148
Arden (154o), dessen eigentliche Organisation erst vor»
den folgenden Ordensgeneralen, einen Lainez, Favier,
Aquavtva a. f. w. herrührte. Da die Mönchsorden
sehr an Achtung verloren hatten, mußte dieser Orden
auch sich mehr der Zeit anschmiegen; eine anständige
äußere Tracht, eine Bekanntschaft mit dem guten Tone
der Gesellschaft, Gelehrsamkeit und Bildung mußten
ihm den Zugang zu den Höfen und zu den einfluß-
reichsten Stellen verschaffen. Vor allem suchten sie
die Beichtvaterstellen bei Fürsten und Ministern zu er-
halten, und die Erziehung des Volkes in ihre Hände
zu bekommen. Eine langjährige Prüfung der Novizen
(die dann erst zu den Graden der Scholastiker, Coad-
jutoren, Professen, Rectoren, Provinzialen, beför-
dert wurden, wenn man ihrer Brauchbarkeit ganz
sicher war) gab ihnen den großen Vortheil, jedes Mit-
glied nur zu dem, wozu er am geeignetsten war, an-
zuwenden, so daß die Vater des Ordens bald Missio-
näre, Prediger und Beichtväter, bald Minister, Pro-
fessoren, Ketzer-Bekehrer, auch wohl Kaufleute, mit
einem Worte eben alles waren, was sie sein sollten.
Eine höchst gefällige Moral, die allenfalls auch Königs-
mord entschuldigt hätte, wenn er nur zur Ehre und
Vortheil der alleinseeligmachenden Kirche zu geschehen
schiene, machte sie besonders als Beichtväter beliebt.
Der General des Ordens hatte stets seinen Sitz zu
Rom, und an ihn liefen und aus allen Theilen der
Welt (jährlich oft 6 —7000) Berichte der Ordens-
brüder ein, so daß er besser als der Papst selbst un-
terrichtet, alles mit seinem Assistenten von Rom aus
leiten konnte. Auch gab es Mitglieder ohne Ordens-
kleidung. wo die Erkennung gefährlich gewesen wäre.
Kein Orden war so vortrefflich eingerichtet, und hat
so klug und umfassend gewi-rkt; denn vorbei war in
den Ländern, wo er seine Collégien (nicht Klöster) er-
richten durfte, das Reformiren. Nur in Einem hatte
sich der Orden verrechnet. Während die geistige Welt
selbst fortschritt, mußte er, um im Kampfe gegen
die Vernunft conséquent zu sein, nothwendig zurück-
bleiben, und dadurch sich allmählig überleben. Sö
sank §r endlich in der Meinung, gab Blößen mancher
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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110
Geschichte des Mittelalters.
Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz«
züge bis zur Entdeckung von Amerika.
(1696 — 1492.)
Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an
den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig
gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr,
und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf
war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen
Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern
ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr
das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu
entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren
des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war,
den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon
seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und
ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien)
mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken«
stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den
Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen
aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom
Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende
feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang;
und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und
zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein
rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from-
men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht
ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam;
sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter
Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens-
mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans
und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens
um; andere sielen über die armen Juden her, und
verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl-
geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil-
lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan-
dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor-
mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von
Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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— 114 —
oder den Stammsitzen entlehnt waren, oft aber auch
sehr sonderbar klangen, z. B. das Geschlecht der Hun-
de von Kuenring, der Wölfe zur Todtenwart, die Nop-
pen von Ballstädt, die Füchse von Franken, die Böcke
von Wulfingen, Rinlhsmaul, Riedesel u. s. w. Allein in
den Kreuzzügen bildeten sich, ähnlich den Mönchsorden,
noch festere Formen des Ritterthums in den drei sogenann-
ten Ritterorden der Johanniter, Tempelherrn (1118) und
Deutschen - oder Marianerritter (ligo). Sie verpflich-
teten sich zum ehelosen Leben, und zum Geleit der Pilger,
auch wohl zu ihrer Pflege, zumkampf gegen die Ungläu-
bigen; es gingen nach Verlust des heiligen Landes erst bei-
de nach Rho dus (zuletzt die Johanniter auch nach Malt ha,
daher Maltheser), der letztere nah Venedig und von da
nach Polen, von wo aus sie den heidnischen Preußen das
Land langst der Ostsee abnahmen und zu einem völligen
Ordensstaat (dem nachherigen Königreiche Preußen) um-
fchufen. Nach diesen drei halbweltlichen und halbgeistlichen
Ritterorden bildeten sich eine Menge anderer im übrigen
Europa. Die weltlicheritterwürdewar aber nicht erblich,
sondern wurde durch Dienen von unten herauf als Knecht
und Knappe und durch Tapferkeit erworben ; eben so,
wie bei den Zünften der Handwerker der Lehrling zum.ge-
sell und Meister, bei den gelehrten Anstalten der Schüler
zum Baccalaureus, Licentiat oder Magister und Doctor
emporstieg, und der Ritterschlag, anfangs ein förmli-
cher Waffenkampf, war das Meisterstück oder die Doe-
torpromotion des Ritterknappen.
Wie die Ritterorden, vermehrten sich um diese Zeit
auch die Mönchsorden, die geistlichen Regimenter des
Papstes unter ihren Ordensgeneralen. Besonders wur-
den die sogenannten Betkelorden des Franz von Assisi,
(Franziskaner l2l6), und d§6 Spaniers Dominikus,
(Dominikaner 1206) mit ihren Unterabtheilungen, als
eine treffliche Stütze, der Hierarchie wichtig. Daher
auch bald den Mitgliedern der letzter», die sich nicht
unpassend als Spürhunde des Herrn (ckomini canes)
bezeichneten, das Geschäft der schrecklichen, von Inno-
cenzlh. (ilyff —- 1216) gegifteten Inquisi-
tion, oder des geistlichen Gerichtes zur Aufsuchung
und Bestrafung der Ketzereien übertragen wurde.
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Extrahierte Personennamen: Riedesel Franz_von_Assisi Franz Dominikus
Unted diesem Namen verstand man aber nicht blos
abweichende Begriffe von dem Lehrkanon der Kirche,
sondern auch jeden Zweifel an der Macht der Papste
und der Kirche, uttb bald auch jeden Versuch, Irrthü-
mer und Gebrechen abzuschaden. Nun hatte sich aber,
gerade je anmaßender die Papste nach Gregor Vii., eiir
Alexander Iii., Ii^iocenz Iii., Iv, Gregor Ix. und
andere geworden waren, ihnen immer mehr damit un-
zufriedene Männer widersetzt, wie Arnold von Brescia,
der Schüler des großen Abälard, oder wie die Katharer,
Waldenser (von Petrus Waldus zu Lyon), die Albigen«
ser im südlichen Frankreich, gegen welche bald ein förm-
licher Kreuzzug gepredigt und mit Feuer und Schwert
verfahren wurde/— Es entwickelte sich noch in dieser
durch die Kreuzzüge auch geistig aufgeregten Zeit die
Nationalpoesie der westeuropäischen Völker, besonders
in Spanien, im südlichen Frankreich, wo die provenga-
Irschen Troubadours, in Deutschland, wo die Minne-
oder Licbessanger (auch schwäbische Dichter genannt)
nicht wenig berühmt wurden. Selbst Fürsten und Kais
ser schämten sich nicht, zu ihnen zu gehören, und wie
sie meist Nitterthum, Liebe, Ehre, Religion befangen,
gaben sie vereint mit den Kreuzzügen dem Nitterthume
selbst eine höhere Weihe; der Ritter mußte bald beim
Ritterschläge (früher war es ein förmlicher Probekampf
vor der Aufnahme) geloben, Religion und Tugend zu
ehren und zu schützen, und nur ehrlichen Kampf zu
führen; und die Turniere (die olympischen Spiele des
Mittelalters) sollten eigentlich nicht nur auf ebenbür-
tige, sondern auch auf unbescholtene Ritter sehen.
Auch mußten wohl solchemittel einwirken, um den
rohen Nausgeist des Adels zu bändigen; denn die Herr-
scher waren bet der neuen erst sich bildenden Rechts-
und Gerichtsverfassung selten im Stande, die oft ge-
botenen Land - und Gottesfrieden aufrecht zu erhalten.
Mancher trotzte jeder weltlichen und geistlichen Strafe,
und wurde der Teufel einer ganzen Gegend. Da bil-
deten sich in Deutschland, wo das Fausirecht am schwer-
sten zu bezwingen war, weil statt Eines fast 500 Lan-
degherrn und Gebiete waren, eine Art Gerichte, die
durch ihr heimliches Walten und durch die vergrößernde
8 *
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vii Gregor Alexander_Iii Alexander Gregor_Ix Gregor Arnold_von_Brescia Petrus_Waldus
Extrahierte Ortsnamen: Lyon Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Deutschland
119
auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber
auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur
den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse
Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg-
Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal-
ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der
Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf,
facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag-
ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem
Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der
wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge-
räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf,
doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug
ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen
engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei
Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl-
rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz
ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu-
xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein
Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie-
drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei
Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und
ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und
edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus-
macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und
Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver-
einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05
bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren.
So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger,
Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber,
1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit
Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um
die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter
dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch-
land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie
in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil-
lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte
sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem
Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi-
tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles
feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches
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Extrahierte Personennamen: Arnold Werner_Stauf Schwytz Landvogk_Geßler Johann_von_Schwaben Johann Sembach Heinrich_Vii Heinrich Oestreich Ludwig_von_Batern Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Xxh Johann Ludwig_der_Baier Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Habsburg-
Oestreich Uriland Melchthal_Unterwaldens Rürli Italien Frankreich Deutschland Frankreich Europa Prag
120
Neichsgrundgesetz mit der goldenen Bulle, oder Siegel-
kapsel, wo und wie und von welchen 7 Reichsfürsten
Deutschlands der deutsche König und römische Kaiser
gewählt werden sollte. Noch trauriger regierte Wen-
zeslaus, sein Sohn, dem man im Pfalzgraf Ruprecht,
und nach dessen Tode, in Siegmund von Ungarn,
Wenzels Bruder, und in Jobst von Mähren, zu gleicher
Zeit zwei Gegenkönige gab, während eben auch drei
Päpste auf einmal die Christenheit mit ihren Zänkereien
erfüllten. Dem letztgenannten Unheil, und den Klagen
über die Verschlimmerung der Kirche überhaupt, sollte
nun durch eine allgemeine Kirchenversammlung zu Cost-
nitz gesteuert werden, doch der neue Papst wußte alle
Verbesserungsverfuche zu umgehen.
Dagegen wurde die Lehre des Prager Doctor Huß
von Hussinetz und Jakobs von Mies, vom Abendmahl
unter beiderlei Gestalt, und gegen den päpstlichen
Supremat und die weltlichen Schätze der Geistlichkeit"
nicht nur verdammt, sondern auch ihr Urheber, Huß
sogar, ob er gleich unter Kaiser Siegmunds Geleite
gekommen war, mit feinem Freunde Hieronymus von
Prag verbrannt (1415 und 141ö). So starben zwei
kühne Männer, die wenigstens noch eine Ueberzeugung
hatten, an welche sie ihr Leben setzen konnte«; aber an
der Flamme ihrer Scheiterhaufen entzündete sich auch
die Fackel des furchtbaren Hussitenkrieges (141y— 1455),
indem die vielen Anhänger der neuen, eigentlich durch
den berühmten Oxforder Theologen, Johann Wikliff»
zuerst gepredigten Lehre, zu den Waffen griffen, das
Prager Rathhaus stürmten, 14 Senatoren aus den
Fenstern in die aufgerichteten Speere stürzten, Sieg,
«rund als König absetzten, und die Güter der Geist-
lichen und Landherrn von der Gegenpartei verheerten.
Ein Kreuzheer, von Siegmund gegen sie geführt, rich-
tete nichts aus. Ihr schwarzes fürchterliches Fußvolk
schlug nicht allein alle Feinde in Böhmen, sondern siel
von da, als ihrem gelobten Lande, sengend und mor-
dend in das benachbarte Schlesien, Daiern, Franken,
Meissen (die Länder der Philister, Moabiter, Kananttee
U. f. w., wie sie sie nannten) ein, und führte untee
seinen Ziskas und Proropen diesen ersten Aeligions-»
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Extrahierte Personennamen: Siegmund_von_Ungarn Jobst_von_Mähren Jakobs Johann_Wikliff» Johann Siegmund
220
eine Cortes-Verfassung (ly. März 1812) gegeben.
Allein der am 3. März 1814 die Rückkehr in sein
Königreich antretende König nahm diese, die königliche
Gewalt völlig lähmende, zu repnblicanische Constitution
nicht an, versprach aber selbst seinem Volke eine Ver-
fassung zu geben. Als diese aber nicht nur ausblieb,
sondern auch mit Nichtbeachtung aller helleren Ideen,
welche in einem so muthigen Kackpfe dem Volke ge-
worden sein mußten, die Mönchsorden und Klöster, die
Jesuiten, die Inquisition mit der Folter, die furcht-
barste geheime Polizei, wieder hergestellt, alle Anhän-
ger der Iosephtnischen Regierung (Iosephtnos, Afrance-
sados) gleich sehr wie die Liberalen oder Corlesfreunde
schrecklich verfolgt wurden; als Handel und Finanzen
und Staatscredit immer tiefer sanken, dle Heere nicht
bezahlt wurden, in 5 Jahren 25 Minister wechselten,
und der König nur ein Werkzeug seiner nächsten Umge-
bungen (der Camarilla) zu sein schien: weigerte sich
endlich das Heer in Kadix sich nach Amerika einschlffen
zu lassen (1. Jan. 1820), unter Vorgang Luirogas
und Riegos, und verlangte die Cortescorrstitutton von
1812. So allgemein verlautete bald im ganzen Lande
derselbe Wunsch, daß endlich (7. März 1820) Ferdi-
nand diese Verfassung beschwören mußte. Die Corres,
aus 70000 Seelen einer, wurden vom Volke gewählt,
und bildeten nur Eine Kammer; sie hatten säst die
ganze Regierungsgewalt in den Händen. Die großen
Veränderungen, welche nun in Spanien begannen, die
Abschaffung der Inquisition mit ihren Foltern, der
Klöster bis auf 14, der Jesuiten, Majorate u. s. w.
gehören der inner» Geschichte Spaniens an. Es fehlte
aber Einheit im Lande, und weder der Adel und die
Geistlichkeit, noch der von letzterer bearbeitete Bauern-
stand, waren mit der Constitution zufrieden; am wenig-
' sten die großen auswärtigen Mächte, welche, da die
Sicherheit des Königs täglich mehr gefährdet schien, und
eine Gegenrevolution am 7. Juli 1822 nur ein frucht-
loses Blutbad in Madrid erzeugte, endlich auf dem
Congresse'zu Verona (Oct. 1822) Frankreich ver-
anlaßten, den bereits gegen Spanten zusammengezoge,
nen Santtätscordon in ein völliges Iuvasionsheer zur
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kadix Amerika Spanien Spaniens Madrid Verona Frankreich
517
frei, eilte er zum Kaiftr Lothar, bat 'um die er-
ledigte Mark Meissen und ward auch noch in dem-
selben Jahre, 1127, damit belehnt.
Aus dem ersten Iahrzehend seiner Regierung
weis man nichts, als wenn? wo? und wie
reichlich? er seine milde Hand gegen Klöster
aufgethan habe. Erst im August n z6 zeigt ihn
die Geschichte im Harnisch, und zwar auf dem
siegreichen Heerzuge des Kaisers, gegen den Nor-
mannischen Herzog, Roger, in Apulien, der den
Sizilianischen Königstitel sich angemaßt auch Papst
Innocenz Ii. sogar geschlagen und gefangen ge-
nommen hatte. Konrad benahm sich dabei ganz
so, wie es dem Ehrenmanne und treuen Reichs-
fürsten ziemte. Bey Avenna, z. B. führte er, nebst
dem Erzbischöfe von Magdeburg, den Vortrapp
und hielt die entgegenströmenden Bürger auf,
bis der Kaiser selbst heranrückte, der die Stadt
von der See- und Landseite zugleich angrif und
eroberte. So war es auch Konrad allein, der
die rebellischen Baiern wieder zum Gehorsam
brachte, welche, kurz vor Lothars Rückzüge aus
Italien (r 1z7) Meutereien angesponnen hatten.
Nach diesem Feldzuge scheint Konrad bis 1145
mehr fürs Varerland, als für auswärtige Hän-
del gelebt zu haben. Dann reifete er, zu seiner
Seelen Heil, wie der Geist der Zeit es heischte,
nach Jerusalem. Kaum nach Hause von der hei-
ligen Betfahrt, leistete er dem Kaiser wieder grose
Dienste in einem Feldzuge nach Pohlen. Auch
schloß er sich, einige Jahre spater, (t 148) dem
Kreuz-
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Extrahierte Personennamen: Lothar August Innocenz_Ii Innocenz Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad
220
Söhne und 6 Töchter, die ihn, einen Sohn, der
als Kind starb, ausgenommen, sammtlich überleb-
ten. Der älteste, Otto, in der Folge der Reiche
genannt, folgte ihm in der Regierung. Die übri-
gen wurden mit Theilen seiner grosen Besizungen
abgefunden.
In die Lebensperiode Konrads (1098— H57) fallt die
Regierung der Deutschen Kaiser:Heinrrchlv.
(1056—no6.) Heinrich V. (bis 1125.) Lo-
thar (bis 1137o Konrad in. (1152o Fried-
rich I. (bis 1190.)
Hauptbegebenheiten: Griechisches Kaiser-
thum unter den Comnenen (1057— n8z) Kreuz-
züge (seit 1095) Jerusalem erobert. Iohannitter
(1099.) Cisterzicnser (noo.) Englands erster Frei,
hcicsbrief (noo.) Tempelherren (in8.) Albi-
genfer in Frankreich unter Ludwig vii. (1137—80.)
Heinrich der Stolze geächtet. (n38.) Moskau an-
gelegt (1147 ) Verfassung der Sachsen in Sieben-
bürgen(nz5.) Kanut in Dänemark ermordet(n§7.)
Geist der Chevalerie. Turniere.
Literatur: Byzantinische Schriftsteller: Zona-
ras, Glykas u. a. Entdeckung der Pandekten nzz.
Lebhaftes Studium der Rechte in Italien und Mont-
pellier P. Abalard verbindet die Aristotel. Philoso-
phie mit der scholastischen. P. Lombard Cosmas v.
Prag. Otto v. Freifingen. Helmold. Schwäbischer
Dialekt herrschend. Entstehung der Wappenkunde.
Sammlungen des Lehnrechts. Anfang des Studiums
der Griechischen und Rom. Litteratur. Der Mönch
Nestor in Ausland, (g. noo.)
i486.
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Extrahierte Personennamen: Otto Konrads Heinrich_V. Heinrich_V. Konrad Konrad Ludwig Ludwig Heinrich P._Abalard P._Lombard_Cosmas Otto Helmold
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Frankreich Moskau Sachsen Dänemark Italien Rom
64 11. Abschnitt. Die Churfürsten von Brandenburg rc.
den machten aber, daß der Pilger viele erkrankten. Seitdem Jerusa-
lem und die Umgegend in den Händen der ungläubigen Türken war,
mangelte es den armen kranken Pilgern an Verpflegung und das
Elend der Kranken stieg auss äußerste. Besonders schlimm waren die
Deutschen daran, weil ihrer sich auch Niemand annahm. Da fühlte
ein deutsches Ehepaar mit seinen erkrankten Landsleuten Mitleid und
stiftete ein Krankenhaus für deutsche Pilger, welches das Marien-
hospital der Deutschen zu Jerusalem genannt wurde. Als
in der Folge die Christenheit in Europa sich erhob, um das heilige
Land aus den Händen der Türken zu reißen, und deshalb große christ-
liche Heerschaaren nach Palästina zum Kampfe zogen, da vermochte
das kleine Macienhospital nicht alle die kranken deutschen Krieger
und Pilger zu fassen. Insbesondere war bei der Belagerung der
Stadt Akon die Noch sehr groß. Hier entstanden unter den deut-
schen Kämpfern Krankheiten und Seuchen, und die Menge der Kranken
war so groß, daß die meisten ohne alle Hülfe da lagen. Kaufleute
aus Bremen und Lübeck, welche gerade des Handels wegen dort wa-
ren, sahen dieses Elend. Die Noch ihrer Landsleute ging ihnen sehr
zu Herzen. Sie machten aus den Segeln ihrer Schiffe Zelte, nah-
men in dieselben die erkrankten Deutschen aus, pflegten und warteten
ihrer mit der größten Liebe und heileten viele. Dies schöne Beispiel
konnte nicht ohne Wirkung bleiben. Deutsche Ritter und Für-
sten wetteiferten, das wohlthatige Unternehmen durch reiche Gaben
und persönliche Thcilnahme zu unterstützen. Die deutsche Verpfle-
gungs-Anstalt gedieh so herrlich, daß der Herzog Friedrich von
Schwaben mit den übrigen in Palästina anwesenden deutschen Fürsten
und Rittern einen Ritterorden daraus bildete. Nur Deutsche vom
Adel konnten Mitglieder desselben sein, und ihr Beruf war, die Ver-
wundeten zu heilen, der Krankenml pflegen, die frommen Wallfahrer
auf ihrer Reise zu schützen und überall gegen die Ungläubigen zu
kämpfen. Die neue Verbindung wurde i^ec deutsche Ritterorden
genannt; der erste des Ordens führte den Titel: Hochmeister.
Anfangs war dieser Orden sehr unbedeutend, aber nach und
nach mehrte er sich und wurde mächtiger. Vield fromme Fürsten,
Ritter und Herren in Europa vermachten dem deutschen Orden
große Geschenke, und da er sehr tapfere Mitglieder zählte und in sei-
nen Kämpfen gegen die Ungläubigen beinahe immer siegte, so gelangte
er zu einer sehr großen Berühmtheit, welche ihn in der ganzen Welt
bekannt machte. Vorzüglich erhob ihn der hochberühmte Hochmeister
Hermann von Salza. Unter diesem zählte der Orden mehrere tausend
Ritter, und jeder derselben war ein Held. Große Provinzen gehörten
dem Orden und ihr Hochmeister galt den höchsten deutschen Fürsten gleich.
An den Hochmeister Hermann von Salza wendete sich nun Her-
zog Conrad von Masovien und Bischof Christian von Preußen mit
der Bitte, ihnen gegen die heidnischen Preußen beizustehen. Das
versprach auch der Hochmeister und der damalige deutsche Kaiser und
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von
Schwaben Friedrich Hermann_von_Salza Hermann_von_Salza Conrad_von_Masovien Christian_von_Preußen
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Europa Palästina Bremen Palästina Europa