Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 97

1827 - Erlangen : Heyder
Westgothen, Longobarden, Burgunder, Baiern u. f. w. Mit ängstlicher Genauigkeit waren die Verhältnisse zwiscken den einzelnen Ständen und besonders die Strafen für Beleidigungen darin abgemessen, so, daß der Mord, Diebstahl, die persönliche Verletzung bis auf ein F-ngerglied herab, oft auch das Schimpfwort, z. B. Fuchs, concacatus u. f. w seine Strafe hatte, die sich darnach richtete, ob der Verletzte ein Fürst, Geistlicher, Vasall, Gemeinsreier oder nur Sklave, ein Deutscher oder Nönier gewesen war. Bei Gerichten emes kleinen Bezirks saß ein Centgraf, bei denen eines ganzen Garies ein Graf vor; man sprach mit Hülfe von Schöffen, nach den geschriebenen oder alt herkömm- lichen Gesetzen; entschied 'bei schwierigen Fallen durch Eide, bei denen man Mitschwörende haben konnte, und durch Ordale oder Gottesurtheile. Wer s^-ne Hand uirverletzt aus einem Kessel siedenden Wassers ziehen, wer über glühende Eisen gehen, wer im Zwei- kampf siegen, wer einen geweihten Bissen ohne zu der- sten verschlingen, oder am längsten mit ausgespannten Armen, in Kreuzesform, stehen konnte, war unschuldig, weil nur diesen die Gottheit habe siegen lassen können I! Geschichte des Mittelalters. Ii. Abschnitt. Von Karl dem Großen bis zum Anfänge der Kreuzzüge. (768 —1096.) Ein außerordentlicher Mann tritt an die Spitze dieses Zeitraums, Karl der Große; ein nicht min- der außerordentlicher Mann fchlleßt ihn, Papst G r e- gorvll.; aber zwischen beiden liegen noch Jahrhun- derte scheinbar voll roher Barbarei, aber wirklich voll großer Entwickelungen. Beide Männer, so ungleich untereinander, sind beide Träger ihrer Zeit und große Werkzeuge zur Fortbildung des menschlichen Geschlechts. Denn indem weltliche Macht und geistliche Größe durch sie auf den höchsten Gipfel gekommen find, tn» 3te Aufl. 7

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 159

1827 - Erlangen : Heyder
159 stitutionsedket (1629) hervor, demzufolge alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter £2 Erz- bißthümer, 12 Bißthümer und eine Menge andere Stifter, Abteien und Klöster) der geistlichen Hand zu- rückgegebcn, die Reformirten vom Reltgionsfrieden ganz ausgeschlossen, und die protestantischen Untcrthanen katholischer Fürsten zum Katholicismus zurückgebracht werden sollten. Durch dieses harte Editk rief man, und durch die Art, wie man es zu vollziehen anfing, die Protestanten von neuem in die Schranken. Schwer- lich glaubte aber Ferdinand an großen Widerstand; denn er gab nach, daß Wallenstetn, welcher Freund und Feind mit feinem Heere und seinem Uebermuthe gleich sehr zu drücken pflegte, des Heerbefehlö entsetzt, dessen Armee aber zum größten Theil entlassen wurde. — Schien fich's aber wirklich um die Existenz des Pro- testantismus selbst zu handeln, so konnte diesen ein Fürst, dessen Thron selbst auf, und mit demselben be- stand, konnte der junge und kriegserfahrne Gustav Adolph von Schweden ihn nicht fallen lassen. Auch Frankreichs Richelieu hatte ihn zu diesem Kampf ermun- tert und so landete denn Gustav (24. Juni 1630) mit einem kleinen aber versuchten Heere an der Küste Pommerns, setzte Meklenburgs Herzoge wieder ein, zwang Pommerns und Brandenburgs Fürsten zu einer Ver- bindung und trieb an allen Orten die Kaiserlichen vor sich her. Auch der schwankende Johann Georg von Sachsen mußte, von den Schweden und Kaiserlichen gleich nah bedroht, sich endlich für die ersteren ent- scheiden. Jetzt wurde doch der „Schneekönigs dem Hof von Wien bedenklich, denn bis htehcr hatte Ferdi- nand Ii. immer nur gesagt: „Wir haben Halter wieder ein kleines Feindletn bekommen." Zwar kostete Sach- sens unpolitisches Zaudern dem unglücklichen Magde- burg seine Existenz, indem es von Tilly erstürmt (ro. Mat 1631) und wahrscheinlich nur von Pappenhetm angczündet und Mehrere Tage lang unter schrecklichen Martern der protestantischen Einwohner ausgeplündcrt wurde. Aber die Mordbrenner erreichte bald ihr Schick- sal. Denn wen« sie auch Leipzig noch besetzten, so A

3. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 9

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
9 vortrefliche lateinische Gedichte und verbreitete in den Schulen einen gereinigten Lesegeschmack, statt daß man sich vorher mit den elendesten lateini- schen Skarteken begnügte. In welchem klassi- schen Ansehen eralspädogog stehen mußte, be- weißt am besten der Auftrag, den er vom Bi- schofiohann Viii. zu Meissen erhielt, eine Schul- ordnung für dasbisthum zu entwer- fen — Er — ein Anhänger Luthers für ei- nen Bischof — das war viel. — Seine Schrif- ten, gegen zo, schätzte man noch am Ende des 17. Jahrhunderts in England weit mehr, als in Sachsen. Seine frohsten Stunden verlebte er auf dem sogenannten Kynast bei Meissen, sei. nem Landgute, wo er auch 1553 sein thatiges, für Jugend und Vaterland so nützliches. Leben beschloß. 1580. Erste Kursächsische Kirchenordnung. beständige Religionsstreitigkeiten hatten unter Kurfürst August die Sächsischen Theologen ent- zweit. Sie, wenn auch nur in Ansehung der öf- fentlichen Lehrart, zu vereinigen, wandte iener, wie sich weiter unten zeigen wird, auf die bekannte Konkordienformel grose Summen, grose Mühen un^ Sorgen. Dies Werk der theologischen Ver- einigung nun zu vollenden, vorzüglich aber die Lücken zu ergänzen, welche die kirchliche Gesetzge- bung durch diereformation erlitten hatte, erlies er J5$a

4. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 134

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
134 fern. Ein Thor aber! Ware er gewesen, hatte er sich dabei vergessen wollen. Kyau, gebohren den 5ten Mai 1654 zu Obersirohwalde in der Mark, war der Sohn eines Brandenburgischen Oberstwachtmeisters, der zwar viel Kinder, aber wenig Geld hatte. Im i/Len Jahre schon trennte er sich von seinen Aeltern und 16 Geschwistern, sein Heil als gemeiner Soldat zu versuchen, da ihm der Vater nicht den mindesten Zuschus geben konnte. Nach loiahrigem Dienst ward er Unteroffizier, 16 8 5 Fähnrich und mach- te als solcher verschiedene Feldzüge in Pommern, Ungarn und den Spanischen Niederlanden mit. Besonders zeichnete er sich bei Rathenau, Fehr- bcllin und Stettin als wackerer Krieger au-.' Ein Duell mit einem Kameraden, der ihn des Obersten Schöning ehemaligen Hofnarren nannte, nöthigte ihn zur Flucht. Wo konnte er aber bessre Aufnahme hoffen, als eben bei diesem Schöning, unter dessen Regiments er einst ge- dient hatte, der iezt die Sachsen als Feldmar- schall kommandirte? Dieser machte ihn sogleich zum Kapitän und empfahl chn dem Könige, nicht blos als einen lu- stigen Kopf, sondern auch als guten Soldaten, und bald stieg Kyau bis zum Gcneraladjutanten des Monarchen, den er fast auf allen Reisen und Feldzügen begleiten mußte. Ja, mehrmals brauchte ihn August I. sogar in wichtigen gehei- men Angelegenheiten, wo alles auf List und Gei- stesgegenwart ankam. Würde sich aber wohl der

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 160

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
l6o Jahre dermaßen unverdrossen und gerecht, daß die Unterthanen darüber eine wahre Freude und Trost geschöpset." Auch geben ihm gleichzeitige Schriftsteller das, für einen Thronerben goldne, §ob^ „er habe feinem Vater in administranda re- pública redlich beigestanden." 1620. entsteht die grose Pinge in Altenberg. 86er kennt nicht die Altenberger Zinnbergwerke, welche, wenn nicht Wass rmangel eintritt, immer gegen 1500 Menschen beschäftigen und jährlich für 70— 80,000 Thaler Zinn liefern. Die Erze gewinnt man hier nicht, wie beim Silber, in Adern, denen Schachte und Stölln nachfüh- ren, sondern in ganzen Massen von ungeheurer Grose. Man haut nämlich 10 — go Lachtern hohe Weitungen aus, die durch Gänge Verbin- dung haben. Solche sogenannte Stockwerke giebt es, in senkrechter Entfernung von 3 bis 30 Lachtern, iezt 11 übereinander, davon die tiefste gegen 1000 Fuß unter der Erdoberfläche ist. Zu allen Stockwerken gelangt man durch drey Haupt- schachte mit vielen Nebengängen und einen Haupt- stolln. Unbeschreiblich schon ist der Anblick dieser von Zinnstein sich thürmenden Gewölbe, wenn Grubenlichter ober] Fackeln sie erhellen. Aber Angst überfällt den unterirdischen Wandrer, wenn er weis, düß diese funkelnden Tempel schon mehr- mals

6. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 162

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
i6i 1715- Graf Moriz von Sachsen in Lebensgefahr. Äer harte Winter 1715 — 16 hatte die Elbe bei Dresden mit Eis belegt. Graf Moriz (Sohn der Gräfin» Aurora von Königsmark) liebte die Schlittenfahrt, besonders auf dem gefrornenfluß, den er fast täglich besuchte. Graf Heinrich Ii. v. Reuß zu Graiz war sein gewöhnlicher Beglei- ter. Selbst Lhauwetter konnte die Lungen Der. wegnen nicht abhalten. Als sie aber Sonntags den 24. Januar mitten auf dem Strome waren, fing das Eis an zu brechen. Gr. Moriz drehte Pferd und Schlitten noch schnell genug um, Gr. Heinrich aber fiel mit beiden in die Elbe, und konnte nur mit der äußersten Anstrengung an den Schollen so lange sich festhalten, bis ein Kava- lier, der mit ihm gefahren war, der Lange nach aufs Eis hingestreckt, ihm die Hand reichen und ihn so rettete. 1704 stiftete Herzog Johann Georg von Sachsen-Weissenfeis und Querfurt den Orden de la noble Passion ( der edlen Neigung) eigent- lich nur für das Fürstenthum Sachsen-Querfurt, dessen Herzoge allemal Oberhäupter und deren Prinzen geborne Ritter des Ordens sepn sollten. Das Zeichen war ein goldner Stern, auf der ei- nen Seite mit dem Namenszuge des Stifters und der Inschrift: J’aime l’honneur, qui vient de la vertu, (ich liebe die Ehre, die aus Lugend ent- springt,)

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 247

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
-47 Febr. nach Riga aufbrechen. Verkleidete Artille- risten waren die Fuhrleute, in iedem Schlitten steckten Grenadiere. Ein Lieutenant mit einigen Kavalleristen begleitete den Zug. So wollte man Sonntags früh in Riga eintressrn, und zwar gerade, wenn alles in die Kirche gehe oder daher komme. Unter der Menschenmenge, hofte man, würde die Bedeckung unbemerkt in die Stadt kommen. Die Artilleristen aber und Gre^ nadiere sollten unter dem Thore ihre Rolle anfan- gen, alles niedermachen und sich, von ihren Ka- meraden unterstüzt, aller Zugänge zur Stadt be- mächtigen. Denn mit den Schlitten zugleich mußten 80 Dragoner um Mitternacht sich in Marsch sezen, den Schwedischen Vorposten bei Orley aufzuheben, um dann mit den Sachsen in Riga sich zu vereinigen. Allein Finsternis und Schneegestöber machten den Wegweiser irre. Statt nach Riga, führt er die Schlitten nach Orley, wo der Schwedische Rittmeister Dietrichson sie, als verdächtig, an- hält, Rigas Gouverneur, Graf Dalberg, durch Eilboten davon benachrichtigt und seine Leute be- fehligt, die Strohseile in Brand zu stecken; wel- ches diese aber, aus Furcht vor den Sächsischen Grenadieren, die mit Grenadenwerfen drohten, unterliefen. Indes langten der Oberste Brause und der Kapitain Rönne mit 8° Dragonern an, den Schwedischen Vorposten aufzuheben. Dieser wehrte sich tapfer, mußte sich aber endlich ergeben. Doch

8. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 31

1837 - Leipzig : Crayen
31 Die bakersche Linie in Brandenburg. Ludwig um Land und Leute zu bringen. Die Feinde des Markgrafen konnten dies wagen, denn sie waren der Unterstützung des neuen Kai- sers Karl Iv. gewiß. Im Pilgergewande, mit bedeutenden geheimnißvollen Winken und Reden, tritt plötzlich hier und da in der Mark ein Mann auf und verbreitet das Gerücht, daß der verstorbene Markgraf Waldemar noch lebe, und daß er denselben auf seiner Wallfahrt zum heiligen Grabe gesehen. Die ehrwürdige Pilgrimsgestalt und das Wunderbare der Erzählungen reizen die Neugier und erregen die Aufmerksamkeit des Volks. Die Kunde geht schnell von Ort zu Ort, Alles ist in freu- diger Bewegung. Der Pilger eilt nach Magdeburg und verlangt den Erzbischof zu sprechen. Man weist ihn ab. Demüthig bittet er um einen Labetrunk, und als man ihm denselben reicht, wirft er in den geleerten Becher einen Ring und geht fort.' Becher und Ring wer- den zum Erzbischöfe gebracht. Dieser erkennt in dem Ringe den Sie- gelring des verstorbenen Markgrafen Waldemar. Man holt den Pil- ger zurück, führt ihn vor, und nun erzählt dieser: „Ich selbst bin Markgraf Waldemar. Zu nahe verwandt mit meiner Gemahlinn, wurde ich wegen dieser Verbindung von steten Gewissensbissen 'gequält und beschloß, durch eine Wallfahrt nach dem heiligen Grabe meine Sünden abzubüßen. Um. nicht von diesem Entschlüsse abgehalten zu werden, gab ich eine Krankheit vor, ließ darauf meinen Tod verkünden und statt meiner einen andern tobten Menschen feierlich beerdigen. Die List glückte vollkommen und ich suchte Vergebung der Sünden an der heiligen Statte. In Jerusalem, fuhr er fort, habe ich ge- hört, daß den rechtmäßigen Erben meine Lander entzogen sind, daß ein fremdes Haus dort herrscht: da hat es mich getrieben, heimzukeh- ren und sie in den Besitz ihrer Rechte und Lander zu setzen. Ich selbst werde nie die Regierung wieder übernehmen, sondern in dee Stille meine Tage beschließen." Die feierliche Rede, der Siegelring und eine wirklich sehr auf- fallende Aehnlichkeit mit dem verstorbenen Waldemar machten einen außerordentlichen Eindruck auf alle Anwesenden, so daß der Erzbischof und alle Uebrigen ihn für den Markgrafen Waldemar anerkannten. Man drang in ihn, vorläufig wieder seine Regierung anzutreten, um dadurch mit einem Male den jetzigen Regenten zu verdrängen. Er gab nach. Der Pilger legte sein Gewand ab, erschien im fürstlichen Kleide und unter dem Namen Waldemar. So zog er hin nach Brandenburg zu dem Volke, welchem der Namen, den er führte, werth und heilig war. Freigebigkeit bezeichnet jeden seiner Schritte; er erließ dem Volke die Abgaben, hob die Zölle auf, verschenkte Rechte und Freiheiten an Adel und Städte und machte dadurch seinen Na- men im Lande um so beliebter. Das A^enken eines guten Für- sten ist mit unauslöschlichen Zügen in die Herzen seines Volks gegraben. Alle Städte öffneten sich dem vermeintlichen Waldemar. In Prozession zog das Volk dem Widererstandenen ent-

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 155

1837 - Leipzig : Crayen
155 Der siebenjährige Krieg. Das Jahr 1760. sehr wichtige Festung Glatz weggenommen habe. Wider Erwarten antwortete Friedrich ganz ruhig: „Sei's! Im Frieden werden sie es uns schon wieder geben. Wir müssen nach Schlesien, um nicht Alles zu verlieren." — Rasch brach er auf. Neben ihm zog auf der einen Seite Daun, auf der andern der östceichifche General Lasen. Beim ersten Anblick hatte man alle drei Heere für eins halten sollen, so nahe zogen sie neben einander hin. Die leichten Truppen waren un- aufhörlich im Handgemenge, kein Tag verging ohne Hauen und Ste- chen. So gelangte man bis Liegnitz. Weiter konnte der König nicht, denn nun kam ihm auch Laudon entgegen, und die feindlichen Heere schlossen ihn völlig ein. Die östreichischen Generale glaubten diesmal zuverlässig, der König sei verloren, er sammt seinem Haustein könne der Gefangenschaft nicht entrinnen. „Der Sack ist aufgemacht," riefen sie spöttelnd, „in welchen wir die ganze preußische Armee auf- fangen wollen. Wir brauchen ihn nur zuzuschnüren." Friedrich er- fuhr diese Großsprecherei, und lachend erwiederte er: „Sie haben eben nicht Unrecht; aber ich denke, ein Loch in den Sack zu machen, das sie wahrlich nicht wieder sollen zunahen können." Wider seine Gewohnheit beschloß Daun eine Feldschlacht, und der 15. August sollte der Vernichtungstag des preußischen Königs, vielleicht des ganzen Landes sein. Um recht sicher zu gehen, wollte man einen Ucberfall, gleich dem bei Hochkirch, des Morgens in aller Frühe ausführen. Zum Glück erfuhr dies der König, und gleich war sein Entschluß gefaßt. In der Nacht zog sich das preußische Heer still aus seinem Lager und besetzte die Anhöhen. Bauern aus der Umgegend schürten die Wachtfeuer recht brav an, damit die Oestreicher glauben sollten, die Preußen waren ganz ruhig in ihrer alten Stellung. Friedrich ordnete sein Heer zur Schlacht. Lautlos standen die Regimenter, das Fußvolk die Gewehre im Arm, die Reuterei den blanken Sabel in der kräftigen Faust, und erwarteten den Feind. Die Generale Ziethen und Seidlitz hatten sich an ein Wachtfeuer ge- legt und schliefen. Friedrich saß nachdenkend auf einer Trommel und überdachte den Schlachtplan; endlich legte er sich zu seinen Getreuen. Auf einmal kam um 2 Uhr Morgens ein Major herangesprengt und rief laut: „Wo ist der König?" Dieser sprang eilend auf und fragte: „„Was ist?"" — „Der Feind ist da, keine 400 Schritte mehr entfernt," war die Antwort. Alles war im Nu in Bewegung. Die Regimenter standen in zwei Minuten in Ordnung, die Kavallerie sprengte in Schlachtordnung heran, die Kanonen brüllten, und zehn Minuten nachher war die blutige Schlacht im Gange. Da sah man recht den waltenden Geist des königlichen Helden. Der General Laudon, wel- cher die Oestreicher befehligte, merkte gleich zu seinem Erstaunen, daß er eine starke Macht vor sich habe, obschon er es sich nicht erklären konnte, denn er glaubte, die Preußen ganz ruhig in ihrem Lager zu treffen. Inzwischen zagte er nicht. Ec ließ tapfer angreifen, aber noch tapferer stritten die Preußen. Und als die Sonne mit ihren

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 108

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
io8 Evangelium rc. sie glaubten damit der Zurech- nung des Meineids und andrer Sünden zu ent- schlüpfen, sie machten die Geistlichkeit verhaßt, den öffentlichen Gottesdienst verächtlich, hielten heimliche Zusammenkünfte, in welchen sie einer Gerichtsbarkeit sich anmaseken, die nur der obekn Geistlichkeit zukam, und was der gefährlichen Leh- ren und Einrichtungen mehr waren. Dazu klei- deten sie sich auch und lebten auf eine Art, die fast Geistesabwesenheit vorauszusezen schien. Halbnackend trugen sie, um nicht erkannt zu werden, tief in die Augen gedrückt, ungeheure runde Huche mit rochen Kreuzen, in den Händen Geiseln von Riemen mit eisernen Nägeln. So zogen sie Paar und Paar zu Hunderten, oft zu Taufenden, bei Tage und bei Nacht, iin Som- mer, wie im Winter, durch Städte und Dörfer, sangen, schrieen, seufzten und weinten, daß es einen Stein in der Erde hatte erbarmen mögen, warfen vor Altären, auf Kirchhöfen, oft mitten im Fahrwege,^ sich nieder und geiselten sich dabei bis aufs Blut, gewöhnlich mit Herplarren ver- schiedner Reime, z. B. Ir flacht (schlagt) euch sere Zu Christus Ehre Durch Gott so lat die Sünde mere (künftig.) Oder: Nun tretet her die buffen wöllen, Fliehen wir dann die heisse Hölle, Lucifer ist ein böser Geselle. Oder:
   bis 10 von 30 weiter»  »»
30 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 4
3 1
4 0
5 13
6 0
7 6
8 0
9 1
10 7
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 4
17 0
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 3
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 5
37 12
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 5
46 1
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 0
5 0
6 2
7 0
8 1
9 1
10 0
11 0
12 4
13 1
14 0
15 0
16 3
17 14
18 0
19 7
20 1
21 2
22 0
23 3
24 0
25 1
26 1
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 2
33 0
34 2
35 5
36 2
37 7
38 2
39 2
40 0
41 0
42 2
43 1
44 0
45 3
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 2
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 0
77 9
78 1
79 0
80 0
81 1
82 7
83 0
84 1
85 4
86 2
87 5
88 0
89 0
90 3
91 5
92 9
93 0
94 8
95 0
96 0
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 4
2 14
3 24
4 16
5 7
6 15
7 6
8 10
9 76
10 10
11 1
12 30
13 5
14 2
15 5
16 19
17 23
18 66
19 21
20 3
21 34
22 3
23 2
24 63
25 17
26 74
27 13
28 6
29 31
30 57
31 16
32 7
33 221
34 35
35 10
36 2
37 4
38 3
39 80
40 52
41 2
42 13
43 27
44 40
45 7
46 29
47 26
48 13
49 59
50 64
51 31
52 9
53 2
54 7
55 186
56 1
57 19
58 44
59 233
60 6
61 40
62 14
63 12
64 37
65 158
66 3
67 6
68 3
69 1
70 2
71 20
72 25
73 17
74 51
75 35
76 5
77 12
78 1
79 15
80 22
81 198
82 45
83 30
84 5
85 11
86 0
87 10
88 26
89 15
90 1
91 31
92 18
93 3
94 41
95 33
96 9
97 89
98 22
99 13
100 142
101 0
102 44
103 34
104 7
105 1
106 23
107 20
108 6
109 22
110 48
111 22
112 23
113 4
114 23
115 5
116 28
117 0
118 4
119 17
120 7
121 82
122 6
123 21
124 35
125 15
126 17
127 46
128 4
129 7
130 14
131 83
132 7
133 10
134 4
135 2
136 100
137 3
138 3
139 2
140 54
141 2
142 18
143 71
144 10
145 16
146 9
147 32
148 9
149 0
150 35
151 27
152 40
153 0
154 18
155 55
156 73
157 42
158 9
159 11
160 5
161 120
162 12
163 9
164 51
165 29
166 52
167 5
168 9
169 29
170 41
171 15
172 44
173 97
174 5
175 205
176 16
177 168
178 7
179 58
180 54
181 9
182 77
183 135
184 18
185 10
186 11
187 12
188 7
189 10
190 1
191 28
192 16
193 19
194 18
195 6
196 86
197 16
198 50
199 83