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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 37

1827 - Erlangen : Heyder
37 spiele patriotischer Aufopferung waren in jener Zeit nichts seltenes. Ein durch Erdbeben auf dem römischen Forum entstandener Abgrund konnte erst zugefüllt wer- den, als der Ritter M. Curtius mit feinem Pferde sich hinabgestürzt hatte. In einem Kriege gegen die Lateiner ließ sich M. Decius Mus, der Consul, um einem Traume zufolge seinem Volke den Sieg zu ver- schaffen , zum Tode weihen, und stürzte sich grimmig fechtend unter die Feinde, wo er blieb, aber auch sei- nem begeisterten Heere den Sieg bereitete. Die Verfassung verwandelte sich allmählig aus einer drückenden Aristokratie in eine gemäßigte Demokratie um; die Gewalten waren wohl vertheilt. Im Felde, wo Einheit des Befehls allein heilsam ist, war die Monarchie; im Senate, bei Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und der Finanzen, die Aristokratie; in den Wahlen und der Gesetzgebung die Demokratie. Zu Gerichte saßen die Consuln, dann die neugeschaffenen Prätoren. Die Rechnung über die Staatskasse führten die Quästoren, seit 418 auch aus Plebejischem Stande; die Polizei die Plebejischen Aedilen und die Censoren. Die Legion bestand ums I. 400 aus 4200 Mann zu Fuß und 300 Reitern; die Krtegszucht war streng. Eng war die Religion mit der Verfassung verbunden, und keine Unternehmung konnte ohne Befragung der Götter, die ihren Willen durch den Vogelsiug, durch Eingeweide der Thiere u. st w. kund thaten, (auspi- cium, haruspicium, extispicium) begonnen werden. Die Götter der Römer waren meist von den Griechen oder Etruriern entlehnt und latinisirt: Jupiter, Juno, Neptun, Minerva, Diana, Mars, Venus u. s. w- Handel wurde nur noch zu Lande getrieben; aber Acker- bau blieb immer die erste Quelle des Reichthums, und einen Dictator, Cincinnatus, mußte man vom Pfluge wegholen. Brod pflegten die römischen Frauen selbst zu backen; Wein war noch selten, und ein Mecenius tödtete sein Weib, die ihn ohne sein Vorwissen getrunken hatte. Nur die öffentlichen Gebäude waren ansehnlich, die Privakwohnungen noch schlecht und oft nur Hüt- en. Seit 484 gab es das erste Geld (pecunia von pecus, weit man früher nach Vieh den Werth einer

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 54

1827 - Erlangen : Heyder
54 und Clvilgewalt zugleich, aber nur ouf Ein Jahr: worauf wieder neue kamen, meistens arm, (denn die Bewerbung um ein Amt konnte bald ein großes Ver- mögen erschöpfen) und reich wie Crösus wieder gingen. Quästoren waren ihre Generaleinnehmer. Römische Truppen blieben in allen Provinzen. Die Staatsein- künfte vermehrten sich ungeheuer. Aber als nun nach und nach hie Kriege nach Außen seltener wurden, zeig- ten sich im Innern der Hauptstadt bald sehr gefährliche Unruhen, da bei ungeheuerer Bereicherung Einzelner ein zahlreicher Pöbel ohne Eigenthum und Arbeitslust doch leben wollte. Gegen diese Familienaristokratie der Patricier, welche die einträglichsten Aemter und den meisten Einfluß auf den Staat fast erblich bei sich zu erhalten wußten, traten bald Volkstribunen als mäch- tige Demagogen auf, die wieder auf eine bessere Ver- theilung der Staatsländereien drangen. So der Tri- bun Tiberius Sempronius Gracchus (Gemahl der herr- lichen Cornelia, der Tochter des ältern Scipio) und Hann seine Söhne Tiberius und Cajus Sempronius Gracchus (154). Allein auch die billigsten Vor- schläge zu Gunsten des nothleidenden Volks, fanden den heftigsten Widerspruch an den reichen Aristokraten, die Tumulte erregten, und beide Brüder nebst mehre- ren Tausenden ihrer Anhänger (155 u. 121) erschlugen. Weder die Staatsdomänen wurden vertheilt, noch die Schätze des Attalus dem Volke gegeben; weder die Erneuerungen des Tribunats für die gewesenen Tribu- nen durchgesetzt, noch die Italischen Völkerschaften mit dem Bürgerrecht beschenkt. So kam nun zu der Ver- schlechterung der. Sitten.überhaupt, der weder durch Gesetze gegen den Aufwand noch gegen die beliebtere Ehelosigkeit gesteuert werden konnte, noch Bürgermord, Bestechlichkeit, Erpressung in den Provinzen. Die Wollüste des heißen Südens und Ostens wurden in Rom nur zu beka. ..t. Das indolente Volk konnte nur durch Gladiatorenspiele und Thierkämpfe befriedigt werden; niemand wollte arbeiten, jeder.nur genießen. Tausende von Fremden und Einheimischen buhlten um die Stimmen auch der niedrigsten Bürger; man sah bettelnde Könige und königliche Bettler! Selbst der

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 55

1827 - Erlangen : Heyder
55 sonst so achtbare Senat gab sich feiler Käuflichkeit hin, weil nur Factionsgeist und Egoismus ihn leiteten. Der Krieg gegen I u g u r t h a, den adoptirten Enkel des Masinissa von Numtdien, gab den traurigen Beleg dazu. Von zwei Vettern, mit denen er sein Reich thei- len sollte, erschlug er den einen. Der andere fiüchrete nach Rom und forderte Rache. Aber Zugurthae Ge- sandte gingen mit vollen Beuteln bei den Senatoren herum und kauften ihnen ihren Amts-Zorn ab. Eine römische Commission theilt nun in Afrika das Land zwischen Zugurtha und dem noch lebenden Vetter Adher- bal. Aber sogleich belagert Iugurtha den letzter» in Cirta, nimmt ihn gefangen und tobtet ihn, wr rend die (bestochenen) römischen Gesandten nur dagegen eifern. Nun klagt ein Dolkstribun über die feige Be- stechlichkeit des Senates, und ehrenhalber muß ein He-r nach Afrika, unter Calpurnius Bestta, der aber für Geld sogleich Frieden giebt. Auch das rügten die Tribunen; Zugurtha wurde nach Rom gerufen; er kam mit vollen Taschen, und hatte noch die Frechheit, fast unter den Augen des Senats, den Massivs, einen an, dern Abkömmling des Masinissa, zu ermorden, in wel- chem er seinen Nachfolger fürchtete. Aber er hatte freies Geleit, und durfte also nach Afrika zurück: „Die Stadt ist feil, wenn sich nur ein Käufer findet," sagte er scheidend. Ein consularisches Heer folgt ihm auf dem Fuße, laßt sich aber (die Offiziere wußten darum) überfallen und umzingeln, unter das schimpfliche Joch schicken, und einen schlechten Frieden aufdrtngen. End- lich sandte man den Metell, der für jede versuchte Be- stechung unzugänglich war, Zugurtha schlug, nach Mauretanien vertrieb, und den Krieg geendet haben würde, wenn nicht sein Kriegsoberster. C. Marius, ein Plebejer aus Arplnum, aber durch Tapferkeit an- gesehen und durch seinen Ehrgeiz zu allem fähig, sich durch Verlaumdung Metells zum Consul und Feld- herrn gegen Zugurtha emporgeschwungen hätte (107). Marius warb sich zum Erstenmal ein Heer aus der nie- drigsten bisher nicht dienstfähigen Volksklasse, und zog nach Afrika. Allein sein schlauer patricffcher Quästor Cornelius S u l l a brachtr durch Unterhandlung den

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 56

1827 - Erlangen : Heyder
r — 56 — Zugurtha in römische Gewalt, und entriß.damit wieder dem Marius die Ehre des Siegs (ioo). Iugurlha verhungerte in einem römischen Kerker. Aber eine andere größere Ehre war dem stolzen Marius aufgespart. Es hatten sich nämlich seit 113 bis- her unbekannte Horden vom schwarzen Meere her den Granzen des römischen Reiches genähert, und durch ihre riesenmäßige Größe und Tapferkeit, wie durch ihre Verheerungen allgemeinen Schrecken erregt. Man nannte sie Cimbern und Teutonen, an welche sich bald noch Ambronen, Helvetier und andere Völkerstamme anschlossen. Jene erstern, nomadisch ziehenden, Stäm- me waren, wenigstens die Teutonen, gewiß Ger- manischen Ursprungs. Bei Noreja in der Steiermark schlugen sie Papirtus Carbo und ein konsularisches Heer, und drangen weiter nach Gallien bis Spanien- vor (ein kleines Vorspiel der spätern großen Völker- wanderung!). Zn Gallien schlugen sie den Consul Zunius Silanus. Daß sie Land für Kriegsdienste ver- langt, ist unerwiesen. Dann erlagen ihnen noch mehre- re Eonsuln. Da zum Erstenmal bewarb sich Niemand um das Consulal in Nom, bis endlich der düstere Mann von Arpinum es 104 wieder erhielt, und (die Noth gebot es) bis 101 dreimal hintereinander führte. Freilich mußte er sich erst ein muthiges Heer schaffen, mit dem er (102) zuerst den Teutonen und Ambronen begegnete, und sie bei Aix oder Aquä Sexttä in einer mehrtägigen Schlacht, und zwar erst die Ambronen, dann die Teutonen unter dem riesigen Teutobod (für dessen Gebeine man später sogar in dieser Gegend auf- geft^idene Elephantenknochen hielt) entscheidend schlug. Unterdessen hatten die Eimbern einen andern Weg ein- geschlagen, indem sie über die rhätischen Alpen in das schöne Land Italien schrecklich htnabstiegen. Auf ihren großen Breterschilden glitten sie die Gletscher hinab, leiteten die Etsch ab, um bequemer hinüber zu kom- men, und verbanden in der Schlacht die vordrrn Linien Mit Ketten. Schon war Eonsul Luctatius Eatulus vor ihnen gewichen; da stieß Marius zu ihm, und yun schlugen beide sie durch glückliche Stellung und römische Taktik (101) auf den Raudischen Ebenen bei

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 58

1827 - Erlangen : Heyder
58 tet oder vogelfret, ließ dann feinen Freund Cajus Octavius, aber auch einen Anhänger des Marius den Cinna (vielleicht um so Nom am Besten im Gleichge« wicht zu erhalten) zu Consuln wählen, und ging als Prownsul nach Griechenland ab. Marius war nur durch ein Wunder der Gefahr entgangen, und selbst aus den Trümmern Karthagos noch nicht sicher gewe- sen; aber von Ctnna, der Nom hatte verlassen müssen, zurückgerufen, zogen beide mit einem gesammelten Heere in Nom ein und eröffneken nun ein ungeheueres Wür- gen gegen die aristokratisch - sullanische Partei; der er- bitterte Pöbel und grimmige loegelassene Sklaven er- mordeten jeden, dem der wüthende Marius die Hand zu geben verweigerte. Da erhob sich Marius zum sie- benten Consulat, und den Cinna zu gleicher Würde, ächtete Sulla und dessen ganze Partei, und sendete ein Heer unter Palerius Flaccus nach Asien gegen Sulla. Dieser hatte unterdeß Athen erstürmt, Mtthri- dat bei Qrchomenus besiegt, und (85) einen sehr vor, theilhaften Frieden erzwungen. Valerius Flaccus wurde, ehe er Slzlla erreichte, von seinem Unterfeldherrn Fim- bria ermordet, dieser aber, von seinem Heere verlassen, ermordete sich selbst. Marius selbst starb (86), der Last seiner Verbrechen und Ausschweifungen unterlie- gend, und Cinna wurde in einem Aufstand ermordet. Sulla kehrte aber jetzt mit einem zügellosen Heere nach Italien zurück, besiegt? bei Capua den ihn von der marianisch - demokratischen Partei entgegengestellten Pa- ptrtus Carbo, und C. Marius, her Sohn, ließ sich zu Praneste von einem Freunde tödten; Sertorius entfloh nach Spanien. Poch einen Sieg vor Roms Thoren, und der schreckliche Sulla zog ein (82), wüthend, an der Spitze eines wüthenden Heereö. Die Aechtungen, Ermordungen trafen nun yichr mehr bios die Anhän- ger deü Marjus, sondern Jeden, der parteilos gewe- sen oder reich war, oder irgend Jemandem von der siegenden Partei im Wege stand. Die Mörderrotten des Sulla schlachteten mit oder ohne Befehl, was ih- nen als feinhiich bezeichnet wurde; das Blut floß in Strömen, und 15 Consuln oder Consularen, Y0 Sena- tvren, 2600 Ritter., und über 100/000 Bürger sielen.

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 64

1827 - Erlangen : Heyder
\ — 04 — Vertheilung der schönsten Provinzen Noms an seine Buhlerin Cleopatra im Octavian den Staatsmann belei- digte: wurde vom Senat der Krieg, und zwar gegen die Cleopatra erklärt, um des republicanischen Scheines willen. Cleopatra wünschte eine Seeschlacht. Beim akarnanisch^n Vorgebirge Act i u m (2. Gept. Zi) tra- fen die Flotten aneinander. Noch kämpfte man tapfer und unentschieden, als Cleopatra mit ihren Schiffen entfloh, und Antonius ihr nacheilte, ohne seine Land- armee zu benutzen, die sich endlich freiwillig ergab. Im folgenden Jahr schlug Octavian den Anton bei Alexandria. Antonius, verkästen und betrogen, starb durch sein eigenes Schwert, und Cleopatra, als Octavian unempfindlich gegen sie blieb, tödtete sich durch Gift oder einen Schlangenbiß. Aegypten wurde (30) römi- sche Provinz; August alleiniger Imperator oder Kaiser (von Casar, griechisch Kcuöap) und der Ianuötem- pel wurde wieder einmal zugeschlossen. — Nom war in diesem Zeiträume so groß geworden, daß das Hauptland Italien fast nur der kleinste Be- standtheil des Reiches blieb. Von diesem in Z Welt- theilen ausgebreitetem Reiche war aber Rom (mit 2 Millionen Einwohner, 420 Hauptstraßen, 400 Tem- peln) Hauptstadt, Sitz der Regierung, und der Senat der eigentliche Regent. Dessen Ansehen, ehe es durch Factionen und Oligarchen erschüttert wurde, war unge- heuer. Die See- und Landmacht wuchs natürlich mit dem Reiche selbst, und eine Kriegsmacht von einer hal- den Million war oft in verschiedenen Welttheilen be- schäftigt; doch geschahen gewöhnlich zu jedem Kriege erst die Aushebungen, denn Anfangs waren stehende Heere noch unbekannt, indem jeder Bürger Soldat sein mußte. Erst August führte sie ein. Spieß und kurzes Schwert blieben mit den Schilden die Hauptwaffen. Bei Belagerungen gebrauchte man Wurfmaschinen oder Ballisten und Katapulten, Mauerbrecher oder Sturm- böcke, bewegliche Thürme mit Fallbrücken. Ein schwer- bewaffneter römischer Soldat hatte außer den Waffen noch Mundvorrath, Kochgefäß, Zeltpfale, wenigstens einen halben Zentner zu tragen. In der Tactik war beson, ders Casar Meister. Eine Consularische Armee bestand

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 74

1827 - Erlangen : Heyder
74 Soldatenstiefelchen seiner Jugend so genannt) nicht eine einzige Tugend. Seine ttgerarkige Grausamkeit, seine Verschwendung (in einem Jahre 132 Millionen Thlr.) entschuldigen sich vielleicht nur durch seinen Wahnsinn, (eine Folge seiner Jugendsünden!) in welchem er sein Pferd zum Consul erheben wollte, sich einen Gott nannte, und doch bet Donnerwettern unters Bett verkroch. Zwei Offiziere der Garde erstachen ihn, und die Präto- rianer hoben nun seinen 50jahrigen Oheim, Tiberius Claudius Casar (41 — 54) gegen ein Donatio oder Geschenk auf den Thron. Weiber und Freigelassene re- gierten für ihn. Hatte sein Vorgänger dem ganzen römi- schen Volke nur Einen Hals gewünscht, um.es bequemer hinrichten zu können, so ergötzte auch er sich an den Zu- ckungen Sterbender, denen er von seiner Gemahlin end- lich durch vergiftete Pilze beigesellt wurde. Ihm folgte der 17jährige N e r o, streng von Seneca erzogen, (der es entgelten mußte) mit dem Vorsätze, nun desto freier -P genießen (54 — 68). Er ermordete Mutter, Gemah- lin, verfolgte die Christen, steckte Rom in Brand, um einige Verse auf das brennende Troja recitiren zu kön- n-n, trat als Sänger vor dem Volke und bei den Olympischen Spielen aus, erhielt aber das Volk im ewigen Genus; und Taumel, wie denn die Zetten der Tyrannei gewöhnlich die goldenen Tage des Pöbels sind. Die Prätorianer empörten sich, und der fliehende Kaiser ließ sich von einem Freigelassenen, bet den Wor- ten Qualis artifex pereo ! tödten. Das Haus Cä- fars und des Augustus endeten mit ihm, aber die Na- men Casar und Augustus blieben auch den folgenden. Imperatoren. ^ In 2 Jahren bemächtigten sich nun mit Hülfe ihrer Legionen, die hinter das Geheimntß gekommen waren, außer Rom und ohne Senat auch Kaiser schaffen zu können, der 72jâhrtge Galba, dann der puhsüchtige Othv. und der gefräßige Vitellius des Throns, allein die syrischen Legionen riefen ihren Feldherrn Ti- tus Flavius Vespastanus zum Kaiser aus, der sich endlich auch behauptete (6y — 7q), und die Flavier damit auf den Thron brachte. Verbesserung der Fi- nanzen, Wiederherstellung der Kriegsdisciplin, die An»

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 72

1827 - Erlangen : Heyder
tm Senate des Panzers unter den Kleidern tvohl enk- hehren können. Von den vielen Kriegszügen, die unrer ihm, weniger vielleicht aus Ländersuchd, als um die Römer mit auswärtigen Dingen zu beschäftigen, gethan wurden, gegen d>e Süddonauländer, der Ba- starner Land, Spanien, Wesigallien, Armenien, Ara- bien und Aethiopien (tu letzteren richtete man nichts aus), sind besonders die gegen die Deutschen wichtig. Der jüngere Stiefsohn des August, D r u s u s, begann ste 12 2- v. Chr. vom Niederrheine aus; und Nieder- deutschland (Westphalen, Niedersachsen, Hessen) war der Hauptschauplatz. Die Friesen, Bataver, Chancen waren d.n Römern verbündet. Drusus siegte über die Eherusk r, und drang in mehreren Zügen bis zur Elbe vor, starb aber plötzlich. Tiberius, sein Bruder, und andere Feldherren setzten diese Kriege fort, und waren besonders darauf bedacht, durch eine Menge Castelle, durch Einführung römischer Sprache, Gesetze, Gerichts- Pflege, Sitte, das freie Land zur Provinz zu machen. Da lockte endlich ein kühner Cheruskerjüngling, Armi- ruus welcher früher in Rom erzogen, Ritter ge- worden war, und Polin? und Kriegskunst der Römer chatte kennen lernen, den arglosen römischen Feldherrn Warus in das Z^-^ere des Teutoburger Waldes, und vernichtete in dreitägiger Schlacht bei Hervorden und Ilffeln, wo noch heute lange Reihen von Leichenhügeln und Nanien, wie Fallrom, Römerfeld, Winnefeld, Kohlstädt, Todtengrund, daran erinnern sollen, die gan- zen Legionen (Q nach Christo.) So retteten sich für immer die Deutschen gegen das Römerjöch. Zwar ka- men wieder römische Heere unter Germanicus, des Drusus Sohn, und selbst siegreich auf die Wahlftadt des Darus, aber ohne festen Fuß fassen zu können. Traurig, daß die Deutschen sich selbst zu befeinden an- fingen, und Armintus durch Meuchelmord fallen mußte, nachdem der Marcomannenfürst Marbod vor ihm zu den Römern hatte fliehen müßen! Aber nicht blos die Beruhi- gung oder Erweiterung des Römerreichs, die großen und verständigen Staatseiurichtungen des August (besonders der gemilderte Druck in den Provinzen) machten Au- gusts 44jäh-rige Regierung berühmt; sondern auch die

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 76

1827 - Erlangen : Heyder
— 76 y bis omf Daci-en auf, rcformlrte dafür desto mehr kn den Provinzen, die er alle selbst meist zu Fuße berei- set?, und traf auch für Italien eine Menge zweckmäßi« ger Anstalten. Nur dir Juden wurden'sür einen groß- ßen Ausstand hart gezüchtigt und damit noch völlig zer- streut. Die Moles Adriani (die jetzige Engelsburg) wurde des großen Mannes großer Letchenstein. Die glücklichste Negierung für das römische Reich war die folgende des An ton in us Pius (138 — 1ó1 ), welcher vielleicht der edelste Mensch war, der je auf einem Throne saß. Geräuschlosthätig giebt er der Geschichte wenig zu erzählen, als daß er ein Segen seines Volkes war. Jdm folgte Marcus Aureltus Antoninus Philosophus löl — 180 (mit seinem, ihm sehr unähn- lichen Schwiegersohn L. Verus zugleich bis löf), re- gierend). Mark Aurels Regierung füllen blutige Krie- ge gegen die Chatten, Parther, Marcomannen und viele vom schwarzen Meere bis nach Deutschland woh- nende Völker, Vandalen, Zazygen, Quaden mit den Alanen, Bastarnern, (schon nähere Vorboten der Völ- kerwanderung!) die durch wechselseitige Verbindung ge- fährlicher, jetzt das römische Reich anfielen, und den Kaiser mehr als einmal ln große Gefahr brachten, ge- gen welche nicht allemal eine le^in fulminatrix (übri- gens eine christliche Legende!). Hülfe bieten konnte. Leider nahm er aber auch schon Barbaren (so nannte man alle, die nicht römische Unterthanen waren und nicht lateinisch oder griechisch sprachen) in Sold. Wahr- scheinlich war der nun (180 — 1q2) folgende Com- modus, das Ungeheuer von Grausamkeit, Uebermuth und Lüderlichkelt eher eines Gladiatoren, als Mark Aurels Sohn, indem er feig den Frieden mit Tributen erkaufte und allen Lastern ungescheut fröhnte. Viel zu spät für Tausende seiner Opfer, wurde er endlich vergiftet ! nd erdrosselt, nachdem er 7z5mal als Gla- diator, jedesmal für 1 Million Sestrrtien, vor dem Volke ausgetreten w-ar. — Noch staud Nom äußerlich vnerschüttert da, aber die Zeiten des Verfalles naheten mit schnellem Schritte. Der Staat war zu groß, und ein später Redner Aristides sagte von Rom: Du hast deine Gränze da

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 78

1827 - Erlangen : Heyder
78 r ns behauptete (193— 211), der seinen Söhnen die Lehre hinterließ: die Soldaten zu bereichern, alles Uebrige für nichts zu achten. Das that C a r a c a l l a, und ermordete seinen Bruder Geta in den Armen seiner Mutter. Spater wählten die Soldaten einen ^jähri- gen Knaben Bassianus Heliogabalus (gegen den kurz vorher anerkannten Macrinus), unbedingt den elen- desten und abscheulichsten aller Römischen Kaiser (218 bis 222). Selbst in Wetberkleidern gehend- bildete er sich einen Senat ans Weibern; Tänzer, Kutscher, Darbiere, bekleideten Staatsämter. Er hieß Frau und Königin, gieng auf Gold- und Silberstaub spazieren, und war in seinen Lüsten arger als das Vieh. Wie ein solches schlug man ihn auch todt. Ein besserer Fürst war A le xa n d er S ev e r u s (222 — 235), un- ter welchem sich das Neu - Persische Reich erhob. Nach ferner Ermordung bestieg ern gewesener lhraztscher Bauer, Ma x t m tn u s (235 — 238) den Thron. Gor- dian und Philipp sind weniger wichtig, als Dectus (249 — 251), unter dem die Gothen von dem schwarzen Meere her das Reich anfaiien und ihn erschlagen. Auch die Franken, Alemannen, Völkerbündnisse, die sich in Deutschland aus kleinen Stammen gebildet hatten, wurden den römischen Granzen immer gefährlicher, während der Perserkünig Sapor Anstalt machte, alle Asiatisch-römische Provinzen, als zu Persien gehörig, wieder zu erobern. Unter Gallienus sorgloser Ne- gierung machten sich 18—19 Statthalter in den Pro- vinzen unabhängig (die sogenannten 30 Tyrannen) bis Claudius Ii. (268 — 270) endlich aus Mösien die Gothen zurückwarf, und Aurelian (270 — 75) auch die Vandalen, Alemannen und andere deutsche Völker schlug, und als Wiederhersteller des römischen Reiches galt. Er vernichtete auch das Reich der Ze- nobia, der Wittwe des Augustus Odenathus, weiches sich von Palmyra (Tadmor, Salomos Gründung) über Syrien, Aegypten und Thetle Kleinasiens erstreckte. Nun folgte auf den würdigen, aber zu alten Tacitus, der die Werke des Geschichtschreibers, aus dessen Hause er stammte, durch Abschriften vervielfältigen ließ, der Kai- ser Aurelius Probus (276 — 282), welcher gegen die •' v • . .
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