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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 134

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
134 Des Kaisers Gebet. Die Kaiserlichen Prinzen im Felde. 2. Wer kniet an seiner Seite, zeigt ihm den Himmelspfad? Das ist der deutsche Kaiser, der treuste Kamerad! 3. Zum Trost dem tapfern Krieger, der leise mit ihm fleht, spricht dort der deutsche Kaiser ein gläubiges Gebet. 4. Und als vom Kaisermunde das „Amen" kaum entfloh'n, ging heim der junge Kämpfer: „Schlaf wohl, schlaf wohl, mein Sohn!" 5. Im blauen Kaiserauge blinkt eine Träne licht, als er mit ernster Lippe „ade" zum Toten spricht. 6. Und mehr als Siegestaten, als Krön' und Ruhmesstern, schmückt solch ein Sterbesegen den Kaiserlichen Herrn! 7. Auf, mit dem frommen Kaiser erhebet Herz und Hand: „Herr Gott, gib Sieg und Frieden dem deutschen Vaterland!" Gustav Weller.*) 78. Die Kaiserlichen Prinzen im Felde. Wenn eine deutsche Mutter klagen wollte, daß sie ihren Sohn in den Krieg ziehen lassen muß, dann darf sie nur an unsere liebe Kaiserin denken, die ihren Gemahl, sechs Söhne und ihren geliebten Schwiegersohn ins Feld rücken sah. Und die scheuen sich nicht, sie sind immer voran! An der Spitze einer der westlichen Armeen steht der Kronprinz. Unsterbliche Lorbeeren hat er bereits errungen und die Franzosen bei Longwy vollständig geschlagen. Bei seinen Soldaten ist er sehr beliebt, denn er sorgt väterlich für sie. Sind die Zigarren alle, schickt er schnell ein Telegramm an seine Berliner, und schon in wenigen Tagen sind einige Tausend Kistchen da. Eine besondere Freude bereitete er seinen Kriegern am Weihnachtsfeste. Jedem bescherte er eine schmucke Tabakspfeife, die auf einem Porzellankopf das Bild des Kronprinzen zeigt. O, das war eine Freude, und mancher wird sich die Pfeife als teures Andenken aufbewahren. Doch auch mutig und *) Gustav Schlipköter, „Drauf und durch!" (Deutsche Iugendkriegsbücherei. 2. Folge.) Verlag Friedr. Burchard. Clberseld-Sonnborn.

2. Das Deutsche Reich - S. 32

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 32 — Residenzstädte im Werravorlande des Thür. Waldes: 45. Coburg, von Schlössern, Gärten und Weinbergen umgebene Residenz von Sachsen-Coburg-Gotha; östl. davon die Feste Coburgs), die „fränkische Krone". 46. Meiningen an der Werra, Res. von Sachsen-Meiningen. Industriestädte im Franken- und Thüringer Walde: 47. Hof an der Saale, wichtiger Verkehrsknoten zwischen dein Becken und Bayern, Mittelpunkt eines Jndustriebezirks für Textilwaren. 48. Suhl2), bekannt durch Waffenschmieden und Gewehrfabriken. 49. Eisenach, mit Wollspinnerei, Tuch- und Zeugfabriken; Wartburg. Haupt- und Residenzstädte des innern Beckens: 50. Gotha, Res. von Sachsen-Cobnrg-Gotha, berühmt durch Buchverlag (Perthes, Gothaischer Hofkalender) und Versicherungsanstalten. 51. Erfurt, Mittelpunkt und Hauptstadt des Beckens, berühmt durch alte Bauten (Dom) und durch Blumen- und Gemüsegärtnerei. 52. Weimar an der Ilm, Res. von Sachsen-Weimar-Eisenach, unter dem Herzoge Karl August Mittelpunkt der deutschen Litteratnr (Wieland, Goethe, Herder, Schillers. — Beim Austritt der Ilm aus dem Thüringer Walde Ilmenau und der Kikelhahn. Randstädte des Beckens im Saalethale: 53. Rudolstadt an der Saale, Res. von Schwarzburg-Rudolstadt. Stromabwärts Jeua^), Uuiv. der sächsisch-thüriugischeu Kleinstaaten. 54. Naumburgs), umgeben von Obst- und Rebengärten, mit prächtigem got. Dome. In der Nähe Schulpsorta und Solbad Kosen. 55. Merseburgs) mit altem Dom und Schloß, bedeutender Gartenbau. 56. Halle, Universitär- und Industriestadt (chemische und Zuckerfabriken, Bierbrauereien, Maschinenfabriken); reiche Solquellen. In der Umgegend Kohlenbergbau. Franckesche Stiftungen. Verkehrsmittelpuuktuud Eisenbahnknoten. Bergwerks- und Industriestädte am Südfuße des Harzes: 57. Eisleben (Geburts- und Sterbeort Luthers); uordwestl. Mausfeld mit dem wichtigsten Kupferbergwerk des deutschen Reiches (Abbau von Kupfer- schiefer, verbunden mit Silbergewinnung); „Segen des Mansfelder Bergbaus". 1) Aufenthalt Luthers. — Belagerung durch Wallenstein (1632). 2) Nordwest!. Schmalkalden, alte Reformatorenstadt. Schmalkaldischer Bund (1530). Schmalkaldischer Krieg (1547). 8) Gedicht: Die vier Sterne von Weimar, von Chr. Grüß. 4) Schlacht am 14.10.1806. B) Hnssitenbelageruug durch Procop 1432. Volkslied: Diehussiteu vor Naumburg. 6) Sieg Heinrichs I. über die Magyaren 933.

3. Das Deutsche Reich - S. 37

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 37 72. Dresdens an der Elbe, Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen, wichtiger Eisenbahnknoten an dem Hauptwege von Deutschland nach Böhmen, wegen seiner Kunstsammlungen („Elbslorenz") viel besucht, durch die Nachbarschaft des Planenschen Kohlengrundes in seiner Industrie (Maschinen- bau, Eisengießereien, Thon- und Glaswaren, Droguen) sehr gefördert. 73. Meißen am Eintritt der Elbe ins Tiefland, weltberühmt durch die Erzeugnisse seiner 1710 gegründeten Porzellanfabrik (älteste Europas). Industriestädte der Lausitzer Platte: 74. Bautzens an der Spree, mit zahlreichen Fabriken, namentlich Spinnereien. 75. Zittau an der Görlitzer Neiße, wichtiger Handelsplatz mit Spinnerei- und Webereibetrieb, Mittelpunkt der stundenweit sich erstreckenden Weberdörfer. 76. Görlitz an der Neiße, Gartenstadt, Knotenpunkt von vier Bahnen, mit Tuchindustrie, Eisengießereien und Eisenfabriken; in der Nähe die Landes- kröne (Basaltkegel). Industriestädte im Gebiete der Sudeten: 77. Hirschberg im Boberthale des „Hirschberger Kessels", Handelsort für fchlesisches Leinen. — Stromaufwärts die Bäder Warmbrunn und Schreiberhau; Burg Kyuast. 78. Waldenburg, Mittelpunkt des Steinkohlenbergbaues, Textilindustrie und Porzellanmanufaktur. — Ju der Umgegend Badeort Salzbrunn und Luftkurort Görbersdorf. 79. Glatz im Neißethale des „Glatzer Kessels", unbedeutende Festung. — In der Nähe Badeorte, z. B. Laudeck, Reinerz. — In den Sudeten mannig- fache Gewerbe, besonders Weberei (Reichenbach, Langenbielau). 80. Bunzlau am Bober, Töpferstadt, weil in der Nähe plastischer Thon. 81. Liegnitz^) in der fruchtbaren Thalebene der Katzbach*) (zur Oder), Handel (mit Gemüse) und Gewerbe treibend. V. Das norddeutsche Flachland. Gliederung. § 34. Das norddeutsche Flachland breitet sich in Gestalt eines spitz- winkeligen Dreiecks zwischen den deutschen Mittelgebirgen einerseits und der Nord- und Ostsee andererseits aus. Es geht im W. in das niederländische 1) Schlacht (26. u. 27. 8. 1813). — Westlich davon der Schlachtort Kesselsdorf (15. 12. 1745). 2) Schlacht (20. u. 21. 5. 1813). — Südöstlich davon Hochkirch (Schlacht 14. 10.1758). 3) Schlacht am 15. 8. 1760. — Südöstlich davon die Schlachtorte Wahlstatt (9.4.1241 u. 26. 8. 1813) und Hohenfriedberg (4. 6. 1745). 4) Gedicht: Der Trompeter an der Katzbach, v. G. Mosen.

4. Das Deutsche Reich - S. 45

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 45 — an den Küsten), sondern fußt meistens aus der Einfuhr ausländischer Rohstoffe. Den bedeutendsten Jndnstriebezirk bildet Berlin mit seiner volkreichen Um- gebung. Je weiter nach 0., desto mehr nimmt die Industrie ab und der Ackerbau zu. Der Handel vermittelt die Einfuhr von Nahrungsmitteln, besonders Brotkorn, und Rohstoffen der Industrie und die Ausfuhr fertiger Judustrieerzeuguisse. § 40, Staaten, Weroobnev und Städte. Politisch verteilt sich das norddeutsche Flachland unter folgende Staaten: die Königreiche Sachsen (Leipziger Bucht) und Preußen (Prov. Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Brandenburg und Schleswig-Holstein ganz, Schlesien und Sachsen teilweise), die Großherzogtümer Mecktenbnrg-Schwerinund Mecklenburg-Strelitz, das Herzogtum Anhalt (teilweise), die freie Stadt Lübeck. Da das norddeutsche Flachland fast die Hälfte des Reichsgebietes, aber nur den dritten Teil der Bewohner des Reiches umfaßt, so ist es im ganzen schwach bevölkert. Der nordostdeutsche Teil des Flachlandes enthält die meisten nicht deutschen Reichsangehörigen (in Schleswig Dänen, im Spreewalde und in der Niederlausitz Wenden, in Oberschlesien, Posen, West- und Ostpreußen Polen, in Ostpreußen Litauer). Die deutsche Bevölkerung besteht in den Flachlandbuchten aus Oberdeutschen, sonst in der ganzen nordostdeutschen Niederung aus Niederdeutschen. — Der Konfession nach ist die Bevölkerung an den Ostgrenzen vorwiegend katholisch, in den übrigen Teilen protestantisch. Städte der schlesischen Bucht: 97. Ratibor an der Oder, die von hier ab schiffbar ist; Industrie- und Handelsstadt an der Südostgrenze des Reiches. 98. Oppeln, Fabrikstadt für Leinwand und Leder. 99. Breslaus am Nordrande der schlesischen Bucht, - Universitätsstadt Schlesiens, Mittelpunkt der schlesischen Industrie (Maschinen, Metallwaren, Mühlenprodukte), Haupthandelsplatz für die Landesprodukte des ackerbau- treibenden Osteus (große Wollmärkte, Vieh, Getreide, Spiritus); bedeutender Eisenbahnknoten. — Zwischen Oppeln und Breslau an der Oder Brieg.^) Städte in und vor der sächsisch-thüringischen Bucht: 100. Leipzigs) an der Mündung der Pleiße in die Elster, Universitär des Königr. Sachsen; nächst Hamburg die bedeutendste Handelsstadt des Reiches 1) Westl. davon Leuthen (5.12.1757). Ged.: Der Choral von Zeuthen, v. Besses 2) Westl. davon Mollwitz (Schlacht am 10.4.1741). 3) Bei Leipzig eine Reihe von Schlachtorten: Völkerschlacht bei Möckern, Lindenau, Liebertwolkwitz und Wachau (am 16.—18. 10. 1813); Breitenfeld (1631); Groß- Görscheu (2. 5. 1813); Lützen (16. 2. 1632 und 2. 5. 1813); Roßbach (5. 11. 1757).

5. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 69

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 69 — Nur über das Heer hatte sie ihrem Sohne die Oberleitung übertragen. Doch zeigte er auch jetzt schon, welche Gesinnungen ihn erfüllten. Er verbesserte das traurige Los des gemeinen Soldaten, zu Offizieren ernannte er nur die Würdigsten und führte sonst eine Menge Verbesserungen im Heerwesen ein. — Da er für Friedrich den Großen eine hohe Verehrung empfand, so richtete er sich dabei meist nach dem Vorbilde der trefflichen preußischen Armee. Um zu erfahren, woran es im Lande fehle, unternahm er viele Reisen, aber ohne alles Gepränge. Er trat nicht als Kaiser, sondern unter dem bescheidneren Namen eines Grasen v. Falkenstein auf. So besuchte er Ungarn, Böhmen, Mähren, Italien, Spanien, Frankreich und Holland. Hier sah er merkwürdige Einrichtungen, Sammlungen, Fabriken an und was ihm gut dünkte, wurde in Österreich eingeführt. — Auf einer dieser Reisen kam er mit Friedrich dem Großen zusammen. Es war im Lager bei Neiße. Die beiden großen Männer umarmten sich herzlich und empfanden an einander ein ungehencheltes Wohlgefallen. Das nächste Jahr erwiderte Friedrich der Große den Besuch in Mährisch-Nenstadt. Überall erwarb sich Joseph Ii. durch seine Menschenfreundlichkeit die Liebe aller, mit denen er zusammen kam, der Großen wie der Geringen. Jeder, der ihn ansah, fühlte sich hingezogen zu ihm. Joseph war ein schöner Mann, blühend, und voll Feuer, lebhaft und mild zugleich. In allen seinen Bewegungen war er rasch, sein blaues Auge strahlte von Geist und von der Seelengüte, die ihn bis an sein Ende nie verließ. In Mähren nahm er einem Bauer den Pflug aus der Hand und zog selbst eine Furche, in Böhmen erschien er bei furchtbarer Hungersnot als rettender Engel. Nicht allein durch Mißwachs, sondern durch Wucherer waren die Preise ungeheuer gestiegen. Da ließ er die Kornmagazine öffnen, billigeres Getreide aus Ungarn einführen und zwang die großen Getreidehändler, eine gewisse Menge Getreide an die Armen gegen einen bestimmten Preis zu verkaufen. Überall sah er selbst nach, ob seine Anordnungen befolgt würden1). — Entstand eine Feuersbrunst, so eilte er selbst zur Rettung herbei, ermunterte die Umstehenden und teilte Belohnungen für unerschrockene Hilfe aus. Joseph liebte sein Volk und wünschte, daß man ihn wieder liebe. Den kaiserlichen Augarten in Wien öffnete er allen und ließ über das Eingangsthor die Worte schreiben: „Der Menschheit ge- widmet von ihrem Schätzer." 1780 starb Maria Theresia und nun wurde Joseph Alleinherrscher des österreichischen Staates. Jetzt konnte ihn in den Neuerungen, die er schon längst ernstlich überlegt, nichts mehr aufhalten. Aber freilich machte er sich durch diese allerwärts Feinde, die leider dem i entgegen arbeiteten, was er in bester Absicht unternahm. Sängst schon war Joseph mit der großen Zahl der Klöster in Österreich durchaus nicht einverstanden. Sie entzogen dem Staate eine Menge Menschen, die in verschiedenen Berufsarten hätten nützlich sein können. *) Oberstufe, S. 163.

6. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 28

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 28 — 11. Gm» Am M Wmkhrm. Als das Restitutionsedikt erschien, war Wallenstein nicht mehr Führer des kaiserlichen Heeres. Sein Hochmut und die Zuchtlosigkeit seiner Scharen hatten den Kaiser bewogen, ihn abzusetzen. Scheinbar ruhig hatte der Gefürchtete den kaiserlichen Befehl empfangen und sich aus seine böhmischen Besitzungen begeben. Dort wollte er die Zeit abwarten, wo man ihn wieder brauchen würde. Er sah voraus, daß das bald geschehen werde. Wir haben gehört, daß um diese Zeit der Schwedenkönig Gustav Adolf auf dem Kampfplatze erschien. Er verließ sein Vaterland, um sich der bedrängten Protestanten anzunehmen. Zugleich wollte er aber auch Schweden vergrößern. Mit einem kleinen, jedoch vortrefflich gerüsteten Heere landete er den 24. Juni 1630 an der pommerschen Küste. (Was für ein Jubiläum konnten am folgenden Tage er und alle Protestanten feiern? — Übergabe der Augsburgischeu Konfession). Welch ein Unterschied zwischen den Schweden und den wilden Wallensteinern. Täglich zweimal, morgens und abends, versammelte der König sein Heer zum Gebet; Plünderung, Mißhandlung der Einwohner, Trunk, Spiel und Fluchen waren streng verboten und wurden hart, selbst mit dem Tode, bestraft. In allem ging der König selbst mit dem besten Beispiele voran. Kein Wunder, daß ihm das Volk als einem von Gott gesandten Retter entgegen jauchzte. Aber nicht mit gleicher Gesinnung empfingen ihn die Fürsten. Der Herzog von Pommern zwar hatte ihm sein aufgesogenes Land sofort übergeben, aber die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen nahmen eine geradezu feindselige Haltung an. Sie gewährten ihm weder den Durchzug durch ihre Länder, noch leisteten sie ihm die verlangte Hilfe. Sie nahmen eine neutrale Stellung ein, d. H. sie wollten weder dem einen noch dem andern helfen. Daß dies thöricht und ihnen selbst schädlich war, werden wir sogleich sehen. Mit höchster Tapferkeit hatte sich bis jetzt Magdeburg gegen Tilly gehalten. Hoffte man doch baldige Hilfe von Gustav Adolf. Aber dieser mußte, um nach Magdeburg zu gelangen, durch brandenburgische und sächische Länder. Und wir haben eben gehört, wie die Regenten derselben ihn daran hinderten. Wohl wurde viel hin und her verhandelt, aber dabei verstrich die Zeit, und — Magdeburg fiel. Nach wiederholten Stürmen wurde es durch Tilly und Pappenheim erobert, ausgeplündert und durch eine Feuersbrunst vernichtet. Solches geschah am 10. Mai 1631. Gewiß hatte Tilly Recht, wenn er dem Kaiser schrieb, daß feit der Zerstörung Jerusalems (wenn war die?) fein ähnlicher Sieg erfochten worden fei.1) Nach diesem furchbaren Ereignisse brach Tilly fofort nach Sachsen auf, um den Kurfürsten (Johann Georg I.) für feine Haltung zu bestrafen. Als deutscher Reichsfürst war dieser ja verpflichtet gewesen, dem Kaiser Hilfe zu leisten, hatte aber vorgezogen, in Unthätigkeit zuzuschauen. Nun Oberstufe, S. 151.

7. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 31

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 31 — landslosen Gesellen, die sich um ihn geschart hatten, einen gleichen kriegerischen Geist und unbedingten Gehorsam einzuflößen. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Welchen Weg nahm Gustav Adolf auf seinem Zuge durch Deutschland? 2. Erzähle etwas von der Zerstörung Magdeburgs. 3. Welchen Zweck hat der Gustav-Adolf-Verein? 4. Erzähle von dem Ausgange Wallensteins. 12. Almw to Krikw. Wkwwr fritiit. Zur Zeit des verheerenden Krieges saß auf dem französischen Throne König Ludwig Xiii. Aber die Regierung ruhte ganz und gar in den Händen des schlauen Ministers Richelieu (Rischelliö). Dieser hatte kein anderes Ziel, als Österreich zu schwächen und zu erniedrigen, Frankreich dagegen zu erhöhen. Deswegen hatte er bereits mit Gustav Adolf ein Bündnis geschlossen und die Schweden mit Geld unterstützt. Selbst beteiligte er sich zunächst nicht am Kriege, betrachtete aber mit größter Aufmerksamkeit die wechselnden Ereignisse desselben. 1634 hatten die Schweden bei Nördlingen eine ernstliche Niederlage erlitten; der Kurfürst von Sachsen war vom schwedischen Bündnisse abgefallen. Diesen Zeitpunkt benutzte der schlaue Richelieu, um nunmehr an dem Kriege thätigen Anteil zu nehmen. An der Spitze des schwedischen Heeres stand seit Gustav Adolfs Tode der kriegerische Herzog Bernhard von Weimar. Mit diesem erneuerte nun Richelieu das Bündnis und übernahm die Unterhaltungskosten für das schwedische Heer. 1637 starb Kaiser Ferdinand Ii. Er hinterließ seinem Sohne Ferdinand Iii. ein entvölkertes Land und eine geschwächte Kasse. Bald sollte dieser aber noch größere Verluste erleiden. Durch französisches Geld unterstützt, eroberte Bernhard von Weimar den Elsaß, der damals zu Österreich gehörte. Als er aber mit dem Plane umging, sich an beiden Ufern des Rheines ein eigenes, unabhängiges Fürstentum zu gründen, da starb er plötzlich (1639) in der Blüte seiner Jahre. Man will behaupten — an Gift. Die Franzosen hätten ihn weggeräumt, um das von ihm eroberte Land für sich zu behalten. Und wirklich bemächtige sich Richelieu sofort des Elsaß und lockte Bernhards Heer durch hohe Versprechungen an sich. Mit französischen Truppen vereinigt, setzte dasselbe nun in Süddeutschlaud den Krieg gegen die Kaiserlichen und die Bayern fort. Ein anderer Teil des schwedischen Heeres focht im Norden Deutschlands. Kein Land keine Provinz blieb verschont. Überall Blut, tödliche Seuchen, Verwüstung, Not und Jammer. Die schwedischen Generäle Bansr, Torstenson und Wranael verbreiteten Entsetzen. Die fortwährenden Niederlagen, welche die Kaiserlichen erlitten, die Ausplünderung und Entvölkerung der Staaten regte das Verlangen nach dem Frieden mächtig an. Schon seit 1641 waren die Abgesandten der kriegführenden Staaten in Westfalen, in den Städten Osnabrück und

8. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 57

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 57 — 21. Der 1. mb 2. Wewe Krieg. In demselben Jahre wie Friedrich Wilhelm I. (1740) starb auch der deutsche Kaiser Karl Vi. Ausgezeichnet hatte er sich allein durch seine Vorsorge für seine einzige Tochter Maria Theresia. Er sah nämlich voraus, daß man nach seinem Tode ihr die österreichischen Länder streitig machen werde. Um sie nun sicher zu stellen, schloß er einen Erbvertrag, den er allen europäischen Regenten zur Unterschrift vorlegte. Hauptsächlich um 2 Punkte war es ihm zu thun: 1. die österreichischen Länder sollten ungeteilt bleiben, 2. wenn der Mannsstamm der Habsburger ausstürbe, sollte die weibliche Nachkommenschaft zur Regierung kommen. — Die europäischen Staaten gaben ihre Genehmigung zu diesem Vertrage, unterschrieben ihn, und zufrieden — schloß Karl Vi. die Augen. — Aber wir werden sogleich sehen, wie wenig Sicherheit solche Verträge und Zusicherungen gewähren. Kaum war der letzte männliche Habsburger in der Kaisergruft zu Wien zur Ruhe gebracht, als verschiedene Ansprüche an das österreichische Erbe laut wurden. Kurfürst Karl Albert von Bayern wollte nicht weniger als Österreich, Böhmen und Ungarn haben; der Kurfürst von Sachsen und König von Polen August Iii. machte Ansprüche auf Mähren, und Friedrich Ii. forderte die ihm vorenthaltenen schlesischen Herzogtümer Jägerndors, Liegnitz, Brieg und Wohlan, die die Brandenburger längst geerbt hatten. Er war übrigens der einzige, der den Erbvertrag mit Karl Vi. nicht mit unterschrieben hatte, da er damals noch nicht regierte. Es entstand nun ein Krieg, den man den Österreichischen Erbfolgekrieg nennt. Er dauerte von 1740—1748. Der erste, der aus dem Kampfplatze erschien, war Friedrich Ii. In Rheinsberg schon, wo er fleißig Geschichte studiert hatte, war iu ihm das Verlangen entstanden, nicht blos König zu heißen, sondern auch einen Staat zu schaffen, der wert sei, „Königreich Preußen" genannt zu werden. Die großen Männer des Altertums waren seine Vorbilder. Sein Großvater (wie hieß er?) hatte König heißen wollen, Friedrich Ii. aber wollte es wirklich sein. Ehe sich die Österreicher von ihrem Erstaunen über sein Einrücken erholt hatten, war Schlesien schon besetzt. Die Kriege, die er nun um den Besitz dieses Landes führte, werden die Schlesischen Kriege genannt; sie sind nur Teile von dem allgemeinen Österreichischen Erbsolgekriege. Friedrich war wohl selbst beim Heere, aber die Kriegführung überließ er seinen geprüften Feldherren, den Generälen Schwerin und Fürst Leopold von Dessau (wie wurde dieser gewöhnlich genannt?) Er selbst wollte nur lernen. Iu der Schlacht bei Mollwitz wurden die Österreicher geschlagen und Friedrich ü. blieb im Besitze von Schlesien. Bald nach seinem Siege rückten denn nun auch die Bayern gegen Österreich vor. Sie hatten einen Bundesgenossen an Frankreich. Stets hatte dieses den Zweck gehabt, Österreich zu schwächen und dadurch Deutschland von sich abhängig zu machen. Darum hatten sie ja auch

9. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 60

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 60 — er helfen, es zu stärken und zu vergrößern? Wie Maria Theresia das zustande brachte, werden wir sogleich hören. In Frankreich regierte damals Ludwig Xv., der sich von Günstlingen und schamlosen Weibern leiten ließ. Wer es schlau genug anfing, konnte thn zu allem bewegen. Niemand verstand dies aber besser, als die Marquise von Pompadour, eine schöne, aber sittenlose Frau. An diese schrieb Maria Theresia einen freundlichen Brief und bat sie, den König zu einem Bündnisse mit Österreich zu bewegen. Schwer genug wurde ihr das, denn die sittenstrenge und tugendhafte Kaiserin verabscheute das liederliche Treiben am französischen Hofe. Aber für den Staat brachte sie das Opfer. Die Marquise von Pompadour sühlte sich geschmeichelt, von der großen Regentin einen freundschaftlichen Brief empfangen zu haben, und das gewünschte Bündnis wurde geschlossen. Auch Schweden nahm an dem Bunde teil. Die Absicht der Verbündeten ging dahin, Friedrich Ii. Schlesiens zu berauben und ihn wieder zu dem zu machen, was seine Vorfahren gewesen waren, zum — Markgrafen von Brandenburg. Und wirklich, wenn sie die Menge der Soldaten berechneten, die sie aufstellen konnten, und wenn sie damit das kleine preußische Heer verglichen, so schien der Sieg für sie unzweifelhaft. Aber sie vergaßen ganz, daß Friedrich Ii. sie alle an Geistes- und Willenskraft, an Charakterstärke und Seelengröße weit übertraf, daß er unerschöpflich war in der Auffindung immer neuer Pläne und Hilfsmittel, daß er von seinem Volke geliebt und bewundert wurde, und dieses daher alle Opfer willig ertrug. Übrigens hatte er auch ant Könige von England einen Bundesgenossen gewonnen, bessert Hilfe und dessen Geld nicht zu verachten waren. Sonst hielten von deutschen Fürsten nur die von Braunschweig, Hessen und Gotha zu ihm. Durch einen bestochenen Schreiber in Dresden, Wenzel mit Namen, erfuhr Friedrich Ii. genau, was seine Feinde mit ihm vorhatten, und beschloß, ihnen zuvorzukommen. Im Jahre 1756 fiel er unerwartet in Sachsen ettt und besetzte Wittenberg, Leipzig und Dresden. August Iii. floh nebst dem Minister Brühl nach Polen und überließ Land und Armee ihrem Schicksale, Die letztere hatte zwischen Pirna und dem Lilienstein ein festes Lager bezogen, wurde aber eingeschlossen und durch Hunger zur Übergabe gezwungen. 17 000 brave Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Sie wurden in die preußischen Regimenter gesteckt, gingen aber bei erster Gelegenheit davon und nach Polen, wo sich ihr König aufhielt. Friedrich, der in Dresden weilte, zwang das eroberte Land zu schweren Lieferungen an Geld, Lebensmitteln und Rekruten. Als der Reichstag in Regensburg von dem Einfalle in Sachsen erfuhr, faßte er diesen als Landfriedensbruch auf und be-rtef eine „eilende" Reichsarmee. Dabei hatte der Schreiber nur das Unglück, in dem Worte „eilende" das i wegzulassen, wodurch itutt freilich eine „elende" Reichsarmee zustande kam. Und daß sie das wirklich war, *) Vergl. 2. Jahrgang, S. 32.

10. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 62

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 62 — Doch noch durfte der große König sich seines Sieges nicht allzusehr freuen. Denn unterdessen hatte er in Schlesien so große Einbußen gehabt, daß es verloren schien. Doch Friedrich beschloß, sich noch in diesem Jahre dort wieder festzusetzen. In 12. Tagen marschierte er von Leipzig bis an die Oder. Der Feind stand bei Breslau. Er war den Preußen um das Dreifache überlegen. Doch Friedrich wußte seine Offiziere an ihrer Ehre zu fassen. „Wer sich fürchtet", redete er sie an, „kann noch heute feinen Abschied erhalten." Niemand meldete sich. „Ich war im voraus überzeugt, daß keiner mich verlassen würde", sagte er, „und so hoffe ich denn auf einen gewissen Sieg. Leben Sie wohl; in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Diese Rede wirkte Wunder. In 4 Stunden war der überlegene Feind geschlagen und zwar am 5. Dezember bei Leuthen, einem Dorfe bei Breslau. Freilich hatte mancher Brave sein Leben lassen müssen, und die Sterne glänzten herab aus das mit Toten bedeckte Schlachtfeld. In tiefer Stille lagerte das Heer. Da fing ein Soldat für sich zu singen an: „Nun danket alle Gott!" Sein Nachbar singt mit, die Feldmusik stimmt ein, und bald erschallt von 20000 Männerstimmen der Lobgesang zum nächtlichen Himmel empor. Nie ist wohl das Lied mit mehr Andacht gesungen worden. (Von wem ist es?) — Durch diese glänzende Waffenthat gewann Friedrich Schlesien wieder, aber auch eine Menge Freunde. Man gönnte ihm den Sieg und sang die Spottlieder mit, die auf feine Feinde gedichtet wurden. Im Jahre 1758 siegte Friedrich bei Zorndorf, in der Nähe von Küstrin, über die Russen. Nach diesem Siege zog er sich nach Sachsen. Hier wurde sein Bruder Heinrich von den Österreichern hart bedrängt. Aber die erwartete Hilfe konnte er ihm nicht gewähren, da er jetzt selbst eine der schwersten Niederlagen erlitt, die ihm überhaupt in diesem Kriege widerfuhren. In der Nacht des 14. Oktober wurde er nämlich von den Österreichern in dem offenen Feldlager beim Dorfe Hochkirch (bei Bautzen) überfallen, verlor mehrere treffliche Heerführer, 9000 Soldaten und über 160 Kanonen. Nur Fassung und Besonnenheit verlor er nicht. Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging in solcher Ordnung vor sich, daß Daun ihn nicht zu stören wagte und mißmutig nach Böhmen abzog. Zur schriftlichen Darstellung: 1. Wer war gegen Friedrich Ii. und wer mit ihm verbündet? 2. Erzähle den Überfall Sachsens. 3. Welche Siege erkämpfte Friedrich 1757 und 1758? 4. Welche Niederlagen erlitt er?
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