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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 140

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
140 Libau unter deutscher Verwaltung. beschleunigtem Marsch vor, um zu gleicher Zeit Libau von Süden und Osten anzugreifen. Gleichzeitig sollte unsere Ostseeflotte, bereit Kreuzer „Augsburg" bic Stadt schon vorher erfolgreich beschossen hatte, die Beschießung von der Seeseite aus aufnehmen und auf diese Weise den Sturm vorbereiten. Nachdem wir die Stadt fest in unseren Händen hatten, nahmen die See-streitkräfte unverzüglich die Arbeiten auf, um den äußeren und inneren Hafen von den unzähligen Minen zu säubern, die völlig planlos im gr^en Hafen-gebiet ausgelegt waren. Auch würden die zusammengeschossene Werke m verteidigungsfähigen Zustand gesetzt. Die bombensicheren Befef.lgr'?rm der Ostfront von Libau waren von den Russen ver bet Übergabe selbst c 1000 Gefangene, Zwölf Geschütze und der Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Große Lager von Kriegsvorräten haben wir beschlagnahmt. Es ist unverständlich, warum der Gegner dieses wertvolle Material nicht rechtzeitig aus der Stadt geschafft hat. ttnt'r der reichen Kn 3 ti;, die sin buntscheckiges Bild bot, befanden sich Massen von altmodischen Beilhämmern, Spießen und Hellebarben. In bcr Munition wurden viele Dum-dum-Patronen und mantellose Bleikugeln gefunben. Merkwürdig ist, daß trotz der Unsummen, die die Festung Libau kostete, die Strandforts nur mit Kugelspritzen ausgerüstet waren. 2. Libau unter deutscher Verwaltung. Das Verhalten der Bevölkerung ist äußerst ruhig, durch die Beschießung sind nur wenige Privathäuser beschädigt worden. Allmählich beginnen in Libau unter dem Schutz der deutschen Verwaltung die Spuren der erlebten schweren Zeit zu verschwinden, und das geschäftliche Leben erwacht von neuem. Gleichzeitig mit der mitteleuropäischen Zeit ist der gregorianische Kalender eingeführt worden. Die von den Russen übermalten deutschen Straßennamen würden wieber hergestellt. Alle Sprachen und Religionen sind zulässig, und die Bekanntmachungen der Behörden werden in drei Sprachen: Deutsch, Lettisch und Russisch erlassen. Das Fahrwasser vor Libau ist für die Schiffahrt zugänglich gemacht; ebenso hat man versucht, die versenkten Dampfer zu heben oder zu sprengen. Auch die Verbindungen mit der Umgegend werden verbessert und die Brücken wieder instand gesetzt. Die Landbevölkerung ist aufgefordert worden, ihre Waren auf den Markt zu bringen, und da die deutsche Besitzergreifung dem Platze Geld und Kauflust zuführt, kommt man der Aufforderung nach. So nimmt das Leben in der Stadt seinen gewöhnlichen Fortgang. 3. Die Stadt. Libau (lettisch Leepaga =-= Lindenstadt) liegt am Nordende einer schmalen Nehrung, welche die Ostsee von dem Libauschen See trennt, und hat etwa 90 000 Einwohner, unter denen das Deutschtum vorherrscht. Libau hat

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 138

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
138 Mein Vaterland. 81. Mein Vaterland. 1. Waffenmächtig, siegesprächtig stehst du da, mein Vaterland! Deine Schiffe, deine Heere schlagen kühn zu Land und Meere, was sich gegen dich verband. 2. Dich erdrücken, dich zerstücken wollten Feindes Macht und List; lagen längst schon auf der Lauer, doch du ragst als Eisenmauer, weil du unbesiegbar bist. 3. Treu verbunden alle Stunden stehn drei Völker fest zu dir. Niemand kann den Bund zerschellen bis zum Tor der Dardanellen — Macht und Recht sind seine Zier. 4. In die Enge, ins Gedränge geht es wohl zu dieser Zeit. Aber sieh', die Ernten wogen, Gottes Hilfe kommt gezogen, die Errettung ist nicht weit. 5. Aus den Tiefen, wo sie schliefen, steigen heil'ge Kräfte auf. Gottesfurcht und Mut und Treue gehn durchs deutsche Land aufs neue bei dem hehren Siegeslauf. 6. Siegesglocken hell frohlocken einst beim großen Friedensfest. Ob es nah ist, ob auch ferne: nimmer sinken Deutschlands Sterne, wenn es seinen Gott nicht läßt. 7. Waffenmächtig, skegesprächtig steht im Sturme Hand in Hand! Starker Helfer deiner Freunde, Überwinder deiner Feinde — grüß dich Gott, mein Vaterland! _____________________________Oberl.^Gustav Weller*). Qulv 1916.) *) Vertont von Professor W. von Baußnern. Verlag B. Firnberg. Frankfurt a. M. Ausgabe B für 2 stimm, und Ausgabe C für 3 stimm. Schulchor (wuchtiger Marsch). Preis 10-9*, 50 Cxempl. 4-,7 5 -4t, 100 Cxempl. 9 c4i.

3. Das Deutsche Reich - S. 51

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Landstädte der schleswig holsteinschen Seenplatte: 130. Neumünster, Mittelpunkt des holst. Eisenbahnnetzes, mit bedeu- tender Textilindustrie; südöstl. die Segeberg er Kalkbrüche. 131. Rendsburg an der Eider und am Nordostseekanal, zugleich Nordsee- und Ostseehafen und Binnenstadt; Stapelplatz. Ostseehäfen der Fördenküste: 132. Flensburgs) am Ende der gleichn. Förde, die am schönsten ge- legene Hafenstadt Deutschlands, bedeutendster Hafen und größte Stadt Schles- wigs; in der Nähe das Krüsauer Kupferwerk. 133. Schleswig am Ende der Schlei, ehem. Hauptstadt des Herzogtums. 134. Kiel, in der gleichn. Bucht terrassenförmig ansteigend, zweiter Kriegshafen des Reiches, durch Seebatterien und Forts verteidigt, mit großen Docks und Marinewerften ausgestattet. Universität Schleswig-Holsteins. Ostseehäfen der Boddenküste: 135. Lübeck'an der Trave, im Mittelalter Haupthafen der Ostsee und Vormacht des Hansabundes, mit großartigen Kirchen, mächtigem Stadtthore und schönem Rathause als Zeugen der großen Vergangenheit, treibt auch jetzt noch bedeutenden Handel nach allen Ostseeländern, führt Getreide, Holz und Wein ein; mannigfache Industrie. Hafen Travemünde. 136. Rostocks an der Warnow, wichtigste mecklenburgische Stadt, be- treibt lebhaften Handel, besonders mit Skandinavien, besitzt die bedeutendste Reederei der Ostsee (etwa 300 Handelsfahrzenge). Alte Universität. Vor- Hafen: Warnemünde. 137. Stralsund^), neben Rostock der wichtigste Ausgangspunkt des Verkehrs mit Dänemark und Schweden. Zuckerfabriken, Eisengießereien und Karteufabrik. Getreidehandel: der Markt Rügens. — Südöstl. die Universitäts- stadt Pommerns, Greifswald. Ostseehäfen der Haffküste: 138. Stettin an der Oder, erster deutscher Handelsplatz an der Ostsee, besonders für Getreide und Holz, unter allen deutschen Häsen Berlin am Nächsten, durch die Oder mit dem oberschlesischen Jndnstriebezirk verbunden. Außer dem lebhaften Handel mit Rußland, Dänemark, England blühen hier die Gewerbe des Schiffbaues (Werft: Vulkan für Kriegsschiffe). Vorhafen: *) Nordöstl. auf der Halbinsel Sundewitt Düppel, Erstürmung der Schanzen 1849 und 1864. 2) Geburtsort Blüchers (1742); Denkmal des Helden mit Inschrift von Goethe: „In Harren und Krieg, in Sturm und Sieg bewußt und groß, so riß er uns vom Feinde los." 3) Belagerung durch Wallenstein (1628). Tod Schills (1809).

4. Lehrbuch der Geographie - S. 293

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 293 — Mayen, die Bären-Insel, Spitzbergen, Nowaja Semlja und Franz Josephs- Land; nördlich von Asien die neusibirischen Inseln und Wrangel-Land; nördlich von Amerika das arktische Nordamerika (von W. nach 0. Banks-Land, Prinz Albertsland, die Parry-Inseln, Basfin-Land) und Grönland. Die Gegenden nördlich vom 83. Grade bis zum Nordpol sind noch unerforscht; ob sich auch dort noch Landmassen ausdehnen, ob dort ewiges Eis die Gewässer fesselt oder ein offenes Polarmeer flntet, ist unentschieden. —- Der Bodenform nach sind die meisten Nordpolargebiete Gebirgsländer, die mit Ausnahme der Küsten unter Schnee und Gletschereis begraben sind. Die durch tiefe Fjorde zerrissenen Küsten steigen znm Teil steil aus dem Meere auf, und aus dem Inlandeise ragen einzelne Gipfel bis zu Höhen zwischen 2500—3500 m empor. Das zwischen Island und Spitzbergen gelegene Jan Mayen, ein vereinsamtes, nur von Walfischjägern oder Forschungsreisenden besuchtes vulkanisches Felsen- eiland, trägt den 2500 m hohen Beerenberg, ein mächtiges Bergmassiv mit schneeumlagerten Kratern und kaskadenartig absteigenden Gletschern. Spitz- bergen, ein Jnselarchipel von der Größe des rechtsrheinischen Bayern, ist in seinen östlichen Teilen völlig unter dem Inlandeise begraben, während die westlichen Inseln bedeutende, bis an das Meer reichende Gletscher tragen. Tiefe Fjorde greifen in die Küsten ein und nehmen kleine Flüsse oder die abbrechenden Enden der Gletscherzungen auf. Nowaja Semlja besteht aus zwei langgestreckten, dnrch eine schmale Meerenge getrennten Inseln von der Größe Portugals. - Ihr Inneres ist wenig bekannt, die rauhen und steinigen Küstenstriche sind kaum bewohnbar. Auch die Inselwelt des jenseit des 80. Breitengrades gelegenen Franz Josephs-Land es ist noch ganz nner- forscht. — Die nordöstlich vom Lmadelta liegenden neusibirischen Inseln sind vorwiegend niedrige, mit Hügeln bedeckte Ebenen, deren Boden aus sand- haltigen gefrorenen Schnee- und Eismassen besteht; diese im Sommer auf- taueuden Massen liefern große Mengen fossiler Knochen, Mammutelfenbein, ja sogar gefrorene Weichteile dieser ehemals hier lebenden Dickhäuter. Wraugel- Land ist eine nordwestlich von der Bering-Straße gelegene, bis zur Höhe von 1000 m aufsteigende Felseninsel. — Das arktische Nordamerika um- faßt zahlreiche Inseln von allen Größen bis zum Umfange des deutschen (1883), Rink, von Drygalski (1891—93) an den Küsten, Fridtjof Nansen (1888 erste Durchquerung) und Peary (1892 zweite Durchquerung) im Innern erforscht. Um die Ent- deckung und Erforschung des arktischen Nordamerika haben sich Frobischer (1576), Davis und Britou (1585), Hudson (1619, blieb verschollen), Bylot mit seinem Steuermann Bassin (1615), Parry (1819, 1822), John Roß (1829), John Franklin und Crozier (1845—47, verschollen, bis Mc Clintock 1859 die Reste ihrer Expedition auf King William-Land entdeckte), Hayes (1860), Hall (1871), Nares (1875), Markham, Schwatka u.a. verdient gemacht. —- Spitzbergen wurde 1594 von Barent, Franz Jofephs-Land 1873 von Payer und Weyprecht entdeckt. — Ljächow fand 1770 die neusibirischen Inseln und Berry 1880 Wrangel-Land auf.

5. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 73

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 73 — Jedermann unterwarf sich den Anordnungen derselben. Besonders beschloß man, keinen englischen Thee mehr zu kaufen. Bald lagen in England 17 Mill. Pfund Thee, ohne Hoffnung, ihn verkaufen zu können. Die ankommenden Theeschiffe zwang man, umzukehren. Als aber in den Hafen zu Boston einmal doch 17 Schiffe eingelaufen waren, kamen einige als Indianer verkleidete junge Männer hinaus, erbrachen 342 Kisten Thee und warfen ihn ins Meer. Das war eine Gewaltthätigkeit, die England zu bestrafen beschloß. Die Stadt sollte den Thee bezahlen und das Hafenrecht verlieren, auch sollten alle von den Kolonisten gewählten Richter abgesetzt werden. — Da empörte sich das ganze Land. Überall wurden Versammlungen abgehalten und alle beschlossen, die bedrohete Freiheit zu verteidigen. England gebrauchte Gewalt, und so entstand ein Krieg, der bis 1783 dauerte. 1776 erklärten sich die 13 vereinigten Staaten zu Philadelphia für unabhängig von England und kämpften nun mit Ausdauer für ihre Selbständigkeit. Alle Freunde der Freiheit freuten sich dieser Erhebung. Verschiedene europäische Staaten unterstützten die tapfern Kolonisten, die abermals von ihrem Georg Washington angeführt wurden. Besonders von Frankreich kam ihnen kräftige Hilfe. (Warum wohl? — Denkt an den Frieden von 1763.) England warb mit reichen Mitteln Truppen, und einige deutsche Fürsten (Hessen, Hannover, Waldeck) verkauften fogar ganze Regimenter ihrer Landeskinder zum Kriege gegen die Kolonisten. Werber zogen umher, und wer ihnen in die Hände fiel, wurde auf englischen Schiffe zur Verstärkung der englischen Regimenter über den Ozean gebracht, um zur Unterdrückung der Freiheit mitzuhelfen. Doch alle Anstrengungen der Unterdrücker waren vergebens. 1783 mußte England den Kampf aufgeben, Frieden schließen und darin die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Nordamerika anerkennen. Diese gaben sich nun eine Verfassung. Das Königtum wurde abgeschafft, sie erklärten sich zum Freistaat. An der Spitze desselben steht der Präsident, der aller 4 Jahre von allen Bürgern neu gewählt wird. Ihm zur Seite steht der Kongreß, der aus den Abgeordneten aller Staaten zusammengesetzt ist. Jetzt zählt man deren bereits 37. Die eigenen, inneren Angelegenheiten, die Verwaltung, leitet jeder Staat für sich selbst, die allgemeinen, nämlich die Gesetzgebung, Beschlüsse über Krieg und Frieden n. dergl., gehören in den Kongreß, der sich in der Bundeshauptstadt Washington versammelt. Das Zeichen des Bundes ist das Sternenbanner mit 37 silbernen Sternen auf rotem Gruude. — Der erste Präsident, Georg Washington, bekleidete diese Würde zweimal, bis er 1791 starb. Wenn er als General für die Selbständigkeit des Staates wirkte, so wirkte ein anderer ehrenwerter Bürger durch Wort und Schrift für denselben Zweck. Es war der edle Benjamin Franklin. Eigentlich Buchdrucker, diente er seinem Vaterlande während der Zeit des Kampfes besonders als Gesandter in Frankreich, wo man den einfachen, tüchtigen Mann liebte und bewunderte. Die Erfindung des Blitzableiters ist keines von

6. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 81

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 81 — Dann bei Arcole. Hier sollte eine Brücke genommen werden. Aber die Franzosen wichen vor dem fürchterlichen Feuer zurück. Viele Offiziere und Generale waren schon verwundet, und an Toten fehlte es nicht. Niemand wollte mehr heran. Da ruft Bonaparte: „Grenadiere, seid Ihr nicht mehr die Tapfern von Lodi?" — Damit springt er vom Pferde und ergreift eine Fahne. „Folgt mir, eurem General!" so ruft er und stürzt selbst auf die Brücke. Die Soldaten ihm nach, aber vor dem entsetzlichen Eisen-Hagel weichen sie zurück. Schon dringt der Feind vor, Bonaparte sieht sich verlassen und — stürzt über die Brücke hinab in den Sumpf. Von den Seinen getrennt, wäre er verloren gewesen. Da sehen ihn die Soldaten. „Rettet den General!" so rufen sie und stürmen nun nochmals auf die Brücke. Ihrem Anprall vermochte der Feind nicht zu widerstehen, ging zurück, die Brücke war genommen und der General gerettet. Bald mußten die Österreicher Frieden schließen. Jn Campo Formio (Immer Karte!) 1797 traten sie ganz Oberitalien und Belgien an Frankreich ab. Überall wurde die republikanische Staatsform eingeführt, und Bonaparte schickte reiche Beute an Büchern, Gemälden, Bildwerken und Kostbarkeiten nach Paris, wo man mit Bewunderung von dem Helden von Lodi und Arcole erzählte. — England hatte an dem Frieden nicht teilgenommen. Bonaparte beschloß deshalb, es auf eine ebenso unerwartete, als empfindliche Weise zu bestrafen. Eine Hauptquelle des englischen Reichtums war Indien mit seinen Schätzen und dem lebhaften Handel. (Karte!) Diesen zu stören oder lieber zu vernichten war sein Zweck. Unerwartet setzte er mit einem Heere über nach Ägypten, das den Türken gehörte. Hier erheben sich uralte Bauwerke, die Pyramiden^). Bei ihnen kam es zur Schlacht mit den Mameluken, einem kühnen Reitervolke. Glänzend war der Sieg, aber auch fürchterlich die Niederlage, welche die französische Flotte gleichzeitig bei dem Dorfe Abukir erlitt. Sie wurde durch die Engländer unter dem berühmten Admiral Nelson völlig vernichtet. Bonapartes Zweck war also zunächst vereitelt, denn ohne Schiffe konnte er den Engländern keinen Schaden thun. Ja^ er kam durch den Verlust aller Verbindungsmittel mit seinem Heere in eine sehr gefahrvolle Lage. — Unterdessen ging in Europa der Krieg weiter fort. Aber er nahm für Frankreich eine unglückliche Wendung. Die Republikaner wurden geschlagen, jedermann war unzufrieden mit der Regierung. Diesen Zeitpunkt ersah sich Bonaparte. Heimlich, nur von wenigen Getreuen begleitet, begab er sich aus eins der an der ägyptischen Küste gelandeten Schiffe, entging den wachsamen Blicken der überall kreuzenden Engländer und landete unvermutet im letzten Jahre des Jahrhunderts an der französischen Küste. Nun eilt er nach Paris und stürzt die unfähige und verhaßte Regierung. Er schafft eine neue Verfassung und macht sich zum 1. Konsul. Niemand wagte, ihn zu hindern. Im Gegen- , ^ Sie dienten den Bewohnern des alten Nillandes als Gewölbe zur Auf-^sen nahmen sie vorher die Eingeweide heraus, füllten Lü O ^ Ln mit Harzen und anderen Stoffen und umwickelten sie dann dicht 2 l solche einbalsamierte Leichen, die zusammentrocknen und sich dann Jahrtausende halten, nennt man Mumien. F. Engelmann, 80 Lektionen o. d. deutsch. Geschichte, ü. g

7. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 19

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 19 — §. 13. Die Karthager. Die Karthager, auch Punier genannt, hatten ihren Sitz an der Nordküste Afrika's,^ und von hier aus trieben sie nach allen Ländern Handel und Lchiffsahrt. Ihre große und blühende Hauptstadt hieß Karthago. Wie die Römer, so gingen auch die Karthager auf Eroberungen aus und hatten bereits den größten Theil der Insel Tratten m Besitz genommen. Fast alle Städte mußten sich unterwerfen; nur das mächtige Syrakus leistete entschiedenen Widerstand. Als bald daraus italienische Söldlinge (Miethsoldaten), im Dienste von L-yrakus, sich der Stadt Messana bemächtigten und hier von den Karthagern belagert wurden, riefen diese die Römer zu Hilfe. Diesen war dies sehr erwünscht; sie setzten nach Sicilien über und verbanden sich mit dem Könige Hiero von Syrakus. Auf Sicilien machten die Römer wohl Eroberungen, aber um den Karthagern die Herrschaft zur See zu entreißen, fehlte ihnen eine Flotte. 'Binnen 0 Tagen ^bauten sie daher nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes 120 Fahrzeuge. Duilius erfand die Enterhaken wodurch sie die feindlichen Schiffe nahe an die ihrigen befestigen konnten. Bald kam es zur Seeschlacht bei Mylä (260), in welcher Dntlnis mit Hilfe der Enterhaken einen entscheidenden Sieg über die karthagische Flotte davontrug. Unglücklicher war Eonsnl Regulus Er war mit einem Heere nach Afrika übergesetzt, wurde aber hier gefangen und als Friedensvermittler nach Rom geschickt unter dem -versprechen, wieder zurückzukehren, sobald dieser nicht zu Stande komme. In Rom angekommen, suchte er es durch begeisternde Rede aber dahin zu bringen, daß die Römer keinen Frieden schlossen, und kehrte dann, seines Eides eingedenk, nach Karthago zurück. Die Karthager aber; darüber erbittert, sollen ihm die Augenlider abgeschnitten ihn m eine inwendig mit spitzen Nägeln ausgeschlagene Tonne gesteckt' mie,Lesl£n9e scqrlunb ba~ ^kreuzigt haben. Den Frieden mußte Karthago durch Abtretung Siciliens und eine große Geldsumme Um sich für den Verlust, welchen sie in diesem Kriege f. S .^"en, zu entschädigen, fingen sie an, sich in Spanien, wohin ie| nur getrieben, festzusetzen. Die Römer, darüber eifersüchtig setzten ihnen den Ebro und die mit Rom verbündete Stadt m&nn sührte^zum zweiten pnnischen Kriege ^Wfslf k «der Sohn des ermordeten karthagischen Sapr 61 na m!(f a r^ arka5, der schon den Römern als neunjäh-öfm D^e ewigen Haß geschworen hatte, unternahm den kühnen Ä über die Pyrenäen durch Gallien und ging unter ungeheuren Beschwerden tm Monat November 218 über die Seealpen nach Äo To ?00 Manu und 37 Elephanten hatte er nur uoch ^O'ooo Maun und 1 Elephanten; aber dennoch besiegte er die Römer ^0(?001to unglücklichen Schlacht bei Cannä (216) allein über Ä351 Floren. Hätte Hannibal von Karthago die nöthige Hilfe erhalten, wäre Rom jetzt verloren gewesen; so aber konnte er 2*

8. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 51

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 51 — äußerst reich an Goldstaub, Elfenbein und Gummi war. Hier war es auch, wo man mit Erstaunen zuerst die kraushaarigen Neger mit ihren aufgeworfenen Lippen erblickte. Dadurch zu neuen Unternehmungen ermuntert, sandte Johann Ii. von Portugal abermals Schiffe unter dem sühnen Bartholomaus Diaz aus. Glücklich umsegelte er 1486 die Südspitze Afrika's, die er der großen Stürme wegen das stürmische Vorgebirge nannte, von Johann aber den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung" erhielt; .kernt jetzt war ja Hoffnung vorhanden, den Seeweg nach Ostindien zu finden. Die Portugiesen setzten die Entdeckungsreisen fort und schon 1498 wurde von Vasco de Gama der nächste Seeweg nach Ostindien entdeckt. Cabral, unter dem 1500 eine neue Flotte auslies, wurde vom Sturme westwärts getrieben, entdeckte mehr durch Zufall Brasilien, und nahm es für Portugal in Besitz. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien hatte aus den Gang des Handels einen entschiedenen Einfluß. Die Italiener verloren denselben fast gänzlich, und der Handel mit den so einträglichen Südprodukten war eine Zeit lang ausschließlich in den Händen der Portugiesen, bis der außerordentliche Gewinn auch die Spanier, Franzosen, Dänen, Holländer und Engländer lockte. Schiffe dahin zu senden und Niederlassungen zu gründen. Der größte Reichthum Englands besteht jetzt in seinen ostindischen Besitzungen. In jene Zeit fällt auch die Entdeckung von Amerika. Christoph Colnmbus, der Sohn eines Tuchmachers aus Genua, kam auf den Gedanken, daß man ebenfalls nach Ostindien gelangen müsse, wenn man uach Westen zu fahre. Zur Ausführung dieses Unternehmens wandte er sich an die Regierungen von Genua, Portugal und durch seinen Bruder Bartholomäus selbst an England, wurde aber überall verspottet. Endlich glückte es ihm, die Königin Jsabella von Spanien für sich zu gewinnen, und am 3. August 1492 trat er mit 3 kleinen Schiffen die gefährliche Seereise an. — Schon war man 9 Wochen hoffnungslos immer westwärts gesegelt, schon hatte Columbus dem meuterischen Schiffsvolke das Versprechen geben müssen umzukehren, als man plötzlich am 11. October des Nachts zu unendlicher Freude in weiter Ferne ein Licht erblickte. Alle stürzten auf's Verdeck und riefen jauchzend: „Land! Land!" Tief gerührt fiel Columbus betend ans^ seine Knie nieder, und wie aus einem Munde stimmte die frohe Schifferschaar ein in den Lobgesang Gottes. Am frühen Morgen landete man auf einer schönen, grünen Insel; es war San Salvador (d. i. der heilige Erretter). Von hier aus segelte Columbus weiter südwärts, fand die Inseln Cuba und Haiti und kehrte dann nach Spanien znrück, wo er am Hofe mit größter Auszeichnung empfangen wurde. Noch zweimal schiffte Columbus nach dem neuentdeckten Lande und gelangte selbst bis an das Festland von Südamerika. Inzwischen hatte es der Neid seiner Feinde durch Verleumdungen beim Könige dahin gebracht, daß dieser einen Gesandten nach Haiti schickte, welcher den Columbus absetzte, in Ketten legte und nach Spanien einschiffen ließ. Hier wurde er zwar seiner 4*

9. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 73

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 73 — §♦ 49. Entstehung des nordamerikanischen Freistaates. Die jetzt so blühenden Länder der Vereinigten Staaten von Nordamerika wurden weit später als das goldreiche Mexico und Peru von den Europäern besucht. Die Engländer, welche gleichzeitig ihre Macht auch in Ostindien ausbreiteten, gründeten hier unter Walther Raleigh (Reli) die erste Niederlassung (1585), welche sie Virginien nannten. Doch hatten die Colonisten von den Wilden so viel zu erdulden, daß sie froh waren, als Franz Drake landete und sie nach England zurückführte. Durch ihn wurden auch die Kartoffeln nach England gebracht. Bald lockte jedoch der einträgliche Pelzhandel wieder viele Engländer nach Amerika, welche an der nördlichen Küste Neuengland gründeten, wodurch nach und nach verschiedene Staaten entstanden. Durch die Pest vertrieben, wanderten später viele englische Fabrikanten nach jenen Staaten und ebenso gingen Viele dahin, welche in Europa der Religion wegen verfolgt wurden. Die blühendste Niederlassung war Pennsylvanien, vou William Penn gestiftet. Bald kam es zwischen den Franzosen und den Engländern wegen des Pelzhandels zu so ernsten Reibungen, daß zwischen beiden Völkern ein 7jähriger Seekrieg (1756—63) entstand, durch welchen die Engländer alles Land zwischen dem atlantischen Meere und dem Mississippi erhielten. Da der Krieg England große Summen gekostet hatte, so stellten sie die billige Forderung an die Colonisten, um deretwillen er geführt, zur Deckung dieser Schuldenlast etwas beizutragen. Diese aber weigerten sich. Die Engländer forderten aber trotzdem eine geringe Stempelsteuer und Einfuhrzoll von Thee, Glas und dergleichen; darüber entstand eine allgemeine Entrüstung, und es kam sogar so weit, daß man in Boston die Theeladung eines englischen Schiffes in die See schüttete. Als England jmti gewaltsame Maßregeln ergriff, traten Abgeordnete aus allen Staaten zu einem Congreß zusammen und beschlossen, weder englische Waare mehr zuzulassen, noch amerikanische nach England auszuführen. Darauf erklärte man die Staaten für unabhängig und rüstete sich zur Vertheidigung unter dem großen Washington. Ihm zur Seite staub Benjamin Franklin (der Erfinber des Blitzableiters). Er hat Amerika außerordentliche Dienste geleistet. Ihm gelang es, Spanien und Frankreich zum Beistanb zu bewegen, woburch England in so große Bebrängniß kam, daß es 1783 zum Frieden (von Versailles) die Hand bot, in welchem die Unabhängigkeit der amerikanischen Freistaaten anerkannt wurde. Seitdem werden die Vereinigten Staaten von einem aus vier Jahre gewählten Präsidenten (unter welchen Washington der erste war) und dem Congreß regiert; doch hat jeder einzelne Staat seine inneren Angelegenheiten für sich zu orduen. Ackerbau, Handel und Gewerbe machen Riesensortschritte, Eisenbahnen, Canäle und Fabriken nehmen unglaublich zu, fesseln aber leider die Interessen des Volkes so, daß Kunst und Wissenschaft noch wenig Pflegstätten finden konnten. Die Sübstaaten nahmen sogar die

10. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 81

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 81 — ersten Male aus. Bonaparte, der Sohn eines Advokaten, wurde am 15. August 1769 zu Ajaccio (Ajatschio) auf der Insel Corsika geboren. Er besuchte die Militärschulen zu Brienne und Paris und wurde mit dem 16. Jahre Unterlientenant. In Paris trat er auf die Seite der Jakobiner, und sokam es, daß er mit gegen Toulon gesendet und dort zum General befördert wurde. Der Krieg nach außen währte viele Jahre und hatte eine Veränderung fast aller europäischen Verhältnisse zur Folge. 1794 rückte das verbündete Heer der Deutschen unter dem Herzog von Braunschweig in Frankreich ein. Zwar behaupteten die Preußen in dem Treffen bei Kaiserslautern das Feld, aber nach dem Siege der Franzosen über die Oesterreicher (bei Fleurus) eroberten die Franzosen Belgien und besetzten mitten im Winter Holland. Preußen schloß mit Frankreich den Frieden zu Basel (1795), durch welchen diesem das linke Rheinufer zufiel. Die Oesterreicher setzten den Kampf fort. Napoleon drängte dieselben aber in Italien überall zurück, erfocht Sieg auf Sieg (Lodi und Arcole) und zwang die Oesterreicher zum Frieden von Campo Formio (1797), in welchem Oesterreich Belgien und die Lombardei an Frankreich abtrat und dafür Venedig erhielt. Nur Englands konnte sich Frankreich nicht erwehren. Um dessen Macht auf dem mittelländischen Meere und in Ostindien zu brechen, wurde 1798 Bonaparte mit einem Heere nach Aegypten gesandt. Er nahm unterwegs Malta, landete bei Alexandrien, erstürmte es und eroberte durch den Sieg in der Schlacht bei den Pyramiden fast ganz Aegypten. Dagegen vernichtete der englische Admiral Nelson die französische Flotte bei Abukir (1.Aug.). Dennoch verlor Bonaparte den Muth nicht. Kaum erfuhr er, daß auch der Sultan ein Heer gegen ihn rüste, als er eilends mit einem Theile seiner Truppen 1799 nach Syrien zog. Siegreich drang er bis vor Acre (Aker), kehrte aber von hier nach wiederholten vergeblichen Stürmen mit kaum der Hälfte seines Heeres nach Aegypten zurück. Unterdessen erhielt er die Nachricht, daß in Europa ein neues Büuduiß gegen Frankreich zu Staude gekommen sei. Bonaparte eilte deshalb mit einigen seiner Freunde nach Frankreich zurück. Schon 1801 fiel Aegypten wieder in die Hände der Türken. §♦ 55. Napoleon als Consul und Kaiser. In Paris machte sich Bonaparte zum ersten Consul und bot England und Oesterreich den Frieden an. Da diese denselben ablehnten, ging Bonaparte im Mai 1800 über die Eisberge des großen L>t. Bernhard nach Italien, stand völlig unerwartet mit 60000 Mann den Oesterreichern gegenüber und gewann durch einen glänzenden ^ieg bei Marengo ganz Oberitalien. Morean war unterdessen in Deutschland eingedrungen, schlug (3. December 1800) die Oesterreicher bei Hohenlinden und zwang dieselben zum Frieden von Lüneville (1801), durch welchen das linke Rheinufer Frankreich einverleibt Hahn, Weltgeschichte. 6
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