Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 25

1880 - Dresden : Salomon
uebersi ch t. öildnngszeit- räume. Gruppe. Formation. Leitende Schichten. Leitende Fojilien. Vorkommen. Leinerknngen. I. Primär oder paläopoisch u. apoifch, um- faßt die äl- testen Ablage- rungszeit- räume. i.grauwacken- gruppe. a) Cambrische. Thonschiefer mit Einlagerungen v. Qnarz-, Kiesel- u. Alaunschiefer, von Sand- und Kalkstein. Meeres - Organis- men, aber selten und nur undeut- lich. Cambrian Monn- tains in England. Erzgebirge zwi- schen Oederan u. Schneeberg. In England wurde zuerst die Selb- ständigkeit dieser ältesten Sedimen- tärsormation er- kannt. b) Silurische, sonst lieber- gangsforma- tion genannt. Thonschiefer und Kalkstein. Meeres - Organis- men, wie Möllns- ken, Radiaren, Zoophyten. England, Sudeten, Voigtland, Thü- ringer Wald und östl. Harz. Silurisch stammt von dem König- reich der Silu- rier im westlichen England. c) Devonische, sonst Ueber- gangssorma- tion genannt. Thonschiefer und Kalkstein mit Ein- lagernngen von Kieselschiefer. Neste von Meeres- Organismen, der älteste Saurier Telerpton. Rheingebiet, Fich- telgebirge, Nord- Westrand des Erz- gebirges, Harz, Sudeten. Devonisch kommt von Devon, einer Grafschaft i.eng- land. 2. Kohlen- gruppe. a) Kohlenkalk- stein- oder Kulmform a- tion genannt. Kalkstein, Schiefer- thon, Thonfchie- fer, Kieselschiefer u. Sandstein. Meeresconchylien und Meeresfische. England «.Irland, Hainichen in Sachsen, Magde- bürg, Westpha- len. In England hat man auch dafür die Namen Berg- kalk und metall- führender Kalk- stein.

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 169

1827 - Erlangen : Heyder
Allein es bildete sich auch gleichzeitig eine Opposition gegen den König, deren Kraft erst Karl I. 1625 — 1649 empfinden sollte. Karl wollte sich ohne das Parlament und dessen Geldverwilligungen helfen, zer- fiel aber endlich so mit seinem Volke, daß es zu einem bürgerlichen Kriege kam, wo die Partei des Adels, der Bischöfe und Katholiken von der Armee des Par- laments und Volks unter Faixfax und Cromwell bei Marstonmoor und Naseby geschlagen 1644, 1645, der König aber gefangen genommen, und endlich am 30. Jan. 1649, in London htngerichtet wurde. Cromwell, früher in Cambridge ein lüderltcher Student, war als Parla» mentsmitglied die Seele dieser Revolution gewesen, und brachte es durch List, Tapferkeit, Verstellungskunst und Hülfe seiner siegreichen Armeen endlich dahin, daß er als Protector der neuen Republik England an- erkannt wurde. Die Krone schlug er weislich aus; er hätte sie vielleicht nur wenig Tage tragen dürfen! Trotz seiner blutigen Usurpation hob er England be- sonders durch die Unterdrückung des Niederländischen Handels (Navigationsacte 1652, die er auch im Kriege durchsetzte), und durch weise Gesetze, für das wahre Wohl der Republik. Nur gegen seine Gewissensbisse konnte er keine Acte geben! Sein Sohn Richard dankte 1659 nach einem halben Jahre ab. Dann rief ein neues royalisttsches Parlament den nach Frankreich geflüchteten Sohn Karls, Karl Ii. (1660—1685) zu- rück. Aber fein Mistrauen, seine Schwache und Will- führ paßte nicht auf einen Zeitraum voll Anarchie, und diente nur dazu, daß sich die Engländer ihre poli- tische und religiöse Freiheit, durch öffentliche Urkunden z. B. t>le Habeas-Corpus Acte 1679 sicherten, und daß sich eine Hof - (oder Tory) und eine Volkspartei (Whigs) bildete. Ihm folgte sein katholischgewvrdener Bruder Jacob I!., gegen den aber endlich die Whigs seinen Schwiegersohn, Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der Niederlande und Gemal der Maria mit einem Heere zu Hülfe riesen. Jacob entfloh nach Frankreich. Unter Wilhelm, der nun herrschte, ent- stand die Londner Bank 1688; aber auch die jetzt auf fast loco Millionen Pfund Sterling (zu 6 Thlr.)ange-

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 193

1827 - Erlangen : Heyder
193 Frankreich seufzte lange noch unter Entkräftung und Last der Schulden, die Ludwigs Xiv. Verschwen- dungen und Kriege ihm zugezogen hatten. Ludwig- Zjähriger Urenkel, Ludwig Xv. (1715—1774) veran- laßt? erst noch die Regentschaft des Herzogs Philipp von Orleans, eines von dem Scheusal Dubois verführ- ten schändlichen Wollüstlings, der in feinem Palats- royal bei seinen Adamsfesten sich unter's Vieh ernie- drigte. Ludwig selbst vermahlte sich zwar mit der Tochter des Exkönigs von Polen, Stanislaus Lescinsky, jedoch es drängte auch eine Maitreffe (die Mailly und ihre 3 Schwestern, die Chateauroux, die Pompadour, die du Parry) die andere. Auch seine Minister, bis auf Fleury (1726 — 43), schienen recht dazu geschaffen, das Unglück der Nation immer größer zu machen» während die Theilnahme am polnischen und östreichi- schen Erbfolgekrteg und am siebenjährigen mit dem unglücklichen Seekriege die Schuldenlast ins Ungeheure trieben. Doch wurde 1764 unter Choiseul der Jesuiten« Orden vertrieben und den Genuesen Korsika abgekauft, wo der muthige Paoli der Verfechter der Freiheit war, und ein westphälischer Edelmann, Neuhof, als König Theodor eine zeitlanq regiert hatte. Eben da- mals gaben Männer, wie Montesquieu, wie Voltaire und Rousseau, der beredteste aller Sophisten, der sogar von Volkssouverainetät sprach, Männer wie Diderot, d'alembert und die Encyklopädisten einen so litera- risch- als politisch - revolutionairen Ton an, wirkten so tief auf den Geist des durch Hofdespotismus ge- drückten Volkes; daß dieser Umstand, daß aber auch die auf 4h00 Millionen Franken angewachsene Schul- denlast und die Verarmung des Hofes, daß die wtll- kührliche Behandlung der Parlamente, die schreckliche geheime Police; und die 1ettre8 de cachet, die den Unschuldigsten ohne Verhör und Gericht der vollge- stopften Pastille oder gar einer Oubliette zuführen konn- ten, daß die schreienden Vorrechte der obern Stände endlich dem Volke die Augen öffnen mußten. Daß aber gerade unter dem edlen und selbst am verdorben« sten Hofe so reinen Ludwig Xvi. (1774 — 1793) der Sturm ausbrechen, daß er die Sünden der Vater 3te Aust. 13

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 199

1827 - Erlangen : Heyder
199 In Deutschland waren zwei französische Heere unter Iourdan und Moreau vorgedrungen, aber letzterer mußte bei München umwenden und seinen berühmten Rückzug antreten, als ersterer vom tapfern Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder, bei Neumarkt, Teining und Amberg geschlagen wurde. Doch ging Moreau bald wieder vor; aber Oestreich, durch Bonapartes Vordringen von Italien aus bewogen, schloß zu Leoben am 13. April 17y7 die Präliminarien eines Friedens, der am 17. Qct. zu Campo Formio zu Stande kam. Es verzichtete aus Belgien und Mailand, und in geheimen Artikeln auf das linke Rheinuser, erkannte die aus Mailand gebildete cisalpinische Republik an und erhielt dafür den größten Theil der damit poli, tisch - untergehenden Republik Venedig. Mit dem deutschen Reiche wurde zu Rastadt über den Frieden unterhandelt; allein der Congreß, auf dem Frankreich die Sprache des empörendsten Uebermuthes führte, löste sich mit der Ermordung der französischen Ge- sandten (28. April 17yy) und einem neuen allgemei- nen Kriege auf. — c. . . Denn auch die Art^ wie Nom in eine Republik verwandelt (1798) und der 81jährige Pius nach Frankreich als Gefangener gebracht wurde (wo er 1799 starb) , wie die Schweiz von französischen Hee- ren revolutionirt wurde, und die Unternehmungen der Franzosen in Aegypten, konnten einen Frieden schwer- lich von langer Dauer sein lassen. Unter dem Vorwand einer Landung in England, lief Bonaparte am 22. Mai 17y8 mit einer Armee auf einer Flotte von Tou- lon aus, nahm Malta und landete in Aegypten. Wahrscheinlich sollte die Einnahme und Colonisatton dieses Landes Ersatz für die an Engfand verlornen Colonie«, aber auch die Möglichkeit bereiten, über Sy- rien und Persien des ostindisch-englische Kaufmanns, reich zu vernichten. Zwar wurde die französische Flotte unter Brueyes von der englischey unter Nelson bei Abukir (1. — 3. Aug.) vernichtet ^Brueyes flog auf dem l'orient von 120 Kanonen in die Luft), allein Bona- parte hatte unterdeß Alexandria und Kairo genommen, und dre Mamelucken und ihre Beis, die Herren des

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 197

1827 - Erlangen : Heyder
— 1q7 — sich gerissen, und die unglückliche Königin Maria An- toinette, Tochter Maria Theresias, auch aufs Schaffst geschleppt hatten: ergriff man auch ungeheure Maas- regeln, den äußern Feinden zu begegnen. Dag Volk wurde in Masse aufgeboten, ganz Frankreich in ein großes Heereslager verwandelt, und 13 Heere auf ein- mal wurden den Feinden entgegengestellt, die mit fana- tischem Muthe und ihrer Ueberzahl die größten Feld- herrnkünste vereitelten. Um alles Heilige zu vernichten, wurde im Nov. 17q3 sogar die christliche Religion abge- schafft, und ein Tempel der Vernunft errichtet, die Gottheit und Unsterblichkeit geläugnet, und erst am 7. Mai 1794 wurde durch Convenksdecret das höchste Wesen wieder eingesetzt! Um der Finanznoth abzuhel-A fen, war Papiergeld geschaffen worden, Assignaten oder Anweisungen auf den Erlös aus den zu verkau- fenden Nationalgüter; da man jene aber in unvernünf- tiger Menge fabcicirte, verlor endlich ihr Werth so, daß z. B. ein paar Stiefeln gegen 20000 Franken solches Gelds zu stehen kamen. Allein ein Glück für Frankreich war es, daß dieses Schreckenssystem endlich sich selbst vernichten» daß die Revolution, wie Saturn, ihre eigenen Kinder fressen mußte. Der scheußliche Bürger Egalite (Herzog von Orleans) war bereits geopfert, und als Robespierre, der Tausende schon hin- geschlachtet hatte, sich auch an seinen nächsten Blut, collegen vergreifen wollte, wurde er und sein Anhang (28. Zul. 1704) von diesen verhaftet, und der Guil- lotine übergeben. Doch gabs noch manche blutige Stürme, ehe man die Iacobiner und Anarchisten ganz bezwingen konnte. Eine neue Constitution (23. Ock. 1705) erschien, der zufolge 5 Directoren mit einem Rathe der Alten und der 500, an der Spitze der Ge- schäfte stehen sollten. /, Unterdeß war der Krieg lebhaft und meist siegreich für Frankreich fortgesetzt worden; eö war ein Krieg nicht blos gegen die Völker, sondern auch gegen die Verfassungen, die, wo dir Franzosen Meister eines ganzen Landes wurden, nach ihrem Schnitt in Re- publiken sich verwandelten; sc mit dem eben eroberten Holland, aus welchem eine batavische Republik gewor-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 203

1827 - Erlangen : Heyder
203 Napoleon ging nun nach Wien und schlug am 2. Dec. die unterdeß herbeigekommenen Russen zugleich nur einem östreichischen Heere bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht, die in drr neuern Geschichte vor- kommt. Noch stand der siegreiche Erzherzog Karl mit einem Heere in Italien Massena gegenüber; aber der Kaiser Franz zog einen Waffenstillstand und den Frieden vor, der am 25. Dec. zu Presburg zu Stande kam. Kaiser Alexander I., der seit dem 24. Matz 1801 den Thron feines Vaters Paul bestiegen hatte, nahm keinen Thetl an dem Frieden, in welchem Oestreich: Tirol, Voralberg, Venedig und u. f. w., mehr als 1000 □ Meilen und fast Z Millionen Untertha- nen verlor, und blos Salzburg gewann. Dagegen gab Napoleon feisten Verbündeten, den Kurfürsten von Vaiern und Würtemberg die souverainr, also vom Kaiser und Reiche unabhängige Königswürde und sehr bedeutende Theile des eroberten Landes. Preussen hatte Hannover annehmen müssen, und kam dadurch in Krieg mit England, welches bereits bei Trafalgar am 21. Oct. 1805 die spanisch-französische Flotte fast vernichtet hatte, wobei leider der große Nelson blieb. „Die Boten jener Niederlagen in Deutschland trafen William Pitt, den Stifter der ganzen Coalition auf dem Todtenbette. Arm und verschuldet, und mit ge- brochenem Herzen starb der Mann (23. Jan. 1806), der bis zum letzten Athemzuge die Stütze der Frecheit blieb." Fox, sein Nachfolger, wollte Frieden und erhielt ihn nicht. So war im ersten östreichischen Kriege auch der erste Schritt des großen Planes zu einer Föderativ- Universalmonarchie geschehen, in welcher Napo- leon sein Frankreich zum Centralstaat und sich selbst zum Ober Protektor zu machen gedachte. Schon war der König von Neapel und Sicilien nach Sicilien vertrieben, und das Königreich Neapel an Joseph Bonaparte gegeben. Eugen Beauharnats, Stiefsohn des Kaisers, wurde Vicekönig von Italien; Murat, des Kaisers Schwager, Großherzog von Berg und Kleve; Berthier wurde souverainer Fürst von Neust chatel; Ludwig Bonaparte König von Ho-Uand. Für die

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 206

1827 - Erlangen : Heyder
206 nur die Sache bei ihm in Betracht gekommen sei, und ihm als Kaiser obgelegen habe, nicht blos Frankreich zu regieren, sondern die Welt zu unterjochen^— um einen allgemeinen Frieden unter seiner Palme (wäre es auch ein Grabesfrtede geworden!) zu erzwingen. (Aeußerte er doch selbst: „er regiere mit eiserner Hand, doch einen Handschuh drüber!^) Welche Maste von moralischer Verschlechterung durch die Contrebandiers, durch sein furchtbares Spioneriesystem in die Welt ge- führt würde, wie drückend seine Conscription und über« Haupt sein eiserner Wille auf Europa laste, konnte nach solchen Maximen freilich nicht in die Waagschaale der Betrachtung kommen. Doch hatte sein ganzes System einen Niß, so lange die Pyrenaiscke Halbinsel nicht ihm ganz gehörte. Spa- niens Karl Iv. bei dem sich Manuel Godoy durch Schönheit und Gesang, zum Verwandten des Königs, zum allmächtigen Minister und Herzog von Alcu- dia (auch Friedensfürsten) emporgeschwungen hatte, mußte endlich in eine Theilung Portugals, dessen Regent Karls Schwiegersohn war, willigen (Oct- 1607) und eine französische Armee unter Iunot nach Portu- gal rücken lasten, die eben in Lissabon einzog (30. Nov.) als sich der Regent mit dem ganzen Hofe auf englischen Schiffen nach Brasilien eingeschifft hatte. „Die Dynastie Braganza har aufgehört zu regieren!^ donnerte dem Flüchtigen nach. — Aber die Reihe traf nun den unglücklichen Karl Iv. selbst. Ern furcht- bares Gewebe von Treulosigkeit und Hinterlist hetzte sofort den Sohn des Königs oder Prinzen von Asturien Ferdinand Vii., gegen den Vater auf, und Napolieon .sprach endlich als Schiedsrichter zu Bayonne (10. Mai 1608): daß Vater und Sohn dem Throne ent- sagen, und in Frankreich schöne Schlösser mit einem (.Madengehalt beziehen sollen. So waren die Bou» chons bis auf Sicilten herabgebracht, und Ferdinand bekam Zeit, der gebenedeiten Jungfrau ein reiches Kleid zu sticken. Auch wünschte er von.napoleon adop- iirt zu werden. -Joseph Bonaparte vertauschle sofort Spanien mit Neapel, welches letztere Murat bekam, während dessen Großherzogthum Berg dem Sohne des

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 151

1827 - Erlangen : Heyder
151 schon früh der Glaube eingeprägt worden, daß Ketzer und Rebell dasselbe sei, und daß es seine Fürsten« «nd Christenpflicht erheische, nur Einen Glauben und Einen Willen in allen seinen Staaten zu dulden und wieder herzustellen. Darum waren die Stände (Cortes) Spa- niens längst zum Schweigen gebracht; und den Nie- derländern sollten eben nebst ihrem neuen Glauben auch die alten urkundlichen Rechte und Freiheiten der Pro- vinzen genommen werden. Als er aber zur Unter- drückung der religiösen und politischen Freiheit der Niederländer seinen Alba nach Brüssel sendete, und dieser die Häupter des Landes, einen Egmont, Hovrne und 18000 Menschen in 6 Jahren auf das Schaffst schickte (von 1566 an); als neue Steuern, neue Bi- schöfe, sogar die Inquisition dem Lande aufgedrungen werden sollten: beruhete die Hoffnung der Niederländer nur auf einigen Schiffen, auf ihrem großen Anführer Wilhelm von Oranien, und auf Englands Hülfe, die aber nur spärlich und eigennützig von Elisabeth geleistet wurde. Endlich schlossen erst fünf batavische (östliche), und 6 belgische (westliche) Provinzen, die letzten aber meist katholisch, zu Gent eine Pacifikation zur Ver- treibung der Spanier. Allein da sich die Belgier bald wieder mit Spanien versöhnten, so vereinigten sich die nordöstlichen oder batavischen Provinzen zu Utrecht 157y unter sich, und am 26. Juli 1581 erklärten die Staaten von Holland, Zeeland, Utrecht, Friesland, Brabant, Gelder«, Flandern, Oberyssel, Mecheln und Zütphen unter dem geächteten Wilhelm von Oranien dem Schweigenden sich unabhängig von Spanien. Zwar siel Wilhelm durch einen Meuchelmörder, aber sein Sohn Moriz trat an feine Stelle. Gegen England und die Niederlande rüstete nun Philipp seine große unüberwindliche Flotte, die aber durch Stürme und Englands kräftigen Widerstand fast ganz zertrümmert wurde (1588). Zwar dauerte der Krieg von spanischer Seite, doch nutzlos fort; und selbst aus Philipps Vor- theilen, indem thm nämlich die Eroberung des König- reichs Portugal. 1531 gelungen war, zogen die Hol, länder Vorthetl. Denn nun nahmen sie mit ihrer durch die Noth erst entstandenen See-Knegtzmacht, d»n Spa-

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 170

1827 - Erlangen : Heyder
170 Wachsens englische Nationalschuld. Auch eine welthisto- rische Erscheinung! — Auf Wilhelm folgte 1702 seine Schwägerin Anna bis 1713 und dann das noch regie- rende Haus Hannover. Von ihrer schon erwähnten Befreiung aus den Fessel» Spaniens bis auf die Schiffahrtsacte Crom- wells fpiele-n dievereinigtenniederländer durch ihren Handel eine weltgeschichtliche Rolle; denn wenn sich auch im Innern religiöse Streitigkeiten mit den Arminianern erhoben, sich eine mit den Statthaltern unzufriedene Antioranische Partei bildete: so hatte man doch Spaniens und Portugals Handel vernichtet, hatte Handelecompagnien in Oft - und Westindien angelegt, eine Menge neuer Colonien, so auch am Vorgebirge der guten Hoffnung (1653) gegründet, und wußte durch treffliche Seehelden wie Tromp, Ruyter, sie mit den Waffen zu behaupten. Allein die glückliche Eifersucht Englands, die vielen Kriege mit Frank« reich und die Verbindung mit England unter Einem Regenten, brachte allmahlig die Republik von ihrer Höhe sehr herab. Deutschland hatte Mühe sich von den Wun- den dr6 30jährigen Krieges zu erholen, und schien, ohnehin ein unförmlicher Staatskörper, von mehr alsi 300 reichs - unmittelbaren Gliedern, sich nur höchst schwerfällig bewegen zu können, wo nicht endlich gar in Formen zu erstarren, von denen der edle Geist des Volkes fast gänzlich eingeschnürt wurde. Auch trug es. zur schnellen Thätigkeit eben gar nicht bei, daß der Reichstag feit iöö5 permanent zu Regensburg wurde. Besonders zur Selbstvertheidigung gegen Frankreich wurde das deutsche Reich immer ungeschickter. Auch sah es 1683 noch einmal die Türken vor Wiens Mauern. Auf Ferdinand Iii. (t 1657) folgte fein zweiter Sohn Leopold 1. (l()58 — 1705) der viel zu friedlich seinem ländersüchtigen Nachbar Ludwig Xiv. gegenüber stand. Doch war cs ein Glück für Oester- reich in seinen Kämpfen mit den Türken, daß endlich das unruhige Ungarn (wie früher Böhmen) ein Habs- hurgrscheü Erdreich wurde, und daß mr.tr'or^n d:e Türken nicht allein Wien vecr.)e!^'g-n konn.e, .(Dank
   bis 10 von 34 weiter»  »»
34 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 34 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 2
3 0
4 0
5 1
6 3
7 0
8 1
9 0
10 11
11 0
12 5
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 2
19 1
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 1
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 11
32 0
33 0
34 17
35 4
36 2
37 10
38 0
39 1
40 0
41 3
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 1
8 7
9 3
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 9
16 2
17 17
18 2
19 2
20 8
21 1
22 0
23 1
24 0
25 1
26 1
27 3
28 1
29 5
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 2
38 1
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 2
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 1
57 1
58 0
59 1
60 0
61 0
62 1
63 1
64 5
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 5
72 0
73 0
74 17
75 2
76 1
77 3
78 0
79 0
80 1
81 0
82 2
83 0
84 0
85 4
86 1
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 8
93 0
94 1
95 0
96 9
97 2
98 13
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 4
2 14
3 24
4 16
5 7
6 15
7 6
8 10
9 76
10 10
11 1
12 30
13 5
14 2
15 5
16 19
17 23
18 66
19 21
20 3
21 34
22 3
23 2
24 63
25 17
26 74
27 13
28 6
29 31
30 57
31 16
32 7
33 221
34 35
35 10
36 2
37 4
38 3
39 80
40 52
41 2
42 13
43 27
44 40
45 7
46 29
47 26
48 13
49 59
50 64
51 31
52 9
53 2
54 7
55 186
56 1
57 19
58 44
59 233
60 6
61 40
62 14
63 12
64 37
65 158
66 3
67 6
68 3
69 1
70 2
71 20
72 25
73 17
74 51
75 35
76 5
77 12
78 1
79 15
80 22
81 198
82 45
83 30
84 5
85 11
86 0
87 10
88 26
89 15
90 1
91 31
92 18
93 3
94 41
95 33
96 9
97 89
98 22
99 13
100 142
101 0
102 44
103 34
104 7
105 1
106 23
107 20
108 6
109 22
110 48
111 22
112 23
113 4
114 23
115 5
116 28
117 0
118 4
119 17
120 7
121 82
122 6
123 21
124 35
125 15
126 17
127 46
128 4
129 7
130 14
131 83
132 7
133 10
134 4
135 2
136 100
137 3
138 3
139 2
140 54
141 2
142 18
143 71
144 10
145 16
146 9
147 32
148 9
149 0
150 35
151 27
152 40
153 0
154 18
155 55
156 73
157 42
158 9
159 11
160 5
161 120
162 12
163 9
164 51
165 29
166 52
167 5
168 9
169 29
170 41
171 15
172 44
173 97
174 5
175 205
176 16
177 168
178 7
179 58
180 54
181 9
182 77
183 135
184 18
185 10
186 11
187 12
188 7
189 10
190 1
191 28
192 16
193 19
194 18
195 6
196 86
197 16
198 50
199 83