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1. Lehrbuch der Geographie - S. 222

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 222 — laufe des Atlasgebietes sind entweder wegen ihrer Wasserfälle oder wegen ihrer Seichtheit und Wasserarmut zur Schiffahrt ungeeignet; der bedeutendste ist der in den atlantischen Ocean mündende Wadi Draa (von der Länge der Elbe) am Südfuße des hohen Atlas. Die zum Mittelmeer fließenden Ge- wäffer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. tellus, fruchtbare Erde) be- zeichneten Küftensanm. Erwerbsquellen. § 183. Der außerordentlich fruchtbare Boden trägt trotz großer Ver- nachläfsignng reiche Getreidefelder, Hülsenfrüchte, Ölbäume, Datteln, Mandeln, Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern betrieben (ausgezeichnete Pferde, Kamele, feinwollige Fettschwanz- schase, Ziegen); Straußen-, Bienen- und Seidenraupenzucht find im Aufschwünge begriffen. Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle, auch Waschgold, Quecksilber, ferner reichlich Kupfer, außerdem Salz, Salpeter, Schwefel, Edelsteine. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren (Korduan, Saffian), knustreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopfbedeckungen oder Fez). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Esparto, Straußenfedern, Dattelu und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonialwaren, Steinkohlen. Stcrcrten, Wervobner und Städte. § 184. Politisch umfaßt die Landschaft einen unabhängigen Staat (Marokko) und französische und spanische Besitzungen. a) Das im Gebiet des hohen Atlas gelegene absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert, dessen Autorität über die Beduiuen- und Berberstämme am Rande der Wüste jedoch nur gering ist. b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Das von einem Generalgouverneur verwaltete Algerien wird von Frankreich nicht als Kolonie, sondern als ein Teil des Mutterlandes betrachtet und ist als solcher in den französischen Kammern durch Senatoren und Deputierte vertreten. — Tunis ist französischer Schutzstaat, und wird von einem Bey („Besitzer des Königreichs Tunis") regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist, in Wirklichkeit aber ganz unter der Leitung des französischen Residenten steht. Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sogenannten Presidios, einige feste Plätze (s. § 90, Anm.). Die Bewohner der Atlasländer sind Hamiten (Berber und Kabylen), Semiten (Araber und Juden), Mischlinge aus beideu Stämmen (Mauren, verkommene Araber und arabisierte Berber), Neger und Europäer. Der

2. Lehrbuch der Geographie - S. 223

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 223 — Religion nach sind die meisten Bewohner Mohammedaner; doch ist auch die Zahl der Christen nicht unbedeutend. Residenz- und Industriestädte im Gebiete des hohen Atlas: 33. Marokko (Marakesch, die Geschmückte), Haupt- und erste Residenz- stadt des Reiches, Stapelplatz für den Durchfuhr- und Karawanenhandel, Lederfabriken (Maroquin). 34. Fßs, zweite Residenz und größte Stadt des Sultanats, wichtigste Handels- und Industriestadt (Waffen, Lederwaren, Teppiche, Gewebe). Haupt- sitz der mohammedanischen Gelehrsamkeit. Mittelmeerhäfen im Bereich des Tell-Atlas: 35. Algier, Hauptstadt Algeriens, Sitz des Gouverneurs und bedeutendste Handelsstadt des Landes. Bahnverbindung mit den Häfen Oran im W. und Philippeville im 0. — Von Philippeville führt eine Bahnlinie südwärts nach Biskra, einer Oase jenseit des saharischen Atlas. Frankreich beabsichtigt, diese Linie quer durch die Sahara über Agades bis an den Tsad-See zu führen; auch ist eine Verbindung Orans mit Timbnktu geplant. 36. Tunis*), Residenz des Beys, neben Alexandrien bedeutendste Handels- stadt Nordafrikas, mit vielen Fabriken und reichen Bazars. Hafen Goletta. bedeutender Schiffsverkehr mit Marseille, Italien und der Levante. Viii. Die afrikanische Inselwelt. Wodenform xtxib Kewcrsser. § 185. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, von vulkanischer Natur und großer Fruchtbarkeit. Unter den Jnfeln des indischen Oceans (s. § 160) befinden sich auch Korallenbauten (Sansibar, Amiranten, Seychellen). Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde (größer als die Pyrenäen- Halbinsel), besteht aus einem granitischen Gebirgskeru, dem Sand, Kalk und im N. auch Vulkanboden vorgelagert ist. Die größeren, teilweise schiffbaren Flüsse (Länge der Themse oder Ems) strömen der Straße von Mocambique zu. Unter den vulkanischen Inseln des atlantischen Oceans (s. § 160) erhebt sich Tenerisa, die größte der Canarien, mit dem Pico de Teyde**), 3700 m hoch (Höhe des japanischen Jnselvulkans Fudschijama). *) Nördlich von Tunis die Ruinen Karthagos. **) Dieser gewaltige Vnlkankegel, dessen Gipfel, der Zuckerhut, im Winter eine Schnee- Haube trägt, hat den letzten Ausbruch an seinen Flanken vor kaum 100 Jahren erlebt. Seine steilen Abhänge tragen in süns übereinander liegenden Stockwerken fünf Pslanzenregionen: die Zone der Weinreben (mit Euphorbien, Drachenbäumen, Dattelpalmen, Bananen, Zucker- rohr), der Lorbeeru (mit Eichen, Oliven, Farnen, Epheu), der Fichten (mit Heidekraut und Erdbeerbäumen), der Retama, einer Ginsterart, und der Gräser.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 178

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 178 Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland. Modenform und Gewässer. § 143. Arabien nebst Syrien bildet ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel- knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer- buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an, ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand- steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl- konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver- bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt el-Arab). a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen. Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben- senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk- steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon. Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes (nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör (— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis 700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er *) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".

4. Lehrbuch der Geographie - S. 179

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 179 — mündet in das tote Meer, den Salz- oder Asphaltsee*), dessen Spiegel fast 400 m unter dem Meeresspiegel liegt (der des Genezarethsees schon — 200 m); die Senke bildet hier also die tiefste Depression der Erdoberfläche. Südwärts läßt sich die Grabensenke, allmählich wieder ansteigend, als Wadi Araba bis zum Golf von Akaba, ihrem südlichsten Ausläufer, verfolgen. Während der Ostrand dieser riesigen Spalte südlich vom Hermon nur niedrige Höhen (9?ebo**) aufweist, breitet sich im Westen vom Libanon bis zum Südende des toten Meeres das Hügelland von Palästina mit dem Eliasberg oder Karmel, dem Garizim, dem Ölberg und anderen Höhen ans; es fällt nach 0. steil zum Ghor und Salzsee, nach W. allmählich zur schmalen Küstenebene ab. Nach 8. und Sw. steigt das Hügeland zur Halbinsel Sinai langsam wieder an; diese gipfelt im Granitmaffiv des Sinaigebirges***) mit dem Dschebel Serbal (2800 m) und dem Dschebel Mnsa (Mosesberg). Der Berg Horeb steht hinter beiden an Höhe zurück. b) Das wasserlose, fast gänzlich unbekannte Innere des arabischen Tafellandes besitzt zwei unabsehbare, teilweise mit rotem Flugsand erfüllte Wüstenflächen, die mit der syrischen Wüste zusammenhängende Wüste Nefnd im N. und die Wüsten Dehna und Roba el-Khali im 8. Zwischen beiden breitet sich die Berg- und Oasenlandschaft Nedschd ans, der Sitz mehrerer nn- abhängiger Araberstaaten mit alten, befestigten und von schönen Gärten und Anpflanzungen umgebenen Städten. — Die erhöhten Ränder des Tafellandes, die Landschaften Hedschas und Jemen imw., Hadramant im8. uudomäit nebst el Hasa im 0., sind an der seichten und korallenreichen Küste heiß, regen- arm und öde, besitzen aber landeinwärts wasserreiche und fruchtbare Landstriche. Erwerbsquellen. § 144* Der Landbau bildet für Syrien, die Viehzucht für Arabien die Hanpterwerbsqnelle. Ersterer kultiviert besonders Gerste und Weizen, Datteln und Feigen, im syrischen Berg- und Hügellande Wein, Orangen, Mandeln, Tabak, Johannisbrot, im arabischen Küstengebiet Kaffee (Mocha) und Spezexeien (Weihrauch, Balsam, Myrrhen, Gummi). Die Viehzucht im Wüsten- und Oasengebiet liefert berühmte edle Rosse, Kamele, Esel und Schase. An Mineralien werden Salz, Asphalt und in Arabien Edelgestein (Rubin, *) Der über 20° betragende Salzgehalt des Sees läßt fast alles Leben ans ihm und an seinen Ufern ersterben; bei heftigen Winden oder Erdbeben erscheinen größere Asphalt- oder Erdpechklumpen an seinen Usern; am Ostufer fprndelu heiße, Schwefel ausscheidende Quellen (Solfataren). **) Gedicht: Nebo, von F. Freiligrath. ***) Der Berg der mosaischen Gesetzgebung, an dessen Fuß das von Justinian ge- gründete Katharinenkloster liegt. 12*

5. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 180 - Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe- darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern, Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien), Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum- Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen. Stcccrten, Meroohner und Städte. § 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein- fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme, das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben. Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte- bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer (Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland) ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert. Randstädte des syrischen Tafellandes: 56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf, Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum- wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber. 57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs- bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein- Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients"; *) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen. **) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 182

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 182 — geben hat, und östlich von Hodeida Sana, die Kaffeebau treibende Hauptstadt und schönste Stadt Jemens. 63. Aden, das „Gibraltar des Orients", feit 1839 im Besitz Englands, mit starken Festungswerken und riesigen Zisternen; Kohlenstation für die Judienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der gegenüberliegenden afri- kanifchen Küsten. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. 64. Maskat, Hauptstadt des Sultanats Oman und „Schlüssel" des persischen Golfs mit trefflichem Hafen. Sitz des Sultans und eines englischen Residenten. Bedeutender Handelsverkehr mit Persien und Indien, Ausfuhr von Datteln, Salz und Perlen. Xii. Äie Halbinsel Vorderindien. Wodenform und Heiväsfer. § 140. Die Oberfläche der Halbinsel enthält eine Tiefebene im N. (die hindostanische Tiefebene) und ein altes Tafelland im 8. (das vorderindische Tafelland, welches durch die Tiefebene von Centralasien getrennt ist). 1. Die hindostanische Tiefebene, das weite, aus Diluvium und Alluvium (Gletfcherablageruugeu und Schwemmland) gebildete Bindeglied zwischen Central- asten und dem südlichen Tafellande, wird im W. vom Indus (zum arabischen Meer), in der Mitte vom Ganges und im 0. vom Brahmaputra (beide zum bengalischen Meere) durchschnitten. Diese dem Himalaya entstammenden Riesenströme befruchten das Tiefland durch jährliche Überschwemmungen, die durch Kanalisation geregelt und zu künstlicher Bewässerung ausgenutzt werden. Ihre Mündungen bilden umfangreiche Deltas. Das Delta des Indus ist reich an Untiefen; diese werdeu durch die Flutwelle, welche noch 1000 km landein- wärts bemerkbar ist und Sand und Schlamm herbeiführt, fortwährend ver- ändert. Die vereinigten Mündungsarme des Ganges und Brahmaputra bilden das Delta der Sänderbans (Suuderbuud, d. h. Mondwald), ein Gebiet von der Größe Bayerns, das von flachen, mit Bambus und Röhricht (Dschungeln) bewachsenen Inseln und zahllosen Wasserarmen erfüllt ist und die Brutstädte des Fiebers fowie den Lieblingsaufenthalt der Tiger bildet. — Hiudostau (d. h. Hinduland) gliedert sich in die Ebene des Indus im W. und die Ebene des Ganges u. Brahmaputra (das eigeutl. Hindostan) im 0. a) Die Indus-Ebene bildet im N. ein von fünf großen Neben- und Zu- flüffeu des Indus durchzogenes Hügelland, das Pandschab (— Fünfstromland), welches vom Indus im W. und vom Satledfch im 0. begrenzt wird. Während

7. Lehrbuch der Geographie - S. 199

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ter Krdteit Afrika. iilltürliche Gliederung. Lcrge und Wegrenzung. ^ 1. Der Erdteil Afrika wird fast in der Mitte seiner Längsachse vom Äquator durchschnitten. Er liegt daher größtenteils in der heißen Zone und reicht nur mit einem kleinen Zipfel in die südliche, mit seinem breiten Nordrande in die nördliche gemäßigte Zone. Seine äußersten Punkte sind: im N. das Kap Blanco unter 37° 20' nördl. Br., im 0. das Kap Gnardafui (gwardasüi) unter öl1/^0 östl. L., im 8. das Kap Agnlhas (agüljasch — Nadelkap) unter 340 51' südl. Br. und im W. das Kap Verde (grüne Vor- gebirge) unter 171/2° westl. Länge. 2. Seit der Vollendung des Snes-Kanals (1869)*) ist die schmale Land- brücke zwischen Afrika und Asien durchbrochen und der Erdteil gänzlich von Meeren umgeben, die aber so wenig in die Landmasse eindringen, daß Afrika der ungegliedertste Kontinent ist. — Im N. wird die insellose Küste vom mittelländischen Meer (kleine und große Syrte) bespült, das durch den Snes-Kanal, den arabischen Meerbusen oder das rote Meer (Golfe von Snes und Äkaba, zwischen ihnen die Halbinsel Sinai), die Straße von Bab el-Mandeb und den Golf von Aden mit dem indischen Ocean verbunden ist. Dieser begrenzt die von einer Anzahl Inseln begleitete Ostküste des Erdteils: dem Kap Guardafui gegenüber liegt die Insel Sokotra, weiter südlich an der Küste Sansibar, östlich davon im offenen Meere die Insel- grnppen der Seychellen (seschellen), Amiranten, weiter südl. Madagaskar, die Comoren und die Masearenen. Madagaskar ist vom Festlande durch die Straße von Mocambique (mossambike) getrennt. Jenseit des Kap *) Der in dem Jahrzehnt 1859/69 hergestellte Sues-Kanal reicht von Port Said am Mittelmeer bis Sues am roten Meer, ist 160 km lang, 8 m tief und 60—100 in breit. Seine Herstellung kostete fast 400 Mill. Mark. An seiner Verbreiterung und Vertiefung wird noch gearbeitet. Es passieren ihn jährlich über 4000 Schiffe, zu 3/4 englische, mit etwa 200000 Passagieren. Vergleiche den Snes-Kanal mit dem Nordostseekanal(S. 47) und den beiden großen holländischen Kanälen (S. 72 Anm.)!

8. Lehrbuch der Geographie - S. 200

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 200 — Agnlhas bespült der atlantische Ocean die Westküste Afrikas, deren Mitte sich zu dem stachen Gols von Guinea (ginea, Baien von Biasra und Benin) einbuchtet. In ihm liegen die Inseln St. Thomö und Fernando Poo. 27. Landschaftliche Gliederung Afrikas. Ferner sind der atlantischen Küste die Inseln Tristkn da Cnnha (kunja), St. Helena und Ascension, die kapverdischen Inseln, die canarischen Inseln, die Madßiragrnppe und die von den Portugiesen zu Europa gerechneten Azoren (Habichtsinseln) vorgelagert.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 202

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 202 — b) europäische Schutzgebiete und Tributstaaten, (französische Schutzstaaten sind das Königreich Madagaskar und das dem Namen nach von einem Bey regierte Tunis; italienischer Schutzstaat ist das Kaiser- reich Abessinien; türkischer Tributstaat ist das von den Engländern besetzte, durch einen „Kedhive" regierte Ägypten und türkisches Vilajet ^Provinz^ das einem Pascha untergebene Tripolis mit Barka und Femn*), c) europäische Besitzungen, Kolonien und Interessensphären (der sieben europäischen Mächte England, Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal, Italien und des deutschen Reiches^). Klima, llaturprobnhte und Kmohner. § 163. 1. Afrika verdient wegen der hohen Temperatur seines Innern und weil es zu 4/5 in der heißen Zone liegt, den Namen des „Tropen- kontinents". Die heißesten Striche liegen einige Grade nördlich vom Äquator. Empfindlich für Eingeborene und Reisende sind die im Gegensatz zu dieser Wärme merkwürdig tiefen Nachttemperaturen, die es im Winter in der heißen Zone sogar zu Eisbildung kommen lassen. Die Jahreszeiten gliedern sich in eine Regenzeit (während des höchsten Standes der Sonne: Oktober bis April nördlich und April bis Oktober südlich vom Äquator; wo die Sonne zweimal kulminiert, giebt es zwei Regenzeiten) und eine Trockenperiode. Am regen- reichsten sind die Gebiete des südlichen Sudan, des Kongobeckens und der großen Seen, am regenärmsten die Wüstengebiete unter den beiden Wende- kreisen. 2. An Mineralien liefert der Erdteil besonders Gold, Diamanten, Kupfer, Kohlen (Südafrika) und Salpeter, Natron, Salz, Schwefel, fchöne Bausteine (Mittelmeerländer). — Diepflanzenwelt ist nicht sehr reich (s.abb.41). Im tropischen Afrika wechseln ausgedehnte, mit Affenbrotbäumen oder Baobabs, Sykomoren, Mimosen, Akazien und Gräsern bestandene Savannen (ostafrikanisches Seenhochland, nördlicher Sudan, N. des südafrikanischen Festlandes) mit uu- durchdriuglicheu Urwäldern (Kongobecken, südlicher Sudan, Guineaküsten) und *) Europäische Schutzgebiete sind Staaten, welche freiwillig oder gezwungen die Oberhoheit einer europäischen Macht anerkannt haben und von dieser nach außen vertreten und beschützt werden. Die Tribut st aateu (Vasallenstaaten) stehen ebenfalls unter der Ober- Hoheit eines europäischen Staates und sind ihm zu materiellen Leistungen (Steuer- oder Tributzahlung, Truppenstellung) verpflichtet. Als Interessensphären bezeichnet man die Gebiete, welche den einzelnen europäischen Staaten bei der Verteilung Afrikas zur fried- lichen Erwerbung und zukünftigen Kolonisation zugewiesen sind.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 203

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 203 — Galeriewaldungen (längs der Bach- und Flußläufe*). Ungemeiner Reichtum au Pflauzenarten herrscht im Kaplande (Zwiebelgewächse, Aloearten, Euphorbien, Mimosen u. a.); die Steppengebiete der Wüsten Sahara und Kalahari nähren Mi- mosen, Akazien, Kameldorn, Ginster und Steppengräser; die Oasen der ersten beherbergen die Dattelpalme, den „Nährbaum Nordafrikas". Die Flora der Mittelmeerländer hat vielfach südeuropäischen Charakter. Auch Nutzpflanzen sind nur spärlich vorhanden; Hirse, die wichtigste afrikanische Körnerfrucht, Erdnüsse, Bohnen und Erbsen, Melonen und Kürbisse, Banane (Pisang) und Dattelpalme geben den Eingeborenen Nahrung. Ausfuhrartikel lieferu die Öl- palme und der Kaffeebaum, deren Heimat Afrika ist, Kautschukbäume, Baum- wolle, Tabak und Zuckerrohr, Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Wein nebst Mohn im Atlasgebiet). — Die Tierwelt der Mittelmeerländer ist gleichfalls arm. Löwe, Gepard, einige Gazellenarten, Hasen, die gestreifte Hyäne und die merkwürdigen wüstensandfarbigen Fenneks, Wüstenmänse, Sandhühner beleben nebst dem Strauß das Atlasgebiet und die große nördliche Wüstentafel. Dagegen ist das tropische Afrika die fängetierreichste Gegend der Erde. Es birgt an Raubtieren den Löwen in mehreren Spielarten, den Leopard, Hyänen und Schakale, an Huftieren den Elefanten, das Nashorn, das Fluß- pferd, das Warzenschwein, die Giraffe, den Kafferbüffel, Zebras und Wildesel, zahlreiche Antilopenarten, an Affen zwei Arten der Menschenaffen, den Gorilla und den Schimpanse, ferner Paviane, Meerkatzen. Unter den Vögeln sind Strauß und Ibis, Pisangsresser und Nashornvögel, Honigsauger, Weber und Perlhühner hervorzuheben. Krokodile, Chamäleons, Schlangen, Bienen, Ter- unten, die den Haustieren verderbliche Tsetsefliege und die Wanderheuschrecke sind weit verbreitet. — An Nutz- und Haustieren stammen aus Afrika wahrscheinlich nur der Efel und die Hauskatze; das Dromedar und die übrigen Nutztiere (Rinder, Ziegen, Fettschwanzschafe) sind eingeführt. 3. Der Hauptteil der Bevölkerung gehört der äthiopischen oder Negerrasse an (Central- und Südafrika); sie gliedert sich in Sudanneger, Bantnneger (Hauptstamm Kaffern) und Hottentotten. Reste der ehemaligen Urbevölkerung Afrikas bilden die sogen. Zwergvölker des Kongobeckens und des Seenhochlands, den Urwald durchstreifende Jägerhorden, mit denen die Buschmänner Südafrikas nahe verwandt sind. Nördlich von den Sndanuegern wohnen zunächst Hamiten und Mischvölker ans Hamiten und Negern (Kopten, Nnbier, Äthiopier, Somal und Galla, Saharastämme der Teda und *) „Im Innern dieser Uferwälder gewahrt man Säulengänge, ägyptischen Tempel- hallen ebenbürtig, in ewig tiefen Schatten gehüllt und von aufeinander gelagerten Laubdecken oft dreifach überwölbt. Von außen betrachtet erscheinen sie wie eine undurchdringliche Wand des dichtesten Blattwerks, im Innern eröffnen sich dagegen überall Laubengänge unter den Säulenhallen, voll murmelnder Quellen und Wasseradern." (Schweinfurth.)
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