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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 84

1880 - Dresden : Salomon
84 theilung der Wärme, als auch wegen des reickern Schneefalls, der sehr viel Wärme zum Wegschmelzen braucht, liegt bei gleicher mittlerer Iahreswärme in der Ebene die Schneegrenze für ein Küstenklima tiefer als für ein Landklima. Aus der Nordseite des Himalaya liegt die Schneegrenze um 970 m höher als an der Südseite, was sich aus dem bedeutend stärkern Niederschlag auf dem südlichen Abhang, aus der starken Erhitzung der Hochebenen Centralasiens und aus dem steilen Abfall des Gebirges nach Süden erkärt. Eigentlich wäre es richtiger, für Schneelinie Grenze des Gletschereises zu sagen, da das die wirkliche Schnee- grenze ist. Betrachtet man im Hochsommer von einem hohen Berge ein Alpengebiet, so gewahrt man beim ersten Blicke jene Regionen, in welche das Terrain in physikalischer Beziehung zer- fällt: die Cultnr-, Wald- und Felsregion, die durch ihre befon- dere Farbe sich kennzeichnen, innerhalb dieser Regionen aber noch weiße Flächen, Schnee und Gletschermassen, die aber keineswegs überall sich finden und bis zu den höchsten Spitzen hinaufziehen. Deshalb darf man nicht denken, das Hochgebirge sei über der Schneelinie mit einer zusammenhängenden Schneedecke überzogen. In den Anden von Equator, unter dem Aequator liegt die Schneegrenze 4824 m hoch, im Himalaya, 31° N., 3956 m, im Kaukasus, 43° N., 3372 m, in den Pyrenäen, 43° N., 2728 m, in den Alpen, 45° 45' N., 2708 m, im Altai, 50° N., 2144 m, in den skandinavischen Alpen, 62° N., 1600 m, an der nor- wegischen Küste unter 71° N., 712 m und im Norden von Spitz- bergen, 80° N., erreicht sie das Niveau des Meeres. Die Aus- dehnung des ewigen Schnees verändert sich in jeder Zone etwas nach Maßgabe der Jahreszeiten, es tritt im Sommer ein Mini- mum, im Winter ein Maximum der Ausdehnung ein; der ewige Schnee geht vor- und rückwärts. Dieses Vor- und Zurückgehen desselben heißt die Oscillation der Schneelinie. Die Region des ewigen Schnees ist die Geburtsstätte der Gletscher, in Tyrol Ferner, in Savoyeu und Wallis Glacier, in Norwegen und Island Jökull genannt. Man versteht darunter die aus den Schneemassen der obern Gebirgsregion entstehenden zusammenhängenden Eismassen, die in den muldenartigen Ver- tiefungen lagern und sich langsam abwärts bewegen. Es sind gleichsam zwischen Berg- und Felsenketten herabkommende, zu Eis erstarrte Ströme, die im Thale ihren Lauf beschließen und, auf- gelöst zu Wasser, durch den Strom dem Meere zueilen. Sie haben das Hochgebirge von einer drohenden Schneeüberlastung zu befreien und einer allmäligen Totalerkaltung seines Gebietes

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 38

1880 - Dresden : Salomon
38 fressene Stelle reicht etwa 1 m weit an den Säulen herauf, und oberhalb sind dieselben wieder unverletzt. Es muß demnach das Meer einmal diese Säulen bespült und bis zur obern Grenze der durchbohrten Zone gestanden haben. Auf die Senkung der Küste folgte dann eine abermalige Hebung. Jetzt scheint sie wieder im Sinken begriffen zu sein. Im Jahre 1831 entstand südöstlich von Sicilien durch Hebung die Insel Julia oder Ferdiuandea. Am 18. Juli desselben Jahres gewahrte man eine 4 m über das Meer hervorstehende Insel, nachdem ein furchtbares Getöse vorangegangen und ein Wasserberg von 25 m Höhe aufgestiegen war. Das Meer war mit todten Fischen und schwimmenden Schlacken bedeckt. Den 28. December desselben Jahres war Die Insel wieder verschwunden, nur eine Wassersäule stieg noch eine Zeit lang an jener Stelle auf. Etwas Aehnliches geschah 1819 in Ostindien. Es erhob sich am Indus im Rann von Catch ein breiter Hügel, der Ullah- Bund oder Gottesdamm, und hemmte den Indus iu seinem Laufe, während sich südlich davon das Land senkte und die Festung und das Dorf Sindra unter Wasser gesetzt wurde. Im Busen von Santorin ist 1807 und 1808 die Insel Nea Kanieni entstanden, die bereits 1808 eine Höhe von 65 m und einen Umfang von 6 Meilen hatte. Das Meer war siedend heiß, und viele lobte Fische schwammen umher. Zu dem Gebiet der eigentlichen säculären Hebungen in Europa gehören: Morea, Candia, Sicilien und Sardinien. Die Küsten von Istrien und Dalmatien sind dagegen im Sinken be- griffen. Aus der Lage der aufgedeckten alten Straßenpflaster von Venedig erglebt sich, daß die Laguneninseln seit dem 16. Jahr- hundert um etwa 7 cm gesunken sind. Durch die Anschwemm- ungen des Po und der Elsch wächst aber die horizontale Aus- breitung der Küste, denn Ravenna, das zur Gotheuzeit Hafenplatz war, ist Binnenstadt geworden, ebenso Adria; ähnlich wie das Nildelta sich weiter nordwärts vorschiebt, obgleich auch hier eiu Sinken der Oberfläche deutlich sichtbar wird. Damiette, das jetzt eine Nilstadt ist, war 1243 noch Mittelmeerhafen: aber die Cleopatrabäder bei Alexandria stehen bereits unter Wasser und die ehemals dicht bewohnte Fläche des Menzaleh-Sees ist jetzt überschwemmt. Auf der ganzen Ostküste von Afrika, anch auf Madagaskar, Bourbon und Mauritius, finden sich Spuren einer Hebung. Das größte Senkungsfeld findet sich in der Südsee. Fort- während verschwinden niedrige Inseln, und die Polynesier müssen

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 87

1880 - Dresden : Salomon
87 steilwandigen, tief in das Land eingreifenden und oft vielverzweigten schmalen Meeresarme, lediglich als ein Resultat der nagenden Einwirkungen der Gletscher betrachtet, aber jedenfalls ohne hin- reichenden Grund; dieselben sind vielmehr Spalten, die durch Zer- trümmerung der Küste, bei Gelegenheit ihrer Erhebung, in das Gebirge eingesprengt wurden. Indeß fehlen den Fjordbildungen nirgends die Eismassen und ihre mechanischen Kräfte, denn ent- weder sind sie noch gegenwärtig die Rinnsale von Gletschern, oder wir treffen Gletscher in ihrer Nähe, oder wo sie in der historischen Zeit fehlen, begegnen wir ihnen in der nächsten geologischen Ver- gangenheit. So ist Grönland ein vergletschertes Hochland, und seine Fjorde sind die Gefäße, durch die sich die Gletscher ergießen, deren Endstücke alljährlich abbrechen, um dann als Eisberge zu- nächst in die Baffinsbay und die Davisstraße zu schwärmen und zuletzt in's atlantische Meer hinausgetragen zu werden, wo sie, am östlichen Gestade des Golfstroms aufgehalten, in der Nähe der Newfoundlandbanke zusammenschmelzen. Wir haben in Nor- wegen dieselbe Erscheinung, das, wie schon Wahlenberg erkannte, allein Gletscher erzeugt, während sie in dem an Niederschlägen armen Schweden fehlen. Wir finden Gletscher auf Spitzbergen und auf Island. Sie fehlen nicht auf der Südinsel Neu-Seelauds, und sie reichen in der Magelanstraße bis in das Meer herab. Nach Darwin sind Missionaire an der Fjordküste des westlichen Patagoniens Eisbergen selbst noch in der Laguna de Raphael, 46" 33' S., begegnet. Im Himalaya und seinen nördlichen Nach- bargebirgen ist die Gletscherbilduug am großartigsten. § 6. Bewegung der Luft. Die Bewegungen und Störungen der Luft haben ihren Grund in einer Störung des Gleichgewichtes der Atmosphäre, die hauptsächlich durch die ungleiche und wechselnde Erwärmung der Erdoberfläche bedingt ist. lieber dem Boden wird nach erfolgter Erwärmung desselben durch die Sonnenstrahlen die Luft ausgedehnt und specisisch leichter; sie steigt deshalb in die Höhe und zieht die unten von den kältern Seiten zuströmende Luft immer aufs Neue in diesen Strom. Der aufsteigende Luftstrom aber ist das Grundelement aller Winde, wie man am besten an den Land- und Seewinden sehen kann, welche an den Küsten bei Tage vom Aceere nach dem Lande und des Nachts vom Lande nach dem Meere wehen. Unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen wird das

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 40

1880 - Dresden : Salomon
40 rungen, die wir in den krystallinischen Silicaten erkennen; durch langsames Emporheben über die Meeresfläche erscheinen diese als die höchsten Gipfel der Erde. § 9. Die Inseln. Bekanntlich nennt man die ringsum von Wasser umflossenen Theile der festen Erdoberfläche Inseln; kleinere Inseln heißen auch Eilande und die von zwei Armen eines Flusses gebildeten Werder. Die Inseln sind der Gestalt und Entstehung nach sehr verschieden. Einige sind langgestreckt und schmal, andere mehr abgerundet und elliptisch. Die ersteren liegen häufig reihen- weise hinter einander und bilden Ketten, so daß die Längenachsen in ein und dieselbe Richtung fallen. Die Bergketten derselben stimmen in der Regel mit dieser Hauptausdehnung überein. Sie begleiten die Gestade der Continente und heißen Continental- oder Geftade-Jnseln. Die japanesischen Inseln und die Kurilen sind begleitende Inseln. Manche Gestadeinseln streben die Küsten der Continente zu verbinden: die Kette der Snndainfeln knüpft in Neuguinea Asien an Australien; die Reihe der westindischen Inseln verbindet Nordamerika mit Südamerika; die Aleuten knüpfen Asien an Nordamerika. Die runden Inseln liegen in den meisten Fällen von dem Continent völlig abgesondert im offenen Ocean. Man nennt sie oceanische oder Meeres-Jnseln. Während die Continental- Inseln im Allgemeinen von gleicher physikalischer Beschaffenheit mit den benachbarten Continenten sind und nur, wie die Suuda- iufeln, durch zahlreiche thätige Vulkane von ihnen sich unter- scheiden, erscheinen die oceanischen Inseln mehr als selbständige Bildungeu und in sich abgeschlossene Individuen. Dazu gehört die große Ellandslur des großen Oceans, die man unter dem Collectivnamen Polynesien zusammenfaßt; ferner sind zu ihnen zu rechnen die isolirten Inseln des atlantischen Oceans. Groß- britannien gehört zu den verbindenden Inseln, insofern es als Verbindungsglied zwischen Frankreich und Scandinavicn gelten kann. Was die Entstehung der Inseln anbelangt, so suchl Oskar Pefchel mir gutem Erfolg zu beweisen, daß alle Inseln, die einem Festlande nahe liegen, abgesprengte Bruchstücke der nächsten Küste oder Anschwemmungen jungen Landes oder auch Ueberreste eines ehemaligen Continentes sind, der sich unier den Meeresspiegel gesenkt. Die oceanischen Inseln sind mit Ausnahme von Mada- gaskar und Ceylon entweder vnrch Bauten von Korallen ent-

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 89

1880 - Dresden : Salomon
89 Punkt des Aequators beschreibt täglich 5400, Dresden, das unter dem 51.° liegt, nur 3287 Meilen (die Drehungsgeschwindig- leiten der Punkte verschiedener Breiten verhalten sich wie die Cosi- nnsse der Breiten). Die Luft nnn, welche über den Parallelkreisen liegt, die eine langsamere Bewegung haben, nimmt an der Drehung Theil, und kommt sie in Breiten mit größerer Rotationsgeschwindig- keit, so wird sie gegen diese zurückbleiben und ihnen entgegen zu wehen scheinen, da sie in Folge des Beharrungsvermögens die anfängliche Geschwindigkeit erst beizubehalten strebt. Der Polarstrom wird also von seiner Richtung nach Süden durch jenes Zurückbleiben abgelenkt und darum nicht als Nordwind, sondern als Nordostwind erscheinen, und zwar um so mehr, je näher er dem Aequator konimt. Mit der gleichen Regelmäßig- keit weht dieser Nordostwind innerhalb der heißen Zone nördlich vom Aequator und zwar im atlantischen Oceane zwischen 5° und 29° oder 30° N., im großen Ocean bis zum 25.° N. Auf der südlichen Halbkugel entspricht demselben ein Südwestwind, der, wie der Nordostwind auf der nördlichen Halbkugel, mehr und mehr zu einem Ostwind wird, je mehr er sich dem Aequator nähert. Man nennt diese unveränderlichen Winde Passatwinde, vielleicht deshalb, weil die Seefahrer dieselben benutzten, nm den Ocean zu passiren (Columbus). In der Zone der Passatwinde findet sich in den höhern Re- gionen der Luft, wie man auf einem hohen Berge, etwa dem Pic de Teneriffa, beobachten kann, ein dem Passatwind entgegengesetzter Wind, ein oberer Passatwind, der aus der nördlichen Halbkugel südwestliche und auf der südlichen Halbkugel nordwestliche Richtung hat. Er findet seine Erklärung darin, daß, während beständig in der untern Region von den Polen her Luft gegen den Aequator strömt, die hier aufsteigende in der höhern Region gegen die Pole abfließt. Zwischen den Passatwinden der beiden Hemisphären ist die Zone der Calmen oder Windstillen, in welcher die Luft entweder ganz ruhig ist oder mäßige Westwinde abwechselnd mit kurzan- dauernden aber sehr heftigen Wirbelströmen, Tornados genannt, herrschen. Sie liegt wegen der größern Landanhäufung und der dadurch bedingten größern Wärmeverbreitung auf der nördlichen Halbkugel immer nördlich vom Aequator, 2°—4° N., wechselt aber ihre Lage und Breite nach den Jahreszeiten. Im atlantischen Ocean beträgt die Breite derselben etwa 5 ° 52', im Winter 3° 20', im Frühling 4° 2\ im Sommer 8° 5', und im Herbst 6 ° 40'. Durch die Vertheilung des Landes wird der Passatwind in eigentümlicher Weise modificirt. Wenn Asien (vom October

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 101

1880 - Dresden : Salomon
101 mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations- Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn- lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt ist, in beiden Gebieten übereinstimmt. Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera- tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält- niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen. Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung (Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen. Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde. Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben. In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.° oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50° und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden. Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor- wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee- länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an. Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln; Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 93

1880 - Dresden : Salomon
93 auf welcher durch 32 vom Mittelpunkte iu gleichen Abständen von einander nach der Peripherie gezogene Linien die Richtung der Weltgegenden angegeben ist. Je 2 Linien sind 11v20 von einander entfernt, da der ganze Umkreis 360° enthält. Die Winde heißen: Nord, Nord zu Ost, Nord-Nord-Ost, Nordost zu Nord, Nordost, Nordost zu Ost, Ost-Nord-Ost, Ost zu Nord, Ost, Ost zu Süd, Ost-Süd-Ost, Südost zu Ost, Südost, Südost zu Süd, Süd-Süd-Ost, Süd zu Ost, Süd, Süd zu West, Süd- Süd-West, Südwest zu Süd, Südwest, Südwest zu West, West- Süd-West, West zu Süd, West, West zu Nord. West-Nord-West, Nordwest zu West, Nordwest, Nordwest zu Nord, Nord-Nord- West, Nord zu West. Die Cardinal- oder 8 Hauptwinde sind N., O., S., W., No., So., Sw. und Nw. § 7. Feuchtigkeit der Atmosphäre. Unter Einwirkung der Wärme gehen die Wasfertheilchen an der Oberfläche eines Gewässers in den gasförmigen Znstand über und verbreiten sich in der Atmosphäre, wie man das gut be- obachten kann, wenn man an einem heißen Tage ein mit Wasser- gefülltes Gefäß in's Freie setzt. Das Wasser im Glase nimmt schnell ab, weil die Wassertheilchen an der Oberfläche Dampf- gestalt annehmen und sich in der Luft verbreiten. Dieser Prozeß heißt Verdunstung oder auch Verdampfung. Ueber der Wasserfläche, namentlich über den Meeren der heißen Zone, ist die Verdunstung am stärksten; je wärmer die Luft und das Wasser ist, desto rascher verdunstet das Wasser. Die Verdunstung wird ferner befördert und beschleunigt durch trockene und bewegle Luft, weniger durch feuchte und ruhende Luft; an warmen windigen Sommertagen sehen wir aus diesem Grunde nach einem Regen die Straßen bald getrocknet. Die Atmosphäre enthält demnach immer mehr oder weniger Wasserdampf, und zwar steigt und fällt der Wassergehalt derselben mit der Temperatur. In hei- ßeren Gegenden ist er größer als in kälteren, größer auck in Ebenen als auf Bergen, größer im Sommer als im Winter, größer bei Tage als bei Nacht. Von großem Einflüsse sind da- bei die herrschenden Winde und die Bodenverhältnisse, weshalb eigentlich nur von dem Wassergehalte der Atmosphäre an einem bestimmten Orte und in einer bestimmten Zeit die Rede sein kann. Man bestimmt den Wassergehalt der Luft mit Hülfe des Hhgro- Meters, von denen einige, wie das von Saussure, sich darauf

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 103

1880 - Dresden : Salomon
103 Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot- fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis 58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra- lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen. Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden, nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma- tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein 4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament- lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich 800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr., Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je 100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr., in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien 10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr. Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende- kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum 30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus. Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder, die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben. Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N., in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht; 3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne, vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur- Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 95

1880 - Dresden : Salomon
95 kurz vor Sonnenaufgang. Mit der steigenden Sonne vermehrt sich die Menge des Dampfgehaltes, weil die Verdunstung reich- licher wird, die Vermehrung dauert aber nur bis 8 oder 9 Uhr, weil ein durch die starke Erwärmung des Bodens aufsteigender Luftstrom den entwickelten Wasserdampf mit sich in die Höhe führt; von 4 Uhr an nimmt der Wassergehalt der untern Lust- schichten wieder zu, weil der aufsteigende Luftstrom aufhört und die fortgehende Verdunstung denselben ausschließlich zu Gute kommt, und zwar geschieht dies bis gegen 9 Uhr, von da ab sindet eine Abnahme bis zum folgenden Morgen statt wegen der bei weiter sinkender Temperatur erfolgenden Condenfation des Wasserdunstes. Diese Veränderungen gelten aber nicht für alle Gegenden der Erde; auf Bergen findet z. B. nur ein Maximum und ein Mini- mum im Wassergehalte der Luft statt. In ähnlicher Weise ändert sich wegen verschiedener Temperatur der Dampfgehalt der At- mofphäre im Laufe eines Jahres; die Maximalwerte fallen in die wärmere Jahreszeit. Im December ist die Luft bei uns im Durchschnitt am feuchtesten, im August aber ist sie am trockensten, trotzdem daß ihr Wassergehalt sehr groß ist. Wir nennen die Luft trocken, wenn das Waffer rasch verdunstet und feuchte Ge- genstände durch die rasche Verdunstung bald trocken werden, sprechen aber damit kein Urtheil über den absoluten Wassergehalt der Luft aus. Die Verdunstung nun ist der erste Grund der übrigen so- genannten wässerigen Lufterscheinungen oder der Hydrometeore: des Thaues, des Nebels, der Wolken, des Regens, des Schnees und des Hagels. Durch die Ausstrahlung der Wärme gegen den Himmels- räum erkalten in der Nacht alle Körper mehr oder minder, na- mentlich Pflanzen, Gräser und Blätter; ihre Temperatur sinkt 2° bis 8° unter die der Luft, die erkalteten Gegenstände erniedrigen aber auch die Temperatur der sie zunächst umgebenden Luft, so daß sie nicht mehr soviel Wasserdampf behalten kann. Das Wasser scheidet sich ab und bildet den zarten Hauch oder eigent- liche Tropfen auf dem erkalteten Körper. Dieser wässerige Nieder- schlag heißt Thau; Reif dann, wenn er gefriert. Da die Luft, wenn sie schnell über die erkalteten Gegenstände hinzieht, nicht genügend abgekühlt werden kann, so thaut es nur bei Windstille. Ebenso thaut es nicht bei bewölktem Himmel, weil die Wolken die Wärmeausstrahlung gegen den Himmelsraum hindern. Deckt man in einer heitern stillen Sommernacht ein Nasenplätzchen mit einem Tuche zu, so wird man am Morgen unter dem Tuche

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 96

1880 - Dresden : Salomon
96 keine Spur von Than finden, obschon es ringsum stark gethaut hat. Wie kommt das? Für die Vegetation, namentlich in regenarmen Gegenden und Zeiten, ist der Thau sehr wichtig, da er den Pflanzen Feuchtigkeit bringt. Die Temperatur, bei welcher das überflüssige Wasser sich verdichtet und ausscheidet, ist der Siittigungs- oder Thaupunkt (siehe p. 94). Wird die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft abgekühlt, so kann der Wasserdampf, der sonst durchsichtig ist wie die Lust, als solcher nicht mehr bestehen; er scheidet sich aus derselben aus und bildet kleine Bläschen, welche die Luft mehr und mehr undurchsichtig machen, wenn sie in größern Massen angehäuft sind. Diese Wasserbläschen schweben in der Luft trotz ihrer größern specifischen Schwere, weil sie im Vergleich zu ihrer Oberfläche eine geringe Masse haben. Diese mehr oder minder dichte, die Luft trübende Anhäufung von Wasserbläschen in der Atmosphäre heißt Nebel. Er tritt besonders häufig in dem vom Golfstrom beeinflußten Großbritannien und Newsoundland auf. Daß über Flüssen, Seen und feuchten Auen sich häufig Nebel bilden, kommt daher, daß die mit Feuchtigkeit gesättigte warme Luft sich mit Luftschichten mischt, welche durch Berührung mit dem kälteren Wasser oder Boden schon eine niedrigere Temperatur angenommen haben und die Verdichtung des Wasserdampfes bewirken. In den großen Sandwüsten der alten Welt, wo Regen und Thau mangeln, kommen auch keine Nebel vor. Was der Nebel über der Erdoberfläche ist, das sind die Wolken in der Höhe. Ersteigt man einen Berg, so kann man in einen Nebel gelangen, der, vom Fuße des Berges aus gesehen, als Wolke erscheint. Wegen ihrer großen Leichtigkeit können die kleinen Wasserbläschen, welche die Wolken bilden, nur langsam niedersinken; auch werden sie oft am Niedersinken durch einen auf- steigenden Luftstrom gehindert, weshalb sie in der Luft schweben und von ihr fortgetragen werden. Als Segler der Lüfte eilen die Wolken bald mehr, bald weniger. Howard unterschied 3 Haupt- arteu von Wolken: Federwolke oder eirrus, Haufenwolke oder cumulus und Schichtwolke oder stratug, und vier Uebergangs- formen: die fedrige Haufenwolke, cirro-cumulus, auch Schäfchen genannt, die fedrige Schichtwolke, cirro-stratus, die streifige Haufenwolke, cumulo-stratus, und die Regenwolke, nimbus. Die Federwolke besteht ans sehr zarten, bald mehr streifigen, bald mehr locken- oder federartigen Massen, welche in Höhen von 6500 m schweben und wahrscheinlich ans kleinen Schneeflöckchen oder Eisnadeln bestehen. Sie erscheinen nach schönem Wetter
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