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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 109

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Andere ostpreußische Städte und Dörfer nach der Vertreibung der Rusien. 109 ©erbauen mit der zerschossenen Kirche und korben bürg lieferten traurige Silber des Schreckens und der Verwüstung. Allenburg hat ebenfalls sehr gelitten, die Kirche ist jetzt eine Ruine. Um freies Felb für die Schlacht zu gewinnen, hatten die Russen an der Chaussee vor Allenburg die Bäume gefällt, sowie auch das Dorf Riech au bet Paterswalbe, Kreis Wehlau, in Branb gesteckt, so daß es vollstänbig vom Erbboben verschwunben ist. In Laukischken, Kreis Labtau, war durch Granaten die Kirche völlig in Trümmer gelegt worben. Vor vielen anbeten Städten Ostpreußens hat Tapiau schwer unter den verwüstenben Einfällen des Feinbes leiben müssen. Ein Teil der Stadt ist recht hart mitgenommen worden, besonbers die Altstraße und der Markt. Die Altstraße war auf einet Seite fast ein einziger Trümmerhaufen. Ganze Reihen Häuser waren nebenetnanber zusammengestürzt. Ant Marktplatz sah man zahlreiche vollstänbig zerstörte Häuser, wie Magtstratsgebäube, Postamt, Frembenheim „Schwarzer Abler" und anbere. Die Kirche ist erhalten. Doch sinb leiber die Fenster mit den schönen Glasmalereien vernichtet. Sie haben dem ungeheuren Luftbruck nachgeben müssen, der durch das Platzen der Geschosse entstand». Die Kirche der Besserungsanstalt bilbete den Zielpunkt vieler femblicher Granaten. Die Rote-Kreuz-Flagge auf dem Turm würde von den Russen einfach nicht geachtet. In der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt für Nervenkranke war der Arzt Dr. Pietsch mit etwa 500 Kranken zurückgeblieben. Er harrte mit wenigen Pflegerinnen in treuer Pflichterfüllung aus. Durch unzählige Granaten und Schrapnells war die Anstalt verwüstet worben. Am Tage der Hauptbeschießung, am 28. August 1914, würden babet elf Kranke getötet und mehrere verwunbet. Solbau hat unter den Einbrüchen der Russen 1914 und 1915 mehr als die meisten anberen Städte dieser Gegenb zu leiben gehabt, auch schwerer als die hart heimgesuchte Kreisstabt Neibenburg. Unter cmberem wnrbe die ganze Marktgegenb mit dem Rathaus vernichtet. In Neibenburg ist ebenfalls das Rathaus abgebrannt. Auch die altehrwürbigen Masurenstäbte Ortelsburg, Hohenstein, Gilgenburg und anbere haben zerschossene Häuser und Stabtviertel aufzuweisen. In Ottelsburg fielen unter anderem das Schloß und Rathaus bcr Zerstörungssucht der Russen meist zum Opfer. Die Hauptzierbe der Stadt, das vor 20 Jahren mit großen Kosten errichtete Kriegerbenkmal, ist wie durch ein Wunber erhalten geblieben. Allen stein hat währenb der eintägigen Russenherrschaft weniger unter den Schrecken des Krieges gelitten. Das Stäbtchen Bialla, welches etwa zwei Meilen östlich von Johannisburg liegt, ist von den Russen teilweise zerstört, jeboch vollstänbig ausgeraubt worben. Schon bei dem ersten Russeneinfall anfangs August 1914 würden durch Kosaken wehrlose Personen, auch Frauen, erschossen und in der Um-gegenb ganze Dörfer niebergebrannt. Bei dem eiligen Rückzüge, den die Fetnbc im Februar 1915 antreten mußten, verschleppten sie aus bestmberer Gehässigkeit den hochbetagten Superintendenten Skierlo aus Johannisburg.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. uncounted

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kbg. Wodic. Abb. 18. Eine Eisenbahnnotbrücke bei Friedland, die von unseren Eisenbahn-truppen in sechs Wochen erbaut wurde. Im Hintergründe die von den 9hmvn gesprengte Brücke. Au Nr. 67. „Kbg. Woche." Phot. Krauskopf, Kbg. Abb. 19. Gefangene Russen in Gerdauen bei der Arbeit. Zu Nr. 67. „Kbg. Woche." Abb. 20. Die von den Nüssen ausgeraubte Sakristei der evangelischen Kirche in Goldap. §u Nr. 67.

3. Das Deutsche Reich - S. 18

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 18 — 2. Friedrichshafen, württembergischer Seehafen, Durchgangsort für die nach der Schweiz und Italien bestimmten Waren. Verbindung mit der Schweiz durch Trajekt (= Bahnschiff). In der Umgegend Wein- und Obstban. 3. Lindau, bayrischer Seehafen, das weit in den See hinausgebaute „bayrische Venedig", Hauptstation der Dampfschiffahrt auf dem Bodensee. Hauptorte der Salzburqer Alpen: 4. Berchtesgaden, der von Fremden am meisten besuchte Ort des bayrischen Oberlandes, Markt für Schnitzwaren, berühmt durch sein uraltes Salzbergwerk; in der Nähe die Salinenorte^) Reichenhall, Traunstein, Rosenheim^), denen die Salzsole in 80 km langer Röhrenleitung zu- geführt wird. Großstädte der schwäbisch-bayrischen Hochebene: 5. Augsburgs) am Lech, wichtigster Handels- und Bankplatz Bayerns, mit bedeutender Industrie, besonders Weberei und Maschinenbau. Strom- aufwärts liegen in der Nähe von Füssen, einem wichtigen Grenzpaß nach Tirol, die prächtigen königlichen Schlösser Hohenschwangau und Nen- schwanftein. 6. Münchens an der Isar, Haupt- und Resideuzstadt Bayerns; als Pflegestätte der Künste (Malerakademie), der Wissenschaften (Universität), der Kunstindustrie (Glasmalerei und Erzguß) und wegen seiner vielen Kunstschätze das „deutsche Athen" genannt. München ist der Hauptsitz der deutscheu Bier- brauerei und Knotenpunkt der Bahnlinien Berlin-Jtalien und Paris-Orieut. Städte der Donauthalebene: 7. Ulm an der Donau, mit dem höchsten und zweitgrößten Münster des Reichs, bildet mit dem gegenüberliegenden Neu-Ulm eine Reichsfestung. 8. Regeusburg au der Douau, Fabrikstadt, lange Zeit Sitz des alten deutscheu Reichstages. Stromaufwärts bei Kelheim Endpunkt des Donau- Maiu-Kauals; bei Donaustauf die Walhalla, Marmortempel mit den Büsten berühmter Deutscher. 9. Passau an der Mündung des Inn in die Donau, welche hier das Reich verläßt; wichtiger bayrischer Donauhafen, Sammelpunkt des Flößholzes aus dem Böhmer Walde (f. Abb. 4). x) Saline = Salzwerk, Salzsiederei zur Gewinnung von Kochsalz. 2) In der Nähe Mühldorf, Schlacht 1322. 3) Südlich davon das Lechfeld (Ungarnschlacht 955). — Reichstag 1530 und Reli gionsfriede 1555. 4) München wurde von Heinrich dem Löwen gegründet.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 14

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 14 — Großstädte der schwäbisch bayrischen Hochebene: 5. Augsburgs) am Lech, wichtigster Bank- und Handelsort Bayerns schon im Mittelalter (Fugger, Welser), mit bedeutender Industrie, besonders Weberei und Maschinenbau. Stromaufwärts in der Nähe von Füssen, einem wichtigen Grenzpaß nach Tirol, liegen die prächtigen königlichen Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. 6. München**) an der Isar, Haupt- und Residenzstadt Bayerns, und viertgrößte Stadt des Reiches; als Pflegestätte der Künste (Malerakademie), der Wissenschaften (Universität), der Knnstindnstrie (Glasmalerei und Erzguß) und wegen seiner vielen Kunstschätze (Pinakothek, Glyptothek) das „deutsche Athen" genannt. München ist der Hauptsitz der deutscheu Bierbrauerei und der Knotenpunkt der Bahnliuieu Berliu-Jtalien und Paris-Orient. Städte der Donauthalebene: 7. Ulm, mit dem zweitgrößten Münster des Reiches, bildet mit dem gegenüberliegenden Nen-Ulm eine Reichsfestung. 8. Ingolstadt, Hauptfestung Bayerns. 9. Regensburg, Fabrikstadt, Jahrhunderte lang Sitz des alten deutschen Reichstages. Stromaufwärts bei Kelheim (Befreiungshalle!) Endpunkt des Donau-Main-Kanals; bei Donaustauf die Walhalla, Marmortempel mit den Büsten berühmter Deutscher. 10. Passau***), an der Mündung des Inn in die Donau, welche hier das Reich verläßt; wichtiger bayrischer Donauhafen, Sammelplatz des Flößholzes aus dem Böhmer Walde (Abb. 4). Hauptort der oberpfälzischen Hochebene: 11. Amberg, Gewehrfabrik; in der Umgebung bedeutende Eisenwerke. Ii. Das südwestdeutsche Gecken. Wobenform und Gewässer. § 11. Gleich dem deutschen Alpeuvorlaude hat das südwestdeutsche Becken ungefähr die Gestalt eines Dreiecks. Seine Grenzen bilden im 80. der deutsche Jura und im N. die mitteldeutsche Gebirgsschwelle, während es im W. in das nordfranzösische Bergland übergeht. Die Entwässerung der Landschaft findet fast nur nach dem Rheine zu statt, der hier die oberrheinische Tiefebene durchströmt. Au sie schließen *) Südlich davon das Lechfeld (Ungarnschlacht 955). Reichstag 1530 und Reli- gionsfriede 1555. **) München wurde von Heinrich dem Löwen gegründet. ***) Vertrag 1552.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 20

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 — Städte im fränkischen Stufenlande (Rednitz Main Reihe): 36. Nürnberg an der Pegnitz, der natürliche Verkehrsmittelpunkt Süd- deutfchlauds, im Mittelalter erste deutsche Fabrikstadt, zur Reformationszeit Sitz der deutscheu Kunst (Peter Bischer, Albrecht Dürer, Hans Sachs). Nürnberg wurde 1835 mit der benachbarten Fabrikstadt Fürth durch die erste deutsche Dampfeisenbahn verbunden. Über die Hälfte der Bewohner ist in verschiedenen Industriezweigen thätig (Maschinenbau, Holzindustrie, besonders Spielwaren — Nürnberger Tand — Galanteriewaren, erste Bleistiftindustrie der Welt (Faber, H. C. Kurz), vervielfältigende und Kunstgewerbe); lebhaster Handel, Weltmarkt für Hopfen. Die alte Burg war ehemals der Sitz kaiserlicher Burggrafen aus dem Hause Hoheuzolleru (Friedrich Vi.) und sehr oft Wohnung der deutschen Kaiser. Germanisches Nationalmuseum (Abb. 3). 37. Erlangen an der Regnitz, Universitätsstadt am Abhange des Jura; berühmtes Bier. — Nordöstl. davon Bayreuth, Wagnertheater. 38. Bamberg an der Regnitz, Gartenbaustadt; hier zweigt sich vom Main der für kleinere Schiffe fahrbare Donan-Main-Kanal (Lndwigs-K.) ab. 39. Schweinfnrt^) am Main, Farbwarenindnstrie (Schweinfnrter Grün). 40. Kissingen an der fränkischen Saale, berühmtes Solbad. 41. Würzburg am Main, Festung und Universität, bedeutender Wein- bau (Stein- und Leistenwein), vorwiegend aber Handelsplatz, da von hier ab der Main für kleinere Schiffe fahrbar wird. 42. Aschaffenburg am Main, Papierfabrik, Wein und Obsthandel. Iii. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Gliederung. § 14. Die mitteldeutsche Gebirgsschwelle hat die Form eines uuregel- mäßigen Vierecks und ist durchschnittlich 400 m hoch; sie grenzt im 8. nn- mittelbar an das südwestdeutsche Beckeu, während sie im N. mittelst eines vorgelagerten Hügellandes (subhercyuisches Hügelland) allmählich in das nord- deutsche Flachland übergeht. Die ganze Landschaft gliedert sich in ein von Thälern durchfurchtes Plateau (rheinisches Schiefergebirge), ein Bergland (hessisches und Weser-Bergland) und ein von Randgebirgen eingefaßtes Becken (Thüringer Becken). A. Das rheinische Schiesergebirge. Wodenform und Gewässer. § 15. Das rheinische Schiefergebirge ist ein wellenförmiges Plateau von Trapezform. Es hat feinen Namen nach dem Thonschiefer, ans dem es Haupt- *) Hier wurde Rückert 1788 geboren.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 135

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 135 — 9. Modena, Seidenweberei und Darmsaitenfabrik. Westl. davon Canossa. 10. Bologna (bolönja), wichtige Handelsstadt an der über den Apennin nach der Arnoebene führenden Straße, daher als Schlüssel Mittelitaliens starke Festung. Fabriken für Seiden- und Sammetwaren, künstliche Blumen, Maea- ronis und Salamiwurst. Älteste Universität Italiens. 11. Ancona, vorzügliche Seesestnng, Jndustrieort für Schiffsbau und Schiffsbedarf. Verkehr mit der Balkanhalbinsel und dem Orient. Küsten- und Flachlandftädte am Südrande des Nordapennin: 12. Gennas, erste See- und Handelsstadt Italiens mit großem See- arsenal und Dampferverbindung nach allen wichtigen Mittelmeerhäfen und vielen überseeischen Häfen. Endpunkt der Gotthardbahn, Hauptort für Korallen- waren. 13. Spezia, größter Kriegshafen Italiens. In der Nähe Carrkra, Haupt- sitz der Marmorgewinnung. 14. Livorno, Hafenstadt der toskanischen Ebene mit großen Schiffs- werften und Marmor-, Alabaster- und Korallenindustrie. 15. Pisa^*) am Arno, in der Nähe heiße Bäder und Quecksilbergrnben. Berühmter Dom, schiefer Turm. Universität. 16. Florenz^) am Arno, genau südlich von Bologna, mit dem es durch die Apenninbahn verbunden ist, zeitweilige Hauptstadt des Königreichs, reich an Kunstschätzen. Bedeutend in Seidenmanufaktur, Strohflechterei, Marmor- und Alabasterarbeiten. Großstädte der römischen und der eampanischen Ebene: 17. Rom, Hauptstadt Italiens, Residenz des Königs (Qnirinal) und des Papstes (Vatikan), Mittelpunkt der katholischen Welt und ehemals Hauptstadt des römischen Weltreiches (s. Abb. 34). Die „ewige Stadt", voll vou Bauwerken und Kunstschätzen des Altertums, des Mittelalters und der Renaissance (Kolosseum, Pautheou, Engelsburg, Peterskirche, vatikanisches Museum), Schauplatz der Thätigkeit eines Raffael und Michelangelo und deshalb noch jetzt Sammelplatz der Künstler und Kunstfreunde. — Industrie und Handel sind im Aufblühen begriffen, besonders die Kunstindustrie. Durch starke Forts geschützt; Uuiversi- tät. — In der Umgegend die im Besitz weniger Großgrundbesitzer und Pächter befindliche Campagna (kampanja), eine tote, entvölkerte Steppe, ehemals ein blühendes Fruchtgefilde, die fieberhaucheudeu pontinischen Sümpfe und das kleine *) Genua („die Prächtige"), amphitheatralisch erbaut, hat schmale Straßen und hohe Häuser (oft 8 Stockwerke). Im Mittelalter Republik mit bedeutendem Handel. — An der nach Frankreich führenden Küstenbahn San Remo, Kurort. **) Konzil i. I. 1409. ***) Ged.: Der Löwe von Florenz, von Bernhardi.

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 58

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
58 Ausfuhr umfaßt Wein, Südfrüchte, Seide, Öl, Korallen-, Marmor- itui> Glaswaren, Strohgeflechte, die Einfuhr Kolonialwaren, Getreide, Webwaren und Maschinen. § 53. Staaten, Verfassung, Bewohner und Städte. Die Apennin- Halbinsel enthalt: ein Erbkönigreich (Italien) und eine Republik (San Marino^). Das Königreich Italien ist etwas größer als das halbe deutsche Reich und übertrifft es an Volksdichte. Es ist eine konstitutionelle Monarchie mit 2 Kammern (Senat und Deputiertenkammer). Die sehr arbeitsame und bedürfnislose Bevölkerung ist romanischen Stammes und katholischer Kon- session. Im ganzen Lande, besonders aber in Unteritalien und Sieilien, herrschen große Armut, viel Unbildung und Aberglauben. Städte der lombardischen Tiefebene: 1. Turin am Po, Fabrikstadt für Seiden-, Woll- und Banmwollgewebe;. Endpunkt der Mont Cenis-Bahn.2) 2. Mailand, erste Handels- und bedeutendste Fabrikstadt Oberitaliens, im Mittelpunkte des ganzen Verkehrs der Poebene (10 große Landstraßen, 8 Eisenbahnen und 3 Kanäle kreuzen sich hier); Mittelpunkt der Seiden--- indnstrie; erster Börsenplatz Italiens. Prachtvoller gotischer Dom ans Mar- mor. — Südlich davon Pavia, alte Nebenbuhlerin Mailands, mit berühmter Universität. 3. Verona an der Etsch, die wichtigste der ehemals von den Öfter- reichern zur Behauptung Venetiens befestigten Städte (Festungsviereck, dar- unter Mautua noch heute Festung^). 4. Venedigs), Lagunenstadt am adriatischeu Meere, reich an Kunst- schätzen und schönen Gebäuden (Dogenpalast, Markuskirche). Der Handel ist unbedeutend, von Gewerben werden Goldwaren- und Glasindustrie und die Mosaikkunst gepflegt. J) San Marino, von dem Einsiedler Marinns im 4. Jahrhundert auf einer An- höhe im mittleren Italien gegründet, ist der älteste Staat in Europa und steht unter dem Protektorate Italiens. Die 59 qkrn große Republik hat 8000 Einwohner. 2) Diese Linie setzt sich fort über Alessandria — Bologna nach Brindisi (die Ostküste begleitend), über Alessandria — Rom nach Neapel (auf der Westküste). In die Strecke Alessan- dria -— Brindisi münden in der Lombardei: die St. Gotthard-Bahn (über Mailand), die Brenner Bahn (über Mantua) und die Semmering-Bahn (über Venedig). ") Gedicht: Andreas Hofer, von Mosen. 4) Venedig („die Schöne"), durch Ansiedlnng von Flüchtlingen beim Einfall der Hunnen in Italien (452 n. Chr.) entstanden, liegt auf 120 Inseln. Es ist mit dem Fest- lande durch eine 4 km lange Eisenbahnbrücke verbunden. 150 Kanäle bilden die Verkehrs- straßen, darunter der Canal grande. Im Mittelalter eine Republik und erster Handelsstaat der Welt.

8. Das Deutsche Reich - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Handels- und Industriestadt und Universität der Reichslande; Münster Erwins von Steinbach (s. Abb. 3). *16. Karlsruhe, Haupt- und Residenzstadt Badens, mit großen In- dustrieu, besonders Möbeltischlerei und Maschinenbau. *17. Mannheim an der Neckarmündung, wichtigster Handelsplatz Süd- deutschlauds für Getreide und Tabak. Ausgangspunkt der regelmäßigen Rheinschiffahrt. — Stromaufwärts am Neckar Heidelberg, Universität Badens, Schloßruine. 18. Ludwigshafen, Mannheim gegenüber am Rheine, Haupthafen der bayr. Pfalz. Stromaufwärts das alte Speyer^), Hauptstadt der bayr. Pfalz; stromabwärts Worms^) mit berühmtem Weinbau und großen Gerbereien; Luther- denkmal. *19. Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen; lebhafter Handel, Leder- und Tabakindustrie. *20. Frankfurt a. M.^), wichtiger Handels- und Bankplatz mit zwei Messen, Kreuzungspunkt zweier bedeutender Handelsstraßen. Jenseit des Mains liegt Sachsenhausen mit Apfelweinfabriken. *21. Mainz, gegenüber der Mainmündung, Festung ersten Ranges, Knotenpunkt der Rhein- und Mainbahnen, wichtige Handelsstadt; Denkmal Gutenbergs. Städte im schwäbischen Stufenlande (Neckarreihe): *22. Stuttgarts, Haupt- und Residenzstadt Württembergs, industrie- reich, besonders Sitz des Buchdrucks und Mittelpunkt des Buchhandels für Süddeutschland; südl. davon Tübingen, Universität Württembergs. 23. Heilbronn, als Anfangspunkt der Neckarschiffahrt wichtiger Stapelplatz für Landesprodukte. 24. Pforzheim an einem Nebenfluß des Neckar, Hauptsitz der deutschen Bijouterie-^), Gold- und Silberivarenindustrie. Städte im fränkischen Stufenlande (Rednitz Main-Reihe): *25. Nürnbergs) an der Pegnitz, der natürliche Verkehrsmittelpuukt Süddeutschlands und daher wichtiger Eisenbahnknoten. Eine der bedeutendsten Fabrikstädte Süddeutschlands in Maschinenbau, Holzindustrie (besonders Spiel- *) Grabstätte der alten deutschen Kaiser. — Gedichte: Kaiser Rudolfs Ritt zu in Grabe, von I. Kerner; Die Glocken zu Speyer, von M. von Oer. -) Luther auf dem Reichstage 1521. — Gedicht: Der reichste Fürst, von Uhland. f 3) Im alten deutschen Reiche Wahlstadt, später auch Krönnngsstätte der deutschen Kaiser. Geburtsort Goethes (28. 8. 1749). *) Nördl. von Stuttgart Marbach, Schillers Geburtsort (10. 11. 1759). 5) Bijouteriewaren = metallene Schmucksachen; Galanteriewaren — Putz-- waren, bestimmt zum Schmuck von Wohnräumen. 6) Nürnberg wurde 1835 durch die erste deutsche Dampfeisenbahn mit dem benachbarten Fürth verbunden; diese Stadt ist besonders durch ihre Spiegesglasfabriken bekannt.

9. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 20

1882 - Leipzig : Klinkhardt
20 8. Cm Mlk iiillitigtsiljitljtt Im 16. Jahrhundert erwachte in Deutschland mit und neben der Reformation ein reges geistiges Leben. Wissenschaften und Künste fanden gute Aufnahme. Fürsten und der wohlhabende Bürgerstand thaten viel zu ihrer Förderung. Es entstanden Hochschulen oder Universitäten — wo? (Wittenberg 1502, Marburg durch Philipp von Hessen 1527, Straßburg 1538), gelehrte Schulen wurden gegründet (welche durch Kurfürst Moritz?), Bücher und Flugblätter wurden allerwärts gelesen und eifrig besprochen. Einen sehr wohlthätigen Einfluß auf die geistige Bildung des Bürger-standes hatte auch die Pflege der Dichtkunst in den Städten. Als das Ritterwesen in Verfall geriet, flüchtete sich die Dichtkunst von den Burgen in die Städte, an die Stelle der Minnesänger traten die Meistersänger (vergl. Jahrg. 1, S. 109). Es gab nicht wenig wackere Handwerksmeister, die nach dem Feierabend auf ihre Schreibtafel schrieben, was ihnen an ernsten und lustigen Weisen den Tag über in den Sinn gekommen war. Manches Lied zur Ehre Gottes, zum Lobe der edlen Sangeskunst, zur Lehre und zur Erhebung des Gemüts wurde ersonnen und des Sonntags in der Sing sch ule vorgetragen Sogar in der Kirche kamen die Meistersinger zusammen und trugen den Genossen ihre Lieder vor. Auch mancher lustige Schwank wurde in Reime gebracht und dann ans offenem Markte aufgeführt. Unter den Meistersingern zeichnete sich besonders Hans Sachs, ein Schuhmacher aus Nürnberg, ans. Drei große Bände mit dichterischen Erzählungen aus der biblischen und Weltgeschichte, mit Fabeln und Lehrstücken, mit lustigen Schwänken und Fastnachtsspielen sind uns von ihm erhalten. x) Luthers Werke, besonders aber die deutsche Bibel, galten den Meistersingern als Lehr- und Musterbuch für ihre Dichtungen. Auch sie halfen der Reformation, indem sie einen ernsten Sinn pflegten und ihre Mitbürger gewohnten, an höheren Gütern Wohlgefallen zu empfinden. Im Altertum war eins der gesegnetsten Länder das herrliche Griechenland. Hier blühten die Künste, d. h. die Baukunst, die Bildhauerei, die Malerei. Die Griechen sind darin die höchsten Muster geblieben. In allen ihren Ban- und Bildwerken erfüllt uns die Schönheit der Form mit Bewunderung. In Museen hat man solche Kunstwerke aufbewahrt und unsere Künstler sehen davon ab und lernen, um ähnliche Werke herstellen zu können. — Im rauhen Mittelalter, in der Zeit des Faustrechts, in dem wilden Fehdeleben der Ritterzeit hatte man sich nicht viel um die Kunst gekümmert; sie war herabgesunken zu bloß handwerksmäßiger Thätigkeit. Im 16. Jahrhundert aber erwachte in Italien aufs neue die Liebe zur Kunst, man lernte die Kunstwerke des Altertums wieder schätzen und vortreffliche Künstler gingen aus diesem sonnigen Lande hervor. Von diesen lernen wir jetzt noch. Baumeister, Maler und Bildhauer reisen zu ihrer Ausbildung am 3) Oberstufe S. 316.

10. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 21

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 21 — liebsten nach Italien, um in den dort vorhandenen reichen Kunstsammlungen sich auszubilden. Auch in vielen deutschen Städten, z. B. in Dresden in der königlichen Gemäldegalerie, giebt es herrliche Werke der Malerei, im Antiken-kabinet Darstellungen von menschlichen Körpern in Marmor oder wenigstens Nachbildungen von den schönsten Werken der alten Künstler. Auch auf Deutschland blieb dieses neue Leben nicht ohne Einfluß. Schon im 16. Jahrhunderte gab es manchen vortrefflichen Künstler. Wir merken uns zunächst den Maler Lukas Cranach. Ihm verdanken wir die Bilder der Reformatoren und der sächsischen Fürsten seiner Zeit. Daß wir wissen, wie Luther und Melanchthon, Friedrich der Weise und die anderen Beschützer der evangelischen Lehre ausgesehen haben, das verdanken wir niemand anders, als dem wackern Meister Lukas, der eigentlich Sünder hieß. Ernannte sich aber nach seinem Geburtsorte im Fichtelgebirge Cranach. Friedrich der Weise lernte ihn in Bamberg kennen und machte ihn zu seinem Hofmaler. Als er eine Reise nach Palästina unternahm, begleitete ihn Cranach und malte alle Gegenden ab, durch die sie kamen?) Wegen seines edlen Charakters und hohen Ansehens wählten ihn die Wittenberger zum Bürgermeister. Mit Luther war er innig befreundet. Er malte nicht nur ihn, sondern auch seine Frau (wie hieß sie doch?), die Kinder, seinen Vater, die Mutter und war tief erschüttert über den Tod des teuren Mannes. Als im folgenden Jahre der Kurfürst in die Gefangenschaft geriet, rief er für diesen des Kaisers Gnade an. Als dies vergeblich war, bat er sich's als eine Gunst von Karl V. aus, seinen Landesherrn begleiten und ihm in seinem Gefängnis Gesellschaft leisten zu dürfen. Der Kaiser, den er als Kind auch gemalt hatte, gewährte die Bitte. Bereits ein Jahr nach der Rückkehr, also 1553, starb er in Weimar im 81. Lebensjahre. Wann war er also geboren? (Wer starb auch 1553?) Von nicht geringerer Berühmtheit war Albrecht Dürer, der Sohn eines Nürnberger Goldschmieds. In allen darstellenden Künsten hatte er es zur Meisterschaft gebracht. Besonders auch verdanken wir ihm vortreffliche Holzschnitte. In Italien und in den Niederlanden hatte er bei den besten Meistern gelernt und schmückte nun durch seine Kunst Kirchen und Paläste. Manches Buch wurde durch seine in Holz geschnittenen Bilder verständlicher und eindringlicher. Wir werden seine Werke um so höher schätzen, wenn wir erfahren, daß er von Nahrungssorgen und häuslichem Kummer oft niedergedrückt war. Letzteren bereitete ihm besonders seine zänkische, unfreundliche Frau. Dürer starb 1528. Als dritten im Bunde merken wir uns noch Hans Holbein den Jüngeren, in Augsburg geboren und 1543 in London gestorben. Ein eigentümliches Werk dieses Künstlers sind seine Totentänze. In einer Reihe von Bildern wird dargestellt, wie der Tod, der als schauerliches Knochengerippe erscheint, alle Geschlechter und Alter mit sich fortreißt. In langem Zuge schreiten sie hinter ihm her, dem entsetzlichen Führer, der Kai- >) Es wird freilich bezweifelt, daß Cranach wirklich in Palästina gewesen ist, da er nie davon sprach.
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