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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 108

1880 - Dresden : Salomon
108 und der Sprache. Sind die so charakteristischen Merkmale, die sich durch die Geburt fortpflanzen, vielen Geschlechtern gemeinsam, so bilden diese Geschlechter eine Ratze. Entscheidend für die Ein- theilung der Menschen in Rayen sind die körperlichen Verschieden- heiten. Auffallend ist vor allen Dingen die verschiedene Farbe der Haut und des Haars, sowie die Form des letzteren. Es finden sich alle nur möglichen Abstufungen von der blauschwarz glänzenden Haut der ausgeprägtesten Negerra?e bis zur blendenden Weiße germanischer Frauen und von den blonden langen Seiden- locken der letzteren bis zur schwarzen krausen Wolle der ersteren. Die Farbe der Haut rührt von einem besonderen Färbestoff her, der in die sogenannte Schleimschicht abgelagert wird, welche zwi- schen der farblosen Oberhaut und der darunter liegenden Leder- haut sich findet und aus jungen Zellen besteht. Dieser Färbestoss fehlt aber der weißen Haut im Allgemeinen und findet sich nur bei den Weißen au einzelnen Theilen. Je mehr von diesem Pig- ment abgesetzt wird, desto dunkler wird die Haut. Den drei großen Continenten entsprechen drei Farben: Afrika entspricht das Schwarz, Asien das Gelb, Amerika das Roth. Die Farbe der Augen, nämlich der Iris, geht vom hellen Blau bis zum dunklen Schwarz durch alle Nüanyen, sowie durch jene von Grau, Grün und Brauu hindurch. Sie rührt ebenfalls von einem auf der hintern Fläche der Iris abgelagerten Pigment her; bei Pigmentmangel erscheint das Auge blau. Aehnlich ist es mit der Farbe des Haars. Auch hier stehen der schwarze Neger und der blonde Germane und Slave aus der äußersten Stufe der Pigmentirung. Die Farbe des rochen Haars soll von einem größern Antheil an Schwefel herrühren. Die Haare der Europäer sind drehrund, ihr Querschnitt ist ein Kreis; bei den Negern ist der Querschnitt des Haars eine Ellipse. Neuerdings sind die Formenverschiedenheiten des Schä- dels die wichtigste Grundlage der Rayeneintheiluug geworden. Der Schädel ist die Blüthe des Skelets, das er mit dem Becken, dem Brustkorbe und der Wirbelsäule bildet, der Sitz des Gehirns, des Organs der edelsten Functionen. Man kann sich den Kopf als eine vorn und an den Seiten etwas flach gedrückte Halbkugel vor- stellen, welche mit einem Theile der unteren ebenen Fläche auf dem oberen Ende der Wirbelfäule anfliegt, die aber in sehr ver- schiedeuen Formen auftritt. Betrachtet man nun den Schädel von oben und bestimmt den Längs- und Querdurchmesser desselben, so ergiebt sich ein bestimmtes Ba'haumß, nach welchem Retzius die Schädel in Langköpfe (Dolichocephale) und Kurzköpfe

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 184

1880 - Dresden : Salomon
184 Oft, was eine Abplattung der Kugel an den Polen und eine Anschwellung und Auftreibung am Äeqnator derselben zur Folge hatte. Dasselbe wiederholte sich bei den Planeten und Monden. Gegenwärtig findet die Abschleuderungstheorie sehr viel Anklang. Die Uebereinstimmnng in den Bewegungsrichtungen aller zu unserer Sonne gehörigen Planeten und Monde, sowie die durch die Spektralanalyse aufgefundene Gleichartigkeit der Stoffe deuten darauf hin, daß das ganze System einen gemeinschaftlichen Ur- sprung hat, der in einem kosmischen Nebel, in einer Dunstkugel zu suchen ist. Von dieser Dunstkugel sagt der Astronom Spiller, dem wir hier folgen, sie habe durch den Druck des Weltäthers Beweguug erhalten; Bewegung sei überhaupt von Anfang an im Weltraum gewesen. Bei dieser Bewegung der losen Dunstkugel besaßen die auf der äußern Seite der Bahn liegenden Theilchen eine größere Geschwindigkeit, als die auf der innern, weil jene in derselben einen größern Weg zurücklegen mußten. Außerdem zeigten aber auch die Bestandtheile des kosmischen Nebels oder der kos- mischen Wolke ihre Gravitation zu einander, welche ihnen die Kugelgestalt und eine Bewegung nach dem Mittelpunkte derselben vorschrieb. Die an der Außenseite der Bahn vorhandenen Theil- chen eilten, mit beschleunigter Bewegung fallend, mehr vorwärts als die an der Innenseite, und die natürliche Folge davon war eine Axendrehung mit wachsender Geschwindigkeit, welche bei der zunehmenden Raumverminderung infolge der Verdichtung an dem Weltäther ein abnehmendes Hinderniß zu überwinden hatte. Wenn nun die Axendrehung eines flüssigen kugelförmigen Körpers all- mälig zunimmt, so tritt ein Augenblick ein, in welchem die Flieh- krast der Massentheilchen am Aequator der Kugel der Ceutralkraft, die sie nach dem Mittelpunkte zieht, gleich wird. Bei weiterer Beschleunigung sollten sich dann am Äeqnator nur so viele Theile ablösen, als nöthig sind, um bei dem zurückgebliebenen das Gleich- gewicht zu erhalten, aber wegen der Cohäsiou der sich ablösenden zu den übrigen Theilen fliegen mehr Theile ab, und bei dem zurückgebliebenen ist jetzt die Centrifugalkraft kleiner als die Ceutralkraft. Die vom Mutterkörper losgelösten Theile gestalten sich nach den Gravitationsgesetzen sofort kugelförmig. Die Kugel fliegt von dem Mutterkörper sofort in einer anfangs stark, später weniger gekrümmten Bahn, weil dieselbe mehr und mehr aus dem Bereiche des Mutterkörpers kommt. Sie fliegt aber in der para- bolisch gekrümmten Bahn nur so weit, als ihre Fliehkraft im Gleichgewicht gehalten wird von der Anziehungskraft des Mutter- körpers. Von nun an trtt sie eine Umlaufsbahn um deu Central-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 18

1880 - Dresden : Salomon
18 Porstreben der gigantischen Massen, deren Häupter mit ewigem Schnee bedeckt sind, und die bunte Mannigfaltigkeit der Formen und Farben verleihen dem Hochgebirge den Charakter großartiger Erhabenheit. Während das Flachland den hydrographischen und klimatischen Grundzügen, der Entfaltung des vegetabilischen und animalischen Lebens in weit ausgedehnten Flächen und den Lebensverhältnissen der Menschen eine gewisse Eintönigkeit und die Fähigkeit leichter Verbreitung verleiht, sind die Gebirge Vervielfältiger der meteoro- logischen Prozesse, des pflanzlichen und thierischen Lebens, Spender der fließenden Gewässer, Scheiden für Klima und Wetter, Natur- grenzen der Staaten, Herde der mineralischen Schätze, Schauplätze mannigfacher menschlicher Thätigkeit, Erzieher der Menschen, indem sie die physische und geistige Kraftentwickelung anregen und fördern. Inwiefern? Der Anblick der Berge übt einen Zauber aus, und von einem Drange, gewöhnlich unbewußt, aber desto mächtiger, sühlen sich die Menschen zu den Bergen hingezogen, sie zu be- steigen, um ihre Geheimnisse zu belauschen und ihre Schönheit zu bewundern. Auf den Bergen wohnt Freiheit. Sie vereinigen gleichsam auf kleinem Räume die gefammte Herrlichkeit der Erde; mit einem Blick kann man an ihnen Fluren und Wälder, Wiesen und Felswände, Eis und Schnee umfassen, und allabendlich über- gießt sie das Licht der sinkenden Sonne mit zauberischen« Schimmer, daß sie rosigen Gebilden gleichen, die in den Lüften schweben. Wie kommt es wohl, daß sich die meisten Bergvölker Europa's durch tiefes Heimathsgefühl, innige Religiosität, große Liebe zur Freiheit, durch Tapferkeit und scharf ausgeprägte individuelle Züge des Charakters auszeichnen? Ist nicht die große Mannigfaltig- feit, welche Deutschland bezüglich der Nalurformen seiner Ober- fläche, sowie der Beschaffenheit der seine Gebirge zusammensetzenden Gesteine auszeichnet, von großem Einfluß für die Entwickelung der deutschen Kultur und Wissenschaft gewesen? § 4. Entstehung der Gebirge. Nach der Art ihrer Entstehung werden gewöhnlich die Gebirge eingetheilt in neptunische und plntonische. Erstere sind vorherrschend dnrch Ablagerung ans dem Wasser, letztere durch Hebung, dnrch unterirdische Kräfte entstanden. In der Regel aber ist ein Gebirge sowohl neptunisch, als auch plutonisch, da bei seiner Bildung Feuer und Wasser concurrirten. Ueber die Art und die Zeit

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 70

1827 - Erlangen : Heyder
könne. Dadurch mußte nun die christliche Religion im offenbaren Widerspruche mit den übrigen Staats-Re« llgionen stehen, und einen tausendjährigen Kamps erzeu- gen, der längst beendigt wäre, wenn der Weg, den die Wahrheit durch die Seelen der Menschen geht, nicht ein so langsamer, aber auch desto tiefer eindringender wäre. Etwas bekannter war nun auch das ntchtrömische Europa geworden. Im Nordasien Europas saßen Sarmaten, deren Völkerstämme schon in Asien nördlich vom kaspischen Meere beginnen. Nördlich von der Mündung der Donau die Gesen, Darier, Bastarner, Nord-Pannonier, Jazygeu; nördlich von ihnen im heutigen Ostpreußen bis Liefiand die Aestier, Veneder und andere. Wichtiger aber waren bei weitem, die- Völker, die im heurigen Deutschland von der Weichsel bis zum Rhein, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee faßen; ein fräftiges, tapferes, blondhaariges, blauäugiges Volk; einfacher Sitte, kriegerisch, bald nomadisch, bald als Jäger, nur zum kleinsten Theile vom Ackerbaue lebend» Denn noch deckten ungeheuere Wälder und Moräste die uralte Heimajh. In mxhr als fünfzig einzelne Stämme zerfielen sie; nur Sprache, Freiheitsliebe und Nationaleigenschaften, wi? Gast- freundschaft, Tapferkeit, besondere Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Liebe zum Kriege, zum Trünke und Spiele waren ihnen gemeinsam. Die wichtigsten der einzelnen Stämme waren: an der Ostsee die Purgun- dionen, Rugier. Varner, Gothen (die auch Schwe- den später besetzten), die Cimbern, (im heutigen Holstein), die Chancen, Friesen an dex Nordsee; dann längst des Rheins hinauf die Bataver, Usipeter, Ten- cterer, Ubier, Mattiaker, Nemeter, Tribokker^ Van- gionen; im Innern des nördlichen Deutschlands die Sigambern, Bructerer, Angrivarier, Chasuarier, Chat- fen (die Vorfahren der Hessen), Cherusker in den Harzgegenden, Fosen, Longobarden, Sueven (wieder'tn viele Unterstämme zerfallend). Im südlichen Deutsch- land, aber nördlich von der Donau, besonders die Hermunduren, Marcomannen, Narisker u» a. m. — Sprache, und selbst Religion mag auf asiatischen Ur- sprung Hinweisen, aber von ihrer Einwanderung schweigt

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 88

1827 - Erlangen : Heyder
t Sohn einer verbrecherischen Liebe war. Er unterwarf sich erst den letzten Rest des Römerlandes in Gallien unter Syagrius durch eine Schlacht bei Soissons; schlug dann die Alemannen, einen zweiten deutschen Völker, bund in den Gegenden zwischen Rhein und Donau, (bei welcher Gelegenheit er dem Namen nach Christ wurde) und nahm ihnen ein großes Stück Landes ab; wendete hierauf seine Waffen gegen die Westgothen, deren Herrschaft in Gallien er fast ganz vernichtete, und sie auf Spanien beschränkte. Andere Völker, wie Thüringer, Burgunder (im südöstlichen Gallien) machte er wenigstens zinsbar, rottete auch die übrigen Franken- häuptlinge aus, und hinterließ so, 511, ein Reich, welches sich fast über ganz Gallien und große Strecken Westdeutschlands ausdehnte. Seine Nachfolger (sie hie- ßen von feinem Ahnherrn Merovinger) theilten das Land, erwarben aber auch noch Thüringen (531) und Burgund. Allein die vielen Theilungen, die inneren Streitigkeiten im königlichen Hause, (man denke an die Furien Brunehtld und Fredegund!) die kläglichen Für- sten (die nicht viel mehr thaten als unvernünftig essen und trinken, »nd alle Zahr auf ihrem Ochsenwagen zur Volksversammlung oder zum Märzfelde sich fahren lassen) brachten dies Königsgefchlecht so herunter, daß ihre Oberhofmeister (Ivlajores 6omus) bald ein sehr hohes Ansehen erhielten; wie Pipin von Landen, dann Pipin von Heristal, Karl der Streithammer, der 732 die aus Spanien vordringenden Araber oder Sarazenen bei Poi- tiers schlug, und endlich Pipin der Kurze (oder Kleine, ob er gleich Kraft genug hatte, einem Löwen mit einem Schwerthteb den Kopf abzuhauen). Dieser steckte end- lich den damaligen König Childerich Iii. 752, in ein Kloster, nachdem der zuvor gefragte Papst selbst seine Einwilligung dazu gegeben hatte und setzte sich als König auf den Thron. Pipins Sohn war Karl der Große. Zn Deutschland waren die Friesen, die Sachsen (ein, 150 nach Christo, zuerst vorkommendes Volk, anfangs im heutigen Holstein, und spater zwischen dem Rhein und der Elbe, wo sie sich in Ostphalen, En- ger» und Westphalen theilten), dann die Thüringeit

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 126

1827 - Erlangen : Heyder
fteti, den Lausitzen und eine Zeitlang auch mit Bran- denburg. Weit roher stand dagegen noch'rußland da, zumal da es von den Mogolen überschwemmt worden war, (1238) an deren Chans die russischen Großfür- sien Tribut zahlen mußten. Doch konnte Großfürst Alexander Newskoi von' Nowgorod, die Echwertbrüder in Liestand schlagen (1241) und ein Iwan Wasilje- witsch von Moskau aus (1462) allmahlig di? Macht, der unter Timur noch furchtbarer gewordenen Mogolen, brechen. Er erklärte das gerettete und erweiterte Ruß- land auf einem Reichstage für untheilbar. — Dage« gen war jetzt das griechische Kaiserthum seinem völligen Untergange mit schnelleren Schritten als frü- her entgegen gegangen. Zwar hatte das lateinische Kaiserthum schon 12ö1 den griechischen Paläologen wieder weichen müssen, allein bald mußten diese auch die kleinasiatischen Provinzen den siegreich vordringenden Türken oder Osmanen aufopfern, die 1327 zu Prusa tn Bithynien unter ihrem Führer Orchan ihren Sitz ausschlugen. Auch der Handelsneid der Penetianer und Genuesen erregte viel Unheil tn Eonstantinoprl. Endlich eroberten sogar Orchans' Söhne, Soliman und Amurath, Gallipoli tn Europa, sodann Thrazien, Thessalien, Macedonien und Bulgarien, und schlugen ihren Sitz zu Adrianopel auf. Schon Bajazeth, (Ilde- rim, der Blitz, beigenannt) Amuraths Sohn, »vürde Constantinopel erobert haben, wäre nicht über den Mächtigen ein noch mächtigerer, der mogoltsche Erobe- rer Timur oder Tam.erlan gekommen, der schon auf Bagdads Ruinen eine Pyramide von t)0000 Menschen- schädeln als Denkmal seiner Siege errichtet hatte. Dieser schlug in'der großen und blutigen Schlacht bei Angora tn Kleinasien Bajazeth, und führte den Ge- fangenen in einer vergitterten Sanfte mit sich herum. Auch Johann Hunyad, Ungarns Reichsverweser, und Castriota oder Skanderbeg von Epirus beschäftigten die Türken eine Zeitlang. Umsonst hatten die griechi- schen Kaiser, des Reiches Fall ahnend, vom Abendlanh Hülfe ersieht, umsonst dafür Anscdließung an die ka- tholische Kirche angeboten! Endlich zog Muhamed Ii.,

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 21

1827 - Erlangen : Heyder
21 bald als unmittelbare Stimmen der Götter, groß- ßen politischen Einfluß bekamen), die großen Nativ« nal - Feste und Spiele (die Nemäischen, Ifthmischen, Pythischen, Olympischen) ihre Mysterien (Eleusis), ihre Amphictyonien als gemeinsame und vereinigende Einrichtungen. Auch die Gesetzgebung eines Lykurg (880) für Sparta, die auf Gleichheit des Vermögens, der Erziehung und Bildung zu einem starken Menschen- schlag hinarbeitete, darum der Verweichlichung und dem Luxus sich widersetzte, aber Ehrfurcht gegen das Alter, Gehorsam gegen das Gesetz, und Tapferkeit be- sonders bezweckte (Stadt ohne Mauern, eisernes Geld, schwarze Suppe); die, Gesetzgebung eines Solon (5q0) für Athen, der die Volks-Negierung in dis Hände der Gebildetern und Wohlhabendern bringen wollte, um der Anarchie und Aristokratie gleich sehr entgegen zu arbeiten (wenn gleich der talentvolle Pist- stratus zeigte, daß man sich auch unter dieser Verfas- sung zu einem Usurpator mit Hülfe des Volks aufschwingen könne); die Gesetzgebungen eines Zaleukus (660) und des spätern Eharondas in Großgriechenland; der ge- heime Bund, den Pythagoras der Samier 540 — 510zu Kroton zur Bildung künftiger Staatsmänner stiftete — deuten auf die Masse politischer Ideen und vorher- gegangener Staatsverfassungsversuche bei den Griechen hin. In Sparta standen 2 Könige, mit einem Senat und nachher auch Ephoren an der Seite, dem Staate vor. In Athen erst Könige bis Codrus 1068, dann Ar- chonten mit Volksausschüssen und Volksversammlungen. Beiden Verfassungen mehr oder weniger ähnlich waren die der übrigen griechischen Staaten. Schon in die, sen Zeitraum der griechischen Geschichte fallen einige der vorzüglichsten Dichter und Weltweise; denn wenn sich auch von Musaeus, Linus, Orpheus nichts erhalten hat, vielleicht auch nichts erhalten k 0 n n t e: so sind doch von Homer (Q00) aus Kleinasien, von Hesiod kurz nach demselben, noch unsterbliche Werke epischer Dicht- kunst ; von Alcäus, Erinna, Sappho, Anakreon und Pin- dar Oden und Hymnen, von Tyrtäus Krtegslieder ganz oder in Bruchstücken vorhanden: so fallen doch in den Schluß dieses Zeitraums noch die sogenannten sieben

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 71

1827 - Erlangen : Heyder
71 die Geschichte. Sie selbst leiteten sich vom Teut oder Thuiskon und dessen Sohne Mann ab, verehrten in ihren heiligen Hainen einen Wodan, Thor, die Freia, Hertha (Erde), glaubten unsterbliches Leben in Wal- halla, standen bald unter Priestern als Nationalbc- amten, bald unter Fürsten, (Vorderste) und Königen: im Kriege unter Herzogen (Heerzog). Thierfelle, bald auch Linnen, waren ihre Kleidung; Schwert, Schild und kurzer Spieß ihre Waffen; Edle, Gemeinfreie und Leibeigne die Bestandtheile sedes Stammes. Roh wa- ren sie vor Bekanntschaft mit den Römern, die ihre Tapferkeit fürchteten, gewiß noch, hatten nur wenig Städte, und schreiben und lesen (eigentlich lateinische Worte) lernten sie wohl erst von den Römern; aber unverdorben und kräftig, waren sie schneller Entwicklung fähig; freiheitsliebend und von frühster Zeit mit den Waffen vertraut, stets bereit zur Vertheidigung wie zum Angriff; gute Sitten, Keuschheit, Achtung vor dem Alter u. s. w. galten mehr, als an andern Or- ten die Gesetze dafür. — In England waren die Briten und Galen, in Schottland oder Caledonien die Sco- ten und Picten, nicht deutschen Stammes.— Nun zu Octavian zurück. Der römische Senat hatte ihm den Ehrentitel Au- gust us, oder der Unverletzliche, Ehrfurchtswürdige, er- theilt, und dieser dafür so viel als möglich von den Formen der Republik beibehalten, da ihm ohnehin der Imperator-, Cónsul- und Tribuntitel vereint die höchste Würde sicherten; auch ließ er sich alle 10 oder 5 Jahre hitten, die höchste Gewalt wieder zu übernehmen. Der Senat blieb Staatsrath, wenn auch ein Macenas, Agrippa, Messala eigentlich die geheimen Rathe und Minister waren. Stehende Heere und Leibwachen (co- hortes praetorianaß) kamen auf; die Legionen standen in den Provinzen in stehenden Lagern. So traf er eine Menge anderer wichtiger Einrichtungen für das wahre Wohl des Staats, und machte vergessen, wie er zur Herrschaft gekommen war. Ohnehin waren in den lan- gen Bürgerkriegen die wildesten Republikaner gefallen, und wenn wirklich einige Verschwörungen vorkamen, so wurden sie doch schnell unterdrückt, und Angust hättt

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 168

1827 - Erlangen : Heyder
»ösischen Sprache statt der lateinischen bedienten; daß aber auch 700 000 der thätigsten Familien aus dem Lande gejagt wurden, weil sie Hugenotten waren, und sich nicht durch Ludwigs Aufhebung des Edicts von Nantes (1685) und seine Dragonersäbel bekehren lassen wollten, und nun, begierig in den östlichen Nachbar- ländern ausgenommen, die sogenannten französischen Coionien stifteten; und daß Frankreich eben damals ausgezeichnete Schriftsteller, einen Dossuet, Fenelon, Pascal, Racine, Corneille, Moliere, Boileau u. a. hatte: bereitete die französische Sprache allmählig eine Herrschaft vor, welche keine andere Sprache der Welt je so geübt hatte. Frankreichs Hauptstadt wurde Ge- setzgeberin Europas in Sachen des seinen Tones und Geschmacks. Alles dies schmeichelte der Eitelkeit des Volks. Und was der Teufel der Mode Frankreich nicht unterwarf, unterlag der schlauen Politick oder der versuchten Tapferkeit der Feldherrn Frankreichs, einem Luxemburg, Schömberg, Catinat, Vendóme, Dauban, Conde, und vor allem dem Turenne. Aber trotz die- ses Glanzes sollte bald der stolze König eine große Lehre bekommen! — Doch zuvor nach euren Blick auf einige andere wichtige Reiche, — Elisabeth von Eng l g n d htnterließ 1603 ihren Thron .dem Sohne der enthaupteten Maria Stuart, Jakobi. 1603—-25, der nun Schottland, wo er bis- her geherrscht, mit England zu Großbritannien ver- einigte. Leider stand aber dies neue Königshaus der Stuarts durch seine geheime oder offenbare Begün- stigung des Katholtcismus und unumschränkter Herr- schaft, mit dem Geist des Volkes im gefährlichsten Wi- derspruch, der nur verderblich sür die Stuarts werden konnte; dazu kam noch eine andere Gefahr. Als Zakob nicht sogleich die Katholiken offen, wie sie erwarten mochten,-.begünstigen wollte: wurde unter Leitung der Jesuiten der Plan gemacht, den König, den Prinzen von Wales, seinem Nachfolger, und das ganze Oberhaus des Parlaments, mit 36 Fässern Pulver in dem Kohien- gewöibe unter dem Sitzungssaale, in die Luft zu spren- gen. Noch wurde die Sache entdeckt, die Perschwor- nen entflohen aber nur auf kurze Zeit, der Strafe^
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