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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 158

1827 - Erlangen : Heyder
158 Jesuiten, verbanden sich mit den Protestanten der übrts gen Staaten des Matthias, bekamen unter Graf Ernst von Mansfeld Hülfe von der Union und wählten end- lich nach Matthias Tod das neue Haupt der Union, Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige. Dagegen fetzte Ferdinand von Steiermark seine Kaiser- wähl zu Frankfurt durch, und verband sich mit seinem Jugendfreunde Maximilian von Baiern, als Haupt der Liga und mit andern deutschen, selbst protestantischen Fürsten. Max griff nun die Böhmen an, und schlug sie am 8. Nov. 1620 vor Prags Thoren, am weißen Berge, in einer kurzen Schlacht entscheidend. König Friedrich entfloh nach Holland. Nun zog Ferdinand in Prag ein, zerriß den Majestätsbrief, führte die Je- suiten zurück, verjagte die protestantischen Prediger, Und ließ nun seine Rache in Hinrichtungen, Landesver- weisungen, Güterconfiscationen u. s. w. furchtbar aus; die Union löste sich auf, Maximilian besetzte dann die Oberpfalz, der Spanier Spinola die Unterpfalz, und Ferdinand gab nun diese Länder des wider Fug und Recht in die Retchsacht erklärten Friedrich seinem Freunde, M«x von Batern, mit der Kurfürstenwürde; die beiden Lausitzen aber dem Kurfürst Johann Georg von Sachsen, für dessen ihm geleistete Hülfe. So wäre der Krieg beendigt gewesen, wenn nicht durch Friedrichs und Böhmens Schicksal eine Menge Fürsten und alle Protestanten waren aufgeschreckt wor- den. Darum glaubte sich auch König Christian Iv. von Dänemark als Kretsoberster von Ntedersachsen der Pro- testanten annehmen zu müssen. Allein kaum hatte er sich im Feld gezeigt, als er sich vom Itgistischen Gene, ral Tilly bei Hannover, und vom kaiserlichen Feldherrn Wallenstein bèi Lutter am Barenberge (1626) so ge- schlagen sah, daß bald der ganze niedersächsische Krets und auch das feste Land von Dänemark in der Kaiser« lichen Hände siel, die Herzoge von Meklenburg (deren Land Wallenftetn erhbelr) gc-ächtet wurden und Christian im Lübecker Frieden 1629 die Sache der Proiestanlen aufgeben mußte. Aber nun trat Ferdinand Ii. siegestrunken und von seinen Jesuiten angnnedcn, mir dem berühmten Ne«

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 160

1827 - Erlangen : Heyder
i6o wurden sie doch unter Tilly, nahe dabei, bei Breiten- feld, am 7. Sept. 1ö31, lokal geschlagen. Dieß änderte mit einem Male der Dinge Lage; denn kein neues Heer war groß genug, den Herrn des deutschen Nordens vom offenen Süden avzuhaltelw Wirklich drang Johann Georg nach Böhmen, Gustav Adolf selbst gegen den Rhein und von da umwendend nach Baiern ein, nachdem ihm Tilly mit Aufopferung seines Le'ens, vom Uebergang über den Lech abzuhal- ten gesucht halte. Seit Breitenfeld hatte Tilly das Glück verlassen, den Sieger in 36 Schlachten der nie ein Weib berührt, nie einen Rausch gehabt hatte! Augsburg, Landshut, München selbst sahen den Schwe- densieger in ihren Mauern, aber überall verfuhr er groß und menschlich. In solcher Gefahr für die eige- nen Erblande, hatte bereits Ferdinand des aufgegebe- nen Wallensteins gedacht, der unterdessen wie ein groß- ßer Fürst im Kleinen auf seinen Gütern gehauset hatte. Aber erst unter schweren Bedingungen verstand sich Wallensiein dazu, ein neues Heer zu werben, und gegen die Schweden anzuführen. Der souveraine Feldherr hatte bald eikl Heer von 50000 Mann, das er das seine nennen konnte. Aber voll Haß gegen Maximilian, brach er nur langsam gegen die Schwe- den in Baiern auf, verschanzte sich dann dem Könige gegenüber, unweit Fürth und Nürnberg und hielt ei- nen Sturm des Gegners glücklich aus. Dann wendete er sich nach Sachsen; Gustav Adolf, vom Kurfürsten beschworen, zog ihm nach, und stellte sich bei Lützen, ohnfern Leipzig, ihm gegenüber. Am 16. Nov. 1632. erfolgte die verhangtiißvolle Schlacht; Pappenheim blieb, Wallenstein wurde gänzlich geschlagen, aber den Schwedensieger hatte bereits ein höherer besiegt. Ent- weder vom Feind, dem er in kühner Hitze zu nahe ge- kommen, oder durch die Kugel eines Begleiters, des Herzogs Franz von Sachsen Lauenburg, getroffen, sank der große und fromme König unweit der Stelle, wo noch heute der graue Schwedenstein stummberedt an den gekrönten Helden inahnt, <Hoch sein Werk ging mit ihm nicht unter. Sein Freund und Canzler Öxenstjerna dirigirte im Kablnet, Bernhard von Sach-

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 162

1827 - Erlangen : Heyder
lcn Kosten die Armeen zu unterhalten, und um beim Frier den desto nachdrücklicher austreten zu können. Zmgan, zen waren fortan di« Schweden und Franzosen glück, licher; hatten fast (1ö40) den Kaiser and den eben versammelten Reichstag in Regensburg aufgehoben; hatten durch den kranken und doch blitzschnellen Torr stenson Olmütz nehmen, Wien selbst bedrohen lassen, worauf dieser abermals bei Brettenfeld (2. Nov. 1642) die Kaiserlichen unter Piccolomini schlug, dann von neuem bis vor Wien streifte und auf einmal wieder an den Ostseeküstcn stand, um Dänemarks Eifersucht auf Schwedens Siege zu bestrafen (1ö43— 44). Endlich mußte auch das schwer gepeinigte Sachsen Waffenstillr stand mit den Schweden machen (>645), nicht min- der Maximilian von Baicrn, 1647, der absr bald ihn brach, und dafür mit seinem Lande Wrangels und Turennes ganzen Zorn zu empfinden hatte. Aber der Krieg sollte da enden, wo er angefangen hatte. Am 25. Jul. 1648 erstürmte Königsmark die Prager Klein- feite, ustd rüstete sich eben zum Angriff auf die Alt, stadt selbst: als endlich das 30 Jahre lang umsonst ersehnte Friedenswort von Wesiphalen her erscholl. Daß es die Millionen Opfer dieses Krieges nicht mehr hören konnten! Nachdem man schon seit 1641 zu Hamburg und seit i64z zu Münster und Osnabrück unterhandelt hatte, kam am 24. Oct. 1648 zu Münster der Friede zwischen Oestreich und Frankreich; zu Osnabrück aber mit Schweden zu Stande. Beide Vertrage bildeten indeß nur Einen, den westphaiifchen Frieden, dem man wohl ansah, ^daß ihn die Kronen, oder Frankreich und Schweden dictirt hatten. Denn außerdem, daß der Augsburger Religionsfriede wiederholt und auf die Reformirten ausgedehnt und allen Protestanten völlige kirchliche und politische Freiheit und Gleichheit zuge? sichert wurde, auch das Normaljahr der Restitutionen 1624 sein sollte, und eine allgemeine Amnestie, jedoch mit Ausnahme Böhmens, festgesetzt wurde; vergrößerte sich Frankreich mit dem Elsaß, Sundgau und Breisach; erhielt Schweden: Vorpommern, nebst der Znsel Rügen und einen Theil von Hinterpommern, Wismar, Bremen

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 177

1827 - Erlangen : Heyder
— 177 / revolution und die bestochenen Garden, Peters Tochter Elisabeth folgte, sondern weil auch der zweite König von Preußen, Friedrich Wilhelm 1., in diesem Jahre starb, und seinem großen Sohn Friedrich Ii. dadurch der Thron zufiel; und besonders endlich, weil Kaiser Karl Vi. ohne männliche Nachkommen starb, und so das habsburgische Haus wie in Spanien 1700, jetzt (1740) in Oestreich in gerader Linie ausstarb. Nun hatte zwar Karl Vi.. durch Spaniens Bei- spiel geschreckt, es sich sein Neapel und Sicilten (für den spanischen Jnfanken Karlos, Sohn der herrsch- süchtigen Königin Elisabekh. bet Gelegenheit des nach Augusts Ii. Tod entstandenen Polnischen Erbfolge- kriegs, 1753— 1738, der Augusts Sohne die Nach- folge in Polen und dem ehemaligen König Stanislaus Lesclnzky Lothringen, dem Herzoge von Lothringen aber Toskana verschaffte) und andere Opfer kosten lassen, um von fast allen europäischen Mächten die Anerken- nung und Gewähr seiner sogenannten pragmatischen Sanction durchzusetzen, welcher Erbfolgeordnung nach seine älteste Tochter, Maria Theresia, in allen feinen Erbstaaten folgen sollte; allein er hatte sich verrechnet, weil mit den Leidenschaften der Menschen kein dauernder Vertrag zu schließen ist. Denn kaum hatte er die Augen geschlossen (20. Oct. 1740), als erstlich König Friedrich Ii. von Preußen, alten An- sprüchen zufolge, 4 schlesische Fürstenthümer begehrte, und der erstaunten Königin Theresia sogleich entriß (erster schlesischer Krieg, 1740— 1742), und zweitens Karl Albrecht von Baiern Verwandschaftsansprüche auf Karls ganze Erbschaft machte; drittens auch Spanien einen »alten aber ungültigen Vertrag gleichen Inhalts hervorkramte; viertens auch der Kurfürst von Sachsen seine Anerkennung jener Sanction über seinen Erb- ansprüchen vergaß; endlich Frankreich ohne rechtlichen Anspruch wenigstens Allen zu ihrem Rechte helfen »vollte. Durch Friedrichs kühnes Beispiel ermuthigt, verbün- deten sich nun diese 5 Mächte, und theilten gleich im Voraus die östreichische Monarchie unter sich. Wirklich kam auch Theresia in die größte Noth; denn schon war ihr ein Thrtl von Oestreich und ganz Böhmen 3t« Aust. J „ 12

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 159

1827 - Erlangen : Heyder
159 stitutionsedket (1629) hervor, demzufolge alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter £2 Erz- bißthümer, 12 Bißthümer und eine Menge andere Stifter, Abteien und Klöster) der geistlichen Hand zu- rückgegebcn, die Reformirten vom Reltgionsfrieden ganz ausgeschlossen, und die protestantischen Untcrthanen katholischer Fürsten zum Katholicismus zurückgebracht werden sollten. Durch dieses harte Editk rief man, und durch die Art, wie man es zu vollziehen anfing, die Protestanten von neuem in die Schranken. Schwer- lich glaubte aber Ferdinand an großen Widerstand; denn er gab nach, daß Wallenstetn, welcher Freund und Feind mit feinem Heere und seinem Uebermuthe gleich sehr zu drücken pflegte, des Heerbefehlö entsetzt, dessen Armee aber zum größten Theil entlassen wurde. — Schien fich's aber wirklich um die Existenz des Pro- testantismus selbst zu handeln, so konnte diesen ein Fürst, dessen Thron selbst auf, und mit demselben be- stand, konnte der junge und kriegserfahrne Gustav Adolph von Schweden ihn nicht fallen lassen. Auch Frankreichs Richelieu hatte ihn zu diesem Kampf ermun- tert und so landete denn Gustav (24. Juni 1630) mit einem kleinen aber versuchten Heere an der Küste Pommerns, setzte Meklenburgs Herzoge wieder ein, zwang Pommerns und Brandenburgs Fürsten zu einer Ver- bindung und trieb an allen Orten die Kaiserlichen vor sich her. Auch der schwankende Johann Georg von Sachsen mußte, von den Schweden und Kaiserlichen gleich nah bedroht, sich endlich für die ersteren ent- scheiden. Jetzt wurde doch der „Schneekönigs dem Hof von Wien bedenklich, denn bis htehcr hatte Ferdi- nand Ii. immer nur gesagt: „Wir haben Halter wieder ein kleines Feindletn bekommen." Zwar kostete Sach- sens unpolitisches Zaudern dem unglücklichen Magde- burg seine Existenz, indem es von Tilly erstürmt (ro. Mat 1631) und wahrscheinlich nur von Pappenhetm angczündet und Mehrere Tage lang unter schrecklichen Martern der protestantischen Einwohner ausgeplündcrt wurde. Aber die Mordbrenner erreichte bald ihr Schick- sal. Denn wen« sie auch Leipzig noch besetzten, so A

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 161

1827 - Erlangen : Heyder
— i Ol — sen-Weimar im Feld. Auch waren aus Gustavs Kriegs» schule noch Männer wie Baner, Wrangel, Horn, Tor- sienson und Königsmark hervorgegangen. Leider fehlte aber doch mit Gustav Adolf die Seele des Ganzen; und besonders wollte der wankelmüthige Kurfürst von Sachsen nicht unter eines Oxensijcrnas Leitung stehn, und trat, als die Schweden die blutige Schlacht bei Nördlingen (7. Sept. 1634) verloren, von Schweden ab, und im Prager Frieden 1ö35 zum Kaiser über. — Schon vorher aber war Wallensietn vom Schauplatz» doch unfreiwillig, abgetreten. Ihm schien es um den Besitz Böhmens oder Mährens zu thun zu sein; um dem Kaiser dieses zu entreißen, dachte er an eine Ver- bindung mit den Schweden. War sie bereits geschlossen oder nicht, gleich viel für Wien; man hatte einmal Verdacht, und da man seiner lebendig schwerlich Hab» Haft werden konnte, ermordeten ihn (25. Febr. '1634) einige seiner Leute. Seine Unschuld oder Schuld bleibt nun wohl unerforscht; gewiß aber war er ein wilder Zog« ltng einer wilden rohen Zeit und ein Mann, für wel- chen in der gewöhnlichen Ordnung der Dinge kein Platz vorhanden war. — Nach der Nördlinger Schlacht schien die Sache des Kaisers die glücklichere zu sein. Allein der staatskluge Richelieu griff egoistisch-hülfretch zu Gunsten der Prote- stanten Deutschlands ein, und erklärte auch an Spa- nien den Krieg. Als aber nun Herzog Bernhard von Weimar mit Breisach den Besitz des Elsaß erkämpft zu haben meinte, starb er eines bedenklich-schnellen Todes, und mit seinem Heere ging auch Breisach und der Elsaß an Frankreich über (1639). Schon zwei Jahre früher war Kaiser Ferdinand H. gestorben. Seine Sonne war blutroth auf - und eben so wieder untergegangen, und doch hatte ihm die heilige Maria, seine Generaliffima. den Sieg noch nicht ganz erkämpft. Kaiser Ferdinand Ui. (1037 — 1ö57) führte den Krieg nur fort, weil er ihn schicklich eben nicht beenden konnte; denn der spanische und Jesutteneinfiuß war bei ihm weit weniger stark. Man sah allmahlig ein, daß keine Neligionspartei die andere ganz würde unter- drücken können, und focht nur fort, um aus fremde 3t« Aust. 11

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 120

1827 - Erlangen : Heyder
120 Neichsgrundgesetz mit der goldenen Bulle, oder Siegel- kapsel, wo und wie und von welchen 7 Reichsfürsten Deutschlands der deutsche König und römische Kaiser gewählt werden sollte. Noch trauriger regierte Wen- zeslaus, sein Sohn, dem man im Pfalzgraf Ruprecht, und nach dessen Tode, in Siegmund von Ungarn, Wenzels Bruder, und in Jobst von Mähren, zu gleicher Zeit zwei Gegenkönige gab, während eben auch drei Päpste auf einmal die Christenheit mit ihren Zänkereien erfüllten. Dem letztgenannten Unheil, und den Klagen über die Verschlimmerung der Kirche überhaupt, sollte nun durch eine allgemeine Kirchenversammlung zu Cost- nitz gesteuert werden, doch der neue Papst wußte alle Verbesserungsverfuche zu umgehen. Dagegen wurde die Lehre des Prager Doctor Huß von Hussinetz und Jakobs von Mies, vom Abendmahl unter beiderlei Gestalt, und gegen den päpstlichen Supremat und die weltlichen Schätze der Geistlichkeit" nicht nur verdammt, sondern auch ihr Urheber, Huß sogar, ob er gleich unter Kaiser Siegmunds Geleite gekommen war, mit feinem Freunde Hieronymus von Prag verbrannt (1415 und 141ö). So starben zwei kühne Männer, die wenigstens noch eine Ueberzeugung hatten, an welche sie ihr Leben setzen konnte«; aber an der Flamme ihrer Scheiterhaufen entzündete sich auch die Fackel des furchtbaren Hussitenkrieges (141y— 1455), indem die vielen Anhänger der neuen, eigentlich durch den berühmten Oxforder Theologen, Johann Wikliff» zuerst gepredigten Lehre, zu den Waffen griffen, das Prager Rathhaus stürmten, 14 Senatoren aus den Fenstern in die aufgerichteten Speere stürzten, Sieg, «rund als König absetzten, und die Güter der Geist- lichen und Landherrn von der Gegenpartei verheerten. Ein Kreuzheer, von Siegmund gegen sie geführt, rich- tete nichts aus. Ihr schwarzes fürchterliches Fußvolk schlug nicht allein alle Feinde in Böhmen, sondern siel von da, als ihrem gelobten Lande, sengend und mor- dend in das benachbarte Schlesien, Daiern, Franken, Meissen (die Länder der Philister, Moabiter, Kananttee U. f. w., wie sie sie nannten) ein, und führte untee seinen Ziskas und Proropen diesen ersten Aeligions-»

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 179

1827 - Erlangen : Heyder
— i 79 — ln die Reihe der ersten europäischen Reiche eingeführt; Freilich durfte er erwarten, daß Theresia ihr schönes, reiches Schlesien nicht so leicht verschmerzen würde, und wirklich gmg die Kaiserin auch damit um, den Verlust sobald als möglich wieder zu ersetzen. Nur wußte man erst Frankreichs sicher sein, und dieses .Reich, wo jetzt eine geborne Fleischertochter, die Mar- kise von Pompadour, König Und Ministerium beherrsch- te, sür Oestreich zu gewinnen, übernahm der große .Staatsmann Kaunitz. Ganz gegen Frankreichs wah- ren Vortheil kam auch wirklich das Bündniß zu Stan- de, während Georg Ii. von England (über einigt Gränzen seiner nordamerikanischen Colonien mit Frank- reich seit 1754 in Streit gerathen) sich wegen seines Kurlandes Hannover an Friedrich anschloß, der ihm auf halbem Wege entgegen kam, weil seine frühere Poli- tik ihm jeden andern mächtigen Freund geraubt hatte, und von Elisabeth von Rußland, der persönlich von ihm beleidigten Fürstin, eher Krieg als Frieden oder gar ein Bündniß zu erwarten.stand. Englands großer Minister Pitt. (Lord Chatham) war überdem der Mei- nung, Amerika müsse in Deutschland erobert werden. Bet so völlig veränderten politischen Verhältnissen, wo jetzt Frankreich, Oestreich, Rußland, zusammen ge- gen Preußen und England standen, und eigentlich zwei ganz verschiedene Ursachen, Schlesien und No-rdamerlka, zwei völlig einander fremde Kriege hätten erzeugen sollen^ mußten freilich beide Kriege scheinbar in einen einzigen verschmelzen, nur daß der jetzt beginnende sieben- jährige oder dritte schlesische Krieg (1756 — 1765) blos in Deutschland, der Kolonialkrieg aber auch in Amerika, in Ostindien, in Afrika, wo Colonien Eng- lands und Frankreichs waren, und endlich auf allen Meeren, wo die feindlichen Flotten sich .begegne- ten, geführt, und damit ein eigentlicher Weltkrieg wurde. — Die Dortheile des Angriffskriegs benutzend, üher- siel Friederich, als er Kundschaft erhielt, daß zwischen Sachsen, Oestreich und Rußland schon eine Theuung seines Reichs beabsichtigt worden, im Aug. 1756 mit 100,000 Mann ohne Kriegserklärung, das kleine «Sache 12*.
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