Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 115

1880 - Dresden : Salomon
115 § 5. Cultur und Civilisation. Ein anderer Gesichtspunkt für die Eintheilung der Menschen in bestimmte Gruppen ergiebt sich, wenn man die Culturverhält- nisse in's Auge faßt. Cultur ist zunächst Urbarmachung und Be- bauung des Feldes, und da mit dieser friedlichen Arbeit die geistige Entwickelung Hand in Hand geht und kaum von ihr zu trennen ist, so bezeichnet Cultur überhaupt Gesittung und Bildung. Civili- sation dagegen bezeichnet die Ausbildung eines Volkes zur geord- neten bürgerlichen Gesellschaft; das Wort erklärt sich aus der Beziehung auf den Staat, auf die oiviws. Man unterscheidet die materielle von der geistigen Cultur; erstere ist die Basis der letztern, denn nach Befriedigung seiner körperlichen Bedürfnisse verlangt der Mensch zuerst. Der zum Denken und Erfinden angeregte Geist wendet seine Thätigkeit, sobald er sich der Sorge für leibliche Bedürfnisse überhoben sieht, rein geistigen Gebieten zu; aber in der Folgezeit hebt und steigert die geistige Cultur an ihrem Theile die materielle, indem die Wissenschft immer neue physische Kräfte und Stoffe dem Menschen nutzbar macht und deren Brauchbarkeit erhöht. Zur materiellen Cultur gehört zunächst die physische Cultur, die Bodenindustrie und Gewinnung vegetabilischer, animalischer und mineralischer Rohprodukte, und dann die technische, diejenige Thätigkeit der Menschen umfassend, welche die Naturprodukte zu Kunstprodukten mit Hülfe technischer Instrumente und physischer Kräfte verarbeitet: metallurgische und mineralurgifche Industrie, Textilindustrie, Fabrikation chemischer und pharmacentischer Produkte und Consumtibilien, sowie von Instrumenten aller Art. Die Ver- Mittelung der Güter zwischen Producenten und Consumenten be- sorgt der Handel: Groß-, Klein-, Land- und Seehandel, Transito, Import und Export. Den Aufschwung des Handels und der Industrie fördern die Verkehrswege, die Waffer- und Landstraßen mit Einschluß der Eisenbahnen, das Post- und Telegraphenwesen. Der Welthandel erhebt allmälig jedes Instrument des Verkehrs zu einem kosmopolitischen Werkzeuge und sucht die Unterschiede der Cultur zu verwischen und auszugleichen. Die geistige Cultur zerfällt in die sittliche und intellectuelle. Die sittliche Cultur manisestirt sich in dem Cultus, der äußerlich wahrnehmbaren Gestaltung und Entfaltung des religiösen Lebens, in dem Familien- und Arbeitsleben des Volkes; die intellec- 8*

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1827 - Erlangen : Heyder
hervorgegangen waren, so knüpft sich, auch noch das ganze I7te Jahrhundert durch, die Geschichte des west, lichen und östlichen Europas an diese beiden Reiche. Was Frankreich geworden war, verdankte es seinem großen und guten Heinrich Iv., und den großen Mini- stern Richelieu (1ó42) und Mazarin. Ludwig Xiv. (1ô43—1715) war freilich noch minderjährig; aber als er sich schon Tö51 volljährig erklärte, schien er auch bald der Welt zeigen zu wollen, daß er nicht umsonst gleich Zähne mit auf die Welt gebracht habe. Seine Kriege gelten der Ausdehnung seines Reichs, und besonders den Niederländern und Lothringern. (1665—68 bis zum Achner Frieden; 1672—1ö7t) bis zum Nimwcgner, 1688—1óq7 bis zum Nyswiker Frieden). In allen diesen Kriegen hatte er das Glück auf seiner Seite, und Lothringen, und große Glücke der spanischen Niederlande erbeutet Außerdem ließ er sich auch durch sogenannte Reunionskammcrn mitten im Frie- den Zwetbrücken, Mömpelgard und andere Stücke deut- schen Gebietes zusprechen, nahm Strasburg durch Ueber- rumpelung (168i), machte ganz unbegründete Ansprüche auf die Pfalz am Rheine, und vernichtete dieses schöne Land durch ein beispielloses Verbrennen der schönsten Städte und Dörfer, und durch eine völlige Verwand- lung dieses blühenden Landes in eine Wüste, (wenn auch nachher bios der Minister Louvois, der Mord- brenner! die Schuld allein tragen sollte) und führte sich ganz wie der Gesetzgeber Europas auf. Im Innern seines Landes war es natürlich nicht besser. „Der Staat, das heißt, ich" pflegte er zu sagen, und dies erklärt seine Negierung. Und doch wird eben Ludwigs Regierung Frankreichs große Zeit genannt. Aber ein Colbert ordnete auch die Finanzen, gab dem Lande Manufacturen, Handel, Hafen, Kanäle, großen Wohlstand und eine Seemacht; Handelscompagnten für Ost - und W-siindien, Colonien in Amerika und Afrika entstanden. Aue6 dies war Colberts großes Werk. Auch die Wissenschaften und Künste gediehen unter Ludwig zu e-inrr seltenen Blüthe; er ehrte sie, weil sie ihn ehren und verherrlichen sollten. Dadurch, daß seine Gesandten sich bei Verträgen bald der sran»

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 116

1827 - Erlangen : Heyder
■-Xi/ — lió — Furcht, welche sie verbreiteten, nicht ohne Einfluß blie- den. Es waren die Fehmgertchte auf der rothen Erde (Westphalen) mit ihrem Hauptsitze zu Dortmund, unter dem Oberstuhlherrn, dem Erzbischof von Cöln. Jedes Gericht (Freistuhl) hatte seinen Freigrafen oder Vorsitzer, und Freischöffen oder Wissende als Beisitzer. Mächtige Verbrecher zitterten bei der Ladung vor solche Gerichte, und vor der Acht der Fehme, da man die Wissenden nicht kannte, und diese den Verbrecher bei der Thal gleich tödten konnten. Sogar Fürsten und Könige wurden vorgeladen. Erst als die Gerichte der einzelnen Lander besser eingerichtet wurden, abee auch das Nitterthum sich allmahiig auögetobt hatte, versielcn diese Gerichte. Auch das Licht der Wissenschaften, wei- ches wieder Heller wurde, milderte die Sittenrohheit; die Universitäten verbreiteten sich von Italien und Frankreich aus; die Gelehrten wurden geachtet, die Leh- rer des kirchlichen und des römischen Rechtes hatten Adelsrang; die Wissenschaften wirkten wieder aus die untern Elassen im Volke segensreich weiter, und wenn auch alle Entwicklung sehr langsam ging, auch in allen Staaten (besonders in den slavischen) durchaus nicht gleichen Schritt hielt: so eiferte doch ein Volk dem andern nach, und die Frage war beantwortet, ob die europäische Menschheit im Despotismus des Lehnsystems und der Hierarchie erstarren oder sich ermannen sollte? Die Kreuzzüge hatten für das letztere entschieden, und sind, so betrachtet, wenn auch nur ern frommer Wahn sie in's Leben rief, doch wieder ein Erziehungsmittel der Vorsehung gewesen. Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsäg- liche Verwirrung, Auf Heinrich des vierten Sohn Heinrich V. (1106— 1125), der in Wormser Eoncor- dat (1122) den Investitursireit beigelegt hatte, folgte zwar erst der schwache Lothar von Sachsen, dem seine Mutter, wie er noch an Heinrichs Iv. Hofe in der Jugend lebte, ein schönes Schwert, aber mit hölzerner Klinge zusendete, dann aber das große Haus der Ho- ff e n lt a u fe n, 1137 —,'1254 mit Konrad 1117 1152- Feiedrich dem Rothbart — 11oo ; Heinrich Vi. — \

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 225

1827 - Erlangen : Heyder
225 stiegen, mit dem Willen, fein sinkendes Reich durch europäische Cultur zu stützen, und vor allem durch eu- ropälsch- exercirte Truppen (Seymens) die übermütht- gen Zanitscharen zu verdrängen. Nach dem Frieden von Jassy 17y2 rief erst Napoleons ägyptische Expedi- tion ihn zu den Waffen, und türkische Truppen halfen sogar die Ordnung im Kirchenstaate Herstellen. Erst 1807 begann ein neuer Krieg gegen Rußland, auf Betrieb Frankreichs; wo die Servier unter dem tapfern Czerny Georg sich vom Türkischen Zoche, aber vergebens, loszumachen suchten, und die englische Flotte Rußland betstand. Aber Seltm wurde von den mit seinen militärischen Neuerungen unzufriedenen Truppen am Zl. Mai 1807 abgesetzt, und sein Nachfolger Musta- pha Iv. hob jene auf. Allein auch Mustapha wurde durch eine Gegenrevolution des Pascha Mustapha Bai- raktar gestürzt, und sein Bruder Mahmud Ii. ist seit- dem Sultan ; Bairaktar der Grossvezier blieb bald in einem großen Aufstand gegen ihn. Durch den Buka- rester Frieden 1812 fiel ein Theil der Moldau, jenseits des Pruth an Rußland. Dafür gelangs, die aufrühre- rischen Wechabiten, eine um 1756 durch Sheik Mu» hamed-el Wahabi entstandene Secte muhamedanischer Puritaner an Syriens und Arabiens Gränzen, 1813 völlig zu besiegen. Unterdessen hatten die Griechen sich fast des ganzen türkisch-asiatischen Seehandels bemäch- tigt, und sich besonders auf den Inseln Hydra, Zpsara und Spezzia zu trefflichen Seeleuten umgebildet. Die- ser Handel gab schon Bekanntschaft mit dem Auslande und Freiheitsgeist. Noch mehr wuchs dieser durch die höhere geistige Bildung, welche junge Griechen theils auf den auswärtigen Universitäten, besonders Deutsch- lands und in Paris) theils in den heimischen Bildungs- anstalten zu Scio, Aivali, Smyrna, Zanina, sich holten. Auch stiftete ihr Landsmann, der russische Minister Graf Eapo - d'istria , während des Wiener Congresses einen literarischen Hülfsverein, die Hetairie der Musenfreunde. Zn den ersten Monaten des Jahrs 1821 brachen in: der Wallachei durch Theodors Wladimiresko Unru- hen aus, und in der Moldau trat Fürst Alexander Z)psilanti.,auf, russischer General und Sohn des vorigen 3te Aufl. 15

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 125

1827 - Erlangen : Heyder
125 nachher unter Vasko de Gama zur See bis nach Ostindien. Eintodtsicher Schlag für die Venetianer, die bisher über Aegypten den Handel mit Ostindien geführt hatten. Die Reiche Dänemark, Norwegen, Schwe- den durch die Kalmarische Union (1397) unter Ei- nem Herrscher zu verbinden, war der unglückliche Ge- danke der Königin Margaretha von Dänemark. Kein Wunder, wenn bald nachher jedes Reich wieder seinen eigenen Gang einschlug und nur Norwegen, gegen die Natur seiner Lage, bei Dänemark verblieb. — Unter- dessen halte der deutsche Herrenorden in Preußen und der Schwertbrüderordcn in Liefland und Kur- land diese Länder christianisirt und sie zu eignen Staaten umgebildet; war Polen und Schlesien durch den Eroberungszug der Mogolen heimgesucht worden, die erst nach einer hartnäckigen, obgleich für sie siegreichen Schlacht bei Liegnitz in Schlesien (Wahl- stadt) wieder umkehrten; war in Ul n g a m der Ara- bische Mannssiamm erloschen (1301) und die Linie Anjou-Neapel durch weibliche Verwandtschaft auf den Thron gekommen. Große Fortschritte in Eultur und politischer Größe machte Ungarn unter Ludwig dem Großen, (1342—^82) der auch noch auf den Thron von Polen kam. Im Ibsen Jahrhundert bekam der Staat gefährliche Feinde an den Türken, die auch bei Varna i444, den König Wladislav erschlugen. Das goldne Zeitalter der Nation fiel aber erst unter Mat- thias Cortzinus,' den Sohn Johannes Hunyads, (1458 — 1490): indem nicht allein in gjücklichen Kriegen mit dem schlaffen Kaiser Friedrich von Habsburg diesem Wien, Steiermark, Krain und,Kärnthen; nicht allein nach langen Kämpfen gegen den großen König Georg Podiebrad von Böhmen, dessen Nachfolger Wladislav Schlesien und Mähren abgenommen; nicht allein die Türken und Polen in Schranken gehalten; ^sondern auch die Wissenschaften und Künste in Ungarn durch Gelehrte, Künstler, Buchdrucker, eine Universität, Bibliotheken u. s. w. heimisch gemacht wurden. — Böhmen hatte unter den Luxemburgern Iz10— 1437 feine glänzendste Zeit, und vergrößerte sich mit Schle-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 132

1827 - Erlangen : Heyder
132 blieb die Sache Geheimniß, und wurde von den Mön- chen als Teufelswerk verschrieen. Als aber (1402) Mainz erobert wurde, fanden die eingeschloffenen Ge- sellen Faust's Gelegenheit zu entkommen, um die herr- liche Kunst weiter zu verbreiten. Seitdem sind bis auf die neueste Zeit, und besonders durch Deutsche in England, Verbefferungen dieser Erfindung gemacht worden. Mit der Erfindung der Buchdruckerkunst wahr- scheinlich gleichzeitig war die des Kupferstichs, über welche sich die Deutschen, Holländer (Israel von Me- cheln auch Bocholt genannt) und .Jtalianer streiten. Sie entwickelte sich aus dem Formschneiden, und hatte in Deutschland den Martin Schön aus Kulmbach (starb i486) als ersten bekannten Meister, dem.wohlgemulh und Albrecht Dürer mit wesentlichen Verbesserungen Nachfolgen. Die Fern -, Brenn - und Vergrößerungs- gläser soll der Engländer Aoger Bako. die Polari- tät des Magnets (was sodann zum Kompaß anqe- wendet wurde) der Italiäner Zlavio Gioja oder Giri (Anfang des 14. Jahrhunderts) entdeckt haben. Doch war der Kompaß schon im 13. Jahrhundert bekannt. Die Brillen erfand angeblich ein Florentiner Salvrno degli Armati ums Jahr I2y0. Von vielen sehr wichti- gen Bedürfnissen des Menschen, z. B. den Windmühlen, Schleusen und Dämmen, die vom. Orient her be- kannt worden sein sollen, von den großen und kleinen Uhren u. s. w. (He^e?) läßt sich leider kein bestimmter Erfinder wehr Nachweisen. Die bildende Kunst stand nreist im Dienste der Religion. Das Vaterland der neuern Malerei war Italien. Ums Jahr 1200 gab es zu Venedig, und Perugia 1300 schon Malerschulen. Aber schon früher wurde dort Glasmalerei und Mosaik auf Goldgrund und Emaillearbett getrieben. Die neue . Schule ging von Pisa aus, und Cimabue 12^0 übertraf seine Por- gängeheit. Zu den größten Meistern späterer Zeit gehören Leonhard da Vinci, geb. 1444, sodann Bramante auch als Baumeister ausgezeichnet, Dietro Perugino geh. 1446 und vor allen sein großer Schüler Raphael Sanzio von Urbino geb. 1483. In Böhmen gab e§

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 125

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
125 genommen, mit Johann dem Beständigen gemein- schaftlich führte, beide Brüder fast n i e mit ei- ncm W^rte sich beleidigten, „nie einer dem andern zu Leide einen Diener" annahm. Bruderliebe — diese zarte, heilige Pflanze, — für welche die Kinder- und Schulstube das beste Treibhaus ist — wie konnte so schön sie gedeihen, ward sie nicht gepflanzt in ienen Zeiten, wo die kurfürstlichen Prinzen noch die Domschule zu Grimma besuchten, oder von dem wackern Kemmerlin im Terenz unterrichtet wurden!! 1543« Kurfürst Moriz beschließt, mit Ein- willigung seiner Landftände, die Stiftung der drei Fürstenschulen. schöner konnte wohl der Geburtstag Frie- drichs desweisen nicht gefeiert werden, als durch die Stiftung von Schulen, die nun seit mehr als dritthalbhundert Jahren, den Wissen- schaften und dem Vaterlande so manchen verdien- ten Mann gezogen haben, die, sollten auch alle Lyeeen und Gymnasien in Bürgerschulen sich ver- wandeln, doch als die Nährerin ne n und Pflegerinnen der klassischen Litera, tur wohl immer bestehen werden. Freilich hatte Luther die Wolken zerstreut, welche im Mittelalter die Stralen der Wissen- schaften fast nur auf Mönchsklöster fallen liessen, ■ zu einem Gemeingut aller, die Sinn und Geist

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 186

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
Schritt auf ein Kriegstheater, das bald nach Sachsen selbst sich zog und namenloses Elend über viel hundert Städte und Dörfer, über viel tau- send Familien brachte. 1745. geb. Ernst Ii., Herzog von Sachsen-G otha. Äon der Vorsehung berufen nur ein kleines Land zu regieren, vereinigte Herzog Ernst in sich dock alle die Eigenschaften, welche durch ihn die größte Nation hatte beglücken können. 1772 folgte er seinem Vater, Friedrich Hi., nachdem sein älterer Bruder 1756 als Erbprinz gestorben war, in der Regierung und führte diese 32 Jahre wie der kluge, geistvolle und herzens- gute Later einer glücklichen Familie. Von Feld- zügen und Schlachten giebt es aus feiner Bio- graphie nichts zu erzählen, denn er war nie in Kriegsdiensten; desto mehr aber von weisen und heilsamen Anstalten zürn Besten seines Landes. Ueberzeugt von dem Einflüsse der Erziehung auf das Wohl des Landes, schenkte er seine Auf- merksamkeit vorzüglich dein Schulwesen. Die Gymnasien zu Gotha und Al. mg, das Salz- mannische Institut zu S .upfenthal und andre Anstalten diesr Art sind die sprechendsten Beweise dafür. Den Wissenschaften huldigte er bis an fein Ende m»t seltnem Enthusiasmus und war nicht bios Beorderet' derselben, sondern achter Ken-

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 315

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
' 3,15 Affektation, vornehme Besuche so lange warten, bis er mit Frau, Knecht oder Nachbar die nöthi? gern Wirthschaftsangelegenheiten besprochen hatte. Einst besuchte ihn der Secretair S. . . e, ein Mann von grosen Kenntnissen und jovialischcr Laune. Pahlizsch hilft eben einen Wagen ans der Scheune schaffen. S .. . e klopft ihn, un- bemerkt, auf die Achsel: „Ei, ei, Pablitzschi Astronome! was wurden die gelehrten Freunde in London sagen, wenn sie iezt den Kometen-Ent- decker sahen." — „Hm! was würden sie sagen," entgegnete Pahlizsch lächelnd, „daß Landwirthschaft, die erste aller Wis- senschaften ist. Laßt der Bauer den Acker liegen, so muß die Welt mit al- len gelehrten Gesellschaften verhun- gern." Mit solchen Gesinnungen lebte Pahlizsch als Weiser für Welt, Beruf und Wissenschaften, starb, allgemein bedauert, im 6;ten Jahre und ward zu Leubniz begraben, wo Dresdner, groß- sentheils vornehme, Freunde, ihm ein Monument sczen liessen. Sein Bild ist, auf Kosten des verstorbenen Geh. Raths v. Ferber, ausserst ähnlich von Graf gemalt, von Schulze gestochen und mit einer treffenden lateinischen Inschrift im Lapidarstyl vom Hofr. D a s d o r f versehen. Pahlizsch hinterlies zwei Söhne, welche gleich ihm, Geschmack an den Wissenschaften fanden. Der ältere starb 1796 in Plauen, der jüngere, der

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 43

1837 - Leipzig : Crayen
Das Ehurfürstenth. Brandenb. bei'm Abtreken d. luxemb. Lmi'e. 43 gegen waren aber auch Ehrlichkeit, Treue, Tapferkeit und Liebe zum Vaterlande noch rühmliche Züge, die selbst die rohe wilde Zeit nicht ganz verwischt hatte. Von Künsten und Wissenschaften war fast gar nicht die Rede. Besonders schlecht stand es mit der Arzneiwissenschaft. Die Geistlichen waren die Hauptrathgeber der Kranken, und die gewöhnlichen Heil- mittel: Gebete, Gelübde und feierliche Prozessionen, besonders bei Krankheiten, deren Ursachen man sich nicht zu erklären vermochte, und die deshal-b ohne Weiteres für Werke des Teufels und für Zauberei ausgegeben wurden. Zur Zeit der Regierung Sigismund's und seiner , Helfershelfer dachte man in den Klöstern auch nicht weiter an den Unterricht der Jugend, und die wenigen Regierungsjahre Karl's Iv. konnten keine großen Wirkungen hervorbringen. Die Religion war herabgewürdigt. Man achtete ihrer in den Zeiten der Gesetzlosigkeit entweder gar nicht, oder glaubte durch Aus- übung äußerer Gebrauche schon alle Pflichten erfüllt zu haben. Die Geistlichkeit, selbst unwissend, unterhielt Unwissenheit und Aberglauben. Wunder, ähnlich dem schon früher erzählten Zehdenicker Wunderblute, sollten überall geschehen sein. Und nun riß endlich eine unaussprech- liche Sittenlosigkeit ein. Man verübte alle Laster mit frecher Stirn ohne Hehl. Der bessere Theil der Geistlichkeit bemühte sich an- fangs, dem Sittenverfalle entgegenzuarbeiten; aber Ermahnungen und Drohungen wirkten nicht mehr, und so war denn ein leibliches und geistiges Verderben ganz allgemein.
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 2
3 9
4 1
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 14
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 1
28 1
29 3
30 0
31 1
32 0
33 0
34 3
35 1
36 0
37 8
38 1
39 3
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 10
46 1
47 7
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 8
5 0
6 0
7 1
8 1
9 2
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 1
16 3
17 10
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 7
26 1
27 1
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 3
37 5
38 5
39 1
40 1
41 7
42 1
43 3
44 1
45 3
46 9
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 2
68 2
69 2
70 1
71 3
72 3
73 0
74 2
75 1
76 1
77 3
78 2
79 1
80 0
81 0
82 1
83 1
84 0
85 2
86 0
87 3
88 0
89 0
90 1
91 0
92 11
93 0
94 1
95 0
96 1
97 1
98 11
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 4
2 14
3 24
4 16
5 7
6 15
7 6
8 10
9 76
10 10
11 1
12 30
13 5
14 2
15 5
16 19
17 23
18 66
19 21
20 3
21 34
22 3
23 2
24 63
25 17
26 74
27 13
28 6
29 31
30 57
31 16
32 7
33 221
34 35
35 10
36 2
37 4
38 3
39 80
40 52
41 2
42 13
43 27
44 40
45 7
46 29
47 26
48 13
49 59
50 64
51 31
52 9
53 2
54 7
55 186
56 1
57 19
58 44
59 233
60 6
61 40
62 14
63 12
64 37
65 158
66 3
67 6
68 3
69 1
70 2
71 20
72 25
73 17
74 51
75 35
76 5
77 12
78 1
79 15
80 22
81 198
82 45
83 30
84 5
85 11
86 0
87 10
88 26
89 15
90 1
91 31
92 18
93 3
94 41
95 33
96 9
97 89
98 22
99 13
100 142
101 0
102 44
103 34
104 7
105 1
106 23
107 20
108 6
109 22
110 48
111 22
112 23
113 4
114 23
115 5
116 28
117 0
118 4
119 17
120 7
121 82
122 6
123 21
124 35
125 15
126 17
127 46
128 4
129 7
130 14
131 83
132 7
133 10
134 4
135 2
136 100
137 3
138 3
139 2
140 54
141 2
142 18
143 71
144 10
145 16
146 9
147 32
148 9
149 0
150 35
151 27
152 40
153 0
154 18
155 55
156 73
157 42
158 9
159 11
160 5
161 120
162 12
163 9
164 51
165 29
166 52
167 5
168 9
169 29
170 41
171 15
172 44
173 97
174 5
175 205
176 16
177 168
178 7
179 58
180 54
181 9
182 77
183 135
184 18
185 10
186 11
187 12
188 7
189 10
190 1
191 28
192 16
193 19
194 18
195 6
196 86
197 16
198 50
199 83