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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 37

1827 - Erlangen : Heyder
37 spiele patriotischer Aufopferung waren in jener Zeit nichts seltenes. Ein durch Erdbeben auf dem römischen Forum entstandener Abgrund konnte erst zugefüllt wer- den, als der Ritter M. Curtius mit feinem Pferde sich hinabgestürzt hatte. In einem Kriege gegen die Lateiner ließ sich M. Decius Mus, der Consul, um einem Traume zufolge seinem Volke den Sieg zu ver- schaffen , zum Tode weihen, und stürzte sich grimmig fechtend unter die Feinde, wo er blieb, aber auch sei- nem begeisterten Heere den Sieg bereitete. Die Verfassung verwandelte sich allmählig aus einer drückenden Aristokratie in eine gemäßigte Demokratie um; die Gewalten waren wohl vertheilt. Im Felde, wo Einheit des Befehls allein heilsam ist, war die Monarchie; im Senate, bei Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und der Finanzen, die Aristokratie; in den Wahlen und der Gesetzgebung die Demokratie. Zu Gerichte saßen die Consuln, dann die neugeschaffenen Prätoren. Die Rechnung über die Staatskasse führten die Quästoren, seit 418 auch aus Plebejischem Stande; die Polizei die Plebejischen Aedilen und die Censoren. Die Legion bestand ums I. 400 aus 4200 Mann zu Fuß und 300 Reitern; die Krtegszucht war streng. Eng war die Religion mit der Verfassung verbunden, und keine Unternehmung konnte ohne Befragung der Götter, die ihren Willen durch den Vogelsiug, durch Eingeweide der Thiere u. st w. kund thaten, (auspi- cium, haruspicium, extispicium) begonnen werden. Die Götter der Römer waren meist von den Griechen oder Etruriern entlehnt und latinisirt: Jupiter, Juno, Neptun, Minerva, Diana, Mars, Venus u. s. w- Handel wurde nur noch zu Lande getrieben; aber Acker- bau blieb immer die erste Quelle des Reichthums, und einen Dictator, Cincinnatus, mußte man vom Pfluge wegholen. Brod pflegten die römischen Frauen selbst zu backen; Wein war noch selten, und ein Mecenius tödtete sein Weib, die ihn ohne sein Vorwissen getrunken hatte. Nur die öffentlichen Gebäude waren ansehnlich, die Privakwohnungen noch schlecht und oft nur Hüt- en. Seit 484 gab es das erste Geld (pecunia von pecus, weit man früher nach Vieh den Werth einer

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 9

1827 - Erlangen : Heyder
0 Ansehen erhielt. Alles dies weifet die Geschichte nur sparsam nach, aber es muß fast so gewesen sein. So werden uns nur einige Erfindungen der frühe- sten Zeit, z. B. der Saiteninstrumente durch Jubal, der Kunst Metalle zu bearbeiten durch T u b a l, nanr» Haft gemacht, die aber schon manches vorhergegangene voraussetzen. Die ersten Erfindungen müssen die näch- sten Dedürfnisse der Menschen befriedigt haben; und diese sind Obdach, Kleidung und Nahrung. Baum und Höhle gaben die natürliche Wohnung, aber auch Anlaß zu künstlicherem Anbau aus Zweigen, Pfählen oder Erdwänden; daß ausfallende Körner oder in die Erde herabgebogene Zweige neue Pflanzen und Baume gaben, führte auf Ackerbau und Anpflanzung, Bear- beitung und Düngung der Erd». Daß manche Thiere, die man meist nach ihrer Stimme nannte, sich mehr an den Menschen gewöhnten, machte, daß man bald auf Erhaltung und Fortpflanzung derselben bedacht war; die Milch derselben war schmackhaft, nicht min- der ihr Fleisch; ihr Fell konnte Bedeckung werden. Der wilden Thiere erledigte man sich mit der Keule (der natürlichsten Verstärkung der Faust) oder dem ge- schwungenen Steine (Schleuder); Thierknochen ver- schärften die Spitze der Stange zur Lanze, und ein getrockneter Darm an beiden Enden eines biegsamen Holzes befestigt, gab nicht allein Ton, sondern auch einem daran gehaltenen zugespihten Stabe größere Schnellkraft. In Felsenspalten oder unter Vaumwur- zeln fand man glänzenderes Gest«n (Metall), das sich mit schweren Steinen breit oder spitzig schlagen ließ. Der zündende Blitz oder zufällige Reibung mehrerer Hölzer erzeugte das Feuer, dessen Werth man bald einsah, es ganz besonders hoch hielt, verehrte, und zu seiner fortdauernden Unterhaltung besondere Männer anftellte. Vielleicht war dies der erste Ursprung der Feuer-Priester. Andere führte die allgemeine Tren- nung in weite Steppen, wo nur die Heerde alleinige Nahrung und der Nomadischen Lebensart den Ursprung, gab. Ueber Stäbe gelegte Felle waren die ersten Zelte. Andere kamen in Wälder, wo Jagd — andere an Flüsse» wo Fischfang den Hunger stillen kehrte. Manche gelan-

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 155

1827 - Erlangen : Heyder
155 kavagna, geworden, 1547 , wenn dieser nicht, als die Verschwörung gegen Doria fast schon geglückt war, im Meee ertrunken wäre. Am schönsten blühte unter Ita- liens Staaten Toskana auf; ein Freistaat, an dessen Spitze die reiche Kaufmannsfamilie der Mediceer stand, aus welcher selbst mehrere den päpstlichen Stuhl bestie- gen, und einer, Alexander, Schwiegersohn Karl V., erblicher Herzog von Floren; wurde (1531). Sein Nach- folger Cosmus wurde Großherzog; dessen Sohn Franz Maria (1574— 87) durch sein Verhältniß mit der schönen Giftmischerin Bianka Capeuo berühmter, als durch große Thaten geworden ist. Dieß Haus regierte bis 1737. Äuch das Herzogthum Savoyen und Pie- mont hob sich in diesem Zeitraum sehr. In Rußland nahm Großfürst Wasilet 1505 — 1534 den Titel eines Zaars von ganz Rußland an. Sein Sohn Iwan Ii., (1534 —1584) der Schreckliche, führte mit Polen (wo 1572 der Stamm der Iageuo- nen endete, und der erste Versuch das Wahlrecht zu üben mit Heinrich Ix. von Anjou schlecht ausfiel, da er davon lief), mit Lithauen, welches nachher mit Polen ganz vereinigt wurde, mit Schweden, welches sich an der Ostsee immer weiter ausbreitete, mit Mogolen und Tataren, viele und meist glückliche Kriege. Aber er suchte auch durch deutsche Künstler und Handwerker, durch bessere Gesetzbücher seinen Staat aus der asia- tischen Rohheit herauszuarbeiten, der er freilich oft noch selbst anzugehören schien, wenn er etwa höchst- eigenhändig Hinrichtungen vollzog, oder, mit dem Gesandschaftsrechl noch unbekannt, einem Gesandten, der vor ihm den Hut nicht abzog, denselben auf den Kopf nageln ließ. Doch war mit den Erwerbungen in Sibirien (von einer, unter Iermak Timofejew, ver- sprengten Kosakenhorde erobert 1576, und dem Zaar geschenkt, das größte Geschenk, das je ein Räuber ma- chen konnte!) sein Reich schon 140,000 ^ Meilen gross.' Das Haus Rurik erlosch mit Feodor 15q8, worauf die stürmischen Zeiten des Boris Ghodunow und der falschen Demetrter kamen, denen endlich das Haus Romanow, durch Wahl der Großen 1ö13 auf den Thron berufen, allmählig ein Ende machte.

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 131

1827 - Erlangen : Heyder
131 schreiben, was kostbar war (eine schöne Bibel kam wohl auf 400 Gulden) und den Mönchen viel eintruq. Zwei Völker, doch germanischen Stammes beide, Holländer und Deutsche, erstere für ihren Harlemer, Lorenz Janszoon Coster, eignen sich diese unschätzbare Erfin- dung zu, und nicht ganz unwahrscheinlich ist, daß beide sie unabhängig von einander gemacht haben. Doch gin- gen erst viele verwandte Erfindungen vorher. Im 14. Jahrhunderte wurden die Spielkarten, wahrscheinlich von Deutschen, erfunden; anfangs rohe Holzschnitte, bet denen es wohl nöthig sein mochte, durch den hin- zugesetzten Namen anzudeuten, welcher König oder Heiliger, abgebildet sein solle, denn Heiligenbilder wa- ren wohl die frühesten Versuche und kamen auch auf die Karte, weil sie zum Glück im Spiel behülflich waren. Bald schnitt man nicht blos Worte, sondern ganze Dibelstellen bei, und endlich ganze Seiten Schrift, also eine Art hölzerner Stereotypen. Diese bestrich man mit Farbe, und drückte sie auf Pergament, Baum- wollen- oder Linnenpapier ab. Denn die Erfindung des letzteren Papiers bei dem hohen Preise des Pergaments und Baumwollenpapiers, wahrscheinlich auch um 1 Zoo von Deutschen gemacht, ging noch voran, Endlich fiel ein Deutscher Johann Gense- fieisch, aus dem rittermäßigen Geschlechts derer von Sörgenloch, aber vom Hause zum guten Berg in Mainz, wo er wohnte, kurzweg Johann Gutten, berg genannt (geb. 1401) auf den Gedanken, lieber gleich einzelne Schriftzeichen in buchenen Stäbchen (Buchstaben) verkehrt und erhaben auszuschneiden, zu- sammen zu binden und abzudrucken, um sie dann wie- der zu andern Zwecken noch gebrauchen zu können. Bald geschah dies auch in Blei und noch härteren Metallen. Auch erfand'er statt des Reibers, womit das Blatt auf die gefärbten Buchstaben abgedrückt wurde, die eigentliche Presse (I4zo). Dann verband er sich mit einein reichen Goldschmidt, Faust aus Mainz, und mir Peter Schofför aus Germershnm, und dieser erfand wieder den Guß der Lettern, vermittelst Pun- zen und Matrizen. Statt aus Lampenruß machte man aus Kienruß und Leinöl Druckerschwärze. Anfangs 9 *

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 245

1827 - Erlangen : Heyder
245 fast immer an dem Dolche, den sie für die Unschuld schleift, zuletzt noch selbst verbluten. Fünftens: Das menschliche Geschlecht ist, im Gan- zen wenigstens, stets im geistigen Fortschreiten begriffen., Sechstens: Aber die Menschheit geht fast nur über Leichenhügel und Ströme Blutes zu beffern Zu« ständen über, und nur zu oft muß eine ganze Genera- tion untergehen, um einer glücklicheren Platz zu machen. Siebentens: Eine wahre zeitgemäße Idee, wenn sie einmal in das Leben getreten ist, scheidet nie spurlos aus demselben wieder. Achtens: Nur das Gute ist bleibend, das Böse aber nur vorübergehend. Es richtet sich alles selbst, und sieht und fällt nach seinem Werthe oder plnwerthe, der vielleicht heute nicht, vielleicht morgen nicht, aber zu seiner Zeit gewiß erkannt wird. Darum ist es endlich Neuntens: wahr, was der Dichter sagt: Die Weltgeschichte ist das Weltgericht.

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 135

1827 - Erlangen : Heyder
— 135 — ✓ die neue Zeit fort. Aber auch sie konnte nicht ohne mächtige Revolutionen -leiben. Die alten Gängelbande dep Hierarchie und deslehnfystems wurden ungeduldig erst geschüttelt, und endlich theilweise abgeworfen. Aber wie man freier sich fühlte, verlor man anfangs den besonnenen Gebrauch der Freiheit, und hatte Mühe, den rechten Punkt des Gleichgewichts zu finden. Zwei große Erscheinungen treten an der Pforte der neuen Zeit dem Aufmerksamen bedeutsam, wenn auch nicht überraschend, entgegen: die Entdeckung Amerikas und die Reformation; die eine den politischen Gesichtskreis, die andere den geisti- gen erweiternd; beide unermeßlich noch heute in ihren Folgen. Christoph C o l u m b u s (Colombo), geboren 1447 in der Vorstadt St. Andreas zu Genua, gibt ein großes Beispiel, was mit Nachdenken, früh erworbenen Kennt- nissen und Erfahrungen, was mir Unerschrockenheit und Ausdauer zu erringen sei. Schon als Knabe mit dem Meere vertraut, und von der damals allgemeinen Sehnsucht, den Seeweg nach Ostindien zu entdecken, belebt, gaben ihm seine Kenntnisse die Ueberzeugung, die auch schon dem Alterthum tu der Sage von" der Atlantis nicht fremd gewesen war, daß jenseits des atlantischen Meeres ein großes Land, oder vielleicht das äußerste Asien nicht fern sein könne, und man also Ostindien auch nach Westen fahrend entdecken könne. Mit seinen Hoffnungen in Genua und Por- tugal verspottet, gelang es ihm endlich, die Königin Zsabella von Kastilien für seinen Plan zu gewinnen, und 14y2 (3. August) mit 3 kleinen Schiffen und 120 Mann auf die gefährliche Entdeckung auslaufen zu dürfen. .Schon drohte nach langer Fahrt das meuterische Schiffsvolk, sich getäuscht wähnend, ihn umzubringen und umzukehren, als man endlich am 11. Oct. Land entdeckte. Dies war Guanahani, zum Danke St. Salvador genannt. Dann um das Vater- land der schönen Gold-Bleche zu entdecken, welche die Wilden gutwillig für Glas, Korallen u. s. w. her- gaben, ging es südlich, wo man Kuba und Hayti fand. Mit großen Ehrenbezeugungen empfing man Colombo

7. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 3

1837 - Leipzig : Crayen
Die Bewohner. 3 machten die Nahrung aus; ihr Lieblingsgetränk, das Bier, bereiteten sie aus Hafer und Gerste. Ein kurzer Rock, mit einem Gurt befe- stigt und aus selbst bereitetem Leinen gemacht, war das Kleid. Auch nahm man dazu wohl das Fell wilder Thiere. Die Männer banden das Haar oben auf dem Kopfe in einem Büschel zusammen, die Frauen flochten es in dicke Zöpfe und schlugen es auf dem Scheffel in einen Knoten. Ein Theil des Leibes war unbedeckt, und auch der Winter konnte sie nicht zwingen, sich warmer zu kleiden. Hun- ger, Kalte und die schlechteste Witterung ertrugen sie leicht, denn sie waren von Jugend auf daran gewöhnt. Die Kinder liefen fast nackend umher; Ringen, Rennen, Werfen, Springen war ihre tägliche Be- schäftigung, und das Baden draußen im Flusse wurde selbst im Winter nicht unterlassen. Das Lager des Viehes oder die Mutter Erde diente nicht selten zur Ruhestätte, und wer auf einer Baren-, oder Wolfshaut schliefe gehörte schon zu den Bequemen. Städte, und Dörfer baueten sie nicht. Durch sie, so glaubten die Sueven, würden sie an Freiheit und Unabhängigkeit beschränkt. Und auf diese beiden Dinge legten sie einen solchen Werth, daß sie dieselben um kein Gut vertauscht hatten. Wenn sie zwischen Baum- stämme und Pfahlwerk Zweige flochten, die Fächer mit Lehm und Stroh ausfüllten und das Ganze mit Rasen, Laub, oder Fellen bedeck- ten, so war die Hütte fertig. Und je schauerlicher der Ort, desto lieber schlugen sie daselbst die Wohnung auf. Lust zum Kriege und zur Jagd, die selbst als ein halber Krieg gelten konnte, war ganz vorzüglich bei den Sueven. Tausende zogen jährlich, immer wechselnd, aus den Gauen zu kriegerischen Unternehs mungen aus; die Uebrigen blieben daheim und bebauten den Acker. Dieser wurde unter sie durch die Aeltesten des Volks vertheilt, denn Niemand hatte ein festes Eigenthum, Niemand sollte sich an ein sol- ches gewöhnen, damit sich die Luft am Kriege nicht verlöre. So geschah es denn, daß der Eine bald hier, bald dort sein Grundstück anzubauen hatte, und das ganze Volk in steter Bewegung zu sein schien. Daher mögen sie denn auch wohl Sueven, d. i. Herum- schweifende, genannt worden sein. Aber ihre Macht und ihr kriege- rischer Sinn wurden dadurch so sehr erhöht, daß es unmöglich schien, ihren Waffen zu widerstehen, und die übrigen deutschen Völker sag- ten: „Selbst die unsterblichen Götter können es mit den Sueven nicht aufnehmen." Die Waffen waren so einfach, als das Volk selbst. Lanzen, Wurfspieße, leichte Schilde und kurze Schwerdter machten das Kciegs- geräthe aus; wenn sie sich aber mit diesen unter furchtbarem Kriegs- geschrei auf die Feinde stürzten, so thaten sie Wunder der Tapferkeit. Neben dieser Kriegslust waren bei den Sueven Zucht und Ord- nung, Keuschheit und Treue, Ehrlichkeit und Gastfreundschaft. Dort belachte Niemand eine böse That, dort beeiferte man sich nicht, durch Lug und Trug den Nachbarn zu überlisten und ihm dadurch zu schaden. - 1 *

8. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 23

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
»3 nach Z ittau— ach, daheim 6íe;i6e doch ia,' wem der Kopf lieb ist! Da Bischof Johann mit dem Schwerte kein Glück hatte, führte er nun desto treuer und rühm- licher den geistlichen Hirtenstab. Standhaft und mit Erfolge widersezte er sich dem Ansinnen des Kaisers und Papstes, das Meisner Bisthum dem neuerrichteten in Prag zu unterwerfen. Die beträchtlichen Summen, welche die erste Feier des Römischen Zubeliahres ihm brachte, verwandte er nur auf bischöfliche Kleinodien zum Kirchen- dienst und auf Verschönerung des Doms. Ju- den und Geißler litt er nicht in seinem Spren- gcl, weil iene durch Wucher, diese durch Fana- tismus seiner Heerde schadeten. Ueberhaupt wa- ren die Juden, oder kaiserlichen Kammer- knechte, wie man sie auch nannte, damals so verachtet, so unstet und flüchtig, als iezt die Zi- geuner. Die Geißler aber oder Ben gl er standen ungefähr in demselben Kredit, als iezt Geisterseher und Schwarzkünstler. Sie zu ver- treiben, ia zu verbrennen, hielt Leder geistliche und weltliche Landesherr für Pflicht. (Mehr von. ihnen beim issten Januar.) <.»575- t Sidonie, Tochter Heinrichs des Frommen. 1545 vermahlte sie sich mit Ehrig Ii. Her- zog von Braunschweig, mit dem sie aber eine höchst unglückliche Ehe führte. Sie ward sogar der

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 40

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
40 Fache, sondern schweifte, auch ienseit des Gebie- tes der Rezepte, gern in dem weiten Fckde der Wissenschaften umher, und nahm besonders leb- haft Theil an dem Streite über theologische Svi'z- findigkeiten, welche damals alle gute Köpfe eben so beschäftigten, als iezt die philosophischen. Da- bei blieb er aber auch Weltmann genug, um bei Hofe Eingang zu finden, welches ehedem Gelehr- ten nicht schwer ward; obgleich Peucer selbst sagt: daß er zum Hofleben „keine Lust noch Willen gehabt, und von Natur nit tüchtig sich dazu befunden." Anfänglich brauchte ihn Kurfürst August, dem er vom Kanzler Mordeisen und Sekretär Ie- n isch empfohlen war, nur in Angelegenheiten der Wittenberger Universität, besonders bei Ein- richtung des Stipendienwesens. Bald aber machte er ihn, seiner glücklichen Kuren wegen, zum Leibarzt, zog ihn auch in wichtigen, meist Religions-Angelegenheiten zu Rache, berief ihn oft zu sich, lies ihn nickt selten an der kurfürstlichen Tafel speisen, speisete selbst mit Mutter Anne, feiner Gemahlinn, bei ihm in Wittenberg, und hat ihn sogar (1571) bei seinem achten Sohne, Prinz A d 0 l p h, zu G e v a t t e r. Peucer reifete deshalb nach Stolpen, wo die Kurfürstinn Wo- chen hielt und der Prinz in der Schloskapelle ge- tauft wurde. Die Nebenpathen waren der Hof- prediger D. Wegner und die D. Neft'nn. Schon damals ging Peucer mit dem Plane schwanger, die Einführung des Kalvinismus in den &

10. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 87

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
87 der Vorzeit knüpfen, und in sofern frommt es al- so doch zu wissen, daß heute vor 279 Jahren der älteste bekannte Stammherr aller Hof- narren in Sachsen verblich. Vom Anbeginn gab es Narren genug in der Welt in iedem Alter, iedem Stande, und doch heischte es die Sitte der Vorzeit, daß Für- sten Narren sogar besoldeten, welche nicht selten ein Ansehen sich gaben, worauf der Weise- ste nie Anspruch machen durfte — Freiheiten sich Herausnahmen, die bei ihnen belacht, bei Ver- nünftigen und Klugen getadelt, ia wohl gestraft wurden — welche große Gehalte bezogen, indes so mancher verdiente Prediger, Professor oder Schulmann am Hungertuche nagte. — Gewöhnlich hies der fürstliche Lustigmacher Hofnarr, doch heißt er auch ofthans Narr, Fatznarr,Stock narr, Speivogel, Freu- den m a ch e r, P i ck e l h a r i n g, Schalksnarr, Possenrei sser, Curtifan, lustiger, kurzweiliger, Tischrath u. dgl. Auch die Hofpoeten und Hofphilosophen wa- ren im Mittelalter nicht viel besser als Hof- narren. Wären diese privilegirten und bezahlten Lu- stigmacher nur immer witzige und feine Köpfe gewesen, so bezahlte man in ihnen doch wenig- stens einen guten Kern, wenn auch die Scha- le immer schlecht blieb. Aber gewöhnlich wa- ren es nur plumpe Possen-, ia wohl Zotenreiss-r, , Men-
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