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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 108

1880 - Dresden : Salomon
108 und der Sprache. Sind die so charakteristischen Merkmale, die sich durch die Geburt fortpflanzen, vielen Geschlechtern gemeinsam, so bilden diese Geschlechter eine Ratze. Entscheidend für die Ein- theilung der Menschen in Rayen sind die körperlichen Verschieden- heiten. Auffallend ist vor allen Dingen die verschiedene Farbe der Haut und des Haars, sowie die Form des letzteren. Es finden sich alle nur möglichen Abstufungen von der blauschwarz glänzenden Haut der ausgeprägtesten Negerra?e bis zur blendenden Weiße germanischer Frauen und von den blonden langen Seiden- locken der letzteren bis zur schwarzen krausen Wolle der ersteren. Die Farbe der Haut rührt von einem besonderen Färbestoff her, der in die sogenannte Schleimschicht abgelagert wird, welche zwi- schen der farblosen Oberhaut und der darunter liegenden Leder- haut sich findet und aus jungen Zellen besteht. Dieser Färbestoss fehlt aber der weißen Haut im Allgemeinen und findet sich nur bei den Weißen au einzelnen Theilen. Je mehr von diesem Pig- ment abgesetzt wird, desto dunkler wird die Haut. Den drei großen Continenten entsprechen drei Farben: Afrika entspricht das Schwarz, Asien das Gelb, Amerika das Roth. Die Farbe der Augen, nämlich der Iris, geht vom hellen Blau bis zum dunklen Schwarz durch alle Nüanyen, sowie durch jene von Grau, Grün und Brauu hindurch. Sie rührt ebenfalls von einem auf der hintern Fläche der Iris abgelagerten Pigment her; bei Pigmentmangel erscheint das Auge blau. Aehnlich ist es mit der Farbe des Haars. Auch hier stehen der schwarze Neger und der blonde Germane und Slave aus der äußersten Stufe der Pigmentirung. Die Farbe des rochen Haars soll von einem größern Antheil an Schwefel herrühren. Die Haare der Europäer sind drehrund, ihr Querschnitt ist ein Kreis; bei den Negern ist der Querschnitt des Haars eine Ellipse. Neuerdings sind die Formenverschiedenheiten des Schä- dels die wichtigste Grundlage der Rayeneintheiluug geworden. Der Schädel ist die Blüthe des Skelets, das er mit dem Becken, dem Brustkorbe und der Wirbelsäule bildet, der Sitz des Gehirns, des Organs der edelsten Functionen. Man kann sich den Kopf als eine vorn und an den Seiten etwas flach gedrückte Halbkugel vor- stellen, welche mit einem Theile der unteren ebenen Fläche auf dem oberen Ende der Wirbelfäule anfliegt, die aber in sehr ver- schiedeuen Formen auftritt. Betrachtet man nun den Schädel von oben und bestimmt den Längs- und Querdurchmesser desselben, so ergiebt sich ein bestimmtes Ba'haumß, nach welchem Retzius die Schädel in Langköpfe (Dolichocephale) und Kurzköpfe

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 184

1880 - Dresden : Salomon
184 Oft, was eine Abplattung der Kugel an den Polen und eine Anschwellung und Auftreibung am Äeqnator derselben zur Folge hatte. Dasselbe wiederholte sich bei den Planeten und Monden. Gegenwärtig findet die Abschleuderungstheorie sehr viel Anklang. Die Uebereinstimmnng in den Bewegungsrichtungen aller zu unserer Sonne gehörigen Planeten und Monde, sowie die durch die Spektralanalyse aufgefundene Gleichartigkeit der Stoffe deuten darauf hin, daß das ganze System einen gemeinschaftlichen Ur- sprung hat, der in einem kosmischen Nebel, in einer Dunstkugel zu suchen ist. Von dieser Dunstkugel sagt der Astronom Spiller, dem wir hier folgen, sie habe durch den Druck des Weltäthers Beweguug erhalten; Bewegung sei überhaupt von Anfang an im Weltraum gewesen. Bei dieser Bewegung der losen Dunstkugel besaßen die auf der äußern Seite der Bahn liegenden Theilchen eine größere Geschwindigkeit, als die auf der innern, weil jene in derselben einen größern Weg zurücklegen mußten. Außerdem zeigten aber auch die Bestandtheile des kosmischen Nebels oder der kos- mischen Wolke ihre Gravitation zu einander, welche ihnen die Kugelgestalt und eine Bewegung nach dem Mittelpunkte derselben vorschrieb. Die an der Außenseite der Bahn vorhandenen Theil- chen eilten, mit beschleunigter Bewegung fallend, mehr vorwärts als die an der Innenseite, und die natürliche Folge davon war eine Axendrehung mit wachsender Geschwindigkeit, welche bei der zunehmenden Raumverminderung infolge der Verdichtung an dem Weltäther ein abnehmendes Hinderniß zu überwinden hatte. Wenn nun die Axendrehung eines flüssigen kugelförmigen Körpers all- mälig zunimmt, so tritt ein Augenblick ein, in welchem die Flieh- krast der Massentheilchen am Aequator der Kugel der Ceutralkraft, die sie nach dem Mittelpunkte zieht, gleich wird. Bei weiterer Beschleunigung sollten sich dann am Äeqnator nur so viele Theile ablösen, als nöthig sind, um bei dem zurückgebliebenen das Gleich- gewicht zu erhalten, aber wegen der Cohäsiou der sich ablösenden zu den übrigen Theilen fliegen mehr Theile ab, und bei dem zurückgebliebenen ist jetzt die Centrifugalkraft kleiner als die Ceutralkraft. Die vom Mutterkörper losgelösten Theile gestalten sich nach den Gravitationsgesetzen sofort kugelförmig. Die Kugel fliegt von dem Mutterkörper sofort in einer anfangs stark, später weniger gekrümmten Bahn, weil dieselbe mehr und mehr aus dem Bereiche des Mutterkörpers kommt. Sie fliegt aber in der para- bolisch gekrümmten Bahn nur so weit, als ihre Fliehkraft im Gleichgewicht gehalten wird von der Anziehungskraft des Mutter- körpers. Von nun an trtt sie eine Umlaufsbahn um deu Central-

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 88

1827 - Erlangen : Heyder
t Sohn einer verbrecherischen Liebe war. Er unterwarf sich erst den letzten Rest des Römerlandes in Gallien unter Syagrius durch eine Schlacht bei Soissons; schlug dann die Alemannen, einen zweiten deutschen Völker, bund in den Gegenden zwischen Rhein und Donau, (bei welcher Gelegenheit er dem Namen nach Christ wurde) und nahm ihnen ein großes Stück Landes ab; wendete hierauf seine Waffen gegen die Westgothen, deren Herrschaft in Gallien er fast ganz vernichtete, und sie auf Spanien beschränkte. Andere Völker, wie Thüringer, Burgunder (im südöstlichen Gallien) machte er wenigstens zinsbar, rottete auch die übrigen Franken- häuptlinge aus, und hinterließ so, 511, ein Reich, welches sich fast über ganz Gallien und große Strecken Westdeutschlands ausdehnte. Seine Nachfolger (sie hie- ßen von feinem Ahnherrn Merovinger) theilten das Land, erwarben aber auch noch Thüringen (531) und Burgund. Allein die vielen Theilungen, die inneren Streitigkeiten im königlichen Hause, (man denke an die Furien Brunehtld und Fredegund!) die kläglichen Für- sten (die nicht viel mehr thaten als unvernünftig essen und trinken, »nd alle Zahr auf ihrem Ochsenwagen zur Volksversammlung oder zum Märzfelde sich fahren lassen) brachten dies Königsgefchlecht so herunter, daß ihre Oberhofmeister (Ivlajores 6omus) bald ein sehr hohes Ansehen erhielten; wie Pipin von Landen, dann Pipin von Heristal, Karl der Streithammer, der 732 die aus Spanien vordringenden Araber oder Sarazenen bei Poi- tiers schlug, und endlich Pipin der Kurze (oder Kleine, ob er gleich Kraft genug hatte, einem Löwen mit einem Schwerthteb den Kopf abzuhauen). Dieser steckte end- lich den damaligen König Childerich Iii. 752, in ein Kloster, nachdem der zuvor gefragte Papst selbst seine Einwilligung dazu gegeben hatte und setzte sich als König auf den Thron. Pipins Sohn war Karl der Große. Zn Deutschland waren die Friesen, die Sachsen (ein, 150 nach Christo, zuerst vorkommendes Volk, anfangs im heutigen Holstein, und spater zwischen dem Rhein und der Elbe, wo sie sich in Ostphalen, En- ger» und Westphalen theilten), dann die Thüringeit

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 126

1827 - Erlangen : Heyder
fteti, den Lausitzen und eine Zeitlang auch mit Bran- denburg. Weit roher stand dagegen noch'rußland da, zumal da es von den Mogolen überschwemmt worden war, (1238) an deren Chans die russischen Großfür- sien Tribut zahlen mußten. Doch konnte Großfürst Alexander Newskoi von' Nowgorod, die Echwertbrüder in Liestand schlagen (1241) und ein Iwan Wasilje- witsch von Moskau aus (1462) allmahlig di? Macht, der unter Timur noch furchtbarer gewordenen Mogolen, brechen. Er erklärte das gerettete und erweiterte Ruß- land auf einem Reichstage für untheilbar. — Dage« gen war jetzt das griechische Kaiserthum seinem völligen Untergange mit schnelleren Schritten als frü- her entgegen gegangen. Zwar hatte das lateinische Kaiserthum schon 12ö1 den griechischen Paläologen wieder weichen müssen, allein bald mußten diese auch die kleinasiatischen Provinzen den siegreich vordringenden Türken oder Osmanen aufopfern, die 1327 zu Prusa tn Bithynien unter ihrem Führer Orchan ihren Sitz ausschlugen. Auch der Handelsneid der Penetianer und Genuesen erregte viel Unheil tn Eonstantinoprl. Endlich eroberten sogar Orchans' Söhne, Soliman und Amurath, Gallipoli tn Europa, sodann Thrazien, Thessalien, Macedonien und Bulgarien, und schlugen ihren Sitz zu Adrianopel auf. Schon Bajazeth, (Ilde- rim, der Blitz, beigenannt) Amuraths Sohn, »vürde Constantinopel erobert haben, wäre nicht über den Mächtigen ein noch mächtigerer, der mogoltsche Erobe- rer Timur oder Tam.erlan gekommen, der schon auf Bagdads Ruinen eine Pyramide von t)0000 Menschen- schädeln als Denkmal seiner Siege errichtet hatte. Dieser schlug in'der großen und blutigen Schlacht bei Angora tn Kleinasien Bajazeth, und führte den Ge- fangenen in einer vergitterten Sanfte mit sich herum. Auch Johann Hunyad, Ungarns Reichsverweser, und Castriota oder Skanderbeg von Epirus beschäftigten die Türken eine Zeitlang. Umsonst hatten die griechi- schen Kaiser, des Reiches Fall ahnend, vom Abendlanh Hülfe ersieht, umsonst dafür Anscdließung an die ka- tholische Kirche angeboten! Endlich zog Muhamed Ii.,

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 172

1827 - Erlangen : Heyder
172 Emanuel von Bakern, ober der Kurprinz starb, und mm bewarben sich die beiden Scbwäaer Karls, der Kaiser Leopold für seinen 2ten Sohn Erzherzog Karl, und. Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp von Anjou um die aanze Erbschaft. Endlich entschied sich Karl für Frankreich, und Ludwig erklärte seinem Hofe : nun gebe es keine Pyrenäen für Frankreich mehr. Aber Enaland, Holland, spater auch Portugal, dessen Kö- utqshaus Broganza sich fast immer an England anschlofi, erklärten: daß die Erwerbung so ungeheurer Länder in mehr als einem Welttheile, Europas Freiheit nachtheilig fei; und das getäuschte Oestreich und ein Theil des deutschen Reiches (nur die Kurfürstenbrüder von Daiern und Cöln traten für Frankreich auf) traten gern auf Ihre Seite, als der Krieg — der spanische Erbsolge- lkrleg — gegen Frankreich nicht mehr zu vermeiden war (1701 — 1714)* Diesmal war das Kriegsglück Ludwig gar nicht günstig; es schien an die größern Talente eines Herzog Marlborough, eines Prinz Eugen von Savoyen, eines Ludwig von Baden, die Deutschlands Heere führten, an dir kluge Politik eines Wilhelm Iii., und eines K>etnsius, des Nathpensionairs und Landsyndikus von Holland unwiderruflich gefesselt. Eine Schlacht ging nach der andern in Deutschland, Italien und den Nieder- landen verloren; nur in Spanien stand eine Zeitlang die Wage gleich. Besonders waren es die Haupt- schlachten bei Hochstädt oder Blenheim, (13. Aug. 1704) wo Tallard und Maximilian Emanuel von Marlbo- rough und Eugen total geschlagen wurden (Batern fiel in Oestreichs Hände, der Kurfürst mit seinem Bruder in die Reichsacht!); bei Ramillies, wo Marlborough gegen Vl'lleroi fast ganz Brabant und Flandern ge- wann (23. Mat 1706); bet Turin (7. Sept. 1726). wo Eugen die Creatur der Maintenon den Marschall Feuiilade schlug, und ganz Italien damit von den Franzosen befreite; bei Oudenarde (n. Zul. 1708), wo Eugen und Marlborough den Herzog von Vendo- me, Ludwigs besten Feldherrn, und bri Malplaquek (n- Sept. 1709), wo sie Billars besiegten. Solche Niederlagen hatte sich Ludwig Xiv. freilich nicht ge-

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. VI

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
die Gelegenheit vorbeilaßen, die Herzen der Jugend zu erheben. Dem Zweck dieser Schrift zufolge, wird man es wohl zufrieden seyn, daß ich trockne Gegenstände, wie Mutschirungen, politische Vertrage, Theilungen, Erboerbrüderungen, Käufe rc. beseitigte. Beim Vortrag der Begebenheiten habe ich gewöhnlich die Ordnung beobachtet, daß ich die Hauptfacta deö Tages erst erzählte, dann die übrigen nur kurz angedeuteten Bege- benheiten chronologisch folgen lies und zwar erst die vaterländischen, dann, in klei- nerer Schrift, die ausländischen. Erst ere werden noch Zusähe genug erhal- ten können. Auch habe ich selbst am Schlüße manche beigefügt, die eher, als andre, einer ausführlichen Behandlung werth gewesen wä- ren. Aber wer mag alles auf einmal umfaßen. Letztere betrachte ich ohnedem nur als eine Zu- gabe, wenigstens für diesen Theil, die mir selbst erst bei der Arbeit in den Sinn kam. Darum bitte ich über ihre Vollständigkeit nicht mir mir zu rechten. Auch werden die verzeich- neten Daten schon zahlreich genug seyn, um gebildeten Lehrern Stof zur Belehrung und Un- terhaltung zu geben. Nur den Sterbetagen der R eg e n t e n ha- , be ich synchronistische Weltbegebenheiten beige- fügt. Außerdem würde das Buch zu volumi- nös geworden seyn. Bei Heinrich Raspe Vj. unter-

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 68

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
68 Mörser und verrosteten Kanonen" nicht, weil der König, Karl Xi., selbst ihn schützte, ia sogar (1684) als Rath und Reich shist 0- riographen nach Stockholm berief. Hier arbeitete er nun viel in der Schwedi- schen Geschichte, doch nicht ohne Parteilichkeit, wie es von einem besoldeten Geschichtschreiber der zunächst verflossenen Zeiten nicht anders zu erwarten war. Als er auch in Stockholm vor dem gelehrten Neid keine Ruhe hatte, trat er 1688 als Ge- heimer Rath in Brandenburgische Dienste, wo er das Leben Friedrich Wilhelms des Grosen be- arbeitete. Welches Ansehen er noch in Schweden hatte, sieht man daraus, daß ihn Karl Xi. zum Reichsbaron (1694) erhob; welche Ehre er aber nicht lange genoß. Denn er starb in demselben Jahre den 26. Oktober zu Berlin. Sind auch gleich Philosophie, Geschichte und Staatswissenschaft, worin Pufendorf besonders sich auszeichnete, iezt ganz anders und besser ge- staltet, so bleibt ihm doch immer das Verdienst, theils eine neue Dahn dafür gebrochen, theils die von Grotius und Hobbes vorgezeichnete, glück- lich erweitert zu haben. Weil man ihn von allen Seiten, besonders auch der Religion wegen, selbst in Sachsen, anfeindete, schrieb er meist unter erdichteten Na- men. Don

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 110

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
Obrigkeit gieng ihnen ehrerbietig entgegen, als Menschen, die Muth genug hatten, durch Schmer- zen sich zu heiligen. Als sie aber aus grosenhei- ligen in grose Sünder ausarteten, vor denen Ord- nung und Zucht die Thüren verschließen mußten, als man bemerkte, daß sie dem bürgerlichen Leben, besonders aber, durch Verachtung des öffentlichen Gottesdienstes und der Geistlichkeit, der kirch- lichen Verfassung selbst gefährlich wurden, da erklärte sich der Papst öffentlich gegen sie und gebot, sie überall zu vertreiben. Doch hielt dies in der That schwer; denn ihr Name war Legion. So stellten sich, z. B. beieit- brechtshofen in der Erfurter Geg'end einst über 3000, bei Günnstadt über 6000 Geister zur Kirchweihe ein. Ueberhaupt fanden sie in Thü- ringen so viel Zuschlag, daß die Leute, um ih- nen nachzufolgen, „an manchin endin dy Hußir vnnd dy Dorffer wüste stehen ließen." Wollte man diese ungebetenen Gaste los werden, so bedurfte es fast kleiner Armeeen. Daher erwarben sich die Meisner und Mersebur- ger Bischöfe im »4ten Jahrhundert ein wahres Verdienst, indem sie die Geisler in ihren Spren- geln nicht duldeten. Die vom Papst selbst gebotenen Verfolgungen aber nahm diese Sekte ohne Kopf (so ge- nannt, weil ihr Stifter unbekannt war) sehr übel, „vorspotttin dy phaffeid vndialle geistliche luthe," ia sie drohten, gleich Zi- geunern, mit Raub, Mord und Brand, wo man sie

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 70

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
70 (s. S. 6.) unterrichtet. Seinem muntern Geiste behagte es aber nicht lange am väterlichen Hof^ wo man mehr für Gaumen und Kehle, als für den Kopf lebte. Vielleicht fühlte dies Herzog Heinrich selbst, vielleicht gab ihm aber auch der wackere Rivius Winke über des Sohnes vortref- liche Anlagen. Kurz, man schickte ihn nach Dresden, an den Hof seines Onkels Georg, wo es ziemlich lebhaft zuging und also, ein Prinz, von Morizens Geist, recht willkommen war, recht wohl sich befand. Herzog Georg mochte gern ihn um sich leiden, nahm ihn mit auf die Jagd,- und stellte ihn oft seinen Prinzen, Johann und Friedrich, an welchen er eben nicht Diel Freude hatte, zum Muster vor. Doch bald veranlaßte ihn eine fehlgeschlagne Bitte, Georgs Hof zu fliehen. Hugo, Burggraf von Leißnig, war gestor- den und damit seine Burggrafschaft, als erledig- tes Lehn, dem Herzog anheim gefallen. Moriz, etwas vorlaut, wie iunge Leute oft zu ihrem Nachtheil sind, bat seinen Onke^ um Leißnig und — die Antwort siel: Moriz! Moriz! Du thuest, als ob dir ganz Sachsenland gerecht wäre. Dem Prinzen „v erschnpp- pete dies ziemlich," wie einer seiner alten Biographen sagt, d. h. er fühlte nur zu deut- lich das Gewicht dieser Worte und ging kurz dar- auf nach Freiberg zurück. Das war Troz, und also Tadels werth. In
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