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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 4

1880 - Dresden : Salomon
4 Karte desselben! 2. Thue das stets nach leidenden Gesichtspunkten in der Weise, daß der innere Zu- sammenhang und die Wechselbeziehung der geo- graphischen Verhältnisse erkannt wird. Um die Natnrgeschichte eines Landes aus der Karte zu entziffern, hat man dasselbe 1) nach seiner Lage a. zum Aequator, b. zum Meere, c. zu anderen Ländern, 2) nach seiner Gliederung, a. der horizontalen, b. der vertikalen, 3) nach seiner natürlichen Ausstattung (Mitgift der Landes- natur zur Arbeit und Wirtschaft der Bewohner): a. Be- wässerung, b. Klima, c. Prodncte, zu betrachten und zwar so, daß die einzelnen Erscheinungen in ihrer Wechselbeziehung und ursächlichen Verknüpfung, sowie nach ihrer Bedeutung für die Culturentwickeluug erkannt werden. Handelt sich's beispielsweise um die Lage eines Landes zum Meere, die entweder Jnsellage (England) oder Küstenlage (Holland; Gegensätze vermittelt!) oder Binnenlage (Schweiz) sein kann, so muß im Wechselgespräch mit den Schülern entwickelt werden, welchen Einfluß gerade diese Lage iu wirtschaftlicher, com- merzieller und militärischer Beziehung auf die Entwicklung und den Gang der Cultur und Geschichte des betreffenden Landes gehabt. Wie kommt es, daß die Binnenstaaten ihre Grenzen bis an das Meer vorzuschieben streben, daß die Menschheit überall in einem langsamen, unaufhaltbaren und nachweislichen Zuge an das Meer begriffen war? Stellen die Wassergrenzen eines Landes dem betreffenden Staate nicht die hohe Aufgabe, die Vortheile, welche dieselben gewähren, ge- hörig auszunutzen, entweder durch eine weise Handelsgesetz- gebung und treffliche Seemannsordnuug oder durch Anlegung von Häfen, durch Sicheruug der Küste vor feindlichen An- griffen nnttelst Begründung und Erhaltung einer Kriegsmarine und Errichtung von Seefestungen, durch Abfchließuug von Handels- und Schifffahrtsverträgen mit seefahrenden Völkern, durch Pflege des Schiffsbaues und Belebuug des seemänni- scheu Geistes?

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 28

1827 - Erlangen : Heyder
persische Weltreich bestanden, und gezeigt, was Patrio- tismus und geistige Ueberlegenheit vermögen. Oft uneinig unter sich selbst, bet so verschiedener Ansicht über Verfassung und bet der Eifersucht Spartas und Athens, deren jedes an der Griechen Spihe zu stehen verlangte, waren sie einig gegen den gemeinsamen Na- tionalfeind; sie verdienten zu siegen, weil sie in solchen Lagen nicht blos den Feind, sondern auch die eignen Leidenschaften zu besiegen wußten. Mit Unrecht nennt man blos einzelne Männer, als Helden; es war ein Heldenvolk und der Geist des Ganzen, welcher den Sieg erzeugte; und so sind ein Miltiades, Themistor kies, Aristides, Cimon, ein Leonidas und Pausanias, ehe er sein Vaterland verrieth, nur Träger des allge- meinen Ruhms. „Gehe hin nach Sparta, Wanderer, und melde, daß wir hier liegen, weil wir dem Vater- land gehorchten" sollte noch heute, nach zwei und zwanzig Jahrhunderten, in dem Herzen eines jeden Kriegers und Staatsbürgers wieder klingen! Aber wie nur im Unglücke das wahrhaft Große sichtbar wird, wird im Glücke leicht der Geist des Einzelnen, so auch ganzer Völker oft übermüthig. Denn die Eifersucht zwischen Sparta und Athen wurde nach diesen Krie- gen immer bedenklicher. Jeder dieser Staaten strebte nach dem Principal über ganz Griechenland; und wenn Athen seine Flotten, seine schlaue Politik, seine Reich- thümer und seine höhere Cultur in die Wagschaale legen konnte: so sprach für Sparta das trefflichere Landheer, der feste unbeugsame Sinn und die conse- guente Politik. Denn weil in Athen fast das ganze Volk regierte, war der Sinn veränderlich; gerade oft die besten Feldherrn und Staatsmänner wurden, als der Freiheit gefährlich, durch das Scherbengericht oder den Ostracismus exilirt, und Volksbeifall bestimmte oft mehr als wahrer Staatsvortheil. Auch verfuhren die Athener ziemlich eigenmächtig mit ihren Bundesgenos- sen. So mußte es nach manchen Reibungen zwischen Sparta und Athen, endlich zu einem blutigen Kriege kommen, an welchem fast alle Griechen auf der einen oder der andern Seite mit Antheil nahmen. Der 27jahrige, oder peloponnesische Krieg <431 — 404)

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 67

1827 - Erlangen : Heyder
67 des menschlichen Geschlechts kein Vortherl. Doch war auch schon von der Vorsehung dafür gesorgt, daß neue kräftigere Völker heranreiften: daß beim Verfall aller übrigen Religionen eine wahrhaft göttliche Religion die verödete Seele des Menschen wieder erfülle, daß also ein neues physisches und geistiges Leben auch eine neue Zeit vorbereite. — Geschichte der alten Welt. Iv. Abschnitt. Von Octavianus Augustus bis zum Untergang des weströmischen Reichs. (30 vor Chr. bis 476 nach Christo.)^ Bleibt auch wenigstens in der ersten Hälfte dieser 500 Jahre Rom billig in dem Vordergründe dieses Ge- schichtsgemäldes stehen, und hat es gleich unter den er- sten Kaisern seine höchste classische Zeit oder den Gipfel äußeren und inneren Glanzes erreicht: so drängen sich doch auch schon Erscheinungen und Thatsachen hervor, die mit Roms Geschichte nicht in unmittelbarem Zusam- menhangs stehen und doch voll welthistorischer Wichtig- keit sind. Dahin gehört die Stiftung der christlichen. Religion und das siegreiche Auftreten germanischer oder deutscher Völkerstämme; Ereignisse, welche an Wichtig- keit und Dauer ihrer Folgen Roms Glanz nicht allein überbieten, sondern auch wett überleben. Das erste Ereigniß führt auf Asien, das zweite auf die ganze nichtrömische Welt zurück. Nimmt man, einige unter August und seinen näch- sten Nachfolgern noch vollbrachte Eroberungen, wie die des nördlichen Spaniens, des westlichen Galliens, der meist von gallischen Völkern bewohnten Süddonauländer (Vindelicien, Rhätien, Norikum, Pannonien und Thra- zien), Lycien, Mauretanien gleich hinzu gerechnet, das römische Reich durch den Rhein und die Donau in Europa, durch den Euphrat und die Syrische Wüste (gegen das nie unterworfene Arabien zu) in Asien, und durch die sandige Region in Afrika begränzt, an: so gehörten außer Italien und fast allen Inseln des Mit- 5 *

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 143

1827 - Erlangen : Heyder
113 / O 70 bis zu günstigerer Zeit aufsparen. Auch schien ihm wohl die neue kirchliche Partei erst staatsgefährlich, als sse durch bewaffnete Vereinigungen eine politische Fac- tion zu werden ansing. Erft da verdroß ihn ihr Wider- spruch. Denn Kaiser Karl V., obgleich er bei seiner Erwählung viele Punkte den Fürsten geloben mußte, verstand doch unter deutscher Freiheit wert weniger und unter kaiserlicher Macht weit mehr, als die Wahlfürften unter beiden verstanden wissen wollten. Mißtrauisch von Natur, schlau, unergründlich in seiner Politik, aber auch großartig im Entwerfen, kräftig im Ausführen sei- ner Plane, widerstand so leicht ihm Niemand unge- straft. Zwar führten alle seine Kriege mit Frankreich, über Burgund und Mailand (1521 — 26, wo der edle französische Nilter ohne Furcht und Tadel, Bayard, in Italien sie?, und Franz I. selbst bet.pavia gefangen wurde; 1526 — 29, wo sein Feldherr Karl von Bour- von selbst Rom erstürmte und den Papst gefangen nahm; 1555 — 5q; 1542 — 44) fast zu keinem einzi- gen neuen Resultate; zwar brachen seine Züge 1555 u. 1541 den seerauberischen Barbaresken-Muth nur wenig; zwar konnte selbst Karl und sein Bruder Ferdinand, der durch den Tod des gegen die Türken gefallenen Ludwig Böhmens und Ungarns König wurde, den Türken nur süchtige Vortheile abgewinnen; aber er mußte auch seine weit zerstreuten Kräfte viel zu sehr versplittern, lebte überhaupt in einer politisch und geistig zu aufge- regten Zeit, als daß überall durch bloße Uebermacht auf glücklichen und bleibenden Erfolg zu rechnen gewe- sen wäre. Erst als er nach Außen Ruhe zu haben glaubte, nahm er die Religionssache ernstlicher vor, wie sie denn auch bereits eine sehr politisch-ernste Ge- stalt bekommen hatte. Zwar war auf einem Reichstage zu Speier aus- gesprochen worden, (1526) daß sich jeder bis zu einem allgemeinen Eoncilium verhalten sollte, wie er es vor Gort und Kaiser verantworten könne; allein auf einer zweiten ebendaselbst gehaltenen Reichsversammlung wurde durch Stimmenmehrheit gegen die Ausbreitung und Dauer der Reformation entschieden; worauf nun die evangelischen Stände'eine feierliche Protestatio» dagegen

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 81

1827 - Erlangen : Heyder
81 Nachahmung. — Doch wieder zu Constantln und feinen Nachfolgern. Mit Constantkns Verlegung des Kaisersitzes nach Conftantinopel, wodurch zwar die östlichen Gränzen besser gesichert wurden, aber auch Rom sichtbar zu ver- fallen anfing, hing eine neue Reichseintheilung in 4 Hauptstatthalterschaften (kraekectura Orienns, llly- rici, ltaliae et Galliarum) mit 13 Diöcesen und 1 lg Unterprovtnzen und eine Menge neuer Titel und Würden, im Hof-, Civil- und Milikärstaat zusammen; die, wenn Formen und Namen das öffentliche Glück hättest gründen und etwas mehr als bloßen orientali- schen'glanz geben können, das römische Reich sehr glücklich hätten machen müssen! Von Constantins 3 Söhnen behielt nach langem Kampfe, der von Eunuchen beherrschte üppige Constanttus (337 — 3ö1) die Negierung, bis der schon 354 zum Cäsar ernannte Flavius Iulianus (361— 3ö3) die Alleinherr- schaft erhielt; der letzte und talentvollste aus Consian- lins Hause, der bereits die Rheingränze siegreich ge- deckt hatte, und tief nach Deutschland etngedrungen war; ein trefflicher Fürst, wenn er gleich von dem sehr sinkenden Christenthume wieder zum Heidenthum zurücktrat. Unter den folgenden Kaisern: Jovtan, Valen- linian I., Valens (363 — 378), war nicht allein ein fortwährender und immer bedenklicherer Kampf ge- gen die Deutschen am Rhein und an der Donau, son- dern es erfolgte auch 375 der in seinen Folgen so wichtige Uebergang der Hunnen nach Europa oder der Anfang der sogenannten großen Völkerwan- derung, die gerade 100 Jahre spater dem westlich- römischen Reiche ein Ende machte. Sie ist eine Masse von Völkerbewegungen vom äußersten Asien 1560 Mei- len weit bis an die Säulen des Hercules in Spanien, i>ie nur die Richtung von Nordosten nach Südwesten, und das Vordringen roherer Stämme in elvlltsirter« Länder mit einander gemein haben. Von den Hoch- ebenen Mittelasiens brachen die Hunnen, ein mogoli- sches Nomadenvolk, vielleicht von noch östlicher» Völ- kern gedrängt, oder aus Mangel an Weide, nach We- Zte Aufl. , / \ 6

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 93

1827 - Erlangen : Heyder
£3 entweder nicht im Koran ständen, und dann verdamm- lich, oder darin ständen, und dann entbehrlich wären. Einem abgehärteten Volke, voll religiöser Begeisterung, und von dem Fatalismus durchdrungen, oder der Ueber- zeugung, daß niemand einem schon längst vorausbe- stimmten Schicksale entgehen könne, also friedliche Ruhe oder Schlacht ihm gleich gefährlich oder unschädliche seist müßten, vermochte nichts zu widerstehen. Auf Alis Sohn, Haffan, folgte ein anderes Chalifengeschlecht mit Moavijah, das der Ommijaden bis 74y. Damaskus wurde Sitz der Weltherrschaft; die Feldherrn der Chali- fen siegten in Indien und Samarkand, und verbreite- ten sich über das nördliche Afrika, von wo aus sie 711 nach Spanien übersetzend bei Feres die Westgothen be- siegten und später zu Cordova ein eigenes Chalifat er- richteten. Der Plan aber, durch Frankreich, Deutsch- land, Ungarn, über Constantinopel nach Arabien zurück- zukehren, und allen diesen Ländern den Islam aufzu- zwingen, vereitelte 732 Karl der Streikhammer. Auch in Sicilien und Unteritalien setztesie^Lch^fest. Aber im^^'^rn'mser^religiös - politischen Weltmonarchie gab es Streit um die Herrschaft, bis sich 750 die große Familie der Abbassiden behauptete, ausgezeichnet durch Männer, die nicht blös das Schwert zu führen, son- dern auch Gerechtigkeit zu handhaben, Künste und Wis- senschaften zu einer hohen Blüthe zu bringen wußten. So Al-Mansur (der in dem neugebauten Bagdad seine Residenz aufschlug, f 774.) Harun al-Raschid (s 806) der große Zeitgenosse Karls des Großen und Al-Ma- mun t 832. Während sich auf diese Weise aus der Völkerwan- derung eine Menge größerer und kleinerer Staaten ent- wickelten,. und von Asien aus von neuem eine Welt- herrschaft auf eine neue Religion gegründet, ausging; gestaltete sich auch das innere Leben der Völker, be- sonders in Europa, auf eine sehr merkwürdige Weise. Vor allem hatte das Christenthum einen sehr wesentli- chen Einfluß auf die Menschheit im Mittelalter. Unter

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 107

1827 - Erlangen : Heyder
10? — \ Böhmen, Mähren, Stücke von Schlesien und Polen und ganz Pannonien sich ausbreitendes Großmährisches Reich gründete, welches aber den deutschen Königen und den Ungern erlag, einer Finnischen Völkerschaft, welche allmählig Pannonien besetzte, und sich um des Schreckens willen gern mit den frühern Hunnen ver- wechseln ließ. Unter Stephan dem Heiligen, einem Nachkommen Arpads, ließen sie sich taufen, nachdem sie Deutschland, Italien und Griechenland wegen ihrer kriegerischen Räuberzüge sehr gefährlich geworden wa- ren. Auch der Staat von Polen bildete sich unter Herzogen (später Königen) aus dem Hause des fabel- haften Lech und des Bauers Piasi, allmähllg zu einem größeren Slavensiaate. Unter den Asiatischen Reichen hatte das arabi- sche Ehalifat zu Bagdad eben seine glänzendste Periode . unter Al-Mansur, Harun-al Raschid und Al-Mamun. Bald aber fing es an, als der religiös-kriegerische Geist allmählig erlosch, sich zu theilen, dadurch zu schwächen, und endlich mächtigen Feinden, wie den Türken (Chazaren, Osmanen, Seldschucken sind Na- men verschiedener Horden derselben) zu erliegen. Lei- der bildeten sich die Ehalifen eine Leibwache aus ihnen, die, wie die römischen Prätorianer, ihre Herren despor tlsirten; ja die Emir-al Omrah, die türkischen Mini- ster der Ehalifen, machten sich, wie die Majoresdomus, in ihrer Würde erblich, und ihre Herren zu Sklaven ihrer Gebote. Von 5l) Fürsten der Gläubigen sind 23 gewaltsam umgekommen, theils durch schnelle Er- mordung, theils indem man sie verhungern ließ, oder einmauerte o^er in Eisqruben warf. Wichtiger als die Menge von Herrscherfamilien der Araber, die ne- b n einander in Asien. Afrika und Spanien herrsch- ten, ist die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren sich die Araber jenes Zeitraums erfreueten. Erklärte doch der große Mamun: daß das Glück eines Vol- kes nur in der Aufklärung bestehe! Diesem Grundsätze getreu, wurden arabische Akademien, Universitäten, bei jeder Moschee eine Schule, selbst in kleinern Städ, _ ten Bibliotheken errichtet. Man baute Kranken- häuser, Laboratorien für die Chemiker und Aerzte,

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 113

1827 - Erlangen : Heyder
113 , i s* ? *, _ Gesichtskreis hatte sich ungemein erweitert. Einige italiäntsche Staaten, Venedig, Genua, weiche die Frachtschiffer nach Asien waren, bekamen den Welthan- del in ihre Hände, der vom inneren Asien und Afrika her noch durch Karavanen bis ans Meer geführt wur- de; nicht nur die Ktnderblattern kamen nach Europa, sondern auch die Kranken- und Armenhäuser, das Zu- ckerrohr, die Windmühlen; Wasserbaukunst und Wissen- schaften überhaupt, besonders Geschichte und Erdkunde gewannen sehr; nicht nur der Luxus, sondern auch die Sittenfeinhett des Orients wurde dem Abendlande be- kannter, der Verstand wurde heller, und darum auch der Glaube an die Macht der Statthalter Christi schwächer; dagegen befestigte sich den großen Vasallen, deren auch viele geblieben, viele arm geworden waren, gegenüber die königliche Macht immer mehr; das Loos der Leibeignen, welches manchem vormals gestrengen Herrn in Asien selbst zu Thctl wurde, wurde milder, weil man durch das Kreuz sich frei machen konnte. Wenn sich Wissenschaften, Handel und Künste mehrten, so wurden sie bald in dem Dürgerstande heimisch, des- sen Freiheiten und Wohlstand die Fürsten begünstigten, dessen Macht bald dem Adel selbst gefährlich wurde, und ihm tn drohenden Verbindungen geqeiiüber stand. (Rheinischer Städtebund, Hanse,, ein Kaufmannebund von Bremen, Hamburg und Lübeck ausgehend, bald 70 Städte tn und außer Deutschland umfassend.) Den nächsten Einfluß aber mußten unstreitig die Kreuzzüge auf den kriegerischen Adel selbst haben. Zn Zeiten, wo nur der Vornehmere und Reichere zu Pferde dienen konnte, mußte der Begriff eines Reiters in den eines Ritters übergehen. Bei ganz geschlossenen Waffen brauchte aber der Ritter Erkennungszeichen für die Seinigen im Kampfe; daher führte man Abzeichen in der Farbe der Feldbinde, der 'Federst des Helmes, besonders aber auf dem Schilde, seit den Kreuzzügen sehr häufig das Kreuz in vielerlei Gestalt, und diese Zeichen trugen auch wohl die Nachkommen zum Gedächtniß des Ahn- herrn fort. So entstanden die Waptpeu (Waffen) und die Adelsgeschlechter und die beibehaltenen Geschlechts, stamen, die meist von den erblich gewordene» Lehen Zte Aufl.' 'L

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 116

1827 - Erlangen : Heyder
■-Xi/ — lió — Furcht, welche sie verbreiteten, nicht ohne Einfluß blie- den. Es waren die Fehmgertchte auf der rothen Erde (Westphalen) mit ihrem Hauptsitze zu Dortmund, unter dem Oberstuhlherrn, dem Erzbischof von Cöln. Jedes Gericht (Freistuhl) hatte seinen Freigrafen oder Vorsitzer, und Freischöffen oder Wissende als Beisitzer. Mächtige Verbrecher zitterten bei der Ladung vor solche Gerichte, und vor der Acht der Fehme, da man die Wissenden nicht kannte, und diese den Verbrecher bei der Thal gleich tödten konnten. Sogar Fürsten und Könige wurden vorgeladen. Erst als die Gerichte der einzelnen Lander besser eingerichtet wurden, abee auch das Nitterthum sich allmahiig auögetobt hatte, versielcn diese Gerichte. Auch das Licht der Wissenschaften, wei- ches wieder Heller wurde, milderte die Sittenrohheit; die Universitäten verbreiteten sich von Italien und Frankreich aus; die Gelehrten wurden geachtet, die Leh- rer des kirchlichen und des römischen Rechtes hatten Adelsrang; die Wissenschaften wirkten wieder aus die untern Elassen im Volke segensreich weiter, und wenn auch alle Entwicklung sehr langsam ging, auch in allen Staaten (besonders in den slavischen) durchaus nicht gleichen Schritt hielt: so eiferte doch ein Volk dem andern nach, und die Frage war beantwortet, ob die europäische Menschheit im Despotismus des Lehnsystems und der Hierarchie erstarren oder sich ermannen sollte? Die Kreuzzüge hatten für das letztere entschieden, und sind, so betrachtet, wenn auch nur ern frommer Wahn sie in's Leben rief, doch wieder ein Erziehungsmittel der Vorsehung gewesen. Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsäg- liche Verwirrung, Auf Heinrich des vierten Sohn Heinrich V. (1106— 1125), der in Wormser Eoncor- dat (1122) den Investitursireit beigelegt hatte, folgte zwar erst der schwache Lothar von Sachsen, dem seine Mutter, wie er noch an Heinrichs Iv. Hofe in der Jugend lebte, ein schönes Schwert, aber mit hölzerner Klinge zusendete, dann aber das große Haus der Ho- ff e n lt a u fe n, 1137 —,'1254 mit Konrad 1117 1152- Feiedrich dem Rothbart — 11oo ; Heinrich Vi. — \
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