Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 115

1880 - Dresden : Salomon
115 § 5. Cultur und Civilisation. Ein anderer Gesichtspunkt für die Eintheilung der Menschen in bestimmte Gruppen ergiebt sich, wenn man die Culturverhält- nisse in's Auge faßt. Cultur ist zunächst Urbarmachung und Be- bauung des Feldes, und da mit dieser friedlichen Arbeit die geistige Entwickelung Hand in Hand geht und kaum von ihr zu trennen ist, so bezeichnet Cultur überhaupt Gesittung und Bildung. Civili- sation dagegen bezeichnet die Ausbildung eines Volkes zur geord- neten bürgerlichen Gesellschaft; das Wort erklärt sich aus der Beziehung auf den Staat, auf die oiviws. Man unterscheidet die materielle von der geistigen Cultur; erstere ist die Basis der letztern, denn nach Befriedigung seiner körperlichen Bedürfnisse verlangt der Mensch zuerst. Der zum Denken und Erfinden angeregte Geist wendet seine Thätigkeit, sobald er sich der Sorge für leibliche Bedürfnisse überhoben sieht, rein geistigen Gebieten zu; aber in der Folgezeit hebt und steigert die geistige Cultur an ihrem Theile die materielle, indem die Wissenschft immer neue physische Kräfte und Stoffe dem Menschen nutzbar macht und deren Brauchbarkeit erhöht. Zur materiellen Cultur gehört zunächst die physische Cultur, die Bodenindustrie und Gewinnung vegetabilischer, animalischer und mineralischer Rohprodukte, und dann die technische, diejenige Thätigkeit der Menschen umfassend, welche die Naturprodukte zu Kunstprodukten mit Hülfe technischer Instrumente und physischer Kräfte verarbeitet: metallurgische und mineralurgifche Industrie, Textilindustrie, Fabrikation chemischer und pharmacentischer Produkte und Consumtibilien, sowie von Instrumenten aller Art. Die Ver- Mittelung der Güter zwischen Producenten und Consumenten be- sorgt der Handel: Groß-, Klein-, Land- und Seehandel, Transito, Import und Export. Den Aufschwung des Handels und der Industrie fördern die Verkehrswege, die Waffer- und Landstraßen mit Einschluß der Eisenbahnen, das Post- und Telegraphenwesen. Der Welthandel erhebt allmälig jedes Instrument des Verkehrs zu einem kosmopolitischen Werkzeuge und sucht die Unterschiede der Cultur zu verwischen und auszugleichen. Die geistige Cultur zerfällt in die sittliche und intellectuelle. Die sittliche Cultur manisestirt sich in dem Cultus, der äußerlich wahrnehmbaren Gestaltung und Entfaltung des religiösen Lebens, in dem Familien- und Arbeitsleben des Volkes; die intellec- 8*

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 117

1880 - Dresden : Salomon
117 heutigen (Kulturvölker und der derzeitigen Culturstufe der Natur- und Dämmerungsvölker zeigt sich auch bezüglich der Hausgeräthe und Werkzeuge, wie man sich leicht in den ethnographischen Museen überzeugen kann. Auf der Weltausstellung zu Paris fanden sich Werkzeuge aus dem Steinzeitalter neben Werkzeugen von Ein- geborenen Afrikas und den Sandwich-Inseln, die von gleichem Material und gleicher Construction waren, als ob sie einer Periode angehörten. So war von den Sandwich-Jnseln eine Hacke aus- gestellt, deren Stiel aus Wurzel- oder Astholz gefertigt ist und auf dem gebogenen kürzeren Theile einen schweren, spitz auslaufenden Stein trägt, welcher mit Stricken aus Bastfasern befestigt wird, also das moderne Steinzeitalter des Menschengeschlechts repräsentirt. Auf einer gewissen Stufe ist die Cultur ganz abhängig Von dem Boden, von geographischen Verhältnissen; in dem Maße aber, wie die Herrschaft des Geistes über die Materie wächst und die Cultur fortschreitet, in dem Maße befreit sich letztere von dem Einflüsse geographischer Verhältnisse; freilich kann das Abhängig- keitsverhältniß nie ganz aufhören. Betrachtet man aufmerksam die Culturentwickelung eines bestimmten Landes, so wird man bald erkennen, daß sie mehr oder weniger von der Landesnatur bedingt und beeinflußt wird. „Jedem Orte ist seine Geschichte eingeboren." Manches Land hat durch seinen großen Mineral-, Wald- oder Wasserreichthum eine großartige industrielle Bedeutung erlangt und eine entsprechende reiche Geschickte; ein anderes ist durch seine centrale Lage und günstige Terrainbeschaffenheit häufig der Schau- Platz von Kriegen und Völkerbewegungen geworden, wodurch seine Culturentwickelung gehemmt oder eigenthümlich gestaltet worden ist. Gewisse Gegenden eignen sich nur für Wald- oder Garten- bau, andere dagegen für die Dreifelder- und freie Wirthschast. Bon der Natur des Landes hängt ferner bis zu einem gewissen Grade die Quantität und Qualität der menschlichen Ansiedelung ab: Stärke der Bevölkerung, Verkeilung und Form der Wohn- orte, Bauart der Häuser. Inwiefern? Der Grund, warum die vornehmsten Städte eben auf dem Platze, wo sie stehen, und auf keinem anderen angelegt worden sind, ist mit in geographischen Verhältnissen zu suchen. Viele Städte liegen in der Nähe reicher Fundörter eines wichtigen Natur- Produktes und verdanken diesem ihre Größe, verfallen aber auch wieder, sobald die Fundgrube erschöpft ist: Salz- und Berg- Werks-, Steinkohlenstädte. Andere Städte verdanken ihre Größe und Bedeutung der militärischen Festigkeit. Wie häufig bei den alten

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 4

1880 - Dresden : Salomon
4 Karte desselben! 2. Thue das stets nach leidenden Gesichtspunkten in der Weise, daß der innere Zu- sammenhang und die Wechselbeziehung der geo- graphischen Verhältnisse erkannt wird. Um die Natnrgeschichte eines Landes aus der Karte zu entziffern, hat man dasselbe 1) nach seiner Lage a. zum Aequator, b. zum Meere, c. zu anderen Ländern, 2) nach seiner Gliederung, a. der horizontalen, b. der vertikalen, 3) nach seiner natürlichen Ausstattung (Mitgift der Landes- natur zur Arbeit und Wirtschaft der Bewohner): a. Be- wässerung, b. Klima, c. Prodncte, zu betrachten und zwar so, daß die einzelnen Erscheinungen in ihrer Wechselbeziehung und ursächlichen Verknüpfung, sowie nach ihrer Bedeutung für die Culturentwickeluug erkannt werden. Handelt sich's beispielsweise um die Lage eines Landes zum Meere, die entweder Jnsellage (England) oder Küstenlage (Holland; Gegensätze vermittelt!) oder Binnenlage (Schweiz) sein kann, so muß im Wechselgespräch mit den Schülern entwickelt werden, welchen Einfluß gerade diese Lage iu wirtschaftlicher, com- merzieller und militärischer Beziehung auf die Entwicklung und den Gang der Cultur und Geschichte des betreffenden Landes gehabt. Wie kommt es, daß die Binnenstaaten ihre Grenzen bis an das Meer vorzuschieben streben, daß die Menschheit überall in einem langsamen, unaufhaltbaren und nachweislichen Zuge an das Meer begriffen war? Stellen die Wassergrenzen eines Landes dem betreffenden Staate nicht die hohe Aufgabe, die Vortheile, welche dieselben gewähren, ge- hörig auszunutzen, entweder durch eine weise Handelsgesetz- gebung und treffliche Seemannsordnuug oder durch Anlegung von Häfen, durch Sicheruug der Küste vor feindlichen An- griffen nnttelst Begründung und Erhaltung einer Kriegsmarine und Errichtung von Seefestungen, durch Abfchließuug von Handels- und Schifffahrtsverträgen mit seefahrenden Völkern, durch Pflege des Schiffsbaues und Belebuug des seemänni- scheu Geistes?

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 70

1880 - Dresden : Salomon
70 Heklastraße, den Boothiagolf, die Bellst-, Victoria-, Dease-, Union- und Wallastonstraße und erreicht bei Cap Bathurst das Eismeer und endlich die Behringsstraße. Wegen der Eisbarrieren hat die Durchfahrt für Schifffahrtszwecke keinen Nutzen. 1879 ist es dem schwedischen Nordpolfahrer Nordeufkiöld gelungen, aus der Nord- fee durch das nördliche Eismeer und die Behringsstraße in den großen Ocean zu segeln, ein Ereigmß, das, abgesehen von dein wissenschaftlichen Interesse, für den europäischen und sibirischen Handel von Belang ist. Drittes Kapitel. Die Jtujt § i. Die Atmosphäre. Die Hülle von gasförmigen Substanzen, welche die Erde umgiebt und, vermöge der Schwere an dieselbe gebunden, die täg- liche und jährliche Bewegung derselben theilt, heißt Atmosphäre, d. i. Dampfkugel. Das Gasgemenge, aus dem die Atmosphäre besteht und dessen Theilchen gleichförmig zwischen einander ver- breitet sind, nennt man Lust. Sie ist ein Gemisch zweier chemisch einfacher Gase; sie enthält nämlich in je 5 Raumtheilen 4 Raum- theile Stickstoffgas und 1 Raumtheil Sauerstoffgas, ein Mischungs- verhältuiß, das aller Orten und zu allen Zeiten unverändert bleibt. Außerdem enthält sie noch eine geringe Menge Kohlensäure. Ueber dem Festlande ist ihr Gehalt an Kohlensäure am Tage geringer als bei Nacht, und auf dem Meere ist es gerade um- gekehrt; ebenso ist er im Winter geringer als im Sommer. Die Stadtluft und die Luft auf Gebirgen ist reicher an Kohlensäure als die Luft auf dem Laude und in der Ebene. Diese Er- scheinungen erklären sich durch das Wachsthum der Pflanzen. Unter dem Einflüsse des Sonnenlichts nehmen dieselben am Tage durch die Blätter Kohlensäure aus der Luft auf, behalten dieselbe für sich und scheiden Sauerstoff wieder aus. In Städten, auf kahlen Höhen und im Winter können natürlich die Pflanzen we- niger in dieser Weise aus die Luft wirken. Die besondere, eigen- thümlich scharf riechende Art des Sauerstoffs, welche Schönbein 1840 in der Luft entdeckt hat, heißt Ozon, auch erregter, activer Sauerstoff. Er wird namentlich beim Durchschlagen electrischer

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 18

1827 - Erlangen : Heyder
18 Reich unter 12 Fürsten, deren einer Psammetich mit griechischen Söldnern die Alleinherrschaft erzwang, den Ausländern das Land öffnete, worauf der Sechandel sehr blühend wurde. Endlich wurde 525 auch dieser Staat dem Persischen Weltreiche unterworfen. Westlich von Aegypten lagen mitten im Sandmeere, wie Inseln, grüne Strecken, welche Ruheplätze für die Karavanen wurden, wo der lechzende Wanderer und das langdurstende Kameel, das Schiff der Wüste, wie» der frisches Wasser und Schatten fanden. Auch Sitze großer Heiligthümer waren diese Lasen, Ammonium, Augila u. a. Verfolgte man diesen Weg weiter, so kam man entweder nördlich nach Cyrene und Barka, oder südwestlich ins Land der Garamanten und von da nord» westlich endlich nach Karthago, der berühmtesten von Dido gestifteten Lyrisch - phönizischen Colonie (888). Kann auch das zerschnittene Lchsensell so wenig, als des Aeneas Besuch bet der Stifterin, einen historischen Grund haben: so stieg doch durch seine glückliche Lage uno die mitgebrachte Handelspolitik dieser Punier der Wohlstand und der Umfang dieses Staates, der selbst wieder eine Menge Eolonien aussendete, ungemein. Ihr Seehandel erstreckte sich bis zu den Canarischen Inseln und bis in die Nähe Englands und zu den Bernsteinküsten der Ostsee; ihr Landhandel auf den großen Karavanenstraßen ins Garamantenland und nach Aegypten, wo man wieder Arabiens und Indiens Pro- dukte vorfand. Zwei Suffeten (Richter) lebenslänglich vom Volke gewählt, hatten die höchste Staatsgewalt; im Kriege führten besondere Feldherrn; ein doppelter Rath stand den Machthabern zur Seite. — Die übrige Küste des bekannten Afrika war mit griechischen, phöni- cischen und karthagischen Eolonien ungefüllt. Europa war in diesem Zeiträume nur erst in sei- nen südlichsten Theilen bekannt; denn der Name Sky- then war nur ein unbestimmter Ausdruck für die Völker nördlich von dem schwarzen Meere und den Donau- mündungen, und die Kenntniß des Nordens ersetzten wunderbare Sagen und Fabeln, von Karthagern und Phöniziern aus Handelseifersucht gern unterhalten und vergrößert. Desto größere Aufmerksamkeit zieht schon V

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1827 - Erlangen : Heyder
hervorgegangen waren, so knüpft sich, auch noch das ganze I7te Jahrhundert durch, die Geschichte des west, lichen und östlichen Europas an diese beiden Reiche. Was Frankreich geworden war, verdankte es seinem großen und guten Heinrich Iv., und den großen Mini- stern Richelieu (1ó42) und Mazarin. Ludwig Xiv. (1ô43—1715) war freilich noch minderjährig; aber als er sich schon Tö51 volljährig erklärte, schien er auch bald der Welt zeigen zu wollen, daß er nicht umsonst gleich Zähne mit auf die Welt gebracht habe. Seine Kriege gelten der Ausdehnung seines Reichs, und besonders den Niederländern und Lothringern. (1665—68 bis zum Achner Frieden; 1672—1ö7t) bis zum Nimwcgner, 1688—1óq7 bis zum Nyswiker Frieden). In allen diesen Kriegen hatte er das Glück auf seiner Seite, und Lothringen, und große Glücke der spanischen Niederlande erbeutet Außerdem ließ er sich auch durch sogenannte Reunionskammcrn mitten im Frie- den Zwetbrücken, Mömpelgard und andere Stücke deut- schen Gebietes zusprechen, nahm Strasburg durch Ueber- rumpelung (168i), machte ganz unbegründete Ansprüche auf die Pfalz am Rheine, und vernichtete dieses schöne Land durch ein beispielloses Verbrennen der schönsten Städte und Dörfer, und durch eine völlige Verwand- lung dieses blühenden Landes in eine Wüste, (wenn auch nachher bios der Minister Louvois, der Mord- brenner! die Schuld allein tragen sollte) und führte sich ganz wie der Gesetzgeber Europas auf. Im Innern seines Landes war es natürlich nicht besser. „Der Staat, das heißt, ich" pflegte er zu sagen, und dies erklärt seine Negierung. Und doch wird eben Ludwigs Regierung Frankreichs große Zeit genannt. Aber ein Colbert ordnete auch die Finanzen, gab dem Lande Manufacturen, Handel, Hafen, Kanäle, großen Wohlstand und eine Seemacht; Handelscompagnten für Ost - und W-siindien, Colonien in Amerika und Afrika entstanden. Aue6 dies war Colberts großes Werk. Auch die Wissenschaften und Künste gediehen unter Ludwig zu e-inrr seltenen Blüthe; er ehrte sie, weil sie ihn ehren und verherrlichen sollten. Dadurch, daß seine Gesandten sich bei Verträgen bald der sran»

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 113

1827 - Erlangen : Heyder
113 , i s* ? *, _ Gesichtskreis hatte sich ungemein erweitert. Einige italiäntsche Staaten, Venedig, Genua, weiche die Frachtschiffer nach Asien waren, bekamen den Welthan- del in ihre Hände, der vom inneren Asien und Afrika her noch durch Karavanen bis ans Meer geführt wur- de; nicht nur die Ktnderblattern kamen nach Europa, sondern auch die Kranken- und Armenhäuser, das Zu- ckerrohr, die Windmühlen; Wasserbaukunst und Wissen- schaften überhaupt, besonders Geschichte und Erdkunde gewannen sehr; nicht nur der Luxus, sondern auch die Sittenfeinhett des Orients wurde dem Abendlande be- kannter, der Verstand wurde heller, und darum auch der Glaube an die Macht der Statthalter Christi schwächer; dagegen befestigte sich den großen Vasallen, deren auch viele geblieben, viele arm geworden waren, gegenüber die königliche Macht immer mehr; das Loos der Leibeignen, welches manchem vormals gestrengen Herrn in Asien selbst zu Thctl wurde, wurde milder, weil man durch das Kreuz sich frei machen konnte. Wenn sich Wissenschaften, Handel und Künste mehrten, so wurden sie bald in dem Dürgerstande heimisch, des- sen Freiheiten und Wohlstand die Fürsten begünstigten, dessen Macht bald dem Adel selbst gefährlich wurde, und ihm tn drohenden Verbindungen geqeiiüber stand. (Rheinischer Städtebund, Hanse,, ein Kaufmannebund von Bremen, Hamburg und Lübeck ausgehend, bald 70 Städte tn und außer Deutschland umfassend.) Den nächsten Einfluß aber mußten unstreitig die Kreuzzüge auf den kriegerischen Adel selbst haben. Zn Zeiten, wo nur der Vornehmere und Reichere zu Pferde dienen konnte, mußte der Begriff eines Reiters in den eines Ritters übergehen. Bei ganz geschlossenen Waffen brauchte aber der Ritter Erkennungszeichen für die Seinigen im Kampfe; daher führte man Abzeichen in der Farbe der Feldbinde, der 'Federst des Helmes, besonders aber auf dem Schilde, seit den Kreuzzügen sehr häufig das Kreuz in vielerlei Gestalt, und diese Zeichen trugen auch wohl die Nachkommen zum Gedächtniß des Ahn- herrn fort. So entstanden die Waptpeu (Waffen) und die Adelsgeschlechter und die beibehaltenen Geschlechts, stamen, die meist von den erblich gewordene» Lehen Zte Aufl.' 'L

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 15

1827 - Erlangen : Heyder
15 derte das Volk vom Hohenpriester Samuel einen sicht- baren König, wie die andern Völker hatten, und erhielt den tapfern und stattlichen Saul, den Sohn Kis, der aber mit Samuel zerfiel und nach einer unglück- lichen Schlacht mit den Philistern, dem von Samuel heimlich gesalbten David durch Selbstmord Platz machte (1055). David, König und Psalmendichter, , war auch glücklicher Feldherr; eroberte Jerusalem wlt der Burg Zion und bereitete einen Tempelbau vor, der das Nationalheiligthum der Bundesladeaufnehmen sollte. Nach manchem, durch seine Vielweiberei veranlaßten, Familien-Kummer Davids, tritt ums I. 1015 der prachtltebende und weise Salomo, sein Sohn, die Negierung an, baut den berühmten Tempel, und Pal, myra, legte aber durch seine verschwenderische und drückende Serailregierung den Grund zum Verfalle des Reiches. Denn nach seinem Tode (um Y7z) blieben nur 2 Stämme (Reich Juda) seinem despotischen Sohne Nehabeam treu, wahrend 10 Stamme sich Zerobeam zum Könige wählten und das Reich Israel, mit der Hauptstadt Samaria, gründeten. Nach manchen trau- rigen Schicksalen, die auch die wenigen bessern Kö- nige, und Propheten wie Elias, Jesaias, Jeremias, mit der Belebung der Messiasidee, nicht abwenden konnten, wurde Israel schon 722 und Juda 588 vor Ehr. eine Beute der Assyrischen und Babylonischen Reiche. Der Kern des Volkes wurde auf 70 Jahre nach Babylo- nien verpflanzt, bis Cyrus die Rückkehr verstattete. i Nördlich von Palästina, in einem schmalen Küsten- striche Syriens, wohnten die Phönizier. Nicht Welt- reiche und Weltreligionen gingen von ihren zahlreichen und fast übervölkerten Städtegebieten aus, wohl aber der Welthandel oder der Waarentausch zwischen den Produkten Asiens, Afrikas und Europas. Der Libanon lieferte ihnen das Holz zur Schifffahrt, die, wie fast überall, so auch bei ihnen, erst blos Seeräuberei ge- wesen war. Sidon und Tyrus, die wichtigsten dieser Städte, gründeten an wohlgelegenen Orten der Mit- telmeerküsten Colonien, (so in Afrika, Sicilten, Spa- nien, Griechenland u. s. w.). Sogar einen Theil Afrikas und Europas umschifften sie längst den Küsten.

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 163

1827 - Erlangen : Heyder
163 und Verden, nebst der Neichsstandschaft. So wurden nach Verhältnis; auch alle Freunde Schwedens und Frankreichs entschädigt, wurde auch Karl Ludwig, der Sohn des unglücklichen Friedrich V. in der Unter- oder Nhetnpfalz mit einer gten Kurwürde restituirt. Die Oberpfalz behielt Maximilian. Außerdem wurde den deutschen Standen die längst geübte Landeshoheit be- stätigt, und die Unabhängigkeit der Schweiz von Deutschland, der Niederlande von Spanien, allgemein anerkannt. Die Folgen dieses Krieges waren höchst traurig. Zn manchen Ländern war die halbe Bevöl- kerung zu Grunde gegangen, durch Schwert,.Feuer, Seuche, Hunger. Der Wohlstand lag mit tausenden von Städten und Dörfern nieder, und däch mußten, wegen der jetzt gewöhnlicher werdenden stehenden Heere, immer neue Steuern ausgeschrieben werden. Deutsch- land stand nun als Staatenbund da, aber auch dem fremden Einfluß, besonders Frankreichs, offen. Auch der Handel lag darnieder, so daß flch von der einst so blühenden Hanse nur in Bremen, Lübeck und Ham- burg ein schwacher Rest erhielt. Uebrigenö datier sich, wenigstens in Deutschland, vom dreißigjährigen Kriege her der Verfall der ehemals so herrlich blühende« Städte. — Wissenschaften, Künste, gewerbliche Cultur, durch eine Menge neuer Erfindungen unterstützt, zeichnen auch diesen Zeitraum, 1492—1643, aus. Die Mutter der Wissenschaften, die Philosophie, wich immer mehr von ihrer alten scholastisch-aristotelischen Dahn ab. Der Engländer Dako von Verulam (ff 1626) führte sie auf die Erfahrung zurück; Cartesius (ff i65o), Spinoza (ff 1677) gaben ihr eine strengere mathematische Form. Peter Ramus machte sich um die Logik verdient. — Die Philologie beförderten Johann Reuchlin, ff 1522. Erasmus von Rotterdam, ff 1536, Camerarius, Faber, Glassius, Freinsheim, die Buxiorfe unter den Deutschen ; Budäus, Scaltger, Muretus, Henrtcus Stephanus, Casaubonus, unter den Franzosen; Lipsius, Vosstus., Hetnsius, Schreveltus, Meurfius und die Gronovius

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 184

1827 - Erlangen : Heyder
Virginien (1585); unter Jacob I. zu Jamestown (1ö20) und Neu Plymouth. Vor allen waren es die Puritaner, die bei der für jene Anlagen ausgesproche- nen Gewissensfreiheit eine Menge Colonien daselbst gründeten, z. D- Nemhampshire, Massachusets, Nho- deisland, Connecticut. Die vertriebenen Katholiken gründeten 1ö34 St. Mary-Land, die Quäker (oder Zitterer, eine 1649 vom Schuster Georg Fox gegrün- dete Religionssecte, die unmittelbare göttliche Offenbar tungen glaubt, den Eid und den Soldatenstand nicht annimmt und alle Menschen als Brüder Du nennt) Neu-Jersey, Neu-Pork, vor allen Pensilvanien, wo der edle William Penn mit seltner Rechtlichkeit das ihm schon von der Krone gegebene Land noch einmal den Indianern abkaufte, und die Stadt Philadelphia (Bruderliebe)! anlegte. In Nordcarolina siedelten sich Pfälzer I7l0, in Südcarolina 1502 Hugenotten an, die aber von den Spaniern als Ketzer ermordet wur- den, dann 1728 Puritaner; Georgien wurde von armen Zrländern Hochschotten und vertriebenen Salzburgern bevölkert. Seit dieser Zeit trieb besonders politischer Druck zu neuen Ansiedelungen, Ferner entstand 1764 Vermont, 1773 Kentuky. So zog die Sehnsucht nach kirchlicher und bürgerlicher Freiheit nach und nach fast ^Millionen dahin; (und das sind selten schlechte Leute, die um solcher Güter willen die Heimath lassen!) dort sielen die Vorrechte und Vgrurtheile der alten Welt zusammen, es gab keinen aber auch keinen Pö- bel; Handel und besonders Ackerbau, immer aber Thä- ligk^tt, waren die Seele ihres Lebens. Alle aber, wel- ches Landes sie auch waren, erkannten die Engländer als ursprüngliche Herrn des Landes an, und wurden auch von England aus vertheidigt und im Großen verwal- tet. Nun glaubte man aber auch im englischen Mi- nisterium. diese so kostspieligen Colonien, wozu noch die Floridas, Canada, Neufchottland und Cap Breton kamen, die so reich an Produkten waren, auch mit Steuern mnd Taxen belegen zu können, wie auch schon längst der Handel mit ihnen Monopol Englands war. Allein dagegen erklärten sich einige Provinzen.rseit 1765 sehr stark, weilquan ihnen keine Vertretung, keine
   bis 10 von 28 weiter»  »»
28 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 28 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 2
4 2
5 1
6 1
7 1
8 1
9 0
10 12
11 1
12 0
13 3
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 2
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 11
38 0
39 5
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 12
46 1
47 3
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 20
1 63
2 8
3 66
4 28
5 6
6 36
7 43
8 46
9 37
10 13
11 7
12 68
13 19
14 19
15 20
16 141
17 600
18 20
19 114
20 62
21 70
22 10
23 135
24 12
25 89
26 30
27 60
28 25
29 69
30 33
31 9
32 71
33 9
34 79
35 52
36 90
37 267
38 110
39 116
40 16
41 43
42 58
43 40
44 12
45 174
46 144
47 10
48 20
49 8
50 47
51 17
52 88
53 13
54 32
55 26
56 28
57 6
58 18
59 49
60 9
61 4
62 4
63 11
64 29
65 23
66 64
67 17
68 67
69 35
70 24
71 83
72 27
73 24
74 44
75 32
76 27
77 134
78 39
79 7
80 5
81 76
82 67
83 16
84 19
85 134
86 86
87 132
88 12
89 22
90 120
91 28
92 360
93 4
94 253
95 27
96 40
97 13
98 309
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 4
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 0
41 0
42 0
43 1
44 2
45 0
46 0
47 2
48 0
49 0
50 2
51 0
52 1
53 0
54 0
55 1
56 0
57 2
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 2
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 2
75 1
76 2
77 0
78 0
79 1
80 4
81 3
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 0
103 0
104 1
105 0
106 0
107 0
108 1
109 1
110 0
111 0
112 1
113 2
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 3
123 0
124 1
125 0
126 5
127 4
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 3
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 1
144 1
145 4
146 0
147 0
148 0
149 0
150 1
151 2
152 0
153 0
154 1
155 0
156 0
157 2
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 8
166 1
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 1
173 0
174 1
175 9
176 0
177 6
178 0
179 0
180 1
181 0
182 0
183 5
184 0
185 0
186 2
187 0
188 7
189 1
190 0
191 0
192 0
193 1
194 1
195 0
196 1
197 0
198 0
199 1