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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 36

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Tannenberg 1914. Masuren, das Grab der Nusien. y. Wie die Russen nochmals in Ostpreußen einfielen. Im Spätherbst 1914 war die Hauptmacht der deutschen Truppen im mittleren und südlichen Polen benötigt. Darum konnten die Russen abermals in Ostpreußen einbrechen. Sie drangen vor bis an die masurischen Seen südlich von Insterburg. Hier gruben sie sich ein. Anfang Februar aber zog Hindenburg hier, ohne daß die Russen es merkten, bedeutende Verstärkungen zusammen. Dann griff er die Russen bei grimmiger Winterkälte in tiefstem Schnee an und vernichtete sie in der mehrtägigen gewaltigen „Winterschlacht in Masuren". Von der Größe des Sieges zeugten die mehr als 100000 Gefangenen (worunter sieben Generale), sowie die 300 erbeuteten Geschütze. Abermals war Ostpreußen befreit und wird es nun wohl auch bleiben. Die Russen werden nicht noch einmal Bekanntschaft machen wollen mit den masurischen Seen! K. Wendling, „Kriegslektionen". Straßburger Druckerei u. Verlagsanstalt vorm. N. Schultz & Cie. Straßburg i. C. 22. Tannenberg 1914. Kurt Münzer. 1. Es liegt ein Land Masuren, hat tiefe, stumme Seen, auf ungemess'nen Fluren verschwieg'ne Wälder stehn. 2. Da ist die Schlacht gegangen, das Wasser wurde rot. Am Himmel hat gehangen Die Wetterwolke Tod. 3. Viel tausend Russen schliefen, die Deutschen schlugen zu. Viel tausend Russen schliefen, die hatten fürder Ruh. 4. Es liegt ein Land Masuren, der Frühling steigt hinab. Auf still geword'nen Fluren keimt Leben aus dem Grab. 23* Masuren, das Grab der Russen. Die masurische Landschaft ist lieblich schön, wenn heller Sonnenschein über ihr lacht. Dann erglänzen die Seen tiefblau oder dunkelgrün. Die Wälder stehen wie hohe Dome, aus denen Blätterduft und Harzgeruch wie bürg in Zivil, um leichter der Gefangenschaft zu entgehen. — Hindenburg wurde von unserm Kaiser zum Generalfeldmarschall ernannt. Verschiedene Städte, darunter auch Königsberg, machten ihn zu ihrem Ehrenbürger. Viele geflüchtete Bewohner Ostpreußens suchten wieder ihre liebe Heimat auf. F. S.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 32

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ostpreußisch. Hindenburg, der Befreier Ostpreußens. „Eine Sündflut Russen — eine viertel Million!" In den Sattel schwang sich der Führer schon und donnert: „An die Gewehre! Kinder, nun hab' ich die Ratzen zu Häuf'! Nun lohnt es, nun schmettert die Tatzen drauf!" 4. Ein Meldereiter auf schweißendem Tier durch Deutschlands Fluren ins Hauptquartier. Wild schwingt er die Siegesreiser: „Meldung aus Ostpreußen!" „Schnell — sie besagt?" „Eine viertel Million Russen zum Teufel gejagt!" „Das lohnt sich!" lachte der Kaiser. Und der Reiter mit letzter Atemqual: „Majestät — ganz die Meinung — vom Herrn General." Rudolf Herzog, „Ritter, Tod und Teufel." Kriegsgedichte. Verlag Quelle & Meyer. Leipzig. 21. Hindenburg, der Befreier Ostpreußens. 1. Wie die Russen in Ostpreußen einfielen. Schon vor der Kriegserklärung, am r. August, überschritten russische Vorposten die preußische Grenze, um Brücken und Eisenbahnen zu zerstören. Sie wurden aber zurückgeworfen. Bald kamen größere russische Abteilungen. Aber sie wurden in siegreichen Gefechten- geschlagen und verloren Kanonen und viele Gefangene. Die Russen kamen aber in immer stärkerer Übermacht, und um die Mitte August marschierten zwei große Armeen in Ostpreußen ein. Die eine kam von Osten her, aus der Gegend des Flusses Njemen*) und hieß daher die Njemenarmee. Sie nahm die Richtung gegen Königsberg. Die andere kam von Süden her, aus der Gegend des Flusses Narew **), weshalb sie Narewarmee hieß. Es waren zusammen mehr als y2 Million Feinde. Ihnen gegenüber standen nur schwache deutsche Kräfte. Wenn diese im Osten der Provinz stehen geblieben wären, so hätten sie zwischen den beiden russischen Armeen zerdrückt werden können. Namentlich von der Narewarmee drohte Gefahr, weil diese den Deutschen in die rechte Flanke fallen konnte. Darum zogen sich die deutschen Truppen immer mehr nach Westen zurück, freiwillig, ohne von den Russen verfolgt zu werden. Die Russen zogen langsam nach und besetzten die Ortschaften. Schließlich war der größte Teil von Ostpreußen in ihren Händen. Königsberg rüstete sich schon auf eine Belagerung, und das Tieflandsgebiet an der Weichsel begann man schon unter Wasser zu setzen. 2. Wie die Russen hausten. An diesen Nussentagen haben die Bewohner Ostpreußens Furchtbares ausgestanden. Was sich noch rechtzeitig retten konnte, floh nach dem Westen. *) Nj emen — so wird die Memel in Rußland genannt. **) Narew — rechter Nebenflnß des Bug, der in die Weichsel fließt.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 144

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
144 Land und Leute in Kurland. stieg, nach dem Tode der Kaiserin Anna aber nach Sibirien verbannt wurde und schließlich nach jahrelanger Haft noch einmal als Herzog in Mirau einziehen durfte. In dem Gewölbe des unmittelbar vor der Stadt liegenden Schlosses sind die Herzoge von Kurland beigesetzt. Wie die meisten Orte der osteuropäischen Ebene ist auch Mitau weitläufig angelegt. In den breiten, regelmäßigen Straßen finden wir in der Mehrzahl aus Fachwerk und Holz gebaute, einstöckige Häuser. „Man sieht es der Stadl an, daß sie von Herzögen und Edelleuten gegründet wurde, die von ihren Landgütern her an weite Räume gewöhnt waren." (Baedeker.) Viel Staub, ein holpriges Pflaster, wie es in fast allen Städten Kurlands Zu finden ist, und massenhaft vorhandenes Fuhrwerk vervollständigen das Bild Mitaus. Trotzdem ist es doch eine „blitzsaubere*), freundliche, so recht nordisch-deutsche Stadt. Das Antlitz ein wenig nüchtern, wenig Farben, aber dafür Ordnung und strenge Regelmäßigkeit hinab bis in die kleinsten Hintergassen und die einsamsten Winkel! Mitau, die ,Perle Kurlands', gehört zu den blühendsten Städten der russischen Ostseeprovinzen. Deutsche Arbeit, deutscher Fleiß haben hier sich auswirken können. Deutscher Geist und deutscher Sinn fanden hier ihre Wirkungskreise." F. S. nach Einzelbildern der „Kbg. Woche." 3. Land und Leute in Kurland. Kurland berührt Ostpreußen etwa bei Polangen in der Nähe von Memel und nimmt einen Raum ein, der größer ist als zwei Drittel dieser Provinz. Sein Flächeninhalt beträgt 26 522 Quadratkilometer, wovon 257 Quadratkilometer Seen sind. Der nordwestliche Teil Kurlands**) bildet eine Halbinsel, die im Westen von der Ostsee, im Osten vom Rigaschen Meerbusen begrenzt wird und im Süden auf der Grundlinie Libau-Mitau-Riga ruht. Die nach Osten beständig schmäler werdende Osthälfte des Landes zieht sich südlich der Düna bis in die Gegend oberhalb Dünaburg hin und wird durch Russisch-Litauen von Ostpreußen getrennt. Dem Baltischen Tieflande angehörend, hat Kur-'land auffallend viel Ähnlichkeit mit unseren Ostseelandschaften. Flache Höhenzüge durchziehen es, wie z. B. die Blauen Berge zwischen der Windau und Kurischen Aa, die in die Düna mündet. Auch erinnern zahlreiche Flüsse und Seen an Ostpreußen und Mecklenburg. Kurland hat über 300 Landseen, von denen der Usmaitensche der größte Binnensee ist. Selbst die Haffbildung wiederholt sich — wenngleich in kleinerem Maßstabe — in dem Libauer See. Die Küste, an der sich ein ununterbrochener Dünenwall entlang zieht, bietet wegen ihres Mangels an Buchten und Inseln dasselbe Bild wie die preußische. Nur Polangen, Libau und Windau haben gute Häfen. Bedeutende Niederungen finden wir an der Ostküste und der Aa (die Mitauer Niederung). Doch wechselt wie in unserm Ostseegebiet fruchtbarer Boden mit dürrem Sande. Ein Drittel des Landes ist mit Wald bestanden, fast ebensoviel *) Kurt Borsdorff. **) Nach „Kbg. Woche."

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 147

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Land und Leute in Kurland. 147 Ein großer Teil der Güter Kurlands*) befindet sich in der Hand des Adels. Der kurische Adel besitzt meist Güter von beträchtlichem Umfange. Der in Kurland beliebte Ausdruck für ein großes und kleines Gut ist: „eine große oder kleine Grenze haben." Das größte Gut in Kurland ist wohl das Majorat**) Dondangen im nördlichen Teil des Landes. Es dürfte dreimal so groß sein als Schaumburg-Lippe (mit Bückeburg). Das nach Dondangen bedeutendste kurische Gut ist ein Majorat, das fast zwölf Quadratmeilen ***) (über 660 Quadratkilometer) umfaßt. Natürlich stehen diese Güter an Ertragsfähigkeit weit hinter dem Fürstentum Schaumburg-Lippe zurück, da der größte Teil der Oberfläche von Waldungen bedeckt ist. In den meilenlangen Forsten dieser Güter findet man einen reichen Stand von Elentieren. Die meisten kurischen Adelsgeschlechter stammen aus Nieder-Sachsen und Pommern, nur wenige leiten ihren Ursprung von früheren lettischen Fürsten ab» Sie sind im allgemeinen sehr gebildet und begegnen ihren Gutsinsassen mit vieler Milde und Freundlichkeit. Der kurische Adel verschließt sein Ohr nicht kalt und gleichgültig ihren Klagen, sondern hört mit großer Geduld auf ihre meist sehr umständlichen Berichte und gewährt ihnen gern seinen Rat und oft seine Hilfe. Die anmutigen, klugen und bescheidenen Frauen Kurlands sind der schönste Schmuck dieser Provinz. Wie es in Rußland sogar einem Edelmann ergehen kann, sehen wir an folgender kleinen Geschichte: Es war vor etwa 200 Jahren zur Zeit des Willkür-Regiments unter Herzog Biron, einem übermütigen Günstling der russischen Kaiserin Anna (siehe unter „Mitau"). Ein Herr von Osten-Sacken stand eines Abends arglos und keine Gefahr ahnend vor der Tür seines Landhauses. Plötzlich wurde er von vermummten Männern ergriffen und in einen verdeckten Wagen gehoben, der schnell mit ihm davonrollte. Fast zwei Jahre hindurch wurde er von einer russischen Provinz in die andere gefahren, niemand erteilte ihm Auskunft, warum er überfallen und entführt worden war. In einer Nacht endlich hielt der Wagen still. Die Pferde werden ausgeschirrt, aber keine neuen vorgespannt. Der Herr von Osten-Sacken vernimmt rings um sich keinen menschlichen Laut, so daß er zuletzt den Mut gewinnt, die Tür seines rollenden Gefängnisses zu öffnen, was ihm sonst streng verboten war. Wer beschreibt seinen freudigen Schreck, als er sich vor der Tür seines Landhauses befindet! Von nun an wurde er nicht weiter behelligt. Vielleicht hatte Herr von Osten-Sacken über Biron eine ungünstige Äußerung gemacht, die diesem durch einen seiner zahlreichen Spione wieder berichtet wurde. Der reizbare Emporkömmling rächte sich nun durch die fast zweijährige Ruhelosigkeit, zu der er den Herrn von Osten-Sacken verdammte. Nack Ludwig Brünier, „Kurland." Schilderungen von Land und Leuten. ________________________________ Verlag Heinrich Matches. Leipzig. *) Grundbesitz Kurlands — 4-1,6°/0 Großgrundbesitz, 38,1 °/0 Kleingrundbesitz, 20,3 °/o Domänen (Güter des Staates) und Grundbesitz der Städte und Kirchen. **) Majorat = Gut, welches stets dem Ältesten der Erbberechtigten zufällt. ***) Eine Quadratmeile (□ Meile) ---- 55,062 qkm.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 44

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 44 — ein Hochland im W. und ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. (s. Karte 11). 1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus riesigen, im N. first- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felsenplateaus (dort Kjölen, hier Fjelde, d. h. Hochgebirge genannt), die nach 0. allmählich in das baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen und von zahllosen Fjorden (d. h. tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten sind. Im Jötunsjeld (sjell, d. h. Riesenheim) erhebt sich der fast 2600m hohe Galdhöpig, der höchste Gipfel Skandinaviens; nördlich davon liegt die Polareinöde des Dovrefjeld mit dem Snohätta (d. h. Schneehnt). Das Jostedalbrä-Fjeld bildet mit seinem riesigen Schneedache das größte Firn- seld Europas. 2. Das baltische Flachland ist reich bewässert. Fast jeder der zahlreichen Flüsse durchströmt nach seinem Austritt aus dem Hochlande einen lang- gestreckten See; die bedeutendsten unter ihnen sind die Tornea-Elf, die Dal-Elf (d. h. Thalfluß, zum bosnischen Meerbusen) und der Glommen (ins Skager Rak). Bei ihrem Reichtum an Wasserfällen und Stromschnellen sind die Flüsse nur auf kurze Strecken schiffbar. In einer Bodensenke Süd- schwedens liegen die drei größten Seen: Wenern (der drittgrößte Europas), Wettern und Mälarn. Unter Beuutzuug der beiden ersten und der aus dem Weueru ins Kattegat fließenden Göta-Elf verbindet der Südschweden durchschneidende Göta-Kanal die Nord- und Ostsee. Die von der Göta-Elf gebildeten Trollhätta-Fälle (d. h. Teufelshutfälle) find durch deu Troll- Hütta-Kaual umgangen (s. Abb. 6). 3. Die ganze Küste Skandinaviens ist von einer Unzahl kleiner 3n(Vfn besetzt, aus deueu sich int Nw. die Gruppe der Lvsoteu hervorhebt. — Das Klima der Halbinsel ist an der Fjordenknste (Golfstrom) und in Südschwe- den gemäßigt, im Hochlande und dem nördlichen Teile des Flachlandes ranh. H 42. Krrverösquellen. Außer Ackerbau (Südschweden, die „Korn- kammer Skandinaviens") und Viehzucht (im Jauern Renntiere) bilden Fisch- fang und Holzexport die hervorragendsten Erwerbsquellen. Die Halbiufel gehört zu den waldreichsten Ländern Europas (Kiefer und Fichte). Der Berg- bau fördert besonders im Flachlande vorzügliches Eisen (Dannemora), viel Kupfer (Falnn), Blei und etwas Silber (Säla). Die Industrie betreibt vorwiegend Holzverarbeitung (Schiffbau, Zündholzfabrikation — Jönköping), Leder-, Handschuh- und Papierfabrikatiou. Der Handel beschäftigt eine Flotte von etwa 12000 Seeschiffen. Der Export erstreckt sich auf Holz, Metalle, Fische, Waldprodukte, Züudhölzcheu, Leder und Papier; der Import bringt Kolonialwaren, Kohlen, Jndustrieerzeugnisse. Deutschland bezieht aus Skan- dinavien Heringe, Thran, Holzwaren und schwedischen Granit. *

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — schwemmungen ist es durch Deiche geschützt. Zahllose, von Dämmen ein- gefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. Das Geestland, die innere Um- rahmuug der Marschen, ist ein flachwelliges, hier und da mit Wald bestan- denes Moor- und Heideland, der Lüneburger Heide nicht unähnlich. 2. Der Sauptffuk der Niederlande, der majestätische Nhein, zersplittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Fluß- arme und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Ein- tritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, -j3 seiner Wassermasse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrheiu, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz uach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die Waal nimmt die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas ans. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Nieder- landen nur ihr Mündungsgebiet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. § 14« Erwerbsquellen. Landwirtschaft und Gartenbau stehen in den Niederlanden in hoher Blüte. Die Marschen geben hohe Erträge au Getreide, Krapp, Cichorie, Flachs, Zuckerrüben und Tabak, Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln. Der dürre Geestboden bringt nur Kartosfelu, Buch- weizeu, Hafer und Roggeu hervor. Vou der blühenden Viehzucht zeugeu die Schafherden auf den Heiden der Geest, die schönen Rinder und die schweren Pferde auf deu Wiesenmooren. Durch ausgezeichnete Butter- und Käsebereitnng (Holländer, Limburger, Edamer) hat dieser Erwerbszweig (Holläu- derei) seit alters auch im Auslande guten Ruf. Au deu Küsten herrscht be- deutender Heringsfang. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Lande mit einer Ausnahme (Kohlen bei Maastricht) ganz. — Infolge dieses Maugels beschränkt sich die Industrie besonders auf die mit der Schiffahrt zusammen- hängenden Gewerbe. Dazu kommen Tabakverarbeitung, Diamantschleiferei, Branntweinbrennerei (feine holländische Liköre) u. a. — Der Wohlstand der Nieder- lande beruht auf seinem Handel. Die günstige Lage, ein sehr bedeutender Kolonial- besitz und die Armut des Landes an inneren Hilfsquellen haben die Bewohner von jeher auf die See verwiesen und das Land zu einem Handelsstaate und einem Hafenlande für die Tropen gemacht. Die das Mutterland an Umfang 60mal übertreffenden Kolonien liefern ihm als Ausfuhrartikel Reis und Kaffee, edle Gewürze, Baumwolle, Kakao und Zinn. Die Einfuhr erstreckt sich auf Getreide und den Rohbedarf der Industrie. Deutschland empfängt aus den Niederlanden besonders Gemüse, Butter, Käse, Vieh und Fische und importiert Steinkohlen, Werk- und Ziegelsteine, Maschinen und Bauholz.

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 16

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 16 — 2. Das französische Nittelgebirge besteht aus einem centralen Hochlande im 80. und dessen nördlichen und westlichen Ausläufern. Das Centralplatean erreicht iu dem Hochlande von Anvergne seine größte Höhe und füllt nach 0. in den Ceveuneu steil zum Rhonetieflande, nach W. und Nw. allmählich zum großen französischen Flachlande ab. Durch seine nördlichen Fortsetzungen 5. Frankreich. (Cöte d'or, d. h. Goldhügel, Plateau von Langres, Sichelberge) steht es mit dem deutschen Mittelgebirge in Verbindung. 3. Das schmale Rhone-Zaöne-Becken tritt im N. durch die Lücke bei Belsort (Burgunder Pforte) mit der oberrheinischen Tiefebene in Verbindung und bildet auf diese Weise die Südhälfte einer Verkehrsader, welche Nordsee und Mittelmeer verbindet. Es wird von der Rhone mit ihren Neben- und Zuslüssen durchströmt'. Die Rhone entspringt aus dem St. Gotthard (am

8. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 35

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 - Flüsse Europas bedeutend. Gieb Quelle, Laufrichtung und Mündung der russischen Ströme an! Welche unter ihnen bilden ein Delta? Zahlreiche Halbinseln und Inleln begleiten die Küsten Rußlands: im 9. Nußland. schwarzen Meere die Halbinsel Krim, im Eismeere die Halbinsel Kola. Dem bosnischen Meerbusen sind die Alands-Jnseln vorgelagert. Das Nordende des Ural setzt sich in den Inseln Waigatsch und N6waja Semljä fort. Das russische Klima ist infolge der großen Breitenausdehnung des

9. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 9

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 9 — Flachland. Die deutsche Ebene trägt zwei Höhenzüge, den nördlichen oder baltischen und den südlichen Landrücken. Fast in der Mitte des sarma- tischen Flachlandes erhebt sich die mittelrussische Bodeuschwelle mit der Waldai-Höhe. 2. Europa ist reich an Flüssen; es werden entwässert: die Alpen durch Rhein, Rhone und Po, die französischen Mittelgebirge durch Loire und Seine, die deutschen Mittelgebirge durch Weser, Elbe, Oder, Donau, die Karpaten durch Weichsel und Dnjestr, die russische Bodenschwelle durch Düna, Dnjepr, Don und Wolga, das Uralgebirge durch Petschora, Dwina und Uralfluß. Gieb nach der Karte Richtung und Mündung dieser Ströme an! politische Gliederung. 8 11. Europa umfaßt 27 souveräne (d. h. unumschränkte, von einander unabhängige) Staaten, nämlich: drei Kaiserreiche (deutsches Reich, Österreich und Rußland), ein Großsultanat (Türkei), dreizehn Königreiche (Niederlande, Belgien, Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Griechen- land, Serbien, Rumänien), ein Großherzogtum (Luxemburg), ein Großfürstentum (Finnland), vier Fürstentümer (Liechtenstein, Monaeo, Montenegro, Bulgarien), vier Republiken (Frankreich, Schweizer Eidgenossenschaft, San Marino, Andorra). Von diesen Staaten bilden Österreich und Ungarn, durch Realuuiou^) verbunden, die österreichisch-ungarische Monarchie; Personalunion^) besteht zwischen Schweden und Norwegen, Rußland und Finnland. Klima, Naturprodukte und Bewohner. § 12. 1. Dem Klima nach gehört Europa fast ausschließlich der nördlichen gemäßigten Zone an. Nordeuropa hat strenge Winter und rauhe Sommer, Südeuropa milde Winter und warme Sommer. Der Westen des Erdteils ist *) Realunion — Verknüpfung zweier Staaten durch das Herrscherhaus, einige ge- meinsame Reichsministerien, zeitweise zusammentretende Parlamentsausschüsse (in Österreich- Ungarn Delegationen). Die Realunion ist unauflöslich. — Personalunion — auflösbare Vereinigung zweier von einander unabhängiger Staaten unter einem gemeinsamen Herrscher.

10. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 11

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 11 — einen Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist (s. Karte -1). Sn M! M Dünen. Marschen. Geest. Lehm und Mergel. 4. Die Niederlande und Belgien. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der bis 5 km breite Dünenwals die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln gepäj Das Warlchland umsäumt die Scheldemündnngen und die Zuider see, d. h. Südsee), deren Trockenlegung schon in Angriff genodnen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel und bestes ans l-Laies^n- Mooren oder Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen^ielfbhü-lm^ "
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