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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die mittlere Zeit - S. 89

1881 - Leipzig : Krüger
— 89 — Kloster Clngny. Widerstrebend verließ er abermals das stille beschauliche Leben, um der einflußreiche Ratgeber derjenigen Päpste zu werden, die Heinrich Iii. in der Absicht eingesetzt hatte, die Zustände der Kirche zu verbessern. Auf das eifrigste beteiligte sich Hildebrand an diesem Werke; zugleich aber setzte er es während der Minderjährigkeit Heinrichs Iv. durch, daß die Papstwahl dem Einfluß des Kaisers gänzlich entzogen wurde (1059). Sie sollte in Zukunft lediglich durch die römische Geistlichkeit (Kardinalbischöfe und Kardinalpriester) vorgenommen werden. Diese folgenreiche Anordnung führte ihn schließlich selbst auf den päpstlichen Stuhl, den er mit dem festen Entschlüsse bestieg, die weltliche Macht der geistlichen zu unterwerfen. Um aber dieses Ziel zu erreichen, mußte er der Kirche selbst erst gänzlich Herr werden. Dazu wendete er drei Mittel an: er verbot bei den strengsten Strafen die (Simonie, d. h. den Verkauf geistlicher Würben; fortan sollte die Einsetzung der höheren Geistlichkeit von der Wahl der Domkapitel und der Bestätigung des Papstes abhängen. Ebenso streng untersagte er aber auch die Übertragung der weltlichen Rechte an die Geistlichen (I n v e st i t u r) durch Laien. Selbst der Kaiser und König sollte keine Belehnung der Geistlichkeit mit Reichslehen mehr vornehmen dürfen. Und endlich schärfte er allen Geistlichen, um sie aus jedem Zusammenhange mit Familie und Volk herauszureißen, das Gebot des Cölibates (der Ehelosigkeit) ein, das bisher nur für die Bischöfe gegolten hatte. — So tiefe, durchgreifende Neuerungen konnte Gregor nicht durchführen, ohne mit der Geistlichkeit selbst in Zwiespalt zu geraten. Aber er wußte das niedere Volk gegen die Widerspenstigen aufzuregen, bedrohte sie mit der härtesten Kirchenstrafe (dem Banne oder der Exkommunikation). und rief auch, wo es anging, die weltliche Macht zu Hilfe. Seine treueste Verbündete in Italien war die mächtige Gräfin Mathildevonkanossa;in Frankreich stand ihm der Einfluß der Mönche von Clngny zur Seite. Nur in Deutschland bedurfte es seiner ganzen Umsicht zur Durchführung seiner Pläne. Doch auch hier erwiesen sich die Umstände ungewöhnlich günstig, zugleich auch zur Demütigung der höchsten weltlichen Macht. §. 120. Beide Parteien, Heinrich wie die Sachsen, hatten sich auf die Entscheidung des Papstes berufen. Der König sah Gregors Pläne.

2. Die mittlere Zeit - S. 159

1881 - Leipzig : Krüger
— 159 — von Poitou,*) und diese vermählte sich mit dem englischen König Heinrich Ii. Dadurch entstanden neue Zerwürfnisse zwischen beiden Ländern. Diese setzten sich fort unter Philipp Ii. August (1180—1223), **) dem Teilnehmer am 3. Kreuzzuge, dem Nebenbuhler Richards Löwenherz, dem Mehrer des Reiches (er entriß den Engländern die Normandie, Anjou, Maine, Touraine), dem Sieger in der Schlacht bei Bouvines (1214), ***) dem Bekämpfer der Albigenser, t) Diese Sekte rottete vollständig aus sein Sohn Ludwig Viii. (1223—1226). Noch glaubenseifriger war Ludwig Ix. (1226—1270) der Heilige, tt) Zuerst regierte für ihn seine Mutter Blanka (von Kastilien ttt)-Mündig geworden, unternahm er den 6. Kreuzzug nach Egypten, geriet aber in Damiette in Gefangenschaft und mußte ein hohes Lösegeld für seine Befreiung zahlen. Zurückgekehrt, handhabte er kräftig die Gesetze gegen die Landfriedensbrecher, begünstigte die Städte, hob Handel und Gewerbe. Schließlich unternahm er den 7. Kreuzzug gegen Tunis. Auch in diesem richtete er nichts aus und starb vor den Mauern der Stadt in den Armen seines Sohnes Philipp Iii. (1270-1285). Auf diesen rühmlosen Regenten folgt Philipp Iv. (1285—1334) der Schöne, ein berühmter, aber gewaltsamer und rücksichtsloser Herrscher. *t) Den *) Theodor Körner: Rosamunde. — Shakespeare: König Johann. **) Shakespeare: König Johann. — Platen: Mathilde von Valois. (Ein dramatisches Fragment.) ***) Otto Iv. von Braunschweig beteiligte sich unrühmlich an dem Kampfe, t) Vgl. S. 130. N. Lenau: die Albigenser, tt) Voici le vrai heros du moyen äge, un prince aussi pieux que brave, qui venerait l’Eglise et qui sut au besoin resister ä son chef; qui respecta tous les droits, mais suivit pardessus tout la justice; äme candide et douce, coeur aimant, tout rempli de la charite chretienne et qui condamnait ä la torture le cprps du pecheur pour sauver son äme, qui sur la terre ne voyait que le ciel et qui fit de son ojfic.e de roi une magistrature d’ordre et d’equite. Rome l’a canonise et le peuple le voit encore assis sous le ebene de Vincennes rendant justice ä tout Venant. ttt) Shakespeare: König Johann. Die Tochter da von Spanien, Fräulein Blanka — Ist England nah verwandt u. s. w. Ii. 2. *t) Durch s. ganzes Dasein weht schon der schneidende Luftzug der neueren Geschichte. Die große Anzahl der Erlasse, in denen er richterliche, legislative und exekutive Gewalt vereinigt, setzt in Erstaunen; in alle Be- ziehungen des Lebens dringt er mit dem Begriffe der königlichen Macht ein.... Man begreift es, wenn dieser Fürst in dem großen Dichter der

3. Die mittlere Zeit - S. 161

1881 - Leipzig : Krüger
— 161 — zösisches Heer. Außer dem blinden König Johann von Böhmen fielen 11 Prinzen, 80 Herren, 1200 Ritter. *) Der Kampf wurde für Frankreich noch unglücklicher unter Johann (1350—1364) dem Guten. Dieser verlor nicht nur bei Maupertuis (Poitiers) wiederum eine blutige Schlacht, sondern wurde auch gefangen genommen und im Triumphe nach London geführt. Zu diesem Unglück kam noch eine Abneigung der Bürger gegen die unumschränkte Gewalt des Königs, für welchen als Statthalter der Dauphin eingetreten war. In Paris wurden sogar zwei Räte vor den Augen des Thronfolgers ermordet. Auch die Bauern erhoben sich (Jacquerie), erbittert über die Zügellosigkeit der Söldnerbanden. Johann gewann zwar (1360) im Frieden von Br6tigny die Freiheit wieder, freilich unter schweren Bedingungen. Nur mit Mühe konnte er sie erfüllen; aber er kehrte lieber in die Gefangenschaft zurück, als daß er sein Wort gebrochen hätte. So starb er in London. Es folgte Karl V. (1364—1380) der Weise.**) Er verstand es, trotz seiner eigenen Untüchtigkeit im Kriege das Übergewicht des vaterländischen Gedankens wieder herzustellen, die Empörungen zu beseitigen und eine Reihe von Helden heranzubilden. Der eigentliche Nationalheld wurde Bertrand du Guesclin, ***) dessen Thaten bald sagenhaft ausgeschmückt worden sind. Ihm gelang es, die Engländer allmählich wieder bis nach Calais zurückzudrängen. — Der König gewann durch dieselbe vorsichtige Beharrlichkeit, die er gegen die Engländer bewies, auch alle Rechte der Krone wieder. Selbst ein Freund der Wissen-schaften, ermutigte er diese; gegenüber den Vorrechten des Adels begünstigte er das Bürgertum. Als er starb, war der Staat in blühendem Zustande. Aber es folgte ihm sein unmündiger Sohn Karl Vi. (1380—1422). Zuerst erschütterte der Streit um die Vormundschaft die kaum wiederhergestellte Gewalt; dann galt es, die Städte in Flandern wie im inneren Frankreich zur Botmäßigkeit zurückzuführen. Paris wurde besonders hart für seine Widersetzlichkeit gezüchtigt. Und kaum hörte die kriegerische Thätigkeit auf, so ergab sich der junge König allen Vergnügungen und einer unsinnigen Verschwendung. Plötzlich verfiel er in Wahnsinn. Um die Regentschaft erhob sich Streit; die Königin Jsabeau-j-) und ihr *) Jamais la France n’avait essuye une si terrible defaite. **) Er war ein Mann, der in den Jahren, welche sonst die der männ- lichen Kraft sind, einen baldigen Tod vor Augen sah, der aber dafür durch Nachdenken und Geist hervorleuchtete, wie die sinnreichen Aussprüche beweisen, die von ihm im Gedächtnis sind. (Ranke.) ***) Er war häßlich; daher pflegte er zu sagen: Bien sgai que je suis bien laid et mal fettis — mais puisque je suis laid, etre veux bien hardis. t) Sie stammte aus Bayern. Vgl. Schiller: Jungfrau v. Orleans I, 5. — Cette reine etrangere fut fatale ä la France. Wagner, Htlfsbuch. Ii. 11

4. Die mittlere Zeit - S. 164

1881 - Leipzig : Krüger
— 164 — zwar in seiner Erziehung vernachlässigt worden,*) aber doch ein Mann von umfassenden Plänen. Er wollte sich bei der allgemeinen Verwirrung in Italien Neapels bemächtigen und von dort aus die Türken angreifen. Der erste Angriff gelang ihm auch; dann bildete sich aber ein Bündnis Spaniens, Venedigs, Mailands, des Papstes und des Kaisers gegen ihn. Dieser Übermacht mußte er weichen. Ehe er noch an eine Erneuerung seines Zuges denken konnte, starb er in jungen Jahren, ohne Nachfolger zu hinterlassen. Mit ihm stirbt die direkte Linie der Valois aus, und es folgt das Haus Valois-Orleans mit Ludwig Xii. (1498—1515). Als Karl Viii. noch unmündig war, war ein Streit über die Vormundschaft ausgebrochen zwischen seiner Schwester Anna von Bourbon und seinem Vetter, dem glänzenden und schönen Herzog Ludwig von Bourbon, dem geraden Gegensatze zu Karl. Anna hatte gesiegt und ihren Gegner 3 Jahre eingekerkert. Nun bestieg er den Thron nach einer leichtsinnig vergeudeten Jugend als ein Liebling des Volkes. Doch fiel ein Schatten auf ihn, als er seine gutmütige Gemahlin Johanna verstieß, um aus politischen Gründen die Witwe seines Vorgängers zu ehelichen. Er setzte den Angriff auf Italien fort, eroberte Mailand und Neapel; letzteres im Bunde mit Spanien. Bald aber brachen Mißhelligkeiten aus; die Franzosen mußten Neapel wieder räumen. Ersatz dafür schien sich zu bieten durch Teilnahme an der Ligue von Eambrai, **) die es auf eine Beraubung Venedigs abgesehen hatte. Aber bald löste sich der unnatürliche Bund, und Ludwig verlor alle Früchte seiner Siege wieder. Ja, er wurde sogar durch einen Einfall der Engländer bedroht und von diesen in der Sporenschlacht bei Guinegate (1513) besiegt. ***) Bald darauf starb der König, der wegen seiner guten inneren Verwaltung „Vater des Volkes" genannt wurde, aufrichtig von seinen Unterthanen betrauert. — 2. Mriß der englischen Geschichte. 1. Älteste Zeit. — Die Angelsachsen. England wurde zuerst von Kelten bewohnt, die allmählich (seit Cäsar und Agrikola) romanisiert worden waren. Nur in Schottland hatte sich die ältere Bevölkerung unbesiegt erhalten und bedrängte durch *) Un enfant maladif et de pauvre Intelligence.... petit de taille, la tete grosse, le cou tres-court, la poitrine et les epaules larges et elevees, les cuisses et les jambes longues et greles, tel est le portrait peu flatteur que les contemporains nous ont laisse de sa personne« **) Platen: Liga von Cambrai. ***) Pres de Guinegate, une panique saisit l’armee frangaise. Bayard se devoua pour arreter l’ennemi et fut pris, le reste ne combattit que des eperons, qui donnerent leur nom ä la journee.

5. Die mittlere Zeit - S. 166

1881 - Leipzig : Krüger
— 166 — ein. Größeres Ansehen als der schwache König besaß sein Vasall, Graf Godwin, und dessen Sohn Harald. Als der König starb, nahm Harald die Königskrone in Anspruch, geriet aber darüber in Streit mit dem Herzog Wilhelm (dem Eroberer) von der Normandie. Es kam zur Schlacht bei Hastings, in der Harald Krone und Leben verlor. *) 2. Die Normannen. Wilhelm I. (1066 —1087) war ein kluger, aber auch rücksichtsloser Herrscher. Er nahm den Angelsachsen viele Güter und gab sie seinem normannischen Kriegsgefolge. So wurde nicht nur die germanische Sprache und Sitte verdrängt, sondern die Normannen bildeten auch einen übermütigen Kriegsadel, der viele Aufstände der Sachsen hervorrief. Diese wurden blutig unterdrückt. Die Unterjochung der Sachsen war eine so vollständige wie selten die eines Volkes in Asien. — Sein Sohn Wilhelm Ii. (1087 —1100) war ein grausamer und zügellos üppiger Fürst, der auf einer Jagd erschossen wurde. **) — Dessen Bruder Heinrich 1. (1100—1135) war ein zwar strenger, aber gerechter Fürst; daher hieß er „der Löwe der Gerechtigkeit". Auch seine Bildung war eine ungewöhnliche. Er geriet wegen der Investitur in Streitigkeiten mit dem Papste, die ähnlich geschlichtet wurden wie in Deutschland. — Nach s. Tode bemächtigte sich s. Neffe Stephan v. Blois (1135—1154) der Krone, auf die Heinrichs Tochter Mathilde, vermählt an den Grafen Gotfried von Anjou-Plantagenet (—Ginsterzweig im Wappen), Ansprüche erhob. Sie gewann auch eine Schlacht und nahm Stephan gefangen. Aber durch ihren Übermut verscherzte sie die Krone wieder. Erst nach Stephans Tode kam ihr Sohn Heinrich und damit das Haus Anjou-Plantagenet auf den Thron. 3. Hans Anjou-Plantagenet. Heinrich Ii. (1154—1189) war ein ebenso großer Kriegsmann wie Gelehrter. „Das Glück machte ihn nicht übermütig, sondern um so vorsichtiger; das Unglück fand ihn standhaft; feine inneren Einrichtungen zeugen von großartiger Auffassung seines Berufs und praktischem Verstände; aus seinem löwenartigen Antlitz leuchteten ein Paar ruhige Augen; aber wie flammten' sie plötzlich mit wildem Feuer auf, wenn die Leidenschaft gereizt wurde, die ihm in tiefer Seele schlummerte. Es war die Leidenschaft der unbedingten Herrschest; ein Ehrgeiz, dem, wie er einmal gesagt hat, die Welt zu klein zu sein schien." — Mit äußerster Strenge verfolgte er die Raubritter und hanbhabte die Gesetze. Aber feine Herrschsucht brachte ihn in Streit mit Papst Alepanber Iii.***) Im Verfolg bieses Zwistes würde der Erzbischof von Ganterburg, der *) Uhlanb: Taillefer. **) Uhlanb: Jagd zu Winchester. ***) Vgl. Friedrich Rotbart.

6. Die mittlere Zeit - S. 168

1881 - Leipzig : Krüger
— 168 — Pembroke vertrieb die Franzosen und beschränkte den Freiheitsbrief: das Steuerbewilligungsrecht wurde der Reichsversammlung wieder entzogen. Aber da der junge Fürst sich nach seiner Mündigkeitserklärung schwach und unzuverlässig zeigte, nahmen ihn die Großen gefangen und nun erfolgte eine Einberufung von Abgeordneten der Ritterschaft und mehrerer Städte, die von jetzt an mit den großen Baronen des Reiches das Parlament (parliamentum von parlare) bildeten. So lange Heinrich lebte, kam es zu immer neuen Zwistigkeiten mit den Ständen, ja zu Empörungen. Erst sein kräftiger Sohn Eduard I. (1272 — 1307) stellte die Ruhe wieder her. Er gewann das bisher noch unabhängige Wales und übertrug den Titel dieses Landes auf den jedesmaligen Thronfolger. Auch Schottland suchte er zu erobern; doch gelang es ihm nicht, Robert Bruce, den sich die Schotten zum Herrscher setzten, zu überwältigen. Da er auch mehrfach mit Frankreich kämpfte, so sah er sich, um die freiwillige Unterstützung seiner Unterthanen zu gewinnen, genötigt, dem Parlament das Steuerbewilligunge-recht wieder zu gewähren. Noch größer wurde die Macht der Volksvertretung unter dem schwachsinnigen Eduard Ii. (1307—1327), der gänzlich von seiner französischen Gemahlin Jsabella und dem Günstling Mortimer beherrscht wurde. Diese verbanden sich mit den Baronen gegen ihn; er wurde schließlich wegen Tyrannei und Feigheit abgesetzt und man weiß nicht, ob er ermordet worden oder aus Kummer gestorben ist. Für seinen unmündigen Sohn Eduard Iii.*) (1327 — 1377) regierte zuerst Mortimer, der sich aber so verhaßt machte, daß er beim Regierungsantritte des Königs hingerichtet wurde. Als Sohn Jsabellens erhob Eduard beim Aussterben der älteren Kapetinger Ansprüche auf den Thron Frankreichs. Dadurch entstand der 1 (»Ojährige Krieg zwischen beiden Ländern. In diesem zeichnete sich durch Feldherrntalent und Tapferkeit der Sohn Eduards, *) The English are apt to consider with peculiar fondness the history of Edward the Third, and to esteem his reign, as it was one of the longest, the most glorious also, which occurs in the annals of the nation. The ascendant, which they began to have over France, their rival and national enemy, makes them cast their eyes on this period with great complacency. But the domestic government is re-ally more admirable, than his foreign yictories. . . . He gained the affections of the great, and curbed their licentious-ness: he made them feel his power, without their daring, or even being inclined, to murmur at it; his affable and obliging behaviour, his munificence and generosity, made them submit with pleasure to his dominion: his valour and conduct made them successful in most of their enterprises; and their unquiet spirits, directed against a public enemy, had no leisure to breed disturbances, to which they were naturally so much inclined, and which the form of the government seemed so much to authorize. This was the chief benefit, which resulted from Edward’s victories and conquests. (Hume.)

7. Die mittlere Zeit - S. 169

1881 - Leipzig : Krüger
— 169 — „der schwarze Prinz", aus, der Sieger von Crecy und Maupertuis. — Auch die Gemahlin Eduards, Philippa, war eine mutige Frau, welche in der Abwesenheit des Gatten die Schotten unter David Bruce zurückwarf. Wie ihr Sohn den französischen, nahm sie den schottischen König gefangen. Als der hoffnungsvolle schwarze Prinz (den Namen führte er von seiner Rüstung) hinsiechte und starb, ward es trübe um den alten Sieger. Das Ende seiner Regierung entsprach nicht den glänzenden Anfängen. Aber unzweifelhaft hat er England zuerst zu einer Weltstellung erhoben. — Im Innern führte er das erste parlamentarische Regiment: er tastete die Rechte der Stände nicht an, sondern gewährte ihnen auch Teilnahme an den auswärtigen Angelegenheiten und dem Kriege. Das Parlament teilte sich damals schon in Ober- und Unterhaus. — Auf ihn folgte Richard Ii.*) (1377—1399). Bisher hatte sich der Bauernstand noch nicht geregt. Nun brach unter diesem eine Empörung aus. Wat Tyler, der Führer derselben, eroberte London und belagerte den Tower. Da gewährte der König Aufhebung der Leibeigenschaft. Als dies den Empörern noch nicht genügte, wurde ihr Hauptmann niedergestoßen und das Parlament erklärte sie wieder für leibeigen. — Gegen die unwürdigen Günstlinge Richards**) reizte der Herzog von Glocester das Parlament auf; dieselben wurden teils hingerichtet, teils verbannt. Aber Richard rächte sich nun an Glocester, indem er ihn in Calais ermorden ließ. Da verbanden sich Heinrich Hereford (Bolingbroke) und der Herzog von Norfolk gegen den König. Aber der erstere verriet den letzteren. Als sie in einem Zweikampf ihre Sache austragen wollten, verbannte Richard den Herzog auf Lebenszeit, Heinrich Hereford auf 10 Jahre. Doch dieser benutzte einen Kriegszug des Königs nach Irland, um zurückzukehren und eine Empörung hervorzurufen. Er nahm Richard gefangen und zwang ihn zur Abdankung. Er selbst setzte sich die Krone auf;***) mit ihm kam das Haus Lancaster zur Regierung. *) Shakespeare: Richard Ii. — **) The features of Richard were handsoine, but feminine; his manners abrupt; his utterance embarassed. He possessed some taste for literature, and occasionally gave indications of resolution and spirit.... His misfortunes may be more correctly traced to the early age, at which he mounted the throne, and to the precautions taken by his mol her and her friends to defeat the supposed designs of his uncles. By these he was estranged from the princes of his blood, whose pride refused to pay court to a boy; and whose neglect com-pelled him to fix his affections on his ministers and companions. Jealousies and rivalry ensued, which ended in the celebrated Commission of government, and the ruin, perhaps originally undeserved, of the royal favourites. (Lingard.) ***) Shakespeare: Gott weiß, durch welche Nebcnschlich' und krumme Wege Ich diese Krön' erlangt.

8. Die mittlere Zeit - S. 171

1881 - Leipzig : Krüger
— 171 — ermorden. *) Winchester starb. Nun erhob der Vetter des Königs, Herzog Richard von 3)ork, Anspruch auf den Thron, da er von dem 2. Sohne Eduard Iii., das Haus Lancaster aber von dem 3. Sohne abstammte. Damit begann der 30jährige Krieg zwischen der roten (Lancaster) und weißen (Dort) Rose. Nach vielen Wechselfällen des Glücks fiel Richard in der Schlacht bei Wakefield. Aber sein Anhänger, der Graf Warwik, welcher den König gefangen genommen hatte, setzte Richards Sohn Eduard auf den Thron. 5. Das Haus Nork. Eduard Iv. (1461 —1483) hatte hauptsächlich gegen die Königin Margarethe zu kämpfen. Er siegte in der blutigen Schlacht bei Toroton, in der 28,000 Feinde fielen. Jetzt vernichtete Eduard in grausamer Weise die Gegenpartei. König Heinrich wurde aber, nachdem er befreit und wieder gefangen genommen worden war, von dem Grafen Warroik, der sich zurückgesetzt glaubte, noch einmal auf den Thron erhoben und Eduard mußte, da er unthätig feinem Vergnügen gelebt hatte, fliehen. Mit Hilfe seines Schwagers, Karls des Kühnen, kehrte er jedoch bald zurück und Warwik verlor bei Barnet Sieg und Leben. Da gerade kam die unermüdliche Margarethe mit einem neuen Heere nach England. Aber sie verlor die Schlacht, in der ihr 18jähriger Sohn Eduard tapfer kämpfend fiel.**) Bald darauf endete auch Heinrich Vi. (wahrscheinlich durch Mord). Das Haus Lancaster war fast ausgerottet. — Nun begann Eduard eine tüchtige Regierung. Aber in feinem Wesen waren die größten Gegensätze vereinigt: Mut, Thätigkeit, weitreichender Scharfblick mit Genußsucht, Trägheit und kleinlichem Mißtrauen. Deswegen gewann er doch keine volle Sicherheit. Er starb im 41. Jahre. Für seinen unmündigen Sohn, Eduard V., sollte der Oheim, Richard von Glocester, die Vormundschaft führen. Doch dieser ermordete sein Mündel und bestieg als Richard Iii.***) selbst den Thron. Blutig wie der Anfang war der Fortgang seiner Regierung. Er wütete nicht nur gegen die noch übrigen Mitglieder der Familie Lancaster, sondern auch gegen sein eigenes Haus. Daher verbanden sich die von gleicher Gefahr bedrohten Persönlichkeiten beider Parteien. Auf Heinrich Tudor, Grafen von Richmond, hatte sich der Anspruch des Hauses Lancaster vererbt. Mit französischer Hilfe landete er und schlug Richard in der Schlacht bei Bosworth. Der Tyrann fiel tapfer kämpfend.-f) *) Shakespeare: Heinrich Vi. 2. Teil. **) Shakespeare: König Heinrich Vi. 3. Teil. Der Dichter weicht hier von der Geschichte insofern ab, als er den Prinzen Eduard von König Eduard meuchlings töten läßt. ***) Shakespeare: Richard Iii. t) Ranke sagt von ihm: Ich weiß nicht, ob Richard im Leben jenem Urbild von angeborener Bosheit entsprochen hat, die das Verbrechen begeht, weil sie es als solches will, wie es nach den Andeutungen der Chronik

9. Die mittlere Zeit - S. 15

1881 - Leipzig : Krüger
— 15 — (auch Elfen *) genannt) sind der Inbegriff der Zierlichkeit und Schönheit; die schwarzen dagegen (auch Zwerge genannt) sind verkrüppelt und tragen graue schlechte Kleider. — Meist sind die Elben gutmütig und dem Menschen hilfreich (Heinzelmännchen**); doch sind sie auch leicht zu erzürnen; sie halten ihre Reigentänze auf mondhellen Wiesen und suchen Menschen zur Teilnahme zu verleiten. *) — Auch die Wassergeister (Nixen) sind von verführerischer Schönheit***) und stellen den Menschen mit lockendem Gesänge nach. — Dem Menschen noch näher stehen die Hausgeister (Kobolde), die meist von neckischer Natur sind. — Den Gegensatz zu diesen unter die menschliche Größe herabsinkenden götterähnlichen Wesen bilden die Riesen oder Hünen (Jötnnen oder Thursen). Jedoch mangelt es diesen bei ihrer ungeschlachten und ungezügelten Körperkraft an Einsicht und Verstand; aber sie sind gutmütig und dem Menschen nicht feindlich, f) Sie wohnen auf Felsen und Bergen und hängen ihrer ganzen Natur nach mit dem Steinreich zusammen. Sie haben die Hünengräber errichtet und vielen Felsen ihre Spuren eingedrückt (Roßtrappe ff). 4. Innere Zustände. — Geistige Bildung. §. 35. Die Lebensweise der Germanen war ihrer Beschäftigung entsprechend einfach; in kunstlosen Blockhäusern lebten sie, dürftig bekleidet. Die Frauen webten linnene Gewänder und grobe Wollzeuge, meist nur für sich selbst, während die Männer Tierfälle um sich warfen. — Gab es keinen Krieg, so war die Jagd auf Bären, Wölfe, Eber, Auerochsen, Elentiere der Männer liebstes Geschäft; aber den größten Teil des Tages über ergaben sie sich dem Müßiggänge oder stöhnten ihrer Spielwut, der sie selbst ihr kostbarstes Gut, die Freiheit, zum Opfer brachten. Die Arbeit in Haus und Feld verrichteten die Frauen und Sklaven. — Mit dem 12. Jahre wurde der Sohn vom Vater in der Versammlung des Volkes durch Überreichung des Speers fff) mündig erklärt; dann begann erst die Waffenübung bei einem berühmten *) Vgl. Göthe: Erlkönig. **) Gedicht von Kopisch. ***) Göthe: der Fischer, f) Chamisso: Riesenspielzeug. ff) Klopstocks Oden (Werke Iv. 221): Oben auf der Klippe ließ den Fußtritt das Riesenroß. ttt) Sohn, hier hast du meinen Speer u. s. w. (Stolberg.)

10. Die mittlere Zeit - S. 16

1881 - Leipzig : Krüger
— 16 — Krieger (Waffenvater), dem die Knaben (Knappen) dienten. Aber erst, wenn sie im Kampfe den ersten Feind erlegt hatten, galten sie als vollberechtigte Männer. — Die gewöhnlichste Waffe war die Frzmea (ein eschener Speer mit kurzer Eisenspitze). Schwerter waren anfangs noch selten; kurz, messerartig (sahs) waren sie gebildet; oft wurde neben ihnen die Wurfkeule (Goten) oder Streitaxt (Kranken) geführt. Der Schild war grell bemalt auz Holz oder Flechtwerk. Auf dem Haupte trug der Krieger gern den aufgesperrten Rachen des Wolfes oder Bären.*) §■ 36. Die angeborene Freiheitsliebe der Germanen duldete keinen festen Staatsverband. Nur locker sind die Familien und Geschlechter zu Markgenossenschaften, diese zu Hundertschaften, diese zu Gauen verbunden. Nicht bei allen Stämmen haben sich mehrere Gaue zu einer Landesgemeinde geeinigt. Die Masse des Volkes bildeten die Freien (Frilinge oder Kerle); über ihnen erhob sich der Adel; unter ihnen standen die Unfreien. Die höchste Gewalt besaß die Landes- oder Gauversammlung (Adel und Freie), die am Vollmonde oder Neumonde zusammentrat. Sie war zugleich Heeresversammlung und entschied daher über Krieg und Frieden. Hier wurden auch die Vorsteher der Hundertschaften gewählt, die zugleich Heerführer und Richter sind. Auch die höchste Gerichtsbarkeit hatte diese Versammlung; sie allein konnte ein Todesurteil bei Landesverrat und Feigheit verhängen. In ihr fand die Wehrhaftmachung der Jünglinge statt. — Aber auch in den Hundertschaften versammelten sich an der Ding- oder Malstätte zu gewissen Zeiten die freien Männer und hielten über geringere als todeswürdige Verbrechen Gericht. Dieselben wurden gesühnt durch Strafen, die ursprünglich in Rindern oder Pferden, später in Geld bestanden. Selbst der Totschlag (d. h. der nicht absichtliche Mord) konnte durch das sogenannte Wergeld, das je nach dem Stande des Gemordeten verschieden hoch war, gebüßt werden, wenn die beleidigte Familie nicht die Blutrache vorzog. Neben der Landesgemeinde stand noch eine Versammlung der Großen, des Adels. — Adel gab es bei den meisten Völkerschaften, doch mit verschieden großen Rechten. Aber er war weder im ausschließlichen Besitze des Reichtums, noch des Waffenrechtes. — Unter den Freien gab es auch Unterschiede je nach der Größe des Besitzes. Aber kein Freier ging aus Not unter das Gesinde des Reichen. Zwischen Freien und Sklaven stand noch eine halbfreie Bevölkerung , meistens Besiegte, welche sich freiwillig unterworfen hatten; sie hießen Hörige (I. 74), da sie gehorchen mußten; meist bebauten sie ein Stück Land, von dem sie Zins und Hofdienste (Fron) zu leisten hatten. — §. 37. Während an der Spitze der Hundertschaft ein Richter stand, der zugleich Heerführer war, entbehrten die Gaue bei den meisten Stämmen im Frieden eines Oberhauptes. Nur für den Krieg wählte die Gauversammlung dadurch, daß sie einen Stammesgenossen auf den Schild erhob und auf den Schultern umhertrug, sich einen Herzog, *) Vgl. Freytag: Bilder aus der deutschen Vergangenheit I. 135.
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TM Hauptwörter (200)200

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