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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 18

1880 - Dresden : Salomon
18 Porstreben der gigantischen Massen, deren Häupter mit ewigem Schnee bedeckt sind, und die bunte Mannigfaltigkeit der Formen und Farben verleihen dem Hochgebirge den Charakter großartiger Erhabenheit. Während das Flachland den hydrographischen und klimatischen Grundzügen, der Entfaltung des vegetabilischen und animalischen Lebens in weit ausgedehnten Flächen und den Lebensverhältnissen der Menschen eine gewisse Eintönigkeit und die Fähigkeit leichter Verbreitung verleiht, sind die Gebirge Vervielfältiger der meteoro- logischen Prozesse, des pflanzlichen und thierischen Lebens, Spender der fließenden Gewässer, Scheiden für Klima und Wetter, Natur- grenzen der Staaten, Herde der mineralischen Schätze, Schauplätze mannigfacher menschlicher Thätigkeit, Erzieher der Menschen, indem sie die physische und geistige Kraftentwickelung anregen und fördern. Inwiefern? Der Anblick der Berge übt einen Zauber aus, und von einem Drange, gewöhnlich unbewußt, aber desto mächtiger, sühlen sich die Menschen zu den Bergen hingezogen, sie zu be- steigen, um ihre Geheimnisse zu belauschen und ihre Schönheit zu bewundern. Auf den Bergen wohnt Freiheit. Sie vereinigen gleichsam auf kleinem Räume die gefammte Herrlichkeit der Erde; mit einem Blick kann man an ihnen Fluren und Wälder, Wiesen und Felswände, Eis und Schnee umfassen, und allabendlich über- gießt sie das Licht der sinkenden Sonne mit zauberischen« Schimmer, daß sie rosigen Gebilden gleichen, die in den Lüften schweben. Wie kommt es wohl, daß sich die meisten Bergvölker Europa's durch tiefes Heimathsgefühl, innige Religiosität, große Liebe zur Freiheit, durch Tapferkeit und scharf ausgeprägte individuelle Züge des Charakters auszeichnen? Ist nicht die große Mannigfaltig- feit, welche Deutschland bezüglich der Nalurformen seiner Ober- fläche, sowie der Beschaffenheit der seine Gebirge zusammensetzenden Gesteine auszeichnet, von großem Einfluß für die Entwickelung der deutschen Kultur und Wissenschaft gewesen? § 4. Entstehung der Gebirge. Nach der Art ihrer Entstehung werden gewöhnlich die Gebirge eingetheilt in neptunische und plntonische. Erstere sind vorherrschend dnrch Ablagerung ans dem Wasser, letztere durch Hebung, dnrch unterirdische Kräfte entstanden. In der Regel aber ist ein Gebirge sowohl neptunisch, als auch plutonisch, da bei seiner Bildung Feuer und Wasser concurrirten. Ueber die Art und die Zeit

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 28

1827 - Erlangen : Heyder
persische Weltreich bestanden, und gezeigt, was Patrio- tismus und geistige Ueberlegenheit vermögen. Oft uneinig unter sich selbst, bet so verschiedener Ansicht über Verfassung und bet der Eifersucht Spartas und Athens, deren jedes an der Griechen Spihe zu stehen verlangte, waren sie einig gegen den gemeinsamen Na- tionalfeind; sie verdienten zu siegen, weil sie in solchen Lagen nicht blos den Feind, sondern auch die eignen Leidenschaften zu besiegen wußten. Mit Unrecht nennt man blos einzelne Männer, als Helden; es war ein Heldenvolk und der Geist des Ganzen, welcher den Sieg erzeugte; und so sind ein Miltiades, Themistor kies, Aristides, Cimon, ein Leonidas und Pausanias, ehe er sein Vaterland verrieth, nur Träger des allge- meinen Ruhms. „Gehe hin nach Sparta, Wanderer, und melde, daß wir hier liegen, weil wir dem Vater- land gehorchten" sollte noch heute, nach zwei und zwanzig Jahrhunderten, in dem Herzen eines jeden Kriegers und Staatsbürgers wieder klingen! Aber wie nur im Unglücke das wahrhaft Große sichtbar wird, wird im Glücke leicht der Geist des Einzelnen, so auch ganzer Völker oft übermüthig. Denn die Eifersucht zwischen Sparta und Athen wurde nach diesen Krie- gen immer bedenklicher. Jeder dieser Staaten strebte nach dem Principal über ganz Griechenland; und wenn Athen seine Flotten, seine schlaue Politik, seine Reich- thümer und seine höhere Cultur in die Wagschaale legen konnte: so sprach für Sparta das trefflichere Landheer, der feste unbeugsame Sinn und die conse- guente Politik. Denn weil in Athen fast das ganze Volk regierte, war der Sinn veränderlich; gerade oft die besten Feldherrn und Staatsmänner wurden, als der Freiheit gefährlich, durch das Scherbengericht oder den Ostracismus exilirt, und Volksbeifall bestimmte oft mehr als wahrer Staatsvortheil. Auch verfuhren die Athener ziemlich eigenmächtig mit ihren Bundesgenos- sen. So mußte es nach manchen Reibungen zwischen Sparta und Athen, endlich zu einem blutigen Kriege kommen, an welchem fast alle Griechen auf der einen oder der andern Seite mit Antheil nahmen. Der 27jahrige, oder peloponnesische Krieg <431 — 404)

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 64

1827 - Erlangen : Heyder
\ — 04 — Vertheilung der schönsten Provinzen Noms an seine Buhlerin Cleopatra im Octavian den Staatsmann belei- digte: wurde vom Senat der Krieg, und zwar gegen die Cleopatra erklärt, um des republicanischen Scheines willen. Cleopatra wünschte eine Seeschlacht. Beim akarnanisch^n Vorgebirge Act i u m (2. Gept. Zi) tra- fen die Flotten aneinander. Noch kämpfte man tapfer und unentschieden, als Cleopatra mit ihren Schiffen entfloh, und Antonius ihr nacheilte, ohne seine Land- armee zu benutzen, die sich endlich freiwillig ergab. Im folgenden Jahr schlug Octavian den Anton bei Alexandria. Antonius, verkästen und betrogen, starb durch sein eigenes Schwert, und Cleopatra, als Octavian unempfindlich gegen sie blieb, tödtete sich durch Gift oder einen Schlangenbiß. Aegypten wurde (30) römi- sche Provinz; August alleiniger Imperator oder Kaiser (von Casar, griechisch Kcuöap) und der Ianuötem- pel wurde wieder einmal zugeschlossen. — Nom war in diesem Zeiträume so groß geworden, daß das Hauptland Italien fast nur der kleinste Be- standtheil des Reiches blieb. Von diesem in Z Welt- theilen ausgebreitetem Reiche war aber Rom (mit 2 Millionen Einwohner, 420 Hauptstraßen, 400 Tem- peln) Hauptstadt, Sitz der Regierung, und der Senat der eigentliche Regent. Dessen Ansehen, ehe es durch Factionen und Oligarchen erschüttert wurde, war unge- heuer. Die See- und Landmacht wuchs natürlich mit dem Reiche selbst, und eine Kriegsmacht von einer hal- den Million war oft in verschiedenen Welttheilen be- schäftigt; doch geschahen gewöhnlich zu jedem Kriege erst die Aushebungen, denn Anfangs waren stehende Heere noch unbekannt, indem jeder Bürger Soldat sein mußte. Erst August führte sie ein. Spieß und kurzes Schwert blieben mit den Schilden die Hauptwaffen. Bei Belagerungen gebrauchte man Wurfmaschinen oder Ballisten und Katapulten, Mauerbrecher oder Sturm- böcke, bewegliche Thürme mit Fallbrücken. Ein schwer- bewaffneter römischer Soldat hatte außer den Waffen noch Mundvorrath, Kochgefäß, Zeltpfale, wenigstens einen halben Zentner zu tragen. In der Tactik war beson, ders Casar Meister. Eine Consularische Armee bestand

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 67

1827 - Erlangen : Heyder
67 des menschlichen Geschlechts kein Vortherl. Doch war auch schon von der Vorsehung dafür gesorgt, daß neue kräftigere Völker heranreiften: daß beim Verfall aller übrigen Religionen eine wahrhaft göttliche Religion die verödete Seele des Menschen wieder erfülle, daß also ein neues physisches und geistiges Leben auch eine neue Zeit vorbereite. — Geschichte der alten Welt. Iv. Abschnitt. Von Octavianus Augustus bis zum Untergang des weströmischen Reichs. (30 vor Chr. bis 476 nach Christo.)^ Bleibt auch wenigstens in der ersten Hälfte dieser 500 Jahre Rom billig in dem Vordergründe dieses Ge- schichtsgemäldes stehen, und hat es gleich unter den er- sten Kaisern seine höchste classische Zeit oder den Gipfel äußeren und inneren Glanzes erreicht: so drängen sich doch auch schon Erscheinungen und Thatsachen hervor, die mit Roms Geschichte nicht in unmittelbarem Zusam- menhangs stehen und doch voll welthistorischer Wichtig- keit sind. Dahin gehört die Stiftung der christlichen. Religion und das siegreiche Auftreten germanischer oder deutscher Völkerstämme; Ereignisse, welche an Wichtig- keit und Dauer ihrer Folgen Roms Glanz nicht allein überbieten, sondern auch wett überleben. Das erste Ereigniß führt auf Asien, das zweite auf die ganze nichtrömische Welt zurück. Nimmt man, einige unter August und seinen näch- sten Nachfolgern noch vollbrachte Eroberungen, wie die des nördlichen Spaniens, des westlichen Galliens, der meist von gallischen Völkern bewohnten Süddonauländer (Vindelicien, Rhätien, Norikum, Pannonien und Thra- zien), Lycien, Mauretanien gleich hinzu gerechnet, das römische Reich durch den Rhein und die Donau in Europa, durch den Euphrat und die Syrische Wüste (gegen das nie unterworfene Arabien zu) in Asien, und durch die sandige Region in Afrika begränzt, an: so gehörten außer Italien und fast allen Inseln des Mit- 5 *

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 70

1827 - Erlangen : Heyder
könne. Dadurch mußte nun die christliche Religion im offenbaren Widerspruche mit den übrigen Staats-Re« llgionen stehen, und einen tausendjährigen Kamps erzeu- gen, der längst beendigt wäre, wenn der Weg, den die Wahrheit durch die Seelen der Menschen geht, nicht ein so langsamer, aber auch desto tiefer eindringender wäre. Etwas bekannter war nun auch das ntchtrömische Europa geworden. Im Nordasien Europas saßen Sarmaten, deren Völkerstämme schon in Asien nördlich vom kaspischen Meere beginnen. Nördlich von der Mündung der Donau die Gesen, Darier, Bastarner, Nord-Pannonier, Jazygeu; nördlich von ihnen im heutigen Ostpreußen bis Liefiand die Aestier, Veneder und andere. Wichtiger aber waren bei weitem, die- Völker, die im heurigen Deutschland von der Weichsel bis zum Rhein, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee faßen; ein fräftiges, tapferes, blondhaariges, blauäugiges Volk; einfacher Sitte, kriegerisch, bald nomadisch, bald als Jäger, nur zum kleinsten Theile vom Ackerbaue lebend» Denn noch deckten ungeheuere Wälder und Moräste die uralte Heimajh. In mxhr als fünfzig einzelne Stämme zerfielen sie; nur Sprache, Freiheitsliebe und Nationaleigenschaften, wi? Gast- freundschaft, Tapferkeit, besondere Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Liebe zum Kriege, zum Trünke und Spiele waren ihnen gemeinsam. Die wichtigsten der einzelnen Stämme waren: an der Ostsee die Purgun- dionen, Rugier. Varner, Gothen (die auch Schwe- den später besetzten), die Cimbern, (im heutigen Holstein), die Chancen, Friesen an dex Nordsee; dann längst des Rheins hinauf die Bataver, Usipeter, Ten- cterer, Ubier, Mattiaker, Nemeter, Tribokker^ Van- gionen; im Innern des nördlichen Deutschlands die Sigambern, Bructerer, Angrivarier, Chasuarier, Chat- fen (die Vorfahren der Hessen), Cherusker in den Harzgegenden, Fosen, Longobarden, Sueven (wieder'tn viele Unterstämme zerfallend). Im südlichen Deutsch- land, aber nördlich von der Donau, besonders die Hermunduren, Marcomannen, Narisker u» a. m. — Sprache, und selbst Religion mag auf asiatischen Ur- sprung Hinweisen, aber von ihrer Einwanderung schweigt

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 21

1827 - Erlangen : Heyder
21 bald als unmittelbare Stimmen der Götter, groß- ßen politischen Einfluß bekamen), die großen Nativ« nal - Feste und Spiele (die Nemäischen, Ifthmischen, Pythischen, Olympischen) ihre Mysterien (Eleusis), ihre Amphictyonien als gemeinsame und vereinigende Einrichtungen. Auch die Gesetzgebung eines Lykurg (880) für Sparta, die auf Gleichheit des Vermögens, der Erziehung und Bildung zu einem starken Menschen- schlag hinarbeitete, darum der Verweichlichung und dem Luxus sich widersetzte, aber Ehrfurcht gegen das Alter, Gehorsam gegen das Gesetz, und Tapferkeit be- sonders bezweckte (Stadt ohne Mauern, eisernes Geld, schwarze Suppe); die, Gesetzgebung eines Solon (5q0) für Athen, der die Volks-Negierung in dis Hände der Gebildetern und Wohlhabendern bringen wollte, um der Anarchie und Aristokratie gleich sehr entgegen zu arbeiten (wenn gleich der talentvolle Pist- stratus zeigte, daß man sich auch unter dieser Verfas- sung zu einem Usurpator mit Hülfe des Volks aufschwingen könne); die Gesetzgebungen eines Zaleukus (660) und des spätern Eharondas in Großgriechenland; der ge- heime Bund, den Pythagoras der Samier 540 — 510zu Kroton zur Bildung künftiger Staatsmänner stiftete — deuten auf die Masse politischer Ideen und vorher- gegangener Staatsverfassungsversuche bei den Griechen hin. In Sparta standen 2 Könige, mit einem Senat und nachher auch Ephoren an der Seite, dem Staate vor. In Athen erst Könige bis Codrus 1068, dann Ar- chonten mit Volksausschüssen und Volksversammlungen. Beiden Verfassungen mehr oder weniger ähnlich waren die der übrigen griechischen Staaten. Schon in die, sen Zeitraum der griechischen Geschichte fallen einige der vorzüglichsten Dichter und Weltweise; denn wenn sich auch von Musaeus, Linus, Orpheus nichts erhalten hat, vielleicht auch nichts erhalten k 0 n n t e: so sind doch von Homer (Q00) aus Kleinasien, von Hesiod kurz nach demselben, noch unsterbliche Werke epischer Dicht- kunst ; von Alcäus, Erinna, Sappho, Anakreon und Pin- dar Oden und Hymnen, von Tyrtäus Krtegslieder ganz oder in Bruchstücken vorhanden: so fallen doch in den Schluß dieses Zeitraums noch die sogenannten sieben

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 34

1827 - Erlangen : Heyder
34 die keusche Lucretia entehrte, und diese sich selbst ent- leibte, weil sie ihre Ehre nicht überleben wollte, gab dieß das Signal zur förmlichen Absetzung des Königs und zur Vertreibung seines Geschlechts. Lucius Iunius Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus, auf welchen Tarquinter bald P. Valerius Poplicola (der Volks- freund) folgte, wurden nun die 2 Berat her (E o n s u l e s) des Senats mit der vollziehenden Macht, die sinnbild- lich durch die 12 Lictoren mit ihren Fasces, Ruthen- bündeln, aus welchen ein Beil hervorragie, angedeutet wurde. Umsonst machten die Tarqutnier einen Versuch nach dem andern, die Rückkehr nach Rom und zur Herrschaft mit Hülfe benachbarter Völker zu erzwin- gen; Brutus selbst mußte seine eigenen Söhne, die dazu behülflich fein wollten, hinrichten lassen, und fand in einem der Kampfe gegen Targuin den ruhm- vollen Tod. Die Römer waren der Freiheit werth, weil sie dieselbe zu vertheidigen wußten. Sowurdepor- senna, König oder Lucumo von Clusium, an der Ti- berbrücke vor Rom von Horatius Cocles allein so lange vom Eindringen in die Stadt abgehaltcn, bis die Brücke zertrümmert war; ein Mucius Scävola wagte sein Leben, um Porsenna in seinem Lager zu ermor- den, und bewies durch kaltblütiges Verbrennen seiner rechten Hand, wie er auch den gedrohten Feuertod nicht fürchte. Solche und ähnliche Züge zeigten den Enthusiasmus der Römer' für ihre neue aristokratische Republik; denn nur der Senat, die patricischen Eon- suln an der Spitze, die alle Jahre aus dem Senate gewählt wurden, herrschten eigentlich; in großer Noth aber wurde ein Dicta tür auf 6 Monate angeordnet, der unbedingtes Recht über Leben und Tod, und oft über die Gesetze selbst hakte. So wurden die Lateiner in der Heldenschlacht am See Negtllus (501 oder 4y6) von dem Dictator Aulus Posihumius geschlagen und zum Bündnis; mit Nom zurückgebracht. Solche Kämpfe wiederholten sich monatlich, ja wö- chentlich, weit die Granze noch nah. die Dergröße- rungslust aber immer gleich groß war, und der arme Plebejer hatte wenig Zeit sein Feld zu bauen, von dessen Ertrage er doch leben mußt?. Daher wurden

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 38

1827 - Erlangen : Heyder
— Zs — "Sache zu bestimmen pflegte). Der erste Sonnenweifer kam46r auf; früher zeigte ein Gerichtsdiener die Zeit nach dem Schatten an. Die ersten Schauspiele führ- len etruscische Tänzer auf, um die Götter bei einer großen Pest zu versöhnen. Damals zogen die Römer noch vor, Thaten zu thun, als blos zu hören und zu sehen! — Geschichte der alten Welt. Hi. Abschnitt. Von Alexander dem Großen bi - auf Octavianus Augustus. (336 — 30 vor Christo.) In diesem wichtigen Zeiträume tritt Europa in den Vordergrund der Geschichte; nicht allein, weil von da aus das Alexandrinische Weltreich sich über die übrigen bekannten Erdthetle verbreitet, sondern weil auch Rom in demselben zu dem nachherigen allbeherr, schenden Staate immer mehr anwächst, und schon in Nordeuropatschen Ländern ein kräftiges Menschenge- schlecht, nachmals Erbe der Eultur und Macht des Südens, an das Tageslicht tritt. Auch jetzt entstehen und vergehen Staaten, und gleich im Anfänge prägt stch die große Wahrheit doppelt aus, daß schnell zu- sammeneroberte Reiche ohne innere Bande und Befesti- gungen noch keinen Staat oder ein gesetzmäßiges Ganze bilden, also auch bald wieder zertrümmert werden können. In derselben Nacht, weder verruchte Ehrgeiz eines Herostrat den herrlichen Dianentempel zu Ephesus ver- brannte, um einen unsterblichen Namen zu erlangen, (und der werde ihm, aber mit ewiger Schmach be- deckt !) wurde (356) Alexander der Große seinem Vater Philipp geboren, der nachherige große Schüler des Aristoteles, den er mehr als seinen Vater verehrte, weil ihm dieser nur das Leben, jener aber die Kunst zu leben gegeben habe. Große Eigenschaften zeichneten schon den Jüngling aus, aber auch ein Ehrgeiz, für welchen das kleine Makedonien bald zu eng werden

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 60

1827 - Erlangen : Heyder
60 von Antonius aber in Etrurien durch einen blutigen Sieg vereitelt, wo der Brudermörder Catilina selbst mit seinem Anhang fiel (62). Uederhaupt zeigt sich jetzt in dem kolossalen Nom auch alles in größern Ver- hältnissen , Laster und Tugenden, Leidenschaften, Ar- muth und Neichthum; vor allem aber zeigt sich jetzt schon eine Annäherung zur Oligarchie, von der nur wenig Schritte zur Monarchie waren. Drei Männer ragten aber damals besonders in Rom hervor, die sich, wechselseitig sich bedürfend, zu ei- nem Triumvirat vereinigten; der reiche Cra ssus, der glückliche Pom pejus, und der ehrgeizige, aber auch tapfere C. Julius Cäsar (60), wahrend der eitle Cicero, der edle Verschwender Lucull, der strenge Re- publikaner Cato die wichtigsten nach ihnen sein moch- ten. Die erstern theilten sich in die höchsten Aemter und Provinzen, und Cäsar legte sich die beiden 'Gal- lien, dies - und jenseits der Alpen nebst Jllyrien auf 5 Jahre zu. In Gallien trat Cäsar nun als Feldherr gegen noch ununterworsene Völker, wie die Helvetier, Belgier, Aquttaner, aus; kämpfte bereits mit deutschen Horden unter Ariovist, drang auch nach Germanien und Britannien vor, und legte den Grund zu spätem Kriegen daselbst: er schuf sich aber auch damit ein Heer, welches als das Seintge allenfalls gegen Nom selbst ge- braucht werden konnte. Gegen 300 Völkerschaften hatte er nach und nach besiegt; von 3 Millionen Menschen in Gallien ward eine erschlagen, die zweite gefangen, und die dritte gehorchte. Im Laufe dieser Zeit hatte er durch einen Vergleich mit Pompejus und Crassus seine Statthalterschaften auf neue 5 Jahre erhalten, wah- rend Pompejus Spanien und Afrika bekam, aber von Nom aus verwalten ließ, und Crassus in dem ihm zugefallenen Syrien einen Krieg aus Habsucht gegen die Parrher begann, wo er blieb (53)»>("Als Casars Commando aufhörte, verlangte er selbst abwesend das Consulat; aber Cato und'pompejus forderten Niederle- gung seines Heerbefehls und Entlassung der Armee (4i)): die Tribunen flohen zu Cäsar ins Lager, da man ihn gegen den stolzen Pompejus gehalten, als etne Stütze der Demokratie betrachtete, und Cäsar
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