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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 112

1827 - Erlangen : Heyder
ri ch der Rothbart, Richard Löwen Herz Englands, und Philipp A n g u ft, Frankreichs König neue mäch- tige Züge, ober Friedrich erkrank, und die andern un- einig unter sich, richteten nichts aus. Nur Akkon oder Ptolemais wurde mit Mühe gewonnen und eine Küsten- strecke noch behauptet. Doch noch erstarb die Hoffnung nicht. Ein neuer Haufen zog 1204 vor Constantinop'el, um hier unterwegs einen abgesetzten Kaiser wieder ein- zusetzen; nahm aber, da dieser die versprochenen Be- lohnungen dafür nickt zahlen konnte, lieber selbst von der Hauptstadt und dem Land Besitz, und errichtete ein lateinisches oder fränkisches Kalserthum daselbst, welches aber durch innere Schwäche schon 12ö1 wieder dem alten osirömischen weichen mußte. Dagegen gelang dem großen römischen Kaiser Friedrich Ii., obgleich vom Kirchenbann gedrückt, und von den Christen selbst in Palästina oft verrakhen, durch Vertrag Jerusalem und die andern heiligen Orte zu gewinnen. Ueberhaupt war im ersten Viertel des I3ten Jahrhunders die Lust noch gar nicht erkaltet. Selbst Kinder wollten Kreuzzug spielen, und wie man wohl im Lager vor Ptolemais, kleine Sarazenen und Christenknaben hatte gegen einander kämpfen lassen, so traten auch 1213 unter Einführung von Priestern 30j)00 französische und 20000 deutsche Knaben Kreuzzüge an, kamen aber, zur Strafe ihrer Unbesonnenheit theils um, theils als Sklaven nach Aegypten, Auch die Züge eines Königs Andreas von Ungarn und des Grafen Wilhelm von Holland (1217, 12.19) eroberten nur Damiette in Aegypten, welches Land auch Ludwig der Heilige von Frankreich (noch 1248) angrtff, aber geschlagen und gefangen wurde. Nachdem er sich hier gelöset, blieb er 1270 in einem Zuge gegen Tunis. Endlich fiel auch 12()1 mit Ptolemais der letzte Rest des christli- chen Königreichs in die Hände der Sarazenen zurück. Sv hätten scheinbar diese Ungeheuern Unterneh- mungen weiter nichts erlangt, als daß der Papst noch fort und fort Bischöfe in partibus (infidelium) er- nennen konnte? Sie hatten allerdings ungemeine Fol- gen. Alle süd- und westeuropäischen Völker hatten sich unter einander naher kennen lernen; ihr politischer

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 139

1827 - Erlangen : Heyder
13q drängte Wasser bei Gibraltar den kaminartigen Bergrü- cken der Landenge gesprengt, und das Becken zwischen Europa und Afrika gefüllet habe. — Während dieser Zeit war auf einem kleinern Schau« plah nicht minder Wichtiges geschehen. Dies war in Deutschland durch die Kirchenverbesserung der Fall. In politischer Hinsicht war viel durch des alten Kaiser Friedrichs Sohn, den ritterlichen Kaiser Maximi- Uan I. X.1.4q3 —1519) geschehen, indem ec einen allgemeinen Landfrieden zu Worms, und Mittel zu seiner Ausrechthaltung anordnete. Besonders wurde im Reichskammergericht und Hofrathscollegium für bessere Gerichtspflege, durch ein sogenanntes Reichsregiment für' Verwaltung des Reichs bei seines Oberhauptes vielen Reisen und Zügen, und durch die Eintheilung Deutschlands in 10 Kreise (1512) für die Execution der Reichsacht gegen Landsriedenebrecher gesorgt. In seiner Politik nach Außen war Max verwegen und abenteuerlich, wie auf seinen Gemsenjagden; suchte mehr Hindernisse auf» als daß er sie besiegte, und ver- wickelte sich in so viel Dinge, daß er '"aft keines, am wenigsten aber den Plan, Papst zu werden, durchführen konnte. Doch war zur guten Stunde eingeleitet wor- den, daß seine Kinder von der burgundischen Maria, Philipp und Margaretha, in einer Wechselheirath mit Ferdinands und Jsabellens von Spanien Kindern, Jo- hann und Johanna sich vermählten; wodurch geschah, daß nach mehreren unvorhergesehenen Todesfällen, der Sohn Philipps 1516 alskönig Karl I. auf des dadurch vereinten Spaniens Thron kam, für den nun jenseits' des Oceans eine neue Welt erobert wurde. Bei aller Tätigkeit Maximilians schien cs doch zu der selbst von Fürsten vielgeforderten Verbesserung der Kirche in Haupt und Gliedern nicht kommen zu wollen. Schon schien die Sache ganz beseitigt, als sie, nur auf ganz andere Weise, allmähliz in das Leben trat. Die Buch- druckerkunst hatte den Geistern eine Stimme gegeben und ihr erstes Wort war: Reformation. Zur Vollendung der neuen Peterskirche, des herr- lichsten Gebäudes der neuern Zeit, sollte ein allgemeiner Ablaß die erforderlichen Summen schassen. Die Päpste

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 203

1827 - Erlangen : Heyder
203 Napoleon ging nun nach Wien und schlug am 2. Dec. die unterdeß herbeigekommenen Russen zugleich nur einem östreichischen Heere bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht, die in drr neuern Geschichte vor- kommt. Noch stand der siegreiche Erzherzog Karl mit einem Heere in Italien Massena gegenüber; aber der Kaiser Franz zog einen Waffenstillstand und den Frieden vor, der am 25. Dec. zu Presburg zu Stande kam. Kaiser Alexander I., der seit dem 24. Matz 1801 den Thron feines Vaters Paul bestiegen hatte, nahm keinen Thetl an dem Frieden, in welchem Oestreich: Tirol, Voralberg, Venedig und u. f. w., mehr als 1000 □ Meilen und fast Z Millionen Untertha- nen verlor, und blos Salzburg gewann. Dagegen gab Napoleon feisten Verbündeten, den Kurfürsten von Vaiern und Würtemberg die souverainr, also vom Kaiser und Reiche unabhängige Königswürde und sehr bedeutende Theile des eroberten Landes. Preussen hatte Hannover annehmen müssen, und kam dadurch in Krieg mit England, welches bereits bei Trafalgar am 21. Oct. 1805 die spanisch-französische Flotte fast vernichtet hatte, wobei leider der große Nelson blieb. „Die Boten jener Niederlagen in Deutschland trafen William Pitt, den Stifter der ganzen Coalition auf dem Todtenbette. Arm und verschuldet, und mit ge- brochenem Herzen starb der Mann (23. Jan. 1806), der bis zum letzten Athemzuge die Stütze der Frecheit blieb." Fox, sein Nachfolger, wollte Frieden und erhielt ihn nicht. So war im ersten östreichischen Kriege auch der erste Schritt des großen Planes zu einer Föderativ- Universalmonarchie geschehen, in welcher Napo- leon sein Frankreich zum Centralstaat und sich selbst zum Ober Protektor zu machen gedachte. Schon war der König von Neapel und Sicilien nach Sicilien vertrieben, und das Königreich Neapel an Joseph Bonaparte gegeben. Eugen Beauharnats, Stiefsohn des Kaisers, wurde Vicekönig von Italien; Murat, des Kaisers Schwager, Großherzog von Berg und Kleve; Berthier wurde souverainer Fürst von Neust chatel; Ludwig Bonaparte König von Ho-Uand. Für die

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 48

1827 - Erlangen : Heyder
N — 48 — Ersatz für Sicilien und Sardinien (wenn nicht gar als ein eigenes Reich für Hamilkar und seine Partei?) durchgehen, aber dadurch auch ein neuer Kampfmitrom früher oder später unvermeidlich werden. Und Hamilkar hatte ja seinen Sohn Hannibal dahin mitgenommen, nachdem er vorher den Römern ewigen Haß hatte schwö- ren müssen. Hamilkar und Asdrubal unterwarfen sich wirklich das fumtd)e Spanien bis an den Iberus, den die Römer als Gränze, so wie Saqunt als unverletzlich betrachtet wissen wollten, und gründeten Karthaqena. Auf Asdrubal übernahm nun Hannibal, in dessen Hause der Kampf gegen Rom gleichsam erbliche Politik war, den siegreichen Oberbefehl in Spanien. Rom hatte unlerdeß, nachdem im I. 236 der wäh- rend der Kriege immer offeiie Janustempel seit 437 Jahren zum erstenmal war geschlossen worden, mit sei- ner geivonnenen Seemacht den iuyrischen Seeräuber- siaat qedemüthigt und einen neuen Krieg mit seinen nördlichen Nachbarn den Galliern, Bojern, Jnsubrern rühmlich bestanden, und Colonien, wie Eremona, Pla- centia, rn dem eroberten Lande (Ga 11 ia togata) ge- gründet. Mit Istriens Eroberung (22l) war die Römer- herrschaft im nördlichen Italien vollständig gegründet. Aber jetzt trat auch der 25jährige Hannibal auf, um ihnen alles wieder zu entreißen und die Schmach des ersten panischen Krieges von seinem Volke abzuwaschen; ein juiiger Löwe, vor dessen Stärke Rom bald zittern sollte. Hannibal hatte schon in Spanien mit seinen Afrikanern glücklich gekämpft, hatte gegen den Vertrag mit Rom Sagunt erobert und war über den Ebro (Jberus) ge, a- pen. Rom erklärte also den Karthagern den Krieg, als man Krieg oder Frieden aus der Toga des Cl. Fabius nicht selbst erwählen wollte. Der zweite p u n i s ch e Krieg (213 — 201) versetzte den Kriegsschauplatz nach Italien und Spa- nien zugleich und erst 203 nach Afrika. Diesmal wa- ren die Römer zum Tdeil auf den Veriheldlgungskrjeg verwiesen, und dabei weniger glücklich, als im Angriffs- kriege. Hannibal trat mit einem Heere von 59000 Manu, das er sich herangezogen hatte und sein nen- nen konnte, den Zug über die Pyrenäen nach Gallien

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 156

1827 - Erlangen : Heyder
15(5 Die Türken hatten ihren größten Sultan an Soliman Ii. (1520 — 1566), der Syrien wieder der zwang, das Mamelucken - Reich in Aegypten stürzte, Rhodus den Johannitern abnahm, Belgrad eroberte, bei Mohacz Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen schlug, 1529 Wien belagerte, aber mit 20 Stürmen gegen den tapfer» Niklas von Salm nichts ausrichten konnte. Auch Malta vermochte er nicht der Tapferkeit der seit 1529 von Rhodus dahin versetzten Johanniter oder Malteser zu entreißen, und vor dem ungarischen Si- geth, wo Niklas Graf von Zriny sich heldeumüthig für seinen Kaiser opferte, starb der alte Löwe. Don da an meist schwache Regierungen, aus dem Innern des Serails, Unbandigkeit der stehenden Miliz der Ianit- scharen, Treulosigkeit der Paschas in Asien und Afrika und sichtbarer Verfall des Reichs. Die von 2 Töpfers-' söhnen, Horuck und Hayradin Barbarossa gegründeten Raubstaaken Afrikas, standen in einer Art Dasallen- verhaltniß zu der hoh.en Pforte. — In Asien lebte zum drittenmale in der Weltgeschichte ein großes Per-, serreich wieder auf; denn nachdem das erste durch Ale- xander, das zweite durch Muhamed gesunken war, stiftete Ismael Soft 1501, von Ali, Muhameds Schwiegersohn abstammend, ein neues Perserreich, das unter dem Brudermörder Abbas (i587 —1629) in höchster Blüthe stand, und. Ispahan zur Residenz er- hielt. Fast um dieselbe Zeit, wie das neupersische, wurde auch das Reich des Großmoguls in Indien von Babur, einem Nachkommen Timurs gegründet. Ihm unterlag der Kaiser von Delhi und sein Enkel Akbar eroberte Dekan hinzu. Die Blüthe dieses Reichs fällt aber erst unter Aureng- zeb, oder Allum>ghir 1659 — 1707. — Wahrend dieser Begebenheiten in ferner» Landern, hatte sich die Lage der Dinge im deutschen Da- terlande so sonderbar gestaltet, hatte die wechselsei- tige Unzufriedenheit zwischen Katholiken und Protestan- ten daselbst allmächtig, fo zugenommen, daß nur ein Hunke in den angehäusten Zunder zu fallen brauchte, um einen Ungeheuern Brand zu entzünden. Ferdi- nand I., Kaiser Karls Bruder (1556—64) war zwar

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 163

1827 - Erlangen : Heyder
163 und Verden, nebst der Neichsstandschaft. So wurden nach Verhältnis; auch alle Freunde Schwedens und Frankreichs entschädigt, wurde auch Karl Ludwig, der Sohn des unglücklichen Friedrich V. in der Unter- oder Nhetnpfalz mit einer gten Kurwürde restituirt. Die Oberpfalz behielt Maximilian. Außerdem wurde den deutschen Standen die längst geübte Landeshoheit be- stätigt, und die Unabhängigkeit der Schweiz von Deutschland, der Niederlande von Spanien, allgemein anerkannt. Die Folgen dieses Krieges waren höchst traurig. Zn manchen Ländern war die halbe Bevöl- kerung zu Grunde gegangen, durch Schwert,.Feuer, Seuche, Hunger. Der Wohlstand lag mit tausenden von Städten und Dörfern nieder, und däch mußten, wegen der jetzt gewöhnlicher werdenden stehenden Heere, immer neue Steuern ausgeschrieben werden. Deutsch- land stand nun als Staatenbund da, aber auch dem fremden Einfluß, besonders Frankreichs, offen. Auch der Handel lag darnieder, so daß flch von der einst so blühenden Hanse nur in Bremen, Lübeck und Ham- burg ein schwacher Rest erhielt. Uebrigenö datier sich, wenigstens in Deutschland, vom dreißigjährigen Kriege her der Verfall der ehemals so herrlich blühende« Städte. — Wissenschaften, Künste, gewerbliche Cultur, durch eine Menge neuer Erfindungen unterstützt, zeichnen auch diesen Zeitraum, 1492—1643, aus. Die Mutter der Wissenschaften, die Philosophie, wich immer mehr von ihrer alten scholastisch-aristotelischen Dahn ab. Der Engländer Dako von Verulam (ff 1626) führte sie auf die Erfahrung zurück; Cartesius (ff i65o), Spinoza (ff 1677) gaben ihr eine strengere mathematische Form. Peter Ramus machte sich um die Logik verdient. — Die Philologie beförderten Johann Reuchlin, ff 1522. Erasmus von Rotterdam, ff 1536, Camerarius, Faber, Glassius, Freinsheim, die Buxiorfe unter den Deutschen ; Budäus, Scaltger, Muretus, Henrtcus Stephanus, Casaubonus, unter den Franzosen; Lipsius, Vosstus., Hetnsius, Schreveltus, Meurfius und die Gronovius

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 170

1827 - Erlangen : Heyder
170 Wachsens englische Nationalschuld. Auch eine welthisto- rische Erscheinung! — Auf Wilhelm folgte 1702 seine Schwägerin Anna bis 1713 und dann das noch regie- rende Haus Hannover. Von ihrer schon erwähnten Befreiung aus den Fessel» Spaniens bis auf die Schiffahrtsacte Crom- wells fpiele-n dievereinigtenniederländer durch ihren Handel eine weltgeschichtliche Rolle; denn wenn sich auch im Innern religiöse Streitigkeiten mit den Arminianern erhoben, sich eine mit den Statthaltern unzufriedene Antioranische Partei bildete: so hatte man doch Spaniens und Portugals Handel vernichtet, hatte Handelecompagnien in Oft - und Westindien angelegt, eine Menge neuer Colonien, so auch am Vorgebirge der guten Hoffnung (1653) gegründet, und wußte durch treffliche Seehelden wie Tromp, Ruyter, sie mit den Waffen zu behaupten. Allein die glückliche Eifersucht Englands, die vielen Kriege mit Frank« reich und die Verbindung mit England unter Einem Regenten, brachte allmahlig die Republik von ihrer Höhe sehr herab. Deutschland hatte Mühe sich von den Wun- den dr6 30jährigen Krieges zu erholen, und schien, ohnehin ein unförmlicher Staatskörper, von mehr alsi 300 reichs - unmittelbaren Gliedern, sich nur höchst schwerfällig bewegen zu können, wo nicht endlich gar in Formen zu erstarren, von denen der edle Geist des Volkes fast gänzlich eingeschnürt wurde. Auch trug es. zur schnellen Thätigkeit eben gar nicht bei, daß der Reichstag feit iöö5 permanent zu Regensburg wurde. Besonders zur Selbstvertheidigung gegen Frankreich wurde das deutsche Reich immer ungeschickter. Auch sah es 1683 noch einmal die Türken vor Wiens Mauern. Auf Ferdinand Iii. (t 1657) folgte fein zweiter Sohn Leopold 1. (l()58 — 1705) der viel zu friedlich seinem ländersüchtigen Nachbar Ludwig Xiv. gegenüber stand. Doch war cs ein Glück für Oester- reich in seinen Kämpfen mit den Türken, daß endlich das unruhige Ungarn (wie früher Böhmen) ein Habs- hurgrscheü Erdreich wurde, und daß mr.tr'or^n d:e Türken nicht allein Wien vecr.)e!^'g-n konn.e, .(Dank

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 171

1827 - Erlangen : Heyder
171 dem großen Rüdiger von Stahremberg!) sondern anch die Türken bey Salankemen und Zenlha so entschei- dend schlagen konnte, daß im Earlowitzer Frieden lögt) Siebenbürgen und Slavonten dauernd erworben wurden. Von Wichtigkeit aber für Deutschland war es gewiß, daß, wenn auch das Reich im Ganzen schwerfällig war, doch einzelne deutsche Staaten, auch ausser Oestreich, zu bedeutendem Ansehen gelang- ten , z. B. Brandenburg, unter seinem Kurfürsten Friedrich Wilhelm dem Großen, der auch das Herzog- thumpreußen besaß,und dessen Nachfolger Friedrich Iii. sich selbst zu Königsberg die Königskrone aufsetzte; Sachsen, dessen innere Kultur durch August I., des großen Moriz Bruder, den sächsischen Iustintan, zuge- nommen hatte, und das sich in dem zojährigen Kriege bedeutend vergrößerte, auch ziemlich schnell von seinen Leiden erholte; so daß Kurfürst Friedrich August I., oder der Starke sich, freilich mit großen Aufopferun- gen, besonders des Protestantismus, die polnische Wahl- krone zu erwerben wußte; Hannover, welches zur yten Kurwürde, und 1714 sogar in seinem Fürsten, Georg Ludwig, auf Großbritanniens Thron emporstieg. Nicht minder bedeutend stand das Haus Wittelsbach in Deutschland da; indem es 2 Kurlander, Batern und die Pfalz, besaß, und in Karl X. Gustav, Pfalzgraf von Zweibrücken, schon 1654 den Schweden einen König gegeben hatte; nachdem Gustav Adolfs Tochter, Chri- stina, ihrer Eitelkeit auch noch die Krone zum Opfer gebracht hatte. Solche Veränderungen und Machtver- größerungen der deutschen Fürsten mußten freilich dem kaiserlichen Ober«Ansehen manchen Abbruch thun; doey hoffte auch Leopold selbst sich eben durch eine Erbschaft zu verstärken, die seinem Hause hätte das Primat von ganz Europa geben müssen. In S p a n i e n lag nämlich der Kinder - und Tha- lenlose Karl Ii. in den letzten Zügen, und ganz Europa war gespannt, für welches der vielen verwandten Für- stenhäuser sich sein Testament entscheiden würde. Zwar sprach ein früheres Testament und Erbrecht für den Sohn des zu Brüssel glänzend als Statthalter der spa« titschen Niederlande residir«enden Kurfürst Maximilian

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 121

1827 - Erlangen : Heyder
121 krteg mit einer Wuth und Begeisterung, die nur solchen Kriegen eigen zu sein pflegt. Erst als sie unter sich in Parteien zerfielen, die gemäßigter« oder Caltxtiner vom neuen Concilium zu Basel 1433 gewonnen wur- den, darüber die sirengern mit ihnen selbst Krieg be« gannen, wurde ihre Kraft gebrochen. Uebrigens brach- te auch das Baseler Concil keine Reformation zu Stande, sondern führte nur den Grundsatz durch, daß ein allge- meines Concilium über dem Papste stehe, und ihn richten könne. Albrechts von Oestretch kurze (.1457 — 39), und Friedrichs Iv. lange (1440— 1493) Regie- rung sind weniger wichtig als das, was während der- selben in andern Reichen geschah. Was hieher aus der Geschichte einzelner Staaten gehören dürste, mag folgendes sein. In Frankreich herrschten die Capetinger feit Q87 bis 1328. Wah- rend man im Innern die Macht der Große» brach, und den Bürgerstand begünstigte: veranlaßten die Kö- nige Englands, als französische Vasallen, manche Kriege, die aber dann erst recht heftig wurden, als auf Philipp den Schönen (der aus Habsucht den rei- chen Tempelherrnorden blutig vernichtete, 1312, zuerst den dritten Stand zum Reichstag rief, und den Päp- sten ihren Sitz in Frankreich anwies) und seine 5 Söhne ein neues aber verwandtes Königshaus Va- lois mit Philipp^V/ folgte. Denn auch Eduard Iii. von England, als Enkel Philipps, machte Ansprüche auf den Thron, nahm 1347, Calais weg, siegte durch ~..... " - (1547) «mvmivj jvyuiitl yi|uuycu. wwvy uiiyiuuiiuju lvar Jo- hanns Enkel, König Karl Vi. (1380 — 1422), der durch eine Maskerade, wo er in Brand gerieth, wahn- sinnig wurde, und damit blutigen Zwist über die Rer gemscbaft zwischen den großen Reichsvasallen den Herzo- gen von Burgund und Orleans veranlaßt?. Wahrend er selbst mit den (angeblich für ihn erfundenen) Spiel- karten sich unterhielt, wüthete der Mord an seinem Hofe, und der Feind aus England in dem Lande. Heinrich V. gewann die Schlacht bei ^incourt (1415), und setzte in Paris fein Söhnchen (Heinrich Vi.) auf neuen

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 179

1827 - Erlangen : Heyder
— i 79 — ln die Reihe der ersten europäischen Reiche eingeführt; Freilich durfte er erwarten, daß Theresia ihr schönes, reiches Schlesien nicht so leicht verschmerzen würde, und wirklich gmg die Kaiserin auch damit um, den Verlust sobald als möglich wieder zu ersetzen. Nur wußte man erst Frankreichs sicher sein, und dieses .Reich, wo jetzt eine geborne Fleischertochter, die Mar- kise von Pompadour, König Und Ministerium beherrsch- te, sür Oestreich zu gewinnen, übernahm der große .Staatsmann Kaunitz. Ganz gegen Frankreichs wah- ren Vortheil kam auch wirklich das Bündniß zu Stan- de, während Georg Ii. von England (über einigt Gränzen seiner nordamerikanischen Colonien mit Frank- reich seit 1754 in Streit gerathen) sich wegen seines Kurlandes Hannover an Friedrich anschloß, der ihm auf halbem Wege entgegen kam, weil seine frühere Poli- tik ihm jeden andern mächtigen Freund geraubt hatte, und von Elisabeth von Rußland, der persönlich von ihm beleidigten Fürstin, eher Krieg als Frieden oder gar ein Bündniß zu erwarten.stand. Englands großer Minister Pitt. (Lord Chatham) war überdem der Mei- nung, Amerika müsse in Deutschland erobert werden. Bet so völlig veränderten politischen Verhältnissen, wo jetzt Frankreich, Oestreich, Rußland, zusammen ge- gen Preußen und England standen, und eigentlich zwei ganz verschiedene Ursachen, Schlesien und No-rdamerlka, zwei völlig einander fremde Kriege hätten erzeugen sollen^ mußten freilich beide Kriege scheinbar in einen einzigen verschmelzen, nur daß der jetzt beginnende sieben- jährige oder dritte schlesische Krieg (1756 — 1765) blos in Deutschland, der Kolonialkrieg aber auch in Amerika, in Ostindien, in Afrika, wo Colonien Eng- lands und Frankreichs waren, und endlich auf allen Meeren, wo die feindlichen Flotten sich .begegne- ten, geführt, und damit ein eigentlicher Weltkrieg wurde. — Die Dortheile des Angriffskriegs benutzend, üher- siel Friederich, als er Kundschaft erhielt, daß zwischen Sachsen, Oestreich und Rußland schon eine Theuung seines Reichs beabsichtigt worden, im Aug. 1756 mit 100,000 Mann ohne Kriegserklärung, das kleine «Sache 12*.
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