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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 170

1880 - Dresden : Salomon
170 zählt 3 54,367044 Tage; es ist also um etwa 11 Tage kürzer als das tropische Jahr. Eine Reihe von Jahren, nach deren Verlauf die zum Zeit- maß dienenden Erscheinungen am Himmel in derselben Ordnung wiederkehren, heißt Cyklns. Derselbe erleichtert die Zeitrechnung und giebt die Merkmale an, wodurch ein Jahr sich von dem andern unterscheidet und dem früheru wieder gleich wird, wenn eine bestimmte Zeit verstrichen ist. Im Kalender wird dnrch die chronologischen Zeichen auf die Cyklen hingedeutet: im greg. Kalender für 1880 durch 19, Xviii, 13 und 8, im jul. durch 19, Xxix, 13 und 8; 19 heißt die goldene Zahl, Xviii und Xxix bezeichnen die Epakten, 13 bezeichnet den Sonuenzirkel und 8 die Römer- zinszahl. _ Der Chklns der Jndictionen (indictio, Ankündigung) oder Römerzinszahlen zählt 15 Jahre, nach deren Verlauf immer die Abschätzung des Grundeigenlhnms, welche der Vertheilung von Grundsteuern zur Norm dieute, erfolgte. Urkunden in deulscher Sprache haben die Indicüonen selten. Während sie im 15. Jahr- hundert fast ganz aufhörten, bestimmte die maximilianifche Notariats- ordnung, daß Notariatsansfertignngen die Jndictionen tragen sollten. Das erste Jahr des Indictionencyklus ist das Jahr 3 v. @ch., so daß man die Römerzinszahl für ein Jahr A findet A 4- 3 durch: —^—. Der Rest, oder, wenn kein Rest bleibt, 15 ist 15 die Römer^inszahl. Der Sonneneyklns ist eine Periode von 28 Iahren, nach deren Verlauf die Wochentage wieder auf die gleichen Monats- tage fallen. Als Ansang desselben nahm der römische Abt Dyonisins der Kleine das Jahr 9 v. Ch an. Man erhält dem- nach die im Kalender für Sonnenzirkel angegebene Zahl für ein o, f A v, 4 A -j- 9 Jahr A durch: —. Der Mondeyklns umfaßt, wie fchou gelegentlich erwähnt wurde, 19 Jahre. Die Zahl, welche angiebt, das wievielste Jahr im Mondcyklus eiu Jahr ist, heißt goldene Zahl, und die An- zahl der Tage, welche für jedes Jahr angiebt, auf den wievielsten Tag vor dem 1. Iannar der letzte Neumond gefallen ist, heißt Epakte. Fällt also der letzte Neumond auf den 20. December, fo ist die Epaktenzahl Xi. Die Epakte nimmt jährlich um 11 zu, weil das Mondjahr um nahezu 11 Tage kürzer ist als das tropische Jahr; steigt sie über 30, fo muß zwischen dem betreffenden

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 64

1827 - Erlangen : Heyder
\ — 04 — Vertheilung der schönsten Provinzen Noms an seine Buhlerin Cleopatra im Octavian den Staatsmann belei- digte: wurde vom Senat der Krieg, und zwar gegen die Cleopatra erklärt, um des republicanischen Scheines willen. Cleopatra wünschte eine Seeschlacht. Beim akarnanisch^n Vorgebirge Act i u m (2. Gept. Zi) tra- fen die Flotten aneinander. Noch kämpfte man tapfer und unentschieden, als Cleopatra mit ihren Schiffen entfloh, und Antonius ihr nacheilte, ohne seine Land- armee zu benutzen, die sich endlich freiwillig ergab. Im folgenden Jahr schlug Octavian den Anton bei Alexandria. Antonius, verkästen und betrogen, starb durch sein eigenes Schwert, und Cleopatra, als Octavian unempfindlich gegen sie blieb, tödtete sich durch Gift oder einen Schlangenbiß. Aegypten wurde (30) römi- sche Provinz; August alleiniger Imperator oder Kaiser (von Casar, griechisch Kcuöap) und der Ianuötem- pel wurde wieder einmal zugeschlossen. — Nom war in diesem Zeiträume so groß geworden, daß das Hauptland Italien fast nur der kleinste Be- standtheil des Reiches blieb. Von diesem in Z Welt- theilen ausgebreitetem Reiche war aber Rom (mit 2 Millionen Einwohner, 420 Hauptstraßen, 400 Tem- peln) Hauptstadt, Sitz der Regierung, und der Senat der eigentliche Regent. Dessen Ansehen, ehe es durch Factionen und Oligarchen erschüttert wurde, war unge- heuer. Die See- und Landmacht wuchs natürlich mit dem Reiche selbst, und eine Kriegsmacht von einer hal- den Million war oft in verschiedenen Welttheilen be- schäftigt; doch geschahen gewöhnlich zu jedem Kriege erst die Aushebungen, denn Anfangs waren stehende Heere noch unbekannt, indem jeder Bürger Soldat sein mußte. Erst August führte sie ein. Spieß und kurzes Schwert blieben mit den Schilden die Hauptwaffen. Bei Belagerungen gebrauchte man Wurfmaschinen oder Ballisten und Katapulten, Mauerbrecher oder Sturm- böcke, bewegliche Thürme mit Fallbrücken. Ein schwer- bewaffneter römischer Soldat hatte außer den Waffen noch Mundvorrath, Kochgefäß, Zeltpfale, wenigstens einen halben Zentner zu tragen. In der Tactik war beson, ders Casar Meister. Eine Consularische Armee bestand

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 97

1827 - Erlangen : Heyder
Westgothen, Longobarden, Burgunder, Baiern u. f. w. Mit ängstlicher Genauigkeit waren die Verhältnisse zwiscken den einzelnen Ständen und besonders die Strafen für Beleidigungen darin abgemessen, so, daß der Mord, Diebstahl, die persönliche Verletzung bis auf ein F-ngerglied herab, oft auch das Schimpfwort, z. B. Fuchs, concacatus u. f. w seine Strafe hatte, die sich darnach richtete, ob der Verletzte ein Fürst, Geistlicher, Vasall, Gemeinsreier oder nur Sklave, ein Deutscher oder Nönier gewesen war. Bei Gerichten emes kleinen Bezirks saß ein Centgraf, bei denen eines ganzen Garies ein Graf vor; man sprach mit Hülfe von Schöffen, nach den geschriebenen oder alt herkömm- lichen Gesetzen; entschied 'bei schwierigen Fallen durch Eide, bei denen man Mitschwörende haben konnte, und durch Ordale oder Gottesurtheile. Wer s^-ne Hand uirverletzt aus einem Kessel siedenden Wassers ziehen, wer über glühende Eisen gehen, wer im Zwei- kampf siegen, wer einen geweihten Bissen ohne zu der- sten verschlingen, oder am längsten mit ausgespannten Armen, in Kreuzesform, stehen konnte, war unschuldig, weil nur diesen die Gottheit habe siegen lassen können I! Geschichte des Mittelalters. Ii. Abschnitt. Von Karl dem Großen bis zum Anfänge der Kreuzzüge. (768 —1096.) Ein außerordentlicher Mann tritt an die Spitze dieses Zeitraums, Karl der Große; ein nicht min- der außerordentlicher Mann fchlleßt ihn, Papst G r e- gorvll.; aber zwischen beiden liegen noch Jahrhun- derte scheinbar voll roher Barbarei, aber wirklich voll großer Entwickelungen. Beide Männer, so ungleich untereinander, sind beide Träger ihrer Zeit und große Werkzeuge zur Fortbildung des menschlichen Geschlechts. Denn indem weltliche Macht und geistliche Größe durch sie auf den höchsten Gipfel gekommen find, tn» 3te Aufl. 7

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 116

1827 - Erlangen : Heyder
■-Xi/ — lió — Furcht, welche sie verbreiteten, nicht ohne Einfluß blie- den. Es waren die Fehmgertchte auf der rothen Erde (Westphalen) mit ihrem Hauptsitze zu Dortmund, unter dem Oberstuhlherrn, dem Erzbischof von Cöln. Jedes Gericht (Freistuhl) hatte seinen Freigrafen oder Vorsitzer, und Freischöffen oder Wissende als Beisitzer. Mächtige Verbrecher zitterten bei der Ladung vor solche Gerichte, und vor der Acht der Fehme, da man die Wissenden nicht kannte, und diese den Verbrecher bei der Thal gleich tödten konnten. Sogar Fürsten und Könige wurden vorgeladen. Erst als die Gerichte der einzelnen Lander besser eingerichtet wurden, abee auch das Nitterthum sich allmahiig auögetobt hatte, versielcn diese Gerichte. Auch das Licht der Wissenschaften, wei- ches wieder Heller wurde, milderte die Sittenrohheit; die Universitäten verbreiteten sich von Italien und Frankreich aus; die Gelehrten wurden geachtet, die Leh- rer des kirchlichen und des römischen Rechtes hatten Adelsrang; die Wissenschaften wirkten wieder aus die untern Elassen im Volke segensreich weiter, und wenn auch alle Entwicklung sehr langsam ging, auch in allen Staaten (besonders in den slavischen) durchaus nicht gleichen Schritt hielt: so eiferte doch ein Volk dem andern nach, und die Frage war beantwortet, ob die europäische Menschheit im Despotismus des Lehnsystems und der Hierarchie erstarren oder sich ermannen sollte? Die Kreuzzüge hatten für das letztere entschieden, und sind, so betrachtet, wenn auch nur ern frommer Wahn sie in's Leben rief, doch wieder ein Erziehungsmittel der Vorsehung gewesen. Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsäg- liche Verwirrung, Auf Heinrich des vierten Sohn Heinrich V. (1106— 1125), der in Wormser Eoncor- dat (1122) den Investitursireit beigelegt hatte, folgte zwar erst der schwache Lothar von Sachsen, dem seine Mutter, wie er noch an Heinrichs Iv. Hofe in der Jugend lebte, ein schönes Schwert, aber mit hölzerner Klinge zusendete, dann aber das große Haus der Ho- ff e n lt a u fe n, 1137 —,'1254 mit Konrad 1117 1152- Feiedrich dem Rothbart — 11oo ; Heinrich Vi. — \

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 139

1827 - Erlangen : Heyder
13q drängte Wasser bei Gibraltar den kaminartigen Bergrü- cken der Landenge gesprengt, und das Becken zwischen Europa und Afrika gefüllet habe. — Während dieser Zeit war auf einem kleinern Schau« plah nicht minder Wichtiges geschehen. Dies war in Deutschland durch die Kirchenverbesserung der Fall. In politischer Hinsicht war viel durch des alten Kaiser Friedrichs Sohn, den ritterlichen Kaiser Maximi- Uan I. X.1.4q3 —1519) geschehen, indem ec einen allgemeinen Landfrieden zu Worms, und Mittel zu seiner Ausrechthaltung anordnete. Besonders wurde im Reichskammergericht und Hofrathscollegium für bessere Gerichtspflege, durch ein sogenanntes Reichsregiment für' Verwaltung des Reichs bei seines Oberhauptes vielen Reisen und Zügen, und durch die Eintheilung Deutschlands in 10 Kreise (1512) für die Execution der Reichsacht gegen Landsriedenebrecher gesorgt. In seiner Politik nach Außen war Max verwegen und abenteuerlich, wie auf seinen Gemsenjagden; suchte mehr Hindernisse auf» als daß er sie besiegte, und ver- wickelte sich in so viel Dinge, daß er '"aft keines, am wenigsten aber den Plan, Papst zu werden, durchführen konnte. Doch war zur guten Stunde eingeleitet wor- den, daß seine Kinder von der burgundischen Maria, Philipp und Margaretha, in einer Wechselheirath mit Ferdinands und Jsabellens von Spanien Kindern, Jo- hann und Johanna sich vermählten; wodurch geschah, daß nach mehreren unvorhergesehenen Todesfällen, der Sohn Philipps 1516 alskönig Karl I. auf des dadurch vereinten Spaniens Thron kam, für den nun jenseits' des Oceans eine neue Welt erobert wurde. Bei aller Tätigkeit Maximilians schien cs doch zu der selbst von Fürsten vielgeforderten Verbesserung der Kirche in Haupt und Gliedern nicht kommen zu wollen. Schon schien die Sache ganz beseitigt, als sie, nur auf ganz andere Weise, allmähliz in das Leben trat. Die Buch- druckerkunst hatte den Geistern eine Stimme gegeben und ihr erstes Wort war: Reformation. Zur Vollendung der neuen Peterskirche, des herr- lichsten Gebäudes der neuern Zeit, sollte ein allgemeiner Ablaß die erforderlichen Summen schassen. Die Päpste

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 96

1827 - Erlangen : Heyder
- 96 - Bande an sich zu knüpfen wünschten. Dafür mußten die Beliehenen dem Verleiher (Lehnsherr) sich zu ganz besonderer Treue und Dienstbarkeit verbinden, so lange sie' das sogenannte Lehen behalten wollten. Diese Dienste waren entweder Kriegs - oder Hofdienste, und weil wiederum mit solchen Diensten, zum Beispiel dem Militairbefehl in einem Distrikte, oder einer Hofwürde gewisse Vortheile und wenigstens größerer Schutz von Seiten des Lehnherrn verbunden waren, suchte man sehr eifrig, Mann, Dienstmann oder Vasall eines Mächtiger» zu werdend Allein indem diese Leute nur dem Lehnherrn besonders verpflichtet waren, wurden sie dem Interesse deö Staates entfremdet, und oft gegen den wahren Staatsvortheil gebraucht. Nun traf sich besonders späterhin wohl gar, daß ein solcher Lehnbe- sitzer den geliehenen mit dem eigenen Besitz vermischte oder sich in seinem Lehen so fest setzte, daß er nicht ohne Gefahr wieder verdrängt werden konnte, also auf Lebenszeit; wohl gar auch erblich das Lehn erhielt; traf es sich wohl auch, daß wer z. B. ein Richter- oder Grafenamt über einen ganzen Bezirk oder Gau zu Lehen hatte, dieses Amt und seinen Bezirk durch lan- gen Besitz, wie sein erbeigen oder Allode betrachtete, und daß man endlich fast alle Aemter, Würden, Titel, Güter in solche Lehen verwandelte, daß es also wenig eigentlich Ganzfreie mehr gab, sondern sich alles den Mächtiger« zu Dienst verschrieb, und diese dadurch ein der allgemeinen Freiheit sehr gefährliches Ansehen er» hielten, indem ihre Mannen bald ein stehendes, immer, gleichviel für welchen Zweck, kampffertiges Heer bilde- ten, und die übrigen Freien in knechtischem Gehorsam hielten'. So fiel denn auch die Freiheit der Berathung auf den allgemeinen Reichstagen oder Volksversamm- lungen immer mehr weg, und ein neuer Stand, aber auch ein Staat im Staate bildete sich. Selbst Geist- liche erhielten die Güter der Kirchen unter der Lehns- form und mußten dafür Hof- oder Kriegsdienste thun. Nicht minder eigenthümlich waren die verschiedenen, bis ins üte Jahrhundert hinaufreichenden Gesetzbücher de einzelnen germanischen Völker, z. B. der Franke»

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 229

1827 - Erlangen : Heyder
— ?29 — Hemisphäre gültig zu werden; denn was feit 17qo dort geschah, ist mehr und minder nur Folge der fran- zösischen Staatsümwälzung. An erst vollendete sich die Revolution in Hayti oder der Antille Domingo^ Seit 1ö3ö ließen sich französische Flüchtlinge im west» lichen Theile der Insel nieder, die von den Spaniern entdeckt, aber meist,nur im östlichen bebaut worden war. Theils lebten diese Menschen von S,eeräuberei, die sie als Flibustiers mit'unglaublicher Kühnheit, in Verbindung mit einigen andern . Antillen trieben, theils vom Stlerfang auf Domingo (Boukaniers). Seit l6()7 erhielt Frankreich, welches sich dieser Flücht- linge annahm, den westlichen Theil der Insel von Spa- nien abgetreten, wozu 17q5 auch die östliche Hälfte kam. Die Bevölkerung der Insel, Weiße und Creolen, Mulatten und Neger, welche an Zahl den Weißen weit überlegen waren, wurde durch den Stolz der Weißen seit 1791-. immer unruhiger, und besonders die Farbi- gen und Neger, welche bald gegen die Weißen gemein- schaftliche Sache machten, zumal da das Decret des Nationalconvents von 17y4 die Freilassung der Neger aussprach. An die Spitze der letzten: stellte sich der edle Neger Toussaint l'o.uverture, der erst seinen weißen Herrn nach Amerika rettete, dann Divisionsgeneral der Neger wurde und endlich als Obergeneral 1801 eine eigene Constitution der Insel gab. Als der erste Cónsul den General Leclerk mit einem Heere dahin sandte, 1801, unterwarfen sich endlich die Anführer,Toussaint,Dessalir nes und Christoph. Ersterer wurde nach Frankreich gelockt und fand hier seinen Tod durch Gift im Ge- sängniß. Der Krieg in Domingo gegen die Franzosen, unterrochambeau,begann aufs neue. Rochambeau muß- te capituliren. Dessalines wurde nun als Jakob 1.1604 zum Kaiser von Hayti ausgerusen, aber 1806 ermor- det. Der Neger Christoph wurde darauf Präsident von Hayti, aber der damit unzufriedene General Per thion bildete aus dem südwestlichen Theile eine neue Republik zu Port au Prince, und ihm folgte 1818 Präsident Boyer. Christoph aber machte sich als Hein, rich I. zum König des andern Theils zu Cap Franjáis oder Cap Henri (seit 1311). Als aber am 6. Ott. 18l0

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 4

1837 - Leipzig : Crayen
4 I, Abschn. Don d. ältesten Zeiten bis 1415 n. Chr. Geb. Ein biederer Handschlag vertrat bei ihnen die Stelle des Eides, denn unverbrüchlich fest stand: Ein Wort, ein Wort, ein Mann, ein Mann! — Sie schwuren selten, nur gegen Feinde in sehr wichtigen Dingen und dann stets auf ihr Schwert. Kam ein Fremder, so wurde er so aus- genommen, als ob er zur Familie gehöre. Man fragte ihn nicht, woher er komme und wohin er gehe, — man zahlte dies zu den vorwitzigen Fragen. Es gab im Volke nur zwei Stande: Freie und Knechte. Die letztern wurden aber sehr gut gehalten, hatten oft kleine Besitzungen und zahlten von denselben eine geringe Abgabe an die Freien. Doch fehlte ihnen der Eyrenschmuck: die Waffen. Diese gebührten nur dem freien Sueven. Aber auch ihn machten nicht Stand, noch Alter des Zeichens der Freiheit theilhaftig; eine tapfere That mußte erst seine Würdigkeit beweisen. Dann schmückten ihn in den Volksver- sammlungen an Voll- und Neumonden die Fürsten (Vordersten), Grafen (Grauen) oder Aeltesten feierlich mit Schild und Speer, und dies war der festlichste Tag des Suevenjünglings. Jetzt war ec erst mündiges Mitglied seines Volks. Zu den Volksversammlungen kamen alle freien Männer. Es wurden dann die Angelegenheiten des gestimmten Stammes berathen, Krieg und Frieden beschlossen, Zwistigkeiten nach dem Herkommen ge- schlichtet, und an den Schlechten und den Verbrechern die Strafen vollzogen. Diese mußten jedoch von den Göttern bestätigt und unter ihrer Aufsicht ausgeführt werden; deshalb waren auch die Priester zugegen. Sie, die Vertrauten der Gottheit, redeten im Namen der- selben, und ihre Aussprüche waren dem Volke über Alles heilig. Das reine, kräftige Gemüth der Deutschen faßte die Ehrfurcht vor dem Allmächtigen und feinen Dienern in der ganzen Fülle auf, weil nicht Leichtsinn, Ueppigkeit und Verweichlichung ihr Herz gegen das Heilige gleichgültig machten. Denn der in Laster Versunkene verliert die Kraft und Freiheit seines Herzens in den Lastern und vermag sich nicht cmporzuheben zur wahren Verehrung des allmächtigen Gottes und zur kindlichen Ehrfurcht vor ihm. Religion. Darum finden wir aber bei unfern alten Vorfah- ren, wenn gleich einen heidnischen, doch einen sehr einfachen Gottes- dienst. Nicht in Tempeln verehrten sie ihre Gottheiten, nein, ein solch enger Raum, meinten sie, vermöge nicht würdig die allhcrrfchende Gottheit zu fassen. Der blaue Himmel bildete ihr Tempelgebaude; große schauerliche Haine, in welchen ehrwürdige, uralte Eichen stan- den, waren die Orte, an welchen die Gottheit würdig weilte. Ihrem obersten Gott gaben sie den schönen Namen Allvater, Odin, Wodan. Er war ihr schützender Geist auf den Kriegs- und Jagdzügen. Nächst ihm waren ihnen der Thor, als Gott des Donners, der Teut, als ihr Stammvater, die Freia, als Göttinn der Ehen, (von ihr soll un- ser Freitag den Namen tragen) das Feuer und die Sonne heilig. Eine vorzügliche Verehrung widmeten sie ihrer freundlichen und wohl-

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 8

1837 - Leipzig : Crayen
8 I, Abschn. Von d. ältesten Zeiten bis 1415 n. Chr. Geb. vereinzelt wurde, — Liebe zur Geselligkeit und zum Zusammenwohnen machte, daß sie zusammenhängende Häuserreihen anlegten. Dadurch gründeten sie Flecken und Dörfer; ihre Garts (feste Schlosser) dien- ten zum Schutze der Besitzungen gegen Feinde und beförderten den Anbau größerer Städte. Die Stadtenamen: Stargard, Belgard, Gar- deleben u. s. w. zeugen dafür. Eben so schreibt man den Wenden die Gründung der Städte: Stettin, Julin (auf der Insel Wollin), Wineta (auf einer Insel der Ostsee), Lebus, Brennabor (Branden- burg), Druso (Elbing) und Gidanik (Danzig) zu. Denn noch weit über die deutschen Gaue nach Osten hinaus lebte der Wendenstamm. Diejenigen kleinen Völkerschaften desselben, welche in Brandenburg den Wohnsitz ausgeschlagen hatten, waren: die Wilzen, in einem Theile der nachherigen Marken; die Rheda- rier mit den Brizanern, in dem Lande der heutigen Priegnitz und der Grafschaft Ruppin; die Heveller und die Stoderaner, im Lande der Havel und Spree; die Ukrer, in der Ukermark; die Luti- zer, in der Lausitz; die Sorben, an der Südseite der Elbe. Jede Völkerschaft bestand für sich allein. Knesen oder Ge- richtsherren regierten und hielten mit den Pans oder Edlen des Volks unter alten Eichbäumen Gericht und Volksversammlungen. Die hergebrachten Gewohnheiten galten als Gesetze. Die Knesen konnten keine neuen Anordnungen machen und keine Verbrechen bestrafen. Das geschah vom ganzen Gau. Bei gemeinsamer Gefahr oder andern wich- tigen Angelegenheiten verbanden sich mehrere Stamme und wählten ein Oberhaupt. Sie nannten es Krole. Dieses hatte kein beson- deres Einkommen; seine eigenen Güter mußten es ernähren. Höch- stens bearbeitete ihm das Volk freiwillig die Aecker. Aber seiner Person wurde hohe Ehrfurcht erwiesen. Selbst die Burg desselben war heilig und jedem Verfolgten eine sichere Freistätte. Entstand ein Krieg, so wurde Niemand gezwungen, dem Krolen zu folgen; aber es strömten doch, von Ruhmsucht angetrkeben, ganze Schaaren muthiger Krieger herbei, ergriffen ihre dicken Keulen, ihre Bogen, langen Pfeile und breiten Streitmesser und fochten mit großer Tapferkeit, hauseten aber mit grenzenloser Wildheit. Wohin sie ka- men, verwandelten sie blühende Fluren in Wüsteneien, Städte und Dörfer in Schutthaufen. Sie verschonten kein menschliches Wesen; Alles wurde ermordet. Im Haufe herrschte der Hausvater ohne Einschränkung, selbst über das Leben der Seinigen. Frau, Kinder, Knechte waren sammt- lich seine Sklaven, mit denen er thun und lassen konnte, was ihm beliebte. Starb der Mann, so mußte die Frau mit ihm sterben. Sie tödtete sich entweder selbst, oder wurde mit ihres Mannes Leichname verbrannt. Neugeborne Kinder, besonders Töchter, setzte man in Wü- sten zmn Verhungern aus, wenn die Eltern glaubten,, sie nicht ernäh- ren zu können. Wurden die Eltern alt und schwach) so brachten ihre Kinder sie um. Und dies hielt man für eine große Wohlthat, so
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