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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 243

1827 - Erlangen : Heyder
243 ableiter, (daher mit Beziehung auf den nordamerika- nischen Krieg es heißt: eripuitcvelv kulmen sceptrum- que tyrannis). Die Metall-Electricität (Galvanismus) entdeckte Galvani zu Bologna 17q1; und Volta zu Pavta fügte die Doltaische Säule einige Jahre später hinzu. Auf den Gedanken, mit Gas (welches Fluidum Robert Boyle, f lögt, entdeckt haben soll) zu be- leuchten, kam zuerst Lampadius (1801) in Fretberg. Lebon, der Erfinder der Thermolampe entwickelte Gas aus Holz; bald darauf die Engländer aus Steinkohlen; und jetzt ist fast ganz London mit Gaslicht beleuchtet. Den Anemometer (Windmesser) erfand 1708 Wolf; 1676 der Engländer Barlow die Repetiruhren; 1726 ein Engländer Sully die Seeuhr; 1730 der Holländische Gärtner Holt das Kopuliren der Bäume (überhaupt wurde seit Le Notre die Gärtnerei zur Kunst, aber im steifen französischen Geschmack, dem die Engländer ihre Parks entgegensetzten); 1753 nahm ein Schotte-Frcm'z Horn die erste Maserneinimpfung vor. Didot vervoll- kommnete die Stereotypen, die der Holländer van der Mey zu Ende des 17ten Jahrhunderts in Leiden er» fand. Ueberhaupt wurde die Buchdruckerkunst durch Bodoni, Didot, Göschen, Breitkopf, Tauchnitz, ästhe- tisch sehr veredelt. Den Runkelrübenzucker erfand der Ehemiker Achard 1800, den Stärke-Zucker der Peters- burger Akademiker Kirchhofs; 1768 der Engländer Ed- geworth die Eisenbahn; 1769 Wille den Electrophor; 1773 Reiryarus den Blttzschirm;-Robert Fiilton 176? bis 1815 (die Dampfmaschine selbst James Watt) ein Nordamerikaner das D a mpfb 0 ot, ferner einen Kahn/ um unterm Wasser zu schwimmen, und die Marmor- sägemühle; der Russe Krechting den Dendrometer -oder Baummesser; der Schotte Owen die Armenkolonien; den Steindruck 17y6 Aloys Senefelder und Simon Schmidt zu München; das Panorama Robert Parker (Ende des 13. Zahrh.); das Panharmonlkon Mälzl in Wien; 1815 Drais die Laufmaschine (Draisine); da^ Fortepiano erfand Schröter 1717; Perkins 1l25 die Dampskanone. — 16 *

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 166

1827 - Erlangen : Heyder
100 nahm und Reisende und Metzger nicht mehr alle Briefe besorgen konnten. Ludwig X!. von Frankreich legte, zur Zeit der Kriege mit Karl dein Kühnen, reitende Posten an. In Deutschland wurde vom Graf Roger von Thurn und Tasjls zuerst in Tirol, dann 151ö von Brüssel nach Wien eine Post angelegt. Eine Reichs- posr ging (1522) von Nürnberg nach Wien. Batzen wurden mit einem Baren (Dätz), dem Wappen Berns, in dieser Stadt, Thaler zuerst in Ioachimsthal in Böh, men (1517) geprägt. Dürer erfand die Kunst des Aetzens, Nanius 1542 den Quadranten, der Venetia- ner Obizzi die Haubitzen; die Schweden brauchten auch dünne Kupferröhren mit Stricken und Leder umwunden als Kanonen; die erste Lotterie (wäre es zugleich die letzte gewesen!) soll 1521-ln Osnabrück gespielt worden sein. Die Saemaschine erfand Cevallino, verbesserte Locatclli; das Spinnrad erfand Steinmetz Jürgens zu Wolfenbürtel 1530, das Spitzenkloppeln Barbara Uth- mann im Sächsischen Erzgebirge; die Windbüchs? Lob- singer 15ö1; Jansen in Middelburg die Fernröhre; die Taucherglocke kam 1538, der erste botanische Garten zu Padua 1533, die Salz - Gradirung 157y zu Naur Helm auf. 1624 erdachte man das Stempelpapier; und 1050 erfand der Jesuit Kircher die Aeolsharse, das Hör « und Sprachrohr^. Die erste Erdkugel mit Amerika verfertigte der Nürnberger Martin Behaim; sein Landsmann Peter Hele, s 1540, angeblich die Nürn« berger Eier oder Taschenuhren. Das Stricken wurde, glaubt man, in Spanien erfunden, von da 15ö1 nach Italien und 15ö4 nach England gebracht. Slrumpf- tvirkersiühle kommen erst 158q vor. Geschichte der neuen und neuesten Zeit. Li. Abschnitt. Vom weftphälischen Frieden bis zur französischen Revolution. (1ö48 — 1789). So wie Frankreich vlnd Schweden als Sieger und mit sehr verstärkten Kräften aus dem 30)ührigen Kriege

3. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 155

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
155 Warum die Sage sie Lieschen getauft hat, ist unbekannt; denn sie hies Anna Sophia Apizsch und konnte also eher Prinz Flekchen oder Sabinchen heissen. Ihrem Vater, einen Zeugmacher zu Lunzenau, lief sie, als Verlobte, davon, kleidete und nannte sich männlich, diente sogar 4 Wochen unter dem Anfpachischen Mili- tär, schweifte bald in, bald ausser dem Lande herum, und sezte sich endlich zu Elterlein bei ei- nem Bäcker fest, wo sie durch die feinsten Kniffe, ohne es gerade selbst zu sagen, in den Ruf einer vornehmen, incógnito reisenden Person sich zu bringen wußte. Erst zischelte man sich nur in die Ohren: es halte sich im Ge- birge eine vornehme Person auf, die ein schwar, zes Band mit Stern trage, bald aber —-. denn die Sage wächst ia auf den Lippen der Leicht-' gläubigen, wie die Lauwine im Sturz von den Al- pen— bald hies cs: der Kronprinz reife heimlich im Lande herum, so manches zu sehen, was ihm als Regenten einst nüjlich seyn könne. Anfänglich, als der Schwarzenberger Amt- mann den vermeinten Königssohn um Stand und Herkommen durch den -Landrichter befragen lies, blieb Sabine dabei, sie sei ein fechtender Zeug- machergeselle aus Dresden. Man weis ia aber wohl, wie viel bei gewissen Aussagen auf Ton, Miene und Betragen ankommt. Sabin- chen lies auf den Dörfern, wo sie als Armer bei Hochzeiten einsprach, Waldhörner blasen — wel- ches

4. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 228

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
228 einige Stücke mit und versucht, sie ju schmelzen. Dies gelingt. Nun mischt er Asche, Sand, Salz rc. bei, schmilzt alles zusammen und — erhält ein schönes blaues Glas. Froh denkt er der Sache weiter nach und macht zuerst etliche Schach, teln blauer Farbe für die Töpfer. Bald kommt solche Farbe nach Nürnberg, wo Hollän- der sie sehen, die nicht wenig sich darüber wun. dern und freuen, weil man in ihrem Vaterlande stark Glasmalerei trieb. Natürlich forscht man nach dem Verfertiger; und so erhält denn Meister Schürer in Neudeck unvermuthet einen Besuch von Holländern, die ihm seine Kunst abfragen und unter glanzenden Versprechungen ihn nach Magdeburg locken. Schürer geht, macht dort aus Schneeberger Kobalt blaue Farbe, wird aber, vermutblich als man ihm nichts mehr ablernen kann, undankbar genug, von den Holländern nach Hause geschickt. Hier baute er nun erst eine Hand- dann eine Wassermühle, welche den Zentner Farbe, der in Holland für 50 — 60 Gulden verkauft wurde, für 7? Thaler lieferte. Denn obgleich man in Holland 8 Farbemühlen angelegt hatte, fehlte es doch an Kobalt, der gerostet aus Schneeberg in Fassen kommen mußte. Lange begnügte man sich damit, den Kobalt roh auszuführen und dann lieber den Holländern die blaue Farbe abzukaufen, bis endlich Johann Georg l. im Anfänge des i'ten Jahrhunderts zwei Farbenmacher aus Holland kommen und, mit einem

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 196

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
196 zum zweitenmale genommen, Ware nicht K^rl Xis. vor Stralsund (ii De^. 1718) geblieben und dadurch der Friede mit Schweden (1719) zu Stan- de gekommen. Nun hatte zwar August Ruhe von aussen, aber, in Pohlen wenigstens, nicht von innen. Denn die Mishelligkeilen, theils zwischen den Standen selbst, therls zwischen ihnen und dem Könige, nahmen kein Ende. Fast alle Jahre ftzte August deshalb, bald zu Grodno, bald zu Warschau, Reichsver- sammlungen an, welche bedeutende Summen ko- steten, innere Ruhe aber nicht bewirkten. Dies war besonders der Fall »729, 173°, 1732. Einen neuen Reichstag, der auch nicht viel bessere Hofnungen gab, hatte August schon den 26. Zan. -733 eröfnet, als er, mitten im Gewühl dcsslben, den iten Febr. im 6gsten Jahre zu Warschau starb, und zwar an de.n Folgen eines vieliahrigen Schadens am Fusse, der durch die Beschwerden der Reise sich zu sehr verschlimmert hatte. Daß August zu den gebildetsten Regenten sei- ner Zeil gehörte, daß er mit einem hinreißenden Benehmen, unterstüzt von einem schönen Körper, grose Herzensgute verband, daß er klug im Kabi- net, fein in der Wahl seiner Diener, persönlich tapfer, ia oft zu kühn im Felde war, daß er, mit grosem Sinn fürs »Vergnügen, geschmack- uni> geistvoll zu geniesten wußte, aber zur rechten Zeit wieder ganz dcr,Zeldherrn-,und Regenten- • Pflicht

6. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 119

1837 - Leipzig : Crayen
Das Merkwürdigste aus der Regierung Friedrich's I. 119 das höchste Kleinod eines Volks, die Religion, hoch und werth im Lande erhielt. Dieser Sinn führte ihn auch zur Duldung gegen alle anderen Religionsverwandten, und wahrend in vielen Staaten Europa's zur damaligen Zeit blinder Religionsciser Andersdenkende grau- sam verfolgte und sie zur Auswanderung aus dem heimathlichcn Lande trieb, so lebten unter dem preußischen Sccpter Alle in friedlicher Ruhe, und viele jener Unglücklichen fanden unter ihm Schutz und Unterstützung. Schweizer wanderten ein und bebauten vorzüglich die Grafschaft Rup- pin; Pfälzer ließen sich in der Altmark nieder; Französin und oranische Unterthanen bevölkerten das Land. Die preußischen Manufakturen und Fabriken vermehrten sich nicht allein, — es wurden unter dieser Negierung eine Spiegelfabrik zu Neu- stadt an der Doste, eine Gold- und Silbcrsabrik zu Berlin, mehrere Tabaksfabriken und Steinkohlenbergwerke angelegt — sondern die Woll- manufakturen und Tuchwebereien erhielten auch dadurch eine Begünsti- gung, daß der König die Ausfuhr der Wolle verbot und das ganze Kriegesheer mit inländischem Tuche bekleiden ließ. Zur Beförderung des Handels wurde der Friedrichsgraben in Preußen, der die Deine mit der Memel verbindet, erbaut, die Saale schiffbar gemacht, und durch die Verordnung, daß bei'm Handel sich Jeder nur der gestempelten Maße, Gewichte und Ellen bedienen solle, vielen Betrügereien gesteuert. Eine sehr wohlthatige Einrichtung war die General-Feuer-Ver- sicherungs-Anstalt. Jeder Angesessene mußte jährlich zu derselben eine nach dem Werthe seiner Gebäude sich richtende Geldsumme beitragen und erhielt bei Brandunglück aus dieser Kasse Unterstützung. Noch jetzt besteht diese sehr wohlthatige und immer mehr verbesserte Unter- stützungs-Anstalt und hat schon Tausenden von Abgebrannten die kräftigste Hülfe geleistet. Vorzüglich viel that Friedrich für die Künste und Wissenschaften. Geschickte Baumeister, Müler, Bildhauer und Kupferstecher fanden an dem prachtliebenden Hofe volle Beschäftigung und große Aufmunte- rung. Bauten hat dieser König sehr viele ausführen lassen. Berlin erweiterte er durch ein ganz neues Stadtviertel, ihm zu Ehren die Friedrichsstadt genannt, er ließ den Dom und das Zeughaus bauen und verschönerte das Schloß. Der Lieblingsaufenthalt der trefflichen Königinn Sophie Charlotte, das Dorf Lützow bei Berlin, wurde auf königlichen Befehl so ausgebaut, daß ein Städtchen daraus entstand, wel- ches Friedrich seiner Gemahlinn zu Ehren Charlottenburg nannte. Um junge Künstler desto trefflicher auszubilden, stiftete der König eine Maler- und Bildhauerakademie, zur Förderung der Gelehrten- Bildung die Akademie der Wissenschaften. Noch vor der Stiftung dieser^ Anstalten war vom Könige im Jahre 1694 die Friedrichsuni- versitat zu Halle an der Saale errichtet, wo um dieselbe Zeit der Professor und Prediger August Hermann Franke im frommen Gott- vertrauen den Grund zu dem berühmten hallischen Waisenhause ge- legt hatte.

7. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 123

1837 - Leipzig : Crayen
123 Friedrich Wilhelm l. durch Vorspann geplagt wurden, schrieb ec zornig: „Ich will nicht, daß die Herren in den Provinzen mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren sollen." Besonders nahm das unglückliche Preußen seine Sorgfalt in Anspruch. Hier war die Noth wirklich hoch gestie- gen. Menschenleere Dörfer, unangebaute Felder, Tausende von Ein- wohnern im Elende, das war der Zustand dieser Provinz. Dem edlen Regenten blutete das Herz bei diesem Anblicke. Saatkorn, Pferde, Rindvieh und Millionen baares Geld wurden hingesendet, um einem solchen Jammer abzuhelfen. Aus der Schweiz, aus Böhmen, Fran- ken, Schwaben und andern Theilen des deutschen Reichs zog man unter dem günstigsten Anerbieten eine Menge Kolonisten in die Pro- vinz. Im Jahre 1728 hatten sich schon an 20,000 Familien dort angesiedelt. Und nun kamen dazu noch an 20,000 Salzburger, welche aus ihrem Vaterlands wegen der Religion vertrieben waren. Unter Ge- sang und Glockengeläute ging man diesen Unglücklichen im Brandenbur- gischen entgegen, sorgte für ihr Unterkommen und unterstützte sie. Diese Einwanderungen bevölkerten das Land sehr, und man rechnet, daß der König an 5 bis 6 Millionen Thaler für diese Kolonisten aufgewendet habe. Aber so viele fleißige Hände mehr im Lande schufen Wüsteneien in fruchtbare Felder, Einöden in blühende Fluren um. Manufakturen und Fabriken mehrten sich. Besonders war dies mit den Wollmanu- fakturen der Fall. Kein Pfund Wolle durfte ausgeführt werden, kein Unterthan sich in fremde Zeuge kleiden. Alle ausländischen Kattune, Zitze und Leinwand wurden streng verboten, und der König hielt auf dies Verbot so ernstlich, daß er, mochte es in der Hauptstadt, oder in den Provinzen sein, einem Jeden, der sich in einer solchen Bekleidung zeigte, das Zeug vom Leibe schneiden, oder reißen ließ. Diese Harte erregte Furcht und Schrecken, aber der König erreichte seinen Zweck. Denn es war sein Wahlspcuch: „Das Geld im Lande behalten, das ist die wahre Wohlthat für den Staat." Je mehr sich nun die Manufakturen und Fabriken im Lande vermehrten und verbesserten, in eben dem Maße hob sich auch der Handel. Es konnten große Versendungen in's Ausland gemacht werden, und die Erzeugnisse der preußischen Betriebsamkeit wurden ihrer Güte wegen gesucht. Zu den betriebsamsten Unterthanen des Landes gehörten die beiden Kaufleute Splittgerber und Daum. Sie hatten zu Spandau eine große Gewehrfabrik, zu Neustadt-Eberswalde einen Kupferhammer, ein Mes- singwerk und eine Eisenspalterei. Sie trieben Handel nach allen euro- päischen Landern, ganz vorzüglich nach Rußland, und beschäftigten an tausend Menschen. Auch der König suchte recht viele Hände zu be- schäftigen, und dies geschah hauptsächlich durch große Bauten. Die Festungswerke zu Wesel, Magdeburg, Spandau und Memel wurden so ansehnlich verstärkt, daß die Arbeiten Jahre lang währten. In Berlin erweiterte er das Schloß, das große Krankenhaus/ die Charite genannt, und ließ mehrere Kirchen erbauen. Vorzüglich lag ihm der völlige Ausbau der Friedrichsstadt am Herzen.' Aber hier verfuhr er J

8. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 108

1837 - Leipzig : Crayen
103 11. Abschnitt. Die Churfürsten von Brandenburg rc. Förderungsmittel des Handels. Ja, der große Churfürst dachte sogar daran, einen Seehandel zu bilden. Der Hafen zu Pillau wurde gereinigt, man baute Fahrzeuge, und 1680 segelten zwei große preußi- sche Schiffe nach der afrikanischen Küste Guinea. Man schloß mit Z Negerhauptern einen Vergleich, man baute dort eine kleine Festung, Groß-Friedcichsburg genannt, und eine Gesellschaft brandenburgischer Kaufleute verband sich, dorthin Handel zu treiben. Anfangs ging es gut; leider gerieth nachher die Gesellschaft in Schulden, und der edle Churfürst, der das schöne Ziel nicht sogleich verlieren wollte, übernahm Alles auf seine Kosten. Aber auch er hatte nur Schaden. Um das Seewesen und den Handel in geregeltem Gange zu erhalten, errichtete er 1684 das Ober-Handels-Kollegium. Eine natürliche Folge dieser edlen Bemühungen war die Verbes- serung und Vermehrung der Manufakturen und Fabriken im Lande. Es machte dem Churfürsten eine große Freude, als man ihm das erste, in seinem Lande gewebte Paar seidene Strümpfe, den ersten, von seinen Fabrikanten verfertigten feinen Hut überreichte. Denn Seiden-, Hut-, Tuch-, Strumpf-, Wollen- und Tapeten-Manufaktu- ren blühten im ganzen Staate; Zuckersiedereien, Seifen- und Glas- fabriken lieferten gut gearbeitete Waaren. Ganz neue Anlagen waren die Rauch- und Schnupftabaks-Fabriken, für welche in der Alt- und Mittelmark Tabakspflanzungen angelegt wurden. Größtentheils gehör- ten diese zum Betrieb der eingewanderten Holländer, welche den Anbau und den Gebrauch der Tabakspflanze kannten. Die Brandenburger schämten und scheuten sich, den Tabak zu schmauchen, oder zu trinken, wie sie es nannten. Ein Mohr, so erzählt man, begleitete den Chur- fürsten auf der Jagd. Unterwegs war dem Schwarzen ein Bauer beim Jagen behülflich; aus Dankbarkeit wollte er dem Landmanne einen großen Genuß verschaffen und reichte ihm eine Pfeife Tabak. Doch der ehrliche Brandenburger sprang erschrocken zurück und schrie: „Ne, gnädige Herr Düvel, ik freete keen Füer." So sah man denn unter der Regierung des großen Churfürsten im ganzen Lande die früher verfallenen Hauser wieder aufbauen, neue Dörfer und Städte entstehen, Wüsteneien in fruchtbare Kornfelder, Sümpfe in lachende Wiesen umschaffen, Fleiß und Wohlstand sich mehr und mehr verbreiten und alle Oerter des Reichs bevölkerter wer- den. Dazu trug auch sehr die Einwanderung von 20 bis 30,000 Menschen aus Frankreich bei, die der Religion wegen in den Jahren 1685 und 1686 aus ihrem Lande vertrieben wurden. Unser großer Re- gent nahm diese guten Leute sehr willfährig in seine Staaten auf, räumte ihnen Wohnplatze in den Städten ein, schenkte ihnen Unterstützungen und beförderte ihre Ansiedelungen. Dafür vermehrten und verbesserten die Fremdlinge den Betrieb im Lande, und mancher wüste Fleck wurde durch sie urbar. So that Friedrich Wilhelm durch seine Menschen- freundlichkeit nicht allein ein edles Werk, sondern auch dem Lande Gutes. Es belohnt sich jede gute Thal durch ihre guten Folgen.

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 102

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
102 det hatten. Ihr Vater, Heinrich, der z 5r2 im 9?ten Jahre starb, verheiratheteisie mit Chri- stoph Uttmann, einem reichen Bergherrn zu Annaberg, wo sie gegen 1561 das Spizen- klöppeln erfand. Schade, daß man von ihr weiter nichts weis, als daß sie 64 Kinder und Enkel erlebte und 1575 im 61 ten Jahre als Wittwe zu Annaberg starb. Ihre wohlthätigc Erfindung scheint unter dem fleisigen Gebirgsvolke schnell Wurzel gefast zu haben; denn, als eine pestartige Krankheit 1563 in Annaberg über 2200 Menschen wegrafte, zählte man darunter 800 Klöppeliungfern. (Mehr von dem Spizenwesen s. in meiner Erdb. Sachsens, Aufl. Iii. B. 1. 6. an —223.) 1683* geb. Gottfried Silbermann. 88elcher Schulmeister, Kantor oder Musikdirek- tor kennt und nennt nicht mit Achtung den Mann, dessen Orgeln — bis iezt noch nicht übertroffen — und dessen Saiteninstrumente schon so viel Ohren entzückt — soviel Herzen beim frommen und frohen Gesänge begleitet haben. — Sil- bern, wie sein Name, tonen seine Werke, und, wenn diese einst alle von der Zeit zerstört sind, der Name S ilbermann wird fortleben in der Ge- schichte der Instrumente mit Pfeifen und Sai- ten. — Die

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 157

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
157 und Klöppelvolk, sondern auch Leute von feinerm Schrot und Korn. Als sie z. B. in Buchholz ohne Hut und Halstuch entsprang, weil man sie als eine verdächtige Person fesihalten wollte, fand sie Schuz, ehrenvolle Aufnahme und gute Tafel beim Accisinspektor Vogel in Oederan, welcher dafür im Geiste schon von dem künftigen König zum Hofrath nach Dresden sich berufen sah. Ein Landiagermeister, v. Günther, in Augustus- burg soll Sabinchen sogar Equipage gehalten und überhaupt ganz als Prinzen sie behandelt haben, welches aber noch sehr zweifelhaft ist. „Die Narren, wie konnten sie aber auch so sich täuschen lassen!" Sehr leicht. Denn Sabin- chen hatte die Zeit ihrer Rolle und das Thea- 1e r, wo sie spielte, weislich berechnet. Der Kurprinz, August Ii. war damals gerade auf Reisen, warum konnte er nicht heimlich ins Land zuröckkehren? Man machte sich überall von ihm die größten Hofrrungen; man glaubte gewis, daß er, als Regent, einst tausend Mangel abstellen werde, warum war es also unmöglich, daß er, im Gewände der Armuth, selbst sehen wollte, was man ihm, im Purpur gehüllt, nicht sehen lassen würde! — Das einsame Erzgebirge aber, seit Heinrich der Fromme nicht mehr dort residirte, nur selten von seinem Landesherrn besucht, mußte es nicht, wie Zunder, den Glauben an die so geheim- nisvolle, als heilsame Gegenwart seines Erbprin- zen auffangen, den von Zehntausenden vielleicht nicht Zwei gesehen hatten, von dem man sich hin- ter
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