 - Erlangen : Heyder
54 und Clvilgewalt zugleich, aber nur ouf Ein Jahr: worauf wieder neue kamen, meistens arm, (denn die Bewerbung um ein Amt konnte bald ein großes Ver- mögen erschöpfen) und reich wie Crösus wieder gingen. Quästoren waren ihre Generaleinnehmer. Römische Truppen blieben in allen Provinzen. Die Staatsein- künfte vermehrten sich ungeheuer. Aber als nun nach und nach hie Kriege nach Außen seltener wurden, zeig- ten sich im Innern der Hauptstadt bald sehr gefährliche Unruhen, da bei ungeheuerer Bereicherung Einzelner ein zahlreicher Pöbel ohne Eigenthum und Arbeitslust doch leben wollte. Gegen diese Familienaristokratie der Patricier, welche die einträglichsten Aemter und den meisten Einfluß auf den Staat fast erblich bei sich zu erhalten wußten, traten bald Volkstribunen als mäch- tige Demagogen auf, die wieder auf eine bessere Ver- theilung der Staatsländereien drangen. So der Tri- bun Tiberius Sempronius Gracchus (Gemahl der herr- lichen Cornelia, der Tochter des ältern Scipio) und Hann seine Söhne Tiberius und Cajus Sempronius Gracchus (154). Allein auch die billigsten Vor- schläge zu Gunsten des nothleidenden Volks, fanden den heftigsten Widerspruch an den reichen Aristokraten, die Tumulte erregten, und beide Brüder nebst mehre- ren Tausenden ihrer Anhänger (155 u. 121) erschlugen. Weder die Staatsdomänen wurden vertheilt, noch die Schätze des Attalus dem Volke gegeben; weder die Erneuerungen des Tribunats für die gewesenen Tribu- nen durchgesetzt, noch die Italischen Völkerschaften mit dem Bürgerrecht beschenkt. So kam nun zu der Ver- schlechterung der. Sitten.überhaupt, der weder durch Gesetze gegen den Aufwand noch gegen die beliebtere Ehelosigkeit gesteuert werden konnte, noch Bürgermord, Bestechlichkeit, Erpressung in den Provinzen. Die Wollüste des heißen Südens und Ostens wurden in Rom nur zu beka. ..t. Das indolente Volk konnte nur durch Gladiatorenspiele und Thierkämpfe befriedigt werden; niemand wollte arbeiten, jeder.nur genießen. Tausende von Fremden und Einheimischen buhlten um die Stimmen auch der niedrigsten Bürger; man sah bettelnde Könige und königliche Bettler! Selbst der

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 10

1827 - Erlangen : Heyder
10 ten aus Meer, und fanden große angeschwemmte Stämme, die aneinander gefügt, oder ausgchöltzu Floß und Kahn werden konnten. Auch des Töpfers Kunst mußte sehr alt sein, und ein am Feuer sich verhärtendes Gefäß leitete auf das Brennen derselben. Die ältesten Speisen aß man roh; aber Feuer und irdene Gesäße führten aufs Kochen, Backen u. f. w., und Handmüh- len zum Zerreiben des Getreides statt des Zerstoßens waren wenigstens schon zu Moses Zeit üblich. Über- haupt war an den Gebrauch des Feuers eine Reihe von Erfindungen geknüpft. Der Umgang mit den Thie- ren, die, krank, sich selbst gewisse Kräuter suchten, leitete auf die ersten Spuren der Heilkunde. Das Eigenthum führte zu dem Streite über das Mein und Dein und zu den ersten Rechtsbegriffen; die Aelteften, Weisesten, wo nicht die rohe Gewalt entschied, wurden Richter. Das Leben im Freien führte auf Beobachtung der Gestirne; die Sonne mlt ihrer befruchtenden Wär- me, die Elemente mit ihren furchtbaren Wirkungen er- regten Furcht und Staunen. Man hielt sie, wie auch der roheste Mensch eine dunkle Ahnung von etwas Höherem hat, für erhabenere und mächtigere Wesen, deren Zorn durch Darbringung des Besten, was man hatte, besänftigt sein wolle. Bald wurden auch Thiere Symbole oder Sinnbilder gewisser ehrfurchterweckender Eigenschaften, und wurden verehrt; und einzelne Men- schen weiheten sich besonders dem Dienste solcher ange- beteten Gegenstände. Das Gute wurde der Sonne, dem Lichte, überhaupt einem guten Wesen; das Böse der Nacht und einem bösen Wesen zugeschrieben; an jenes knüpfte sich der Begriff des Entstehens und Er- haltens; an dieses der des Zerstörens an. Aber mit dem Allen waren zwar die Menschen klüger, aber nicht besser und frömmer geworden, und daher, so erzählt jene heilige Urkunde, beschloß der Schöpfer, die Menschen bis auf Eine fromme Familie (Noah) durch eine große Fluth (die sogenannte Sünd- fluth) wieder von der Erde zu vertilgen. Noah erhielt den göttlichen Befehl, sich und die Seinigen, nebst vie- len Thleren in ein^großes Schiff zu flüchten, welches endlich, nachdem die Fluth sich verlaufen, auf dem

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 70

1827 - Erlangen : Heyder
könne. Dadurch mußte nun die christliche Religion im offenbaren Widerspruche mit den übrigen Staats-Re« llgionen stehen, und einen tausendjährigen Kamps erzeu- gen, der längst beendigt wäre, wenn der Weg, den die Wahrheit durch die Seelen der Menschen geht, nicht ein so langsamer, aber auch desto tiefer eindringender wäre. Etwas bekannter war nun auch das ntchtrömische Europa geworden. Im Nordasien Europas saßen Sarmaten, deren Völkerstämme schon in Asien nördlich vom kaspischen Meere beginnen. Nördlich von der Mündung der Donau die Gesen, Darier, Bastarner, Nord-Pannonier, Jazygeu; nördlich von ihnen im heutigen Ostpreußen bis Liefiand die Aestier, Veneder und andere. Wichtiger aber waren bei weitem, die- Völker, die im heurigen Deutschland von der Weichsel bis zum Rhein, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee faßen; ein fräftiges, tapferes, blondhaariges, blauäugiges Volk; einfacher Sitte, kriegerisch, bald nomadisch, bald als Jäger, nur zum kleinsten Theile vom Ackerbaue lebend» Denn noch deckten ungeheuere Wälder und Moräste die uralte Heimajh. In mxhr als fünfzig einzelne Stämme zerfielen sie; nur Sprache, Freiheitsliebe und Nationaleigenschaften, wi? Gast- freundschaft, Tapferkeit, besondere Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Liebe zum Kriege, zum Trünke und Spiele waren ihnen gemeinsam. Die wichtigsten der einzelnen Stämme waren: an der Ostsee die Purgun- dionen, Rugier. Varner, Gothen (die auch Schwe- den später besetzten), die Cimbern, (im heutigen Holstein), die Chancen, Friesen an dex Nordsee; dann längst des Rheins hinauf die Bataver, Usipeter, Ten- cterer, Ubier, Mattiaker, Nemeter, Tribokker^ Van- gionen; im Innern des nördlichen Deutschlands die Sigambern, Bructerer, Angrivarier, Chasuarier, Chat- fen (die Vorfahren der Hessen), Cherusker in den Harzgegenden, Fosen, Longobarden, Sueven (wieder'tn viele Unterstämme zerfallend). Im südlichen Deutsch- land, aber nördlich von der Donau, besonders die Hermunduren, Marcomannen, Narisker u» a. m. — Sprache, und selbst Religion mag auf asiatischen Ur- sprung Hinweisen, aber von ihrer Einwanderung schweigt

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 76

1827 - Erlangen : Heyder
— 76 y bis omf Daci-en auf, rcformlrte dafür desto mehr kn den Provinzen, die er alle selbst meist zu Fuße berei- set?, und traf auch für Italien eine Menge zweckmäßi« ger Anstalten. Nur dir Juden wurden'sür einen groß- ßen Ausstand hart gezüchtigt und damit noch völlig zer- streut. Die Moles Adriani (die jetzige Engelsburg) wurde des großen Mannes großer Letchenstein. Die glücklichste Negierung für das römische Reich war die folgende des An ton in us Pius (138 — 1ó1 ), welcher vielleicht der edelste Mensch war, der je auf einem Throne saß. Geräuschlosthätig giebt er der Geschichte wenig zu erzählen, als daß er ein Segen seines Volkes war. Jdm folgte Marcus Aureltus Antoninus Philosophus löl — 180 (mit seinem, ihm sehr unähn- lichen Schwiegersohn L. Verus zugleich bis löf), re- gierend). Mark Aurels Regierung füllen blutige Krie- ge gegen die Chatten, Parther, Marcomannen und viele vom schwarzen Meere bis nach Deutschland woh- nende Völker, Vandalen, Zazygen, Quaden mit den Alanen, Bastarnern, (schon nähere Vorboten der Völ- kerwanderung!) die durch wechselseitige Verbindung ge- fährlicher, jetzt das römische Reich anfielen, und den Kaiser mehr als einmal ln große Gefahr brachten, ge- gen welche nicht allemal eine le^in fulminatrix (übri- gens eine christliche Legende!). Hülfe bieten konnte. Leider nahm er aber auch schon Barbaren (so nannte man alle, die nicht römische Unterthanen waren und nicht lateinisch oder griechisch sprachen) in Sold. Wahr- scheinlich war der nun (180 — 1q2) folgende Com- modus, das Ungeheuer von Grausamkeit, Uebermuth und Lüderlichkelt eher eines Gladiatoren, als Mark Aurels Sohn, indem er feig den Frieden mit Tributen erkaufte und allen Lastern ungescheut fröhnte. Viel zu spät für Tausende seiner Opfer, wurde er endlich vergiftet ! nd erdrosselt, nachdem er 7z5mal als Gla- diator, jedesmal für 1 Million Sestrrtien, vor dem Volke ausgetreten w-ar. — Noch staud Nom äußerlich vnerschüttert da, aber die Zeiten des Verfalles naheten mit schnellem Schritte. Der Staat war zu groß, und ein später Redner Aristides sagte von Rom: Du hast deine Gränze da

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 155

1827 - Erlangen : Heyder
155 kavagna, geworden, 1547 , wenn dieser nicht, als die Verschwörung gegen Doria fast schon geglückt war, im Meee ertrunken wäre. Am schönsten blühte unter Ita- liens Staaten Toskana auf; ein Freistaat, an dessen Spitze die reiche Kaufmannsfamilie der Mediceer stand, aus welcher selbst mehrere den päpstlichen Stuhl bestie- gen, und einer, Alexander, Schwiegersohn Karl V., erblicher Herzog von Floren; wurde (1531). Sein Nach- folger Cosmus wurde Großherzog; dessen Sohn Franz Maria (1574— 87) durch sein Verhältniß mit der schönen Giftmischerin Bianka Capeuo berühmter, als durch große Thaten geworden ist. Dieß Haus regierte bis 1737. Äuch das Herzogthum Savoyen und Pie- mont hob sich in diesem Zeitraum sehr. In Rußland nahm Großfürst Wasilet 1505 — 1534 den Titel eines Zaars von ganz Rußland an. Sein Sohn Iwan Ii., (1534 —1584) der Schreckliche, führte mit Polen (wo 1572 der Stamm der Iageuo- nen endete, und der erste Versuch das Wahlrecht zu üben mit Heinrich Ix. von Anjou schlecht ausfiel, da er davon lief), mit Lithauen, welches nachher mit Polen ganz vereinigt wurde, mit Schweden, welches sich an der Ostsee immer weiter ausbreitete, mit Mogolen und Tataren, viele und meist glückliche Kriege. Aber er suchte auch durch deutsche Künstler und Handwerker, durch bessere Gesetzbücher seinen Staat aus der asia- tischen Rohheit herauszuarbeiten, der er freilich oft noch selbst anzugehören schien, wenn er etwa höchst- eigenhändig Hinrichtungen vollzog, oder, mit dem Gesandschaftsrechl noch unbekannt, einem Gesandten, der vor ihm den Hut nicht abzog, denselben auf den Kopf nageln ließ. Doch war mit den Erwerbungen in Sibirien (von einer, unter Iermak Timofejew, ver- sprengten Kosakenhorde erobert 1576, und dem Zaar geschenkt, das größte Geschenk, das je ein Räuber ma- chen konnte!) sein Reich schon 140,000 ^ Meilen gross.' Das Haus Rurik erlosch mit Feodor 15q8, worauf die stürmischen Zeiten des Boris Ghodunow und der falschen Demetrter kamen, denen endlich das Haus Romanow, durch Wahl der Großen 1ö13 auf den Thron berufen, allmählig ein Ende machte.

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 93

1827 - Erlangen : Heyder
£3 entweder nicht im Koran ständen, und dann verdamm- lich, oder darin ständen, und dann entbehrlich wären. Einem abgehärteten Volke, voll religiöser Begeisterung, und von dem Fatalismus durchdrungen, oder der Ueber- zeugung, daß niemand einem schon längst vorausbe- stimmten Schicksale entgehen könne, also friedliche Ruhe oder Schlacht ihm gleich gefährlich oder unschädliche seist müßten, vermochte nichts zu widerstehen. Auf Alis Sohn, Haffan, folgte ein anderes Chalifengeschlecht mit Moavijah, das der Ommijaden bis 74y. Damaskus wurde Sitz der Weltherrschaft; die Feldherrn der Chali- fen siegten in Indien und Samarkand, und verbreite- ten sich über das nördliche Afrika, von wo aus sie 711 nach Spanien übersetzend bei Feres die Westgothen be- siegten und später zu Cordova ein eigenes Chalifat er- richteten. Der Plan aber, durch Frankreich, Deutsch- land, Ungarn, über Constantinopel nach Arabien zurück- zukehren, und allen diesen Ländern den Islam aufzu- zwingen, vereitelte 732 Karl der Streikhammer. Auch in Sicilien und Unteritalien setztesie^Lch^fest. Aber im^^'^rn'mser^religiös - politischen Weltmonarchie gab es Streit um die Herrschaft, bis sich 750 die große Familie der Abbassiden behauptete, ausgezeichnet durch Männer, die nicht blös das Schwert zu führen, son- dern auch Gerechtigkeit zu handhaben, Künste und Wis- senschaften zu einer hohen Blüthe zu bringen wußten. So Al-Mansur (der in dem neugebauten Bagdad seine Residenz aufschlug, f 774.) Harun al-Raschid (s 806) der große Zeitgenosse Karls des Großen und Al-Ma- mun t 832. Während sich auf diese Weise aus der Völkerwan- derung eine Menge größerer und kleinerer Staaten ent- wickelten,. und von Asien aus von neuem eine Welt- herrschaft auf eine neue Religion gegründet, ausging; gestaltete sich auch das innere Leben der Völker, be- sonders in Europa, auf eine sehr merkwürdige Weise. Vor allem hatte das Christenthum einen sehr wesentli- chen Einfluß auf die Menschheit im Mittelalter. Unter

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 97

1827 - Erlangen : Heyder
Westgothen, Longobarden, Burgunder, Baiern u. f. w. Mit ängstlicher Genauigkeit waren die Verhältnisse zwiscken den einzelnen Ständen und besonders die Strafen für Beleidigungen darin abgemessen, so, daß der Mord, Diebstahl, die persönliche Verletzung bis auf ein F-ngerglied herab, oft auch das Schimpfwort, z. B. Fuchs, concacatus u. f. w seine Strafe hatte, die sich darnach richtete, ob der Verletzte ein Fürst, Geistlicher, Vasall, Gemeinsreier oder nur Sklave, ein Deutscher oder Nönier gewesen war. Bei Gerichten emes kleinen Bezirks saß ein Centgraf, bei denen eines ganzen Garies ein Graf vor; man sprach mit Hülfe von Schöffen, nach den geschriebenen oder alt herkömm- lichen Gesetzen; entschied 'bei schwierigen Fallen durch Eide, bei denen man Mitschwörende haben konnte, und durch Ordale oder Gottesurtheile. Wer s^-ne Hand uirverletzt aus einem Kessel siedenden Wassers ziehen, wer über glühende Eisen gehen, wer im Zwei- kampf siegen, wer einen geweihten Bissen ohne zu der- sten verschlingen, oder am längsten mit ausgespannten Armen, in Kreuzesform, stehen konnte, war unschuldig, weil nur diesen die Gottheit habe siegen lassen können I! Geschichte des Mittelalters. Ii. Abschnitt. Von Karl dem Großen bis zum Anfänge der Kreuzzüge. (768 —1096.) Ein außerordentlicher Mann tritt an die Spitze dieses Zeitraums, Karl der Große; ein nicht min- der außerordentlicher Mann fchlleßt ihn, Papst G r e- gorvll.; aber zwischen beiden liegen noch Jahrhun- derte scheinbar voll roher Barbarei, aber wirklich voll großer Entwickelungen. Beide Männer, so ungleich untereinander, sind beide Träger ihrer Zeit und große Werkzeuge zur Fortbildung des menschlichen Geschlechts. Denn indem weltliche Macht und geistliche Größe durch sie auf den höchsten Gipfel gekommen find, tn» 3te Aufl. 7

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 162

1827 - Erlangen : Heyder
lcn Kosten die Armeen zu unterhalten, und um beim Frier den desto nachdrücklicher austreten zu können. Zmgan, zen waren fortan di« Schweden und Franzosen glück, licher; hatten fast (1ö40) den Kaiser and den eben versammelten Reichstag in Regensburg aufgehoben; hatten durch den kranken und doch blitzschnellen Torr stenson Olmütz nehmen, Wien selbst bedrohen lassen, worauf dieser abermals bei Brettenfeld (2. Nov. 1642) die Kaiserlichen unter Piccolomini schlug, dann von neuem bis vor Wien streifte und auf einmal wieder an den Ostseeküstcn stand, um Dänemarks Eifersucht auf Schwedens Siege zu bestrafen (1ö43— 44). Endlich mußte auch das schwer gepeinigte Sachsen Waffenstillr stand mit den Schweden machen (>645), nicht min- der Maximilian von Baicrn, 1647, der absr bald ihn brach, und dafür mit seinem Lande Wrangels und Turennes ganzen Zorn zu empfinden hatte. Aber der Krieg sollte da enden, wo er angefangen hatte. Am 25. Jul. 1648 erstürmte Königsmark die Prager Klein- feite, ustd rüstete sich eben zum Angriff auf die Alt, stadt selbst: als endlich das 30 Jahre lang umsonst ersehnte Friedenswort von Wesiphalen her erscholl. Daß es die Millionen Opfer dieses Krieges nicht mehr hören konnten! Nachdem man schon seit 1641 zu Hamburg und seit i64z zu Münster und Osnabrück unterhandelt hatte, kam am 24. Oct. 1648 zu Münster der Friede zwischen Oestreich und Frankreich; zu Osnabrück aber mit Schweden zu Stande. Beide Vertrage bildeten indeß nur Einen, den westphaiifchen Frieden, dem man wohl ansah, ^daß ihn die Kronen, oder Frankreich und Schweden dictirt hatten. Denn außerdem, daß der Augsburger Religionsfriede wiederholt und auf die Reformirten ausgedehnt und allen Protestanten völlige kirchliche und politische Freiheit und Gleichheit zuge? sichert wurde, auch das Normaljahr der Restitutionen 1624 sein sollte, und eine allgemeine Amnestie, jedoch mit Ausnahme Böhmens, festgesetzt wurde; vergrößerte sich Frankreich mit dem Elsaß, Sundgau und Breisach; erhielt Schweden: Vorpommern, nebst der Znsel Rügen und einen Theil von Hinterpommern, Wismar, Bremen
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