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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 13

1827 - Erlangen : Heyder
und einstige Vergeltung nach der Auferstehung der Tobten. Seine auf Religion gestützte Gesetzgebung war «in Ideal von Despotismus, da der Orientale sich keine andere Regierungsform denken kann. Zwischen dem Tigris und Euphrat, auch bald über beide Flüsse ausgedehnt, kommen die Reiche von As- syrien und Babylonien vor. Die Geschichte bei- der Reiche dreht sich um ihre ungeheuer» Hauptstädte, Babylon und Ninive, von denen das erste von Belus oder Nimrod, das andere von Ninus, einem Nach- kommen Assurs und Sems gebaut wurde. Wichtiger als viele Könige beider Reiche, ist die Wasserbaukunst, womit man die Flüsse einengte und Kanäle schuf, durch welche das Land bewohnbar gemacht wurde. Der Ba- bylonische Thurm, ein Sonnentempel, zugleich Verei- nigungspunkt auf den unabsehlichen Ebenen, und die ehrwürdige Sage von der Sprachverwirrung der Men- schen, deuten auf den lebendigsten politischen und Han- delsverkehr sehr verschiedener Völker und auf die erste Erbauung sicherer und fester Wohnplätze. Die Gebäu- de, besonders die Mauern von 100 Ellen Höhe und großer Breite mit 100 Thoren waren von Ziegeln und Erdharz, den einzigen Baumaterialien jener Gegend. An die Königsnamen einer Semiramis, eines Ninus, Ninyas, Sardanapal (888), knüpfen sich nur unbe- stimmtesagen an ; nach Sardanapals Selbstverbrennung in seinem Pallast, bilden sich aus dem zusammenerober- len Staate wieder eigene Reiche: Babylonien (630) von den Chaldäern erobert; und unter den Königen Na- bopolassar, Nebukadnezar, Nabonnedus mächtig — 536); Neu «Assyrien (Pful, Tiglatpilesär, Salmanassar, - Assarhaddon, Sanherib u. s. w.) und Medien (Ek- batana Hauptstadt, und der Stamm der Magier herr- schend; Dejoces, Phraortes, Cyaxares, Astyages, Kö- nige), bis endlich alle unter die persische Oberherr- schaft fallen. Außer dem Handel, waren Spinnereien, Webereien, Färbereien zu Babylon berühmt, und die Priester (Chaldäer) in Astronomie, Astrologie und Hcil- kunst so wie in der Gesetzauülegung erfahren. Sehr alt ist auch die Geschichte der Hebräer; Verfassung, Religion und Volksleben bald höchst eigen-

2. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 8

1837 - Leipzig : Crayen
8 I, Abschn. Von d. ältesten Zeiten bis 1415 n. Chr. Geb. vereinzelt wurde, — Liebe zur Geselligkeit und zum Zusammenwohnen machte, daß sie zusammenhängende Häuserreihen anlegten. Dadurch gründeten sie Flecken und Dörfer; ihre Garts (feste Schlosser) dien- ten zum Schutze der Besitzungen gegen Feinde und beförderten den Anbau größerer Städte. Die Stadtenamen: Stargard, Belgard, Gar- deleben u. s. w. zeugen dafür. Eben so schreibt man den Wenden die Gründung der Städte: Stettin, Julin (auf der Insel Wollin), Wineta (auf einer Insel der Ostsee), Lebus, Brennabor (Branden- burg), Druso (Elbing) und Gidanik (Danzig) zu. Denn noch weit über die deutschen Gaue nach Osten hinaus lebte der Wendenstamm. Diejenigen kleinen Völkerschaften desselben, welche in Brandenburg den Wohnsitz ausgeschlagen hatten, waren: die Wilzen, in einem Theile der nachherigen Marken; die Rheda- rier mit den Brizanern, in dem Lande der heutigen Priegnitz und der Grafschaft Ruppin; die Heveller und die Stoderaner, im Lande der Havel und Spree; die Ukrer, in der Ukermark; die Luti- zer, in der Lausitz; die Sorben, an der Südseite der Elbe. Jede Völkerschaft bestand für sich allein. Knesen oder Ge- richtsherren regierten und hielten mit den Pans oder Edlen des Volks unter alten Eichbäumen Gericht und Volksversammlungen. Die hergebrachten Gewohnheiten galten als Gesetze. Die Knesen konnten keine neuen Anordnungen machen und keine Verbrechen bestrafen. Das geschah vom ganzen Gau. Bei gemeinsamer Gefahr oder andern wich- tigen Angelegenheiten verbanden sich mehrere Stamme und wählten ein Oberhaupt. Sie nannten es Krole. Dieses hatte kein beson- deres Einkommen; seine eigenen Güter mußten es ernähren. Höch- stens bearbeitete ihm das Volk freiwillig die Aecker. Aber seiner Person wurde hohe Ehrfurcht erwiesen. Selbst die Burg desselben war heilig und jedem Verfolgten eine sichere Freistätte. Entstand ein Krieg, so wurde Niemand gezwungen, dem Krolen zu folgen; aber es strömten doch, von Ruhmsucht angetrkeben, ganze Schaaren muthiger Krieger herbei, ergriffen ihre dicken Keulen, ihre Bogen, langen Pfeile und breiten Streitmesser und fochten mit großer Tapferkeit, hauseten aber mit grenzenloser Wildheit. Wohin sie ka- men, verwandelten sie blühende Fluren in Wüsteneien, Städte und Dörfer in Schutthaufen. Sie verschonten kein menschliches Wesen; Alles wurde ermordet. Im Haufe herrschte der Hausvater ohne Einschränkung, selbst über das Leben der Seinigen. Frau, Kinder, Knechte waren sammt- lich seine Sklaven, mit denen er thun und lassen konnte, was ihm beliebte. Starb der Mann, so mußte die Frau mit ihm sterben. Sie tödtete sich entweder selbst, oder wurde mit ihres Mannes Leichname verbrannt. Neugeborne Kinder, besonders Töchter, setzte man in Wü- sten zmn Verhungern aus, wenn die Eltern glaubten,, sie nicht ernäh- ren zu können. Wurden die Eltern alt und schwach) so brachten ihre Kinder sie um. Und dies hielt man für eine große Wohlthat, so

3. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 58

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
58 ren, denen es an Gelbe und Händen fehlte — Brandstellen, wo einst blühende Städte und Dör- fer standen— Menschenleere, wo sonst die Be- völkerung fast den Raum der Orte überstieg *) — Leere in den öffentlichen Kassen, welche also keine Unterstützung geben konnten **) — ein zusammen- geschmolzenes und — was noch schlimmer war — höchst verwildertes Kriegsheer — ein Geist der Unordnung und Liederlichkeit, der sich, durch vieliahrige Beispiele, der niedern Stande — eine Art von Muthlosigkeit, die sich Aller bemächtigt hatte, welche zu reich waren, um ganz Bettler zu werden, oder zu tief gebeugt, als daß sie einer bessern Zukunft harrten — dies das Bild nnfers Vater.landes nach dem goiah- rigen Kriege. Ob wir wohl richtig urthcilen, mit Recht kla- gen, wenn wir — iezt schon — Sachsens Noch feit 1806 mit dem Nothstande jener feiten ver- gleichen? wohl schwerlich---------vollends wenn wir so mancher Erleichterungsmittel ein- gedenk seyn wollen, welche der Zeitgeist uns reicht, jenen aber versagte. Fast durchgängig hölzerne Häuser lock- ten damals gleichsam zum Anstecken und Rui- niren — iezt sind die Städte grvsenthcils, häu- fig *) Sachsens Menschenverlust im Zviahrigen Kriege schärt man auf 3 Millionen, wovon Schlachten und Gefechte geq:n 325,000 wegraften. **) Die Kriegökosten schärt man über 8° Mill. Tbaler.

4. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 205

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
205 ihm her gehen, wie es „eyme forstin zce- melich waz, (w e es einem Fürsten geziemte,) Leute mit phiffin vnde posuncn." Natürlich stiegt auf dem Rathhause von Tanz und Tafel al- les an die Fenster und Herrmann >?on Orlamünde, vielleicht vom Weine begeistert, ruft auf die Gasse hinunter; „Sage F re der ich, wo willt du hen?" Das vermerkt aber gar übel der Landgraf. „Werl'chinn," sagt er, erzürnt nach dem frechen Ritter blickend, „sal ich noch eyne kleyne zcid lebe, so wel ich mache, daz du mich herre Heist." Damals achtete Herrmann nicht der Drohung, so wenig als sein Freund, Günther von Schwarzburg, der ein andermal spöttisch meinte: er bekümmere sich „vme den Landgrafin zcu Doringin nickt vnde vme dy sy'nen." Bald kam es dieser Beleidigungen wegen zu offener Fehde, an welcher mehrere Grafen und Fürsten gegen Friedrichen theilnahmcn. Ausser dem Städtchen Wiehe wurden im kurzen auch eine Menge Dörfer eingeaschert. Zwar brachte der Kaiser selbst 1343 „eine volle Sühne" zu Stande, aber der alte Groll erzeugte bald neuen Kampf, der endlich dem vorlauten Hermann die Graf- schaft Orlamünde kostete, Günthern aber 1345 zu einem sehr nachtheiligen Vergleich nöthigte. Gleichzeitige Regenten von 1310—1349 in Deutsch- land K. Heinrich Vii. (1308 — 13), Ludwig von Baiem (bis 1330), und Karl Iv. (bis 1347. Die Schweizer

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 156

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
, ches der Arme sich eigentlich nicht unterstehen durfte— sic versezte, als sie in Elterlein krank ward, bei ihrer Wirthin einen wohlversiegelten falschen Gulden, als ein rares Goldstück, worauf man ihr gern 2 z Thaler 18 gl. borgte; denn der gute Bäckermeister meinte ohnedem, daß in diesem Fremdlinge Hause und Stadt Heil wieder- fghren sei— sie nannte sich ein Kind aus oder von dem Hause Sachsen — sie versicherte, daß nur Eid sie binde, ihre Herkunft zu geste- hen — sie nannte den König und die Königinn ihre allergnädigsten Aeltern, lies Ho- heit, Gna den u. dgl. sich tituliren— nahm den Handkuß an — warf bald mit Verheissun- gen, bald mit Drohungen um sich — sagte, daß sie in Pohlen gewesen sei, auch nicht lange mehr Zeug weben werde und was dergleichen Vorgeben mehr waren, die sie immer nach Zeit, Ort und Umständen und gewis recht glaublich ein- richtete. Denn man machte ihr hie und da Geschenke und Vorschüsse, man bot ihr Bedienung an, die sie auch nicht ausschlug, ia, Hans Hadelich und Gottfried Fischer, zwei gutwillige Narren, zogen sogar mit ihr als Bedienten herum, ohne mit et- was anders, als grosen Hofnungen, sich bezahlen zu lassen. ' Einem Feldscheerer, der vermuthlich den Kronprinzen in ihr nicht anerkennen wollte, bedrohte sie mit Festungsbau. Fast überall nahm man sie herrlich und mit Freuden aus, und zwar nicht bios das arme, leicht zu täuschende Berg. und

6. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 256

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
256 gen konnte und bald nach dem Westfälischen Frie- den starb. (1656.) Ihr Leben war deshalb, wie der Hofprediger D. Weller sagt, ein wahrer „Angstkarrn, ein Schweiß- und Creuz- Stüblein," aus welchem sie sich wohl biewei- len ins „Erquick- und Verschnaubungs- kammerlein" sehnen konnte. Das Oastrum doloris ihres Gemahls schmückte sie mit einer kost- baren Hutschnüre und einem aus 194 Diamanten gefertigten Adler. Ihr Witthum, Sachsenburg und Koldiz, be- suchte sie nur selten, und doch hiengen die Bauern dortiger Gegend ihr so ganz an, daß sie nur aus Liebe zu ihrer Kurfürstinn, die Tochter meist Si- byllen benamfeten, welcher Name noch iezt in dortiger Gegend fast allgemein üblich ist. „Un- bedeutend, ob der Bauer seine Tochter Sibyl- le, Grete oder anders nennt." Aber, wenn Lie- be zur Landesmutter ihn in der Wahl seiner Kin- dernamen bestimmt, so deutet dies doch wohl et- was an, das mehr sagt, als alle Huldigungen unter Kanonendonner und Glockenklang. Ihre Familie, noch mehr aber ihre Hospre- diger, hielten Magd. Sibylla auch als Wittwe in Dresden, wo sie seit 1656 auf der Schloß- gasse in der iezigen Hofbeiküche wohnte. Denn nie, ohne die dringendste Noch, versäumte sie den Hofgottesdienst, und Uach demselben las sie in ihrem Zimmer allemal noch eine Predigt. In spa- tem Jahren, wo das Gehen ihr beschwerlich ward, baute sie eine Hauskapette, wo täglich Betstunde, Sonn- ',

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 4

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
4 wenigstens zu rachen, warfen sie, ausser ihrer Lheilnahme an der allgemeinen Berennung Viz- thumscher Schlösser, Apeln noch besonders den Fehdehandschuh hin und belagerten ganz allein sein Schloß Wachsenburg, welches von fünf Sei- ten mit Donnerbüchsen, wie man die Kanonen damals nannte, beschossen wurde. Endlich ließ man sogar durch 40 Bergleute einen Stollen bis an die innerste Zugbrücke des Schlosses treiben; worauf sich dieses, nach einer Belagerung von vierthalb Wochen (den 9. Dez. 1452.) ergab. Die Freude der Lanzenknechte war groß, denn sie „stackten ihr Vannir vß vnnde phif. fen vnde posunten die gancze nacht," Die 30 Mann starke Besatzung (so wenig brauch, te man damals, Schlösser zu vertheidigen,) zum Theil Vizthumsche Subvafallen, führte man nach Erfurt. Die eroberten Waffen aber, so wie die beträchtlichen Summen Ungarscher und Rheini- scher Goldgülden wurden getheilt. Den Schloß- kommandanten, Christian v. Hayna, der Viz- thume Schwager, erklärte Herzog Wilhelm seiner Güter für verlustig. Die übrigen Gefangenen ent- ließ man erst nach langer Zeit und nur gegen ein tüchtiges Lösegeld. Am Ende des Jahrs 1452 schritten nun der Herzog und Kurfürst zur Berennung des Schlos- ses Kapellendorf, wo unter andern auch Wilhelm, der Sohn des Johann v. Allenblumen, gefangen fas. Sobald die Donnerbüchsen zu spie, len anfingen, .lies der Burgkommandant, Die-

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 5

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
5 tricfy v. Schilnstedt, den, bei ihm verwahrten, Burgundischenrath,in einem Korb über die Mauer hängen, den Junker Wilhelm aber, mit einem Strick um den Hals, auf die äusscrste Zugbrücke führen. Allein diese höchst sonderbaren Drohun- gen halfen nichts. Denn die Belagerer beschos- sen nun desto heftiger die andern Flügel der Burg; Junker Wilhelm aber „erwug sich li- des und leb ins" entschlüpfte seinem Führer, sprang in den Burggraben und entkam glücklich „in der frunde Heer, d ie Im g ar risch- lichen erkannten und vfnohmen." Zum Dank für seine Rettung lies er Messe lesen vor dem Marienbilde zu Ziegenhain und zum Anden- ken seiner kühnen That hing er den Strick in dor- tiger Kirche auf. Die Belagerung ward indes fortgesetzt und erst nach 8 Wochen, den i. Jan. 145z., durch Vergleich beendigt, welchem zufolge das Schloß 14 Tage später dem Herzog Wilhelm übergeben wurde. Auf gleiche Weise verlor Apel und seine Fa- milie auch die Leuchtenburg, Dornburg, Coburg und andere feste Schlösser, welches ihn bestimm- te, mit seiner besten Habe nach Böhmen zu flüch- ten, wo er bald Gelegenheit fand, die in ihm ko- chende Rache zur That zu bringen. Denn als Wilhelm 1454 in Angelegenheiten seines Bruders, des Kurfürsten, nach Prag ge- reiftt war, hatte Apel schon mit treuen Spiesgefel- len alles eingeleitet, den Herzog auf der Rückreise zu

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 35

1837 - Leipzig : Crayen
Die luxemburgische Linie in Brandenburg. 35 oft bei ihnen fein würde. Und er war es. Seine Söhne Sigis- mund und Johann hielten sich beständig in dem Churfürsienthume auf; Karl verlebte den größten Theil feiner Zeit auch in demselben, und seine Gegenwart nebst dem kaiserlichen Glanze, der ihn umgab, machte wohlthatigen Eindruck auf das Land. Die Bauten beschäf- tigten viele Menschen, die sonst vielleicht das Raubhandweck getrieben hatten; es kam wieder Thatigkeit in die Einwohner; man sah einer bessern Zukunft entgegen. Den Städten wurden Freiheiten und Rechte eingeraumt, um den Handel emporzubringen; die Oder wurde zwischen Frankfurt und Breslau, die Moldau in Böhmen schiffbar gemacht, und man bestimmte, daß zu Tangermünde die Hauptniederlage der Maaren sei, die auf der Elbe, und zu Frankfurt von denen, die auf der Oder foctgeschafft würden. Aber sollten Handel und Gewerbe ungestört ausblühen, so muß- ten Frieden und Sicherheit im Lande selbst sein. Karl durchzog daher das Reich mit bewaffneten Reutern und ließ alle Räuber, ohne Anse- hen der Person, an den Baumen aufhangen. Er verbot dem Adel, Schlösser und Burgen anzulegen, weil sie, wie er sagte, die bequem- sten Raubnester und Diebshöhlen waren. Das Hofgericht zu Tanger- münde erhielt größere Gewalt und Ausdehnung, um eine geregelte Handhabung der Gerechtigkeit wieder herzustellen, und was mehr, als Alles half, was zu keiner Zeit ohne Wirkung bleiben wird: Karl hielt bei seiner jedesmaligen Anwesenheit zu Tangermünde selbst die Hof- gerichte. Jeder Unterhan konnte sich dann ihm nahen, auch dem Geringsten erlaubte er freien Zutritt und hörte seine Klagen an. Da- durch durchschaute er mauche Schelmerei, beugte manchem Unrecht vor, und da strenge Untersuchung den begangenen Ungerechtigkeiten folgte, so scheuten die Richter des Regenten Helles Auge. Wie sehr er aber Recht und Gerechtigkeit liebte, zeigt die Inschrift des Siegelringes, den er den Richtern gab. Sie hieß: „Richtet Recht, ihr Men- schenkinder!" Um eine genaue Kenntniß vom ganzen Lande zu haben, ließ er 1375 ein Land buch von ganz Brandenburg aufnehmen. Der Städte und Schlösser waren damals 171, der Dörfer 1094 in der Mark. Ein Scheffel Weizen galt 16, Roggen und Gerste 10, Ha- fer 5 Pfenninge. Eine Mark Silber galt ungefähr 7*/2 Rthl. nach unserm Gelde. Die landesherrlichen Einkünfte beliefen sich auf 6,500 Mark, also kaum auf 50,000 Thaler. Mit solchen Sorgen für das Wohl im Innern des Landes ver- band er auch die Sorge für die Ruhe nach außen. Die Grenzfeinde waren zur Ruhe gebracht, die Festungen wieder hergestellt, der Staat vor räuberischen Einfällen geschützt. Was mehr aber, als alles dies ist, — Karl sorgte auch für den edleren Theil des Menschen, für den Geist. Selbst ein sehr gebildeter Mann, suchte er die Rohheit seiner Unter- tanen um so mehr zu mildern. Zu Prag hatte er eine Universität gestiftet. Dahin sandte ec auf seine Kosten mehrere Brandenburger, 3*

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 44

1837 - Leipzig : Crayen
44 Ii. Abschnitt. 25ie Churfürsten von Brandenburg re. Zweiter Abschnitt. Die mittlere brandenburgische Geschichte, oder: Die Churfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern. Erster Zeitraum. Vom Churfürsten Friedrich dem Isten, bis auf den Churfürsten Joachim den 2ten. Von 1415 bis 1535. 16. Der Churfürst Friedrich I., von 1415 bis 1440. O*5 <\Sn dem Lande Hohenzollern-Hechingen erhebt auf einem 800 Fuß hohen Berge ein altes, verfallenes Schloß sein ehrwürdiges Haupt und mahnt ernst an die graue Vorzeit. Von außen überall zeigend, daß es schon Jahrhunderte lang in das Thal herabgeblickt habe, ent- halt es auch im Innern die Ueberbleibfel des Alterthums.. Alte Waf- fen und Ritterrüstungen blinken in den Gemächern. Unbewohnt sind seine Mauern; nur Uhus und Käuzchen haben in selben einen sichern Aufenthalt. Früher wohnte dort ein berühmtes Fürstengeschlecht und belebte Schloß und Gegend. Fragt man: Wie heißt das Schloß und welches ist der Namen seiner alten Bewohner? — so ist die Ant- wort: Es ist die Burg Hohenzollern, und seine früheren Bewohner waren die Grafen gleiches Namens. — Die Burg ist verfallen, der Fürstenstamm hat sich aber immer verjüngt und ist emporgewachsen zu einem großen starken Baume, unter dessen Aesten und Zweigen Viele glücklich und sicher wohnen. Das Fürstengeschlecht der Hohenzollern ist so alt, daß seine Ge- schichte sich in dem Dunkel verliert, in welches die ältesten Zeiten fast alle Nachrichten hüllen. Man erzählt, daß schon zu den Zeiten Kai- sers Karl des Großen das hohenzollerifche Geschlecht in Süddeutsch- land geblüht habe.
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