Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 96

1880 - Dresden : Salomon
96 keine Spur von Than finden, obschon es ringsum stark gethaut hat. Wie kommt das? Für die Vegetation, namentlich in regenarmen Gegenden und Zeiten, ist der Thau sehr wichtig, da er den Pflanzen Feuchtigkeit bringt. Die Temperatur, bei welcher das überflüssige Wasser sich verdichtet und ausscheidet, ist der Siittigungs- oder Thaupunkt (siehe p. 94). Wird die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft abgekühlt, so kann der Wasserdampf, der sonst durchsichtig ist wie die Lust, als solcher nicht mehr bestehen; er scheidet sich aus derselben aus und bildet kleine Bläschen, welche die Luft mehr und mehr undurchsichtig machen, wenn sie in größern Massen angehäuft sind. Diese Wasserbläschen schweben in der Luft trotz ihrer größern specifischen Schwere, weil sie im Vergleich zu ihrer Oberfläche eine geringe Masse haben. Diese mehr oder minder dichte, die Luft trübende Anhäufung von Wasserbläschen in der Atmosphäre heißt Nebel. Er tritt besonders häufig in dem vom Golfstrom beeinflußten Großbritannien und Newsoundland auf. Daß über Flüssen, Seen und feuchten Auen sich häufig Nebel bilden, kommt daher, daß die mit Feuchtigkeit gesättigte warme Luft sich mit Luftschichten mischt, welche durch Berührung mit dem kälteren Wasser oder Boden schon eine niedrigere Temperatur angenommen haben und die Verdichtung des Wasserdampfes bewirken. In den großen Sandwüsten der alten Welt, wo Regen und Thau mangeln, kommen auch keine Nebel vor. Was der Nebel über der Erdoberfläche ist, das sind die Wolken in der Höhe. Ersteigt man einen Berg, so kann man in einen Nebel gelangen, der, vom Fuße des Berges aus gesehen, als Wolke erscheint. Wegen ihrer großen Leichtigkeit können die kleinen Wasserbläschen, welche die Wolken bilden, nur langsam niedersinken; auch werden sie oft am Niedersinken durch einen auf- steigenden Luftstrom gehindert, weshalb sie in der Luft schweben und von ihr fortgetragen werden. Als Segler der Lüfte eilen die Wolken bald mehr, bald weniger. Howard unterschied 3 Haupt- arteu von Wolken: Federwolke oder eirrus, Haufenwolke oder cumulus und Schichtwolke oder stratug, und vier Uebergangs- formen: die fedrige Haufenwolke, cirro-cumulus, auch Schäfchen genannt, die fedrige Schichtwolke, cirro-stratus, die streifige Haufenwolke, cumulo-stratus, und die Regenwolke, nimbus. Die Federwolke besteht ans sehr zarten, bald mehr streifigen, bald mehr locken- oder federartigen Massen, welche in Höhen von 6500 m schweben und wahrscheinlich ans kleinen Schneeflöckchen oder Eisnadeln bestehen. Sie erscheinen nach schönem Wetter

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 24

1827 - Erlangen : Heyder
24 Nördlich von dem im Anfänge dieses Zeitraums sehr mächtigen Medien, lag die dazu eroberte gebir- gige Landschaft Persis. Einem Manne aus dieser Pro- vinz hatte der medische König, Astyages, durch böse Träume gewarnt, seine Tochter vermählt und den von ihr gebornen Knaben Cyrus zu tödten befohlen. Wun- derbar gerettet (man liebte es, nachher berühmten Män- nern, besonders Staatenstiftern wunderbare Zugend- schicksale anzudichten) wuchs er, der kühnste seiner Mit- gespielen, heran, und sah mit Jammer seine persischen Landsleute unter medischem Zoche. Nicht einmal jener Wahl mochte es bedürfen, die er seinen nomadischen Persern zwischen dem Tage der mühsamen Urbarma- chung eines Ackers und dem Tage des darauf gehalte- nen frohen Schmauses ließ, um die muthigen Bergbe- wohner zur Selbstbefreiung zu begeistern. Im I. 560 erlag Astyages in der Schlacht von Pasargada und das medische Reich gehorchte dem Eyrus. Sodann wendete sich Cyrus gegen Lydien, den größten Staat in Klein- asien, unter dem reichen Krösus, dem Schwager des Astyages. Ein thörichtes Vertrauen auf seine Schätze (von dem ihm selbst der weise Solo« nicht hatte hei- len können) und auf den Doppelsinn delphischer Orakel- fprüche, wich nach seiner Besiegung und Gefangen« nehmung erst auf den Scheiterhaufen zu Sardes. Doch schenkte ihm Cyrus das Leben. Damit kamen auch die kleinasiatischen Griechen unter Persische Herr- schaft. Nur die Phocäer wanderten aus und brachten sich und den Oelbaum und Weinstock endlich nach Masstlia. Mit kluger Kaufmannspolittk unterwarfen sich Phöniziens Städte freiwillig. Babylon wurde nach Ableitung des hindurchfileßenden Euphrat erobert (536) und so sielen alle Länder Vorderasiens, bis auf Arabien, unter die persische Herrschaft. Damit endete auch das 70jährige Babylonische Exil der Juden, aber nur die Aermern kehrten zur Heimath zurück. Doch der Herrscher.vom Oxus und Indus bis zum Mittelmeere war noch nicht zufrieden. Die durch Karavanenhan- del bereicherten Nomadenvölker Mittelasiens lockten seine Eroberungslust; aber er erlag einer Königin der Massageten, Tomyris, welche, so geht die Sage, des

3. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 65

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
6z 16 31 ♦ geb. Samuelfreiherr von Pufe ndorf. In des Gartens einsamstem Winkel wachst oft das nützlichste Kraut. So ist oft der unbedeu- tendste Ort die Wiege des größten Mannes. In einer wenig bekannten Gegend des rauhen Erzge- birges, zu Dorfchemniz im Amte Freiberg, ward iener berühmte Mann geboren, welcher, nebst seinem Bruder Esaias, (s. den 26. Jul.) zu den berühmtesten Gelehrten und Staatsmän- nern des 17. Jahrhunderts gehört. Der Vater, Elias, war Prediger des Orts von 1620— 33 und ward dann nach Flöhe versezt. Hier empfing also Pufendorf die erste Bildung; weshalb man auch Flöhe gewöhnlich für seinen Geburtsort hielt. Als Karl Xii. das Haupt- quartier zu Altranstädt ( ¿706) hatte, äußerten einige seiner Minister: sie wollten Flöhe uni) Altranstädt von ihren Geographen abzeichnen lassen, weil i e n e s ihrem Vaterlande zwei g r 0- se Männer gegeben,(dennbeide Pufendorfetra- ten in Schwedische Dienste) leztres aber ihren König, als Besieger Sachsens, lange beherbergt habe. — Pufendorf selbst nannte sich einen Chemnizer, weil Flöhe (nahe bei Chemniz) den auswärtigen Gelehrten ein eben so unbekann- ter Ort war, als Dorfchemniz. Arm — denn der Vater konnte ihm, ausser „einem herzinbrünstigen zu Gott abgelassenen Ge- bet,".nichts mit auf dem Weg geben, — bezog E Sa-

4. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 125

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
125 genommen, mit Johann dem Beständigen gemein- schaftlich führte, beide Brüder fast n i e mit ei- ncm W^rte sich beleidigten, „nie einer dem andern zu Leide einen Diener" annahm. Bruderliebe — diese zarte, heilige Pflanze, — für welche die Kinder- und Schulstube das beste Treibhaus ist — wie konnte so schön sie gedeihen, ward sie nicht gepflanzt in ienen Zeiten, wo die kurfürstlichen Prinzen noch die Domschule zu Grimma besuchten, oder von dem wackern Kemmerlin im Terenz unterrichtet wurden!! 1543« Kurfürst Moriz beschließt, mit Ein- willigung seiner Landftände, die Stiftung der drei Fürstenschulen. schöner konnte wohl der Geburtstag Frie- drichs desweisen nicht gefeiert werden, als durch die Stiftung von Schulen, die nun seit mehr als dritthalbhundert Jahren, den Wissen- schaften und dem Vaterlande so manchen verdien- ten Mann gezogen haben, die, sollten auch alle Lyeeen und Gymnasien in Bürgerschulen sich ver- wandeln, doch als die Nährerin ne n und Pflegerinnen der klassischen Litera, tur wohl immer bestehen werden. Freilich hatte Luther die Wolken zerstreut, welche im Mittelalter die Stralen der Wissen- schaften fast nur auf Mönchsklöster fallen liessen, ■ zu einem Gemeingut aller, die Sinn und Geist

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 129

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
129 izttk Januar. 1487- geb. Michael Stifel, Verkündiger des jüngsten Tages. Auf des Lebens Ozean ist die Zukunft dem Sterb- lichen bald das Kap der guten Hofnung, bald der Stürme. Jeder steuert darauf los. Keiner kann es beschreiben, bis die Welle der Zeit ihn hintrerbt. Deß bescheidet sich gern der Dernünf. tige. Der Thor aber, die Prophecenbrille auf der Nase, wartet nicht der Welle der Zeit. Aus dunkler Ferne sieht und beschreibt er das Borge- birge der Zukunft, !und g'langt er dann hin, so schämt er sich meist des Gesehenen und Beschrie- benen. Die Kenntnis des Künftigen hat Gott sich Vorbehalten. Mag. Stifel aber glaubte doch auch davon etwas zu wissen und gerade das Hoch- wichtigste— der Welt Ende. Gebürtig aus Eßlingen in Schwaben, wo er in den Augustiner-Orden trat, mußte er seine Ba- terstadt 1525 verlassen, weil er seinem weiland Mitbruder des Ordens, Luthe r n, zu sehr an- hieng. Unstet und flüchtig ward er erst Hofpre- diger einer Oesterreichilchen Familie, dann gieng er, auch hier 1527 vertrieben, nach Sachsen, wo er, auf Luthers Empfehlung, mit dem er im Briefwechsel stand, Prediger zu Lochau (nachher Annaburg) ward. Ruhig konnte Stifel hier seine Tage verleben, trieb die leidige Astrologie (Sterndeuterei) I ihn

6. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 242

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
242 nun der Kaiser den Herzog Johann Kasimir an richtige Bezahlung der jährlichen 12000 Thlr. Allein dieser schob alles auf einen v. Pernstein, der ihm 15000 Thlr. nebst Zinsen schuldig sei. Könne ienen der Kaiser zur Bezahlung anhalten, so wolle er dann gleich seinem Vater Geld senden. Was dieser indes duldete, steht man aus ei- nem Schreiben an den Kaiser vom izten April 1590, worinn er klagt, daß ihm auch die nöthi- gen „Victualy nicht einmal gereicht werden." Als endlich Johann Kasimir selbst den Ge- fangenen 1591 besuchte, meldete er treulich dem Kaiser (im Mai 1591) „in was Hochbetrübten, elenden Zustande benebenn Allerhandts beschwerun- genn Wegen der Haußhaltunge vnndt denn gros- sen Costen" er seinen Vater gefunden habe. Aber dies verhalf lezterm weder zur Freiheit, noch zu einem bessern Auskommen. Wie traurig es ihm noch immer gieng, sieht man unter andern aus folgendem Vorfall: Im Febv. 1592 laßt sich ein gewisser Chri- stoph v. Haim durch Wolf Grafenstei- ner bei ihm melden, als ob er in des Kaisers Namen mit ihm zu sprechen habe. Johann Fried- rich, eben unpaß, antwortet, daß er keinen Chri- stoph v. Haim kenne. Ein Paar Tage drauf, am Sonntage zur Fastnacht, (damals der 9te Fe- bruar,) als der Herzog eben einen Schaden am Schenkel sich bat verbinden lassen und Niemand, als die treue Elisabeths im Zimmer ist, wird er. Nach-

7. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 251

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
251 kränkelte, sollte die verbündeten Fürsten trennen und strafen. Diesmal vergebens. Gemeinsame Gefahr und Noth schließt auch sonst lockere Bande fester. In einer Fürstenver- sammlung zu Kreuzburg gab man treulich sich die Hand, vereint zu leben oder zu sterben und so ward denn der Feldzug gegen den Kaiser damit eröfnet, daß man das Schloß Walbeck befestigte und von da aus die Güter des kaiserlichen Feld- Herrn, Gr. Hoyer v. Mansfeld, verwüstete, den Heinrich mit dem Herzogthum Sachsen beliehen hatte. Bald aber kam es zu einer förmlichen Schlacht an der Wipper beim Welfsholze, im ehe- mals Mansfeldifchen Amte Gorbstadt. Der Kaiser lag mit seinem Heere bei Wall- haufen, wohin die Verbündeten, angeführt vom Herzog Lothar von Sachsen, Boten mit Friedens- antragen sandten, die aber nicht angenommen wurden. Der Fürsten Troz nachdrücklich zu stra- fen , bereitete Heinrich alles zu einem Uebcrfall, den aber ein tiefer Schnee verhinderte. Den n. Febr. (1115) standen endlich beide Heere einan- der gegenüber in Schlachtordnung. Graf Hoyer v. Mansfeld, brennend vor Rache, eröfnete zu voreilig den Kampf. Graf Wiprecht der jüngere gerieth mit ihm in Zwei- kampf umd sties den Wurfspies in des Grafen Brust. Zwar zog ihn sein Waffengenosse, Lud- wig von Hackeborn, schnell heraus, auch gab die Wuthhoyern noch Kraft genug, mit dem Schwer, te zu kämpfen. Ader zu Boden geworfen und tobt-

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 293

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
293 umzuwerfen. Alle zagten, nur Luther nicht. Wie sollte auch er, der selbst in den heftigsten Stürmen der Reformation nie den Muth verlor, zittern vor den Wellen der Saale!! Scherzend sagte er: „Mein lieber D. Jonas, wäre das dem Teu- fel nicht ein feiner Wohlgefallen, wenn ihr und ich mit meinen Söhnen iezt im Wasser ersöffen!" Gleich einem Herold des Friedens holten ihn die Grafen von Mansfeld auf der Grenze miv 113 Reutern ein. Doch Luther achtete nicht des Gepränges. Die Vorboten des Todes kamen ihm entgegen. Krank und schwach — denn er hatte auf der Reife sich erkaltet — langte er zu Eisleben an, erholte sich aber doch bald so, daß er drei Wochen lang als Friedensunterhänd- ler, als Prediger, als Censor einer neuen Kirchen- ordnung, als Stifter des Gymnasiums, als lehr- reicher, mitunter sogar launiger Gesellschafter noch wirken und nüzen konnte. Besonders er- mahnte er bei ieder Gelegenheit seine Freunde, die schwer errungne, evangelische Wahrheit täglich im Gebete dem Schuze des Höchsten zu empfehlen; welches er selbst , Sommer und Winter bei offe- nem Fenster, mit gefalteten Händen zum Him- mel that. Den 17. Februar überfällt ihn Schwäche, so, daß er den Verhandlungen über das begonnene Friedenswerk, nicht beiwohnen kann. Halb qn- gekleidet bleibt er in seinem Studirzimmer, betet uns liest abwechselnd, spricht munter, bisweilek sogar scherzend, äuftrt «her doch gegen Jonas und

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 37

1837 - Leipzig : Crayen
Die luxemburgische Linie in Brandenburg. 37 machen, in's künftige noch mehr zu erpressen. Hatte er dies Geschäft vollendet, so zog er mit seinem Raube nach Mahren. Was noch zu ver- kaufen und zu verpfänden war, wurde zu Gelde gemacht. Zu Statt- haltern wählte Jobst solche Leute, die zu seinen Endzwecken paßten und für ihn und —- auch für sich Geld zusammen scharren konnten. Eine Regierung hatte das Land nicht; es war sich selbst überlassen. Es haben wohl zu keiner Zeit in einem Staate größere Gesetzlosigkeit und größere Unordnung geherrscht, als damals in Brandenburg. Raub, Plünderung und Mordbrennerei galten für ehrenvolle Gewerbe. Gleich- gültig sah man es an, wenn Reisende beraubt und ermordet an den Landstraßen lagen; gefühllos ging man vorüber, wenn Dörfer, durch Raubgesindel angezündet, in lichten Flammen standen und ein Raub derselben wurden. Das Recht war unter die Füße getreten, die Ge- walt allein und die eigne Faust verschafften Recht. Der Adel war zu Raubgesindel geworden; Nichts war vor ihm sicher. Die Geschlechter der Quitzowe, der Rochowe, Puttlitze und mehrere andere waren die Hauptanführer. Sie hatten eine solche Macht, daß Jobst und seine Statthalter ihnen Nichts anhaben konnten. Ja, Jobst selbst hat den Verdacht auf sich geladen, daß er den Raub mit ihnen getheilt und Geld von ihnen genommen habe. So durften sie ihr heilloses Wesen ungestört treiben. Ihre Macht stieg; die Quitzowe allein hatten 24 Burgen. Viele Städte und Dörfer waren an die adlichen Räuber verkauft und verpfändet, diese also die Herren des Landes. Von der Kühnheit dieser Raubedelleute ein Beispiel. Jobst hatte einst bei sei- ner Anwesenheit in Berlin den Herzog von Mecklenburg zu einem Besu- che und Feste eingeladen. Der Herzog nahm diese Einladung an. Um den Gast wohlbehalten nach Berlin zu führen, sandte Jobst, der seine Edelleute kannte, ein starkes Geleit an die Grenze und glaubte nun, ganz sicher sein zu können. Doch die Quitzowe erfuhren, daß der mecklenburgische Fürst mit großer Pracht in Berlin auftreten und viele Kieinodien bei sich führen werde. Schnett sammeln sie an 400 Ritter und Knechte, lauern dem Zuge auf, überfallen ihn und nehmen den Herzog sammt seinen vornehmsten Dienern gefangen. Alle Kleino- dien werden den Räubern zur Beute. Jobst wurde höchlich ergrimmt, als ec den Unfall seines Gastes erfuhr. Er befahl, den Herzog so- gleich herauszugeben. Aber man achtete seiner Worte gar nicht, brachte den Gefangenen sammt den Dienern nach einer festen Burg des Quitzow und hielt ihn hier zwei Jahr eingesperrt. Endlich fand der Herzog Gelegenheit, aus dem Kerker zu entwischen, und entrann nur dadurch den Händen der mächtigen Räuber. Die Städte mußten, um sich der Plünderungen der Ritter zu erwehren, oft die verzweifeltsten Mittel anwenden. Mehrere schlossen unter sich eigenmächtig Bündnisse, um stark genug gegen die vielfa- chen Anfälle zu sein, welchen das wenige von der frühern Wohlhaben- heit Uebriggebliebene ausgesetzt war.

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 194

1837 - Leipzig : Crayen
194 Iii. Abschnitt. Dle Könige von Preußen. 46. Der erste Krieg gegen Napoleon Bonaparte. 1866 und 186?. Doch die Wege der Vorsehung sind dunkel, und schon Salomo sagt; Es giebt Gerechte, denen geht es, als hatten sie Werke der Gottlosen, und es giebt Gottlose, denen geht es, als hatten sie Werke der Gerechten. Nun ist es aber ein großer Trost, daß wir wissen, die waltende Vorsehung führt zuletzt Alles herrlich und gerecht hinaus. So geschah es auch mit Preußen. Unglück und Noch kamen über König und Vaterland, damit der geprüfte Fürst und das gebeugte Reich desto herrlicher erstehen möchten. Der Krieg war da, die Kriegserklärung erlassen. Friedrich Wil- helm hatte seine Schaaren versammelt und rückte den Franzosen ent- gegen. Mit ihm, mehr gezwungen, als freiwillig verbunden, war Sachsen, und 22,000 Mann sächsischer Hülsstruppen stießen zu den Preußen. Rußland's Hülfe wurde erwartet. Und Hessen, das in solcher Zeit der Gefahr nicht hatte saumen sotten, Zuzug zu leisten, wollte sich weder mit der einen, noch der andern Parthei verbinden, sondern blieb partheilos. Ueber das preußische Heer führte der 72jahrige Herzog von Braunschweig den Oberbefehl; der König und die Königinn waren selbst bei den Schaaren. Diese hatten sich in die herzoglich sächsischen Lander gezogen und standen bei Langen- salza, Erfurt und Jena; ein Theil, als Nachhut, lagerte bei Halle an der Saale. Unterdeß zog Napoleon in stürmender Eile seine furchtbaren Mas- sen zusammen. Zum Theil waren sie noch in Deutschland, und die schon die Heimath erreicht, mußten auf Wagen mit großer Schnellig- keit an den Rhein geschafft werden. Die Fürsten des Rheinbundes forderte er aus, eilig ihre Hülfstruppen in's Feld zu stellen, und diese, vor dem Worte des eisernen Herrschers zitternd, befolgten nur zu wil- lig seine Befehle. So walzten sich Heerhaufen aus Heerhausen den Ebenen Thüringens zu, angeführt von dem grausigen Kriegsmeister selbst und von erprobten Generalen. Schon gleich beim ersten Zu- sammentreffen ging es unglücklich für die Preußen. Am 10. Oktober griffen die Franzosen den preußischen Prinzen Louis bei Saalfeld an. Ec führte den Vortrab des Heeres, und seine kriegerische Hitze verlei- tete ihn, dem Feinde unüberlegt entgegen zu gehen. Von allen Sei- ten angegriffen, mußten die Preußen fliehen und Geschütz und Gepäck den Siegern überlassen. Der Prinz selbst kam um's Leben. An den funkelnden Orden erkennt ihn ein französischer Reuter, sprengt auf ihn los und fordert Ergebung. Ein Säbelhieb ist die Antwort. Da dringt der Feind auf ihn ein und versetzt ihm tödtliche Wunden. Noch auf dem Schlachtfelde giebt der Prinz den Heldengeist aus. Seine Gebeine ruhen in der Domkirche zu Berlin. Wie ein Bergstrom walzte sich jetzt das Franzosenheer gegen die preußische Hauptmacht. Es geschah am 14. Oktober die Doppelschlacht
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 4
3 1
4 0
5 8
6 0
7 3
8 0
9 0
10 9
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 7
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 4
37 20
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 7
46 2
47 7
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 2
17 15
18 1
19 3
20 0
21 2
22 0
23 5
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 5
33 0
34 1
35 4
36 3
37 6
38 2
39 4
40 1
41 0
42 2
43 1
44 1
45 10
46 4
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 2
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 13
78 1
79 0
80 1
81 1
82 4
83 0
84 2
85 3
86 0
87 4
88 0
89 0
90 5
91 0
92 5
93 0
94 8
95 0
96 0
97 0
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 4
2 14
3 24
4 16
5 7
6 15
7 6
8 10
9 76
10 10
11 1
12 30
13 5
14 2
15 5
16 19
17 23
18 66
19 21
20 3
21 34
22 3
23 2
24 63
25 17
26 74
27 13
28 6
29 31
30 57
31 16
32 7
33 221
34 35
35 10
36 2
37 4
38 3
39 80
40 52
41 2
42 13
43 27
44 40
45 7
46 29
47 26
48 13
49 59
50 64
51 31
52 9
53 2
54 7
55 186
56 1
57 19
58 44
59 233
60 6
61 40
62 14
63 12
64 37
65 158
66 3
67 6
68 3
69 1
70 2
71 20
72 25
73 17
74 51
75 35
76 5
77 12
78 1
79 15
80 22
81 198
82 45
83 30
84 5
85 11
86 0
87 10
88 26
89 15
90 1
91 31
92 18
93 3
94 41
95 33
96 9
97 89
98 22
99 13
100 142
101 0
102 44
103 34
104 7
105 1
106 23
107 20
108 6
109 22
110 48
111 22
112 23
113 4
114 23
115 5
116 28
117 0
118 4
119 17
120 7
121 82
122 6
123 21
124 35
125 15
126 17
127 46
128 4
129 7
130 14
131 83
132 7
133 10
134 4
135 2
136 100
137 3
138 3
139 2
140 54
141 2
142 18
143 71
144 10
145 16
146 9
147 32
148 9
149 0
150 35
151 27
152 40
153 0
154 18
155 55
156 73
157 42
158 9
159 11
160 5
161 120
162 12
163 9
164 51
165 29
166 52
167 5
168 9
169 29
170 41
171 15
172 44
173 97
174 5
175 205
176 16
177 168
178 7
179 58
180 54
181 9
182 77
183 135
184 18
185 10
186 11
187 12
188 7
189 10
190 1
191 28
192 16
193 19
194 18
195 6
196 86
197 16
198 50
199 83