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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 29

1909 - Leipzig : Grunow
— 29 — Gebüsch und Rohrdickicht, das Bären, Wölfen, Ottern und Wasservögeln als Aufenthalt diente. Friedrich der Große ließ das Gebiet entwässern und rief Ansiedler aus Ansbach und Bayreuth, aus Polen und der Pfalz herbei. Auf diese Weise wurde die einstige Wildnis in eine blühende Landschaft verwandelt. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Viehzucht, die durch reiche Heugewinnung, Kartoffel- und Rüben- bau begünstigt wird. Die einzige Stadt ist Driesen. 2. Das Warthebruch Das Warthebruch, das vom Passe bei Zantoch bis zum Odertale reicht, wird von der Warthe durchflössen. Die Warthe floß vor der Urbarmachung des Bruches rechtwinklig in die Oder. Dadurch wurde sie bei Hochwasser aufgestaut und das Bruch überschwemmt. Durch die im Jahre 1767 durch Friedrich Ii. vorgenommene Entwässerung wurde das Gebiet der Landwirtschaft gewonnen. Gegenwärtig ist das Bruch ein gesegneter Landstrich, der in den Niederungen gutes Heu und in den sandigen Strichen guten Hafer liefert. Allerdings richten die häufigen Frühjahrswasser und starken Sommer- fluten noch heute zuweilen großen Schaden an. 5. Pas Vderbruch Das Oderbruch reicht von Cüftrin bis Oderberg. Früher war es ein wüstes Sumpfgebiet, durch das sich die Oder den Weg suchte. Die Gewässer wimmelten von Krebsen und Fischen aller Art, die man in Kähnen nach den Wriezener Märkten schaffte. Zahlreiche Nebenarme teilten das Gelände in Inseln, die Gras, Röhricht, Weidengebüsche, Erlen und Eichen trugen und Fischottern, Bibern und zahlreichen Wasser- vögeln willkommenen Unterschlupf boten. Um das Oderbruch ertragreich und zugänglich zu machen, ließ es Friedrich Ii. in den Jahren 1742 bis 1756 entwässern. Die Oder erhielt von Güstebiese bis Hohensaathen ein geradliniges Bett. Zum Schutze gegen Überschwemmungen wurden die Ufer der Alten und der Neuen Oder von hohen Dämmen eingefaßt. Unter den

2. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 64

1909 - Leipzig : Grunow
— 64 — Elbe abkürzt. Nach längerem nördlichen Laufe mündet der Havelstrom dann bei Qnitzöbel in die Elbe. Der südliche Teil des Höhenlandes ist die Zauche*), in welche die Havelniederung mit dem Schwielowsee und dem Rietzer See tief eingreift. Der Name „Zauche" wird gewöhn- lich von dem slawischen Worte sucha, d. i. trockenes, dürres Land, abgeleitet. Diese Erklärung paßt jedoch nur für den mittleren und den zwischen dem Schwielowsee, der Havel und der Nieplitz liegenden östlichen Teil der Landschaft. Das übrige Gebiet ist jedoch durchaus uicht dürr und trocken, sondern sehr wasserreich. G. Börner spricht daher die An- sicht aus, daß Zauche das Land'„mit Wiesen", das „Wiesen- laud" heiße. Und wer die weiten Wiesengebiete der Zanche kennt, wird diese Bezeichnung für zutreffend halten. Der Boden der Gesamtlandschaft zeigt einen reichen Wechsel in seiner Beschaffenheit. Die Höhen sind sandig und zum großen Teile mit Walduugen bedeckt (Zauche). Unter der Sanddecke befinden sich vielfach umfangreiche Ton- und Lehmschichten. Die Niederungen sind sumpfig und liefern Torf (Linnm) und Heu. Erwerbsquellen. Die Bewohner beschäftigen sich mit Acker- bau und Obstbau. Werder, Kaputh und Glindow liefern Kirschen und Beerenobst. Die reichen Heuerträge der Riede- rungen ermöglichen eine umfangreiche Pferde- und Rindvieh- zncht. Den Anwohnern der Havel verschaffen Fischfang, Schiffahrt und Geflügelzucht lohnende Beschäftigung. Die Ziegeleien bei Werder, Glindow, Ketzin, Lehnin, Brandenburg, Rathenow, Nauen usw. gewähren jahrein jahraus reichen Er- werb. Die Torsgräbereieu, die früher zahlreichen Arbeitern Unterhalt gewährten, gehen durch das billige Kohlenangebot immer mehr zurück. Die Besiedlung der Landschaft ist in den Havelniederungen ziemlich dicht, in der Zauche dagegen geringer. *) Eine eingehendere Beschreibung der Zauche enthält meine Heimatkunde des Kreises Zauch-Belzig. Verlag von Fr. Zillessen, Berlin. Preis 60

3. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 78

1909 - Leipzig : Grunow
— 78 — stalten sich die Verhältnisse auf dem Teltow. Das meiste Land dient dem Ackerbaue. Die Hauptfrucht ist Winter- roggen, womit mehr als ein Drittel des gefamteu Bodeus bestellt ist. In geringerer Menge wird Gerste nud Hafer gebaut. Ein Fünftel der Ackerfläche hat die Kartoffel inne. Unter den Gemüsearten hat sich die Teltower Rübe einen Weltruf erworben. Von großer Wichtigkeit sind die von Berlin angelegten Rieselfelder. Manche Wiesen liefern jährlich vier bis fünf Schnitte. Östlich von dem königlichen Jagdschlosse Königs-Wnster- hausen breitet sich die Dnberow ans, ein Privatforst des Kaisers. In der herrlichen Eichenwaldung horsten die Reiher und Fischadler in großen Scharen. Im Südwesten Berlins erstreckt sich vou Zehlendorf bis zur Havel und von Char- lottenburg und Spandau bis Wannsee der Grunewald. Das Gebiet, teils mit prächtigem Nadelholze bestanden, teils mit stämmigen Eichen durchsetzt, bildet mit seinen lieblichen Seen und idyllischen Plätzchen alljährlich für Taufende von Berliner Ausflüglern einen großen Anziehungspunkt. Da der herrliche Wald auf Anregung des Kaisers in einen Volks- park umgewandelt werden soll, so wird das Grunewaldgebiet in Zukunft noch häufiger aufgesucht werden. Am Grüne- waldsee erhebt sich das alte Jagdschloß Grunewald. Leb- Haftes Leben und Treiben herrscht besonders am St. Hubertus- tage (3. November), an dem die große Hetz- oder Parforcejagd auf ein wehrhaftes Wildschwein abgehalten wird. Bei den: Dorfe Sperenberg breitet sich ein weites Gips- und Stein- salzlager aus. Der Gips, ein graublaues Gestein, wird aus dem Gipsberge gebrochen, in backsteinartigen Ösen ge- glüht, zu einem feinen Pulver zermahleu und zu Stuckarbeiten, Gipsfiguren, Baumörtel und zum Befestigen von Gegen- ständen benutzt. Unter dem Gipse liegt noch ein ungeheures Steinsalzlager, dessen untere Grenze bei 1272 Meter Tiefe noch nicht erreicht war. Erwerbsquellen. Die Bevölkerung treibt Ackerbau, der aber im östlichen Teile der Landschaft wenig ergiebig ist. Der bessere Boden des Westens liefert Roggen, Gerste, Hafer,

4. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 86

1909 - Leipzig : Grunow
- 86 — Erwerbsquellen. Zum Anbau gelangen außer den ver- schiedenen Getreidearten namentlich Gurken, Meerrettich, Mohr-" rüben, Kohl, Zwiebeln und andre Gemüsearten, die Waggon- weise nach den Berliner Markthallen und andern Städten gehen. Die Wiesen liefern, vorzügliches Gras. Die Viehzucht beschränkt sich auf Rinder und Schweine. Die Dörfer be- stehen oft aus fo vielen Inseln, als Häuser zu ihnen gehören. Die Spreearme sind die Dorfstraßen, und das wichtigste Ver- kehrsmittel ist ein flacher Kahn. Auf dem Kahne wird der Täufling zur Kirche gebracht und der Tote zur letzten Ruhe- stätte geleitet. Hochzeitszug und Kirchgang werden zu Kahne angetreten, mit dem Kahne wird das Vieh auf die Weide, der Heubedarf auf das Gehöft und die geernteten Gemüse nach dem Markte geschafft. Arzt, Briefträger, Gendarm und Nachtwächter bedienen sich des Kahns. Bei Frostwetter ver- wandelt sich der Spreewald in eine einzige glatte Eisdecke- dann fährt jung und alt, Mann und Frau auf Schlitteu und Schlittschuhen dahin. Die Bewohner sind Wendeu. Wendische Tracht, Sitte und Sprache haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Die Besiedlung ist gering. Peitz (2800 Einw.) war bis zu Ende des Siebenjährigen Krieges eine Festung. Markgraf Hans von Cüstrin ließ ein großes Eisenhüttenwerk anlegen, das aber eingegangen ist. In den zum Hammerwerke gehörenden Teichen wird gegenwärtig umfangreiche Karpfenzucht getrieben. Die Bewohner treiben außer Acker- und Gartenbau Tuch- iuduftrie. Cottbus a. Spr. (47 T.) ist infolge seiner günstigen Lage der Knotenpunkt des dichten Eisenbahnnetzes der Lausitz geworden. Eine Unzahl hochragender Essen legt beredtes Zeugnis ab von der industriellen Tätigkeit des Ortes. Besonders stark vertreten sind die Tuchfabrikation, die Hut-, Möbel- und Mafchineuindustrie. Unweit Cottbus schuf der Fürst Pückler aus einer Sandwüste den prächtigen Park zu Branitz. Lübbenau (3900 Einw.) und Lübbe», aus der alten Wendenfeste Lubiu entstanden, follen in frühern Zeiten eine einzige Stadt ge- bildet haben, die jedoch am Ende des 12. Jahrhunderts von den heidnischen Wenden zerstört wurde. Aus den Trümmern

5. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 15

1909 - Leipzig : Grunow
— 15 — Der Sandboden ist vielfach mit Wald bedeckt, der oft prächtige Bestände an Nadel- und Laubholz aufweist. Das Unterholz der Nadelwälder bildet der Wacholderstrauch, der von dem hohen Kraut der Heidelbeere umgeben wird. Die Erle um- randet die Tümpel und kleinen Seen und verleiht der Land- schast etwas Düsteres. Im Westeu (Prignitz) ist der Sand- boden mit Nadelwaldungen überwiegend. Erwerbsquellen. Die Bewohner leben meist von Acker- bau und Viehzucht. Hauptanbaupflanzen sind: Roggen, Hafer, Gerste, Kartoffeln, Rüben, Klee und Serradella. Mit dem Ackerbau ist eine bedeutende Viehzucht verbunden, in der die Landschaft mit an der Spitze der Provinz steht. Pferde-, Rindvieh- und Schweinezucht werden mit gutem Erfolge be- trieben. Die Pferdezucht hat durch die Königlichen Gestüte bei Neustadt a. D. und die Rindviehzucht durch Errichtung von Herdbuchgesellschaften eine bedeutende Höhe erreicht. Die Geflügelzucht ist verhältnismäßig gering. Dem Obstbau läßt man allgemein noch nicht die ihm gebührende Pslege zuteil werden. Die Industrie tritt hinter der Landwirt- schaft fehr zurück. Große Industriebetriebe haben sich nirgends entwickelt. In einigen Gebieten befinden sich Braunkohlen- lager. Gute und ergiebige Tonlager finden sich bei Gransee, die zur Anlage von Ziegeleien geführt haben. Der umfang- reiche Kartoffelbau hat Veranlassung zur Errichtung von Spiritus- und Stärkefabriken gegeben. Die Besiedclnng ist gering. Der Boden ist nur wenig ertragsfähig, und dann enthält die Prignitz zahlreiche große Güter. Die Prignitz zerfällt in die Kreise Ost- und West- prignitz. Die Kreisstadt Perleberg (91j2 T.) fabriziert Mostrich und Stiefelwichse. Wittenberge (181/2 T.), mit großartigen Nähmaschinenfabriken, hat bedeutenden Verkehr wegen seiner günstigen Lage an der Elbe und als Knoten- Punkt der Magdeburg—wittenberger und der Berlin-Ham- burger Eisenbahn. Alljährlich finden große Rindviehmärkte statt, die von der Landwirtschaftskammer eingerichtet worden sind. Havelberg a. H. (6 T.) teilt sich in die eigentliche Stadt und den Dom. Der letztere umfaßt nicht nur die alte Kathedrale,

6. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 20

1909 - Leipzig : Grunow
— 20 und ist in zahlreiche Belaufe eingeteilt, in denen das Wild gehegt und geschont wird. Der Wildbestand ist sehr reich. Gegen 3000 Hirsche, deren Zahl zur Brunstzeit durch die Wanderhirsche noch vermehrt wird, halten sich gewöhnlich hier auf. Das Jagdschloß Hubertusstock, ein schlicht im Schweizer- stil gehaltenes Schlößchen, enthält einfache, aber geschmackvoll in Grün ausgestattete Zimmer mit Geweihen und Jagdbildern, einen mit Jagdtrophäen geschmückten Speisesaal und Privat- gemacher des Kaisers. Die umfangreichen Waldungen sind von alters her ein beliebtes Jagdrevier der brandenburgischen Markgrafen askanischen Stammes und der Hoheuzollern- sürsten gewesen. Markgraf Waldemar erbaute das Jagd- schloß Werbellin am gleichnamigen See, Otto Iv. das Jagd- schloß Grimnitz am Grimnitzsee. Das Jagdschloß Breten diente zum Schutze des Werbelliner Jagdreviers, aber auch der ergiebigen Fischerei im Grimnitz- und Werbellinsee. Heute sind ihre Spuren vernichtet. An Stelle des Werbellinschlosses erhebt sich seit 1879 ein stattlicher Turm, die Askanierburg genannt, von deren Zinnenkranz sich ein prächtiger Blick über den Werbellinsee erschließt. Die Uckermark gehört zu den fruchtbarsten Gebieten der Mark. Der nördliche Teil ist mit Lehmboden bedeckt, der westliche mit Sandboden, der teilweise große Nadelwälder trägt. In den südlichen und südöstlichen Gebieten wechseln Lehm- und Saudbodeu mannigfaltig ab, der auch prächtige Laub- und gemischte Wälder ausweist. Erwerbsquellen. Die Bewohner treiben Ackerbau, Vieh- zucht, Handel, Industrie und Schiffahrt. Der schwere Boden liefert Weizen, Gerste, Zuckerrüben und Tabak. Die Vieh- zucht erstreckt sich hauptsächlich auf Pferde-, Rindvieh- und Schafzucht. Handelsprodukte find Vieh, Getreide, Kartoffeln und Holz. Die Industrie ist gering. Die Besiedelung ist trotz der Fruchtbarkeit des Bodens gering. Die Erscheinung hat ihren Grund in dem Mangel industrieller Anlagen und in der Häufigkeit größerer Güter. Die Uckermark zerfällt in die Kreise Templin, Prenzlau und Angermünde. Die Kreisstadt Templin (5 T.) treibt

7. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 48

1909 - Leipzig : Grunow
— 48 — Höhenrändern, wo der Wiesenwachs fehlt. Die höher ge- legenen Striche enthalten fruchtbaren Ackerboden, der reiche Erträge an Feld- und Gartenfrüchten liefert. Erwerbsquellen. Die Bevölkerung treibt Ackerbau, Vieh- zucht, Schiffahrt, Fischfang und Torsgräberei. Die Besiedlung ist mäßig. Die Ortschaften liegen meisten- teils aus den Höhenründern zu beiden Seiten des Stroms. Die einzige Niederungsstadt ist Krossen. Krossen — Weberstadt (71/2 T.) war schon um das Jahr 1000 eine polnische Stadt. Sie liegt an dem Einfluß des Bobers in die Oder. Die Stadt wurde später von deutschen Einwanderern, die des Weinbaues kundig waren, besetzt. Die Krossener Weinberge liefern infolge ihrer günstigen Lage nach Süden einen schmack- haften Landwein. Außer dem Weinbau, dessen Ertrag in guten Jahren sogar recht bedeutend ist, wird auch lohnender Obstbau getrieben. An die Stelle der früheren Tuchfabri- kation ist heute Handel und Schiffahrt getreten. 2. Die ^enke der Gder-d>preekanäle und das ^preetal Der östliche Teil der Talnng wird von dem Müllroser und dem Oder-Spreekanal durchzogen. Der Müllroser Kanal verbindet die Oder mit der Spree und führt seinen Namen von der Stadt, an der er vorüberführt. Er wurde vom Großen Kurfürsten erbaut und 1669 dem Verkehr übergeben. Er war lauge Zeit der einzige Wasserweg zwischen Schlesien und Verlin. Heute ist der Kanal im östlichen Teile etwas vereinsamt; er dient dort vorzugsweise nur noch dem Floß- verkehre. Der Hauptverkehr wird gegenwärtig durch deu 1891 erbauten Oder-Spreekanal geleitet. Er verläßt die Oder bei Fürstenberg, benutzt den vertieften und verbreiterten West- lichen Teil des Müllroser Kanals bis zur Spree und solgt dieser bis Fürstenwalde. Der Kanal kürzt die Schiffahrt zwischen Schlesien und Berlin bedeutend ab und ist siir moderne Lastkähne mit größerem Tiesgange und bedeutenderer Länge und Breite eingerichtet.

8. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 30

1909 - Leipzig : Grunow
30 — Händen fleißiger Ansiedler entwickelte sich das Gebiet zum fruchtbarsten Landstrich der Mark. Die schmucken Dörfer, Vorwerke und Domänen zeugen von dem Wohlstande der Besitzer. Die Oderbrücher bauen hauptsächlich Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrüben und vereinzelt auch Tabak. Die Niede- ruugeu liefern reichlich Heu. Neben dem Ackerbau betreibt man auch umfangreiche Gänsemästerei. Der Mittelpunkt des Gänsehandels ist Neu-Trebbin. Die eiuzige Stadt ist Cüstriu (f. ©.25 f.). 4. Die Senfe des Anowkanals Schon Kurfürst Joachim Friedrich ließ die Finow durch eiuen Kanal verbinden, der aber im Dreißigjährigen Kriege vollständig verfiel. Erst Friedrich der Große ließ die Arbeit wieder ausnehmen und vollenden. Der Finowkanal verläßt die Havel bei Liebenwalde und zieht sich ostwärts an Ebers- walde vorüber zur Alten Oder, die er bei Oderberg erreicht. Da das von ihm durchschnittene Gelände allmählich von Westen nach Osten abfällt, senkt sich der Kanal stufenweise zur Oder. Ilm den Übergang von einer Stufe zur andern zu vermitteln, mußten 17 Schleusen angelegt werden. Der Finowkanal gehört zu den belebtesten Wasserstraßen der Provinz. Durch ihn empfängt Berlin den größten Teil seiner Kaufmannsgüter aus Stettin und einen großen Teil seines Holzes. An seinen Ufern hat sich eine lebhafte Ge- Werbtätigkeit entwickelt. Oderberg besitzt die bedeutendsten Sägewerke Brandenburgs. In dem Lieper und Oderberger See, die beide vom Kanal durchschnitten werden, liegen Tausende von Baumstämmen, die als Floßholz aus den Wäldern Preußens und Polens, zum Teil auch aus der Mark herbeigeschafft werden. Die günstigen Verkehrsverhnlt- nisse haben in der Umgebung von Eberswalde eine bedeutende Eisen-, Messing-, Papier- und Ziegelsteinfabrikation hervor- gerufen Zur Anlage des geplanten Großschiffahrtsweges von Stettin nach Berlin soll der Finowkanal benutzt werden, durch deu Berlin direkte Verbindung mit dem Ozean er- halten soll.

9. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 32

1909 - Leipzig : Grunow
— 32 — Die Lenzer Wische liefert reiche Erträge an Roggen, Weizen und Hen. Die Güte der Viehweide ermöglicht eine umfang- reiche Pferde- und Rindviehzucht. Zusammenhängende Wal- düngen fehlen in der Lenzer Wische. Die einzeln liegenden Gehöfte sind von parkähnlich angelegten Laubgehölzen um- geben. Nadelbäume gedeihen nicht. Das Hochwild ist selten. Dafür sind Reiher, Weihen, Habichte und Fischottern in großer Zahl vertreten. Die Besiedlung ist nur schwach. Zu den Hauptorten gehören Havelberg, Wilsnack und Wittenberge. C. Jhe nörötiche Weihe 6er Kohentcrnöer Die nördliche Reihe der Höhenländer wird durch die Oder und die Havel in drei Gebiete zerlegt. \. Das Höhenland Glin und Bellin Aus den Niederungen des Havelvierecks erheben sich die Höhenländer Gliu und Bellin. Der Glin, strichweise mit Ton und Lehm bedeckt, ist fruchtbar und gut angebaut, der Bellin ist größtenteils sandig und unfruchtbar. Beide Höhen- länder ragen inselartig aus der Niederung auf, zu der sie meist steil abfallen. Der Verkehr zwischen den Höhenländern führte in früherer Zeit über künstliche Dämme, die in Kriegszeiten stets eine wichtige Rolle gespielt haben. Namentlich ist der Kremmer Damm Zeuge vieler blutiger Kämpfe gewesen. Er führte einst direkt bis Pommern und ist iu seiuen Überresten noch heute zu Verfölgen. Auf ihm wurden die meisten Kämpfe zwischen den Märkern und den Pommern ansgesochten; so 1334, wo die Pommern den Markgrafen Ludwig den Altern nach Kremmen zurücktrieben, und 1412, in welchem Jahre ein heftiger Zusammenstoß zwischen den mit den Qnitzows verbündeten Pommern und Kurfürst Friedrich I. von Hohen- zollern erfolgte. Dem auf märkischer Seite gesallnen Grafen

10. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 46

1909 - Leipzig : Grunow
46 — Entwässert wird das Gebiet durch Pleiske (aus dem Lagower See), Eilaug und Faule Obra. Die Landschaft weist Sand- und Lehmboden ans. Der Sandboden, der sich im Norden und im Süden findet, ist mit weiten Kiefernwaldungen bedeckt. Der Lehmboden dient dem Ackerbau. Die bewässerten Einsenkungen enthalten humusreiche Wiesenflächen. Das Erd- innere birgt bei Zielenzig, Drossen, Liebenau und Schwiebus Braunkohle. Erwerbsquellen. Die Bevölkerung treibt Ackerbau, Vieh- zucht und Industrie. Der Ackerbau liefert Roggen, Gerste, Kartoffeln und Futterkräuter. Die Viehzucht beschäftigt sich hauptsächlich mit der Züchtung oon Rindern und Gänsen. Bei Schwiebus, Züllichau und Krossen wird Obst- und Weiu- bau betrieben. Die früher blühende Schafzucht rief in Schwiebus und Züllichau eine lebhafte Tuchindustrie hervor. Die Besiedlung der Landschaft ist mäßig. Die Städte sind nur Kleinstädte. Zahlreiche dörfliche Siedeluugeu über- treffen die Städte an Einwohnerzahl. Das Höhenland von Sternberg umfaßt die Kreife West- und Oststernberg und Züllichau-Schwiebus. Drossen (5 T.), in einer Niederung, die teils von Seen, teils vom Tale der Lenze gebildet wird, ist wendischen Ursprungs. Die Stadt ist infolge der frühern Be- feftignng, wovon noch Teile erhalten sind, eng angelegt. Die Gehöste fehlen teilweise, die Gärten gänzlich. Die Bevölkerung treibt Ackerbau und Industrie. Der Ackerbau beschränkt sich hauptsächlich auf Korn und Kartoffeln. Große Strecken sind mit Maiblumen bepflanzt, die sehr gesucht sind und bis uach England und Rußland gehen. Die Industrie ist außer der Phantasieweberei nur gering vertreten. Die Stadt besitzt ein Lehrerseminar und eine Präparandenanstalt. Sonnenburg (5 T.) war früher Sitz des Hochmeisters der Johanniter, die es von Polen eroberten. Der Orden hat sich die Gründung von Krankenhäusern und die Krankenpflege zur Aufgabe gemacht. Noch heute hält er alle zwei Jahre ein prunkvolles Ordensfest ab. Die Stadt besitzt außer dem Schlosse eiu Kranken- und Siechenhaus des Johanniterordens und eine Strafanstalt. Lagow, die kleinste Stadt der Provinz
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