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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 175

1827 - Erlangen : Heyder
1700) zu Travendahl den Frieden annehmen. Nun zog er gegen Peter, der eben Narva belagerte; Karl mit 8000 Schweden schlug 80000 Russen, als Peter eben nicht beim Heere war. Statt aber nun diesen ohne Verzug in seinem Reiche zu verfolgen, warf sich Karl, nur seinen Leidenschaften folgend, auf August von Polen, drängte ihn und seine Sachsen aus Ltef- land und Kurland, schlug diese bei Cliffow, Pultusk, 1702, 1703, und ließ zu Warschau den jungen Sta- nislaus Lescinsky zum König Polens statt Augusts wählen, ging darauf nach Sachsen selbst, und erzwang im Frieden zu Altranstädt Augusts Verzichtlcistung auf die Krone Polens. Unterdeß hatte Peter Ingermann- land erobert, und Petersburg. 1703, darin zu grün- den angefangen, und Menzikow, Peters mächtiger Günstling (ehemals ein Pastetenbäckerjunge), die Schweden bei Kalisch 1706 geschlagen. Karl drang nun zwar siegreich bis Smolensk vor, ließ sich aber, statt auf Moskau oder Petersburg loszugehen, durch den abenteuerlichen Kosacken-Hettmann Mazeppa (einen Polen, den ein beleidigter Ehemann auf ein Ukrai, nisches Pferd gebunden hatte, welches sofort in seine Heimath mit ihm lief) verleiten, in die Ukraine zu kommen, wo die Kosaken sich ihm anschließen wür- den. Während dem schlug Peter 1ö000 Schweden unter Lcionhufwud (Löwenhaupt) bei Slop am Dnepr, und dann Karln selbst bet Pultawa (8. Juli I70y) so gänzlich, daß dieser zu den Türken nach Bender entfliehen mußte, j- Unterdeß hatte August sein Polen wiedergewonnen, Dänemark den Krieg erneuert, und Peter eroberte nun Ltefland und einen Theil von Finnland. Dagegen bewog endlich Karl die Pforte zum Kriege gegen Ruß- land (1711), und wirklich wurde Peter am Pruth von den Türken so gänzlich eingeschlossen, daß er ohne die schlauen Bestechungskünste seiner Geliebten, der nach- maligen Kaiserin Katharina I. (des Mädchens von Ma- rienburg), verloren gewesen wäre, so aber mit dem Verlust von Asow aus der Gefahr entkam. Umsonst tobte Karl, und arbeitete an einem neuen Krieg; allein unterdessen nahmen Dänemark, Preußen, Sachsen, die

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 126

1827 - Erlangen : Heyder
fteti, den Lausitzen und eine Zeitlang auch mit Bran- denburg. Weit roher stand dagegen noch'rußland da, zumal da es von den Mogolen überschwemmt worden war, (1238) an deren Chans die russischen Großfür- sien Tribut zahlen mußten. Doch konnte Großfürst Alexander Newskoi von' Nowgorod, die Echwertbrüder in Liestand schlagen (1241) und ein Iwan Wasilje- witsch von Moskau aus (1462) allmahlig di? Macht, der unter Timur noch furchtbarer gewordenen Mogolen, brechen. Er erklärte das gerettete und erweiterte Ruß- land auf einem Reichstage für untheilbar. — Dage« gen war jetzt das griechische Kaiserthum seinem völligen Untergange mit schnelleren Schritten als frü- her entgegen gegangen. Zwar hatte das lateinische Kaiserthum schon 12ö1 den griechischen Paläologen wieder weichen müssen, allein bald mußten diese auch die kleinasiatischen Provinzen den siegreich vordringenden Türken oder Osmanen aufopfern, die 1327 zu Prusa tn Bithynien unter ihrem Führer Orchan ihren Sitz ausschlugen. Auch der Handelsneid der Penetianer und Genuesen erregte viel Unheil tn Eonstantinoprl. Endlich eroberten sogar Orchans' Söhne, Soliman und Amurath, Gallipoli tn Europa, sodann Thrazien, Thessalien, Macedonien und Bulgarien, und schlugen ihren Sitz zu Adrianopel auf. Schon Bajazeth, (Ilde- rim, der Blitz, beigenannt) Amuraths Sohn, »vürde Constantinopel erobert haben, wäre nicht über den Mächtigen ein noch mächtigerer, der mogoltsche Erobe- rer Timur oder Tam.erlan gekommen, der schon auf Bagdads Ruinen eine Pyramide von t)0000 Menschen- schädeln als Denkmal seiner Siege errichtet hatte. Dieser schlug in'der großen und blutigen Schlacht bei Angora tn Kleinasien Bajazeth, und führte den Ge- fangenen in einer vergitterten Sanfte mit sich herum. Auch Johann Hunyad, Ungarns Reichsverweser, und Castriota oder Skanderbeg von Epirus beschäftigten die Türken eine Zeitlang. Umsonst hatten die griechi- schen Kaiser, des Reiches Fall ahnend, vom Abendlanh Hülfe ersieht, umsonst dafür Anscdließung an die ka- tholische Kirche angeboten! Endlich zog Muhamed Ii.,

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 189

1827 - Erlangen : Heyder
der Reichstag zu Warschau 1773. mußte eknwilligen. — Im Türkenkriege war sie nicht weniger glücklich, nach- dem ein Romanzow sich an dir Spitze des russischen Haupkheereö gestellt hatte:' Die Siege am Pruth, am Kagul, die Eroberungen Chotzims, Benders, der Seesieg bei Scio und die furchtbare Verbrennung der türkischen Flotte in der kleinasiatischen Bai von Tschesme durch Alexis Orlow, die Verbindung mit den Griechen (die dafür nachher blutig büßen mußten, als Rußland seinen Zweck und Frieden hatte) mit Ali Bey Aegyptens, endlich die Einschließung des Groß, wesstrs in den Gebirgen der Bulgarei, -rächten den Frieden von Kutschuk-Kainardge und die Abtretung von Kinburn, Asow, Ienikal und Kertsch in der Krimm, nebst der großen und kleinen Kabardei an Rußland zu Stande. Nachdem deskosackenpugatscheffs Ausstand seine Pseudo-Peterschaft) gezüchtigt, die Ein, theilung des Reichs in Gouvernements vollbracht war: ging sie mit einem noch weit größern Plane, dem griechischen Projekte um, wobei allein ihr Günst- ling, der übermüthige Fürst Potemkin noch höher zu steigen meinte. Nicht umsonst stand an dem einen Thore Moskaus: Weg nach Consiantinopel! nicht um» sonst hatte ihr zweiter Enkel den Namen Constantin und eine griechische Amme bekommen. Auf den Trüm- mern des Osmanenreichs sollte ein neues griechisches Reich »nter einem Prinzen ihres Hauses entstehen! Endlich kam es auch zum Kriege; da aber die Pforte ihn zuerst erklärte, mußte den Traktaten nach auch Kaiser Joseph Antheil nehmen, der kurz zuvor 1787 zu Cherson sich mitkatharina besprochen hatte. Alleinjoseph erlitt die Niederlage bei Lugosch 1788 und trug eine gefahr, liche Krankheit mit nach Haus. Wenn nun auch Laudon und Koburg herrliche Siege noch erfochten, Potemkin Oczakow, Suworow Ismail (blutig genug) erstürmten, wenn die Tage von Dubitza, Foksani, Martinjestre, und die Eroberung Benders, Lorbeern über Lorbeer» häuften: so mußt« doch wegen Englands und Preussens Eifersucht und Josephs traurigen Tod (er hinterließ mehrere fei- ner Provinzen im vollen Aufstande und fast alle Clas- sen seiner Unterthanen gegen sich gereizt, und hatte

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 223

1827 - Erlangen : Heyder
2l5 Dasselbe Schicksal hatten die Constitutionsversuche von Neapel und Si eilten und von Piemont. Nachdem im erster« Staate Ferdinand Iv. wieder ein- gesetzt worden, nannte ec sich Ferdinand I. König des Reiches beider Stctlien (12. Febr. 1316, t 4. Zan. 1825). Ein Thetl des Volks war über Ferdinands Minister, über den Einfluß des östreichifchen Generals Nugent und über die drückende Grundsteuer sehr schwie- rig. Dazu kam, daß seit Zähren ein weitverbreiteter Dund der Carbonari (oder Köhler) existirte, wel- cher die politische Einheit und Selstständtykeit Zta. liens durchsühren zu wollen schien, und eine Menge Logen oder Benditas hakte. Die Zahl der Carbonari im Jahre 1820 soll über 600,000 gewesen sein. Aus ihnen gingen wahrscheinlich schon 1313 die C a l d e r a r i oder Kesselschmiede als entgegengesetzte Parket hervor, welche die Minister Ferdinands zum Gegengewicht gegen die neuerungssüchtigen Carbonari und zu ihrer Aufspü- rung benutzten. Doch konnten sie nicht verhindern, daß am 1.— 2. Juli 1820 die Truppen zu Noia, unter Morelli, de Conctlti und dem Canontcus Mtnichini mit dem Verlangen nach einer Reichsverfassung auftraten, und General Pepe sich mit Regimentern aus Neapel anschloß. Da übertrug am 6.Juli der König die Negie- rung dem Kronprinzen Franz, (dem jetzigen Könige) als seinem Alter ego, und dieser erklärte die Constitution der spanischen Cortes (7. Zuli 1320) als einqeführt, was auch der König selbst beschwören mußte. Blutiger? und wahrhaft graunvoll waren die Stürme in Stritten, wo man am liebsten ganz von Neapel sich losgertssen hatte. Da nun Oestreich für seine eigenen Staaten in Italien besorgt werden mußte, vereinigten sich wegen dieser und der spanischen und portugiesischen Revolution die Z Hauptmächte Europas auf einem C 0 n g r e sse zu Troppa» im Oct. iz2o, der am 6. Zan. 1821 nach L au- b a ch verlegt wurde. Dahtn luden nun diemachte de« König Ferdinand ein, und dieser ging mit Erlaubntß des Parlamentes von Neapel dahin ab, und mußte dem dort beschlossenen militärischen Angriffe der Oestrrtches unter Frimvnt aus sein Königreich seine Zustimmung ge- den. Dos Heer von Neapel war schlecht vrzantsirt, À

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 225

1827 - Erlangen : Heyder
225 stiegen, mit dem Willen, fein sinkendes Reich durch europäische Cultur zu stützen, und vor allem durch eu- ropälsch- exercirte Truppen (Seymens) die übermütht- gen Zanitscharen zu verdrängen. Nach dem Frieden von Jassy 17y2 rief erst Napoleons ägyptische Expedi- tion ihn zu den Waffen, und türkische Truppen halfen sogar die Ordnung im Kirchenstaate Herstellen. Erst 1807 begann ein neuer Krieg gegen Rußland, auf Betrieb Frankreichs; wo die Servier unter dem tapfern Czerny Georg sich vom Türkischen Zoche, aber vergebens, loszumachen suchten, und die englische Flotte Rußland betstand. Aber Seltm wurde von den mit seinen militärischen Neuerungen unzufriedenen Truppen am Zl. Mai 1807 abgesetzt, und sein Nachfolger Musta- pha Iv. hob jene auf. Allein auch Mustapha wurde durch eine Gegenrevolution des Pascha Mustapha Bai- raktar gestürzt, und sein Bruder Mahmud Ii. ist seit- dem Sultan ; Bairaktar der Grossvezier blieb bald in einem großen Aufstand gegen ihn. Durch den Buka- rester Frieden 1812 fiel ein Theil der Moldau, jenseits des Pruth an Rußland. Dafür gelangs, die aufrühre- rischen Wechabiten, eine um 1756 durch Sheik Mu» hamed-el Wahabi entstandene Secte muhamedanischer Puritaner an Syriens und Arabiens Gränzen, 1813 völlig zu besiegen. Unterdessen hatten die Griechen sich fast des ganzen türkisch-asiatischen Seehandels bemäch- tigt, und sich besonders auf den Inseln Hydra, Zpsara und Spezzia zu trefflichen Seeleuten umgebildet. Die- ser Handel gab schon Bekanntschaft mit dem Auslande und Freiheitsgeist. Noch mehr wuchs dieser durch die höhere geistige Bildung, welche junge Griechen theils auf den auswärtigen Universitäten, besonders Deutsch- lands und in Paris) theils in den heimischen Bildungs- anstalten zu Scio, Aivali, Smyrna, Zanina, sich holten. Auch stiftete ihr Landsmann, der russische Minister Graf Eapo - d'istria , während des Wiener Congresses einen literarischen Hülfsverein, die Hetairie der Musenfreunde. Zn den ersten Monaten des Jahrs 1821 brachen in: der Wallachei durch Theodors Wladimiresko Unru- hen aus, und in der Moldau trat Fürst Alexander Z)psilanti.,auf, russischer General und Sohn des vorigen 3te Aufl. 15

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 226

1827 - Erlangen : Heyder
— Tsv — Hospodars der Moldau, und kündigte von Jassy auch (7. und 20. März) den Kampf für die Unabhängigkeit des griechischen Volkes an. Eine im Quartier der Griechen zu Constantinopel (im Fanal) vorbereitete Re- solution, sollte gleichzeitig mit seinem Erscheinen vor dieser Stadt losbrechen. Allein ein Verschworner ent- deckte den Plan dem englischen Gesandten, und dieser ihn dem Divan. Aber Kaiser Alexander, aus den Pp- fuarttt sehr gerechnet hatte, erklärte sich stark gegen diese „Jnsurrection," und nun wurden nicht allein seine Hekäristen und andere Anhänger von den Türken total geschlagen, sondern es begann auch ein furchtbares Blutbad gegen die Griechen zu Constantinopel. Unter- deß brach auch der Aufstand in Morea und auf den Inseln los; die Griechen suchten durch die großen Erinnerungen aus der alten Zeit begeistert, dem schwe- ren Druck, unter dem sie schmachteten, sich zu entziehen. Freilich mußten sie erst zu einem Heldenvoik sich wieder durchkämpfen, da die lange Sclaveret auch ihre Sinnes- art verschlechtert hatte. Unglücklich ging es de» Griechen in der Moldau und Wallachei und Constantii nopel. Bei Tergowitsch siel die heilige Schaar Ppst- lantis durch Verratherei am lb.jun., und bei Tergoressi; Ppsilanti floh in das ösireichische Gebiet und fand eine herbe Gefangenschaft zu Munkatsch bis 1827; man sah in Constantinopel griechische Fürstinnen für einen Piaster auf dem Markte in die Sklaverei verkaufen und der rohesten Wollust hingegeben; sah den hochbetagten Patriarch Gregor vor seiner Kirche, die mit 15 andern dem Boden gleichgemacht wurde, aufgeheukt, und die entwaffneten Griechen wie Hunde todtgeschlagen. Um- sonst verwandte sich der edle Stroganoff/-der russische Gesandte, usid vtrließ endlich die Stadt; ucksonst bot Oestreich Vermittlung an; desto glücklicher focht die griechischeflotke mit ihren Brandern gegen den Kapudan Pascha; desto glücklicher Odysseus bei Zeituni, Ger- mano, bet Patras, welches er etnnahm, so wie sich auch Navariuo, Napoli di Ma'lvasia und Tripolizza Theben, Arta, ergaben. Zu ihrem Glücke erklärte auch der'shah von Persien den Türken den-Krieg; focht auch der wilde Despot Ali Pascha von, Zamn« (1ö; Febr.

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 227

1827 - Erlangen : Heyder
Ks22) glücklich gegen dies«. Untrrdeß wurden Versassllm gen für das östliche und westliche Festland von Hellas und den Peloponnes entworfen, und die Negierung vott Argos nach Epidauros verlegt. Am 1. Jan.' 1822 wurde die politische Existenz und Unabhängigkeit Grit» chenlands ausgesprochen, und Fürst Maurokordato Präsident der Nationalversammlung. So viele glückliche Unternehmungen seit dem Beginnen des Aufstandes, zu Wasser und zu Lande- ausgeführt wurden (2 Kapudan« Paschas flogen mit ihren Schiffen tu die Luft» Kolo- kotroni und Niketas siegten bei Argoltta, Odysseus über Churschid Pascha bet Fontana; die Eroberung Athens, Korinths, von Napoli di Romania am 16. Der. 1822, die Seesiege bei Mitylrne, Patras, Bozzaris Sieg bei Earpintssi, 25. Aug. 1623; 6mal wurde bei den Thermopylen glücklich gekämpft): — so fehlte doch Einigkeit im Innern, und Uneigennützigkeit, und größere Geldunterstützung von Außen. Denn die Früchte der philhellenischen Vereine und der Bemühungen des rvackern Genfer Eynard wurden erst später sichtbar. Wenn nun auch iäe eigentliche Verfassung des ganzen Hellas von der zweiten Nationalversammlung zu Art« (14. März — 18. April 1823) entworfen wurde, so zeigten doch spätere Entzweiungen wieder, wie wenig den vereinten türkischen und ägyptischen Streitkräften g-egenüber etwas Dauerndes damit beschlossen war. Denn dieser Uneinigkeit .der Griechen unter sich und ihrer Entwöhnung, einen regelmäßigen Kampf in voller Schlachtltnie zu bestehen, mögen die Unfälle der Jahre 1825 — 27 vorzugsweise zuzuschreiben sein, während Mahmud durch die Auflösung der Iy6 Jani-tfcharen- Qrkas (Hatti-Scherif vom 1. Juni 1826) und durch die Aufrichtung eines auf europäischen Fuß orgainsirten und geübten Heeres (Taalim!i-A6ker>sich wesentlich verstärkte, und auch glücklich genug war, die häufigen mit-Mord- bränden in Constantinopel verbundenen Jnfurrectionen der Janitscharen (besonders 13. Juni 1826) durch Beil und Schnur zu dampfen. Wurde auch die schreckliche türkische Eroberung und Verheerung von Psara (J'psara 3.' Juli 1824) durch die am 14. Juli erfolgte Wieder, Eroberung durch die Griechen unschädlicher; wür- 15 *

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 156

1827 - Erlangen : Heyder
15(5 Die Türken hatten ihren größten Sultan an Soliman Ii. (1520 — 1566), der Syrien wieder der zwang, das Mamelucken - Reich in Aegypten stürzte, Rhodus den Johannitern abnahm, Belgrad eroberte, bei Mohacz Ludwig Ii. von Ungarn und Böhmen schlug, 1529 Wien belagerte, aber mit 20 Stürmen gegen den tapfer» Niklas von Salm nichts ausrichten konnte. Auch Malta vermochte er nicht der Tapferkeit der seit 1529 von Rhodus dahin versetzten Johanniter oder Malteser zu entreißen, und vor dem ungarischen Si- geth, wo Niklas Graf von Zriny sich heldeumüthig für seinen Kaiser opferte, starb der alte Löwe. Don da an meist schwache Regierungen, aus dem Innern des Serails, Unbandigkeit der stehenden Miliz der Ianit- scharen, Treulosigkeit der Paschas in Asien und Afrika und sichtbarer Verfall des Reichs. Die von 2 Töpfers-' söhnen, Horuck und Hayradin Barbarossa gegründeten Raubstaaken Afrikas, standen in einer Art Dasallen- verhaltniß zu der hoh.en Pforte. — In Asien lebte zum drittenmale in der Weltgeschichte ein großes Per-, serreich wieder auf; denn nachdem das erste durch Ale- xander, das zweite durch Muhamed gesunken war, stiftete Ismael Soft 1501, von Ali, Muhameds Schwiegersohn abstammend, ein neues Perserreich, das unter dem Brudermörder Abbas (i587 —1629) in höchster Blüthe stand, und. Ispahan zur Residenz er- hielt. Fast um dieselbe Zeit, wie das neupersische, wurde auch das Reich des Großmoguls in Indien von Babur, einem Nachkommen Timurs gegründet. Ihm unterlag der Kaiser von Delhi und sein Enkel Akbar eroberte Dekan hinzu. Die Blüthe dieses Reichs fällt aber erst unter Aureng- zeb, oder Allum>ghir 1659 — 1707. — Wahrend dieser Begebenheiten in ferner» Landern, hatte sich die Lage der Dinge im deutschen Da- terlande so sonderbar gestaltet, hatte die wechselsei- tige Unzufriedenheit zwischen Katholiken und Protestan- ten daselbst allmächtig, fo zugenommen, daß nur ein Hunke in den angehäusten Zunder zu fallen brauchte, um einen Ungeheuern Brand zu entzünden. Ferdi- nand I., Kaiser Karls Bruder (1556—64) war zwar

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 171

1827 - Erlangen : Heyder
171 dem großen Rüdiger von Stahremberg!) sondern anch die Türken bey Salankemen und Zenlha so entschei- dend schlagen konnte, daß im Earlowitzer Frieden lögt) Siebenbürgen und Slavonten dauernd erworben wurden. Von Wichtigkeit aber für Deutschland war es gewiß, daß, wenn auch das Reich im Ganzen schwerfällig war, doch einzelne deutsche Staaten, auch ausser Oestreich, zu bedeutendem Ansehen gelang- ten , z. B. Brandenburg, unter seinem Kurfürsten Friedrich Wilhelm dem Großen, der auch das Herzog- thumpreußen besaß,und dessen Nachfolger Friedrich Iii. sich selbst zu Königsberg die Königskrone aufsetzte; Sachsen, dessen innere Kultur durch August I., des großen Moriz Bruder, den sächsischen Iustintan, zuge- nommen hatte, und das sich in dem zojährigen Kriege bedeutend vergrößerte, auch ziemlich schnell von seinen Leiden erholte; so daß Kurfürst Friedrich August I., oder der Starke sich, freilich mit großen Aufopferun- gen, besonders des Protestantismus, die polnische Wahl- krone zu erwerben wußte; Hannover, welches zur yten Kurwürde, und 1714 sogar in seinem Fürsten, Georg Ludwig, auf Großbritanniens Thron emporstieg. Nicht minder bedeutend stand das Haus Wittelsbach in Deutschland da; indem es 2 Kurlander, Batern und die Pfalz, besaß, und in Karl X. Gustav, Pfalzgraf von Zweibrücken, schon 1654 den Schweden einen König gegeben hatte; nachdem Gustav Adolfs Tochter, Chri- stina, ihrer Eitelkeit auch noch die Krone zum Opfer gebracht hatte. Solche Veränderungen und Machtver- größerungen der deutschen Fürsten mußten freilich dem kaiserlichen Ober«Ansehen manchen Abbruch thun; doey hoffte auch Leopold selbst sich eben durch eine Erbschaft zu verstärken, die seinem Hause hätte das Primat von ganz Europa geben müssen. In S p a n i e n lag nämlich der Kinder - und Tha- lenlose Karl Ii. in den letzten Zügen, und ganz Europa war gespannt, für welches der vielen verwandten Für- stenhäuser sich sein Testament entscheiden würde. Zwar sprach ein früheres Testament und Erbrecht für den Sohn des zu Brüssel glänzend als Statthalter der spa« titschen Niederlande residir«enden Kurfürst Maximilian
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