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1. Die neuere Zeit - S. 101

1882 - Leipzig : Baedeker
Pius Vii. . 40. Krieg sterreichs gegen Napoleon. . 41. 101 des Papstes, spterhin die Bereinigung des Kirchenstaates mit dem franzsischen Reiche. Pius Vii., welcher der die Urheber und Ausber der Gewaltthaten gegen ihn" den Bann aussprach, mute 3 Jahre in Gefangenschaft zu Savona leben, weil er den wieder-holten Antrgen, auf seine weltliche Herrschaft zu verzichten und seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, einen standhaften Widerstand entgegensetzte. Im Sommer 1812 wurde er nach Fontainebleau gebracht, um der eine neue Ordnung der kirchlichen Zustnde in Frankreich zu unterhandle; erst im I. 1814, nach Napoleons Abdankung, kehrte er nach Rom zurck. . 41. Der Krieg sterreichs gegen Napoleon im I. 1809. Nach dem Frieden zu Tilsit glaubte Kaiser Franz I. die Ber-Wickelung Napoleons in den Krieg mit Spanien zu einem noch-maligen Kampfe fr die europische Freiheit benutzen zu knnen. Zu diesem Zwecke betrieb Erzherzog Karl mit groem Eifer die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und einer dreifachen Reserve, und als Napoleon wegen dieser Rstungen die Fürsten des Rheinbundes und Rußland aufforderte, ihre Truppen in Bereitschaft zu halten, be-schlo der Wiener Hos, dem Angriffe zuvorzukommen. Die Brder des Kaisers, die Erzherzge Karl und Johann, Oberbefehlshaber der nach Bayern und Italien vorrckenden Armee, forderten die deutschen Völker zur Teilnahme an dem Kampfe fr die Freiheit des Vaterlandes auf und bewirkten dadurch den Aufstand der Tiroler (s. S. 102). Das in Bayern unter dem Erzherzoge Karl eingerckte, aber zer-streut ausgestellte Heer wurde von Napoleon nach fnftgigen Gefechten (19. bis 23. April, besonders bei Eckmhl) der die Donau nach Bhmen zurckgedrngt und Wien (13. Mai) zum zweitenmal erobert. Erzherzog Karl wich auf das linke Donauufer; Napoleon folgte, erlitt aber nach zweitgigem Kampfe bei den Drfern Aspern und Eling (21. n. 22. Mai) die erste Niederlage, worauf er sich wieder auf das rechte Donauufer zurckzog. Nachdem er sich dann mit der unter Eugen Beanharnais herbeigekommenen italienischen Armee vereinigt hatte, berschritt er abermals die Donau und besiegte in der beraus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) den Erzherzog Karl, den er nach Mhren verfolgte. Das Ende

2. Das Mittelalter - S. 50

1879 - Leipzig : Baedeker
50 Heinrich Iv. . 20. Bald fand sich auch ettte Gelegenheit zur Erweiterung der deutschen Herrschaft, freilich nur fr kurze Dauer. Heinrich setzte nmlich den von einem Gegenknige vertriebenen König Peter von Ungarn wieder in sein Reich ein und wurde von diesem als Ober-lehnsherr anerkannt. Dadurch hatte das deutsche Reich die grte Ausdehnung erreicht: es erstreckte sich von der Rhone und Saone bis zur Aluta und den stlichen Karpaten, von der Nordsee bis zum Golf von Neapel, und umfate drei Knigreiche, neun Herzogtmer, war daher die gebietende Macht in Europa. Als aber Peter schon nach zwei Jahren ermordet wurde (1046), behauptete der folgende König Andreas in zwei Kriegen gegen Hein-rich die Unabhngigkeit Ungarns. Ueber den Versuchen zur Erweiterung des Reiches versumte Heinrich jedoch nicht die innere Ordnung, zunchst im Reiche, dann auch in der Kirche herzustellen und zu befestigen. Er gebot in Deutschland einen allgemeinen Landfrieden und gab zu dessen besserer Handhabung und zur Sicherung des Reiches gegen die Ungarn den drei sdlichen Herzogtmern: Schwaben, Baiern, Krnten allmhlich neue Herzge, die aber nicht den dort einheimischen, mchtigen Frstengeschlechtern angehrten, sondern diesen Lndern fremd und dehalb dem Könige unbedingt ergeben waren. Nachdem er so die Ruhe im deutschen Reiche gesichert hatte, zog Heinrich nach Italien, um die Einheit in der Kirche wieder herzustellen, welche durch das gleichzeitige Auftreten dreier Ppste gefhrdet war. An deren Stelle trat auf Veranlassung Heinrich's der Bischof von Bamberg als Clemens Ii.; von ihm empfing der König die Kaiserkrone. 3. Heinrich Iv., 1056^-1106. a) Vormundschaftliche Regierung, 10561065. Die Reichsverwaltung und die Erziehung des beim Tode seines Vaters noch nicht sechsjhrigen Knigs wurde von den Fürsten seiner Mntter Agnes bertragen; spter trennte der Klner Erzbischof Anno Ii. den König von seiner Mutter, indem er denselben von Kaiserswerth nach Kln entfhrte, und bernahm selbst die Reichs-Verwaltung, die er aber bald mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen theilen mute. Dieser kam während einer Reise Anno's nach Italien in den alleinigen Besitz der Verwaltung und lie, um Anno's Einflu zu vernichten, den König schon in seinem 15. Jahre

3. Das Mittelalter - S. 52

1879 - Leipzig : Baedeker
52 Jnvestiturstreit. Rudolf, Gegenknig. . 20. er im I. 1073 unter dem Namen Gregor Vii selbst Papst geworden, verbot er den Geistlichen die Annahme eines Bis-thums oder einer Abtei aus der Hand eines weltlichen Fürsten und die Investitur, d.h. die Belehnung mit den weltlichen Gtern und Gerechtsamen jener kirchlichen Aemter, welche durch Ueberreichuna von Ring und Stab, den Zeichen geistlicher Wrde, von den Fürsten ertheilt wurde. Dieses Verbot blieb der eigentliche Gegen-stand des fast fnfzigjhrigen Streites zwischen dem Papste und dem deutschen Könige. Da nmlich Heinrich Iv. mit der Vergebung der Bisthmer und Abteien fortfuhr, lie Gregor ihn unter Androhnung des Bannes vor eine Synode zu Rom laden, um sich der sein Verfahren zu verantworten; Heinrich lie dagegen auf einer Versammlung deutscher Bischse zu Worms im I. 1076 den Papst absetzen, worauf dieser Absetzung und Bann der den König aussprach und die Unterthanen vom Eide der Treue entband. Eine Versammlung der deutschen Fürsten zu Tribur beschlo, den Papst zu ersuchen, auf einem Frsten-tage zu Augsburg im nchsten Frhjahr gemeinschaftlich mit den Fürsten etn endgltiges Urtheil auszusprechen; inzwischen solle sich Heinrich der Reichsverwaltung und des Tragens der kniglichen Jnsignien enthalten und, wenn er nicht sptestens innerhalb eines Jahres vom Bann losgesprochen sei, unwiderruflich als abgesetzt be-trachtet werden. Heinrich eilte, um den Papst fr sich zu gewinnen noch im Winter 1077 unter groen Gefahren durch Burgund der den Mout Cenis nach Italien und erhielt nach dreitgiger strenger Bue im Schlosse der Markgrfin Mathilde von Tuscien zu Ca-nofsa von Gregor die Lossprechung vom Banne. Doch bald brachen wiederum Zwistigkeiteu zwischen dem Könige und. dem Papste aus; die deutschen Fürsten whlten nun den Schwager Heinrichs, Rudolf von Schwaben zum Könige, der die Besetzung der Bisthmer der freien Wahl der Wahlberechtigten berlassen mute, und bestimmten zugleich, da knftig der Sohn des Knigs nur durch freie Wahl, nicht aber durch Erbschaft König werden solle. So war also Deutsch-land frmlich zum Wahlreich erklrt. Nach zwei unentschiedenen Treffen zwischen Rudolf und Hein-rich ward ersterer in einem dritten Treffen an der Elster tdtlich verwundet und starb. Heinrich bertrug seinem Schwiegersohne, Friedrich dem Hohenstaufen, dem er auch schon das durch Rudolfs Wahl erledigte Herzogthum Schwaben gegeben hatte, die Reichs-Verwaltung und zog selbst nach Italien; er nahm Rom nach sieben-

4. Das Mittelalter - S. 71

1879 - Leipzig : Baedeker
Friedrich I. . 28. 71 fhrlich schien, als der mchtige Welfe. Er beobachtete gegen die Welsen dasselbe Verfahren, welches Lothar gegen ihn und seinen Bruder eingeschlagen hatte, und verlangte, Heinrich der Stolze solle einen Theil der von seinem Schwiegervater erhaltenen Reichslehen herausgeben. Als dieser sich weigerte, Sachsen abzutreten, auf welches Albrecht der Br als Enkel des Herzogs Magnus von Sachsen Ansprche erhob, ward er in die Reichsacht erklrt, und Albrecht der Br erhielt Sachsen. Da Heinrich diesen aus Sachsen vertrieb, sprach Konrad ihm auch Baiern ab und verlieh dieses Herzogthum seinem eigenen Halbbruder, dem Markgrafen Leopold von Oesterreich. Heinrich behauptete sich jedoch in Sachsen; nach seinem Pltzlichen Tode (1139) setzte fr des Herzogs unmndigen Sohn, Heinrich den Lwen, sein Bruder Wels den Krieg fort gegen Leopold und den König. Als die Stadt Weinsberg von dem Könige Konrad belagert wurde und nach einem vergeblichen Versuche des Entsatzes sich ergeben mute, soll der König dem weiblichen Theile der Einwohnerschaft gestattet haben, das in Sicher-heit fortschaffen zu drfen, was eine jede aus ihren Schultern tragen knne. Daher habe man die Frauen und Mdchen, ihre mnnlichen Mitbrger auf dem Rcken, aus der Stadt ziehen sehen. Der Krieg endete mit einem Vertrag, wonach Heinrich der Lwe Sachsen behielt, dagegen auf Baiern verzichtete, mit welchem nach dem Tode Leopold's dessen Bruder Heinrich Jasomirgott" belehnt wurde. Albrecht der Br wurde zum unmittelbaren Reichs-frsten erhoben, so da die Mark Brandenburg unabhngig vom Herzogthum Sachsen wurde. 2. Friedrich L, Barbarossa, 11521190. Friedrich I. stellte sich zunchst die Aufgabe, durch Befriedigung der welfischen Ansprche auf Baiern nicht blos die innere Ruhe tut Reiche herzustellen, sondern sich auch an den Welsen eine mchtige Sttze zu verschaffen zur Ausfhrung seines weitern Planes: das seit Heinrich Iv. gesunkene kaiserliche Ansehen, namentlich in Italien, zu erneuern. Erster Feldzug nach Italien (11541155). Unter den schwachen Nachfolgern Heinrichs Iii. hatten die Städte Oberitaliens und Tusciens fortwhrend grere Freiheiten gewonnen und sich die wichtigsten Rechte des Kaisers: Ernennung der Consnln, Gerichts-barkeit, Mnzrecht, Zlle, angeeignet. Nachdem Friedrich I. auf seiner Romsahrt in Pavia die italienische Krone empfangen hatte, wurde er vom Papst Hadrian Iv. gegen die Rmer zu Hlfe ge-rufeu. Zufolge der Lehren Arnold's von Brescia gegen die weltliche

5. Das Mittelalter - S. 73

1879 - Leipzig : Baedeker
Friedrich I. . 28. 73 Er versagte dem nach dem Tode Hadrian's gewhlten Papste Alexander Iii. die Anerkennnng und stellte mit Hlfe der repnbli-kanischen Partei in Rom dreimal nach einander einen Gegenpapst aus, so da das Schisma fast 18 Jahre (11591177) dauerte. Mailand mute sich nach zweijhriger Belagerung in Folge der drckendsten Hungersnoth auf Gnade oder Ungnade im I. 1162 ergeben, wurde geplndert und grtentheils zerstrt, die Einwohner muten nach einer neuen Demthigung sich in 4 offenen Flecken ansiedeln. Die roncalischen Beschlsse wurden berall durchgefhrt und in den unterworfenen Stdten Statthalter eingesetzt, welche allein vom Kaiser abhingen und die Lombarden mit schweren Abgaben und willkrlich auferlegten Frohndiensten hart bedrckten. Wegen der Unzufriedenheit, welche sich der die Hrte der von ihm ein-gesetzten Beamten geuert hatte, eilte Friedrich im I. 1163 abermals nach Italien, ohne den Beschwerden der Lombarden eine wesentliche Abhlfe zu verschaffen. Auf dem dritten italienischen Feldzuge (11661168) zwang Friedrich sowohl die Lombarden wie die Rmer, den Gegen-papst Paschal Iii. anzuerkennen, und lie sich nebst seiner Gemahlin von ihm krnen. Als er so aus dem Gipfel seiner Macht war, entstand durch die Hitze des Monates August die Pest, welche den grten Theil des Heeres hinraffte. Der Kaiser floh, in einer Ver-kleidung den Nachstellungen der Lombarden glcklich entgehend, nach Deutschland. Die lombardischen Städte aber waren in einen groen Bund zur Wiederherstellung der alten Stdtefreiheit zusammen-getreten; sie fhrten die vertriebenen Mailnder in ihre Stadt zurck und erbauten eine durch Smpfe geschtzte Bundesfestung als Schutz-wehr gegen die Deutschen, die sie ihrem kirchlichen Bundesgenossen Alexander Iii. zu Ehren Alessndria nannten. Vierter Feldzug nach Italien (11741178). Obgleich die Theilnahme der deutschen Fürsten an dem Rachezuge Friedrich's gegen die Lombarden nur eine geringe war, machte der Kaiser doch anfangs glckliche Fortschritte in Italien, da seine alten Anhnger, die nur gezwungen dem lombardischen Bunde beigetreten waren, so-fort zu ihm bergingen. Er belagerte die Festung Alessandria, bis ein Entsatzheer des lombardischen Bundes ihn zur Aufhebung der Belagerung uthigte. Erst nachdem er einige Verstrkung aus Deutschland erhalten hatte, konnte er wieder zur Offensive ber-gehen. In der anfangs siegreichen Schlacht bei Legnano unter den Mauern Mailands im I. 1176 wurde der Kaiser durch einen

6. Das Mittelalter - S. 75

1879 - Leipzig : Baedeker
Heinrich Vi. Philipp von Schwaben. Otto Iv. . 28. 75 3. Heinrich Vi., 11901197, folgte seinem Vater ohne weitere Anerkennung von Seiten der Fr-sten, wie in einem Erbreiche. Nach dem Aussterben des norman-nischen Knigshauses in echter Linie zog er nach Italien, wo eine der deutschen Herrschaft feindliche Partei den Grasen Tankred von Lecce zum Könige von Apulieu und teilten erhoben hatte. Heinrich empfing in Rom die Kaiserkrone, mute aber nach einer vergeblichen Belagerung Neapels wegen Seuchen in seinem Heere zurckkehren. Doch mit dem Lsegelds des Knigs Richard Lwenherz rstete er ein neues Heer, mit welchem er nach Tankred's Tode das Reich fast ohne Widerstand einnahm. Nach feiner Krnung in Palermo bertrug er feiner Gemahlin Constanze, als der ange-stammten Frstin des Landes, die Regierung, um fo die Italiener mit der neuen Herrschaft zu vershnen. Sein Plan, Deutschland zu einem Erbreiche zu machen, fand nur bei einem Theile der deutschen Fürsten Zustimmung, bei anderen so wie beim Papste Widerstand, und nur durch das scheinbare Aufgeben desselben er-langte Heinrich die Wahl seines zweijhrigen Sohnes Friedrich zu seinem Nachfolger in Deutschland. Als er einen Kreuzzug rstete, weniger zu kirchlichen Zwecken, als um die deutsche Herrschaft im Morgenlande zu begrnden, berraschte ihn der Tod zu Messina. Sein Sohn Friedrich wurde im folgenden Jahre (1198) als König von Sicilien gekrnt. Heinrich der Lwe war aus England zurckgekehrt und hatte vielen An-hang gefunden, aber alle Versuche, seine frheren Besitzungen wieder zu ge-Winnen, waren erfolglos; er starb im I. 1195 zu Braunschweig. 4. Philipp von Schwaben, 11981208, Und Otto Iv., 11981212. Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten, ohne auf den bereits gewhlten Knaben Friedrich weiter Rcksicht zu nehmen, in Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: die Mehrzahl whlte Heinrich's jngsten Bruder, den Herzog Philipp von Schwaben, die den Hohenstaufen feindliche Minderzahl Otto, den jngsten Sohn Heinrich's des Lwen, der von feinem Oheim Richard Lwenherz in England durch reiche Geldmittel untersttzt wurde> wehalb Richard's Gegner, Philipp Ii. August von Frankreich, die Partei der Hohenstaufen ergriff. Die Entscheidung des Streites bernahm Papst Innocenz Iii., welcher nach vergeblichen Vermittlungsversuchen den Otto als König anerkannte, damit das Reich nicht erblich zu werden scheine, wenn jetzt ein Bruder dem

7. Das Mittelalter - S. 77

1879 - Leipzig : Baedeker
Friedrich Ii. . 28. 77 5. Friedrich Ii., 12121250. Friedrich hatte dem Papste Innocenz Iii., dem er sowohl die Behauptung Siciliens als die deutsche Knigswrde verdankte, auer einem Kreuzzuge versprochen, die Mische Krone seinem schon als König von Sicilien gekrnten Sohne Heinrich abzutreten und nie sein italisches Reich mit dem deutschen Reiche zu vereinigen. Er suchte aber sich dieser ihm abgerungenen Zusage zu entziehen und lie seinen Sohn Heinrich nach Deutschland bringen, zum Nachfolger im deutschen Reiche whlen und zum rmischen Könige krnen. Den Kreuzzug aber verschob er bis zum I. 1228, s. S. 65. Nach Friedrich's Ii. Rckkehr aus Palstina kam durch Ver-mittluug des Deutschmeisters Hermann von Salza eine Ausshnung zwischen Papst und Kaiser zu Stande. Gregor Ix. erhielt die von Friedrich's Truppen besetzten Theile des Kirchenstaates zurck, wo-gegen er den Kaiser vom Banne lossprach. Nachdem dieser in seinen Erblanden die knigliche Gewalt hergestellt hatte, wollte er auch die Republiken Ober- und Mittelitaliens zuin Gehorsam zurckfhren. Zuvor jedoch ging er im I. 1235 nach Deutschland zurck, setzte seinen Sohn Heinrich ab, der sich vom Vater unabhngig machen wollte und sich dehalb mit den lombardischen Stdten in ein Bnd-ni gegen ihn eingelassen hatte, und hielt ihn bis zu seinem Tode in Apulien gefangen. In demselben Jahre wurde auf dem Reichs-tage zu Mainz Otto, der Enkel Heinrichs des Lwen, zum Her-zog von Brannfchweig-Lneburg erhoben. Nachdem der Kaiser nach Italien gezogen war (1236), um die lombardischen Freistaaten fr das Bndni mit seinem treulosen. Sohne zu bestrafen und sie zur Anerkennung der kaiserlichen Hoheit zurckzufhren, gewann er im I. 1237 einen groen Sieg der die Mailnder und ihre Verbndeten bei Corteuuova sdwestlich von Bergamo, verwarf aber eine von Mailand angebotene Unterwerfung, weil sie nicht unbedingt war. So dauerte der Krieg in der Lom-bardei fort, doch ohne besondere Erfolge fr den Kaiser. Diese Wendung des Glckes und die Verletzung der ppstlichen Lehens-rechte in Sicilien durch ein von Friedrich dort eingefhrtes Gesetz-buch bewogen den Papst wieder mit den Lombarden gemeinschaftliche Sache gegen ihn zu macheu, weil er befrchtete, da Friedrich nach Unterwerfung der lombardischen Republiken auch den zwischen seinen Besitzungen in Ober- und Unteritalien liegenden Kirchenstaat an-greifen wrde. Daher berlie Friedrich den Kriegsschauplatz in der Lombardei seinem Feldherrn Ezzelino, um selbst gegen den Papst.

8. Das Mittelalter - S. 94

1879 - Leipzig : Baedeker
94 Ludwig's Streit mit dem Papste. . 37. Ludwig's Hauptgegner waren die in Avignon residirenden Ppste, zunchst Johann Xxii., welcher sich fr Friedrich von Oesterreich entschieden hatte und nicht nur das Recht in Anspruch nahm, bei einer zwiespltigen Wahl die Entscheidung zu geben, sondern auch während einer Erledigung des Thrones die Reichsverwaltung zu führen. Als nun Ludwig nach der Schlacht bei Mhldorf die Mai-lnder gegen den Papst untersttzte und zugleich eine nachdr-ckliche Verwahrung gegen die Ansprche des Papstes erlie, sprach Jo-Hann Xxii. in Avignon Absetzung und Bann der Ludwig aus und verhngte das Jnterdict der das Reich. Nach der Ausshnung mit Oesterreich kam Ludwig, von den Ghibellinen, d. h. den An-hngern der frheren Hohenstanfenschen Partei, aufgefordert, nach Italien (1327), empfing die lombardische und zu Rom aus den Hnden des Sciarra Colouna die Kaiserkrone. Zugleich lie er durch eine Volksversammlung Johann Xxii. absetzen und einen Gegenpapst (Nicolaus V.) erheben. Doch entzweite er sich bald mit den Ghibellinen, wurde von diesen und von seinen deutschen Sldnern wegen Geldmangels verlassen und kehrte nach Friedrichs Tode (1330) nach Deutschland zurck. Seine wiederholten Ver-suche einer Vershnung mit dem folgenden Papste Benedikt Xii. blieben erfolglos; sie wurden von dem Könige Philipp Vi. von Frankreich vereitelt, weil Ludwig in dem damals bevorstehenden Erbfolgekriege zwischen Frankreich und England sich mit seinem Schwager, dem englischen Könige Eduard Iii., verbndete. Um nicht lnger die Rechtmigkeit des deutschen Knigs von dem Ausspruche eines franzsischen Papstes abhngen zu lassen, erklrten im I. 1338 sowohl die geistlichen als die weltlichen Kurfrsten, mit Ausnahme des französisch gesinnten Knigs von Bhmen, auf dem ersten Kurverein zurheufe bei Koblenz: der von den Kurfrsten durch Stimmenmehrheit gewhlte deutsche König habe durch die bloe Wahl, auch ohne Besttigung des Papstes, die Besugui zur Ausbung der kniglichen Rechte. Auf einem Reichstage zu Frankfurt wurde dieses Recht auch aus die Fhrung des Kaisertitels ausgedehnt. Allein das gute Einverstndni Ludwig's mit den deutschen Fürsten wurde bald wieder getrbt durch seine Lndersucht und durch die rcksichtslose Weise, mit welcher er die Vermehrung seiner Haus-macht betrieb. Nachdem er 1) die Markgrafschaft Brandenburg nach dem Aussterben des ascanischen Hauses im I. 1324 seinem noch nicht 10jhrigen Sohne Lud-wig zu Lehen gegeben, obgleich er sie dem Könige Johann von Bhmen vor

9. Das Mittelalter - S. 103

1879 - Leipzig : Baedeker
Die Visconti und die Sforza. Die Mediceer. tz. 38. 103 an sich ri. Durch die Kreuzzge erhob Venedig sich vollends zu der ersten Handels- und Seemacht und gelangte im I. 1204 m den Besitz der meisten Inseln und Seeksteu des byzantinischen Reiche Den hchsten Grad ihrer Blte erreichte die Republik m der ersten Hlfte des 15. Jhdrts., indem sie durch einen Vertrag mit dem Sultan von Aegypten das ausschlieliche Recht des Han> dels nach Indien der Aegypten erhielt und zugleich theils durch Vertrge, theils durch Kriege ihr Gebiet in Oberitalien bis Brescia erweiterte, spter auch die Insel Cypern erwarb (1486). Allem durch das Vordringen der Osmanen in Europa verlor sie den grten Theil ihrer griechischen Besitzungen, und die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien fhrte den gnzlichen Verfall ihrer Jcacht herbei. Die Macht des Dogen ward (1172) durch Einsetzung eines groen Rathes von 450-480 Mitgliedern beschrnkt. Dieser bemchtigte sich der Besetzung fast aller Aemter und setzte dem Dogen einen Ausschu, den kleinen Rath (la signoria), zur Seite, ohne dessen Zuziehung er keine Staatsangelegen-heit entscheiden durfte. Durch die sog. Schlieung des groen Rathes erhielten nur die Nachkommen der damaligen Mitglieder Aufnahme m denselben, und so entstand eine erbliche Aristokratie. Unter den mehrfachen Verschwrungen zum Umsturz dieser Verfassung endete die des greisen Dogen Marino Falieri mit dessen Hinrichtung (1355). 2. In Mailand erhielt Matteo Visconti von Kaiser Hein-rich Vii. die Statthalterschaft (1311) und begrndete durch Unterwerfung benachbarter Städte die Macht seines Hauses, welches unter seinem Urenkel Johann Galeazzo Visconti vom Kaiser Wenzel die Herzogswrde kaufte (1395). Nach dem Aussterben des Vis-conti'fchen Mannsstammes (1447) gelangte der Anfhrer der mai-lndischen Sldner, Franzi. Sforza, zur Herrschaft, welcher auch Genua eroberte. Er vererbte die Regierung auf seine Nachkommen. 3. Die Republik Genua erlangte durch die Wiederherstellung des griechischen Kaiserthums auer einigen Seepltzen groe Handels-vortheile und durch die Beendigung eines 200jhrigen Kampfes mit den Pisanern den grten Theil von Sardinien und Corsica, wurde aber durch einen langwierigen Handelskrieg mit Venedig (1256 bis 1381) und durch fortwhrende Parteiuugeu so geschwcht, da sie sich bald mailndischer, bald franzsischer Herrschast unterwerfen mute. B. In Mittelitalien: 1. Florenz erlebte seine blhendste Zeit im 15. Jhdrt. unter dem durch Reichthum und Zuneigung des Volkes mchtigen Hause der Medici. Der angesehene Banquier Johann von Medici be- >

10. Das Mittelalter - S. 128

1879 - Leipzig : Baedeker
128 Zeittafel. i/luuj V5/Lji. 11061125 Heinrich V. Beendigung des Jnvestiturstreites. *125 1137 Lothar der Sachse. Vereinigung Baierns u. Sachsens -moo Un^ok^enl^0u!f ^ampf den Hohenstaufen um die Krone, lldb1254 Dle Hohenstaufen^schen Kaiser in Deutschland. 11381152 Konrad Iii. Heinrich der Stolze gechtet, behauptet sich in Sachsen. Belagerung von Weinsberg. 11471149 Der zweite Kreuzzug. Verlust Edessa's. Konrad Iii. und Ludwig Vii. ziehen vergebens nach Palstina. 11521190 Friedrich I. Barbarossa. (11541155) Friedrichs erster Zug nach Italien. Arnold von Brescia. Heinrich der Lwe erhlt auch Baiern zurck. Oesterreich ein erb-liches Herzogthum. 11541399 England unter dem Hause Plantagenet. 11581162 Friedrich's I. zweiter Zug nach Italien. Demthigung Mailands. Reichstag in der roncalischen Ebene. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstrt wird. Streitige Papstwahl. (11661168) Dritter Zug Friedrich's I. nach Italien. Paschal Iii. Rckkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. (11741178) Vierter Zug Friedrich's I. nach Italien. Absall Heinrich des Lwen. 1176 Friedrich I. bei Legnano besiegt. (1183) Friede zu Coustanz zwischen Friedrich I. und den Lombarden. Achtserklrung der Heinrich den Lwen und Theilung^seiner Lnder. 1187 Niederlage der Christen bei Hittin durch Saladin. Verlust Jerusalems. 11891193 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa's Tod. Eut-zweiung Philipp's Ii. mit Richard Lwenherz. Waffenstillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. 11901197 Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilien. (11931266) Das Knigreich beider Sicilien unter den Hohenstaufen. 11981208 Philipp von Schwaben und Otto Iv. Zehnjhriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. 12011300. 1203 1204 Der vierte sog. lateinische Kreuzzug nach Con-stantinopel, um den Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Entzweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. 1204 1261 Das lateinische Kaiserthum. Theiluug des Reiches. 1206 Temudschiu wird Tschingis-Khan. 12081229 Kriege im sdlichen Frankreich gegen die Albigenser. 12081212 Otto Iv. allein König in Deutschland. 12121250 Friedrich Ii. 1215 Magna Charta libertatum in England. 1228 Kreulzug Friedrich's Ii. Friedrich erhlt Jerusalem zurck.
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